ATOMNOMADEN ein Film von Kilian Armando Friedrich Tizian Stromp Zargari - | Berlinale
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,,C'est la troisième fois en trois semaines que je dois changer le site.'' ,,Das ist jetzt das dritte Mal in drei Wochen, dass ich die Zentrale wechsle .'' Vincent Jouet , 28, Gerüstbauer
SYNOPSIS Marie-Lou, Florian, Vincent und Jérôme arbeiten für Subunternehmer in der französischen Atomindustrie. Ihr Job: Alte Reaktoren renovieren, wo immer es benötigt wird. Dies führt sie tausende Kilometer durch Frankreich. Unterwegs im Wohnmobil versuchen sie, das schnelle Geld zu machen, indem sie möglichst viele Aufträge an renovierungsbedürftigen Atomkraftwerken erhalten. Denn es sind die saftigen Reiseprämien, die diese Arbeit so lukrativ machen. Sie alle wollen den Job höchstens ein paar Jahre machen, und alles für das Leben danach sparen. Das Leben danach, weit weg von den Parkplätzen der Atomkraftwerke.
,,Vous allez revenir voir papa?'' ,,Kommt ihr Papa wieder besuchen?'' Jérome, 39, Entsorgungstechniker
Hintergrund Auch in der Nuklearindustrie, einer der strategischsten Wirtschaftssektoren Frankreichs, wurde das neoliberale Rationalitätsprinzip des freien Marktes institutionalisiert: Ein großer Teil der Aufgaben wurde an Subunternehmen ausgelagert. Besonders für die Wartung der 19 französischen Kernkraftwerke mit ihren 58 Reaktorblöcken hat sich ein bizarres Sub-System entwickelt. Die Aufträge wurden in den 80er Jahren für den privaten Investmentmarkt geöffnet. Es wurden hunderte von Subunternehmen gegründet, die untereinander in Konkurrenz stehen, um dem staatlichen Energiekonzern EDF die niedrigsten Kosten für anstehende Sanierungen zu bieten. Mittlerweile machen die Subunternehmen über 80 Prozent der Sanierungsarbeit. Einen gemeinsamen Status gibt es für die in Subunternehmen angestellten Arbeiter*innen nicht. Ihren Lohn können sie vervielfachen, indem sie von Kraftwerk zu Kraftwerk pendeln und so das begehrte Reisegeld zu erhalten. Vielreisende kommen so bis auf 6000 Euro Netto pro Monat. Um die Übernachtungspauschale einzustecken, entscheiden sich viele von Ihnen für ein Leben im Campingwagen vor den Atomkraftwerken. Sie werden zu Nomaden der Atomkraft.
,,On ne fait jamais ce qu'on veut, au debut'' ,,Man macht nie was man will, zumindest am Anfang'' Marie-Lou, 29, in Ausbildung
"Entre bosser à l'usine et à la centrale, je préfère encore bosser à la centrale." "Arbeit in der Fabrik oder im Atomkraftwerk? Da geh ich lieber ins AKW !'' Florian Wernert , 31, Reaktormaler
REGIEKOMMENTAR Private Fotografien copyright Kilian Armando Friedrich/Tizian Stromp Zargari Es beginnt auf einer Fahrradtour durch Frankreich. Plötzlich ist da Diese Dissonanz wirkt absurd und es stellt sich die Frage nach dem dieses eindrucksvolle Bild: Einige Wohnmobile stehen direkt vor Warum. Wir klopfen an die Türen der Camper vor den dem dampfenden Kernkraftwerk. Das Bild der Industriekomplexe Kernkraftwerken und es öffnet sich uns eine verborgene Welt. des letzten Jahrhunderts vermischt sich mit einem Symbol von Die Bewohner leben hier, getrennt von ihren Familien und Reisen und Freiheit. Freunden. Sie erzählen uns, was ein Kühlturm, der nicht dampft, bedeutet: Renovierungsarbeiten am Reaktor.
