Automatisierte Fütterungstechnik - Umfrageergebnisse von Praxisbetrieben und fachliche Ergänzungen - LK OÖ
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Automatisierte Fütterungstechnik Umfrageergebnisse von Praxisbetrieben und fachliche Ergänzungen www.ooe.lko.at
INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort ............................................................................. 3 2 Automatisierte Fütterungssysteme ................................ 4 3 Was können Fütterungsroboter? ..................................... 5 4 Fütterungsroboter in der Praxis ...................................... 8 5 Betriebswirtschaftlicher Vergleich von verschiedenen Futtervorlagesystemen ......................... 14 6 Aspekte in der Bauplanung .............................................18 7 Worauf ist vor oder bei der Anschaffung eines Fütterungsroboters noch zu achten? ............................ 20 8 Zusammenfassung ......................................................... 22 9 Impressum ........................................................................24 2
VORWORT Automatisierte Fütterungstechnik – Grundfutter Die Milch- und Rinderproduktion haben für Öster- 500 Tonnen, die zu bewegen sind. reich und im Besonderen für Oberösterreich einen Die Betriebe begegnen dieser Herausforderung mit sehr hohen Stellenwert. Sie tragen zusammen mit verschiedenen Strategien. So setzen einige Betriebe dem Wert für Kälber und Rinder einen großen Teil auf intensive Weidesysteme, bei denen die Tiere das zum landwirtschaftlichen Produktionswert bei. Etwa Futter sozusagen selber holen. Der Einsatz von Tech- ein Drittel der in Österreich erzeugten Milch stammt nik auf der anderen Seite ist für viele andere Betriebe von Betrieben aus Oberösterreich. eine Möglichkeit. Hier gibt es eine große Bandbreite Die Strukturen der Rinderhaltung ändern sich. Die von Varianten und hängt stark vom Fütterungsre- durchschnittlichen Tierzahlen bzw. die Menge der gime und der Fütterungsstrategie ab. Danach richtet erzeugten Milch je Betrieb steigt. Mit steigenden Be- sich entsprechend auch die Höhe der Investition. standesgrößen geht auch die Vergrößerung der be- Im Jahr 2010 wurde eine Broschüre verfasst, die sich wirtschafteten Fläche einher. Die Milchviehhaltung dem Thema der (teilweisen) automatisierten Fütte- ist meist durch einen hohen Arbeitsaufwand und rung widmet. In den letzten Jahren wurden u.a. auch durch einen hohen Anteil an regelmäßig wiederkeh- in Oberösterreich zahlreiche Anlagen installiert und renden Arbeiten gekennzeichnet. stehen täglich im praktischen Einsatz. Neben dem Melken ist vor allem das Füttern oft Die mittlerweile dritte Auflage berücksichtigt da- sehr zeit- und arbeitsintensiv. Das Verabreichen von her v.a. auch die Erfahrungen aus der Praxis. Dazu Kraftfutter über Abrufstationen in Laufställen oder wurden mittels Fragebogen Betriebe befragt und mobile Zuteilwägen in Anbindeställen hat sich in besucht. Auch die bisherigen Inhalte (Fabrikate, be- den letzten Jahren stark verbreitet. Auch der Einsatz triebswirtschaftliche Betrachtung, Bauanforderun- einer Aufgewerteten- (AGR) oder Totalmischration gen etc.) wurden aktualisiert. (TMR) kommt in der Praxis immer häufiger vor. Das Die Broschüre soll eine Hilfe sein, sich vor einer et- für den Wiederkäuer so wichtige Grundfutter verur- waigen Investition zu informieren und einen Beitrag sacht die Bewegung von z.T. sehr großen Futtermen- zur Entscheidungsfindung liefern. gen. Ergebnisse verschiedenster Auswertungen und Die Ausgangssituation ist jeweils einzelbetrieblich Untersuchungen, u.a. aus den Arbeitskreisen, zei- zu hinterfragen. Darauf aufbauend können Ziele und gen, dass sich die oftmalige Vorlage von Grundfutter Planungen formuliert werden. Die Beraterinnen und sehr positiv in verschiedenen Parametern auswirkt. Berater der Landwirtschaftskammer unterstützen Allerdings ergeben sich bei einer Futteraufnahme dabei und bieten ein umfangreiches Beratungsange- von z.B. 50 Kilogramm Frischmasse pro Tag bei 30 bot. Kühen, 1.500 Kilogramm Futter bzw. pro Jahr über Mag. Friedrich Pernkopf ÖR Ing. Franz Reisecker Kammerdirektor Präsident 3
AUTOMATISCHE FÜTTERUNGSSYSTEME Automatische Fütterungssysteme In der Rinderhaltung gewinnt die Automatisierungstech- gebogenerhebung ist, dass Betriebe mit vergleichbaren nik zunehmend an Bedeutung. Nach den automatischen Produktionsstandorten bzw. Produktionsumfang befragt Melksystemen (AMS) rücken verstärkt automatische Füt- wurden. Früher durchgeführte Befragungen von Schwei- terungssysteme (AFS) ins Interesse der Milchviehhalter. zer Kollegen mussten auf mehrere europäische Länder Im Mai 2013 gab es in Oberösterreich zirka 140 Betriebe, (Schweiz, Deutschland, Dänemark und Niederlande) die einen Melkroboter im Einsatz haben und etwa 30 rin- ausgeweitet werden, um vergleichbare Ergebnisse zu derhaltende Betriebe, auf denen ein Roboter das Füttern bekommen. Das Resultat der oberösterreichischen Um- der Tiere übernommen hat. Die Beweggründe solche frage wird im Praxisteil beschrieben. Investitionen zu tätigen sind meist ähnlich: die Arbeits- belastung senken und gleichzeitig die Produktivität im Stall erhöhen. Ständig steigende Betriebsgrößen gehen Was bedeutet automatische mit einer Erhöhung der täglichen Gesamtarbeitszeit ein- her. In vielen Fällen stehen jedoch nicht mehr Personen Fütterung? für die Arbeitserledigung zur Verfügung. Durch moder- Unter automatischer Fütterung versteht man das auto- ne Automatisierungstechnik kann Arbeitszeit eingespart matische Mischen von Grund- und Kraftfutter zu einer werden. Arbeitserleichterung und flexiblere Arbeitszei- Mischration und eine darauffolgende leistungsgerech- ten sind weitere Beweggründe für die Umstellung auf te Zuteilung an die Tiere. Das Grundfutter wird bei den die neue Technik. Ein gewisses Verständnis und Interes- meisten Systemen aus sogenannten Vorratsbehältern se an moderner Technik sollten jedoch die Grundvoraus- entnommen und in den Fütterungsroboter (Misch- bzw. setzung für die Umstellung sein. Die Broschüre „Auto- Verteilwagen) dosiert. Im Fütterungsroboter wird das matisierte Fütterungstechnik“ gibt einen Überblick über Grund- und Kraftfutter gemischt und anschließend an die derzeit am Markt verfügbaren Fabrikate. Sie nimmt die Tiere verfüttert. Es kann eine Vielzahl an verschie- keine Wertung der Systeme vor, sondern will einen be- denen Mischungen hergestellt werden. So kann jede schreibenden Überblick geben. Ergänzt wird sie durch Tiergruppe vom Jungvieh bis hin zu den hochleisten- bauliche und betriebswirtschaftliche Überlegungen in den Kühen mit einer individuellen, exakt berechneten Zusammenhang mit der Anschaffung eines Fütterungs- Ration versorgt werden. Die größte Erleichterung durch roboters. Außerdem wurden 28 oberösterreichische AFS liegt in der Automatisierung des Mischens und der Betriebe hinsichtlich ihrer Beweggründe für die Anschaf- Futtervorlage. Die Arbeit begrenzt sich somit auf die Be- fung und deren Erfahrungen mit Fütterungsrobotern be- füllung der einzelnen Vorratsbehälter mit verschiedenen fragt. Das Besondere an der oberösterreichischen Fra- Grundfutterkomponenten. BEVORRATUNG FUTTER- LAGERUNG ENTNAHME KOMPONENTEN MISCHEN VORLAGE Stationärer Förderband Fahrsilo Kraftfutter Mischer ODER Hochsilo Frontlader Futter- schienen- Hoflader Grundfutter verteilwagen geführt Blockschneider Ballen Silozange ODER Hallenkran Mineralfutter Selbstfahrer Selbstfahrer loses Futter Systematik der „Automatisierten Fütterungstechnik“. 4
