Das IV-Programm für Österreich 2013 2018 - Für nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze. Für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Für ...
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Das IV-Programm für Österreich 2013 - 2018 Für nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze. Für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Für gesellschaftlichen Zusammenhalt und sichere Zukunft. www.iv-net.at
Österreichs Industrie: Motor für Zukunft Österreichs noch gute Position im internationalen Vergleich ist Verdienst einer starken, und international ausgerichteten Industrie. Der servoindustrielle Sektor ist der Motor für Wachstum und Arbeitsplätze: Er beschäftigt mit über 1,8 Mio. Menschen rund 43 Prozent der öster- reichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Er erwirtschaftet 56 Prozent des Produktionswertes der österreichischen Volkswirtschaft, 46,2 Prozent der heimischen Wertschöpfung und exportiert jährlich Waren im Wert von rund 15.000 Euro pro Einwohner. Indirekt generiert die Industrie 59 Prozent der heimischen Wertschöpfung und sichert fast 2,4 Millionen Arbeitsplätze. Allein 106 ausgewählte internationale Leitbetriebe erwirtschaften in Österreich direkt und indirekt eine Wertschöpfung von bis zu 42,3 Mrd. Euro. Sie sichern und schaffen bis zu 424.000 Arbeitsplätze, investieren mit rund 2 Mrd. Euro 26 Prozent der gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Österreich und kooperieren mit 95.000 heimischen KMU. Die österreichische Industrie hat das Land sicher durch die Krise geführt. Österreichs Wirtschaft hat bereits 2011 das Vor-Krisen-Hoch aus dem Jahr 2008 übertroffen. Dies gilt für die Ausbringungsleistung, für die Exporte, für die Bruttoverdienste von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie Angestellten und für die Beschäftigung. Letztere erreicht in Österreich einen historischen Höchststand – mit mehr als achtzigtausend zusätz- lichen unselbstständig Beschäftigten bundesweit. Im Vorjahr wuchs der produzierende Sektor in Österreich um mehr als 8 Prozent, womit die Industrie den Großteil für das Wirtschaftswachstum trägt. Die Industrie stabilisiert in der Krise und ist Wachstumsmotor in der Konjunktur. Die Bedeutung der Industrie für Wachstum und Wohlstand wird auch von der Bevölkerung geschätzt: 85 Prozent sind der Meinung, dass der industrielle Wirtschaftszweig für Wachstum und Wohlstand in Österreich von sehr wichtiger bzw. wichtiger Bedeutung ist. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Leistungskraft der Industrie ist überaus hoch: Rund 85 Prozent sind der Meinung, dass sich die österreichische Wirtschaft in der globalisierten Wirtschaft bisher gut bewährt hat. Die große Bedeutung der Industrie für Wachstum und Wohlstand schlägt sich auch im Re-industrialisierungs-Ziel der Europäischen Union nieder. Der Anteil der Industrie am europäischen Bruttoinlandprodukt (BIP) von derzeit 15,6 Prozent (2011) soll im Rahmen einer „dritten industriellen Revolution“ bis 2020 auf 20 Prozent erhöht werden. Die Industrie ist in Österreich und Europa mehr denn je Motor für Zukunft. 2|
Auf einen Blick: Prioritäten für Österreich Industrie- und Technologieland Österreich stärken n Wettbewerbsfähige Lohnstückkosten gewährleisten n Zukunftsinvestitionen stärken (F&E und Bildung), Anteil vergangenheitsbezogener Ausgaben reduzieren n Attraktivität für ausländische Direktinvestitionen (FDI) steigern n Wettbewerbsfähige Energiepreise für umweltfreundliche Industrie ermöglichen n Neue Arbeitszeitmodelle in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt einführen Steuersystem reformieren n Einkommen entlasten n Abgabenquote von 42 auf 38 Prozent des BIP senken n Keine standortschädlichen Vermögen-, Erbschafts- oder Schenkungssteuern einführen n Attraktive Gruppenbesteuerung sichern n Faktor Arbeit entlasten (z.B. Senkung Unfallversicherungsbeitrag, geringerer Beitrag IESG etc.) n Belastung auf Energie senken Staat modernisieren n Konsequente Staatsaufgabenreform durchführen / Staat auf seine Kernaufgaben zurückführen n Pensionsreform (mittelfristig: beitragsorientiertes Pensionskonto; kurzfristig: Angleichung des faktischen Pensionsantrittsalters an den OECD-Schnitt) und Gesundheitsreform (mit Effizienzsteigerungen Einsparungen in Höhe von 1 Prozent des BIP realisieren) umsetzen n Bildungsverwaltung modernisieren (Einsparung von 0,5 Prozent des BIP ohne Kürzung von Bildungsleistungen) n Staatsverschuldung ausgabenseitig und nicht über Steuererhöhungen abbauen n Staatsschuldenquote langfristig auf unter 30 Prozent des BIP senken |3
Präambel Nicht erst seit dem Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die in Europa zu einer Staatsschuldenkrise geführt hat, sind weite Teile der Gesellschaft und der Wirtschaft mit Umbrüchen und Veränderungsprozessen konfrontiert. Die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte angehäuften Staatsverschuldungen schränken den Handlungsspielraum der Politik zunehmend ein. Der Vertrauensverlust gegenüber politischen Entscheidungsträgern und deren Problemlösungskompetenz wächst. Geringes Wirtschaftswachstum und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit, von dem insbesondere die junge Generation in Südeuropa betroffen ist, gefährden den Wohlstand und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa. Die Weiterentwicklung der politischen und wirtschaftlichen Konzepte ist auch in Österreich dringend notwendig. Dabei spielen für die Industrie folgende Grundsätze eine Schlüsselrolle: n Wirtschaft und Gesellschaft sind untrennbar verbunden – nur gemeinsam können Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter die Voraussetzungen schaffen, um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land zu vertiefen. n Alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihr Lebensziel zu erreichen und ihr Leben so zu führen, wie sie es sich vorstellen. Vorausset- zungen dafür sind persönlicher Einsatz und gesellschaftliche Teilhabe. n Leistungsbereitschaft ist Basis für eine prosperierende Wirtschaft, aber auch für Solidarität. Ohne Leistungsbereitschaft gibt es in einer Gesellschaft keine Solidarität – innerhalb einer Generation, aber auch generationenübergreifend. n Um auf Dauer erfolgreich bleiben zu können, sind Verbesserungen der Rahmenbedingungen notwendig, von denen Unternehmen und Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter gleichermaßen profitieren. n Das Bildungssystem ist gefordert, jungen Menschen Allgemeinbildung sowie Fertigkeiten und Wissen zu vermitteln, die den gesellschaft- lichen sowie wirtschaftlichen Realitäten des 21. Jahrhunderts entsprechen und damit auch nachgefragt sind. n Gesteuerte Zuwanderung wirkt ebenfalls gegen den Fachkräftemangel. n Die Wirtschaft benötigt als Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Marktgeschehen allgemeine, klare und transparente Regeln, die verlässlich und nachvollziehbar sind. Es braucht nicht mehr, sondern weniger, aber bessere Regulierung. n Nachhaltigkeit wird heute in der österreichischen Industrie gelebt. Sie ist nicht nur bei der Frage des Klimaschutzes oder der Energieeffizi- enz, sondern auch bei der Generationengerechtigkeit entscheidend. 4|
Österreich steht heute im internationalen Vergleich noch gut da: Das Wohlstandsniveau ist überdurchschnittlich hoch, der Sozialstaat zählt zu den am besten ausgebauten der Welt und das Land verfügt gegenwärtig noch über konkurrenzfähige, innovative Unternehmen sowie gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch diese Position ist auch gefährdet. In fast allen Standortvergleichen verliert Österreich an Attraktivität und Zukunftsvertrauen. Dass die noch gute Position nicht verspielt wird, zählt zu den zentralen Aufgaben der politi- schen Entscheidungsträger. Sie haben es in der Hand, Wohlstand für alle zu gestalten. Herausforderungen für Österreich In internationalen Standortrankings hat Österreich in den vergangenen Jahren zum Teil erheblich an Terrain verloren. Der Grund dafür liegt darin, dass sich die standortpolitischen Initiativen Österreichs in engen Grenzen gehalten haben. Die Rahmenbedingungen für den Technolo- gie-, Industrie- und Arbeitsstandort Österreich haben sich teilweise verschlechtert. Konkrete Herausforderungen für den Standort Österreich sind u.a.: n Österreichs Lohnstückkosten sind seit 2002 nicht langsamer, sondern sogar schneller gestiegen als jene der 17 Euroländer im Schnitt. n Auch die Arbeitszusatzkosten sind in Österreich dramatisch hoch: Sie machen bereits 48,4 Prozent der gesamten Lohnkosten aus. n Im Energiebereich haben die Belastungen für die Industrie ebenfalls zugenommen – und das, obwohl sich Österreichs Industrie im interna- tionalen Vergleich durch höchste Energieeffizienz auszeichnet. n Ein nicht mehr zeitgemäßes Steuersystem schreibt Österreichs Status als Hochsteuerland fort: Österreichs Abgabenquote liegt bei 42,2 Prozent (Tendenz steigend) – und damit deutlich über dem Schnitt der EU-27 von 39,1 Prozent. n Österreich gibt mehr für die Vergangenheit aus, als für die Zukunft. 2017 wird der Bund laut Bundesfinanzrahmengesetz 2013 - 2017 bereits 37,3 Prozent seiner Ausgaben für vergangenheitsbezogene Budgetpositionen ausgeben – vor allem für Zinsen und Pensionen. Nur ein Viertel aller Bundesausgaben fließt in Richtung Zukunft. Österreich braucht kluge und nachhaltige Reformen, die uns wieder mehr Handlungsspielraum Richtung Zukunft eröffnen. Allein bis 2020 wären in Österreich etwa durch Strukturreformen Einsparungen in der Größenordnung von 4 Prozent-Punkten des BIP zu lukrieren, davon ein Viertel im Bereich der Verwaltung. Durch den Abbau überbordender Regeln soll den Unternehmen jene Freiheit ermöglicht werden, die sie zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze benötigen. Nur Unternehmen schaffen Arbeitsplätze. |5
Wir brauchen aber vor allem auch einen österreichweiten Konsens für eine neue standortpolitische Offensive. Die standortpolitischen Hand- lungsfelder sind klar definiert: Sie reichen vom Ausbau einer hochwertigen Infrastruktur (Energie, Verkehr, Breitbandübertragung) über ein modernes Steuersystem bis zur Verkürzung von Genehmigungsverfahren und zu einer modernen Verwaltung und weniger bürokratischen Lasten. Das vorliegende Regierungsprogramm der Industriellenvereinigung hält vor diesem Hintergrund in elf Handlungsfeldern Ziele und Maßnahmen fest, die Kern einer zukunftsweisenden Standortpolitik für Österreich sind. Die Legislaturperiode 2013 - 2018 muss sich der Stand- ortmodernisierung verschreiben, an der wir mit vereinten Kräften arbeiten müssen. Für eine starke Industrie als Motor unseres Wirtschafts- und Sozialmodells. Für sichere Beschäftigung als Grundlage sozialer Sicherheit. Für ein starkes und international erfolgreiches Österreich in einer sozial-liberalen Marktwirtschaft. Österreich im Standortvergleich Vergleich: Standortqualität Österreich und Deutschland Der Trend innerhalb unterschiedlicher, IMD WEF GBR internationaler Vergleiche ist seit Jahren gleichbleibend: Österreich verliert Platz 5 Platz 6 sukzessive an Wettbewerbsfähigkeit. Platz 9 Die Zeiten, als Österreich als „das bessere Deutschland“ galt, sind vorbei. Platz 11 Platz 13 Platz 15 Platz 17 Platz 16 Platz 16 Platz 18 Platz 23 Platz 27 2007 2013 2007 2013 2007 2013 Letztverfügbarer Wert Letztverfügbarer Wert Letztverfügbarer Wert Österreich Deutschland IMD: World Compet Report (59 Staaten) WEF: World Economic Forum Global Competitiveness Report (144 Staaten) GBR: Competitiveness Index Global Benchmark Report, Confederation of Danish Industry (DI) 6|
