BACHELORARBEIT - Keep me posted - Vom Urlaubsvideo zum Werbegiganten Eine Untersuchung der Entwicklung von Bewegtbild auf sozialen Netzwerken ...

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BACHELORARBEIT

                            Frau
                  Maxi Willmann

      Keep me posted – Vom
           Urlaubsvideo zum
              Werbegiganten
      Eine Untersuchung der
 Entwicklung von Bewegtbild
    auf sozialen Netzwerken

                           2017
BACHELORARBEIT - Keep me posted - Vom Urlaubsvideo zum Werbegiganten Eine Untersuchung der Entwicklung von Bewegtbild auf sozialen Netzwerken ...
Fakultät: Medien

       BACHELORARBEIT

          Keep me posted –
      Vom Urlaubsvieo zum
            Werbegiganten
     Eine Untersuchung der
Entwicklung von Bewegtbild
   auf sozialen Netzwerken

                         Autor/in:
              Frau Maxi Willmann

                     Studiengang:
              Film und Fernsehen

                   Seminargruppe:
                      FF14wS3-B

                         Erstprüfer:
            Prof. Peter Gottschalk

                       Zweitprüfer:
               Christian Roschke

                    Einreichung:
             Hamburg, 06.01.2018

                       Einreichung:
                        Ort, Datum
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Faculty of Media

          BACHELOR THESIS

       Keep me posted – from
  holiday video to commercial
                        giants
        An analysis about the
development of moving image
              on social media

                             author:
                  Ms. Maxi Willmann

                     course of studies:
                 Film und Fernsehen

                       seminar group:
                         FF14wS3-B

                        first examiner:
               Prof. Peter Gottschalk

                   second examiner:
                  Christian Roschke

                        submission:
                Hamburg, 06.01.2018

                          submission:
                           Ort, Datum
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Inhaltsverzeichnis                                                               VI

Bibliografische Angaben

Nachname, Vorname: Willmann, Maxi

Keep me posted - Vom Urlaubsvideo zum Werbegiganten
Eine Untersuchung der Entwicklung von Bewegtbild auf sozialen Netzwerken

Keep me posted – from holiday video to commercial giants
An analysis about the development of moving image on social media

74 Seiten, Hochschule Mittweida, University of Applied Sciences,
Fakultät Medien, Bachelorarbeit, 2017

Abstract

Die Intention dieser Arbeit besteht darin, die drei sozialen Netzwerke Facebook,
YouTube und Instagram in Bezug auf ihre Videos miteinander zu vergleichen. Dabei
wird im ersten Teil die Entwicklung der drei Plattformen mit dem Fokus auf die
Gründung, die Bewegtbild-Entwicklung, sowie die Werbung, den technischen Aufbau
und die Bildformate erläutert. Im Anschluss werden die Fakten verglichen und die
Erfolgsfaktoren, die Konkurrenzpunkte und die gegenseitige Abhängigkeit der
Plattformen herausgestellt. Zuletzt werden die Auswirkungen der Entwicklung in Bezug
auf die Inhalte der Webvideos dargelegt. Die Arbeit zeigt, dass die drei Plattformen
Facebook, YouTube und Instagram in ihrer jeweiligen Kernkompetenz am stärksten
sind, in Konkurrenz zueinander stehen und dennoch koexistieren, da sie für
verschiedene Zwecke von ihren Mitgliedern genutzt werden und untereinander verlinkt
werden.
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Inhaltsverzeichnis                                                                                                                VII

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ......................................................................................................... VII

Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ VIII

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... IX

1          Einleitung ............................................................................................................ 1
1.1        Aufbau der Arbeit ................................................................................................ 1
1.2        Zielsetzung der Arbeit ......................................................................................... 2

2          Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0 ............................................... 4
2.1        Begriffserklärung ................................................................................................. 4
2.2        Von Desktop zu mobil ......................................................................................... 7

3          Facebook ............................................................................................................ 9
3.1        Gründung ............................................................................................................ 9
3.2        Einbindung von Videos ..................................................................................... 11
3.3        Format und technischer Aufbau ........................................................................ 12
3.4        Werbung ........................................................................................................... 17

