Kompetenzorientierte Praxisanleitung - mit den Teilen Kompetenzen praktisch prüfen Kompetenzorientierte Arbeits- und Lernaufgaben
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Kompetenzorientierte Praxisanleitung …mit den Teilen Kompetenzen praktisch prüfen Kompetenzorientierte Arbeits- und Lernaufgaben Prof. Dr. Annerose Bohrer, EHB, CurAP Prof. Dr. Anja Walter, BTU, Neksa Stefan Burba, BTU, Neksa
Unsere Thesen 1. Pflegerische Kompetenzen sind nur zu einem kleinen Teil objektiv messbar. 2. Die Situation bestimmt, welche Kompetenzen gelernt und gezeigt werden können. 3. Kompetenzentwicklung ist kein linearer Prozess. Bohrer, Burba, Walter 2021
Worüber wir sprechen möchten… 1. Kompetenzverständnis 2. Kompetenzen praktisch prüfen 3. Herausforderungen bei der Kompetenzeinschätzung 4. Arbeits- und Lernaufgaben 5. Reflexionskompetenz prüfen 2 Stopps zur Diskussion Bohrer, Burba, Walter 2021
Kompetenzverständnis KOMPETENZBEREICHE NACH PflAPrV I Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren II Kommunikation und Beratung personen- und situationsorientiert gestalten III. Intra- und Interprofessionelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten IV. Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen V. Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Einstellungen reflektieren Bohrer, Burba, Walter 2021
Kompetenzverständnis Pflege- oder Berufssituationen Übergreifende Kompetenzen BILDUNG Bohrer, Burba, Walter 2021
Berufliche Kompetenz … … ist die Fähigkeit und … ist eine Bereitschaft zu Handlungsvoraussetzung professionellem Handeln des Einzelnen, sie zeigt sich und eigener als Performanz im konkreten Weiterentwicklung Handeln … benötigt handlungsorientierte Lehr-Lernprozesse an verschiedenen Lernorten (Darmann-Finck/Hundenborn u. a. 2018, zit. n. Fachkommission 2019, S. 1o) Bohrer, Burba, Walter 2021
Kompetenzen praktisch prüfen • Feststellung, ob jemand situationsflexibel, • dauerhaft-stabil • die verschiedenen Dimensionen an Anforderungen eines beruflichen Handlungsfelds • ganzheitlich bewältigen kann • kompetenzorientierte Prüfung müsste diese Aspekte erfassen und beurteilen (Euler 2011, S. 3) Bohrer, Burba, Walter 2021
Kompetenzen praktisch prüfen Nachzusehen hier: https://www-docs.b-tu.de/institut- gesundheit/public/Projekte/Pflegeausbildung Neksa/Videos/Kompetenzeinschaetzung/Herau sforderungen bei der Kompetenzeinschätzung in der Pflegepraxis.mp4 (b-tu.de) Bohrer, Burba, Walter 2021
Komponenten pflegerischer Einzelhandlungen mit Patientenbeteiligung ohne Patienten- beteiligung Kontaktgestaltung aushandeln informieren situativ wahrnehmen ausgestalten und beurteilen Technik aus: Fichtmüller & Walter 2007 Bohrer, Burba, Walter 2021
Kompetenzen praktisch prüfen Nachzusehen hier: https://www-docs.b-tu.de/institut- gesundheit/public/Projekte/Pflegeausbil dung Neksa/Videos/Kompetenzeinschaetzung /Herausforderungen bei der Kompetenzeinschätzung in der Pflegepraxis.mp4 (b-tu.de) Bohrer, Burba, Walter 2021
Herausforderungen bei der Kompetenzeinschätzung Kompetenz zwischen „objektiver Messbarkeit“ und „subjektiver Konstruktion“ normative interpretative handlungstheoretische handlungstheoretische Auffassung Auffassung (vgl. Gillen 2006, 107ff.) Bohrer, Burba, Walter 2021
Herausforderungen bei der Kompetenzeinschätzung normative interpretative handlungstheoretische handlungstheoretische Auffassung Auffassung aus: Walter/Bohrer (2020, S. 15) Bohrer, Burba, Walter 2021
Herausforderungen bei der Kompetenzeinschätzung Dimensionierung von Kompetenzen aus: Walter/Bohrer (2020, S. 55/56) Bohrer, Burba, Walter 2021
Diskussion Bohrer, Burba, Walter 2021
