Factbook Diversity Positionen, Zahlen, Argumente - Stand: Februar 2019 - Charta der Vielfalt
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Über das Factbook Diversity 2 Das Factbook Diversity bietet Ihnen einen Aktuelle Informationen zu Studien und Einstieg in das Thema und soll als Erkenntnissen rund um das Thema Diversity Recherchehilfe dienen. Die Inhalte wurden finden Sie hier: nach bestem Wissen zusammengestellt. Als • www.charta‐der‐vielfalt.de Grundlage für das Factbook dienen öffentlich • Twitter‐Kanal zugängliche Quellen, die jeweils im Text • Facebook‐Auftritt des Vereins angegeben sind, um weiterführende Recherchen zum Thema zu unterstützen. Über die Aktivitäten zum 7. Deutschen Diversity‐Tag am 28. Mai 2019 informiert die Die Geschäftsführerin des Vereins Charta der Plattform www.deutscher‐diversity‐tag.de. Vielfalt e. V., Aletta Gräfin von Hardenberg, steht Medienvertreterinnen und ‐vertretern Seit 2018 findet parallel der Wettbewerb gern für Interviews, Hintergrundgespräche DIVERSITY CHALLENGE für junge Beschäftige oder als Verfasserin von Gastbeiträgen zur statt. Melden Sie sich für den Newsletter an, Verfügung. Bei Bedarf vermittelt das Presse‐ um über die Termine 2019 informiert zu büro des Vereins Fallbeispiele und Unter‐ werden! nehmenskontakte im Verbreitungsgebiet. Hinweise und Anregungen senden Sie bitte an presse@charta‐der‐vielfalt.de. Stand: Februar 2019
Inhalt 3 1. Bestandsaufnahme: Was ist Diversity? 4 2. Historische Entwicklung des Vielfaltsgedankens 29 3. Zukunftsaufgaben: Diversity Management bietet Lösungen 36 3.1 Demographischer Wandel und Fachkräftemangel 37 3.2 Generationenvielfalt 49 3.3 Internationalisierung 59 3.4 Digitalisierung 67 4. Der Business Case: Diversity Management rechnet sich für Unternehmen 72 5. Die Charta der Vielfalt: Agenda Setter für Diversity Management in Deutschland 81 Stand: Februar 2019
Diversity heißt Vielfalt 5 Der Duden übersetzt „Diversität“ mit Vielfalt, Diversity Vielfältigkeit. In der Wissenschaft gibt es zahlreiche Definitionen von Diversity. Bezogen auf die Arbeitswelt und den Kontext von Unternehmen und Institutionen versteht man unter dem Begriff die Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeit der Belegschaft aufgrund individueller Persönlichkeitsmerkmale sowie Lebensstile oder ‐entwürfe. Diversity umfasst sowohl sichtbare als auch unsichtbare Merkmale, die individuelle Sichtweisen, Perspektiven, Einstellungen und damit das Handeln von Menschen bedingen. Stand: Februar 2019
Die Diversity‐Dimensionen 6 Geschlecht und Sucht man nach Unterschieden und Religion und Gemeinsamkeiten von Menschen, lassen geschlechtliche Weltanschauung sich sechs Kern‐Dimensionen bündeln, die Identität am engsten mit der Persönlichkeit eines Individuums verbunden sind: die inneren Diversity‐Dimensionen (vgl. Schaubild). Behinderung PERSÖNLICHKEIT Alter Im Diversity Management werden außerdem äußere Dimensionen, zum Beispiel soziale Herkunft, Familienstand, Berufserfahrung, Einkommen oder Freizeitverhalten u. a. berücksichtigt. Ethnische Sexuelle Herkunft Orientierung Hinzu können organisationale Dimensionen kommen: Gewerkschaftszugehörigkeit, Abteilung, Arbeitsinhalte/‐felder u. a. Stand: Februar 2019
Gleiche Chancen für jedes Geschlecht 7 Welchem Geschlecht sich jemand zugehörig fühlt, hängt neben dem biologischen Geschlecht auch von der geschlechtlichen Identität ab. Menschen haben oft Verhaltensweisen, Stärken und Schwächen, die mit der geschlechtlichen Identität verknüpft sind. Diese einzubeziehen und allen Mitarbeitenden die gleichen Chancen zu bieten, lohnt sich auch für die Organisationen. Nur, wer sich als Mensch akzeptiert fühlt, kann seine Potenziale voll ausschöpfen. Das gelingt am besten in einem Klima der vorurteilsfreien Akzeptanz. Es gilt, Filter in der Personalpolitik zu identifizieren, die das GESCHLECHT Phänomen der „gläsernen Decke“ bewirken (qualifizierte Frauen gelangen seltener ins Top‐Management). Männer sollten gleichberechtigten Zugang zu familienfreundlichen Zeitmodellen erhalten. Beispiel: Käfer GmbH und Co., METRO Group Hintergrundinformationen und Studien Stand: Februar 2019
Gleiche Chancen für jedes Geschlecht 8 … der Unternehmen nennen Frauen als Hauptzielgruppe ihrer Diversity‐Aktivitäten und 80 Prozent setzen ausschließlich auf 95 % Maßnahmen für Frauen. Befragt wurden 21 internationale Großkonzerne zu Programmen, die sie unter dem Begriff „Diversity & Inclusion“ umsetzen. Diversity‐Maßnahmen Geschlecht (Beispiele): ► Recruiting‐ sowie Beförderungsprozesse geschlechtsneutral gestalten ► Geschlechtergemischte Teams (mindestens 30 % Frauen bzw. Männer) ► Führungskräftetrainings mit Fokus auf unbewusste Vorurteile (Unconscious Bias) Quelle: Roland Berger Strategy Consultants (2012): Diversity & Inclusion. Eine betriebswirtschaftliche Investition. Stand: Februar 2019
Menschen unterschiedlichen Alters lernen 9 voneinander Wir werden immer weniger und leben immer länger – für Organisationen ist die Dimension „Alter“ mit Blick auf den demographischen Wandel wichtig. Gegenwärtig arbeiten bis zu fünf verschiedene Generationen zusammen – darum ist es notwendig, sie bei der effektiven Zusammenarbeit zu unterstützen. Wichtige Herausforderungen sind: Erfahrungen und Wissen in den Belegschaften durch Wissens‐ management und lebenslanges Lernen zu sichern, da Wissen immer schneller veraltet (berufs‐ ALTER bezogenes Wissen innerhalb von 2–10 Jahren). Es gilt, die Chancen der Generationenvielfalt zu nutzen und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bis zur Pensionierung zu erhalten. Beispiel: Daimler AG, Deutsche Bahn AG Hintergrundinformationen und Studien Dossier: JUNG – ALT – BUNT Stand: Februar 2019
Mentoring und flexible Arbeitszeiten unterstützen 10 die Zusammenarbeit von Alt und Jung + 28 % ... ist die Erwerbstätigenquote der 60‐ bis 64‐Jährigen zwischen 2006 und 2017 gestiegen, von 30 % auf 58,4 %. Diversity‐Maßnahmen Alter (Beispiele): ► Altersgerechte Arbeitsplätze einrichten ► Mentoring‐ oder Wissens‐Transfer‐ Programme durchführen ► Flexible Arbeitsmodelle anbieten ► Jung und Alt in Teams zusammenbringen ► Gesundheitsmanagement einführen Quelle: Statistisches Bundesamt (2017): Erwerbstätigkeit älterer Menschen nimmt immer weiter zu, Arbeitsmarkt (2018, S. 364) Stand: Februar 2019
