Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo

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Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
austausch
    Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019

Farben
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
Inhalt                                                              Wohnheime
                                                                    Haus zum Birkenhof, Wolfhausen
                                                                    Haus zum Buchenhof, Rüti
                                                                    Haus zum Kastanienbaum, Hombrechtikon

                                                                    Wohngruppen
                                                                    Wohngruppe zur Akazie, Hinwil
                                                                    Wohngruppe zur Erle, Pfäffikon
Editorial                                                           Wohngruppe zur Linde, Rüti
Renato Stampa Buntes Leben auf schwarzweisser Bühne           3    Wohngruppe zur Magnolie, Hinwil
                                                                    Wohngruppe zur Weide, Tann

                                                                    Produkte und Dienstleistungen
Aktuell                                                             CLEANies, Hombrechtikon
Astrid Meile Farbig und individuell                           4    D&L, Rüti
                                                                    Hauswart Team Rüti
                                                                    Manifattura Caffè Opera, Rüti
Aus den Stiftungsbereichen                                    6
                                                                    Oase Bio-Bistro, Rüti
                                                                    Paradies-Dorflädeli, Hombrechtikon
                                                                    Pomp & Gloria, ­Hombrechtikon
                                                                    Portulac, Fehraltorf
Schwerpunkt                                                         Verde Blumenzauber, Wolfhausen
Laghima Wahlen Farbenfroh                                     8    Werkstatt Team Bubikon
                                                                    Wohnen mit Service im Bruggacher, Rüti
                                                                    Zentralküche, Rüti
Die bunte Tapete                                              10

Schwerpunkt                                                         Impressum
Gespräch «Das Grün der Natur beruhigt mich»                   12   Der Austausch – die Zeitschrift von und für
                                                                    Menschen aus der Stiftung für Ganzheitliche
                                                                    Betreuung und weitere Interessierte – er-
Persönlich                                                          scheint 2019 Anfang Februar, Juni und
                                                                    Dezember
Tatiana Sardone Farbe bekennen                                15
                                                                    Herausgeberin
                                                                    Stiftung für Ganzheitliche Betreuung,
Kolumnen                                                            Postfach 717, 8630 Rüti, Fon 055 251 04 00,
                                                                    info@sfgb.ch, www.sfgb.ch
Manuela Jahn Hallo kleine Elfe Rucka: Es geht mir heute gelb 16
Anita Weibel Mein ewiges Gedankenkarussell: Von Fragen und          Redaktion
Antworten16                                                        Daniel Ackermann, Nadine Bögli,
                                                                    Manuela Jahn, Thomas Meier,
                                                                    Max Mojon, Fränzi Pfiffner, Tatiana Sardone,
Tipps                                                         17   Renato Stampa (Leiter)

                                                                    Grafisches Konzept
                                                                    atelierfehr, Uster
Da war doch noch was                                          18
                                                                    Layout
                                                                    Renato Stampa

Comic                                                         19   Druck
                                                                    Druckerei Sieber AG, Hinwil

                                                                    Versand
Titelseite Kapuzinerkresse, fotografiert von Tatiana Sardone        D&L, Rüti

2 Inhalt                                                               Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
Editor
Buntes Leben auf                                                        Neue Kolumne: Mein
schwarzweisser Bühne                                                    ewiges Gedankenkarussell
                                                                        In diesem Heft erscheint der Auftakt
Das Bild, welches in der vorliegenden Ausgabe oben anstelle meines      zu einer neuen Kolumne. Diese trägt
Porträtfotos abgedruckt ist, stellt in einem gewissen Sinn auch ein     den Kolumnentitel «Mein ewiges
Porträt von mir dar. Um das zu erklären, erzähle ich eine Geschichte    Gedankenkarussell» und stammt
aus meinem Leben.                                                       von Anita Weibel, Mitarbeiterin
                                                                        im Büro-Service-Team der Geschäfts­
Dieses Bild gehörte früher meinen Eltern und hing neben anderen         stelle. Sie schreibt: «Viel Spass
Bildern im Wohnzimmer des Hauses, in dem ich aufwuchs. In               beim Lesen wünscht euch die neue
meinem Elternhaus war dieses mein Lieblingsbild. Warum, wusste          Kolumnentante und hofft auf
ich lange Zeit nicht. Aus meiner Sicht zeigte das Bild einen Maler,     eine lachende und möglicherweise
der ein Blatt betrachtet, das er abgemalt hat. Es ging für mich in      kopfschüttelnde, aber freudige
diesem Bild um das Verhältnis von Kunst und Natur. Und das schien       Leserschaft.»
wenig mit mir persönlich zu tun zu haben. Erst später wurde mir
klar, warum das Bild mir so viel bedeutete: Für mich steht das grüne
Blatt für die wachsende Lebendigkeit, die in die karge Welt des
Denkers eindringt.                                                      Aus der Redaktion
Nach dem Tod meiner Mutter zog mein Vater in eine Alterswohnung         Neu gehört Manuela Jahn zum
und trennte sich von einigen Dingen. Als einziges wählte ich dieses     Redaktionsteam des Austauschs. Sie
Bild aus und hängte es an eine der ansonsten leeren Wände meines        schreibt: «Ich arbeite 20 Prozent im
Büros auf der Geschäftsstelle der Stiftung. Im Nachhinein fiel mir      Büro des Werkstatt Teams Bubikon
auf, dass ich damit die Bedeutung, die ich dem Bild zuschreibe, in      und 20 Prozent im Büro-Service-Team
die Wirklichkeit umgesetzt hatte: So wie im Bild das Blatt den Raum     der Geschäftsstelle. Im Austausch bin
belebt, belebt das Bild jetzt mein Büro.                                ich bereits mit meiner Kolumne über
                                                                        die Elfe Rucka vertreten. Ich freue
Meine Wohnung ist übrigens nicht farbiger eingerichtet als mein         mich, in Zukunft noch mehr bei der
Büro. Bei mir zuhause dominieren schwarze Möbel vor leeren weissen      Produktion der Stiftungszeitschrift
Wänden. Es ist aber keineswegs so, dass ich es nicht bunt mag – im      mithelfen zu dürfen und natürlich
Gegenteil: Ich liebe Farben, wie das überbordende Grün einer            auf eine gute Zusammenarbeit in
saftigen Wiese, das tiefe Blau eines klaren Himmels oder die knallige   einem tollen Team.»
Buntheit der Geschäftsstrassen in manchen asiatischen Ländern.
Doch nach einer solchen Reizüberflutung suche ich über kurz oder
lang die visuelle Entschleunigung. Schwarz, Grau und Weiss sind für
mich nicht trist, sondern beruhigend, still, wohltuend – und die
ideale Grundlage für alles Farbige. Sie sind der Hintergrund, der
Boden, die Bühne, auf der das bunte Leben spielt.

Renato Stampa, Redaktionsleiter

Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                  Editorial 3
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
Farbig und indi
Unsere Kreativwerkstatt Pomp & Gloria stellt sich vor.
                                                            Aktuel
Astrid Meile Co-Leiterin Kreativwerk-                    bei warmem Wetter auch in unserer                         Bei uns können eigene Projekte
statt Pomp & Gloria                                      wunderschönen Gartenanlage, die wir                    verwirklicht werden. Wir gestalten die
                                                         im Sommer als Aussenatelier nutzen.                    Dekoration der beiden Wohnhäuser
                                                            Unsere Teilnehmenden kommen                         Kastanienbaum und Rebstock, und im-
Farben sind auch bei uns ein Thema.                      aus den verschiedenen Wohnheimen                       mer wieder können wir dem Verde Ge-
Auf unterschiedlichste Weise setzen                      der Stiftung zu uns nach Hombrechti-                   schenkatelier kunstvoll gestaltete Ge-
wir damit Akzente. Das Atelier Pomp &                    kon. Vereinzelt nutzen auch Externe                    genstände zum Verkauf abgeben.
Gloria strahlt dies aus und wird von                     unser Angebot.
Besuchern auch immer wieder freudig                         Die Tagesstätte bietet mehr als                     In den Kurzporträts verraten einzelne
bestaunt und erwähnt.                                    blosse Beschäftigung. Die Arbeit im                    Teilnehmende ihre Lieblingsarbeit im
    Geleitet wird die Tagesstätte von                    Atelier spricht unterschiedliche Res-                  Atelier.   •
Esthi Loosli und mir. Wir sind ausge-                    sourcen an und bietet Fördermöglich-
bildete Gestaltungspädagoginnen und                      keiten, welche von therapeutischem
teilen uns eine 90-Prozent-Stelle.                       Wert sein können. Das Arbeiten in der                  Kreativwerkstatt Pomp & Gloria, Haus
    Wir begleiten, regen an, unterstüt-                  Gruppe vermittelt zudem ein Zugehö-                    zum Kastanienbaum, Rütistr. 64, 8634
zen jeden Einzelnen in seinen Mög-                       rigkeitsgefühl, soziale Anerkennung,                   Hombrechtikon, Fon 055 251 04 46,
lichkeiten. Wichtiger Bestandteil ist                    Selbstfindung und fördert die Eigen-                   kastanienbaum@sfgb.ch, Dienstag bis
die gemeinsame Pause im Kafistübli,                      verantwortung.                                         Freitag 8.45–11.15 und 14–16.30 Uhr