Energieeffizient und umweltfreundlich nachhaltig wachsen Wo wir stehen ENTWICKLUNG DER REALEN ENERGIEPREISE Index 2005=100 Gas OECD-Europa Strom OECD-Europa Gas USA Strom USA Insbesondere im Bereich der Energiepreise sieht sich die 160 europäische energieintensive Industrie derzeit einer nie gekannten Konkurrenzsituation ausgesetzt. Durch die „Schie- 140 fergasrevolution“ in den Vereinigten Staaten, die Gaspreise in den USA von rund einem Viertel jener der EU ermöglicht, 120 verfügt dieser bereits bisher hochkompetitive Wirtschafts- 100 raum über einen weiteren wesentlichen Standortvorteil. 80 Die konsequente Steigerung der Energieeffizienz in allen wesentlichen Sektoren ist die wichtigste Säule eines 60 nachhaltigen Energiesystems. Große Potenziale liegen 40 in den Sektoren Raumwärme und Mobilität, wo der Energieverbrauch weiter stark ansteigt. Ein nachhaltiger 20 Quelle: IEA Strukturwandel im Energiebereich kann nur über neue Technologien erfolgen. 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 3Q 2012 Ziele & Maßnahmen n Wettbewerbsfähige Energiepreise sichern n Energieversorgung gewährleisten (u.a. durch Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, Lückenschluss 380-kV-Fernleitung, Verwirk- lichung des EU-Energiebinnenmarktes, europäische und österreichische Strategie für Schiefergasförderung mit ökologischen Methoden, Diversifizierung der Energieversorgung) n Energieeffizienz steigern (v.a. in den Sektoren Raumwärme und Mobilität, Anreize zur Steigerung des betrieblichen Energiemanagements) |7
n Erneuerbare Energie integrieren (v.a. Harmonisierung der Förderregime EU-weit, Fokus auf kosteneffiziente Technologien in Abhängigkeit von klimatischen und topografischen Bedingungen wie z.B. Wasserkraft in Österreich, Windenergie in Norddeutschland und Photovoltaik in Süditalien, Überprüfung von Fördernotwendigkeiten durch Schaffung eines wettbewerbsorientierten Marktumfeldes, forcierter Ausbau der heimischen Wasserkraft) n Durch Energieforschung Innovation forcieren (u.a. Erhöhung der öffentlichen Investitionen auf 150 Millionen Euro im Jahr) n Sinnvoller Klimaschutz und strategische internationale Klimapolitik (u.a. keine weitere unilaterale Verschärfung der EU-Klimaziele bis 2020, mittelfristige Ziele bis 2030 nur auf Basis von realistischen Potenzialen, stabile Rahmenbedingungen beim EU-Emissionshandel – ETS) n Rohstoffsicherheit (u.a. durch offensive Rohstoffdiplomatie, forcierten heimischen Abbau, Steigerung der Ressourceneffizienz) Voraussetzungen für eine moderne Infrastruktur schaffen Wo wir stehen Österreich braucht ein innovatives, abgestimmtes und funktionierendes Infrastruktur- und Transportsystem, das die modernen Ansprüche an sinnvolle Mobilität erfüllt. Es ist die Basis für eine bessere Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte, für Kostensenkungen und damit für eine Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, wie die Steigerung der Lebensqualität für die Bevölkerung und für eine verbesserte ökologische Verträglichkeit. Österreichs IKT-Infrastruktur und insbesondere die Breitband-Technologie sind Schlüsselfaktoren für Wachstum und Innovation. Ausgehend von den europäischen energie- und klimapolitischen Zielsetzungen steht die Europäische Union – und damit auch Österreich – in den Themen Verkehr, Mobilität und Energie vor einer strukturellen Neuorientierung. Dabei gilt es, die Versorgungssicherheit für die Industrie im österreichischen Verkehrs- und Transportwesen zu gewährleisten. Der Infrastrukturausbau ist nach ökonomischen, ökologischen, effizienz- und volkswirtschaftlichen Kriterien zu forcieren. Ziel ist die Optimierung des Verkehrssystems durch eine sinnvolle intermodale Verknüpfung der Ver- kehrsträger sowie die technologische Weiterentwicklung. Die Umsetzung einer gesamthaften Strategie im Bereich IKT ist dringend zu forcieren. 8|
Ziele & Maßnahmen n Verkehr intelligent weiter entwickeln (u.a. durch integrierte Verkehrskonzepte, intelligente Bewirtschaftung der Verkehrsinfrastruktur, mehr Kostenwahr- heit beim Verkehr, attraktivere Schiene, Luftfahrtstandort stärken, Steigerung der Energieeffizienz von Verbrennungskraftmaschinen, Elektromobilität) n Kommunikations-Hochgeschwindigkeitsnetze forcieren (u.a. durch rasche Umsetzung der IKT-Strategie, technologieneutrale Förderstrategie für ein Hochgeschwindigkeitsnetz in Österreich, investitionsfreundlichere Regulierung des österreichischen Telekommunikationsmarktes, gemeinsame Umset- zung der Cyber Security Strategie durch Industrie und Behörden) n Effiziente Raumordnungspolitik umsetzen (u.a. durch Mindestanforderungen für Raumordnung der Länder, rechtzeitige Ausweisung und Sicherung von geeigneten Standorten und Korridoren für übergeordnete Infrastrukturprojekte, verpflichtende Koordination und Kooperation von Bund, Ländern und Gemeinden, Überarbeitung der Kompetenzverteilung im Sinne einer übergeordneten Bundesraumordnungskompetenz für übergeordnete Infrastruktur- projekte wie Schiene, Straße und Energie) n Energieinfrastruktur ausbauen (u.a. 380-kV-Leitungsring, smart grids, smart meter, Kraftwerke etc.) Steuerstrukturreform umsetzen und Arbeitszusatzkosten senken Wo wir stehen Aufgrund der zahlreichen Novellierungen in den vergangenen Jahrzehnten präsentiert sich das österreichische Steuersystem heute als komplexes, teils wider- sprüchliches und unausgewogenes Gesamtwerk. Österreich ist im europäischen Vergleich ein Hochsteuerland: Die österreichische Abgabenquote liegt derzeit bei 42,2 Prozent und damit wesentlich über dem Schnitt der EU-17 von 39,6 Prozent sowie deutlich über dem Schnitt der EU-27 von 39,1 Prozent. Österreich weist im internationalen Vergleich besonders hohe Arbeitszusatzkosten auf. Die Gesamtlast an Steuern und Abgaben einschließlich Sozialversicherungsbeiträgen als Anteil der Arbeitskosten für eine Einzelperson ohne Kinder beträgt in Österreich 48,9 Prozent. Im OECD-Durchschnitt beträgt dieser sogenannte „Tax Wedge“ 35,6 Prozent. Der Weg zu einem über den Konjunkturzyklus zumindest ausgeglichenen Staatshaushalt verbunden mit einer nachhaltigen Absenkung der Steuer- und Abgabenlast muss wesentliche Priorität der Bundesregierung sein. |9