Beschäftigte sind motivierter, wenn ihre sexuelle 11 Orientierung und Identität akzeptiert wird Ob bi‐, hetero‐, homo‐, trans‐, intersexuell oder queer – ein aufgeschlossenes Betriebsklima in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität ermöglicht, dass Beschäftigte einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit nicht verstecken müssen. Bewerber_innen sehen ein LGBTIQ‐Engagement als Gradmesser für die Offenheit der Unternehmenskultur. SEXUELLE ORIENTIERUNG Die an sich nicht sichtbare Dimension der sexuellen Orientierung wird in vielen Unternehmen durch Netzwerke sichtbar gemacht. LGBTIQ: Die sechs Buchstaben stehen für lesbisch, gay, bisexuell, transsexuell, intersexuell und queer. Beispiel: Deutsche Bahn, BTU Cottbus ‐ Senftenberg Hintergrundinformationen und Studien Stand: Februar 2019
Es gibt viele Beispiele, wie man Diskriminierungen 12 vorbeugen kann 12 % … aller Homosexuellen treten offen homosexuell im Berufsleben auf. Diversity‐Maßnahmen sexuelle Orientierung (Beispiele): ► LGBTIQ‐Netzwerk initiieren ► Lebenspartnerschaften gleichstellen (z.B. Altersversorgung, kostenfreie Kontoführung) ► generelle Bestandsaufnahme von Regelungen durchführen, um Diskriminierungen zu identifizieren Quelle: Völklinger Kreis (2015): Diversity Management in Deutschland 2015 Stand: Februar 2019
Kluge Köpfe aus vielfältigen Nationen, Kulturen und 13 Ethnien erreichen neue Zielgruppen Menschen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen als Team zusammenzubringen, ist eine wichtige Herausforderung für Organisationen beim Wettbewerb um Kundinnen und Kunden, Märkte und kluge Köpfe. Die Sprach‐ und Kulturkenntnisse der Belegschaft können der Schlüssel zu neuen Märkten sein. So lassen sich neue Kundengruppen ansprechen, neue Talente gewinnen und sogar die ETHNISCHE HERKUNFT & Attraktivität des Unternehmens an der Börse für NATIONALITÄT Anleger_innen steigern. Voraussetzung dafür ist ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld. Beispiel: Berliner Wasserbetriebe, Robert Bosch GmbH Hintergrundinformationen und Studien Stand: Februar 2019
Unternehmen profitieren wirtschaftlich von Diversity 14 … um soviel Prozent steigt die Wahrscheinlichkeit für höheren Profit bei Unternehmen mit ethnisch und kulturell 43 % diversem Vorstand. Außerdem können diverse Teams besser neue lukrative Märkte ansprechen. Diversity‐Maßnahmen ethnische Herkunft & Nationalität (Beispiele): ► Diverse Teamzusammensetzung ► Führungskräfte vorbereiten ► interkulturelle Trainings anbieten ► interkulturelle Netzwerke initiieren ► Kultur‐Tandems einführen ► Stellenanzeigen international schalten Quelle: McKinsey&Company: Delivering through Diversity (2018). ► Sprachtrainings fördern Stand: Februar 2019
Zu wenige Organisationen beschäftigen Menschen 15 mit Beeinträchtigung Menschen mit körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung werden im Arbeitsprozess oft mit verminderter Produktivität gleichgesetzt. Diversity‐Maßnahmen können dabei helfen, den Blick auf Talente statt auf Defizite von Beschäftigten zu richten. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist dies chancenreich – und alternativlos. Es geht darum, die Arbeitsprozesse in BEHINDERUNG Organisationen zu optimieren, zum Beispiel durch barrierefreie Arbeitsplätze. Auch der Leistungs‐ wandel in unterschiedlichen Lebensphasen und die damit verbundene Anpassung von Arbeitsplätzen an die jeweiligen Fähigkeiten spielen eine Rolle. Beispiel: AfB gemeinnützige GmbH, SAP SE Hintergrundinformationen und Studien Stand: Februar 2019
Jeder neunte Mensch in Deutschland hat eine 16 Behinderung 10,2 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Behinderung, 7,5 Millionen davon eine Schwerbehinderung. Somit hat jeder neunte 1 von 9 Mensch eine Behinderung, jeder elfte eine Schwerbehinderung. Obwohl schwerbehinderte Arbeitslose im Mittel etwas besser qualifiziert sind als nicht schwerbehinderte Arbeitslose, haben sie schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Diversity‐Maßnahmen Behinderung (Beispiele): ► Barrierefreie Arbeitsplätze einrichten ► Mit Behindertenorganisationen kooperieren ► Jugendliche mit Schwerbehinderung in der Ausbildung fördern ► Spezifische Talente aller Menschen fördern Quelle: DiverSophia: Der Diversity Monitor mit allem Wissenswerten rund um Vielfalt (2016). Stand: Februar 2019
Ein respektvoller Umgang mit religiösen Überzeugungen 17 fördert die Zusammenarbeit innerhalb der Belegschaft In Belegschaften existieren vielfältige religiöse Überzeugungen und Weltanschauungen. Arbeitgeber_innen sollten Verständnis und Respekt für religiöse Riten und Praktiken haben, da diese ein wichtiger Ausdruck der Persönlichkeit sind. RELIGION & WELTANSCHAUUNG Ziel ist es also nicht, Beschäftigte von religiösen Standpunkten zu überzeugen, sondern Rücksicht auf unterschiedliche religiöse Gepflogenheiten oder Weltanschauungen der Belegschaft zu nehmen. Beispiel: Fraport AG Hintergrundinformationen und Studien Stand: Februar 2019
Belegschaften, die religiöse Riten und Feiertage 18 kennen, können achtsam miteinander umgehen Dreiviertel der Unterzeichner_innen, die an der 73 % Befragung teilgenommen haben, sehen noch Handlungsbedarf beim Thema Religion als Diversity‐Dimension. Im nationalen Querschnitt sind es mit 48 % nur knapp die Hälfte aller Unternehmen. Diversity‐Maßnahmen Religion & Weltanschauung (Beispiele): ► Religiöse Feiertage beachten, z.B. bei der Urlaubsplanung oder bei wichtigen Meetings ► Kantinenangebot an religiöse Bräuche anpassen ► Räume der Stille einrichten ► Interkulturellen Kalender nutzen Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
19 Diversity und Inklusion gehören zusammen Vielfalt innerhalb von Belegschaften wird bereits von einem Großteil der Arbeitgeber_innen als Bereicherung erkannt. Doch wie kann man Vielfalt entlang der Organisationsziele noch Diversity weiter wertschätzen und effektiver fördern und einbeziehen? „Inklusion“ umfasst alle Maßnahmen, die eine & Inklusion einbeziehende Unternehmens‐ und Organisationskultur fördern sollen. Entscheidend ist, dass nicht einzelne Zielgruppen hervorgehoben, sondern Beschäftigte hinsichtlich aller Diversity‐Dimensionen eine gleiche Behandlung erfahren. Diversity und Inklusion gehören deshalb zusammen. Stand: Februar 2019