                                                                                                 Fabian Rohrbasser, Kaltbr
                                                                                                                             unn, im Pomp & Gloria
                                                                                                Herbst 2016: Ich bin gel                             seit
                                                                                                                           ernter Steinhauer. Hier
                                                                                                mir hinter der Scheune                             hab   e ich
                                                                                                                         ein Aussenatelier auf bau
                                                                                                wo ich sel bst ständig Ste                          en  kön  nen,
                                                                                                                           inskulpturen erschaffe.
                                                                                                neuster Wurf ist ein San                            Me in
                                                                                                                         dsteinbrunnen, den ich
                                                                                                Auftragsarbeit für meine                           als
                                                                                                                            Schwester machen konnte
                                                                                                                                                       .

                                                                                    & Gloria
                                                       n ie n b a u m , im Pomp
                                        zum K a st a                      est alte t m
                                                                                        it
                           dis, Hau s                       ei Bilder g
               Nicole L an                b e sc h o n  zw                      e  M u tt er,
                            18: Ich ha                    s b e k o mm
                                                                        t mein
               seit Mai 20                 p ie r. E in e
                                                                           h e nk t.
                             Origamipa                       ester gesc
4 Aktuell      gefalte tem          ic h m  einer Schw                                                              Austausch Nr. 77 Dezember 2019
                             h a b e
                da s andere
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
ell
 ividuell
                                                                                                                                 , im Pomp &
                                                                                          ch lin , Ha   us  zum Kast anienbaum
                                                                          Jose f Sc  hö                                      idenschaf t ist zur
                                                                                           Mä  rz  20 17  : Meine grösste Le
                                                                          Glor ia  se  it                                     f Holzbretter. Die
                                                                                    s  Br en  ne  n  mi  t dem Lötkol ben au
                                                                          Zeit  da                                             tzen bestück t
                                                                                       e  ka nn   mi  t  ve rschiedenen Aufsä
                                                                           Lötsp  itz                                        gest alten kann.
                                                                                 en  ,  so  da  ss  ich   vielfältige Muster
                                                                           we rd

   Peter Schär, Haus zum Kast anienbau                                 Patr izia Cereghet ti, Haus zum Kast
                                       m, im Pomp & Glor ia                                                 anienbaum, im Pomp &
   seit 2004: Ich mache wahnsinnig gern                                Glor ia nach einem längeren Unterbru
                                          e Objekte aus Karton                                                ch wieder seit
   – Bastelbögen aus dem Pädagogische                                  Dezember 2017: Ich mache am aller
                                        n Verl ag. Mein                                                     liebsten Karten und
   neustes Projekt (auf dem Foto) ist                                  verschicke diese sehr oft.
                                      das Rathaus von
   Hamburg. Ein halbes Jahr war ich dam
                                         it beschäft igt.

                                                                        Frédér ic Holt,
                                                                                         Haus zum Birk
                                                                        2010: Meine Sp                     enhof, im Pom
                                           nbaum, im Pomp &                                                               p & Glor ia seit
      Antonio Webber, Haus zum Kast anie                                                  ez ialit ät ist M
                                                                                                            andala malen.
                                                runch im Kast i habe   strenge Arbeit                                      Es ist eine
      Glor ia seit Mai 2019: Für den Country-B                                          , weil ich viel
                                                                                                           Koordination un
                                               f-Fähnchen mit          Zeichnen brau                                        d Geduld beim
      ich mit grosser Leidenschaft viele Stof                                         che. Aber es m
                                                                                                          acht mir Spass!
                                             lang Schnüren
                                                 en
      Acrylfarbe bemalt. Diese wurden an
      befestigt. Ich bin sehr stol z darauf!

  Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                                                     Aktuell 5
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
Aus den St
 Country-Brunch im                        Portulac trägt zur                       Paradies besucht
 «Kasti»                                  Biodiversität bei                        Stiftung zur Weid

 Der diesjährige Country-Brunch           Wer erinnert sich nicht an die Bilder    Im vergangenen Mai besuchte die
 findet am 18. August 2019, wieder bei    der letzten Klimastreiks. Lautstark      ganze Crew vom Paradies-Dorflädeli
 sommerlichem Wetter, statt. Das          wurden wir alle von einer heranwach-     die Stiftung zur Weid in Mettmen-
 Festzelt füllt sich mit gut gelaunten    senden kritischen Generation auf die     stetten. Es war ein gelungener Aus-
 Gästen und BewohnerInnen. Das            Folgen unseres zu grossen ökologi-       flug. Auf einem Spaziergang führte
 Buffet sieht fantastisch aus, schön      schen Fussabdrucks hingewiesen.          uns der Landwirt durch Obstplanta-
 präsentieren sich die Fleisch- und       Nachhaltige und faire Produktions-       gen und Gemüsefelder. Die Esel, die
 Käseplatten, Früchte, feine Müesli ...   methoden liegen im Trend. Unver-         Ziegen und die bunten Vögel liessen
 Vor der Ansprache von Heimleiter         packt-Läden schiessen wie Pilze aus      uns verweilen und die Frühlings-
 Stefan Wyss (Leiter HzK) richtet der     dem Boden.                               sonne geniessen. Das Mittagessen
 Bewohner Antonio Webber lobende          Ein Besuch im Hofladen von Portulac      genossen wir im Speisesaal mit den
 Worte an das Team. Erstmalig ist das     und auf dem umliegenden Areal            Bewohnern der «Weid». Nachmittags
 Verde Geschenkatelier mit einem          zeigt: Die Portulac Biogärtnerei steht   besuchten wir den hofeigenen
 Stand vor Ort. Auch am Stand des         voll und ganz hinter diesen Anliegen     Bioladen. Der grosse begehbare
 Instrumentenbaus gibt es einiges zu      und trägt mit ihren biologischen         Kühlschrank hat uns nachhaltig
 entdecken und zu kaufen. Zur Musik       Anbaumethoden dazu bei, dass mit         beeindruckt. Ebenso die über 100
 der Pickheads wird geklatscht und        unseren Ressourcen sorgsam umge-         Sorten Chili-Pflanzen. Drei gedeihen
 getanzt. Die Zumba-Tänzerinnen           gangen wird.                             jetzt bei uns im Paradies. Ein Teil-
 erfüllen das Zelt mit Fröhlichkeit,                                               nehmer klinkte sich aus und wir
                                          Daniel Fasching, Leiter Portulac
 kurz danach folgt der rhythmusvolle                                               mussten ihn suchen. Wieder zuhause
 Auftritt der Band Furioso.                                                        fragte er: Wann gehen wir auf den
 Nach dem Aufräumen schliessen wir                                                 nächsten Ausflug?
 den Tag müde und zufrieden im                                                     Wir danken der Stiftung zur Weid
 Schatten des Kastanienbaums ab. Ein                                               herzlich für die Zeit, uns durch den
 gelungener Tag!                                                                   Tag zu führen.
 Daniela Hösli, Mitarbeiterin Haus zum                                             Andrea Baumann, Leiterin Paradies-
 Kastanienbaum                                                                     Dorflädeli

 6 Aus den Stiftungsbereichen                                                        Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
iftungsber
Hauswart-Team                           Werkstatt-Team an                       Die CLEANies
ausgeflogen                             der Ornaris                             kommen!