MODELLBESCHREIBUNG Was können die Fütterungsroboter? Die in nachfolgender Tabelle angeführten technischen Details sind Firmenangaben. One 2 Feed Mix Feeder Gea/ Aramis Agrox Mullerup Hetwin Technische Details Fräscontainer horizontal verlagerte Futtermagazine Container bzw. Mischer 10 bis 19 m³ Futtervorrat (Vorratsbehälter) mit 8 bis 45m³ Dosiercontainer 13 bis 42 m³ 10 bis 19m³ Befülleinrichtun- lose, für Blöcke und Ballen Blöcke und loses Futter lose, Ballen, Blöcke gen (lose/Blöcke) stationäre Mischer notwendig Mischerart zwei Vertikalschnecken Mischrotor bzw. Schnecke horizontal zwei Seitentüren oder Querförderband - Schnecke und Schieber oder bis 3 m Futtertischbreite direkt - Futteraustragung beidseitige Fütterung möglich Anschieberad - einseitig darüber mit Querförderband elektrisch Leistungsbedarf – 9,2 kW E-Motor zum Mischen, Fahrantrieb: 1,1 kW 400 V E-Motor Antrieb Ausbringung mittels Akku Nebenantrieb: 0,75 kW Schneckenantrieb 11 kW Volumen 3,5 m³ 3 m³ 3,5 m³ Dosierung nach Gewicht nach Gewicht bzw. Zeit nach Gewicht 99 Gruppen Mischungen – max. 15 Leistungsgruppen; 12 und mehr Gaben pro Tag 20 Komponenten Gruppen max. 9 Komponenten/ Gruppe 20 Rezepte möglich Abmessungen (m) 3,00 x 1,40 x 1,40 2,75 x 1,20 x 1,55 3,20 x 1,60 Führung – hängend auf Laufschienen hängend auf Schienen hängend auf Schienen Bewegungsart Futtermischer 100 % Edelstahl. Futter- Ausführungs- magazine (Vorratsbehälter) Feuerver- ideal 2,8 m breiter Futtertisch details zinkt Fernwartung durch Hetwintechniker Wartung – Montage und Reparaturarbeiten, jährliche Wartung und Service oder Servicetechniker vor Ort – Service jährliches Service SMS Alarmierung Nachschieben mittels schwenkbarem Futterschieber Anschieben mittels Paddel oder Rad 2 Stück Anschiebepflüge möglich www. hetwin.at Internetadresse www.one2feed.dk www.gea.com / www.westfalia.at www. fuetterungsroboter.com gut geeignet für Ladewagensilage, Weitere Anmerk- doppelte Mischerwanne, der Roboter vollautomatische PC- Steuerung, ungen, Besonder- über das Internet kontrollierbar Aramis wiegt ein, schneidet bei Bedarf, heiten, Details mischt die Silage, füttert die Tiere und schiebt das Futter nach 5
MODELLBESCHREIBUNG TMR-Roboter Transfeed DEC Triomatic T40 Mix Meister 3000 Pellon Schauer Trioliet Wasserbauer Technische Details Vorratsbehälter Box 1 für Rundballen – 14m³ waagrechte Zuführböden mit von 6 bis 20m³ Box 2 für Blöcke – 17m³ Futtervorrat Vorratscontainer wahlweise Schneidaufsatz Bodenkette Universalbox aus Kunstoff- von 21 – 30m³ oder Hochsilo behälter für Mais – ab 3,5m³ Befülleinrichtungen lose oder Blöcke lose, Ballen, Blöcke, Fräse Blöcke, Ballen lose, Ballen, Blöcke (lose/Blöcke) (kürzer als 10 cm) aus Hochsilo Mischerart Freifallmischer Paddel vertikal vertikal Dosierwalze mit Förderband mittels Mischkette und Aus- – beidseitiger Auswurf Auslassschieber Futteraustragung wurfwalze mit beidseitigem Optional Kraftfutterdosierung beidseitiges Querförderband beidseitig möglich Querförderband zur Lockfütterung Mischen und Verteilen: Roboter durchschnittlich 11 kW E-Motor, Leistungsbedarf – 1 x 3 PS E-Motor für 3-4 kW 2,2 kW Elektromotor Fahrantrieb: 0,5 kW E-Motor Antrieb Hydraulikaggregat Futterküche durchschnittlich Frischmixbox: 7,5 kW 3-4 kW E-Motor Volumen 2 m³ 1,45 – 8 m³ 3 m³ 3 m³ nach Gewicht nach Gewicht und Dosierung nach Gewicht (oder Zeit möglich) nach Gewicht Fahrtstrecke keine Grenzen 24 Starts je Gruppe pro Tag Futterkomponenten, Mischungen – bis zu 20 Futtersorten 24 Komponenten 30 Futterkomponenten Rationen, Gruppen unbe- Gruppen 99 unterschiedliche Rezepte 30 Rezepte schränkt 1 Beispielmodell von 8 mögli- Abmessungen (m) 2,75 x 1,35 x 2,40 chen Größen: 3,16 x 1,35 x 1,66 2,40 x 2,20 x 2,00 3,00 x 1,51 x 1,25 Führung mit zwei Rädern Führung – hängend auf Schienen hängend auf Schienen hängend auf Schienen + Führungsschiene über Bewegungsart (oder am Boden) Fressgitter Die Siloblöcke bleiben bis zum Abschneiden fest verdichtet Mit 4-Rad Antrieb bis zu Software mit unbeschränk- Ausführungs- 10 % Steigung, ten Programmiermöglichkei- jede Futtersorte tauglich details Hebe-System bis 140 cm ten, auch programmierbar Höhenausgleich mit Smartphone, Tablet PC, Laptop, PC, Kapazität 500-700 GVE 4 Messer – einfach auszu- verschiedene Wartungsver- tauschen oder zu schleifen träge möglich, Mit SMS Benachrichtigungs- regelmäßiges Abschmieren Wartung – 10 Schmiernippel Unterstützung vom Werk box ausgerüstet automatische Schmierung Service alle 2 Jahre Ölwechsel oder Händler möglich über Fernwartungszugriff über möglich Internet Handy oder Laptop, PC Störungsmeldung über SMS möglich. Wartungsvertrag möglich Nachschieben mittels Futterschieber optional mittels Schneepflugsystem mittels Futterschieber möglich (auch beidseitig) www.schauer-agrotronic.com www.trioliet.com Internetadresse www.pellon.de www.rovibec.com www.trioliet.de www.wasserbauer.at Roboter kann mit zweitem Futtertischbreiten ab 155cm Vorratsbehälter sind verzinkt Antrieb ausgestattet werden bei einseitiger Fütterung und mit Kunststoffwänden um Höhenunterschiede zu Weitere Anmerkun- (beidseitig ab 180 cm Breite), ausgestattet, Lockfütterung Mischer auch als stationäre überwinden (bis zu 14% Futtertischraumhöhe ab und 1 Mineralstoffzuteiler gen, Besonderheiten, Variante in Verbindung mit 222 cm Steigung). Ausstattung mit möglich, Details Bandfütterung erhältlich einer Hebewinde möglich Standard mit WLAN für Da- auch langes Futter wie (Kettenzug), um Hindernisse tenänderungen im Büro oder Heu, Silage kann abgefräst zu überwinden oder Stroh Fernwartung werden einzustreuen 6