20 Diversity Management als Erfolgsfaktor Die Vielfalt der Belegschaft als Erfolgsfaktor Diversity erkennen, fördern, wertschätzen – und dadurch wirtschaftliche Erfolge steigern, das ist der Grundgedanke des Diversity Managements (DiM). Management Ziel ist es, (Personal‐)prozesse und Strukturen von Organisationen so auszurichten, dass alle Beschäftigten Wertschätzung erfahren und motiviert sind, ihr Potenzial zum Nutzen der Organisation einzubringen. Die Vielfalt der Belegschaft soll sich auf alle Geschäftsfelder auswirken und nutzbar für Absatzmärkte, Kundengruppen, Produkte, Zulieferende und andere Geschäftspartner_innen sein. Weitere Informationen: www.charta‐der‐vielfalt.de; Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Viele Argumente sprechen für Diversity Management 21 Innovation Personal ► Vielfalt zündet. Divers zusammen‐ ► Vielfalt bindet. Unternehmen und gesetzte Teams entwickeln kreativere Organisationen, die auf Vielfalt setzen, Ideen und Lösungen. Sie bringen steigern ihre Attraktivität gegenüber unterschiedliche Sichtweisen ein, die oft Bewerberinnen und Bewerbern sowie schneller zu Ergebnissen und innovativen Beschäftigten. Produkten führen. Marketing Kosten ► Vielfalt zieht. Vielfältige Belegschaften ► Vielfalt spart. DiM kann Kosten von können sich besser auf unterschiedliche Fehlzeiten und Fluktuation der Zielgruppen und ausländische Märkte Beschäftigten (Kündigungen, einstellen. Jede Kundin und jeder Kunde Rekrutierung und Neueinstellungen) braucht ein passendes Gegenüber. minimieren, wenn sich Beschäftigte wertgeschätzt fühlen. Weitere Informationen: Charta der Vielfalt e.V. (2013): Diversity Management. Mehrwert für den Mittelstand.; KOFA (2016): Vielfalt im Unternehmen / Diversity Management. Stand: Februar 2019
Erfolgsfaktoren für Diversity Management 22 ► Verbindliche Unternehmensführung: ► Ganzheitliche Diversity‐Strategie: DiM ist DiM braucht den Rückhalt der keine Zusammenstellung einzelner Unternehmensführung, die mit der Maßnahmen, sondern sollte als ganzheitliche Einführung startet (top down). Strategie konzipiert werden. Am Anfang Verbindlichkeit kann durch die stehen Ziel‐ und Maßnahmenformulierung Aufnahme in das Leitbild, die sowie Meilensteinplanung. DiM ist ein Unternehmenswerte, eine laufender Veränderungsprozess; eine Betriebsvereinbarung, einen Querschnittsaufgabe, die vom Personal, über Verhaltenskodex und die den Vertrieb bis zum Marketing alle Prozesse Unterzeichnung der Charta der Vielfalt der Organisation betrifft. bekräftigt werden. ► Klarer Business‐Fokus: Die DiM‐Strategie ► Eingebundene Belegschaften: Letztlich muss einen engen und klaren Bezug zu den sind es die Beschäftigten, die DiM ökonomischen Zielen der Organisation haben umsetzen (bottom up). Das funktioniert und darf nicht als zusätzliches Thema nur, wenn sie die Vorteile erkennen, sich betrachtet werden. in den Prozess einbringen und Feedback geben können (z.B. Workshops, Fokus‐ ► Ausreichende Kapazitäten: Diversity ist kein Gruppen, Netzwerke, etc.). Selbstläufer. Personelle und finanzielle Ressourcen müssen fest eingeplant werden. Quellen: Charta der Vielfalt e.V. (2013): Diversity Management. Mehrwert für den Mittelstand. ; Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Immer mehr deutsche Organisationen fördern die 23 Vielfalt in ihren Belegschaften … Unternehmen und Institutionen haben die Charta der Vielfalt unterzeichnet, eine Selbstverpflichtung zu Diversity, die ihren 3.000 Ursprung in der Wirtschaft hat. Am 28. Mai 2019 initiiert der Verein Charta der Vielfalt den 7. Deutschen Diversity‐Tag, einen bundesweiten Aktionstag zum Thema Vielfalt, an dem Organisationen ihre Diversity‐Aktivitäten präsentieren können. 2018 haben sich 600 Organisationen beteiligt und dabei 2.000 Aktionen durchgeführt. Dadurch wurden über 5 Millionen Beschäftigte erreicht. Mitwirkende Organisationen sind auf der Aktionslandkarte zu finden. Stand: Februar 2019
Diversity Management in deutschen Unternehmen 24 noch ausbaufähig … der Unterzeichner_innen haben sich 81 % bislang aktiv mit Diversity Management beschäftigt und bereits konkrete Diversity‐ Maßnahmen umgesetzt. Damit sind sie Vorreiter_innen. Mit Blick auf den nationalen Querschnitt steht Diversity Management in Deutschland immer noch am Anfang. Knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen sind im Bereich Diversity Management noch nicht aktiv geworden. Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016), S.13: Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Konzerne sehen konkrete Vorteile in Diversity 25 … der deutschen Unternehmen sagen: Diversity bringt der Organisation konkrete Vorteile. 2 von 3 Bei den Unterzeichner_innen der Charta der Vielfalt liegt die Zahl mit 77 % noch höher. Dass dennoch 23 % keine Vorteile durch Diversity sehen, darf vermutlich eher individuellen Motiven oder der Einhaltung von Gesetzesregelungen zugeordnet werden. Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Unternehmen sehen Diversity als Zukunftssicherung 26 … der Unterzeichner_innen und der deutschen Unternehmen sind sich einig: Diversity hilft, die Offenheit und Lernfähigkeit der Organisation sicherzustellen. 77 % der Befragten denken, >75 % dass Vielfalt Innovation und Kreativität fördert. Diversity Management heißt also Zukunftsvorsorge und Zukunftssicherung. So wollen 76 % der Unternehmen in Deutschland Personalressourcen besser nutzen. Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Perspektiven auf Diversity unterscheiden sich 27 ► Die Skeptischen stehen Diversity ► Die Kommunikativen sind vornehmlich grundsätzlich ablehnend gegenüber, auf die Außenwirkung bedacht und sehen einen ausreichenden orientieren sich an externen Stake‐ unternehmerischen Vorteil eher holdern und Zielgruppen. Sie reagieren skeptisch oder haben sogar negative auf gesellschaftlichen Wandel und sehen Erfahrungen in der Umsetzung gemacht. Diversity als Brücke der Organisation zur Welt. ► Die Pragmatischen haben eine nach innen gerichtete Sicht auf Diversity, ► Die Strategischen sehen Diversity sehen vor allem die Kosten‐Nutzen‐ umfassend. Ihr Ziel ist die Entwicklung Relation und messen vorhandene einer vorurteilsfreien und offenen Leistungsindikatoren. Kosteneffizienz, Arbeitskultur, in der Kreativität und Personalressourcen und Compliance Innovation befördert werden. Sie sehen sind für sie die wichtigsten Vorteile. ihre Organisation am stärksten in einer gesellschaftlichen Verantwortung. Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