Ein Tag, an dem sich alles ums Thema    Bei der Entwicklung der neuen           Seit acht Jahren sind die CLEANies
Fliegen und Fahren drehte, erwartete    Produkte des Werkstatt Teams            als Tagesstätte im Haus zum Kastani-
uns am diesjährigen Teamausflug. Am     Bubikon war im August ein wichtiger,    enbaum fester Bestandteil des
Morgen führte der Weg nach Düben-       nicht verschiebbarer Meilenstein        Alltags. Hier werden viele Hauswirt-
dorf zur Rega-Basis. Die Präsentation   gesetzt. Das Ziel war, unsere neuen     schaftsarbeiten gemeinsam erledigt:
nahm uns auf eine spannende Reise       Schneidbretter an der grössten          reinigen, waschen, einkaufen,
mit – sie erzählte von den mutigen      Detailhändlermesse der Schweiz, an      Rasen mähen, backen, reparieren. Seit
Pionieren der Gründerjahre bis zur      der Ornaris in Bern, zu präsentieren.   2017 gibt es die CLEANies auch im
heutigen, professionellen Luftret-      Mit einem coolen Standkonzept von       Haus zum Buchenhof. Aus einem
tungsorganisation. Sogar die Besich-    unserem Produktdesigner Daniel          Nachmittag wurden immer mehr
tigung eines Helikopters war mög-       Kübler, mit viel Hoffnung und ebenso    Einsatzzeiten, bis nun seit August an
lich. Das reichhaltige Mittagessen in   viel Bammel gingen Daniel und ich       fünf Tagen pro Woche Bewohner und
der Bachtelranch stärkte uns für den    für drei Tage nach Bern. Im Gepäck      Fachmitarbeiter gemeinsam die Reini­-
Nachmittag. Im Automuseum Bärets-       hatten wir die neuen Bretter, die wir   gung im Haus bewältigen. Im Haus
wil entdeckten wir Schätze, die für     selber total toll fanden. Wie würden    zum Birkenhof entstand eine Gruppe,
glänzende Augen sorgten. Wunder-        das die Händler sehen?                  die sich um einen Teil der Lagerhal-
schöne Relikte aus der Vergangenheit    Nach drei Tagen hatten wir einige       tung kümmert, dann 2018 eine
der Auto- und Motorradindustrie         wenige Bestellungen, viele neue         Kochgruppe und seit Oktober 2019
sowie alte Traktoren, Fahrräder und     Kontakte und vor allem durchwegs        übernehmen die CLEANies auch hier
Kutschen haben uns fasziniert und       positive Rückmeldungen zu unseren       die Reinigung. Nun werden wir die
ein Stück Geschichte aufleben lassen.   Produkten. Mit viel Motivation          Abläufe so verändern, dass Bewohner
Manch einer hätte gerne ein Spritz-     machen wir uns nun an die Produkti-     an der täglichen Arbeit teilhaben
fährtchen gemacht! Aber auch mit        on und werden euch schon bald die       können. In diesem Zusammenhang
unseren modernen Autos traten wir       neue Kollektion präsentieren.           erweitert sich unser Team: Im Juni ist
die Rückfahrt zufrieden an.                                                     Brigitte Zimmerli dazu gestossen, im
                                        Christian Kaufmann, Leiter Werkstatt
                                                                                Oktober startete Rosmarie Moral.
Ramona Egli, Mitarbeiterin Hauswart     Team Bubikon
Team Rüti                                                                       Cornelia Kasemann, Leiterin CLEANies

Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                      Aus den Stiftungsbereichen 7
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
Farbenfroh
                                         Warum machen Farben froh?
                                                                              Schw
Laghima Wahlen Mitarbeiterin Haus zum Buchenhof

Farben sind pulsierende Lebensener-      sentliches sichtbar machen, was für       gefolgt von Orange, Gelb, Grün, Blau,
gie. Manche wirken beruhigend auf        das rationale Denken unerreichbar ist.    Indigo (Tiefblau) und Violett.
uns, andere eher anregend. Und aus       Unsere Erinnerung ist voller innerer         So ist es lohnenswert, sich die Far-
Erfahrungen und Assoziationen her-       Bilder, die oftmals mit Farben und Ge-    bigkeit der Welt und ihre Möglichkei-
aus sind uns einige lieber als andere.   rüchen verknüpft sind.                    ten immer wieder bewusst zu machen
Farben helfen uns die Dinge zu unter-                                              und zu geniessen, sei es beim Einkau-
scheiden, zuzuordnen. Sie geben uns      Farben scheinen eine Art von Seelen-      fen, Essen, Spazierengehen oder beim
Orientierung.                            nahrung zu sein, sie «erklären» uns       Gestalten. Farben sind ein Geschenk
    In der ganzen Geschichte der         die Welt, indem sie diese erfahrbar ma-   und ein wichtiger Bestandteil des Le-
Menschheit spielten Farben im religiö-   chen. So können wir uns das Sichtbare     bens. Sie versetzen in Resonanz, lösen
sen, praktischen und gesundheitsbe-      ausmalen, denn das Farbempfinden ist      und erfreuen.    •
einflussenden Einsatz eine wichtige      genau wie Gehör oder Geschmack et-
Rolle. Die Bedeutungen einzelner Far-    was sehr Individuelles.                   «Farben steigen von den Wurzeln der
ben haben sich im Lauf der Jahrhun-          Farben können uns je nach Intensi-    Welt auf, sie sind Ausdruck dieser Tie-
derte kaum verändert und entspre-        tät, Zusammenstellung und je nach         fe an der Oberfläche.» (Paul Cézanne)
chen sich in vielen Kulturen – bei-      unserer Befindlichkeit beglücken, er-
spielsweise Rot als Farbe der Kraft,     freuen, anlachen, aber auch anschrei-     Buchtipps:
Liebe und Leidenschaft oder Weiss als    en, beengen oder sogar bedrohen.          Anna Llenas, Das Farbenmonster, ein
Ausdruck von Reinheit, Klarheit und      Wichtig ist herauszufinden, mit wel-      Pop-up-Bilderbuch, Velber Verlag
Unschuld.                                chen Farben man sich umgeben, be-         Jutta Bauer, Die Königin der Farben,
                                         kleiden, schmücken möchte – das vari-     Beltz Verlag
Der Umgang mit Farben ermöglicht         iert und stellt eine wunderbare Mög-
den Menschen, in Kontakt mit Leben-      lichkeit dar, uns zu zeigen, uns zu re-
digkeit, Freude, aber auch mit Gefüh-    gulieren, mit ihnen zu spielen und zu
len wie Schmerz oder Trauer zu kom-      experimentieren. Farben sind Leben-
men. Innere Unklarheit oder Verwir-      digkeit. Selbst ein Schwarz kann
rung kann sich auflösen, indem wir in    strahlen und leuchten oder uns auch
der Kunst- und Maltherapie Struktu-      beschützen und einhüllen.
ren aus Farben und Formen schaffen,
Flächen aufteilen und so allem Platz     Normalerweise betrachten wir Farben
geben, was sich zeigen will. Das för-    als eine Eigenschaft von Oberflächen –
dert das Verständnis von Situationen,    dabei haben sie ihren Ursprung im Zu-
von uns selbst und unserer komplexen     sammenspiel von Licht und Materie.
Umwelt.                                  Licht als eine Form der Energiestrah-
   Oft ist der Umgang mit Farben eher    lung umfasst verschiedene Wellenlän-
instinktiv, also eher unbewusst, was     gen, aus denen sich Farbtöne ergeben.
sich die Kunsttherapie zunutze macht.    Das Phänomen des Regenbogens zum
Genauso wie die Formen sind Farben       Beispiel entsteht, wenn sich die Son-
eine Art Sprache, mit der wir uns aus-   nenstrahlen in den Regentropfen bre-
drücken können, die etwas aus unse-      chen und dadurch reflektieren. Am
rem Inneren offenbart. Daher kann ei-    äussersten (längsten) Rand erscheint      Karte, gestaltet von Jennifer de Ceglia,
ne eigene Gestaltung uns etwas We-       wegen der grössten Wellenlänge Rot,       Bewohnerin Haus zum Buchenhof.

8 Schwerpunkt                                                                         Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
hwerpunkt
 Meine Lieblingsfarbe ist ...
 Laghima Wahlen befragte BewohnerInnen des Buchenhofs zum Thema «Farben».