4          YouTube ........................................................................................................... 19
4.1        Gründung .......................................................................................................... 19
4.2        Bewegtbild-Entwicklung .................................................................................... 21
4.3        Format und technischer Aufbau ........................................................................ 24
4.4        Werbung ........................................................................................................... 25

5          Instagram .......................................................................................................... 28
5.1        Gründung .......................................................................................................... 28
5.2        Einbindung von Videos ..................................................................................... 30
5.3        Format und technischer Aufbau ........................................................................ 31
5.4        Werbung ........................................................................................................... 32

6          Vergleich der Plattformen ................................................................................. 35
6.1        Erfolgsfaktoren .................................................................................................. 35
6.2        Konkurrenzpunkte ............................................................................................. 41
6.3        Abhängigkeit ..................................................................................................... 46
6.4        Internetwerbung – Auswirkungen auf private und kommerzielle Videos .......... 48

7     Fazit ........................................................................................................................ 53

Literaturverzeichnis ........................................................................................................ XI

Eigenständigkeitserklärung ....................................................................................... XXIII
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Abkürzungsverzeichnis                                              VIII

Abkürzungsverzeichnis

Vlogger          Video-Blogger
%                Prozent
bzw.             beziehungsweise
USA              Vereinigte Staaten von Amerika
Vlog             Video-Blog
fps              frames per second
Ads              engl. adverts - Werbeanzeige in Form von Videos
App              Applikation
dt.              deutsch
eng.             englisch
Hrsg.            Herausgeber
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Abbildungsverzeichnis                                                                                          IX

          Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ranking der größten Social Networks ....................................................... 6
Abbildung 2: Weltweiter Medienkonsum ......................................................................... 8
Abbildung 3: Facebook Nutzerzahlen 2008 bis 2017 ................................................... 10
Abbildung 4: Vergleich von Bildauflösungen................................................................. 13
Abbildung 5: Vergleich Seitenverhältnisse.................................................................... 14
Abbildung 6: Beispiel 360 Grad Video .......................................................................... 15
Abbildung 7: 360 Grad Videoansicht auf mobilen Geräten ........................................... 16
Abbildung 8: YouTube Nutzerzahlen 2013 bis 2017..................................................... 20
Abbildung 9: Top 5 YouTube-Kanäle weltweit .............................................................. 23
Abbildung 10: Beispiel YouTube-Ad ............................................................................. 26
Abbildung 11: Instagram Nutzerzahlen 2013 bis 2017 ................................................. 29
Abbildung 12: Instagram Story-Beitrag Stories-Archiv.................................................. 32
Abbildung 13: Beispiel Storybeitrag Influencer Gewinnspiel......................................... 33
Abbildung 14: YouTube Genrepräferenzen von Konsumenten .................................... 38
Abbildung 15: Nutzugsverhalten Instagram Stories weltweit ........................................ 40
Abbildung 16: Instagram News Feed und Suchfunktion ............................................... 43
Abbildung 17: Beispiel YouTube-Verweis in Instagram-Profilbeschreibung ................. 45
Abbildung 18: Beispiel Facebook Teil-Funktion auf YouTube ...................................... 46
Abbildung 19: Beispiel YouTube-Thumbnail ................................................................. 50
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Einleitung                                                                            1

1       Einleitung
Wir alle nutzen heutzutage täglich die Vorzüge des World Wide Web, seien es Such-
maschinen, Videoportale oder soziale Netzwerke. Sie dienen uns zur Informationsbe-
schaffung und zur Unterhaltung und sind einfach und überall abrufbar, ob über mobile
Geräte oder mit fest installierten Desktopversionen. Es ist uns jederzeit möglich, unse-
re Lieblingsinternetseiten und Applikationen aufzurufen. Auf sozialen Netzwerken wie
Facebook existieren seit geraumer Zeit nicht nur Beiträge in Form von Texten und Fo-
tos, sondern auch Videos. Die Rede ist von Webvideos.