Kosten‐Nutzen‐Effekt ist für deutsche Unternehmen 28 entscheidend 45 40 35 30 25 % 20 15 10 5 0 Skeptische Pragmatische Kommunikative Strategische Querschnitt national Unterzeichner Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt. Stand: Februar 2019
29 2. Historische Entwicklung des Vielfaltsgedankens Stand: Februar 2019
Ursprung – der Vielfaltsgedanke kommt aus den USA 30 Der Anerkennungsprozess der Vielfältigkeit der Gesellschaft begann in den Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren. Die USA sind seit jeher ein Einwanderungsland, das sich aus Menschen verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen zusammensetzt. Der Vielfaltsgedanke hat sich aus den Bürgerrechts‐, Homosexuellen‐ und Frauenbewegungen entwickelt, die gegen Diskriminierung protestierten und mehr Chancengleichheit forderten. Quelle: Kaiser‐Nolden, Eva (2008): Diversity Management im Internationalen Vergleich. In: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Hrsg.): Vielfalt als Chance. Bild: Shutterstock/Wayne Marques. Stand: Februar 2019
1960er und 1970er: Gleichberechtigung wird in 31 amerikanische Gesetze verankert Bundesgesetz zur Gleichstellung, das jegliche auf Hautfarbe, Religion, Geschlecht Civil Rights Act oder Herkunft begründete Diskriminierung (1964) in öffentlichen Einrichtungen, in der Regierung und in der Arbeitswelt verbietet. Unternehmen, die sich um öffentliche Aufträge bewerben, dürfen niemanden Equal Employment Opportunities wegen Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, (1965) Behinderung, Rasse, Alter und sexueller Orientierung (später ergänzt) diskriminieren. Einführung der Förderung von Affirmative Action Minderheiten (z.B. durch Einstellungsquote). (1965) Ab 1968 vergab die US‐Regierung Großaufträge nur an Unternehmen, die Pläne zur Förderung von Minderheiten Quelle: Diversity‐Portal der Universität Essen vorlegten. Stand: Februar 2019
1980er: Eine Prognose des US Labor Departments setzt 32 Impulse für Diversity Management in der Wirtschaft Die Studie „Workforce 2000“ aus dem Jahr 1987 prognostizierte die Zusammensetzung der nordamerikanischen Arbeitnehmer‐ schaft wie folgt: Der Anteil weißer Männer wird von fast 50 Prozent im Jahr 1985 auf 15 Prozent im Jahr 2000 sinken. 1985: homogene Arbeitnehmerschaft Im selben Zeitraum wird die Erwerbsbetei‐ ligung von Frauen, Minderheiten, Einwan‐ dernden und älteren Menschen steigen – ein Weckruf für die amerikanische Wirtschaft und die Geburtsstunde des Diversity Managements. 2000: vielfältige Arbeitnehmerschaft War der Vielfaltsgedanke bis dato politisch motiviert, bekam er für Unternehmen nun einen ökonomischen Anreiz. Quelle.: Hudson Institute (1987): Workforce 2000 – Work and Workers or the 21st Century Commissioned by the US Department of Labor. Stand: Februar 2019
1990er: Der Vielfaltsgedanke kommt nach Deutschland 33 Amerikanische Großkonzerne, die auch 1996: Ford hat Diversity Management Standorte in Deutschland haben, weltweit in seine Unternehmensstrategie importierten den Vielfaltsgedanken in die integriert. Bundesrepublik. 1999: IBM Deutschland wurde mit dem Total Zu den Vorreitern zählten Konzerne wie E‐Quality Prädikat für seine chancengleiche IBM, Ford, McDonald‘s, P & G oder Hewlett‐ Personalpolitik ausgezeichnet. Packard. Stand: Februar 2019
1990er: In Deutschland entwickelt sich ein 34 wissenschaftlicher Diskurs zu Diversity 1993 … erschien der erste deutsche Fachartikel zum Thema: „Managing Diversity: Postmoderne Kulturarbeit in der Unternehmung“ (Kiechl 1993), zahlreiche weitere folgen. In den 1990er Jahren führte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) mehrere Diversity Management‐Erhebungen durch. Sie gründete einen Arbeitskreis für Unternehmen, die im Diversity Management aktiv sind und bat ein Diversity‐Portfolio sowie Diversity‐ Informationen auf ihrer Website an. Organisationsberatungen entdeckten Diversity als Wirtschaftsfaktor. 1998 fand in Potsdam die erste hochrangige Diversity‐Konferenz in Deutschland unter Betei‐ ligung amerikanischer Wissenschaftler_innen und Manager_innen aus der Wirtschaft statt. Quelle: RKW Berlin GmbH (2010): Diversity Management in kleinen und mittleren Unternehmen. Stand: Februar 2019
Ende der 1990er: Diversity kommt in der Unternehmens‐ 35 kultur exportstarker, deutscher Firmen an Deutsche Bank: ► Seit Ende der 90er Jahre setzen auch deutsche Unternehmen, die einen Global Diversity Großteil ihres Umsatzes im Ausland Management Team erwirtschaften, zunehmend auf Diversity (seit 1999) Management. Deutsche Lufthansa: ► Das Diversity‐Team der Deutschen Bank Abteilung „Change berät alle Geschäftsbereiche weltweit Management und Diversity“ und schult diese z. B. für die Ansprache (seit 2001) vielfältiger Kundengruppen. Bei der Lufthansa setzt die verantwortliche Abteilung unter anderem Mentoring‐ Programme und interkulturelle Trainings Daimler: um. Das Gremium bei Daimler Global Diversity Council entwickelt eine weltweite Diversity‐ (seit 2005) Strategie; Schwerpunkte sind Geschlechter‐ und Generationenvielfalt sowie Internationalität. Stand: Februar 2019
36 3. Zukunftsaufgaben Diversity Management bietet Lösungen Stand: Februar 2019
37 3.1 Demografischer Wandel und Fachkräftemangel Stand: Februar 2019
Durch den demografischen Wandel werden wir 38 weniger, älter und bunter ► Die Bevölkerungszahl sinkt. Immer ► Die Belegschaften werden älter. Schon weniger Geburten stehen immer mehr 2020 werden rund 36,5 Prozent der Sterbefällen gegenüber: Im Jahr 2060 Beschäftigten in den Unternehmen älter werden voraussichtlich fast doppelt so als 50 Jahre sein. Der demografische viele 70‐Jährige leben, wie Kinder Wandel birgt schon jetzt Probleme bei geboren werden. Die Einwohnerzahl der Rekrutierung von Fachkräften, Deutschlands wird auf 73,1 bis 67,6 sowohl bei KMU als auch bei größeren Millionen Menschen sinken. Unternehmen: Das Fachkräfteangebot nimmt mit zunehmender Qualifikation ► Die durchschnittliche Lebenserwartung ab. steigt. Bis 2030 steigt das Durchschnitts‐ alter der Bevölkerung von 43 Jahren auf über 47 Jahre. Die Zahl der über 80‐ Jährigen wird um rund 60 Prozent zunehmen. Quelle: Towers Watson (2011): Demografischer Wandel – Status Quo und Herausforderungen für Unternehmen in Deutschland; Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung Deutschlands bis 2060; ddn(2017): Demographie Fakten;, Charta der Vielfalt e.V. (Hrsg.): JUNG – ALT – BUNT. Diversity und der demographische Wandel. Online‐Dossier. Juni 2012. Stand: Februar 2019