 Philipp Gilg: Meine Lieblingsfarben           zen, die ich liebe. Auch der Herbst ist    Trendfarbe. Ich finde, dass sie mir gut
 sind Rot und Blau. Rot bringe ich in          prächtig, wenn sich das Laub der Bäu-      steht. Früher habe ich mir mal die
 Verbindung mit Rosen, die Farbe ist           me verfärbt. Ich bin sehr naturverbun-     Haare rot gefärbt, um etwas Neues
 einfach schön. Blau ist wie das Wasser.       den, das tut mir gut.                      auszuprobieren. Ich schminke mich
 Ich bin gerne im Wasser und spiele da-                                                   gern, zum Beispiel wenn ich in den
 mit herum. Ich liebe Farben, male sehr        Katharina Rytz: Ich habe drei Lieb-        Ausgang gehe. Ich finde, dass ich da-
 gern und mag es bunt.                         lingsfarben. Es sind die Farben der Tos-   durch frischer und attraktiver wirke.
                                               kana: Olivgrün, Rostrot (Terracotta)
 Luise Horat: Meine Lieblingsfarbe ist         und Ocker. Wenn es mir schlecht geht,      Carola Ries-Hübscher: Meine Lieb-
 Blau. Ich bin im Krieg aufgewachsen.          vertrage ich kein Pink und kein Türkis     lingsfarbe ist ganz klar Blau. Ich trage
 Da gab es nicht viele Farben. Ich muss-       in grossen Flächen, überhaupt mag ich      praktisch nur blaue Kleidung. Das
 te braune, graue, gelbe, weisse und           es nicht, wenn Farben mich «anschrei-      Wasser ist mein Element, ich schwim-
 blassrosa Sachen tragen. Deshalb              en», also zu knallig sind. Als junger      me sehr gerne. Ausserdem liebe ich Fe-
 mochte ich später kräftigere Farben           Mensch mochte ich noch eher leuch-         rien am Meer. Ich mache im Atelier
 und besonders Blau. Ich liebe den             tende Farben, mittlerweile bevorzuge       gern Collagen aus vorwiegend blauen
 leuchtenden Regenbogen und kleide             ich gedämpfte Töne. Mir ist wohl mit       Zeitungsausschnitten. Diese hänge ich
 mich gerne bunt, auffällig und mit far-       der Farbe Oliv, weil ich einen starken     dann in meinem Zimmer auf, die Farbe
 bigem Schmuck. Dazu trage ich roten           Bezug zur Natur und zur Gartenarbeit       Blau beruhigt mich.
 Lippenstift auf und habe rot lackierte        habe. Es regt mich dagegen auf, wenn
 Nägel. Das finde ich sehr weiblich.           ich zu viel unpassende Farben um mich      Franco Lanfranchi: Blau und Rot sind
                                               habe. Naturfarben sind interessanter-      meine Lieblingsfarben. Ich male gerne
 Felix Treichler: Meine Lieblingsfarbe         weise immer harmonisch miteinander,        mit Rot, weil ich es eine kräftige Farbe
 ist Blau. Es heisst ja, Blau ist die Treue.   sie «beissen» sich nicht wie viele che-    finde, die mich belebt. Ich habe gern
 Mein Hobby ist Angeln, ich sitze gerne        misch hergestellte Farben.                 blaue Blumen, denn sie erinnern mich
 am See und schaue auf die blaue Was-                                                     an Alpwiesen voller Enziane in meiner
 serfläche. Ausserdem habe ich ganz            René Dreier: Meine Lieblingsfarbe ist      Kindheit. Blau ist so weit wie der Him-
 blaue Augen. Ebenfalls mag ich Rot,           Rot. Warum? Rot ist die Liebe, sagt        mel. In meiner Heimat, dem Puschlav,
 das steht für die Liebe. Die drittliebste     man doch. Dagegen mag ich kein             hat es wunderschöne Bergseen, die
 Farbe ist Grün, weil sie die Hoffnung         Schwarz, das ist mir zu dunkel. Früher     tiefblau erscheinen. In der Natur finde
 symbolisiert. Treue, Liebe und Hoff-          habe ich die Farben Blau und Grün          ich innere Ruhe, deswegen mag ich
 nung sind für mich das Wichtigste im          sehr gemocht. Blau, weil es die Farbe      auch Grüntöne. In meinen Naturaqua-
 Leben.                                        des Himmels ist, und Grün, weil mich       rellen kommt auch meist die Farbe
                                               das an schöne Wiesen erinnert. Ich be-     Gelb vor, als Blumentupfer und als
 Margrit Erni: Meine Lieblingsfarbe ist        sitze zwei leuchtend gelbe T-Shirts,       Licht in der Landschaft. Ich habe viele
 Weinrot. Ich finde, dass mir Kleidung         diese zeigen meine fröhliche Seite.        solcher Aquarelle in meinem Zimmer
 in dieser Farbe besonders gut steht.                                                     aufgehängt, sie erinnern mich an die
 Hellgrün ist eine wichtige Farbe für          Andrea Bosshard: Pink ist meine Lieb-      schöne Bergwelt, aus der ich stamme,
 mich wegen der Natur und den Pflan-           lingsfarbe, es ist zur Zeit auch eine      und geben mir Zuversicht.   •

 Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                               Schwerpunkt 9
Austausch - Farben - Zeitschrift der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung Nr. 77 Dezember 2019 - Vivazzo
enbuch
Ein Teamausflug wie aus dem Märch                                                   Eine neue Baggerschaufel
                                                 nstem
 Voller Unternehmungslust und bei schö                                               Für unsere Portulac Kundengärtner
                mac  hten   wir, das  Team     der   Zentralküche und                                                     wird ein sogenannter
 Sonnenschein                                                                        Universalgreifer mit Rotator, ein Zusa
                                            sste  lle,  uns am Morgen
 das Büro-Service-Team der Geschäft                                                  vorhandenen Raupenbagger, gekauft.
                                                                                                                           tzgerät zum bereits
                                  Weg     nach   Luze   rn. Im Zug                                                          Mit Hilfe dieses
 des 30. August 2019 auf den                                                         Gerätes müssen sehr schwere Stein
                    und   Fruc htju s, gequ   asse   lt und  gelacht. In                                                 e im Lager nicht mehr
 wurde, zu Gipfeli                                                                   von Hand aufgeladen werden. Und auf
                                               e  unte   r die Arme
 Luzern angekommen hiess es die Bein                              uten              so auch grössere Mauern und Böschung
                                                                                                                             Baustellen können
                                                                                                                                                        Erfüllte Herzensw
                                       , das  uns    nur   10 Min
 nehmen und auf das Schiff eilen                                                    Rückenschmerzen erstellt werden. Der
                                                                                                                              ssicherungen ohne
                        e Run  dreis e   auf  dem                                                                            Greifer ist ein            In meiner neuen Aufgab
  später auf eine klein                                                             langlebiges Gerät, welches durch die
                                               zurück an Land ging
  Vierwaldstättersee mitnahm. Wieder                                                gewartet werden kann.
                                                                                                                           Kundengärtner selber         Herzenswünschen sowi
                                         ria. Dan   ach stand
  es zum Mittagessen in eine Pizze                                                  Erfreulicherweise hat die GABU Stift
                                                                                                                                                        Bewohner und Bewohn
                             auf  dem     Plan . Auch    dabei kam der                                                   ung, Zug, bereits 1000         Buchenhof darf ich am
  Bummeln und Shoppen                                                              Franken an die Gesamtkosten von 4900
                                                   : Das war ein
  Austausch und Spass nicht zu kurz. Fazit                                         Möchten Sie diese Anschaffung auch
                                                                                                                             Franken gespendet.         Ausflug mit Luise Horat
   rundum gelungener Tag!                                                                                                 unterstützen? Wir             wünscht sich einen Bes
                                                                                   freuen uns über Spenden auf das Post
                                                                                                                           konto PC 87-3693-5           fällt auf ein Kino in Dieti
                                                 sstelle
   Manuela Jahn, Mitarbeiterin Geschäft                                            (IBAN CH30 0900 0000 8700 3693 5).
                                                                                                                          Herzlichen Dank!              «Green Book – eine bes
                                                                                   Ursula Hänni, Fundraising                                            Der Film ist bewegend.
                                                                                                                                                        Hause diskutieren wir a
                                                                                                                                                        auch politische und wir
                                                                                                                                                        werden angesprochen.
   Rätsel Nr. 25 von Nadine Bögli                                                                                                                       Evi Leemann, Mitarbeit
   Gesucht ist das Lösungswort, das sich aus Farben ergibt                                                                                              Buchenhof
                                                                               .