Webvideos auf den Internetplattformen Facebook, YouTube und Instagram haben in
den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchlebt. Dabei ist nicht nur die Rede
von der technischen Entwicklung, sondern auch von den inhaltlichen Veränderungen
der Videos, die durch mehrere Faktoren entstehen. Einer der Gründe, die Nutzung der
sozialen Netzwerke auf unterschiedlichen Endgeräten mit unterschiedlichen techni-
schen Eigenschaften. Die Längen der Videos, als auch ihre stilistischen Bearbeitungs-
funktionen   sind   weitere   Faktoren,   die   zum   Aufblühen   der   Webvideos   auf
Internetplattformen beitragen. Das Voranschreiten der Internetwerbung in Form von
Bewegtbild nimmt in Kombination mit sozialen Netzwerken dabei einen besonders gro-
ßen Platz ein.

Doch stehen die drei Plattformen durch ihre technischen Möglichkeiten im Bereich Vi-
deo in Konkurrenz zueinander? Oder bauen sie aufeinander auf und sind abhängig
voneinander? Um diese Fragen zu beantworten, spielen auch die Intentionen der Platt-
form-Nutzer, bezüglich Konsum und Produktion der Videos, eine wichtige Rolle.

1.1     Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von Webvideos auf den drei
Internetplattformen Facebook, YouTube und Instagram. Zu Beginn werden das Web
2.0, soziale Netzwerke und Videoportale begrifflich und inhaltlich erklärt, um für den
weiteren Forschungsverlauf eine Grundlage herzustellen. Mithilfe einer Statistik wird
die Bedeutung des Aufschwungs sozialer Netzwerke verdeutlicht.
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Einleitung                                                                           2

Im nächsten Schritt werden die drei Pattformen Facebook, YouTube und Instagram
nacheinander auf ihre Bewegtbild-Entwicklung untersucht. Jede Plattform wird dabei in
Bezug auf ihre Gründung, ihre Videoinhalte und ihren technischen Aufbau analysiert.
Zum Verständnis der technische Grundlagen werden Bildformate und Seitenverhältnis-
se, als auch 360 Grad Videos im Kapitel der ersten Plattform Facebook erklärt. Eben-
falls wird bei jeder Plattform auf die Entwicklung und verschiedenen Formen von
Werbung eingegangen.

Im nächsten Schritt werden die Erfolgsfaktoren der drei Plattformen mit ihren Videos
aufgeführt. Dabei wird besonders auf die Vorteile eingegangen, welche die Nutzer da-
zu motivieren, Videos auf der jeweiligen Plattform zu konsumieren und hochzuladen.

Zuletzt werden die drei Plattformen Facebook, YouTube und Instagram auf Grundlage
der bereits erarbeiteten Fakten miteinander verglichen. Konkurrenzpunkte der Platt-
formen, als auch ihre Abhängigkeit voneinander, werden in dem letzten Schritt erarbei-
tet. Die Auswirkungen auf die Inhalte der Webvideos, die durch Konkurrenz,
Abhängigkeit und die vielseitige Entwicklung zustande kamen, werden im letzten Kapi-
tel erläutert.

1.2      Zielsetzung der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, die Entwicklung der Webvideos auf den Plattformen Facebook,
YouTube und Instagram zu untersuchen und miteinander zu vergleichen, um heraus-
zufinden, inwiefern sich die Webvideos von anfänglichen privaten Videos zu kommer-
ziellen Videos für Werbezwecke entwickelt haben. Dabei wird nicht nur der Einfluss
von Werbung und die daraus resultierenden Werbevideos auf den Plattformen unter-
sucht, sondern zusätzlich der technische Aufbau und die Einführung von Bewegtbild-
Inhalten. Durch eine weitgehende Recherche sollen die Erfolgsfaktoren der drei Netz-
werke in Bezug auf ihre Webvideos erarbeitet werden. Dazu wird erläutert, auf welcher
Plattform der Anfang von Webvideos zu finden ist, und ob, und inwiefern die Plattfor-
men in Konkurrenz zueinander stehen. Durch die Analyse der Entwicklung monetari-
sierter Webvideos aus Werbezwecken, soll eruiert werden, ob die Plattformen durch
die individuelle Nutzung der Konsumenten voneinander abhängig werden.
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Einleitung                                                                                             3

Im letzten Teil sollen die gesammelten Auswirkungen verglichen werden und somit die
Frage beantwortet werden, ob sich Facebook, YouTube und Instagram immer mehr zu
Werbeplattformen anstatt unterhaltungsorientierter Social Networks1 entwickeln.