MODELLBESCHREIBUNG RA 135 Multifeeder V4 Vector Innovado De Laval Cormall Lely Schuitemaker Technische Details horizontaler Stationärmi- offene/geschlossene Futter- scher mit 12 bis 17 m³ stationärer Schrägmischer vorratshalle, wo die Blöcke Futtervorrat vertikaler Stationärmischer 10-50 m³, abgestellt werden (keine Grundfutter in Fahrsilos (Rundballen) 1 Mischbehälter Container, Hindernisse) 8 bis 24 m³ gerade geschnittene Blöcke maximale Tiefe lose, Blöcke, Ballen Befülleinrichtungen lose, etwas zerteilte Blöcke lose, Ballen, Blöcke (Greiferbreite: 105 cm) (lose/Blöcke) und Ballen Schnittlänge zwischen 10 und 20 cm zwei Schneckenmischer senkrechte Mischerschne- Mischerart Schneckenmischer (horizontal) cke mit Gegenschneide vertikal Auslassschieber beidseitig Dosierschieber mit beidseiti- Futteraustragung beidseitiges Förderband beidseitig möglich + Futterhöhen- gem Querförderband messer elektrischer Antrieb (Batte- Leistungsbedarf – 30 kW E-Motor mit Fre- Dieselmotor mit hydrostati- 65 PS Dieselmotor / riebetrieben) Antrieb quenzsteuerung schem Antrieb 19,8 kW hydrostatischer Antrieb maximale Neigung: 5 % von 1,6 m³ (FS 1600) bis Volumen 3,7 m³ (RA 135) 3 m³ 2 m³ 6 m³ nach Gewicht und Fahrt- Dosierung nach Volumen/ Gewicht nach Gewicht strecke nach Gewicht Mischungen – 15 Starts/ Tag 14 Fütterungsbahnen mög- 16 verschiedene Gruppen, variable Anzahl Gruppen 18 bis 99 Gruppen lich, 99 Gruppen möglich 250 – 300 Tiere Abmessungen (m) 5,50 x 2,01 x 2,94 4,00 x 1,26 x 1,87 2,46 x 1,62 x 1,93 5,20 x 2,00 x 3,18 vollautomatischer elektri- Selbstfahrer durch Sensoren Selbstfahrer gesteuert durch scher Direktantrieb Führung – hängend auf Deckenlauf- im Boden und Laserscan- Kabel im Boden, welche Routenführung durch Bewegungsart schienen nern mit einem Navigations- Steuersignale geben Distanz- und Ultraschall- system sensoren FS 1600 Futtertischbreite kann auch manuell gefahren aktives Sicherheitssystem Ausführungs- von 2,3m ausreichend, RA werden, wird über Smart- des Fütterungsroboters aktives Sicherheitssystem details 135 Futtertischbreite von 3m phone oder Laptop gesteu- Die Lagerhalle ist nur bei ausreichend ert und bedient. deren Befüllung geöffnet derzeit keine Serviceverträ- Service und Support mittels SMS Alarmierung Wartung – ge, geringer Serviceaufwand Laptop oder Smartphone jährliche Wartung und Prozesscomputer über Inter- Service nötig, welcher vom Landwirt möglich, Ölwechsel und Service net zugänglich durchzuführen ist Filterwechsel notwendig Nachschieben möglich einen Futterschie- mittels bedienbarem mittels Schild mittels Futteranschieber möglich ber anzubringen Futterschieber Internetadresse www.delaval.de www.cormall.dk www.lely.com www.sr-schuitemaker.nl Erforderliche Futtergang- breite: RA 135 über Schleppka- Fütterung beidseitig: 325 cm Weitere Anmerkun- bel oder Stromschiene Fütterung einseitig: 310 cm betrieben, FS 1600 mittels gen, Besonderheiten, Batterie, Befülltische können Gang ohne Fütterung: Details 275 cm mit Mischern kombiniert wer- durch elektrischen Antrieb den, Mineralstoffdosierer geräuschlos und emissi- onsfrei 7
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS Fütterungsroboter in der Praxis Die ersten Fütterungsroboter gingen in Oberösterreich dene Systeme der Grundfuttervorlage verwendet. Anfang 2008 in Betrieb. Ähnlich wie bei der Melktech- Knapp die Hälfte der Betriebe (46 Prozent) verwendete nik (AMS) ist auch teilweise bei der Fütterung ein Trend einen Blockschneider oder einen Silokamm als Vorla- in Richtung Automatisierung erkennbar. Im Frühjahr getechnik. Bei rund 20 Prozent wurde das Grundfutter 2013 führten die Mitarbeiter der Beratungsstelle Rin- in Form von Rundballensilage vorgelegt. Bei 11 Pro- derproduktion eine Umfrage auf oberösterreichischen zent der Betriebe war ein Futtermischwagen im Ein- Betrieben hinsichtlich der Beweggründe zur Anschaf- satz. Vereinzelt verwendeten die Betriebe umgebaute fung von Fütterungsrobotern und deren Erfahrungen Ladewagen oder Miststreuer. mit diesen durch. Die Ergebnisse werden im folgenden Nach der Umstellung auf Fütterungsroboter wird zum Kapitel dargestellt. Befüllen der Vorratsbehälter mit Grundfutter (jeweils An der Befragung zur automatisierten Fütterungstech- 35,7 Prozent) in erster Linie der Frontlader oder die Si- nik (AFT) nahmen insgesamt 28 oberösterreichische lozange verwendet. Dann folgen der Hoflader mit 21,4 Betriebe teil, davon 20 Milchvieh- und 8 Stiermast- Prozent und der Hallenkran mit 17,9 Prozent. Der Block- betriebe. Bei den Milchproduzenten handelt es sich schneider und die Fräse werden ebenfalls von rund 10 größtenteils um spezialisierte Milchviehbetriebe mit Prozent der Betriebe zur Behälterbefüllung eingesetzt. eigener Aufzucht sowie hohem Grünlandanteil. Die Es ist zu beachten, dass es häufig Kombinationen gibt, durchschnittliche Kuhzahl liegt bei 43 Kühen je Betrieb d.h. die Silage wird mittels Silozange entnommen, mit einer produzierten Milchmenge von durchschnitt- gleichzeitig wird der Vorratsbehälter durch einen Kran lich 325.000 kg Milch pro Jahr. Die Stiermastbetrie- mit Heu gefüllt. be halten im Mittel 157 Stiere. Die Grundfutterfläche reicht von reiner Ackerfläche bis hin zu Betrieben mit hohem Grünlandanteil. Die bevorzugte Melktechnik auf den befragten milch- viehhaltenden Betrieben ist der Melkstand (80 Pro- zent). Bei den restlichen 20 Prozent der Betriebe hat ein AMS das Melken der Kühe übernommen. 70 Prozent der Betriebe, welche die Kühe im Melkstand melken, wollen nicht auf AMS umsteigen. 15 Prozent können sich vorstellen, innerhalb der nächsten 10 Jahre in einen Melkroboter zu investieren. Der Rest gab keine Angabe dazu ab. Fütterungsmanagement der Abbildung 1: Silosysteme der befragten Betriebe. Roboterbetriebe Mit 82 Prozent ist der Fahrsilo das am weitesten ver- Vor der Umstellung auf automatisierte Fütterungs- breitetste Silosystem unter den Befragten (Abb. 1). technik wurden von den befragten Betrieben verschie- 25 Prozent der Betriebe konservieren ihr Grundfutter Verschiedene Techniken werden zum Befüllen der Vorratsbehälter verwendet. 8
