AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2020 (mit Corona bedingten Anpassungen) - Kunstmuseum Olten

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AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2020 (mit Corona bedingten Anpassungen) - Kunstmuseum Olten
AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2020 (mit Corona bedingten Anpassungen)

bis 12. Januar 2020
35. Kantonale Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen
organisiert vom Kunstverein Olten
Die Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden findet abwechselnd in Olten und Solothurn statt.
Dieses Jahr wird sie vom Kunstverein Olten im hiesigen Kunstmuseum ausgerichtet. Sie gibt einen
reichhaltigen Einblick in die äusserst lebendige Solothurner Kunstszene. Für die aktuelle Ausgabe haben sich
172 Künstler*innen und Kollektive mit 635 Werken beworben. Die Jury hat daraus eine Auswahl von 55
Positionen getroffen. Dazu gehört auch Fritz Breiter, der den diesjährigen Museums-Christbaum gestaltet.

26. Januar bis 26. April 2020 (verlängert bis 18. August 2020)
Vernissage: Samstag, 25. Januar, 18.30 Uhr
Rendezvous
Kostbarkeiten aus den Sammlungen der Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts
und des Kunstmuseums Olten
Die in Olten domizilierte Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts ist seit ihrer Gründung 1990 mit dem
Kunstmuseum Olten verbunden. Ihre Sammlung mit Zeichnungen, Druckgraphiken, illustrierten Büchern,
Mappenwerken und Gemälden der Romantik findet im Nachlass des liberalen Revoluzzers Martin Disteli
(1802–1844), der im Museum lagert, einen sinnstiftenden Bezugspunkt. Gemeinsam setzen die beiden
Bestände auf dem Gebiet von Kunst, Kultur und Geschichte des 19. Jahrhunderts einen Akzent von
internationaler Ausstrahlung.
Ursprünglich im Museum beheimatet, dislozierte die Stiftung 1997 in eigene Räumlichkeiten in Olten. Nun
kehrt sie im dreissigsten Jahr ihres Bestehens ins Museum zurück und bezieht hier das ehemalige
Direktionsbüro im 1. OG. Denn für die Zukunft wird – wie es in der Oltner Museumsplanung angedacht ist –
eine engere Zusammenarbeit und räumliche Nähe angestrebt. Diesem Wunsch verleihen wir mit einer
gemeinsamen Ausstellung Ausdruck. Sie präsentiert Schätze aus Stiftungsbesitz kombiniert mit Werken aus
der Museumssammlung in thematischen Konstellationen, welche wichtige Diskussionsfelder der Zeit nach
1800 umreissen.

«Und Hasen, Hasen schneit es fort, Millionen jede Stund’»
Disteli-Dialog V mit Hans Peter Litscher
Seit 2012 lädt das Kunstmuseum Olten in loser Folge Kunstschaffende dazu ein, sich mit seinem
Gründungsbestand, dem Nachlass Martin Distelis (1802–1844), auseinanderzusetzen. Die fünfte Ausgabe
wird vom Innerschweizer Weltbürger, Künstler, Kurator, Autor, Theatermacher, Filmer und Performer Hans
Peter Litscher (*1955) gestaltet. In Stans geboren und aufgewachsen, lebt er seit 1975 hauptsächlich in Luzern
und Paris. Er interessiert sich seit Kindertagen für Distelis Zeichnungen und Graphiken, die auch schon in
seinen bisherigen Projekten aufgetaucht sind.
Ausgehend von Distelis «tollem Jäger» von 1838 entwickelt Litscher eine autobiographisch geprägte
Ausstellung, die, kunsthistorisch wie geistesgeschichtlich angelegt, auch eine sehr persönliche Ikonographie
des widerständigen, des bösen Hasen vorschlägt. Sie gründet auf der Beobachtung, dass revolutionäre
Langohren besonders in den 1960er- und 1970er-Jahren bei Künstler*innen eine wichtige Rolle spielten, etwa
bei Josef Beuys, Annette Messager, Meret Oppenheim, Sigmar Polke, Dieter Roth, Paul Thek, Pierre
Klossowski oder Jean-Michel Basquiat. Dank seines grossen Netzwerks und der besonderen Fähigkeit,
Geschichten zu sammeln, zu erzählen und mit vorhandenen und neuen Wirklichkeiten zu vernetzen, gelingt
es Litscher, mit der Technik der Montage und der Verbindung von Text und Bild auch die Ausstellung selbst
als eine Art Collage oder Wunderkammer seltsamer Hasengeschichten zu präsentieren.
AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2020 (mit Corona bedingten Anpassungen) - Kunstmuseum Olten
Hans Peter Litscher (*1955)                                                  Ludwig Adam Kelterborn (1811–1878)
Digitale Collage, 2019                                                       Die Rheinweise, 1835
(unter Verwendung von Martin Distlis Lithographie «Toller Jäger» von 1838)   Öl auf Leinwand, 54.2 x 65.2 cm
© Künstler                                                                   Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts, Olten

