Auslandssemester an der Arnhem Business School - Erfahrungsbericht von Christin Krandick und Julia Strehl

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Auslandssemester an der Arnhem Business School - Erfahrungsbericht von Christin Krandick und Julia Strehl
Auslandssemester an der
Arnhem Business School
         Erfahrungsbericht von
   Christin Krandick und Julia Strehl
Auslandssemester an der Arnhem Business School - Erfahrungsbericht von Christin Krandick und Julia Strehl
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Wohnen in Arnheim

Beinahe alle Austauschstudenten bekommen ihre Wohnung über Vivare, eine
Vermittlungsagentur (www.vivare.nl). Man kann sich die Wohnung über das Internet
besorgen, muss allerdings früh dran sein – also rechtzeitig im Internet bewerben. Außerdem
wird die Wohnung in zwei Teilzahlungen im Voraus bezahlt. Insgesamt muss man pro
Semester so ungefähr 1.200,‐ Euro an Miete zahlen. Wohnungstechnisch ist Holland ein
hartes Pflaster und relativ teuer.

Wir haben in dem Studentenhaus „De Honigkamp“ gewohnt. Dort wohnen nur International
Students aus aller Welt, ca. 90, deshalb ist da immer was los, besonders am Wochenende
und man findet sehr leicht Anschluss. Dieses Wohnheim hat circa 12 Zimmer und jeweils
zwei Küchen, sowie zwei Duschräume (Mädchen und Jungen getrennt) auf einer Etage.
Waschbecken und Toilette sind in (fast) allen Zimmern vorhanden. Super ist dabei, dass es
nur ungefähr 10 Minuten zu Fuß bis zur Hochschule sind, und ein großes Einkaufszentrum
(Winkelcentrum Presikhaaf) 5 Minuten entfernt auf demselben Weg entfernt liegt. Leben im
Honigkamp hat ein wenig was von Jugendherberge, wie man auf den Fotos erkennen kann.

Anders ist das Leben im Leeuwensteinplein oder in Shared Appartement ebenfalls von Vivare
vermittelte Wohngemeinschaften. Hätten wir die Möglichkeit gehabt und wären schneller
gewesen, hätten wir uns für eines von diesen beiden Wohnmöglichkeiten entschieden oder
uns selbst auf die Wohnungssuche gemacht, was aber für ein Semester definitiv zu viel
Aufwand ist.

Die Arnhem Business School

Die Arnhem Business School ist eine moderne Uni mit WLAN und Studenten‐Chipkarte zum
Kopieren, Drucken und Bezahlen im internen Schreibwaren und der Mensa. Es gibt sogar
einen Geldautomaten, vor dem sich gern eine Schlange bildet. Allgemein herrscht eine
relativ lockere Atmosphäre, die sich zu hohen Anforderungen gesellt.

Sie ist sehr modern und offen gestaltet und bietet viele Rückzugs‐ und Arbeitsmöglichkeiten
für die Studenten, z.B. die Skyboxes, das sind gläserne Räume, die zwischen den Gängen der
oberen Etagen „in der Luft“ hängen und die man mieten kann.

Das besondere an der Uni ist, dass es auf der unteren Etage ein Café gibt, „de Hangar“
genannt, das immer sehr gut besucht ist. Es erinnert an eine kleine Kneipe und ist sehr
gemütlich. Draußen auf dem Schulhof gibt es außerdem einen Pub namens „Lokaal 99“, in
den sich die Studenten ebenfalls nach dem Unterricht zurückziehen können.

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In der Bibliothek gibt es eine große Auswahl an Büchern, während auf der zweiten Etage den
Studenten auch zahlreiche Computer zur Verfügung stehen.

Insgesamt ist die Uni gut ausgestattet, auf jeder der 4 Etagen gibt es Toiletten, Getränke‐
und Snackautomaten und Fahrstühle. Ein weiterer Pluspunkt sind die Rolltreppen, die man
sonst nur aus Kaufhäusern kennt und mit denen man die Stockwerke hochfahren kann.
Runter muss man dann die Treppen nehmen.

Jeder Klassenraum verfügt über einen PC, einen Beamer und eine Leinwand, worin sich die
Vorliebe der Niederländer für Präsentationen widerspiegelt. Die Tafel darf natürlich auch
nicht fehlen.

An der Arnhem Business School gibt es ausreichend Fahrradständer, Parkplätze und sogar
ein Parkdeck, was den modernen Charakter der Uni unterstreicht.

Abschließend kann man sagen, dass wir uns an der Uni sehr wohl gefühlt haben, es herrschte
eine ruhige und entspannte Atmosphäre, es gab reichlich Platz und das moderne Design gab
allem noch einen besonderen Touch.

Studieren in Holland

Das Semester in Holland ist in zwei Phasen geteilt, von jeweils 6 Wochen Dauer. Das
bedeutet auch, dass bereits nach 6 Wochen Prüfungen stattfinden und somit ein Semester
nicht wie in Deutschland erst langsam anläuft. Das Studium ist stark praxisorientiert
gestaltet. Die Kurse sind größtenteils nur mit Austauschstudenten besetzt, kultureller

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Austausch findet mit allen möglichen Nationalitäten, nur nicht mit Niederländern, statt.
Dafür sind die Kurse sehr klein, nur ca. 15‐ 20 Leute pro Kurs, Anwesenheit ist Nebensache
und die Professoren werden mit Vornamen angesprochen. Man bekommt den Eindruck,
alles gemütlich angehen zu können, dem man sich allerdings auf keinen Fall hingeben sollte.
Viele Kurse basieren auf Gruppenarbeit. Man muss jede Woche eine Präsentation halten.
Nach einer kurzen Zeit wird präsentieren zur Nebensache, worüber man sich vor dem
Auslandssemester noch große Gedanken gemacht hat.