Der Arbeitsmarkt schrumpft in Folge des 39 demografischen Wandels Erwerbspersonenpotenzial in Mio. Tendenziell weniger Arbeitskräfte verfügbar Nach Berechnungen des Instituts für 50 44,6 44,5 Arbeitsmarkt‐ und Berufsforschung wird das 39,5 40 35,5 Erwerbspersonenpotenzial von 2015 bis 30 2040 um 9,1 Millionen Menschen sinken, wenn es keine zusätzliche Zuwanderung von 20 Arbeitskräften gibt. 10 0 Um dem Effekt des demografischen Wandels 2015 2020 2030 2040 langfristig entgegenzuwirken, wäre eine jährliche Zuwanderung von 400.000 Arbeitskräften nötig. Quelle: IAB (2017), S.5: Arbeitskräfteangebot sinkt auch bei hoher Zuwanderung Stand: Februar 2019
Auswirkungen des Fachkräftemangels sind bereits 40 spürbar ► 99 Prozent der Unternehmen in Deutsch‐ ► Rund 430.400 Fachkräfte fehlen derzeit in land sind kleine und mittelständische den MINT‐Berufen (Mathematik‐, Unternehmen (KMU; mit weniger als 250 Informatik‐, Naturwissenschaft und Beschäftigten). Zwischen 31 und 60 Technik). Bis 2020 könnten bis zu 1,4 Prozent der KMU berichten von mittleren Millionen Facharbeiter_innen und bis großen Problemen, offene Stellen mit 156.000 Akademiker_innen in diesen Fachkräften zu besetzen. Berufsgruppen fehlen. ► Nach Berechnungen der Wirtschafts‐ ► Engpässe gibt es auch bei Ärzten und prüfungsgesellschaft Ernst & Young Ärztinnen, Pflegekräften und belaufen sich die Kosten der Fachkräfte‐ sogenannten primären Dienstleistungen. engpässe der KMU auf 31 Milliarden Das sind einfache Tätigkeiten im Verkauf Euro. und im Büro, bei der Reinigung und Bewirtung. Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (2016): Fachtkräfteengpässe in Unternehmen; IW Köln (2014): MINT‐ Frühjahrsreport 2014.; IW Köln (2017): MINT‐Frühjahrsreport 2017.; Ernst & Young (2014): Mittelstandbarometer Stand: Februar 2019
Das Arbeitskräftepotenzial ist bunt. Es wird jedoch 41 nicht effektiv genutzt. ► Ältere Beschäftigte: Das wichtige ► Ausländische Fachkräfte: Deutsche Erfahrungswissen von älteren Arbeitgeber_innen rekrutieren nur Generationen wird zu wenig genutzt. selten Fachkräfte aus dem Ausland – Ältere Beschäftigte in Organisationen selbst wenn sie bereits Engpässe haben. bleiben ein wichtiger Bestandteil einer Studien zeigen, dass die Aufnahme von erfolgreichen und diversen Migrantinnen und Migranten im Personalstrategie, nicht zuletzt um Arbeitsmarkt dazu beitragen kann, die Know‐how zu sichern. Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern einzuebnen. Migrantinnen und Migranten übernehmen häufiger Hausarbeit oder Kinderbetreuung. Dadurch können berufstätige Frauen mehr Zeit in die Karriere investieren. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (2016): Die Interessen der Unternehmen: Personalpolitik und ältere Arbeitnehmer; OECD‐Studie (2013): Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte: Deutschland; Frankfurter Allgemeinte Zeitung Online: Wie die Flüchtlinge den Arbeitsmarkt aufmischen. Stand: Februar 2019
Das Arbeitskräftepotenzial ist bunt. Es wird jedoch 42 nicht effektiv genutzt. ► Menschen mit Behinderung: Die ► Menschen mit Migrationshintergrund: Arbeitslosenquote von Menschen mit In Westdeutschland ist der Anteil der Ar‐ Behinderung ist 2017 im Vergleich zum beitslosen mit Migrationshintergrund an Vorjahr von 13,4 % auf 12,4 % spürbar allen Arbeitslosen mit gesunken. Die Dauer der Arbeitslosigkeit 42 % weitaus höher als im Osten Deutschlands liegt aber für Menschen mit Behinderung mit 18 %. Rechnet man in Ostdeutschland die weiter durchschnittlich 109 Tage länger Bundeshauptstadt heraus, dann beträgt als für Menschen ohne Behinderung. der Anteil arbeitsloser Personen mit Migrationshintergrund nur noch 10 %. ► Frauen: 47 Prozent aller sozialversiche‐ rungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiteten im Juni 2016 in Teilzeit, d.h. weniger als die tariflich oder vertraglich normalerweise vereinbarte Arbeitszeit. Quelle: Inklusionsbarometer 2016 der Aktion Mensch; Statistisches Bundesamt (2016): Arbeitsmarkt auf einen Blick; Blickpunkt Arbeitsmarkt (2017): Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern 2016; Der Arbeitsmarkt in Deutschland (2017) – Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Stand: Februar 2019
Frauen holen bei Erwerbstätigenquote auf, 43 verdienen jedoch weniger als Männer Zwischen 2007 und 2017 stieg die Erwerbstätigenquote Erwerbstätigenquote der 20‐ bis 64‐ 100 jährigen Frauen um 8,5 %. 90 83,1 76 80 75,2 Männer waren 2017 mit einer Quote 70 66,7 von 83,1 % weiterhin öfter 60 erwerbstätig als Frauen (75,2 %). % 50 Somit konnte der Abstand 40 erwerbstätiger Männer und Frauen 30 von 2007 bis 2017 nur um 1,4 % 20 gesenkt werden. 10 0 In Deutschland verdienen Frauen im 2007 2017 Vergleich zu Männern rund 20 % Männer Frauen weniger. Quelle: Bertelsmann Stiftung (2015): Auswertung aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune; Statistisches Bundesamt (2016): Arbeitsmarkt auf einen Blick; Statistisches Bundesamt (2016): Gender Pay Gap, Statistisches Bundesamt (2018): Erwerbstätigenquote nach Geschlecht Stand: Februar 2019
Diversity Management könnte bis zu 4 Millionen 44 zusätzliche Arbeitskräfte aktivieren Potenziale für die Aktivierung zusätzlicher Fachkräfte Nach Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) besitzt der deutsche 5 Arbeitsmarkt noch ungenutzte Potenzielle Fachkräfte in Millionen 4,5 4,1 4 Fachkräftereserven. 3,5 3 Bei den Zielgruppen und Handlungsfeldern, 2,5 in denen DiM ansetzt, schätzt die BA das 2 1,6 1,5 1,2 1,2 aktivierbare Fachkräftepotenzial auf 1,6 bis 0,8 0,9 4 Millionen Menschen. 1 0,4 0,4 0,5 0,5 0,3 0 Maßnahmen wie altersgerechte Arbeits‐ plätze, Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder zur Schaffung einer Willkommenskultur (u. a.) können laut der Bundesagentur für Arbeit zur Aktivierung Maximales Potential: Angleichung an das Potential des jeweiligen der Potenziale beitragen. europäischen Spitzenreiters Minimales Potential : +10 Prozent im Vergleich zum Ist‐Stand Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2011): Perspektive 2025: Fachkräfte für Deutschland. (Eigene Darstellung auf Grundlage der in der Quelle angegebenen Zahlen). Stand: Februar 2019