17. Mai bis 16. August 2020 (verschoben auf Sommer 2021!)
Vernissage: Samstag, 16. Mai, 18.30 Uhr
Der schöne Aare naa
Thematische Ausstellung um, an und in der Aare
«Gang doch e chli der Aare naa, Dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa, Dere Aare naa», singt Endo
Anaconda im gleichnamigen Stück von Stiller Has. Es entstand 1996 und kommt einer Liebeserklärung an
den Fluss gleich, der den Berner*innen ans Herz gewachsen ist und im Sommer wie im Winter als öffentlicher
Raum genutzt wird.
In Olten ist die Liebe zur Aare, welche ebenso mitten durch die Stadt fliesst, weniger ausgeprägt. Hier ist
aufgrund des bebauten Ufers nicht so romantisch zu spazieren, und im Sommer lassen sich nur wenige den
Fluss hinuntertreiben. Die Aare teilt und trennt die Stadt zudem in zwei Hälften. Auf der einen Seite befindet
sich die Altstadt mit dem Stadthaus und den ehrwürdigen Kulturinstitutionen, auf der anderen das Olten der
Arbeiter und Migrantinnen, mit den grossen Bildungsinstitutionen, dem Gymnasium und dem Campus der
FHNW. Das Projekt «ANDAARE», welches den Zugang zum Fluss hin hätte öffnen sollen und auch eine
Fussgängerbrücke vorsah, musste, obwohl es 2011 durch eine Volksabstimmung bewilligt worden war, infolge
der Finanzkrise schubladisiert werden, was viele Oltnerinnen und Oltner heute noch bedauern.
Vor diesem Hintergrund stellen wir die Aare und die Beziehung der Oltner*innen zu ihrem Fluss ins Zentrum
unserer Sommerausstellung und laden Künstlerinnen und Künstler ein, Orte am und im Fluss zu bespielen.
Zudem werden wir eine Verbindung schaffen zur zeitgleich stattfindenden Ausstellung im Haus der Museen
zum Thema Süsswasser. Und last but not least ist allenfalls auch eine Zusammenarbeit mit «Nomadic Art
Projects» von Christoph Oeschger geplant, der für denselben Zeitraum auch ein Projekt mit der Aare
konzipiert.