1
    dt. soziale Netzwerke. Wird im Folgenden detaillierter erklärt.
2
    Vgl. Grabs, Anne / Bannour, Karim-Patrick (2012): Follow me! Erfolgreiches Social Media Marketing mit
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0                                                        4

2        Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0 sind stetige Begleiter aller Altersklas-
sen der heutigen Gesellschaft. Das folgende Kapitel wird mit der Bedeutung des Web
2.0 eingeleitet. Im Folgenden werden soziale Netzwerke und Videoportale begrifflich
und inhaltlich erklärt. Dabei wird auf die jeweiligen Grundfunktionen und das Wachstum
eingegangen. Im Anschluss wird der digitale Wandel von Desktop zu mobilen Geräten
erläutert.

2.1      Begriffserklärung
Web 2.0

Unter dem Begriff Web 2.0 versteht man die aktuelle Version des World Wide Web.
Der Fokus liegt dabei neben dem massenhaften Verkauf von Produkten über das In-
ternet, besonders auf Inhalte, die durch den Nutzer selbst generiert werden.

        „Grundsätzlich bietet das Web 2.0 [...] die Möglichkeit für alle User, selbst Inhal-
        te zu erstellen und diese über die verschiedensten Kanäle untereinander mitzu-
        teilen.“2

Inhalte des Web 2.0 werden nicht nur konsumiert, sondern gegebenenfalls auch von
Nutzern verändert. Darunter fallen Foren und Bewertungsplattformen, die als Urgestein
von Internetplattformen gelten.3 Ein Beispiel ist dafür die Internetseite Wikipedia, eine
Enzyklopädie, dessen Inhalte von jeglichen Nutzern erstellt, korrigiert und verändert
werden können.

Videoportale

Videoportale sind auf Bewegtbild ausgerichtete Internetplattformen. Ihre Grundfunktion
besteht darin, Videos sämtlicher Genres übersichtlich im World Wide Web für den Be-
wegtbild-Konsum zur Verfügung zu stellen. Dabei werden Videos von Nutzern und Mit-
gliedern konsumiert als auch nur von Mitgliedern hochgeladen. Durch das Erstellen

2
  Vgl. Grabs, Anne / Bannour, Karim-Patrick (2012): Follow me! Erfolgreiches Social Media Marketing mit
Facebook, Twitter und Co, 2.,aktualisierte Auflage, Bonn, S.25.
3
  Vgl. Grabs / Bannour (2012), S. 151.
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0                                                          5

eines Profils können Mitglieder Videos zu selbst erstellten Playlists4 hinzufügen und
mithilfe einer Suchfunktion Videos finden.

Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke werden auf englisch auch Social Networks genannt und sind auf
Kommunikation ausgelegte Internetplattformen.

           „Kennzeichnend für Social Networks im Bereich des Internets ist die Bildung ei-
           ner Gesellschaft („community“) über eine auf Internettechnologie basierende
           Dienstleistungsplattform. Der Zugang erfolgt über eine Web-Site im World Wide
           Web.
           Zu den charakteristischen Funktionailiäten von Social Networks gehören die
           Möglichkeit, ein persönliches Profil zu erstellen, das Führen und die Verwaltung
           einer Kontaktliste oder eines persönlichen Adressbuches samt automatischem
           Abgleich – der sog. „friend finder“ – sowie die Möglichkeit Nachrichten und In-
           halte mit anderen Nutzern auszutauschen und zu teilen.“5

Wie in der folgenden Arbeit weiter darauf eingegangen wird, erweiterten sich soziale
Netzwerke enorm in ihren Videofunktionen. Ebenso gewinnen Videoplattformen immer
mehr an Funktionen, die den Grundfunktionen eines sozialen Netzwerks entsprechen.
Webvideos fungieren immer mehr als Informationszünder und werden mit ihren Inhal-
ten, als auch mit ihren technischen Spezifikationen schnelllebiger. Aufgrund ihrer sozial
verbindenden Eigenschaften, lassen sich Videoportale wie YouTube heutzutage unter
dem Begriff Social Network führen.