45 Aus der Praxis Stand: Februar 2019
„Autism at work“ bei SAP 46 Menschen mit Autismus haben es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht. Das 2013 von SAP gestartete Projekt „Autism at Work“ integriert sie ins Arbeitsleben und wirkt damit dem Fachkräftemangel entgegen. „Autisten können unter bestimmten Rahmenbedingungen gut arbeiten, aber sie brauchen hin und wieder Menschen, die ihnen dabei helfen“, weiß Projektleiterin Stefanie Lawitzke. Stefanie Lawitzke leitet „Autism at work“ bei SAP‐Deutschland. Mit der „Autism at Work“‐Initiative ist SAP derzeit an zehn Standorten in acht Ländern unterwegs – eine Ausnahme in der Wirtschaft, in der sich wenige Unternehmen um immerhin ein Prozent der Gesellschaft kümmern, die Teil des autistischen Spektrums sind. Quelle: SAP, Autism at work Stand: Februar 2019
Deutsche Telekom setzt auf talentorientiertes 47 Auswahlverfahren Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels setzt die Deutsche Telekom auf ein talentorientiertes Auswahlverfahren für Auszubildende: Nicht der Notendurchschnitt ist für die Einstellung entscheidend, sondern die für den jeweiligen Ausbildungs‐ oder Studiengang relevanten Talente, Stärken und Interessen. Bei EQ, dem Einstiegsqualifizierungsverfahren, können Jugendliche, deren Berufseinstiegsperspektiven aufgrund von Lernbeeinträchtigungen oder fehlender Ausbildungsreife stark eingeschränkt sind, in einem Die Deutsche Telekom – einer der bundesweit größten Ausbildungsbetriebe Praktikum ihre Talente austesten. Wer im Verfahren erfolgreich ist, kann direkt mit einer Ausbildung bei der Deutschen Telekom starten. Quelle: Charta der Vielfalt e.V., Best Practice für die Förderung von Vielfalt in der Ausbildung; Stand: Februar 2019
Mehr Frauen für die IT‐Branche bei ConSol 48 Fachkräfte sind in der IT‐Branche rar. Deshalb setzt der IT‐Dienstleister ConSol* Consulting & Solutions Software setzt verstärkt auf weibliches Fachpersonal. Consol ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel durch flexible Arbeitszeit‐, Arbeitsplatz‐ und Elternzeitmodelle sowie Kontakthalteprogramme und individuelle Lösungen. „Unsere Firmenkultur ist so ausgelegt, dass der Mensch im Mittelpunkt Die Ergebnisse: Consol gehört seit 2006 zu den steht. In einem mittelständischen Top 3‐Unternehmen des „Great Place to Work“‐ Unternehmen kann Diversity Wettbewerbs. Der Frauenanteil und die einfach und zielgerichtet gelebt Mitarbeiterzufriedenheit sind gestiegen und die werden: Wir haben flache Mütter kommen schnell zurück: Ihre Hierarchien, man kennt sich Rückkehrquote liegt bei fast 100 Prozent. untereinander und findet gemeinsam individuelle Lösungen.“ Andrea Stellwag, Geschäftsführerin Finanzen Quelle: Charta der Vielfalt e.V., Best Practice. Foto: Consol* Consulting & Solutions Software GmbH Stand: Februar 2019
49 3.2 Generationenvielfalt Stand: Februar 2019
Unterschiedliche Wertevorstellungen treffen im 50 Arbeitsalltag aufeinander Traditionals Babyboomer Generation X Generation Y Generation Z 1922–1955 1955–1969 1965–1980 1980–2000 ab 2000 Motto Work first! Live to work! Work to live! live@work! YOLO! Kommunikation persönlich Telefon E‐Mail, Handy Web 2.0 Digital Native Motivation ‐ Position zählt ‐ Wertschätzung ‐ Freiheitsgrad in der ‐ Spaß an der Arbeit ‐ ernsthaft ‐ Respekt für ihren ihrer Erfahrung Arbeitsgestaltung ‐ Beitrag leisten ‐ fleißig Einsatz ‐ Gefühl, gebraucht ‐ Entwicklungs‐ ‐ Kolleg_innen haben ‐ getrieben von ‐ Anerkennung ihrer zu werden möglichkeiten die gleiche traditionellen Erfahrungen ‐ Work‐Life‐Balance Wellenlänge Erfolgskriterien ‐ vernetzt sein (Geld, Ausbildung, Karriere) Arbeitszeit 9 to 5 Lange Arbeitszeit = Gehen, wenn Arbeit Keine kategorische Kein Work‐Life‐ Erfolg erledigt ist Trennung von Leben Blending und Arbeiten Eine gute gibt klar und ist immer für das ist vertrauenswürdig unterstützt als schenkt Vertrauen in Führungskraft konsequent die Team da und kompetent Ratgeber_in und Kompetenz und Richtung vor Mentor_in Eigenverantwortung Quelle: Absolventa.de: XYZ – Generationen auf dem Arbeitsmarkt. Foto: Consol* Consulting & Solutions Software GmbH Stand: Februar 2019
51 Priorität für junge Beschäftigte liegt auf der Balance 54 % der jungen Top‐Talente geben an, dass die Work‐Life‐Balance eines der wichtigsten Karriereziele ist. 54 % Um Zeit flexibler gestalten zu können, wünschen sich 85,6 % der Deutschen bessere Homeoffice‐ Möglichkeiten. Bisher arbeiten nur 11 % der Menschen regelmäßig von Zuhause. Quelle: Charta der Vielfalt (2018): Kaleidoscope – Wie wir uns die Zukunft organisieren Stand: Februar 2017
Vielfalt und Einbeziehung sind jüngeren Beschäftigten 52 wichtiger als älteren Worauf legen Sie bei der Wahl des Arbeitgebers Wert? 70 63 60 55 53 50 41 41 40 38 35 33 % 29 31 30 19 20 13 10 0 Zukunftsfähigkeit Ein Arbeitsfeld, das Work‐Life‐Balance Vielfalt & Spaß macht Einbeziehung Babyboomer Generation X Generation Y Befragt wurden 334 Führungskräfte aus großen Unternehmen verschiedener Branchen weltweit. Quelle: Deloitte. (2010): Talent Edge 2020: Blueprints for the new normal. Stand: Februar 2019
Organisationen müssen Wertewandel und Know‐ 53 how‐Transfer gestalten Veränderung von Technologisierung des Unternehmenskultur und Individualisierung der Arbeitsalltags ‐werten Karriereentwicklung Auswirkungen des Internationalisierung des Flexibilisierung von Generationenwechsels Arbeitsraum und ‐zeit Personalwesens Umgang mit Wissensverlust Veränderung von Führung: durch Ruhestand Profilierung der Demokratisierung und Arbeitgebermarke Trainings Quellen: Kienbaum Insitut (2015): Absolventen 2015 unter die Lupe genommen: Ziele, Wertvorstellungen und Karriereorientierung der Generation Y., Zukunftsinstitut (2017): Wie die Generationen X und Y ticken Stand: Februar 2019