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS mittels Rundballensilage und 18 Prozent in Hochsilos. Entsprechend den Silosystemen ergibt sich auch die Beschickungsform des Grundfutters in die Vorratsbe- hälter. Am häufigsten wird das Grundfutter in Form von Blöcken eingespeist (53,6 Prozent). Knapp 40 Pro- zent der Betriebe verwenden Rundballen, welche als Ganzes in die Vorratsbehälter befördert werden. Di- Hälfte der Betriebe gibt zusätzlich loses Futter in die Vorratsbehälter (Heu und Stroh). Meist wird eine aufgewertete Grundfutterration (AGR) vor- gelegt. ungstechnik wesentlich von anderen Ländern mit gro- ßen Rinderbeständen. So wird hier zu Lande bei den Milchviehbetrieben zu 80 Prozent eine aufgewertete Grundfutterration und zu 20 Prozent eine reine Grund- futterration vorgelegt. Um eine bedarfsgerechte Kraft- futterzuteilung erzielen zu können, wird von 85 Prozent der Milchviehbetriebe ein Transponder eingesetzt bzw. Der Fahrsilo als bewährte Konservierungsform. im AMS Kraftfutter ergänzt. Aufgrund der Herdengrö- ßen ist es in der Praxis schwierig, die laktierende Her- de in Gruppen zu unterteilen. Im Gegensatz dazu wird bei den Stiermastbetrieben häufig eine Totalmischration (50 Prozent) vorgelegt. Eine Aufwertung der Grundfutterration hat sich auch hier bei vielen Betrieben durchgesetzt – die bedarfsge- rechte Kraftfutterzuteilung erfolgt jedoch häufig hän- disch. Die Erhöhung der Futtervorlagehäufigkeit bzw. öfteres Nachschieben soll die Futteraufnahme der Tiere anre- gen. Im Durchschnitt der 28 befragten Betriebe wird der Roboter 5,9 mal täglich zur Futtervorlage gestartet. Hier gibt es eine Streuung von mindestens zwei Starts pro Tag bis hin zu 11 Durchgängen. Bei der Zusatzfra- ge, wie oft das Futter nachgeschoben wird, ergibt sich ein ähnliches Bild, da bei einem Großteil der Betriebe Ganze Siloblöcke, Rundballen oder loses Futter werden in der Roboter das Nachschieben im Rahmen der Futter- die Vorratsbehälter eingespeist. vorlage erledigt (85 Prozent). Beim Rest der Betriebe erfolgt das Nachschieben händisch. Bei 60 Prozent der Betriebe können alle Tierkategorien Bei den Milchviehbetrieben werden im Schnitt 1,65 verschiedene Rationen vorgelegt. D.h., die meisten Milchviehbetriebe haben 2 Rationen. Neben der Ration für die melkenden Kühe haben 70 Prozent der Befrag- ten eine zusätzlich Trockensteherration. Den laktieren- den Kühen wird eine aufgewertete Grundfutterration (AGR) vorgelegt, die auf durchschnittlich 23,5 kg Milch eingestellt ist. Diese wird je nach Betrieb auf bis zu 28 kg Milch aufgewertet. Eine weitere Unterteilung der Ration in hoch- bzw. niedriglaktierende Tiere wird nur von 10 Prozent durchgeführt. Die Trockensteherration setzt sich meist aus Gras- bzw. Maissilage zusammen und wird mit Heu bzw. Stroh bedarfsgerecht gestreckt. Im Bereich der Futtervorlage unterscheidet sich Öster- reich in Zusammenhang mit automatisierter Fütter- Der Roboter wird durchschnittlich 6 mal täglich gestartet. 9
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS (Kühe, Jungvieh, Masttiere) mit dem Fütterungsro- mer 53,9 Prozent). Ein Befüllungsintervall von drei, vier boter erreicht werden. Bei den restlichen 40 Prozent oder mehr Tagen praktizieren im Winter jeweils etwa muss bei einem Teil der Tiere, meist Jungvieh, auf die 10 Prozent. In den heißen Monaten lässt kein Betrieb bisherige Grundfuttervorlage mit Verteilung per Hand das Futter länger als vier Tage in den Vorratsbehältern. zurückgegriffen werden. Somit ist auch erklärbar, wa- Generell kann gesagt werden, dass die Befüllung in rum bei ca. der Hälfte der Milchviehbetriebe die Jung- den Sommermonaten häufiger erfolgt als im Winter. viehration separat vorgelegt wird, da sich die Tiere in Durch die geringere Verweildauer des Grundfutters in einem anderen Stall befinden. den Behältern kann einer Nacherwärmung durch hohe Außentemperaturen entgegengewirkt werden. Einen Arbeitszeit für die Fütterung ab Silo (inkl. Entnahme) vor und weiteren positiven Effekt auf die Qualität bzw. Frische nach der Umstellung auf automatisierte Fütterungstechnik (in des vorgelegten Futters hat das Reinigen der Behäl- Minuten pro Tag). ter. 27 Prozent der Betriebe gaben an, dies regelmäßig Mittelwert Minimum Maximum durchzuführen. vorher 94 30 180 Im täglichen Arbeitsablauf der Betriebe konnte kein nachher 30 10 60 eindeutiger Trend des Befüllungszeitpunktes fest- gestellt werden. Zwei Drittel der Betriebe gaben an, Im Durchschnitt kam es bei den Betrieben durch die die Befüllung nach Bedarf durchzuführen. 31 Prozent Automatisierung der Fütterung zu einer Arbeitszeit- führen diese morgens und 4 Prozent abends durch. einsparung von einer Stunde (64 Minuten) täglich. Der 58 Prozent der Befragten gab an, dass sie bei hohen aktuelle Zeitaufwand für das Füttern liegt bei durch- Temperaturen keine Probleme mit Erwärmung haben. schnittlich 30 Minuten. Die größte Zeiteinsparung liegt Wenn es zu Problemen kommt, dann hauptsächlich darin, dass nur noch die Vorratsbehälter befüllt wer- bei der Maissilage. Die Probleme sind meist auf ein den müssen. Auch der manuelle Futternachschub ent- schlechtes Silomanagement zurückzuführen. Als Ge- fällt, da dies bei den meisten Fabrikaten die Technik genmaßnahme werden die Vorratsbehälter öfter (täg- übernimmt. Wie viel Zeit pro Betrieb eingespart wer- lich) frisch gefüllt. den kann, hängt natürlich vom vorherigen Mechanisie- rungsgrad ab. Wo befindet sich der Vorratsbehälter? Prozent Unter einer Überdachung 65,4 Gebäude 34,6 Futterlagerung – Unterschiede im Freien 0 Winter- und Sommerfütterung Durch die hohen Temperaturen während der Sommer- Zwei Drittel der Betriebe haben ihre Vorratsbehälter monate und der direkten Sonneneinstrahlung kann es unter einem Dach aufgestellt. Ein Drittel hat diese in ei- zur Erwärmung des Futters in den Vorratsbehältern nem eigenen Gebäude positioniert. Keiner der Befrag- kommen. Ob es Unterschiede in der Grundfutterlage- ten hat die Behälter im Freien. Bei keinem der Betriebe rung zwischen den Sommer- und Wintermonaten bei sind die Vorratsbehälter also direkter Sonneneinstrah- den einzelnen Betrieben gibt, wurde in einem eigenen lung ausgesetzt. Teil des Fragebogens erhoben. Die Reinigung der Futterbarren erfolgt bei 57 Prozent der Betriebe sowohl im Sommer als auch im Winter Während im Winter 15,4 Prozent der Betriebe die Be- täglich (Abb. 3). Rund 10 Prozent reinigen den Barren hälter täglich befüllen, kommt es hier in den Som- zweimal täglich oder häufiger. Der Rest der Betriebe mermonaten zu einer Steigerung des Anteils auf 23,1 bevorzugt es, diese Arbeit alle 2 Tage oder in einem Prozent (Abb. 2). Die meisten Betriebe füllen die Fut- längeren Intervall zu erledigen. Ein eindeutiges Ergeb- terbehälter alle zwei Tage (Winter 46,2 Prozent, Som- nis brachte die Frage, wie der Barren gereinigt wird. Abbildung 2: Wie lange befindet sich Abbildung 3: Wie oft wird der Barren durchschnittlich das Futter im Vorratsbehälter? gereinigt? 10