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                                                           G               L
                                             E             L               E         B
                                                                                   K I S
                                            R              E                                                Stiftungsausflug nach Interlaken
                                                                                                                                                    h trifft sich eine
                                                                                                             An einem schönen, warmen Mittwoc
50-Franken-Gutschein der Stiftung zu gewinnen                                                                                                          tender in Rüti. Nach
                                                                                                             Gruppe gut gelaunter Stiftungsmitarbei
                                                                                                                                          men  wir ents pannt in Interlaken
 Senden Sie das Lösungswort und Ihre Adresse bis 31.12.2019                                                  der Reise mit dem Car kom
                                                                                                                                                       bergauf zum Harder
 – per Postkarte an: Redaktion Austausch, Stiftung für Ganzhe                                                an. Mit der Standseilbahn geht es steil
                                                              itliche Betreuung,                                                                    grandios. Wir
   Joweid Zentrum 1, 8630 Rüti                                                                               Kulm. Die Aussicht auf Interlaken ist
                                                                                                                                                 frau  und die weitere
– oder per interne Post an: Geschäftsstelle, Renato Stampa                                                   bestaunen Eiger, Mönch und Jung
                                                                                                                                   feine n Mittages sen  fährt uns die Bahn
                                                                                                             Bergwelt. Nach dem
– oder per Mail an: renato.stampa@sfgb.ch                                                                                                                Schiff tuckern wir
                                                                                                              wieder runter nach Interlaken. Mit dem
Unter den richtigen Einsendungen losen wir den Gewinner eines                                                                                        Thun  . Von hier aus
                                                                  Gutscheins der                              gemütlich über den Thunersee nach
Stiftung im Wert von Fr. 50.– aus. Der Gewinner wird benach                                                                            Heim weg . Müd   e, aber  voller
                                                            richtigt und sein Name                            geht es wieder auf den
im nächsten Austausch publiziert.                                                                                           erun gen  kom  men  wir in Rüti  an.
                                                                                                              schöner Erinn
Die Lösung des Rätsels der letzten Ausgabe lautete: JUBILA                                                                                            häftsstelle
                                                           EUM.
Als Gewinner wurde ausgelost: Frédéric Holt, Haus zum Birkenh                                                 Monica Scheuner, Mitarbeiterin Gesc
                                                               of.
Piz Kesch mit (von links)
                                 Gipfelfoto vom 23.03.2019 auf dem
                                                                      ann (Buchenhof) und
                                 Christoph Schmid (Rangers), Evi Leem
                                 André Lorenz (Geschäftsstelle)

                                  Skitourengruppe                                                                    Ausflug zur Melser Häx
                                                                             kleine Gruppe aus
                                  Die letzten beiden Winter hat sich eine                                             Am 21. August 2019 haben das Team
                                                      Stift ung  gebi ldet, welc  he jeweils ein bis                                                      von Portulac und Oase
                                  Mitarbeitenden der                                                                  gemeinsam einen Arbeitsausflug zur
                                                                                                                                                         Melser Häx (Mädris)
                                                                         men. Erfahrene
                                  zwei Skitouren zusammen unterneh                                                    unternommen. Wir haben die lokal
                                                                                                                                                        bedeutsame Häxeplatte
                                                                       dies em Winter gerne
                                  SkitourengängerInnen, die sich in                                                  (Felsformation) entbuscht, Wege insta
                                                                                                                                                           ndgestellt, Finnen­
                                                          sind  herz lich willk ommen. Für
                                  anschliessen möchten,                                                              kerzen gesägt und Brennholz aufbereit
                                                   Koor dina  tion wen  det  euch  bitte an mich.                                                          et. Bewirtet wurde
                                  Information und                                                                    die grosse Schar der Arbeitenden durc
wünsche (2)                                                                   lle                                    vom Häxehüüsli. Ein rundum toller Anla
                                                                                                                                                           h das Pächterehepaar
                                  André Lorenz, Mitarbeiter Geschäftsste                                             strahlenden Gesichter zeigen.
                                                                                                                                                            ss, wie die vielen
 be beim Erfüllen von
 ie der Begleitung der                                                                                               Daniel Fasching, Leiter Portulac
nerinnen vom
  5. März 2019 einen
t unternehmen. Sie
                                        Das Weiterbild
such im Kino. Ihre Wahl                                          ungsange    bot der Stiftun
tikon und den Film                     Die internen W
                                                        eiterbildungsan                            g ist attraktiv!
 sondere Freundschaft».                easydok, Einfüh                    gebote (Leben
                                                         rungstag, Psychi                 srettende Sofo
                                       durch die Weite                     atrische Basics                rtmassnahmen
  Auf der Fahrt nach                                    rbildungsbeau                       und die jährlich               , Brandschutz,
                                      und -administra                   ftragte Jessica                       wechselnden Sc                Umgang mit M
angeregt über den Film,                                 tion hat das Bü                 Segmüller neu                           hwerpunktthem                edikamenten,
                                      Weiterbildungs                    ro-Service-Team                  ko nz eptualisiert un                    en) wurden im
rtschaftliche Themen                                   reihe «Psychiatr                     übernommen,                        d professionalis                   letzten Jahr
                                      öffentlich zugä                    ische Basics» fü                    was von allen Be                    iert. Die Kursor
                                                      nglich und erfre                     r Berufsperson                      te iligten sehr gesc              ga nisation
                                     Im Namen der                      ut sich auch be                     en ohne psychi                           hätzt wird. Die
                                                      Stiftung danke                    i den Mitarbeite                    atrische Fachau                         viertägige
terin Haus zum                       Kursteilnehmer                   ich allen mitwirk                    nden unserer ex                    sbildung ist ein
                                                      Innen), welche                     enden Personen                      ternen Institutio                 Erfolg. Sie ist
                                                                       diese tollen Wei                     (ReferentInnen,                     nspartner gros
                                     André Lorenz,                                       terbildungen er                       OrganisatorInne                  ser Beliebtheit.
                                                    Leiter Stabsste                                        st ermöglichen,                       n und
                                                                    lle Bildung und                                          herzlich für ihr
                                                                                      Eingliederung                                            Engagement.

                                    bildungsbereichen
       Erfolg in allen Aus                         m  er  das Qualitätsverfah
                                                                                  ren (Lehrabschlussp
                                                                                                          rüfung)
                                                                                                         em
                              lche  die se n So m                                   ere ich all en zu ihr
       Alle Lernenden, we                                    der Stiftung gratuli
             liefen , ha be n  be standen. Im Namen                 Da nkes ch ön  ge bührt sicherlich de
                                                                                                             n
       durch                                  ac ht ! Ein  rie se n                                 gs täti gkeit.
                                 Super gem                                         olle Ausbildun
       persönlichen Erfolg.            e en  ga gie rte , ge duldige und wertv
                             n für ihr
       BerufsbildnerInne                                                        g
                                                       ng und Eingliederun
                                r Stabsstelle Bildu
        André Lorenz, Leite

                                             Herzliche Gratulation!
                                             Voller Stolz dürfen wir verkünden: Unse
                                                                                      re beiden Lernenden haben es
                                             geschafft! Von ganzem Herzen gratulier
                                                                                     en wir Aisha Rudolf und Wanja
                                             Hulliger zur bestandenen Lehrabschlus
                                                                                    sprüfung Fachfrau
                                             Betriebsunterhalt EFZ und Unterhalt
                                                                                 spraktiker EBA. Aisha fasst seit
                                             September im ersten Arbeitsmarkt Fuss
                                                                                     . Wanja bleibt im Hauswart
                                            Team Rüti und wird die Lehre als Fach
                                            absolvieren. Beiden wünschen wir für
                                                                                   mann Betriebsunterhalt EFZ                         Setzlingsbrunch 2019
                                                                                   den weiteren Weg viel Mut,                                                                   Por-
                                            Glauben an sich, Zuversicht und dass
                                                                                  ihre Pläne gelingen werden.                         Erstmals hat der Setzlingsverkauf von
                                            Ein grosses Dankeschön auch an Dan                                                                   es Jahr im  Rahm  en eine s Brun chs
                                                                                 iel Lehmann (im Bild zwischen                        tulac dies
                                                                                                                                                                                 ungen
                                            Aisha und Wanja), unseren Lehrlings
                                                                                 betreuer, sowie an alle                              stattgefunden. Die positiven Rückmeld
                                                                                                                                                                              wir am
                                            Mitarbeitenden des HTR, die die Lern
                                                                                  enden tatkräftig unterstützt                        haben uns sehr gefreut. So werden
                                            haben.                                                                                                        ut ein Brun chbu ffet für
                                                                                                                                      9. Mai 2020 erne
                                                                                                                                       unse re Kund  en aufb auen  .
                                            Das Hauswart Team Rüti
                                                                                                                                       Daniel Fasching, Leiter Portulac
«Das Grün der Natu
                                           Ein Gespräch über Farben.