Es zeigt sich, dass vor AKWs große Parkplätze und/oder sogar eigens eröffnete Campingplätze für die Arbeiter*innen, die sich selbst als „Atomnomaden" nennen, zur Verfügung stehen. Wir erfahren, dass die Arbeitszeiten oft nachts und an den Wochenenden sind und dass die Einsätze oft nur zwei Wochen bis einen Monat am selben Ort stattfinden. Dann wird man weitergeschickt. Zur nächsten Kraftwerksrenovierung. Mit allen Prämien kann dieser Job ein gutes Gehalt bringen. Das Bild des Absurden wandelt sich in ein Bild, das einen Tausch zeigt. Nach einer schnellen Ausbildung kann man gut verdienen, aber dafür lebt man vor den Kernkraftwerken und muss immer bereit sein, weiterzuziehen. Dabei spielt die Entfernung zwischen den Einsatzorten keine Rolle, wichtig ist der pünktliche Arbeitsbeginn. Deshalb auch das Wohnmobil, das außerdem wie eine Geldanlage jede Nacht 50 Euro Übernachtungspauschale zusätzlich zum Lohn einbringt. Wir haben junge Menschen begleitet, die diesen Job machen. Sie alle träumen von dem Leben "danach''. Sie wollen in ein paar Jahren so viel verdienen, wie andere in zwanzig. Wir wollen zeigen, dass sie, obwohl sie sich an unterschiedlichen Orten befinden, miteinander verbunden sind. Dass ihre Lebenssituation ein Ergebnis der massiven Auslagerung von Arbeiten an Subunternehmen ist. Es zählt nur das „Schnell und Günstig".
Regie Kilian Armando Friedrich wächst an der französischen Grenze auf, 35 Tizian Stromp Zargari, wurde 1993 als Sohn von deutsch- km entfernt vom viertgrößten Atomkraftwerk Europas. Er studiert argentinisch, kurdisch-iranischen Eltern in Berlin geboren und ist szenische Künste und Filmregie mit Schwerpunkt Dokumentarfilm in in den Pays de la Loire (Frankreich) aufgewachsen. Nach seinem Hildesheim, Madrid, München und Mexiko-City. Sein letzter Kurzfilm, Bachelor-Abschluss in nachhaltiger Entwicklung in Lyon fing er ,,Überleben'', entstanden an der HFF München und behandelt die 2018 an Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und letzten Begegnungen eines Künstlers, der ewig leben will, mit seinem Film (HFF) zu studieren. Er ist Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung heroinsüchtigen Sohn. Der Film ist für einen Kurzfilm-Oscar 2023 und Mitbegründer der ersten POC-Gruppe an der HFF. Zurzeit qualifiziert. 2022 wird er mit dem Nachwuchsfilmpreis der Stadt arbeitet er an seinem ersten autobiographischen Essayfilm über München ausgezeichnet. Zurzeit arbeitet er an seinem ersten seine post-migrantische Identitätssuche, die Ihn 2017 bis nach Langfilmdrehbuch und engagiert sich für interkulturelle Filmarbeit in Teheran brachte. der Großregion (Sarre-Lor-Lux).
Bildgestaltung Producerin Jacob Friedrich Maria Kohl wurde 1986 in Lörrach, im Südwesten Baden- Elsa Storms wurde 1996 in München geboren. Jedoch wuchs sie in Württembergs geboren. Mit 20 zog es ihn nach Wien, wo er als einem kleinen idyllischen Dorf in Italien auf. Es war ihre Tante, eine Kameraassistent und Kameramann seine Leidenschaft für visuelles Erzählen Szenenbildnerin, die in ihr eine Leidenschaft zum Film weckte. Bereits entdeckte. Seit 2018 studiert er Bildgestaltung und Kinematographie an der während der Schulzeit erarbeitete sie sich in diversen Praktika erste Hochschule für Fernsehen und Film in München und realisiert dort Spiel- Erfahrungen im Theater & beim Film, die sie 2017 nach Belfast ans Set und Dokumentarfilme. von "Trautmann" brachten. 2018 begann sie schließlich ihr Studium für Der Dokumentarfilm „Survive" (2021) feierte seine internationale Premiere Produktion und Medienwirtschaft an der HFF München, wo sie Ende am renommierten International Documentary Film Festival Amsterdam. Auf 2022 ihr Diplom absolvierte. Schon während des Studiums begleitete dem bedeutenden Camerimage Filmfestival für Kinematographie wurde ihm sie als freie Producerin zahlreiche Produktionen, hauptsächlich im für „Survive" der Golden Frog verliehen. Er arbeitet zurzeit an verschiedenen Ausland, z.B. in Italien, Spanien, Frankreich und Israel. szenischen Kurzfilmprojekten.
Kontakt World Sales: Rise And Shine | World Sales Schlesische Straße 29-30 10997 Berlin E: info@riseandshine-berlin.de T: 030 4737 2980 riseandshine-berlin.de Produktion: Hochschule für Fernsehen und Film München Bernd-Eichinger-Platz 1, 80333 München Producerin: Elsa Storms nomadesdunucleaire@gmail.com T: +49 15254377343 Weltpremiere im Februar auf der 73. Berlinale Perspektive deutsches Kino
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