4
    dt. Abspielliste.
5
    Achtruth, Björn (2014): Der rechtliche Schutz bei der Nutzung von Social Networks, Münster, S.7.
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0                                                            6

                              Abbildung 1: Ranking der größten Social Networks

     Quelle: We Are Social; Hootsuite (2017) über Statista: Ranking der größten sozialen Netzwerke und
      Messenger nach der Anzahl der monatlich aktiven Nutzer (MAU) im August 2017 (in Millionen), in:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181086/umfrage/die-weltweit-groessten-social-networks-nach-
                             anzahl-der-user/ (Ausschnitt - Zugriff am 28.11.2017).

Wie aus der Abbildung zu entnehmen ist, sind anhand der gemessenen aktiven monat-
lichen Nutzer Facebook, YouTube und Instagram die meist genutzten Netzwerke auf
der Welt. Messenger-Applikationen wie WeChat, QQ, Whatsapp und der eigene Mess-
enger-Dienst von Facebook werden hierbei aus dem Fokus genommen.

         „Der enorme Aufschwung der Social Networks ist mit der Möglichkeit verbun-
         den, dass eigene Medien wie Fotos, Filme, Töne und sonstige Dokumente vom
         Nutzer in großem Umfang schnell hochgeladen werden können und somit die
         Nutzer sich digitale Fotoalben usw. ohne weiteren Aufwand teilen können.“6

6
    Achtruth, (2014), S.8.
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0                                                       7

Noch geringer wird der Aufwand beim Hochladen und Erstellen von Inhalten mit mobi-
len Geräten. Sie verfügen über vielseitige Optionen, Content, insbesondere in Form
von Videos, im Internet zu veröffentlichen.

2.2        Von Desktop zu mobil

          „Durch die Vernetzung von Fernsehgerät, Computer, Internet und Smartphone
          werden Medieninhalte in unseren Alltag integriert.“7

Laut Abe Olandres war die Veröffentlichung des Apple iPhones 2007 der Anstoß für
die Innovationswelle des mobilen Wandels.8 Mit der rasanten Weiterentwicklung von
klassischen Mobiltelefonen zu Smartphones wurde die Kommunikation in der Gesell-
schaft immer schnelllebiger. Mobile Geräte werden mit immer mehr Funktionen ausge-
stattet, sodass die Funktion des Telefonierens nebensächlich wird. Terminplaner, eine
Kamera, Messenger-Dienste für den Austausch von Emails und Nachrichten, Navigati-
onssysteme, Spiele und andere Applikationen zur Unterhaltung gehören heute zu den
gewünschten Grundfunktionen, die ein mobiles Gerät besitzen soll. Somit übernimmt
ein Smartphone immer mehr die Funktion eines Minicomputers und bietet eine immer
größer werdende Vielfalt an Kommunikation, Unterhaltung und Informationsbeschaf-
fung.9

         „Für den Nutzer ist es oft bequemer und zeitsparender, mit Hilfe seines Handys
         Informationen aus dem Internet abzurufen, zumal ein PC oft überhaupt nicht
         mehr verfügbar ist. Diese Entwicklung vollzieht sich in einer rasanten Ge-
         schwindigkeit. Die mobile Internetnutzung zeigt eine bis zu achtmal höhere
         Wachstumsgeschwindigkeit im Vergleich zu zur Verbreitung des Desktop Inter-
         net in den neunziger Jahren [22].“10

7
  Schad, Gina (2017): Digitale Verrohung? Was die Kommunikation im Netz mit unserm Mitgefühl macht,
München, S.18.
8
  Vgl. Olandres, Abe (2017): 10 years of iPhone and the smartphone revolution, in: Philstar GLOBAL vom
03. Juli 2017, http://www.philstar.com/technology/2017/07/03/1715688/10-years-iphone-and-smartphone-
revolution (Zugriff am 29.12.2017).
9
  Vgl. Schad (2017), S. 20.
10
   Arnberg, Michael/ Lang, Michael (Hrsg.) (2011): Innovation durch Smartphone & Co: die neuen Ge-
schäftspotenziale mobiler Endgeräte, Düsseldof, S.58.
Soziale Netzwerke und Videoportale im Web 2.0                                                      8

Junge Generationen der heutigen Gesellschaft sind mit dem stetigen Wachstum der
mobilen Datennutzung und Verwaltung aufgewachsen.