Welche Rolle spielen Farben in             be. In der Schule bin ich herumgelau-     mit Farben experimentieren.
eurem Alltag?                              fen wie ein bunter Papagei und habe          Amalia Radice: In der Therapie ha-
    Thomas Hüsler: Ich nehme die Far-      nicht verstanden, warum mich die          be ich es geliebt, mit Fingerfarben zu
ben im Alltag nur beiläufig wahr. Als      Leute teils schräg angeschaut haben.      malen. Zuerst sah ich den Sinn im Ma-
ich zu diesem Gespräch eingeladen          Als ich älter wurde, verstand ich, dass   len nicht und musste mich überwin-
wurde, habe ich mich mit der Thema-        dies eine Form von Aufmerksamkeits-       den. Dann merkte ich, dass es sich gut
tik auseinandergesetzt. Aus dem Fens-      suche war. Je nach Stimmung oder Si-      anfühlt, mit den bunten Händen über
ter zu schauen und die Farben einmal       tuation variiert der Entscheid für eine   das Blatt zu streichen.
bewusst wahrzunehmen, hat einen ge-        Farbe. Es gibt Stimmungen, in denen
wissen Reiz. Die Farben des Abendrots      ich Buntes schlecht ertrage. Wie Ama-     Gibt es eine Farbe, die ihr nicht
oder das Blau eines Sees finde ich fas-    lia kleide ich mich dezent, wenn ich      mögt?
zinierend.                                 nicht auffallen will. An Tagen, an de-       Blanca Zenger: Ich habe Mühe mit
    Blanca Zenger: Ich nehme Farben        nen es mir gut geht und es für mich       Beige. Diese Farbe empfinde ich als
eher in Emotionen wahr. Das Grün der       okay ist, wenn mich die Leute an-         nicht lebendig.
Natur beruhigt mich, das Abendrot be-      schauen, kleide ich mich farbig.             Thomas Hüsler: Das erinnert mich
rührt mich. Ich denke nicht, das ist           Thomas Hüsler: Im Alltag ein farbi-   an ein Kinderbuch. Es handelt von
schön grün oder schön rot.                 ges T-Shirt zu tragen, ist nicht mein     Farbstiften. Die Stifte zeigen, was sie
    Amalia Radice: Ich habe in der The-    Ding. Ich kleide mich meist in Grau       mit ihrer Farbe malen können. Der
rapie gelernt, achtsam zu sein und die     oder Schwarz. Dagegen sehe ich gerne      blaue Farbstift ist nur noch ein kleiner
Farben des Alltags bewusst wahrzu-         verschiedene Farben in meinem Um-         Stummel, weil er so viel ausmalen
nehmen.                                    feld. Ich habe schon öfters knallige T-   konnte, den Himmel und das Meer. Der
                                           Shirts gekauft und anschliessend ge-      beige Stift ist noch gross und ganz
Wählt ihr morgens bewusst eine             dacht, ich freue mich, wenn der Winter    traurig, weil er nur Weizen ausmalen
Farbe zum Anziehen aus?                    kommt, dann kann ich das T-Shirt un-      konnte. Vielleicht versöhnt dich dieser
    Amalia Radice: Meine Stimmung          ter dem Pullover verstecken. Wenn         Gedanke etwas mit der Farbe Beige.
bestimmt, welche Farbe ich trage. Eine     aber die gleiche Stimmung wie damals,
Weile habe ich nur Schwarz getragen,       als ich es gekauft habe, wiederkommt,     Wie geht dein Kind mit Farben um?
um mich zu verstecken. Jetzt, wo es        nehme ich es wieder hervor.                  Thomas Hüsler: Meine Tochter ist
mir besser geht, merke ich, dass ich                                                 eineinhalb Jahre alt und hat erst zu
wieder Freude an Farben habe. Ich zie-     Malt ihr?                                 malen begonnen. Es interessiert sie
he mich wieder farbig an, ich geniesse         Thomas Hüsler: Ich schaue mir ger-    nicht, ob Farben zusammenpassen. Sie
die Farben der Natur. Die erste Farber-    ne Bilder an. Selbst male ich jedoch      nimmt irgendeinen Stift und malt los.
fahrung, welche ich nach meiner Krise      nicht. Ich habe weder Talent dazu         Da gibt es keine Regeln. Es ist ihr egal,
gemacht habe, war, dass ich mir ein ro-    noch Interesse daran.                     ob sie eine Erdbeere rot oder blau aus-
tes Kleid mit weissen Punkten gekauft          Blanca Zenger: Malen heisst nicht,    malt. Dieses Freie, Lebendige gefällt
habe. Ich habe es angezogen, habe          ich zeichne ein Auto und man muss er-     mir am Kindsein.
mich darin gut gefühlt und bin mit er-     kennen, dass es ein Auto ist. Viele
hobenem Haupt herumgelaufen.               denken, mein Lehrer hat damals schon      Malst du mit ihr oder schaust du
    Blanca Zenger: Ich wähle die Klei-     gesagt, das ist kein Vogel. Also weiss    nur zu?
dung nicht nach Farbenlehre. In etwas      ich, dass ich nicht zeichnen kann. Das       Thomas Hüsler: Ich schaue nur zu,
Hellblauem sehe ich aus wie ein kran-      hemmt viele Menschen heute noch.          wie sie malt, und überwache, dass sie
ker Tilsiter, daher meide ich diese Far-   Doch beim Malen kann man einfach          die Stifte nicht aufisst.

12 Schwerpunkt                                                                         Austausch Nr. 77 Dezember 2019
ur beruhigt mich»           Schwer
Tatiana Sardone Mitarbeiterin Portulac, sprach mit:
Thomas Hüsler Mitarbeiter Werkstatt Team Bubikon
Amalia Radice Bewohnerin Wohngruppe zur Weide und Mitarbeiterin D&L
Blanca Zenger Mitarbeiterin SfGB

Blanca Zenger.                            Amalia Radice.                            Thomas Hüsler.

   Amalia Radice: Bald kommt die             Blanca Zenger: Es gibt einen Män-      den. Doch wenn der Kunde bei der On-
Phase, wo sie die Wände bemalt ...        nerknast in den USA, da ist alles pink.   line-Bestellung ein Foto des Produktes
                                          Die Gewalt dort ist tatsächlich zurück-   sieht, dann möchte er es auch in den
Welche Farbe würdet ihr für ein           gegangen.                                 entsprechenden Farben kaufen. Wenn
Zimmer wählen?                                                                      jedes Produkt eine andere Farbe hätte,
    Thomas Hüsler: Ich habe die Ten-      Habt ihr bei der Arbeit mit Farben        würde es mit dem Verkauf schwierig
denz, mich spontan für etwas Knalli-      zu tun?                                   werden. Während der Schnupperzeit
ges zu entscheiden, weiss jedoch, dass       Amalia Radice: Im D&L-Alltag ha-       dürfen die Schnuppernden selbst aus-
mir das schnell verleiden kann.           ben wir nicht viel mit Farben zu tun.     wählen, wie sie ihr Puzzle anmalen
    Amalia Radice: Früher habe ich mit    Doch kürzlich verpackten wir pinke        möchten. Dieses nehmen sie nach der
meinen Jungs die Zimmer farbig ge-        Prospekte in pinke Couverts. Interes-     Schnupperzeit nach Hause.
strichen. Einmal ein ganzes Zimmer in     sant, da waren tatsächlich alle ganz          Blanca Zenger: Ich habe die Ausbil-
Grün, einmal eine ganze Wand mit Mi-      ruhig. (Alle lachen)                      dung zur Mal- und Gestaltungsthera-
cky-Maus-Motiven. Heute wohne ich            Thomas Hüsler: In der Werkstatt        peutin gemacht. Was die Arbeit mit
in einer Wohngruppe der Stiftung.         arbeiten wir mit Holz, da gibt es die     Farben auslöst, ist eindrücklich. Wir
Aber später, wenn ich wieder eine ei-     verschiedenen Brauntöne. Unsere           machten die ganzen Prozesse, welche
gene Wohnung habe, streiche ich die       Puzzles werden bunt, jedoch nach Vor-     die Klienten durchmachen, selbst
Wände vielleicht wieder farbig. Ich ha-   lage bemalt. Es gibt schon Mitarbei-      durch. Und wir merkten, dass nicht al-
be gehört, Rosa wirke beruhigend.         tende, welche gerne frei malen wür-       les ans Tageslicht gezerrt werden

Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                        Schwerpunkt 13
punkt