Obwohl die Wochenstundenzahl sehr niedrig ist, wird man mit Arbeit sehr gut versorgt. Man
muss lernen die Termine für die verschiedenen Gruppenmeetings der unterschiedlichen
Projekte in kürzester Zeit zu organisieren.

Die Professoren sind allesamt recht jung und der Umgang miteinander recht locker. Sie
haben ein offenes Ohr für jegliche andere Probleme, die nicht unbedingt was mit dem
Studieren zu tun haben.

Wir belegten folgende Kurse:

   1. International Marketing bei John Rance:
      sehr wenig Unterricht (wenn, dann Wiederholung der Theorie aus dem Buch) aber
      dafür interessante Case Studies; man muss im Semester mit seiner Projektgruppe
      insgesamt 3 Case Studies bearbeiten, was ziemlich stressig werden kann, sowie einen
      Marketing Plan für ein Produkt entwickeln, ebenfalls in der Projektgruppe. Und am
      Ende jeder Periode eine Klausur bestehend aus 15 Multiple Choice Questions, 10
      True/ False, 5 Wissensfragen und 5 Fragen zu einem Case.

   2. Organizational Behaviour bei Michiel Spanjer:
      erinnert sehr an Führungstechnicken, das Buch von Robbins wird durchgearbeitet
      indem man in 2er Gruppen eine Activation pro Periode (also 2 im Semester)
      vorbereitet. Der Professor steht auf originelle Ideen und benotet entsprechend gut
      wenn ihm die Activation gefällt. Für die 2 Klausuren am Ende der Perioden muss
      jeweils die Hälfte des Buches gelernt werden (Multiple Choice Exam).

   3. European Integration bei Egin Lengton, Henk Oost und Rolf Straver:
      das aufwendigste Fach, in dem man jedoch am meisten gelernt hat. Die Lehrer waren
      recht anspruchsvoll, es gab eine Unterteilung in die Themen, Cross‐Cultural
      Management, European Law und European Marketing. Wir wurden in Gruppen
      unterteilt und mussten insgesamt 2 Präsentationen halten, die streng bewertet
      wurden. Dazu mussten wir uns ein Produkt ausdenken und dessen Markteinführung
      erarbeiten und zweitens einen Firmenzusammenschluss analysieren. Für letzteren
      musste auch noch ein 15‐seitiger Report verfasst werden, der ebenfalls benotet
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       wurde. Am Ende des Semesters gab es außerdem eine Klausur, mit jeweils 10
       Mulitple Choice Fragen zu den 3 Themenbereichen.

   4. Event Management bei Saskia Kreutzer:
      ein interessantes und ungewöhnliches Fach in dem wir Gruppen bildeten um
      zusammen ein Event zu organisieren. Am Anfang hatten wir ein paar
      Einführungsstunden zu Themen wie Sponsoring und Finanzierung, später haben wir
      uns selbstständig in unseren Gruppen getroffen. Mit diesem Fach hatten wir einige
      Probleme, weil wir erstens keine Erfahrungen hatten und zweitens die Verständigung
      und Motivation innerhalb der Gruppe nicht immer optimal war. Letztendlich hat
      unser Event aber erfolgreich stattgefunden und wir hatten Spaß.
      Am Schluss des Semesters mussten wir ein Group Portfolio abgeben, eine Mappe mit
      allen Berichten (von den Gruppentreffen oder Treffen mit Sponsoren etc.),
      Lebensläufen, Foto‐CD und Bewertung aller Gruppenmitglieder. Außerdem gab es ein
      Assessment in dem allen Gruppenmitgliedern Fragen zu dem Event, einschließlich der
      Vorbereitung gestellt wurden, welches auch benotet wurde.

Allgemein Nützliche Dinge

Wie bekannt kann man in Holland alles sehr gut mit dem Rad zu erreichen, aber auch mit
dem Bus. Das Fahrrad ist nicht nur Integrationsfaktor, sondern auch das praktischste
Fortbewegungsmittel vor Ort. Oft hängen im Studentenwohnheim Zettel aus oder man sucht
sich einen Fahrradhändler. Man findet auch ‚Fietsen’ auf ‚marktplaats.nl’, viel verbreiteter
als Ebay in den Niederlanden. Rechnet so mit 40 bis 60 Euro.

In den Niederlanden sprechen alle Englisch, oft auch Deutsch. Man macht sich aber eher
unbeliebt, wenn man sofort mit Deutsch anfängt. Wir haben in Arnheim kaum
Niederländisch gelernt, dafür aber umso mehr Englisch.

Zusammenfassend kann man sagen, Arnheim hatte ein gutes Kursangebot, viel
Herausforderung und innovatives Denken, nette und offene Leute, viel Party und Geselligkeit
auf der einen Seite. Auf der anderen Seite kaum Integration in den niederländischen
Unibetrieb, ineffektives Teamwork, teilweise unklare Bewertung und Desinteresse von
Seiten der Professoren.

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