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS Hier gaben über 96 Prozent an, dass dies händisch tät (Note 1,65). Die restliche Bewertung ist in Tabelle durchgeführt wird. Nur ein Betrieb macht die Barren- 3 ersichtlich. Alle Betriebe würden wieder in einen reinigung mit dem Traktor. Fütterungsroboter investieren. Die Ergebnisse der Befragung der 28 oberösterreichi- Gründe für die Investition in ei- schen Betriebe stimmen weitgehend mit einer Erhe- bung von Grothmann und Nydegger, Forschungsan- nen Fütterungsroboter stalt Agroscope (Schweiz), überein. Auch hier wurden Mittels Schulnotensystem wurde versucht die Be- Arbeitserleichterung und Zeitersparnis als Haupt- weggründe der Betriebe zu ermitteln, warum diese gründe für die Investition in AFT genannt (Abb. 4). Bei in automatisierte Fütterungstechnik investiert haben. der Interpretation dieser Studie ist jedoch zu beach- ten, dass es sich hierbei um insgesamt 19 Milchvieh- Tabelle 3: Entscheidungsgrundlagen für die Anschaf- betriebe aus Dänemark, Deutschland, den Niederlan- fung von automatisierter Fütterungstechnik – Reihung 1-5 den und der Schweiz handelt und diese nicht direkt (1 sehr wichtig, 5 nicht wichtig). mit den österreichischen Strukturen in der Milchvieh- haltung verglichen werden können. Grund Mittelwert Die befragten oberösterreichischen Landwirte gaben Arbeitserleichterung 1,42 außerdem sehr unterschiedliche Gründe an, warum Arbeitszeitersparnis 1,56 sie sich gerade für ihr Fabrikat entschieden haben. Besitzern der österreichischen Fabrikate war die Lebensqualität 1,65 Nähe zur Firma in Bezug auf Service und Ersatzteile Steigerung der Grundfutteraufnahme 1,89 wichtig. Weiters sind diese von der österreichischen Wirtschaftlichkeit 2,04 Qualität und von der Erfahrung im Bereich der Fütte- rungstechnik einer österreichischen Firma überzeugt. Flexibilität 2,07 Für die meisten Landwirte war aber auch das Preis-/ Stoffwechselstabilität 2,08 Leistungsverhältnis sehr wichtig. Weitere individuel- Im Zuge Neubau 2,17 le Ausführungsdetails wie z.B. keine Schienenkonst- ruktion, um den Behälter mit dem Frontlader beladen Sonstiges 3,00 zu können oder ein niedriger Stromverbrauch, waren Interesse an der Technik 3,35 ebenfalls ausschlaggebend. Im Endeffekt ist jeder Be- trieb von seinem gewählten Fabrikat überzeugt und Am wichtigsten ist für die Betriebe die Arbeitserleich- es obliegt jedem Betriebsleiter selbst zu entscheiden, terung (Note 1,42) gefolgt von der Arbeitszeiterspar- welches Fabrikat das Beste für seinen eigenen Betrieb nis (Note 1,56) und einer Steigerung der Lebensquali- ist. Abbildung 4: Ergebnisse einer Praxiserhebung aus der Schweiz, Forschungsanstalt Agroscope. 11
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS Erfahrungen aus der Praxis Was waren die schlechten Erfahrungen bzw. wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten beim AFT Des Weiteren wurden die Betriebsleiter im Rahmen (z.B. Konservierung, Ernte, Vorratsbehälter)? der Befragung gebeten, zu den unten angeführten Fragen Stellung zu nehmen. Die dargestellten Mei- hoher Stromverbrauch nungen und Erfahrungen sind rein subjektiv und in Futternachschieben z.T. nicht möglich bzw. ineffi- erster Linie abhängig von der einzelbetrieblichen Si- zient tuation. Die Antworten sind nicht gewertet oder ge- schlecht zugängliche Schmiernippel wichtet. wenn Futter zu trocken, ist das Mischergebnis nicht zufriedenstellend Was gefällt mir besonders am AFT – was läuft bei zu langem Futter kann es zu Verstopfungen gut? kommen kleine Mischungen sind schwierig homogen zu mi- fütterungstechnische Vorteile schen • höhere Grundfutteraufnahme durch mehrma- Siloblöcke fallen in schrägen Vorratsbehältern teil- lige frische Futtervorlage weise um – durch die Lockerung erwärmen diese • viele verschiedene Rationen (melkende Kühe, schneller Trockensteher, Jungvieh, Stiere) möglich bei vielen keine nennenswerten Probleme • rasche Reaktion auf Milchleistungsdaten durch leichte und schnelle Umstellung der Ra- Wenn ich noch mal vor der Entscheidung An- tion möglich schaffung AFT stehen würde, würde ich etwas • Nachschieben des Futters anders machen - wenn ja, was? Wegfall der körperlichen Arbeit Zeitersparnis mehr als die Hälfte der Befragten würde nichts an- Flexibilität in den Fütterungszeiten ders machen und sind sehr zufrieden • Vorratsbehälter können zu jeder beliebigen 1 Betrieb würde die Kraftfutterdosierschnecke Tageszeit befüllt werden kleiner wählen • je nach Witterung möglich, die Vorratsbehäl- 2 Betriebe würden den Platz für die Vorratsbehäl- ter für mehrere Tage zu füllen ter optimaler gestalten (größer und bessere Er- reichbarkeit). Was empfehle ich einem Betrieb, der AFT an- 1 Betrieb würde statt des Horizontalmischers ei- schaffen will? nen Vertikalmischer nehmen, um Rundballen und Futterblöcke besser mischen zu können viele verschiedene Fabrikate in der Praxis an- 1 Betrieb würde ein System wählen, wo mehr schauen Stroh und Heu eingemischt werden kann Stromverbrauch erfragen – gibt große Unter- 1 Betrieb würde ein System mit Wiegeeinrichtung schiede zwischen Fabrikaten, mit Stromanbieter nehmen. absprechen es muss jederzeit ein Servicetechniker zur Verfü- gung stehen – gerade am Anfang kann es zu eini- Anschaffungs- bzw. Wartungs- gen Störungen kommen bei Neubau muss es möglich sein, dass jedes Fa- kosten brikat einsetzbar ist Im Hinblick auf die Anschaffung neuer Techniken spie- nach Möglichkeit sollen alle Tiere am Betrieb mit len die anfallenden Kosten eine wesentliche Rolle für dem Roboter gefüttert werden eine positive Entscheidung. Hierfür wurde im nachfol- fütterungstechnische Überlegungen genden Kapitel ein betriebswirtschaftlicher Vergleich • wie viele Futterkomponenten sollen im Füt- von verschiedenen Futtervorlagesystemen angestellt. terungsroboter eingemischt werden – wirkt sich bei einigen Systemen auf die Anzahl der Vorratsbehälter aus und damit auf Preis und Kosten • was habe ich für ein Silosystem • wie ist die Entfernung zwischen Silos und Vor- ratsbehälter • welches Mischsystem (horizontal oder verti- kal) wird eingesetzt es sollen mindestens 2 Personen am Betrieb sein, die den Roboter bedienen können Tierbeobachtung darf trotz Roboter nicht ver- nachlässigt werden Die Anschaffungskosten für die Roboter streuen weit. 12