Abgabenquote im europäischen Vergleich Länder der Euro-Zone (ER 17) Stand 2011, restliche EU-Länder sowie EU 27-Schnitt Stand 2010 Ziele & Maßnahmen 50 n Senkung der Steuer- und Abgabenquote bis 2018 auf 38 Prozent n Reform des Einkommensteuertarifs (u.a. Einstiegssteuersatz von künftig 45 zehn statt derzeit effektiv 32,1 Prozent) n Senkung der Arbeitszusatzkosten um mehr als 4 Milliarden Euro (u.a. durch Senkung der Beiträge zur Sozialversicherung und sonstigen 40 lohnsummenabhängigen Abgaben) n Wachstumsfreundliche Unternehmensbesteuerung (u.a. durch attraktive 35 Regelungen im Bereich der Unternehmens- und Gruppenbesteuerung) n Keine weitere Ressourcen-Besteuerung Quelle: Eurostat, DG ECFIN 30 n Keine weitere Kapitalbesteuerung n Vereinfachung durch die Streichung von Bagatellsteuern (z.B. Lustbar- 46,4 Spanien 25,6 Dänemark 48,2 42,8 24,6 Griechenland 24,0 Tschechien 29,4 Deutschland 34,8 Schweden 43,5 29,3 35,2 30,3 43,2 Polen 27,8 34,3 EU 27 34,3 37,0 UK 30,7 37,9 Finnland 41,0 Österreich 37,5 41,9 28,1 Schweiz 18,2 31,0 39,1 Italien 39,1 Frankreich 43,1 34,1 31,4 17,5 27,1 Luxemburg 31,1 25 Belgien ER 17 Niederlande Portugal Irland Slowakei Rumänien keitsabgaben, Medizinproduktabgabe, Luftsteuer) n Totalreform der Stempel- und Rechtsgebühren (u.a. Streichung von Be- standsvertragsgebühren in Zusammenhang mit Leasing-Finanzierungen, Gesamtlast an Steuern und Abgaben als Anteil der Arbeitskosten (in % der Arbeitskosten) Zessionsgebühren und Gebühren bei (außergerichtlichen) Vergleichen) 60 n Ausgeglichenes Budget durch ausgabenseitige Strukturreformen (ins- Sozialversicherungsbeiträge Dienstgeber Sozialversicherungsbeiträge Dienstnehmer besondere in den Bereichen Pensionen, Gesundheit, Verwaltung sowie 50 Lohnsteuer Förderungen und Subventionen) n Attraktive Rahmenbedingungen für freiwillige Mitarbeiterinnen- und 40 Mitarbeitererfolgsbeteiligung 30 20 Quelle: OECD Durchschnitt 2011 10 46,4 25,6 48,2 42,8 24,6 24,0 29,4 34,8 43,5 29,3 35,2 30,3 43,2 27,8 34,3 34,3 37,0 30,7 37,9 41,0 37,5 41,9 28,1 18,2 31,0 39,1 39,1 43,1 34,1 31,4 17,5 27,1 31,1 0 Belgien Frankreich Deutschland Ungarn Österreich Italien Schweden Finnland Tschechien Slowenien Griechenland Spanien Estland Slowakei Niederland Dänemark Türkei Norwegen Portugal Luxemburg OECD Polen Island UK Japan Kanada USA Australien Irland Schweiz Korea Israel Mexiko Neuseeland Chile 10 |
Arbeitswelt modernisieren Wo wir stehen In einem globalisierten, einem starken Wandel unterworfenen Umfeld müssen sich die österreichischen Unternehmen ständig anpassen. Dieser rasche Wandel setzt nicht nur einen steten Produktivitätsfortschritt der österreichischen Wirtschaft voraus, sondern erfordert insbe- sondere auch flexible Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt. Arbeit zu haben ist und bleibt auch in Zukunft ein zentrales Integrationsprinzip unserer Gesellschaft. Die Erwerbsgesellschaft sieht in der Arbeit die Grundlage für materielle Weiterentwicklung und soziale Sicherheit. Allerdings wird sich das Verständnis und die Bedeutung von Arbeit sowie ihre räumliche und zeitliche Struktur und Verteilung ändern. Bei der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit liegt Österreich im europäischen Mittelfeld, bei Urlaub und Feiertagen an der Spitze. Es bedarf dringend neuer flexibler Arbeitsmodelle in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt. Unternehmen brauchen die Möglichkeit, im Anlass- fall flexibel und unbürokratisch reagieren zu können. Es geht nicht darum, in Summe länger zu arbeiten, sondern dann zu arbeiten, wenn es sinnvoll ist. Es geht also um eine sachgerechtere Verteilung der Normalarbeitszeit. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt die flexible Verteilung der Arbeitszeit ebenso Vorteile, wie für die Unternehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle tragen zu einer höheren Beschäftigungs- sicherheit bei. In Zeiten schlechter Auftragslage kann ein aufgebautes Zeitguthaben abgebaut werden. Damit werden einerseits unnötige Steh- zeiten vermieden und andererseits kann so Beschäftigung in Zeiten konjunktureller Krisen gesichert werden. Der Global Competitiveness Index des World Economic Forum führt einschränkende Arbeitsrechtsbestimmungen als am meisten problematische Faktoren für den Standort an. Der Fachkräftemangel ist in der Industrie deutlich zu spüren. Es ist entscheidend, ein vorzeitiges Ausscheiden älterer Menschen aus dem Erwerbsleben zu vermeiden, und junge sowie aktuell noch erwerbsferne Personen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Qualifizierungs- maßnahmen sind vor allem auf Berufsfelder zu fokussieren, in denen ein Mangel an Fachkräften herrscht. Mit Hilfe der Rot-Weiß-Rot-Karte und der Blauen Karte EU ist die Attraktivität Österreichs für Nicht-EU-Bürger als Zuwanderungsland weiter zu steigern. | 11
Ziele & Maßnahmen Rekrutierungsprobleme bei Fachkräften (FK) und Hochqualifizierten (HQ) nach Bereichen, in % der betroffenen Unternehmen (2012) n Arbeitszeitregelungen neu gestalten (u.a. durch Keine Probleme Geringe Probleme Große Probleme Anhebung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit- grenzen, flexible Arbeitszeitdurchrechnung, Technik & Produktion FK Gestaltungsmöglichkeit auf Betriebsebene, Technik & Produktion HQ Ausnahme für autonome, selbstbestimmte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, flexible Forschung & Entwicklung HQ Wochen(end)ruhe) Forschung & Entwicklung FK n Feiertage und Urlaube weiterentwickeln (u.a. Management HQ durch Verlegung von freien Donnerstagen auf Freitage, Urlaubsverbrauch in der Kündigungs- Management FK frist, Umstellung Urlaubsjahr – Kalenderjahr) Verkauf & Marketing HQ n Arbeitsrecht modernisieren (u.a. Rahmenbedin- Verkauf & Marketing FK gungen bei Kurzarbeit attraktivieren, Vorankün- Quelle: IV, 2012 digungspflicht über das Ende einer Überlassung Administration & Büro FK streichen, Modernisierung der Krankschreibungs- Administration & Büro HQ praxis unter Berücksichtigung der Anforderungen 0 20 40 60 80 100 von Arbeitsplatz und Tätigkeit, betriebliche Interessen bei Elternteilzeitanspruch besser berücksichtigen: bis zum 4. Lebensjahr des Kindes, Ablehnungsgründe durch die Arbeitgeberin bzw. den Arbeitgeber verankern, praktikableres Arbeitszeitausmaß) n Arbeitsmarkt stärken (u.a. Abschaffung der Auflösungsabgabe gemäß § 2b AMPFG, Überprüfung und Weiterentwicklung des beste- henden Arbeitsmarktpolitik-Instrumentariums, Bildungsteilzeit weiter optimieren, Kombilohnmodelle und Eingliederungsbeihilfen weiterentwickeln, innovative Arbeitszeitmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie entwickeln, Langvariante des Kinderbetreuungsgeldes (30+6) streichen, Unterstützung der Betriebe bei der Beschäftigung älterer Personen und freiwilliger Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, Ausbau der betrieblichen Unterstützungsangebote zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, Attraktivierung des österreichischen Zuwanderungssystems durch Verbesserungen bei der Rot-Weiß- Rot-Karte und der Blauen Karte EU, attraktives Umfeld für internationale Spitzenkräfte und deren Angehörige schaffen, aktives migrationspolitisches Management, Fachkräftemangel durch Attraktivierung der Lehre bekämpfen – Kombination Lehre-HTL sowie Lehre mit Matura forcieren) 12 |