Blanca Zenger.                            Thomas Hüsler.                            Amalia Radice.        Fotos: Max Mojon

muss. Ein Bild darf auch einfach nur      Winter vertrieben. Ich hatte nach dem     gemerkt, wie das ist, durch die Haut-
seine Wirkung haben. In der Praxis er-    Festival grüne und meine Kollegin         farbe aufzufallen. Ich würde die Farbe
lebte ich, wie schwierig es für Erwach-   blaue Haare. Von der Haut ging die Far-   wählen, die in meiner Umgebung üb-
sene ist, loszulassen und mit den Far-    be gut weg, bei den Haaren dauerte es     lich wäre, um möglichst unauffällig zu
ben zu experimentieren. Viele innere      länger und an den Kleidern blieb die      bleiben.
Widerstände müssen erst durchbro-         Farbe dran. Zum Schluss bekamen wir           Thomas Hüsler: Ich hätte gerne
chen werden, bevor sie es geniessen       eine Pelerine. Ohne Pelerine darfst du    einmal für einen Tag eine dunkle
können. Doch jedes innere Kind sehnt      nicht in den Zug, weil die Farbe an-      Hautfarbe, um zu spüren, wie sie sich
sich nach dieser Ungezwungenheit.         fangs noch abfärbt. Die bunten Kleider    das anfühlt. Wie wäre das Hautgefühl?
                                          sind eine bleibende, schöne Erinne-       Nähme ich die Sonne auf der Haut an-
Hat jemand besondere Erfahrungen          rung.                                     ders wahr? Würde ich mich weniger
mit Musik und Farben?                                                               verbrennen?      •
   Amalia Radice: Ich war an einem        Welche Hautfarbe würdest du
Holi-Festival. An diese Festivals geht    wählen, wenn du wählen könntest?
man ganz in Weiss gekleidet. Man be-         Amalia Radice: Meine.
kommt ein paar Säcke mit verschiede-         Blanca Zenger: Es käme darauf an,
nen Farben, welche man sich, begleitet    wo ich leben würde. Ich war einmal in
von Musik, gegenseitig anwirft. Mit       Kenia mit wenigen Weissen auf einer
dieser indischen Tradition wird der       Fähre mit Einheimischen. Da habe ich

14 Schwerpunkt                                                                        Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Farbe bekennen       Persönli             Ich liebe es, mich mit Farben auszudrücken.

Tatiana Sardone Mitarbeiterin Portulac

Ich liebe Farben, Farben in der Natur,       Wenn ich reise, sind mein pinkig-      erlebnisse einfliessen lassen. Das wa-
Farben beim Kochen und Essen, farbi-      kuschliges Farbstiftetui und ein          ren immer sehr spannende und schöne
ge Kleider, Malen mit Kindern. Ich lie-   Schreib- und Malbuch immer mit da-        Begegnungen.
be es, mich mit Farben auszudrücken.      bei. Manchmal drücke ich etwas Erleb-         Als Team zum Beispiel ein gemein-
    Auch liebe ich den Regenbogen,        tes in Worten aus, manchmal in Far-       sames Bild zu malen, kann ein sehr
dieses Wunder der Natur ... zum Stau-     ben. Je nachdem, was mir gerade nä-       spannender Prozess sein. Zu zweit ei-
nen schön. In der Natur empfinde ich      her liegt.                                nen grafischen Dialog zu führen, kann
oft ein Gefühl von Glückseligkeit und                                               auch neue Begegnungsräume öffnen.
Dankbarkeit. Diese Farben und Formen      Vor einiger Zeit habe ich eine dreijäh-   Das bedeutet, in der Stille nur mit Far-
sind wahre Meisterwerke, und sie sind     rige Ausbildung als Mal- und Kunst-       ben und Formen übers Blatt abwechs-
einfach da und bereichern mein Le-        therapeutin gemacht, aber bis anhin       lungsweise zu kommunizieren und
ben, unser Leben.                         noch nicht damit gearbeitet. Mit einer    sich, wenn das Bild dann fertig ist,
    In der Natur unterwegs zu sein, ist   Freundin habe ich eine Zeitlang Frau-     mündlich darüber austauschen. Ich
für mich Aufladung pur, Sein pur. Die     engruppen geführt, in diesem Zusam-       kann es euch nur ans Herz legen, dies
Farben in den Blumen, Pflanzen, Land-     menhang habe ich verschiedene Mal-        einmal auszuprobieren.   •
schaften und Tieren zu betrachten ist
Innehalten und Wertschätzen zu-
gleich. Immer wieder staune ich über
diese Vielseitigkeit und Vollkommen-
heit.

Mit Farben zu malen oder zu zeichnen,
macht mir Spass. Manchmal ist es ein
Zwiegespräch mit meiner Seele und
manchmal ist es eine Kommunikation
mit meinen Gefühlen. Ich empfinde es
als eine Bereicherung und ein Ge-
schenk, etwas vielleicht noch Unsicht-
bares in Farben und Formen sichtbar
zu machen (auszudrücken). Übers Ma-
len kommt manchmal ein Wort oder ei-
ne Erkenntnis zu mir. Manchmal ist es
einfach ein tiefes Sein im Hier und
Jetzt. Ich fühle mich sehr verbunden
mit der Welt der Farben.
    Immer mal wieder entsteht ein
Bild, unterdessen hat sich schon eini-
ges angesammelt. Über eine Ausstel-
lung habe ich noch nie nachgedacht,
aber ich habe mich schon gefragt, ob
meine Bilder allenfalls auch anderen
dienen könnten. Wer weiss!                Tatiana Sardone.

Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                            Persönlich 15
olumnen
                                                                               Mei
                                                                                  n ew
                                                                                      iges
                                                                                           Geda
                                                                                               nken
                                                                                                   karu
                                                                                                       ssell
Es geht mir heute gelb                                            Von Fragen und Antworten
Manuela Jahn Mitarbeiterin Werkstatt Team Bubikon                 Anita Weibel Mitarbeiterin Geschäftsstelle

Die Verfasserin und die kleine Elfe Rucka unterhalten sich über   Es gibt so viele Fragen – wichtige und weniger wichtige,
das Schwerpunktthema der vorliegenden Ausgabe.                    rhetorische und ernstgemeinte, g'scheite und weniger
                                                                  g'scheite – schon Shakespeares Hamlet fragte sehr nach-
«Hallo Manuela, wie geht es dir?» «Mir geht es heute              denklich «Sein oder Nichtsein?», und wer eine kurze und
gelb.» «Wie bitte?» «Du hast schon richtig gehört, mir            klare Antwort auf diese Frage hat – immer her damit ...
geht es heute gelb. Was stellst du dir spontan darunter
vor, Rucka?» «Ich stelle mir unter der Farbe Gelb die             Worte sind für mich nicht einfach nur Worte, sondern
Sonne vor, also denke ich, du hast heute ein sonniges             ergeben in Sinn und Bedeutung je nach Wortwahl und
Gemüt.» «Genau ins Schwarze getroffen! Das wollte ich             Satzstellung verschiedene Impressionen – insbesondere da
damit sagen. Weisst du, oft nervt mich die Frage ‹Wie geht        ich es (schon fast) unheimlich mag, neue Wortkombinatio-
es dir?›. Ich finde, die ist so schwierig zu beantworten.         nen zu entdecken, welche es so eigentlich gar nicht gibt,
Nach dieser Frage fühle ich mich oft total rot. Nicht immer       deren von mir implementierte innewohnenden Botschaf-
will ich den Leuten sagen, wie es mir geht, und einfach           ten jedoch aufs Trefflichste erfühlt werden können. So
‹gut› sagen finde ich nicht richtig, wenn es mir eben nicht       wird möglicherweise einigen meiner Gedanken ein
gut geht. Vielleicht antworte ich mal mit einer Farbe?»           situatives (Un-)Verständnis folgen – entweder man mag
                                                                  das sich drehende Gedankenkarussell oder es wird einem
«Sag mal Rucka, welche Bedeutung haben Farben für                 schlecht ob den vielen zu schnellen Drehungen. Schwarz
dich?» «Für mich kann die Welt nicht bunt genug sein.             oder Weiss – obwohl, da sind ja auch noch die verschie-
Das Schöne ist, dass mir die Natur das ganze Jahr über so         densten Grautöne ... Schönheit liegt im Auge des Betrach-
viele Farben schenkt. In den Herbstwochen hatte ich               ters, und entweder man sieht eher das Grau, welches
besonders viel Freude an den grellorange leuchtenden              eindeutig ein fröhliches Gelb ist oder eben eher schlam-
Ringelblumen in den Gärten und auf den Balkonen der               mig, langweilig und trist. Einige meiner Gedanken
Menschen. Wir Elfen stibitzen jedes Jahr ein paar Blüten-         manifestieren sich wohl in eher etwas leicht sarkastisch-
blätter und machen unsere eigenen Lotionen für kleine             ironischen, ein wenig zynischen und schwarzhumorigen
Hautverletzungen.» «Ist das schwierig?» «Nein, ganz und           Essays, und wer gerade keine Lust dazu hat, ein/e Zwi-
gar nicht! Dazu braucht man nur zwei oder drei Zutaten:           schen-den-Zeilen-Leser/in zu sein, darf meine Abhandlun-
zwei Hand voll ganz aufgeblühter Ringelblumenblüten und           gen einfach so mögen oder auch nicht – jedem wie's
etwas Oliven-, Mandel-, Weizenkeim- oder Sonnenblumen-            gefällt. Ich hoffe jedoch, dass vor allem das zwinkernde
öl. Für Salben nehmen wir zum Öl noch Bienenwachs                 Auge wahrgenommen wird, denn alles ist, wie es ist und
dazu, der ist zähflüssiger. Letztes Jahr ist uns das Öl           was mann/frau daraus macht. Das Leben nehmen, wie das
knapp geworden und die Bienen wollten uns kein Wachs              Leben eben ist, nicht zu verzweifeln auf der Suche nach
geben. Da haben wir beim Bauern etwas Melkfett ‹ausge-            den ultimativen Antworten und immer zu versuchen, das
liehen›, so sind wir doch noch zu unserer Ringelblumen-           Bunte zu finden und zu sehen, auch wenn da manchmal
salbe gekommen. Als Dankeschön haben wir dem Bauern               beim besten Willen und mit der allergrössten Motivation
und seiner Frau ein Töpfchen feine Salbe geschenkt.»              echt keine Farbe zu erkennen ist ...