FÜTTERUNGSROBOTER IN DER PRAXIS Im Rahmen der Fragebogenerhebung wurden die ge- samten Anschaffungskosten für die Fütterungstech- nik abgefragt. Es ergab sich hier ein Durchschnitts- wert von rund 96.000,- Euro, wobei die Bandbreite von 30.000,- Euro bis 150.000,- Euro reicht. Die große Spanne in den Anschaffungskosten ergibt sich durch die verschiedenen Systeme (Schienen usw.) und durch die unterschiedliche Anzahl der Vor- ratsbehälter auf den Betrieben, die einen maßgebli- chen Einfluss auf die Kosten haben. Grundsätzlich sind die Kosten sehr betriebsindividuell – je nach- dem, von welchen Voraussetzungen ausgegangen werden kann. Bei den Wartungsarbeiten der Fütterungsroboter stellte sich heraus, dass ein Großteil der Betriebe die Wartung selbst durchführt (Schmieren, Kontrolle Batterie, Ölwechsel). Die selbst durchgeführten Wartungsarbeiten werden meist monatlich gemacht. Einen Servicevertrag hat nur ein Teil der Betriebe. Häufig wird die Wartung Online bzw. nach Bedarf von den Firmen durchge- führt. Dementsprechend weit klaffen auch die Anga- ben der Kosten für die Wartung der Fütterungsrobo- ter auseinander. Diese reichen von 20,- Euro (selbst durchgeführt) bis hin zu 720,- Euro (Wartungsver- trag) jährlich. Viele Betriebe führen die Wartung eigenständig durch. Fazit Die vorliegende Broschüre soll Betrieben die Ent- scheidung in die Investition in automatisierte Füt- terungstechnik erleichtern. Es wurde versucht die Füt- terungspraxis auf Roboterbetrieben möglichst genau darzustellen. Neben den allgemeinen Überlegungen (Kosten, Arbeitstechnik, usw.) kann auf die Erfahrung von Berufskollegen zurückgegriffen werden. Nichts desto trotz muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden, ob er die Investition in einen Fütterungs- roboter tätigt und welches Fabrikat am besten für den Jeder Betriebsleiter muss selbst entscheiden, welches Fa- eigenen Betrieb passt. brikat das Beste für seinen eigenen Betrieb ist. 13
BETRIEBSWIRTSCHAFT Betriebswirtschaftlicher Vergleich von verschiedenen Futtervorlagesystemen Folgende 4 unterschiedliche Vorlagesysteme wurden Jährliche Kosten durch die Investition für die miteinander verglichen. Fütterungstechnik (Abschreibung, Zinsansatz) 1. Traktor mit Silokamm für Mischer, Siloentnahme, Vorratsbehälter. 2. Traktor mit gezogenem Mischwagen - Fremdbefül- Jährliche Kosten durch bauliche Investitionen/ ler Adaptionen für die das jeweilige System z.B. 3. Gemeinschaftsmaschine (Selbstfahrender Futter- Raum für Vorratsbehälter, Raum für Mischer, mischwagen bei 4 Betrieben) Adaptionen im Stall (Aufhängungen, Führun- 4. Fütterungsroboter gen), elektrische Installationen. Laufende Betriebs- und Reparaturkosten für Um die verschiedenen Systeme betriebswirtschaftlich die Futtervorlage z.B. variable Kosten für Trak- miteinander vergleichen zu können, sind neben den tor, für die jeweilige Vorlagetechnik, für Strom. Investitionen in die Technik (z.B. Mischwagen, Fütte- rungsroboter) auch alle Investitionen, die mit der Um- 2. Kosten für Arbeitszeit (kalkulatorische Kosten) = stellung auf das Fütterungssystem getätigt werden es wird die gesamte Arbeitszeit von der Siloent- müssen ( z.B. Lagerhalle für Vorratsbehälter), die lau- nahme bis inkl. Futtervorlage am Futterbarren für fenden Kosten der jeweiligen Systeme und die Kosten die jeweiligen Systeme (Entnahme, Befüllung, Vor- für die Arbeitszeit bei der Futtervorlage zu berücksich- lage, Reinigung) ermittelt und mit einem Lohnan- tigen. satz von 11 €/h bewertet. 3. Gesamtkosten = Pagatorische Kosten + Kosten für Was wurde bewertet: Arbeitszeit Es wurden die Kosten für das jeweilige Futtervorlage- system inklusive Arbeitszeit (Gesamtkosten) und ohne Die Gesamtkosten und die Pagatorischen Kosten je Arbeitszeit (Pagatorische Kosten) berechnet. GVE werden für die jeweiligen Systeme bei unter- schiedlichem Tierbestand (50 – 150 GVE) ermittelt und 1. Pagatorische Kosten = sind jene Kosten, die zu be- in nachstehenden Abbildungen dargestellt. 50 GVE zahlen sind. Der Zinsansatz wird in dieser Kalku- entsprechen bei Einrechnung der eigenen Nachzucht lation den pagatorischen Kosten zugerechnet. Sie rund 30 Kühen, 70 GVE rund 41 Kühen, 110 GVE rund setzten sich wie folgt zusammen: 64 Kühen und 150 GVE rund 88 Kühen. Gesamtkosten der Futtervorlage je GVE und Jahr bei unterschiedlichen Systemen. 14
BETRIEBSWIRTSCHAFT Pagatorische Kosten der Futtervorlage je GVE und Jahr bei unterschiedlichen Systemen. Das günstigste System ist die einfache Vorlage- bei 150 GVE erreicht. technik mit dem Silokamm. Beim Silokamm ist das Durch die hohen Investitionskosten beim Fütte- Volumen zu beachten. Dieser wird bei größeren Be- rungsroboter gegenüber alternativer Systeme ist ständen eher an die Kapazitätsgrenzen stoßen bzw. betriebswirtschaftlich neben der Kostenbetrachtung verursacht bei mehrmaligem Befüllen für eine hö- auch die Finanzierbarkeit zu prüfen. Insbesondere here GVE-Anzahl entsprechend höhere Kosten durch bei größeren Entwicklungsschritten (Stallbau, Tier- einen höheren Zeitaufwand. Bei all den Überlegun- bestandaufstockung,…) ist auf eine solide Finanzier- gen ist auch die Qualität der Mischung bzw. die Ar- ungsbasis zu achten. beitsplatzqualität zu beachten. Für die Kostenermittlung sind viele Faktoren aus- Etwas differenzierter ist das Ergebnis bei jenen Vor- schlaggebend, die einzelbetrieblich sehr unter- lagesystemen, wo auch Kraftfutter mitgemischt wer- schiedlich sein können. Das Kalkulationsschema den kann (AGR, TMR). Auf Grund der hohen Investi- bleibt jedoch gleich. Deshalb können die Darstell- tionskosten ist der Fixkostendegressionseffekt beim ungen nur eine grobe Einschätzung der Kosten „Fütterungsroboter“ am größten. Unter den gewähl- aufzeigen. Für eine betriebsindividuelle betriebs- ten Kalkulationsannahmen sind die Gesamtkosten wirtschaftliche Entscheidung sind die einzelbetrieb- bis 90 gefütterter GVE beim Roboter am höchsten. lichen Voraussetzungen und die damit verbundenen Wird ein größerer Tierbestand gefüttert, dann liegen Kosten zu ermitteln. Dazu werden in nachfolgenden die Kosten je GVE etwas unter dem Futtermischwa- Tabellen die verwendeten Kalkulationsgrundlagen gen und erreicht rechnerisch eine Kostengleichheit und Detailkalkulationen für die jeweiligen Systeme mit der kalkulierten Futtermischwagengemeinschaft bei 70 GVE dargestellt. bei rd. 150 GVE. Es handelt sich hierbei um durchschnittliche Verfah- Wird der unterschiedliche Arbeitszeitansatz nicht rensberechnungen. Für den eigenen Betrieb ist je- bewertet, dann hat der Fütterungsroboter die höchs- weils wiederum die einzelbetriebliche Situation bzw. ten Kosten, eine Kostengleichheit der pagatorischen das Verfahren zu analysieren und die Parameter ent- Kosten mit beiden Mischwagenvarianten wird erst sprechend anzupassen. Das günstigste Futtervorlagesystem ist der Silokamm. Kosten und Nutzen sind gegenüber zu stellen. 15