Unternehmensfinanzierung sicherstellen Wo wir stehen Gute Rahmenbedingungen für die Unternehmensfinanzierung sind unverzichtbar für betriebliche Expansion und Investitionen am Standort Österreich. Vor dem Hintergrund der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise ist es notwendig, Finanzierungsmöglichkeiten für die Indus- trie zu verbreitern, regulatorische (Über-)Belastungen für Unternehmen und Kreditwirtschaft zu streichen und einen transparenten, schlanken, berechenbaren Rechtsrahmen im Sinne bestmöglicher Compliance durch die Rechtsanwender sicherzustellen. Weitere Initiativen zur Attraktivierung des Kapital- KMU Forschung – Kapitalstruktur nach Sektoren marktes sind dringend erforderlich. Ein starker Eigenkapital Sozialkapital Bankverbindlichkeiten Erhaltene Anzahlungen Lieferantenverbindlichkeiten sonstiges Fremdkapital (langfristige, kurzfristige Verbindlichkeiten) Kapitalmarkt ist wichtiger Hebel für Wachstum. Auch 70 der Zugang für bisher kapitalmarktfremde mittelstän- dische Unternehmen soll unterstützt werden. Zudem 60 sind Instrumente der Finanzierung abseits der traditio- 50 Quelle: KMU Forschung, Stand April 2013. Daten aus 2011/2012 nellen Fremdkapitalfinanzierung zu stärken. 40 Ziele und Maßnahmen 30 n Stärkung des Kapitalmarktes durch eine breit 20 angelegte Kapitalmarkt-Initiative (u.a. Nutzung zusätzlicher Notierungspotenziale, bessere Kapital- 10 marktkommunikation in Medien, besserer regulatori- 0 scher Rahmen für langfristigen Aktienbehalt) von Waren Bau Handel und Lagerei Tourismus wissenschaftliche Dienstleistungen Herstellung Verkehr freiberufl., techn., n Streichung der Gesellschaftssteuer n Neue Finanzierungsformen forcieren (v.a. Bündel- anleihen und Crowd Funding) n Förderung der Venture Capital Industrie (u.a. durch attraktive steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen) n Pensionsvorsorge fördern | 13
n Privatisierungen vorantreiben (sowohl auf Bundes-, als Anteilsmäßiger Beitrag der PE/VC Fonds Investments als % des BIP (2012) auch auf Länder- und Gemeindeebene) 1,0 n Unternehmensrecht modernisieren (u.a. Reduktion von 0,8 Veröffentlichungspflichten in der „Wiener Zeitung“ oder von Notariatsakterfordernissen, Ermöglichung von 0,6 Zwischendividenden von GmbH, Modernisierung des Bilanzstrafrechts) 0,4 n Rechtsrahmen internationalisieren (u.a. Gesetze und 0,2 Firmenbuchauszüge in englischer Sprache) 0,0 Groß Britanien Luxenburg Schweden Dänemark EUROPA Frankreich Finnland Niederlande Norwegen Deutschland Bulgarien Belgien Polen Spanien Portugal Schweiz Ungarn Italien Irland Ukraine Österreich Balkan Andere CEE-Länder Rumänien Tschechische Republik Griechenland Bildung, Aus- und Weiterbildung in den Fokus stellen Wo wir stehen Bildung schafft die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit von morgen, und damit für Wohlstand, Beschäftigung und sozialen Frieden. Nur wenn die Talente und Potenziale unserer Kinder von klein auf erkannt und gefördert werden – und es individuelle, optimale Bildungschancen für jedes einzelne Kind gibt –, verfügen wir morgen über die Menschen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein zu können. Die Herausforderungen reichen vom Kindergarten als erste elementare Bildungsinstitution über eine enge Verzahnung der Themen Bildung und Integration bis zu den Herausforde- rungen im Hochschulwesen und dem Lifelong Learning. Im Bereich der hochschulischen Bildung ist eine Gesamtstrategie notwendig, um den gesam- ten tertiären Bildungssektor (Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und auch Pädagogische Hochschulen) aufeinander abzustimmen. 14 |
Ziele & Maßnahmen Kinder mit Förderbedarf im sprachlichen Bereich 2008 n Kindergarten und vorschulischen Bereich weiterentwickeln (u.a. durch Haupt- nach Umgangssprache und Kindergartenbesuch (in %) zuständigkeit beim Bund, Bachelor-Abschluss für alle künftigen Elementar- Deutsch pädagoginnen und -pädagogen, verpflichtendes, gebührenfreies Kindergar- tenjahr ab dem 4. Lebensjahr, der Kindergarten ab dem 5. Lebensjahr soll als Nicht-Deutsch Vorschuljahr geführt werden) Bosnisch, Kroatisch, Serbisch n Integration durch Bildung forcieren (u.a. Entwicklung einer politischen Quelle: BIFIE, Sprachstandsfeststellung (Frühjahr 2008) Strategie statt Einzelmaßnahmen, Fokus auf vorschulischer Bildung, Sprache, Türkisch Schule, Ausbildung oder Religion und Geschlechterrolle) n Verwaltungsreform im Bildungsbereich umsetzen (u.a. Konzentration der Sonstige Erstsprache Steuerung und Verwaltung auf drei Entscheidungsebenen, Konzentration der Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung im Bereich der Mehrsprachig Landeslehrerinnen und -lehrer in einer Hand, Abschaffung des Parteienpro- 0 20 40 60 80 100 porzes in allen Kollegien) Kinder, die noch keine Kinderbetreuungseinrichtung besuchen n Schule und Schulformen weiterentwickeln (u.a. Bildungspflicht statt Schulpflicht, Kinder, die bereits einen Kindergarten besuchen Sprachbildung vom Elementarbereich bis zum Schulabschluss, Deutsch bei Schu- leintritt, Qualitätsmanagement in der Schule, Ausbau der schulischen Tagesbetreuung mit Priorität und Schwerpunkt auf der verschränkten Form und Leistungsdifferenzierung, Reform der 9. Schulstufe, Stärkung von Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf in allen Schularten der 7. und 8. Schulstufe) n Entwicklung und Umsetzung einer Gesamtstrategie für den Hochschulsektor (u.a. Abstimmung der Aufgabenbereiche, weitere Ausgestaltung der universitären Autonomie, bedarfsgerechte Steuerung der Studienströme und -gebühren, Förderung und Sicherung des (technisch-) wissenschaftlichen Nachwuchses) n Entwicklung des Fachhochschulsektors (ca. 500 bis 1.000 zusätzliche Studienplätze pro Jahr, Zugangsmöglichkeiten für nicht-traditionelle Studierende) n PädagogInnen-Aus- und Weiterbildung NEU rasch umsetzen (u.a. neues Lehrerdienstrecht, Sicherstellung des Nachwuchses an Fachperso- nal an den berufsbildenden Schulen, Qualitätssicherung nach internationalen Standards) | 15