Arbeits- und Lernaufgaben Kompetenzbereich I: Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren. Kompetenzschwerpunkt 5: Menschen aller Altersstufen bei der Lebensgestaltung unterstützen, begleiten und beraten. Kompetenz b): Die Absolventinnen und Absolventen entwickeln gemeinsam mit Menschen aller Altersstufen und ihren Bezugspersonen Angebote zur sinnstiftenden Aktivität, zur kulturellen Teilhabe, zum Lernen und Spielen und fördern damit die Lebensqualität und die soziale Integration. (vgl. Anlage 2, PflAPrV) Bohrer, Burba, Walter 2021
Arbeits- und Lernaufgaben I.5.b): Die Absolvent*innen entwickeln mit I.5.b): Die Auszubildenden nutzen Menschen aller Altersstufen und ihren Angebote für Menschen verschiedener Bezugspersonen Angebote zur sinnstiftenden Altersgruppen zur sinnstiftenden Aktivität … Aktivität … 1. & 2. Ausbildungsdrittel 3. Ausbildungsdrittel OE PE PE PE PE ZP PE WE VE PAP (LZP) (KH) (LZP) (AP) (Päd) (LZP) (Psych) (SAPV) (LZP) Für Menschen, die […] in ihren Alltagskompetenzen eingeschränkt Im Rahmen der Verantwortung Den Tages- und Nachtablauf sind, auf der Grundlage einer für den Pflegeprozess biografie- von zu Pflegenden aus deren umfassenden Pflegeanamnese […] und lebensweltorientierte Perspektive wahrnehmen. Angebote zur Gestaltung von Angebote einer stützenden Tagesstruktur vorschlagen […]. Alltagsaktivitäten […] sowie zur sozio-kulturellen Teilhabe Pflegerelevante Informationen zur Lebenssituation partizipativ konzipieren […] und der zu Pflegenden sammeln bzw. die Pflegerelevanz gemeinsam mit den zu Pflegenden persönlicher Informationen einschätzen. umsetzen. (vgl. Anlage 1 & 2, PflAPrV; Fachkommission, 2019) Bohrer, Burba, Walter 2021
Erfahrungen Orientierungseinsatz (LZP) Vertiefungseinsatz (LZP) • Mit welchen Angeboten zur Gestaltung des • Wie haben Sie Ihr letztes freies Wochenende Alltags der Bewohner*innen arbeiten Sie am verbracht? liebsten? • Welche Dinge waren Ihnen wichtig und • Welche Erfahrungen haben Sie zu diesen worauf hätten Sie nicht verzichten wollen Angeboten über den Ausbildungsverlauf (warum)? gesammelt? • Wählen Sie eine Bewohnerin aus und • Stimmen Sie mit einem Bewohner ein Arbeitsauftrag beobachten Sie ihre Alltagsaktivitäten einen Angebot zur Alltagsgestaltung ab. Vormittag/Nachmittag lang. • Beziehen Sie dabei eine Bezugsperson ein (z. • Sprechen Sie mit der Bewohnerin über diese B. Wer macht was?). Aktivitäten. Was bedeuten sie Ihr? Warum • Überlegen Sie, wie Sie den Erfolg des sind sie ihr wichtig? … Angebots beurteilen können. • Machen Sie sich dazu kurze Notizen. • Gestalten Sie das Angebot gemeinsam. • Wie schätzen Sie den Abstimmungsprozess • Welche Informationen haben Sie durch Ihre ein? Standen Sie ggf. vor Heraus- Beobachtungen und im Gespräch mit der Reflexion forderungen und wie sind Sie damit Bewohnerin erhalten? umgegangen? • Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede • Wie beurteilen Sie die Gestaltung des zu Ihren Aktivitäten haben Sie festgestellt? Angebots und dessen Erfolg? Was würden • Zu welcher Erkenntnis gelangen Sie? Sie bei nächsten Mal genau so / anders machen? Warum? Bohrer, Burba, Walter 2021
Reflexionskompetenz prüfen Auszubildende … IV.1.d) überprüfen die eigene pflegerische Praxis durch kritische Reflexionen und Evaluation im Hinblick auf Ergebnis- und Patientenorientierung (…) V.1.c) begründen und reflektieren das Pflegehandeln kontinuierlich auf der Basis von vielfältigen oder spezifischen pflegewissenschaftlichen (…) Studienergebnissen, Theorien, Konzepten und Modellen V.2.d) reflektieren ihre persönliche Entwicklung als professionell Pflegende und entwickeln (…) ein berufliches Selbstverständnis Bohrer, Burba, Walter 2021