BETRIEBSWIRTSCHAFT Silokamm Anmerkungen GVE (Kühe+Kalbinnen) 70 Investi- Abschreibung + Kostenart € pro Jahr tion Zinsen 10 Jahre Nutzung, 4,5% Entnahmetechnik 15000 12,5% 1875 Zinsen laufende Betriebs- und Reparaturkosten Betriebskosten Traktor 60 PS, € 15,-/h 5420 30 min Fix + 0,5 min/GVE Reparaturkosten (3% vom Neuwert Technik) 3% 450 3 % von € 15.000,- Summe laufende Betriebs- und Reparaturkosten 5870 Pagatorische Kosten 7745 Pagatorische Kosten/GVE und Jahr 111 Gesamtstunden/ Jahreskosten Arbeitszeit h/Tag pro Tag Jahr 11€/h Befüllung, Entnahme, Mischen 0,74 270 2971 15 min fix + 0,5 min/GVE Vorlage 0,35 128 1405 0,3 min/GVE Nachschieben 0,35 128 1405 0,3 min/GVE Reinigung (Futtertisch, Silo) 0,35 128 1405 0,3 min/GVE Summe Arbeitszeit (kalkulatorische Kosten) 1,79 653 7187 Arbeitszeit pro GVE und Jahr 9,3 Gesamtkosten pro Jahr 14932 Gesamtkosten pro GVE u. Jahr 213 Futtermischwagen, Fremdbefüller Anmerkungen GVE (Kühe + Kalbinnen) 70 Investi- Abschreibung + Kostenart € pro Jahr tion Zinsen Entnahmetechnik (Silozange) 10000 12,5% 1250 10 Jahre Nutzung, 4,5% Zinsen Mischwagen 25000 12,5% 3125 Silozange Summe Verfahren 35000 4375 Mischwagen Fremdbefüller laufende Betriebs- und Reparaturkosten Betriebskosten, Traktor 100 PS a´€ 20,- 11315 30 min fix + 1 min/GVE Reparaturkosten (3% vom Neuwert Technik) 3% 1050 3 % von € 40.000,- Summe laufende Betriebs- und Reparaturkosten 12365 Pagatorische Kosten 16740 Pagatorische Kosten/GVE und Jahr 239 Gesamtstunden/ Jahreskosten Arbeitszeit h/Tag pro Tag Jahr 11€/h Befüllung, Entnahme, Mischen 0,99 361,35 3975 30 min + 0,5 min/GVE Vorlage 0,36 131,4 1445 9 min + 0,2 min/GVE Nachschieben 0,35 127,75 1405 GVE x 0,3 min Reinigung (Futtertisch, Silo) 0,35 127,75 1405 GVE x 0,3 min Summe Arbeitszeit (kalkulatorische Kosten) 2,05 748,25 8231 Arbeitszeit pro GVE und Jahr 10,7 Gesamtkosten pro Jahr 24971 Gesamtkosten pro GVE u. Jahr 357 16
BETRIEBSWIRTSCHAFT Gemeinschaft (Selbstfahrer überbetrieblich mit 4 Betrieben) Anmerkungen GVE (Kühe und Kalbinnen) 70 Abschreibungen + € pro Kostenart Investition Zinsen Jahr 7 Jahre Nutzung, Entnahmetechnik* (120.000 Euro NP, Anteil je 4 Betriebe) 30000 16,7% 5010 4,5% Zinsen Summe Verfahren 30000 5010 laufende Betriebs- und Reparaturkosten 0,35 €/GVE Summe laufende Betriebs- und Reparaturkosten inkl. Fahrer 10220 € 0,4 x 365 x GVE u. d Pagatorische Kosten 15230 Pagatorische Kosten/GVE und Jahr 218 Gesamtstunden/ Jahres- Arbeitszeit h/Tag pro Tag Jahr kosten 11€/h Nachschieben 0,35 127,75 1405,25 0,3 min / GVE Reinigung (Futtertisch, Silo) 0,35 127,75 1405,25 0,3 min / GVE Summe Arbeitszeit (kalkulatorische Kosten) 0,7 255,5 2810,5 Arbeitszeit pro GVE und Jahr 3,65 Gesamtkosten pro Jahr 18041 Gesamtkosten pro GVE u. Jahr 258 Automatische Fütterung Anmerkungen GVE (Kühe und Kalbinnen) 70 Investi- Abschreibungen + € pro Kostenart tion Zinsen Jahr Entnahmetechnik (Silozange) 10000 12,5% 1250 10 Jahre Nutzung, Vorratsbehälter 40000 12,5% 5000 4,5% Zinsen Silozange Mischtechnik 50000 12,5% 6250 Summe Verfahren 100000 12500 Bauliche Investitionen 15 Jahre Nutzung, 4,5% Kosten Raum für Vorratsbehälter 10000 9% 900 Adapationen Stall (Aufhängungen, Führungen) 10000 9% 900 elektrische Installationen 5000 9% 450 Summe bauliche Investitionen 25000 2250 laufende Betriebs- und Reparaturkosten Betriebskosten = Strom 2208 20 min fix + 0,3 min/ Befüllung Vorratsbehälter Traktor € 20,- / h 0,45 3264 GVE Reparaturkosten (3% vom Neuwert Technik) 3% 3000 3 % von € 85.000,- Summe laufende Betriebs- und Reparaturkosten 8472 pagatorische Kosten 23222 pagatorische Kosten/GVE und Jahr 332 Jahreskosten Arbeitszeit h/Tag Gesamtstunden/Jahr pro Tag 11€/h Befüllung alle 1,5 Befüllung 0,45 163 1795 Tage Reinigung (Futtertisch, Silo) 0,49 179 1967 0,5 min/GVE Summe Arbeitszeit (kalkulatorische Kosten) 0,94 342 3763 Arbeitszeit pro GVE und Jahr 4,9 Gesamtkosten pro Jahr 26985 Gesamtkosten pro GVE u. Jahr 385 17
ASPEKTE IN DER BAUPLANUNG Aspekte in der Bauplanung Arten von automatisierten Altgebäudenutzung - Neubau Fütterungseinrichtungen Grundsätzlich sind sogenannte „Futterroboter“ unab- hängig von Altgebäudenutzung oder Neubau möglich, Das Angebot von automatischen Fütterungsanlagen wenn bestimmte technische Anforderungen umsetz- hat in Europa in den letzten Jahren stark zugenommen. bar sind. Unter diesen technischen Anforderungen Die Entwicklung von automatisierten Futtervorlagen sind die vorhandenen Fahrachsen, bei Bedarf Wen- begann vor ca. 50 Jahren mit stationären band- und deradien, vorhandene Bauhöhen und –breiten, sowie kettengeführten Anlagen in einer Achse. In den letzten der Einbau der Führungseinrichtungen und die stati- 25 Jahren begann der Einsatz von schienengeführten sche Lastableitung der Anlage von Bedeutung. Nicht Anlagen, die vorerst überwiegend für die Kraftfutter- minder unwesentlich ist die Entnahmetechnik aus den vorlage verwendet wurden (z.B. Fa. Wasserbauer). Lagereinrichtungen (Flach- und Hochsilos), die Ein- Der aktuelle Trend geht zu Lösungen mit schienenge- richtungen zur Vorratslagerung und Manipulation zu führten oder selbstfahrenden Futterwagen, die alle den schienengeführten Futterwagen. Bei Neubauten Futterkomponenten separat oder gemischt vorlegen sind neben den technischen Anforderungen der Anla- können. Beweggründe für die rege Nachfrage sind vor- ge auch strategische Überlegungen abzuklären. Diese rangig die Verminderung des Arbeitszeitaufwandes beziehen sich auf den Standort und die bestehende für die Futtervorlage, Alternativen zu teuren Arbeits- Hofanlage, die Achsenbildung der Stallanlage, die Er- kräften, verbessertes Futtermanagement hinsichtlich weiterung des Stalles/Anlage, mögliche Baukostenop- Futterqualität und leistungsbezogene Futteroptimie- timierung durch die Reduzierung des Flächenbedarfes rung vor allem bei größeren Herdenbeständen. an der Futtertischbreite. Diese Baukostenoptimierung LEGENDE: 7 4 9 1 LIEGEBOXEN 2 LAUFGANG 3 FRESSGANG 1 1 1 1 1 1 4 MELKSTAND 5 TROCKENSTEHER 6 5 2 2 6 ABKALBEBUCHT 7 MILCHTANK 1 1 1 1 1 1 1 8 LAGERBOXEN FÜTTERUNG 9 WARTEPLATZ 3 3 10 PARKPLATZ VERTEILER 8 10 8 FUTTERLAGER VARIANTE 8 PLANUNGSBEISPIEL LIEGEBOXENLAUFSTALL MIT ERWEITERUNGSMÖGLICHKEIT 8 PLANUNGSBEISPIEL LIEGEBOXENLAUFSTALL 4-REIHIG MIT AMS 9 8 8 8 8 6 3 3 1 1 1 1 1 6 2 2 4 1 1 7 5 LEGENDE: 1 1 4 2 2 1 LIEGEBOXEN 2 LAUFGANG 6 3 FRESSGANG 1 1 1 1 4 MELKBOX 5 ÜBERTRIEB 6 ABKALBEBUCHTEN 6 3 3 7 MILCHTANK 8 LAGERBOXEN FÜTTERUNG 9 PARKPLATZ VERTEILER 18