Forschung, Technologie und Innovation stärken Wo wir stehen Innovation Union Scoreboard 2013 0,8 Forschung, Technologie und Innovation prägen unsere Gesellschaft in 0,720 Innovation Leaders 0,718 0,681 0,747 Innovation Followers immer stärkerem Maße. Vor allem für rohstoffarme, wissensorientierte 0,7 Moderate Innovators 0,648 0,626 0,602 0,624 0,622 Staaten wie Österreich ergibt sich durch den Ausbau ihrer Innovations- Modest Innovators 0,597 0,568 0,6 0,544 kraft großes Potenzial zum Erhalt von Lebensstandard und Wohlstand. 0,508 0,505 0,500 Die schleichende Erosion der Standortattraktivität im Vergleich zu Mitbe- 0,5 0,445 0,406 0,407 0,402 werbern ist allerdings Faktum. Im Europäischen Innovationsranking „Inno- 0,4 0,340 Quelle: Europäische Kommission, IV Wirtschaftspolitik 0,337 0,323 vation Union Scoreboard“ hat Österreich nach dem Verlust mehrerer Ränge 0,284 0,280 0,270 0,225 in den letzten Jahren aktuell einen weiteren Rang verloren und liegt nur 0,3 0,221 0,188 noch auf Platz 9 innerhalb der EU-27. Österreich entfernt sich damit immer 0,2 weiter von der selbst gesteckten Zielsetzung, in die Gruppe der „Innovation Leader“ vorzustoßen. 0,1 0,0 Schweden Deutschland Dänemark Finnland Niederlande Luxemnurg Belgien Vereinigtes Königreich Österreich Irland Frankreich EU Slowenien Zypern Estland Italien Spanien Portugal Tschechien Griechenland Slowakei Ungarn Malta Litauen Polen Lettland Rumänien Bulgarien Ziele & Maßnahmen n FTI-Strategie aktualisieren und umsetzen n Potenziale der Innovation aktivieren (u.a. Attraktivierung der For- schungsprämie, Anheben des Deckels für Auftragsforschung auf 5 Millionen Euro, Förderung von Innovationsnetzwerken, Förderung der Innovationskooperationen zwischen Unternehmen) n Exzellenz in Forschung & Entwicklung ausbauen (u.a. mit IST Austria, AIT Austrian Institute of Technology, IMP – Institut für Molekulare Pathologie) n Politische Steuerung effizient organisieren (u.a. enge Verzahnung der Agenturen FWF, FFG und aws, Output- und Impact-Zielvorgaben für Förderagenturen) n Finanzielle Trägerschaft verbreitern (u.a. Erhöhung des Budgets der FFG um jährlich 10 Prozent, Weiterentwicklung der „Nationalstiftung für Forschung“) n Innovation und Forschung auf europäischer Ebene stärken (u.a. durch „Simplification“-Ansatz, Abholbarkeit von Forschungsmitteln verbessern) 16 |
n Forschungs- und Innovationsnachwuchs sicherstellen (u.a. Frühförderung von Kindern und Jugendlichen, attraktiver MINT-Regelunterricht, Forcierung des Erfolgsmodelles HTL) n Internationale Leitbetriebe als Innovationslokomotiven stärken (u.a. durch Standortstrategie für internationale Unternehmen, „Stand- ort-Checks“ als Praxistest für die Auswirkungen von geplanten, standortrelevanten Maßnahmen auf internationale Unternehmen, Stärkung der Position österreichischer Leitbetriebe im konzerninternen Wettbewerb zur Ankurbelung der privaten Forschungsaufwendungen) Sozialsysteme nachhaltig sichern und Strukturreformen vorantreiben Wo wir stehen Österreich verfügt über einen ausgebauten Sozialstaat. Die Sozialquote liegt mit 28,3 Prozent (Wert OECD 2012) deutlich über dem OECD-Durchschnitt (OECD 2012: 21,7 Prozent). Der demografische Wandel wird sich spürbar auf die demografieabhängigen Ausgaben etwa in den Bereichen Pensionen, Gesundheit und Pflege auswirken. Ziel muss es sein, strukturelle Veränderungen voranzutreiben, positive Leis- tungs- und Erwerbsanreize zu setzen und den Sozialstaat in Österreich insgesamt möglichst effizient und nachhaltig zu gestalten. Reformbedarf besteht insbesondere beim gesetzlichen Pensionssystem. Österreich weist mit zuletzt 58,4 Jahren in der gesetzlichen Pensions- versicherung ein im internationalen Vergleich besonders geringes faktisches Pensionsantrittsalter auf. Trotz mehrerer Pensionsreformen seit dem Jahr 2000 erfolgt nach wie vor ein starker Zustrom in unterschiedliche Formen der Früh- und Invaliditätspension. Österreichs Gesundheitssystem bietet der Bevölkerung Zugang zu qualitativ Pensionszuerkennungen nach Pensionsarten in der gesetzlichen hochwertigen Leistungen und sichert eine flächendeckende Versorgung. Pensionsversicherung im Jahr 2012: insgesamt 123.238 Zersplitterte Kompetenzen und mangelnde einheitliche Planung und normale Alterspension Leistungssteuerung führen jedoch zu Ineffizienzen, viele Behandlungen Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger 27.446 werden nicht auf der adäquaten Versorgungsebene durchgeführt. Gleichzei- 22,3 22,3 Witwen/Witwer und Waisen tig weist Österreich eine unterdurchschnittliche Gesundheitserwartung auf. 32.141 Das Gesundheitssystem ist zu wenig präventiv orientiert. Anreize für mehr 26,1 vorzeitige Alterspensionen 29,3 Eigenverantwortung fehlen. 36.111 geminderte Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit 27.446 | 17
Ziele & Maßnahmen n Strukturelle Reformen im Pensionssystem umsetzen (Ziel ist u.a. ein beitragsorientiertes Pensionskonto zu realisieren. Sollte das gegenwär- tige System grundsätzlich beibehalten werden, dann gilt es, das gesetzliche Frauenpensionsalter schneller anzugleichen, die gesetzliche Einschränkung frühzeitiger Pensionsformen und der Zugangsmöglichkeiten zu Invaliditätspensionen (Rehabilitation und Erwerbsinteg- ration vor Pension) zu realisieren. Weitere Ziele: Förderung längerer Erwerbstätigkeit durch Ermöglichung eines fließenden Übergangs von der Erwerbstätigkeit in die Pension, vollständige Pensionsharmonisierung auf Bundes- und Länderebene, Förderung der zweiten und dritten Säule des Pensionssystems) n Qualität und Effizienz im Gesundheitssystem fördern, Eigenverantwortung stärken (u.a. Senkung des Krankenversicherungsbeitrages, Schaf- fung eines bundesweit einheitlichen Krankenanstaltengesetzes, gemeinsame Planung und Steuerung statt aufwendiger Parallelstrukturen, „Finanzierung aus einer Hand“, Zugangssteuerung in die richtige Versorgungsebene, Hausarzt als „Gate-Keeper“, einheitliche