                               Abbildung 2: Weltweiter Medienkonsum

         Quelle: Zenith (2017) über Recode: Worldwide average media consumption by type, in:
https://www.recode.net/2017/6/26/15821652/iphone-apple-10-year-anniversary-launch-mobile-stats-smart-
                              phone-steve-jobs (Zugriff am 29.12.2017).

Die obige Abbildung weist den Medienkonsum anhand der genutzten Geräte der letz-
ten Jahre auf. Dabei fällt auf, dass die mobile Internetnutzung drastisch gestiegen ist.
Die Nutzung des Internets auf Desktop basierten Geräten dagegen stagniert. Die Sta-
tistik sagt voraus, dass die Stagnierung und der Zuwachs bis zum Jahr 2019 weiter
zunehmen wird, so dass der einzelne Nutzer im Jahr 2019 122 Minuten im mobilen
Internet verbringt, und nur 35 Minuten im Internet über den Desktop. Die Nutzung des
mobilen Internets beeinflusst auch die Nutzung anderer Medientypen, sodass bei allen
Medientypen, außer des mobilen Internets, eine Stagnierung zu beobachten ist.
Facebook                                                                                           9

3       Facebook
Das vorliegende Kapitel thematisiert die Internetplattform Facebook. Die Geschichte
und Entwicklung von Webvideos wird von der Gründung bis zum heutigen Stand unter-
sucht. Dabei bezieht sich die Entwicklung auf die Genres und die Inhalte der Videos.
Ebenfalls wird auf Formate und den technischen Aufbau eingegangen. Zum Verständ-
nis für die Entwicklung der weiteren Plattformen werden dabei Bildformate und Seiten-
verhältnisse grundlegend erklärt. Zusätzlich erfolgt eine Einführung von 360 Grad
Videos in ihrer Funktion. Zuletzt wird auf die inhaltliche Entwicklung von Werbung in
Form von Videos eingegangen.

3.1     Gründung
Die Internetplattform Facebook wurde 2004 als soziales Netzwerk von Mark Zucker-
berg gegründet.11 Zu Beginn nannte sich das soziale Netzwerk noch the facebook und
war nur für Harvard Studenten zugänglich. Es wurde genutzt, um sich über seinen
Echtnamen mit Kommilitonen über das Internet zu vernetzen und in Kontakt zu bleiben.
2006 wurde der Zugang mit dem neuen verkürzten Namen Facebook für jedermann
auf der Welt erweitert.12

Die technischen Funktionen erweiterten sich stets und gestalteten die Plattform nutzer-
freundlicher. Erlebte Momente der Nutzer können öffentlich oder für Freunde hochge-
laden und auf dem eignen Profil geteilt werden. Diese hochgeladenen Momente
werden in Form von Beiträgen auf dem News Feed angezeigt. Der News Feed ist eine
scrollbare Seite, auf der Beiträge von Freunden chronologisch aufgelistet werden.
Freunde können in Beiträgen markiert werden und diese kommentieren. Ebenfalls
könne Beiträge favorisiert werden.

11
    Vgl. Apel, Peter (2016): Facebook, Berlin, S. 12.
12
     Vgl. Die Geschichte (2017): Die Geschichte von Facebook,          vom   23.   April   2017   in:
https://www.youtube.com/watch?v=ktW4Ewy2cRE (Zugriff am 29.12.2017).
Facebook                                                                                               10

                                Abbildung 3: Facebook Nutzerzahlen 2008 bis 2017

     Quelle: Facebook (2017) über Statista: Anzahl der monatlich aktiven Facebook Nutzer weltweit vom 3.
                               Quartal 2008 bis zum 3. Quartal 2017 (in Millionen), in:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37545/umfrage/anzahl-der-aktiven-nutzer-von-facebook/ (Zu-
                                                griff am 28.11.2017).