DiM optimiert die Zusammenarbeit von Jung und Alt 54 und macht Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv Chancen für Unternehmen und Institutionen ► In Führungstandems können ältere ► Jüngere Beschäftigte wachsen mit den Beschäftigte ihre Berufserfahrung an Möglichkeiten der Flexibilisierung von jüngere weitergeben, sodass dem Arbeitszeiten und ‐bedingungen auf. Unternehmen kein wertvolles Wissen Work‐Life‐Balance gewinnt an verloren geht. Umgekehrt unterstützen Bedeutung, je länger Menschen Digital Natives, die mit Computern, erwerbstätig sind. Mobiltelefonen u.a. digitalen Technologien aufgewachsen sind, ältere ► Führungskräfte können durch Trainings Beschäftigte bei der Arbeit. lernen, auf die Erwartungen und Potenziale von Beschäftigten ► Rund ein Drittel der Generationen X und unterschiedlichen Alters zu reagieren Y legen Wert auf Vielfalt und und ihre Stärken zu fördern. Einbeziehung. Ein guter Grund für Arbeitgeber_innen, auf DiM zu setzen und ihre Aktivitäten gezielt nach außen zu kommunizieren. Quelle: Robert Half (2011): Viele Generationen ‐ ein Team. Wie man Mitarbeiter unterschiedlicher Altersgruppen bindet.; RKW Kompetenzzentrum: Die Mischung macht‘s – Wilhelm Gienger in Mannheim. Stand: Februar 2019
Ausbildungsbetriebe lassen Potenziale ungenutzt 55 < 10 % … der Unternehmen setzen auf eine gezielte Gestaltung von altersgemischten Teams sowie eine systematische Personalentwicklung älterer Mitarbeiter_innen. Quelle: Deloitte Counsulting GmbH (2013): Talent & Diversity Management in deutschen Unternehmen. Stand: Februar 2019
56 Aus der Praxis Stand: Februar 2019
Jena‐Optronik setzt demografieorientierte 57 Personalpolitik um Das Thüringer Raumfahrtunternehmen Jena‐Optronik setzt auf demografieorientierte Personalpolitik. Durch frühzeitige Maßnahmen, wie der Einführung eines Mentorsystems und Organisation von Wissenstransfer, kann der Wissensverlust durch das Ausscheiden älterer und erfahrener Mitarbeiter_innen in den Ruhestand minimiert werden. Zur Verstetigung und Systematisierung dieser Ansätze nahmen Mitarbeiter_innen aus Personalabteilung und Betriebsrat an der „Weiterbildung zum Demografieberater“ teil und holten sich viele Impulse. Beispiele für Projekte zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Generationen sind das „Projekt 55+“ und das „Betriebliche Gesundheitsmanagement“. Quelle: Charta der Vielfalt e.V. (Hrsg.)/ JUNG – ALT – BUNT. Diversity und der demographische Wandel. Online‐Dossier. Juni 2012. Stand: Februar 2019
58 3.3 Internationalisierung Stand: Februar 2019
Immer mehr deutsche Unternehmen handeln 59 international … der rund 3,6 Millionen Mittelständler_innen haben 2017 exportiert und damit durchschnittlich 27 % ihres 20 % gesamten Umsatzes erwirtschaftet. Die Erschließung neuer Zielmärkte – sei es in Asien oder anderswo – mindert das Risiko eines Unternehmens, bei einem negativen exogenen Schock in einem der Zielländer einen Umsatzeinbruch zu erleiden. Quelle: KfW Bankengruppe (2017), KFW Research. Fokus Volkswirtschaft: „Die Welt ist kein Dorf – räumliche Nähe zu Exportmärkten für Mittelstand entscheidend“. Stand: Februar 2019
Um im Ausland erfolgreich zu sein, brauchen 60 Organisationen interkulturelle Kompetenzen Eine Geste, viele Bedeutungen Nicht nur Sprachkenntnisse, sondern auch das Wissen über Kultur und Umgangsformen sind für Organisationen wichtig, um Auslandsbeziehungen erfolgreich zu gestalten. Diese Kompetenzen können Beschäftigte mit ► Japan = Geld unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in ► Russland = 0 die Organisation einbringen, indem sie selbst ► England, USA = O.K. Geschäftskontakte im Ausland pflegen oder ihr ► Brasilien = Beleidigung Wissen mit weiteren Beschäftigten teilen. Vor allem Teams im Vertrieb, Marketing oder in der Produktentwicklung sowie die Unternehmensführung profitieren von den interkulturellen Kompetenzen der Beschäftigten. Quellen: Von Reden, Armgard (2011): Führen von interkulturellen (virtuellen) Teams. IBM; RKW Kompetenzzentrum (2013): Fachkräfte aus dem Ausland: Chancen & Risiken der Auslandsrekrutierung . Stand: Februar 2019
Unternehmen profitieren in verschiedenen Bereichen, 61 wenn sie kulturelle Vielfalt mit DiM gezielt fördern ► Beschäftigte, die international ► Unternehmen, die international als Erfahrungen sammeln, erwerben Arbeitgeber_innen gefragt sind, können interkulturelle Kompetenzen, die sie in aus einem weltweiten Talente‐Pool vielen Unternehmensbereichen, wie schöpfen und ihre Beschäftigten Export und Marketing anwenden können. international gezielt fördern. ► Vielfältige Belegschaften kennen die ► Vielfältige Teams profitieren von ihren Herausforderungen, die interessante unterschiedlichen Hintergründen, Absatzmärkte und Kundengruppen Erfahrungen und Sichtweisen. Sie bringen aufgrund kultureller Unterschiede mit sich fundierte Entscheidungen, kreative bringen. Lösungsansätze und innovative Entwicklungen hervor. ► Vielfältige Teams können besser gezielt neue lukrative Märkte ansprechen. Quelle: Roland Berger Strategy Consultants (2012): Diversity & Inclusion. Eine betriebswirtschaftliche Investition; McKinsey&Company (2018): Delivering through Diversity. Stand: Februar 2019
Unternehmen sehen im Faktor Internationalität das 62 größte Potenzial für Diversity, aber arbeiten nicht daran … der befragten Unternehmen sehen im 3 von 4 internationalen Marktzugang die größte Motivation, Diversity‐Programme zu implementieren. 70 Prozent der befragten Konzerne halten die Förderung von Internationalisierung für wichtig. Weniger als 20 Prozent arbeiten systematisch an diesem Diversity‐Aspekt. Quelle: Roland Berger Strategy Consultants (2012): Diversity & Inclusion. Eine betriebswirtschaftliche Investition. Stand: Februar 2019
63 Aus der Praxis Stand: Februar 2019
Vielfalt als Schlüssel für eine erfolgreiche HR‐ 64 Strategie bei adidas Menschen aus 100 Nationen arbeiten bei adidas, das als eines der LGBT‐freundlichsten Unternehmen ausgezeichnet wurde. Zum LGBTI‐Pride Month lenkt das Unternehmen mit einer eigenen Kollektion die Aufmerksamkeit auf das Thema und unterstützt Sportler_innen bei ihrem Coming‐out. Das von adidas angestrebte ausgeglichene Geschlechterverhältnis bildet auch auf Führungsebene den Schlüssel zum Erfolg. „Diversität bietet einen stetigen Strom neuer Ideen, frischer Perspektiven und Der britische Wasserspringer Tom Daley wurde nach seinem gegensätzlicher Standpunkte, aus denen Coming‐out zum Markenbotschafter von adidas Innovation entsteht“, weiß Personalchefin und Vorstandsmitglied Karen Parkin. Quelle: Charta der Viefalt, adidas, Werde Mitglied in einem vielfältigen Team Stand: Februar 2019