Reflexionskompetenz anbahnen „Was hab ich alles falsch Pflege- oder gemacht?“ Berufssituationen „Was kann ich hier in den Blick nehmen?“ Blick nach Innen: Blick nach Außen: z.B. auf eigene Kompetenzen, Gefühle, z.B. auf Umgebung, Rahmen, Überzeugungen, Einstellungen, Personen, Interaktion, Bedürfnisse, berufliche Motivation und Verhalten von anderen, berufliche Identität eigenes Verhalten (Aeppli & Lötscher 2016, 88) Bohrer, Burba, Walter 2021
Reflexionskompetenz anbahnen & prüfen Von einer einzelnen Von ausgewählten Situations- Situation ausgehend Kompetenzen übergreifend ausgehend • situativ, spontan • Gespräche mit PA • Selbst- und Fremd- • im Dialog mit zu und Lehrenden einschätzung=> pflegenden • Kurzfeedback am Beurteilungsbogen Menschen Tagesende zum Praxiseinsatz • in Arbeits- und • Wöchentliche • Zwischenprüfung, Lernaufgaben Lernübergabe z.B. PA-Tag • in Fall- • Lerntagebuch • Abschlussprüfung besprechungen • … • … • … Bohrer, Burba, Walter 2021
Reflexionskompetenz prüfen Ausprägungs- V.2.d) reflektieren ihre persönliche grade Entwicklung als professionell Pflegende (…) 1 sehr hoch Eigene Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten ausgeprägt werden differenziert angesprochen und eigenes Handeln kriterienorientiert beurteilt 3 mittelmäßig Die Reflexion bleibt vorwiegend auf allgemeiner ausgeprägt Ebene, es werden einige Verhaltensaspekte angesprochen 5 wenig bis gar nicht Kaum Bereitschaft zur selbstkritischen Reflexion, ausgeprägt Verhaltensebene wird eher erzählend wiedergegeben Angelehnt an Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 2020, 29 Bohrer, Burba, Walter 2021
Diskussion Bohrer, Burba, Walter 2021
Konzepte / Instrumente daran ausrichten Unsere Thesen 1. Pflegerische Kompetenzen sind nur zu einem kleinen Teil objektiv messbar. 2. Die Situation bestimmt, welche Kompetenzen gelernt und gezeigt werden können. 3. Kompetenzentwicklung ist kein linearer Prozess. Bohrer, Burba, Walter 2021
Weiterführende Informationen Projekt CurAP Projekt Neksa https://www.eh-berlin.de/forschung/ curriculare- https://www.b-tu.de/institut-gesundheit/ arbeit-der-pflegeschulen-in-berlin-curap aktuelles/projekte/projekt-pflegeausbildung Yammer-Netzwerk Pflegeausbildung https://www.yammer.com /pflegeausbildung#/home Bohrer, Burba, Walter 2021
Kontakt Danke für Ihr Dabei-Sein Prof. Dr. Annerose Bohrer Stefan Burba Prof. Dr. Anja Walter Bohrer@eh-berlin.de Stefan.Burba@b-tu.de Anja.Walter@b-tu.de Bohrer, Burba, Walter 2021
Literatur • Aeppli, J. & Lötscher, H. (2016). EDAMA – Ein Rahmenmodell für Reflexion – In: Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung 34 (1), 78-97. URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-139210 • Bohrer, A. (2018). Lernort Praxis. Kompetent begleiten und anleiten. 4. aktualisierte Auflage. Brake: Prodos • Fachkommission (2019). Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG. Online: www.bibb.de/dokumente/pdf/geschst_pflgb_rahmenplaene-der- fachkommission.pdf [24.08.2020] • Gillen, Julia (2006). Kompetenzanalysen als berufliche Entwicklunjgschance. Bielefeld: wbv. • Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg (2020) (Hrsg.). Reflexionskompetenz fördern. Reflexion und Reflexionskompetenz in der Lehrkräftebildung. Online Broschü re_Reflexionskompetenz_2020_RZ_web.indd (hamburg.de) [25.01.21] Bohrer, Burba, Walter 2021
Literatur • Löwenstein, M: (2016). Förderung der Lernkompetenz in der Pflegeausbildung – Lehr-Lern-Kultur durch Lernportfolios verändern. Heidelberg, Berlin: Springer • Walter, A. & Bohrer, A. (2020). Die neue Pflegeausbildung gestalten – eine Handreichung für Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter. Online: https://opus4.kobv.de/opus4-btu/frontdoor/index/index/docId/5161. • Fotos/Bilder: privat und Neksa-Projekt Bohrer, Burba, Walter 2021
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