ASPEKTE IN DER BAUPLANUNG relativiert sich jedoch durch den zusätzlichen Bedarf an Bauvolumen für die Vorratseinrichtungen und der Befüllungszone des Futterwagens. Bei verringerten Futtertischbreiten ist auch die Futtermanipulation bei Störung bzw. Ausfall der Anlage zu berücksichtigen. Haltungssysteme Grundsätzlich sind für die automatisierte Futtervorlage alle Laufstall- und Anbindestallsysteme möglich, die Bodenfahrer schienen- eine klare Achsenbildung im Fressbereich aufweisen. Futterbänder. geführt. Bei Laufstall- bzw. Gruppenhaltungssystemen (Rinder- mast) ist auf die gesetzlichen Regelungen hinsichtlich Tier-Fressplatz-Verhältnis zu achten. Abmessungen/Vorlagewagen Baudetails Die Abmessungen der Vorlagewagen weichen je Fab- Statische Anforderungen: rikat und Füllmenge des Modells ab. Das hat Auswir- Bei den schienengeführten Anlagen ist der Einbau ei- kungen auf die erforderlichen Futtertischbreiten, die ner Führungsschiene erforderlich. Zu unterscheiden nötigen Wenderadien und Raumhöhen bei bestehen- ist dabei zwischen aufgehängten Systemen oder bo- den Gebäuden. Die Behälterabmessungen bewegen denlaufenden Anlagen. Bei bestehenden Stallungen sich in der Länge von 2,5 bis 5,2 Metern, in der Breite in Massivbauweise kann die Führungsschiene an die von 1,2 bis 2,4 Metern und in der Höhe von 1,4 bis 2,9 tragende Decke montiert werden, wenn diese den Metern. Die Installationshöhe beginnt ab 2 bis ca. 3,5 statischen Anforderungen entspricht. Hinsichtlich Meter (je nach Hersteller). Bei der Festlegung der In- der anzunehmenden Lasten ist ein Eigengewicht des stallationshöhe ist eine eventuelle Befahrbarkeit des Vorlagewagens von ca. 700 bis 1.200 kg einzuplanen. Futtertisches während eines Ausfalls der Anlage zu Je nach Füllmenge und Rationszusammenstellung berücksichtigen. Größenangaben zum Vorratsbereich können je m³ Füllung ca. 350 bis 400 kg als Berech- und Füllungszone des Vorlagewagens sind betriebsin- nungsgrundlage herangezogen werden. Wenn keine dividuell in Abhängigkeit der vorhanden Futterlager- tragende Decke vorhanden ist, so ist der Einbau eines ung und Mechanisierung abzuklären. Tragegerüstes mit Stützen, Querträgern und einer Führungsschiene notwendig, das die geforderten Las- tannahmen aufnehmen kann. Leistungsbedarf / Strom Bei Neubauplanungen ist abzuklären, inwieweit die Der Leistungsbedarf für den Betrieb von automatisier- Führungsschienen in die tragende Konstruktion einge- ten Fütterungsanlagen ist je nach Fabrikat und den ein- bunden werden können. Größere Entfernungen sowie zelnen Komponenten der Anlage sehr unterschiedlich. größere Niveauunterschiede zwischen Beladestellen Der größte Energiebedarf, von 15 bis zu 30 kW, liegt bei und Stallgebäuden sind bei schienengeführten Anla- der Futtermischung. Die Antriebstechnik benötigt zwi- gen nicht umsetzbar. schen 0,55 bis 2,2 kW. Aus elektrotechnischer Sicht ist bei vollautomatisierten Fütterungsanlagen ein ent- sprechender Elektroschutz in Form eines Potenzialaus- gleiches zur Vermeidung von Berührungsspannungen auszuführen. Sicherheitsaspekte Bei automatisierten Fütterungseinrichtungen handelt es sich um Anlagen, die sicherheitstechnische An- Verteilerwagen auf Schiene auf tragender forderungen erfüllen müssen. Dies gilt besonders im Schiene gehängt. Decke (Bestand). Bezug auf Kinder und betriebsfremde Personen. Die Angaben in der Betriebsanleitung, die der Hersteller der Fütterungsanlage gemäß Maschinen-Sicherheits- verordnung (MSV) auszuführen und mitzuliefern hat, sind zu berücksichtigen. Zu den Mindestangaben in der Betriebsanleitung zählen insbesondere die Inbe- triebnahme, die bestimmungsgemäße Verwendung, die Installation, die Wartung und die Instandhaltung. Eine Risikobewertung der Anlage und deren Analyse sollte bereits in der Planungsphase mit dem Hersteller abgeklärt werden. Selbstfahrer. 19
WORAUF IST ZU NOCH ACHTEN Worauf ist vor bzw. bei der Anschaffung eines Fütterungsroboters noch zu achten? Im Folgenden werden einige Punkte aufgezählt, die Zusatzeinrichtungen eventuell vor der Anschaffung einer bestimmten Füt- terungstechnik in die Überlegungen mit einbezogen Barrenreinigung und Futter nachschieben mög- werden sollten. lich? Lockfütterung (kleine Kraftfuttergaben) möglich? Umbaulösungen – nachträg- licher Einbau Sonstige Überlegungen Kann der Roboter von mehr als 1 Person bedient Futtertischbreite – unterschiedliche Maße der werden – ist eine Urlaubs-, Krankenstandvertre- einzelnen Fabrikate tung vorhanden? Durchfahrtshöhe – einige Fabrikate benötigen Ist jederzeit (Sonntag) ein Servicemann erreich- mind. 2,5 m Höhe bar? Wieviele Futterachsen sind notwendig – welche Wie einfach ist die Technik zu bedienen – Ein- Kurvenradien sind möglich, wie funktioniert das schulungszeiten? System bei unterschiedlichen Niveaus? Starkstromanschluss notwendig – umfangreicher Ist die Decke tragfähig für den Fütterungsroboter Schaltkasten nötig bei schienengeführten Systemen? Bei Gesamtinvestitionskosten von über € 60.000,- Ist ein weiteres Fütterungssystem für einen zwei- kann ein selbstfahrender Mischwagen in Ge- ten Stall (Kalbinnen, Stiermast), der mit dem Füt- meinschaft eine Alternative sein. Hier wäre kein terungsroboter nicht erreicht werden kann, not- Entnahmegerät notwendig und wenn möglich wendig zusätzliche Arbeitszeit, Kosten? könnte auch der zweite Betrieb die Fütterung Ist der Kraftfuttersilo für den Fütterungsroboter übernehmen. Die Investitionskosten sind ähnlich erreichbar oder muss das Kraftfutter anderweitig hoch, es fällt in diesem Fall weniger Arbeitszeit (z.B. mittels Hoflader) dosiert werden? an, da das Füttern der Kollege übernimmt. Ist der Fütterungsroboter auch bei einer mögli- Kurze Silagen sind besser, da die Zuteilgenauig- chen Stallerweiterung einsetzbar bzw. erweiter- keit steigt eventuell auf Feldhäckslersilage um- bar? steigen. Wo können die Vorratsbehälter aufgestellt wer- Was ist bei Ausfall des Systems – kann ich mit den (Platzbedarf)? einem Traktor oder Hoflader den Futtertisch be- Wegstrecken außerhalb des Stalles fahren/erreichen? Überlegung eines Notstromaggregats im Falle ei- nes Stromausfalls ist sinnvoll. Neubau Soll der Futtertisch auch mit einem Traktor befah- ren werden können Fütterung bei Ausfall des Roboters? Ist eine Gruppenfütterung möglich z.B. mehrere Gruppen? Silos, Folgeinvestitionen Sind alle Flachsilos und Hochsilos erreichbar? Entfernung der Silos zum stationären Mischer? Ist ein Siloentnahmegerät am Betrieb bereits vor- handen oder muss ein neues Gerät angeschafft werdene (Radlader, Teleskoplader, Silozange)? Eine Überdachung der Futtervorratsbehälter ist notwendig. Kurvenradien und unterschiedliche Niveaus müssen beach- Die Befestigung der Fahrtwege ist notwendig. tet werden. 20
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