Alles fliesst
Werke aus der Sammlung
Mit einer Sammlungspräsentation und weiteren Leihgaben im Museum nehmen wir ebenfalls Bezug auf die
Aare und öffnen damit einen zeitlich und inhaltlich erweiterten Echoraum. Mit Werken von Cuno Amiet, Vreny
Brandt, Arnold Brügger, Georges Bärtschi, Hans Küchler, Franz Eggenschwiler, Urs Hanselmann, Christina
Hemauer und Roman Keller, Willy Meister, Hans Munzinger, Martin Ziegelmüller u. v. a.
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6. September bis 8. November 2020
Vernissage: Samstag, 5. September, 18.30 Uhr
«Jeder Schnitt etwas Bestimmtes...»
Holz- und Linolschnitte von Meinrad Peier im Dialog mit zeitgenössischen Positionen
(mit Alois Lichtsteiner, Josef Felix Müller und anderen)
Die Herbstausstellung ist ganz dem Holz- und Linolschnitt gewidmet. Der Titel entstammt einem Text von
Meinrad Peier (1903–1964) «über den Holzschnitt», der selbst in Holz geschnitten wurde. Letztes Jahr durften
wir nämlich den kleinen, aber feinen künstlerischen Nachlass des Lostorfers entgegennehmen. Gegenwärtig
werden die Werke und Druckplatten wissenschaftlich aufgearbeitet.
Peier war als Künstler mit seiner markanten Bildsprache vor allem durch seine Illustrationen in der hiesigen
SP-Zeitung «Das Volk» bekannt geworden. Seine vielseitigen und oft sozialpolitisch engagierten Linol- und
Holzdrucke verblüffen noch heute durch ihre hohe formale wie inhaltliche Qualität. Das Werk des leider früh
Verstorben geriet in Vergessenheit, trotz einer Ausstellung in den 1980er-Jahren, die Peter Killer im
Kunstmuseum Olten ausgerichtet hatte.
Wir möchten Peiers Arbeiten nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und nehmen die Aufarbeitung
durch Stefanie Steinmann, eine junge Solothurner Kunsthistorikerin, auch zum Anlass, das Handwerk des
Holz- und Linolschnitts, das heute in der bildenden Kunst selten praktiziert wird, auf seine Aktualität hin zu
untersuchen – mit drei bis vier zeitgenössischen Positionen von Kunstschaffenden, die das Medium seit
langem nutzen oder vor kurzem wiederentdeckt haben.

Ins Holz geschnitten
Werke aus der Sammlung
Bezugnehmend auf die Hauptausstellung gestalten wir eine Sammlungspräsentation mit Holz- und
Linolschnitten, die ergänzt wird mit geschnitzten und skulpturalen Arbeiten aus Holz. Ausgangspunkt für die
Recherche in unseren Beständen ist das gesellschaftspolitisch motivierte Werk Martin Distelis, auf das
Meinrad Peier in seinen Arbeiten explizit Bezug nahm. Die Ausstellung schliesst aber auch den Holzschnitt
expressionistischer Prägung und Arbeiten von zeitgenössischen Kunstschaffenden mit ein.
Mit Werken von Alice Bailly, Christine Baumgartner, Martha Cunz, Martin Disteli, Franz Eggenschwiler, Franz
Eglin, Ignaz Epper, Ferdinand Gehr, Bruno Gentinetta, Max Hari, Stefan Knechtel, Werner Otto Leuenberger,
Rudolf Mäglin, Jörg Mollet, Otto Morach, Meinrad Peier, Christian Rothacher, Jörg Shimon Schuldhess, Otto
Tschumi, Peter Wullimann, Emil Zbinden u. a.