Kostenbetei- ligungssysteme, die geeignete Anreizmechanismen für die adäquate Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen setzen, gesetz- licher Verwaltungskostendeckel, mehr Transparenz und Qualität durch vergleichende Benchmarks und Performanceevaluation, „Elektro- nische Gesundheitsakte“ (ELGA) lückenlos umsetzen, Qualitätswettbewerb im Gesundheitswesen, Eigenverantwortung und Prävention stärken) n Kostenwahrheit in der Unfallversicherung realisieren (u.a. Senkung des Dienstgeberbeitrages zur Unfallversicherung, keine zweckfremde Verwendung von Mitteln, transparente Einzelfallabrechnung der Ersatzansprüche zwischen Unfallversicherung und Krankenversicherung zur Sicherstellung der Kostenwahrheit) Öffentliche Verwaltung effizient managen Wo wir stehen Österreich braucht einen leistungs- und handlungsfähigen Staat, der schlank und effizient ist. Weniger Bürokratie bedeutet mehr Hand- lungsspielraum für staatliche Kernaufgaben. Eine konsequente Staatsreform bietet beachtliche Einsparungspotenziale, aber auch die Chance auf einen Qualitätsschub in der Verwaltung. Österreichs öffentliche Haushalte müssen laut internationalen Studien in den kommenden Jahren knapp vier Prozent des BIP an Ausgaben 18 |
über Strukturreformen einsparen, um über die nächsten Jahrzehnte ausgeglichen zu bilanzieren. Ein Viertel davon ist im Bereich der Verwal- tung zu lukrieren. Der Vergleich mit anderen EU-Staaten zeigt, dass die Ausgaben für die öffentliche Hoheitsverwaltung in Österreich mit 1.270 Euro pro Kopf kaufkraftbereinigt um knapp 420 Euro über dem EU-Durchschnitt liegen (und um knapp 340 Euro über dem Durchschnitt der alten EU-Mitgliedstaaten). Daraus ergibt sich für Österreich ein Einsparungspotenzial in der Hoheitsverwaltung von einem Prozent des BIP. Pro-Kopf-Ausgaben der EU-Staaten für Hoheitsverwaltung* Euro in Kaufkraftstandards; 2011 Ziele & Maßnahmen (COFOG-Bereich "allgemeine öffentl. Verwaltung" ohne Staatsschuldentransaktionen, EZA, Forschung; inkl. Justiz) 1.800 n Umfassende Staats- und Verfassungsreform umsetzen (u.a. durch * ohne Belgien, Slowakei (keine Daten) sowie Staaten mit weniger als 1 Mio. Einwohner; Daten für Spanien von 2010 systematische Entflechtung und Bündelung von Aufgaben sowie eine 1.600 bestmögliche Kompetenzaufteilung zwischen den Gebietskörperschaf- 1.400 1.270 ten) 1.200 n Neue Aufgabenverteilung und moderner Finanzausgleich (u.a. durch 1.000 851 Zusammenfallen der Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverant- 800 wortung, moderne neue Steuerungselemente beim Finanzausgleich, 600 Schuldenbremse in die Verfassung) 400 n Benchmarking-Ansatz und Best-Practice-Modelle nutzen (privatwirt- Quelle: Eurostat, IV 200 schaftliche Anreizmechanismen auch im öffentlichen Bereich für 46,4 Tschechien 25,6 Schweden 48,2 42,8 24,6 Polen 24,0 Ungarn 29,4 Italien 34,8 Finnland 43,5 29,3 35,2 30,3 43,2 Irland 27,8 34,3 Portugal 34,3 37,0 Spanien 30,7 37,9 Griechenland 41,0 Frankreich 37,5 41,9 28,1 Estland 18,2 31,0 39,1 Niederlande 39,1 Dänemark 43,1 34,1 31,4 17,5 27,1 EU27 31,1 0 Österreich Slowenien UK Litauen Lettland Bulgarien Deutschland Effizienzsteigerungspotenzial ohne Leistungseinbußen von über 1,5 Prozent des BIP) n Verwaltungsebenen hinterfragen (u.a. Fusionen kleiner Gemeinden Theoretische Effizienzreserven gemäß Bundesländer-Benchmarking in Prozent des BIP auf eine Mindestgröße von 10.000 Einwohnern forcieren, Bezirksebe- ne und Städte mit eigenem Status hinterfragen, Struktur und Anzahl -0,52 stationäre Gesundsheitsversorgung der Sozialversicherungsträger auf Effizienzpotenziale überprüfen) -0,30 Allgemeine Verwaltung n Mehr Transparenz sichern (v.a. modernes Bundeshaushaltsrecht -0,24 Kinderbetreuung rasch auf alle Bundesländer ausdehnen, Haftungen und Ausgliede- -0,21 Wohnbauförderung rungen der Länder und Gemeinden nachvollziehbar ausweisen) -0,19 stationäre Pflege Quelle: EcoAustria n Effizienz und Effektivität der Öffentlichen Verwaltung ständig -0,10 Bildung verbessern (u.a. durch Festlegung von konkreten Wirkungszielen, -0,6 -0,5 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0,0 | 19
regelmäßiges und institutionalisiertes Controlling und nachfolgende Evaluierung, Stärkung der Finanzkontrolle, modernes Dienstrecht – Abschwächung des Senioritätsprinzips, flachere Einkommenskurven) n Förderungen überprüfen (u.a. durch wirkungsorientierte Folgenabschätzung und „Sunset-Subsidization“ nach Schweizer Modell, zeitliche Befristung von Förderungen) n Bürgernahen Leistungsstaat umsetzen (Eigenverantwortung und Gestaltungsfreiheit der Bürger ausreichend Raum lassen) n Bürokratie und Verwaltungskosten für Unternehmen abbauen (u.a. durch Entflechtungen im Bereich der Betriebsanlagen-Verfahren, Verrin- gerung der Unternehmensbeauftragten, Abschaffung von „Nebensteuern“ wie etwa der Werbeabgabe, der Gesellschaftssteuer, der Rechtsge- schäftsgebühren sowie Bagatellabgaben auf Landes- und Gemeindeebene) n „Superwahlsonntag“ einführen (alle Landtage, Gemeinderäte und – soweit eine Direktwahl vorgesehen ist – auch Bürgermeister stets am selben Tag für eine einheitliche Wahlperiode von fünf Jahren wählen) Gesellschaftlichen Wandel begleiten Wo wir stehen Österreich ist derzeit noch eines der wohlhabendsten Länder der Erde. Dennoch ist die gesellschaftliche Stimmungslage ambivalent. Es herrscht ein Mangel an Visionen und Zielen für die Zukunft. So ist die österreichische Gesellschaft durch hohe Standards bei Lebensqualität, Beschäftigung, Wohlstand und Sicherheit geprägt. Zugleich sind einem kleinen Teil der Bevölkerung diese Standards nicht zugänglich. Die Fertilitätsrate von 1,4 Kindern pro Frau ist angesichts einer idealen Reproduktionsrate von 2,1 niedrig. In Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen und Männern gilt es, Rahmenbedingungen zu verbessern. Jährlich wandern zirka 110.000 Menschen nach Österreich zu, etwa 80.000 wandern ab. Österreich braucht den Wanderungssaldo von 30.000 möglichst qualifizierten Personen für den Arbeitsmarkt, um der negativen Geburtenbilanz entgegenzuwirken und um die Sozialsysteme nicht zu gefährden. 20 |