Teckentrup baut sprachliche Barrieren ab und 65 fördert interkulturellen Austausch Teckentrup gehört europaweit zu den größten Herstellern von Tür‐ und Torsystemen und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter_innen in 15 Niederlassungen. Aufgrund der wachsenden Herausforderungen bei der Personalrekrutierung, besonders im internationalen Wettbewerb, setzt das Unternehmen gezielt auf Zugewanderte. Dabei sind auf Unternehmensseite eine Sensibilisierung und eine Entwicklung maßgeschneiderter Maßnahmen notwendig. Deutschkurse fördern den Abbau sprachlicher Barrieren, E‐Mail‐ Kalender mit internationalen Feiertagen fördern die gegenseitige Wertschätzung. Es gibt internationale Sportgemeinschaften und Sensibilisierungsworkshops für Führungskräfte u.v.m. Quelle: Charta der Vielfalt e.V. (2013): Dossier: Weltoffen= Zukunftsfähig?! Stand: Februar 2019
Phoenix Contact setzt auf Interkulturalität und 66 Chancengleichheit Mit Stammsitz in Blomberg, Deutschland und Gesellschaften in vielen internationalen Märkten setzt Phoenix Contact auf „Migration“ innerhalb des Unternehmens – junge ausländische Beschäftigte kommen ins Stammhaus, Auszubildende aus Deutschland hospitieren in Auslandsgesellschaften – und sorgen so für einen Kultur‐ und Wissenstransfer, von dem nicht zuletzt das Unternehmen profitiert. Die Förderung von jungen Menschen hat in dem Familienunternehmen einen hohen Stellewert. Mit dem Projekt „Aubikom“ setzt Phoenix Contact gezielt auf den Ausbau von Schlüsselqualifikationen und Basiskompetenzen von Hauptschülerinnen Kommunikation im Fokus des Kundenmagazins und Hauptschülern. Quelle: Charta der Vielfalt e.V. (2013): Dossier: Weltoffen= Zukunftsfähig?! und Phoenix Contact Stand: Februar 2019
67 3.4 Digitalisierung Stand: Februar 2019
68 Digitalisierung als Chance nutzen … bis dahin sollen technische Assistenz‐ und Tutorensysteme so weit entwickelt sein, dass sie die Mitarbeiter_innen digital bei 2030 ihren Aufgaben unterstützen können. Denkbar sind dabei Assistenzsysteme für Menschen mit Behinderungen, Sprachsysteme für Zugewanderte und Tutoring‐Programme für Schulungen. Quelle: Wischmann, Hartmann. (2018): Zukunft der Arbeit – Eine praxisnahe Betrachtung, S.159ff Stand: Februar 2019
69 Neue Potenziale sorgen für neue Anforderungen … der befragten Beschäftigten erwarten durch die Digitalisierung eine zunehmende Anforderung an Qualifikation und > 80 % Flexibilität. Eine zunehmende inhaltliche/fachliche Flexibilität erwarten ca. 65 % der Beschäftigten. Darüber hinaus hoffen Mitarbeitende auf eine höhe Transparenz und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und einen Produktivitätszuwachs. Quelle: Ifaa Studie (2015): Industrie 4.0 Stand: Februar 2019
70 Künstliche Intelligenz im Recruiting – Chancen und Risiken ► Künstliche Intelligenz (KI) ist ein ► Reproduktion der ungleichen Hoffnungsträger, um Unconcious Bias Strukturen: KIs lernen von den im Bewerbungsprozess zu gegebenen Daten. Bei einer überwinden. Ein Algorithmus zur ungleichen Verteilung von Frauen und Auswertung der Hard‐Facts zur Männern – wie beispielsweise in der Qualifikation lässt keine persönliche Tech‐Branche – kann ein Algorithmus Wertung zu. Dadurch sollen mehr sich bewerbende Frauen als qualifizierte Frauen und Menschen untypisch einstufen und im ersten mit Migrationshintergrund zu Schritt aussortieren. Solche Vorstellungsgesprächen eingeladen Schlussfolgerungen müssen den werden. Systemen abtrainiert werden. Quelle: Zeit Online (2015): Künstliche Intelligenz diskriminiert (noch) Stand: Februar 2019
71 KI soll Vorschläge geben, aber keine Entscheidungen treffen … der befragten Student_innen und Absolvent_innen begrüßen es, wenn ein Algorithmus ihnen Jobvorschläge macht, die zum eigenen Profil passen. 6 von 10 Jedoch finden nur 10 % es in Ordnung, wenn die Kommunikation über Chatbots stattfindet. Noch geringer ist die Akzeptanz von Algorithmen zur Vorauswahl von Bewerbungen. Quelle: personalmarketing2null.(2018): Robot Recruiting: Künstliche Intelligenz stößt bei Bewerbern auf wenig Gegenliebe Stand: Februar 2019
72 4. Der Business Case Diversity Management rechnet sich für Unternehmen Stand: Februar 2019
Dax 30‐Unternehmen nutzen unterschiedliche 73 Instrumente, um Diversity zu messen ► Key Performance Indicators (KPI) ► Mitarbeiterbefragungen ► Reportings ► Zielvereinbarungen ► Balanced Scorecards ► Online Surveys, Feedback durch Fokusgruppen etc. Quelle: Köppel, Petra (2014): Diversity Management in Deutschland:Benchmark 2014. Strategie oder Alibi?. Stand: Februar 2019
Mehr Vielfalt in den Unternehmen kann den Fachkräftemangel reduzieren und Umsatzeinbußen senken 74 … des in Deutschland prognostizierten Fachkräftemangels könnte laut der 50 % Unternehmensberatung McKinsey durch personelle Vielfalt in den Unternehmen abgefedert werden. Allein die Umsatzeinbußen des Mittelstandes betragen bereits jetzt laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH 50 Milliarden Euro. Quelle: McKinsey (2015): Why Diversity Matters ‐ New research makes it increasingly clear that companies with more diverse workforces perform better financially. . EY Pressemitteilung (26.01.2017): Fachkräftemangel im Mittelstand spitzt sich zu – Umsatzeinbußen von knapp 50 Milliarden Euro. Stand: Februar 2019
75 Unternehmen sehen messbare Erfolge von Diversity … der Unterzeichner_innen und 53 % der 69 % deutschen Unternehmen sind sich sicher: Der Erfolg von Diversity ist messbar und sichtbar. Dabei kommt es auf die Stimmen aus der Belegschaft an (Mitarbeiter_innen‐ Befragungen), wissen 80 % der Unternehmen. „Harte“ Kriterien wie Finanzkennzahlen werden allgemein für geeigneter gehalten als „weiche“ Kriterien mit stärkerer persönlicher oder qualitativer Feedbackkomponente. Quelle: Charta der Vielfalt und EY (2016): Diversity in Deutschland. Studie anlässlich des 10‐jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt Stand: Februar 2019
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