29. November 2020 bis Februar 2021
Vernissage: Samstag, 28. November, 18.30 Uhr
MEMORY
Über die Erinnerung, unser Gedächtnis und das Vergessen in postdigitalen Zeiten
Die besinnliche Winterausstellung widmet sich der Fähigkeit des Erinnerns, die eng mit unserem Gedächtnis
verknüpft ist. Sie macht uns zu dem, was wir sind, ruft magische Momente hervor und trügt uns doch immer
wieder. Die psychische Mechanik des Erinnerns ist derart komplex, dass darin so gut wie alles spezifisch
Menschliche involviert und aneinandergekoppelt ist: Emotion, Bewusstsein, Geist, Verstand, Poesie.
Erinnerung ist nicht einfach gleichzusetzen mit Gedächtnis, obwohl Erinnerung und Gedächtnis sich nicht
trennen lassen. Erinnern ist vielmehr das Plündern des Gedächtnisses als Tätigkeit des Geistes mithilfe des
Gehirns. Man könnte sagen: Das ganze Leben besteht aus Erinnern. Ohne Erinnerung ist eine persönliche
Identität nicht möglich. Oder wie der Gedächtnisforscher und Psychologe Daniel Schacter von der Harvard
University schlicht resümiert: «Wir sind Erinnerung.»
Gerade heute, in einer Zeit, in der sich mit den Möglichkeiten der sozialen Medien laufend neue,
experimentelle, fiktive und bisweilen falsche Identitäten bilden lassen, andererseits aber auch eine steigende
Tendenz zum Verlust der Erinnerung und zur Demenz zu verzeichnen ist, gewinnt das Bewusstsein für diese
lebenswichtige Fähigkeit zunehmend an Bedeutung.
Diese Entwicklung wird auch von Künstlerinnen und Künstlern beleuchtet, von der Erinnerungskultur und dem
Internet, das nichts vergessen kann, über die Bedeutung des Erinnerns an die Gräuel des 20. Jahrhunderts
für die Identität einer bestimmten Gesellschaft bis hin zum Einfluss von Sinneswahrnehmungen auf unser
Gedächtnis und der Tatsache, wie trügerisch unsere Erinnerungen sind. Aber auch mit Werken zur aktuellen
Diskussion über Fake News oder Werken, die sich mit der Demenzkrankheit auseinandersetzen, möchten wir
einen Bogen spannen zur Erinnerung als Schlüssel unserer subjektiven Biographie.
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DIENSTRAUM
Die Filiale des Kunstmuseums im Bahnhof Olten
Auf dem Perron 7 des Bahnhofs Olten, wo sich der Eingang zum legendären Bahnhofbuffet befindet, wird
einem leerstehenden Dienstraum durch Kunst neues Leben eingehaucht. Auf Einladung der SBB bespielt das
Kunstmuseum Olten den Glaskubus beim Treppenaufgang mit zeitgenössischer Kunst. Die dort gezeigten,
teils explizit für diesen Ort geschaffenen Werke nehmen Bezug auf das besondere Flair des Bahnhofs. Auch
die Tatsache, dass die Geschichte Oltens eng mit der Entstehung des Schweizer Eisenbahnnetzes verbunden
ist, findet darin eine Entsprechung. Parallel zu den Ausstellungen im Museum werden 2020 im Dienstraum
folgende Positionen gezeigt: Chris Hunter, Denis Roueche, René Zäch (verschoben auf 2021), Sonya
Friedrich, Raphael Stucky und ein künstlerisch gestalteter Weihnachtsbaum im Dezember.

Kunstmuseum Olten
Öffnungszeiten: Di–Fr 14–17 Uhr (Do bis 19 Uhr), Sa/So 10–17 Uhr

Angaben zu Sonderöffnungszeiten sowie zu unserem Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm finden Sie auf der Website
www.kunstmuseumolten.ch

Christina Hemauer und Roman Keller (*1973 / *1969)                           Chris Hunter (*1983)
Aare Tessin, 2014                                                            AMORE ROMA, 2019
Video, 8 min, loop                                                           OSB-Platten, Holz, Acryl, Dispersion, Metall, Nylonschnur
Kunstmuseum Olten                                                            ca. 150 x 210 x 250 cm (variabel), Leihgabe des Künstlers

Sebastian Utzni (*1981)                              Meinrad Peier (1903–1964)          Bruno Gentinetta (*1937)
Memoria, 2015                                        Zivilisation, 1941                 Geraubt, aus: Die Schwarze Spinne, 1966/2016
Neon tube, reinforcing mesh                          Linolschnitt, 20.5 x 9.5 cm        Holzschnitt auf Japanpapier, 40 x 40 cm (Druck)
250 x 400 x 15 cm © Künstler                         Kunstmuseum Olten                  Kunstmuseum Olten
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