Ziele & Maßnahmen n Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen (u.a. durch klares Bekenntnis der Regierung zu CSR und social business, steuerliche Anreize für Unternehmen und Stiftungen, die sich gemeinnützig engagieren) n Beruf und Familie besser vereinbaren (u.a. durch Ausbau der Kinderbetreuung vor Kinderbetreuungsquoten im Jahr 2011 nach Bundesland 0 bis 3 3 bis 5 jährige allem für Unter-Dreijährige sowie verbesserte Qualität und Öffnungszeiten, bewusst- 100 seinsbildende Maßnahmen und Anreize für eine stärkere Einbindung der Väter in die Erziehungs- und Familienarbeit, Reform der Elternteilzeit auf Basis der Evaluierung 80 der Belastungen von Unternehmen durch die derzeitige Regelung) n Familien fördern und entlasten (u.a. durch einheitliche „Familienbeihilfe Neu“ mit 60 200 Euro für Unter-15-Jährige und 220 Euro ab 15 Jahren, „Kinderbildungsbonus“ als steuerliche Absetzbarkeit von Ausgaben für Kinderbetreuung und Kinderbildung 40 im Ausmaß von 800 Euro pro Kind/Jahr, 35.000 neue Kinderbetreuungsplätze für Unter-Dreijährige, Erweiterung der Öffnungszeiten von weiteren 70.000 Kinderbe- 20 Quelle: Statistik Austria treuungsplätzen, Verbesserung der pädagogischen Qualität) 46,4 25,6 48,2 42,8 24,6 24,0 29,4 34,8 43,5 29,3 35,2 30,3 43,2 27,8 34,3 34,3 37,0 30,7 37,9 41,0 37,5 41,9 28,1 18,2 31,0 39,1 39,1 43,1 34,1 31,4 17,5 27,1 31,1 0 n Rahmenbedingungen für Gleichstellung schaffen (u.a. durch Ermutigung von Mädchen B K NÖ OÖ S St T V W Ö bzw. jungen Frauen, MINT-Fächer zu studieren bzw. technische Berufe zu erlernen, freiwillige Anreize zur Steigerung des Frauenanteils in Industrie und Technik, Qualität der Frauenbeschäftigung verbessern, qualifizierte Teilzeit und Führung in Teilzeit (für beide Geschlechter) ermöglichen) n Integration weiter verstärken (u.a. durch Ausbau der Welcome-Center für Neuzuwandernde, verbesserte Anerkennung von im Ausland er- worbenen Qualifikationen, Aufenthalts- und Beschäftigungsrecht harmonisieren, Partizipation in gesellschaftlichen Institutionen fördern) n Staatsbürgerschaft als Integrationsanreiz gestalten (v.a. Ausbau von Anreiz- und Willkommenselementen im österreichischen Staatsbürger- schaftsrecht, Überprüfung einer Liberalisierung der Wahlrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte, Kriterienkatalog für den Erwerb der Staatsbürgerschaft flexibler gestalten, Überprüfung der Perspektive von Doppelstaatsbürgerschaften) n Erarbeitung einer modernen Zuwanderungsstrategie, welche die Entwicklung des Arbeitsmarktes, die relevanten Herkunftsländer und ein zeitgemäßes Migrationsmanagement berücksichtigt. | 21
Europa und internationale Beziehungen aktiv mitgestalten | Zukunftsmärkte erschließen Entwicklung der Anteile der Wirtschaftsräume am Welt-BIP EU27 USA BRIC Lateinamerika ohne Brasilien sonstige Industrieländer (13 Länder) Asiatische Entwickungsländer ohne China, Indien Sub-Sahara Afrika (45 Länder) sonstige Länder Anteile in Prozent Wo wir stehen 35 Die Europäische Integration hat Österreich massive Wohlstandsgewinne gebracht. Der EU-Beitritt im Jahr 1995, 30 der Beitritt zur Währungsunion und die EU-Erweiterung haben bis zum Jahr 2010 zu einem zusätzlichen Wachstum 25 pro Jahr bis zu einem Prozent geführt, die Arbeitslosigkeit 20 gesenkt und tausende Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Österreichs Unternehmen zählen heute zu den Topinvesto- 15 ren in Mittelosteuropa. Die „Emerging Markets“ außerhalb Quelle: IMF-Datenbank (April 2013) Europas gewinnen signifikant an wirtschaftlicher und 10 politischer Bedeutung. Eine stärkere Vernetzung mit den neuen globalen Wachstumszentren ist entscheidend für den 5 Weg aus der Krise sowie für die Sicherung des Wohlstands 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 in Europa und Österreich. Für Europas Zukunft und seine Wettbewerbsfähigkeit ist es unverzichtbar, dass elementare Prinzipen, wie Sicherstellung der langfristigen Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen, die Erhöhung der Leistungskraft der Volkswirtschaft und die Verbesserung der Beschäftigungsfähig- keit der Bevölkerung von allen Staaten der Europäischen Gemeinschaft gleichermaßen eingehalten werden. Die Diskussion zur Zukunft des „Projekts Europa“ ist unter Einbeziehung verschiedenster Stakeholder mit der Bürgergesellschaft zu führen. 22 |
Ziele & Maßnahmen n Europa re-industrialisieren (u.a. mithilfe von Wettbewerbschecks von Gesetzesinitiativen) n EURO-Stabilitätspolitik und wirtschaftspolitische Integration forcieren (u.a. verbindliche Umsetzung von Reformprogrammen durch die Mitgliedstaaten) n Demokratische Legitimation und Rechenschaftspflicht der EU-Institutionen stärken (u.a. durch Verzahnung zusätzlicher Kompetenzen auf europäischer Ebene mit der nationalen Politik auf Bundes-, Landes-, und Gemeindeebene) n Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen (u.a. durch Flexibilisierungsschritte am Arbeitsmarkt, Abbau von Zugangshemmnissen, Reduktion der Arbeitszusatzkosten, mehr Mittel für Bildung, Aus- und Weiterbildung) n Österreich muss sich zudem nachhaltig für eine stärkere Rolle der Europäischen Union in der Weltpolitik einsetzen n Positionierung Österreichs im europäischen Entscheidungsprozess stärken (v.a. durch politische Allianzen) n Österreichs Kräfte in Mittelosteuropa (MOE) bündeln (u.a. durch ein Koordinationsgremium der mittelosteuropäischen Staaten) n Chancen der Emerging Markets nützen (u.a. durch Einsatz für faire Liberalisierung des Welthandels, Freihandelsabkommen mit strategi- schen Partnern der EU, Standortmarketing für Österreich verbessern, gezielte Förderung des Sprachenunterrichts und Stärkung interkultu- reller Fähigkeiten, Ausbau internationaler Austauschprogramme an Schulen und Universitäten) | 23
IMPRESSUM Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung), Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien, Tel.: +43 1 711 35 - 0, Fax: +43 1 71135 - 2910, info@iv-newsroom.at, http://www.iv-net.at Grafik: Michael Hirschberger, BFA Wien, im Juni 2013 Österreichisches Umweltzeichen Gedruckt nach der Richtlinie des österreichischen Umweltzeichens “Schadstoffarme Druckerzeugnisse” Druckerei Piacek GmbH - UWNr. 707
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