Rezept zur Herstellung von Ringelblumensalbe: siehe               Ach, eines noch: Schwarz ist eben doch eine Farbe – laut
rechte Seite.                                                     Wikipedia einfach eine «unbunte» ...

16 Kolumnen                                                                                Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Tipp
Essen                                                       Film
Essbare Blumen erfreuen das Herz                            Lustig und traurig
                    Ringelblumen, Kornblumen, Kapuzi-                           Der Film «Die Maske» von Peter
                    nerkresse, Borretsch, Shungiku – alle                       Bogdanovich aus dem Jahr 1985 dreht
                    diese wunderbaren Blumen werden in                          sich um den Protagonisten Roy L.
                    der Portulac Biogärtnerei produziert                        «Rocky» Dennis, der seit Geburt an der
                    und auf dem Markt in Zürich und im                          Krankheit Carniodiaphyseale Dysplasie
                    Hofladen in Fehraltorf verkauft. Sie                        leidet, die die Gesichtsknochen
                    können vielseitig eingesetzt werden.                        unkontrolliert wachsen lässt. Trotz
                    Ob als Dekoration auf dem Salat, auf                        möglicher tiefer Lebenserwartung lebt
                    einem Dessert oder eingefroren in                           Rocky das Leben eines normalen
einem Eiswürfel für einen kühlen Drink.                     Teenagers. Umsorgt von seiner drogenabhängigen Mutter
Essbare Blumen sind eine nachhaltige Bereicherung für       Rusty und aufgenommen von einer herzlichen Bande von
die Landwirtschaft, eine Aufwertung für jeden Hausgar-      Rockern durchlebt er Höhen und Tiefen des Erwachsen-
ten und eine farbige Überraschung für jeden Gast. Es ist    werdens. Ein packender Film voller Emotionen, lustig wie
ein uralter Brauch, Getränke und Speisen mit Blüten         auch traurig, der vielleicht sogar die Sicht auf manche
anzureichern. Essbare Blumen im eigenen Garten wachsen      Dinge verändern kann und auch heute noch ein Garant
zu sehen und zu pflücken, erfreut mein Herz.                für einen wunderbaren Filmabend ist.
Tatiana Sardone, Mitarbeiterin Portulac                     Daniel Ackermann, Mitarbeiter Hauswart Team Rüti

Körperpflege                                                Musik
Ringelblumensalbe selber herstellen                         Zeige deine wahren Farben
                    200ml Oliven-, Mandel- oder Sonnen-                         Im von Cyndi Lauper gesungenen Lied
                    blumenöl in einer Schüssel im                               «True Colors» aus dem Jahr 1986 heisst
                    Wasserbad auf etwa 60 Grad erwärmen.                        es: «Ich sehe deine wahren Farben /
                    Zwei Hand voll Blütenblätter in das                         Hab keine Angst sie zu zeigen / Deine
                    erwärmte Öl geben. Alles ungefähr 30                        wahren Farben / Wahre Farben sind
                    Minuten im Wasserbad sieden. Um eine                        wunderschön / Wie ein Regenbogen».
Salbe statt Öl zu bekommen, kann man nach ca. 25            Cyndi Lauper war immer eine meiner Lieblingssängerin-
Minuten Bienenwachs, Lanolin oder Melkfett dazu             nen. Alle meine Freunde schwärmten für Madonna, aber
mischen. Über Nacht ziehen lassen. Je nach Festigkeit       mir gefiel Cyndi viel besser. Ich bin bis heute ein grosser
nochmals kurz erwärmen, um einfacher in (am besten          Fan von ihr und höre ihre Lieder immer, wenn es mir nicht
dunkle) Gläser zu füllen. Angefangene Gläser sollten im     so gut geht. Der Song «True Colors» hat mich in jungen
Kühlschrank aufbewahrt werden.                              Jahren darin bestärkt, mich so zu zeigen, wie ich bin.
Manuela Jahn, Mitarbeiterin Werkstatt Team Bubikon          Max Mojon, Mitarbeiter Paradies-Dorflädeli

Austausch Nr. 77 Dezember 2019                                                                                Tipps 17
noch was
                                                           Blanca Zenger, Mitarbeiterin SfGB

                                                            Die verschwundene Brille
                                                             Samuel Frank vom Haus zum Buchenhof ist eigentlich Brillen-
                                                             träger. Leider geht seine Brille des Öfteren kaputt oder
                                                             verloren. Die letzte Brille verschwand vor rund einem Jahr
                                                             spurlos. Eines Tages kommt Sämi freudestrahlend mit seiner
                                                              Brille ins Büro und sagt zu mir: «Schau mal, was ich
                                                              gefunden habe!» Ich bin hocherfreut über das plötzliche
                                                              und unverhoffte Auftauchen seines Nasenvelos und frage
                                                              ihn: «Oh, cool, wo hast du die denn jetzt her?» Da meint
                                                               Sämi: «Gefunden, im Schlittschuh auf dem Schrank!»

                                                              Das aktive Ausruhen
                                                             An einem heissen Sommertag erklärt eine Bewohnerin im
                                                             Haus zum Birkenhof einer Mitarbeiterin, sie gehe ins «aktiv
                                                             und bewegt», um sich auf dem Sofa auszuruhen. Als die
                                                             Mitarbeiterin entgegnet, diese Tagesstätte sei doch da,
                                                            um aktiv etwas zu tun, meint die Bewohnerin, es sei der
                                                            kühlste Raum im Haus, deshalb brauche sie «aktiv und bewegt»
                                                            zum Ausruhen.

                                                           Cornelia Epprecht, Leiterin Haus zum Birkenhof

  Das vergessene                                                               Manuela Jahn, Mitarbeiterin Geschäftsstelle

  Stiftungsmotto
  Damit wir drei Mitarbeiterinnen von Wohnen mit Service
                                                             Die empfohlene
  im Bruggacher das aktuelle interne Stiftungsmotto
  «Mittendrin statt nur dabei» sicher nicht mehr
                                                             Stolperfalle
  vergessen, haben wir dieses auf T-Shirts gebügelt           An einer Sitzung der Geschäftsstelle besprachen wir wieder
  und es uns so zwar nicht hinter die Ohren, aber doch        einmal das Vorgehen in einem Brandfall. Wir repetierten,
  auf den Rücken geschrieben ...                              dass man sich bei starker Rauchentwicklung am Boden
                                                               kriechend fortbewegen sollte. Dann wurde gefragt, ob es
                                                               bei einer Evakuation Stolperfallen geben könnte. Dazu
                                                               meinte Renato Stampa: «Ja, diejenigen, die am Boden
                                                                kriechen.»
Ursula Hänni, Leiterin Wohnen mit Service im Bruggacher

18 Da war doch noch was                                                             Austausch Nr. 77 Dezember 2019
Comic

© Blanca Zenger, Mitarbeiterin SfGB

Austausch Nr. 77 Dezember 2019          Comic 19
Hochbeete vom
      Werkstatt Team
          Bubikon
        sfgb.ch/wtb
       055 243 34 43
      ***************

       ***************
         Bepflanzt von
           Portulac
       sfgb.ch/portulac
         043 466 91 44
        ***************                                   auf Mass vo
                                                                      m WTB
                                              Hochbeete                       Individuel
                                                                              und Pflege le Bepflanzung
                                                                                         durch Port
                                                                                                    ulac

Ein Angebot der Stiftung für Ganzheitliche Betreuung. www.sfgb.ch
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