Wie die obige Abbildung zeigt, stieg die Zahl an weltweiten monatlichen Facebook-
Nutzern von 100 Millionen im Jahr 2008 auf 2,072 Milliarden im Jahr 2017. Heute ist
Facebook bekannt als das größte Netzwerk der Welt13

13
     Vgl. Apel (2016), S. 7.
Facebook                                                                                            11

3.2      Einbindung von Videos
Seit dem 22. Mai 2007 ist es Nutzern auf Facebook möglich, ihre Momente nicht nur in
Textform zu teilen, sondern neben Fotos, auch Videos hochzuladen.

Dabei handelte es sich um private Inhalte der Nutzer. Einen Monat später konnten Vi-
deos auch über mobile Geräte hochgeladen werden. Dies vereinfachte den Nutzern,
Inhalte, die mit ihrem Smartphone erstellt wurden, im Internet zu veröffentlichen.14

Ebenfalls verbreiteten sich über das soziale Netzwerk Aufrufe unter Freunden für gute
Zwecke. Ein gutes Beispiel für Videos mit sozialem Nutzen ist die Ice Bucket Challenge
in dem Jahr 2014, die auf die Krankheit ALS15 aufmerksam machte. Gemeinsam star-
teten User ein soziales Projekt, dass sich wie im Schneeballprinzip verbreitete und
auch Prominente mitwirken ließ.16 In dem Video markiert und erwähnt der Nutzer
Freunde, ebenfalls ein Ice-Bucket-Challenge-Video zu erstellen, hochzuladen und ge-
gebenenfalls wieder weitere Freunde in ihrem Aufruf zu markieren.

Am 05. August 2015 startete Facebook die Funktion, Live Videos zu veröffentlichen.
Zuerst war dies nur für ausgewählte Prominente möglich, die eine große Reichweite
hatten.17 Diese stellen ihr Leben öffentlich ins Internet und lassen ihre Videokonsumen-
ten an Situationen und Erlebnissen in ihrem Leben teilhaben. Seit April 2016 kann je-
der Nutzer von jeglichen Geräten aus Livestreaming18 betreiben.19

14
   Vgl. Fach, Melissa (2011): The Evolution of Facebook Features [INFOGRAPHIC],
Search Engine Journal, 19. August 2014, in: https://www.searchenginejournal.com/the-evolution-of-
facebook-features/37995/ (Zugriff am 07.11.2017).
15
   Abkürzung für Amyotrophe Lateralsklerose.
16
   Vgl. Facebook (2014): Mathhias Schweighöfer, in:
https://www.facebook.com/matthias.schweighoefer/videos/10152679324049406/ (Zugriff am 31. Dezem-
ber 2017).
17
   Vgl. Constine, Josh (2015a): “Live” Streaming Video Feature, But Only For Celebrities, in: TechCrunch
vom 05. August 2015, https://techcrunch.com/2015/08/05/facescope/ (Zugriff am 08.11.2017).
18
   dt. Echtzeitübertragung.
19
   Vgl. Wagner, Kurt (2016): Facebook Wants You Streaming Live Video From Whatever Device You
Choose, in: Recode vom 12. April 2016, https://www.recode.net/2016/4/12/11586064/facebook-live-video-
api-launch-f8 (Zugriff am 08.11.2017).
Facebook                                                                                              12

Im März 2017 war erstmals für Nutzer die Möglichkeit geboten, live über den Compu-
terdesktop zu streamen.20 Computerspiele können seitdem live von Videokonsumenten
verfolgt werden.

Im selben Monat startete Facebook Stories, die dem Nutzer ermöglichen, Video- und
Bildinhalte hochzuladen, die nur für 24 Stunden sichtbar sind und anschließend ge-
löscht werden. Diese Stories waren erstmals nur über die mobile Ansicht sichtbar.21
Seit August 2017 ist es auch möglich, Stories über die Desktop Ansicht zu sehen.22

3.3      Format und technischer Aufbau
Zu Beginn der Einführung von Bewegtbild auf Facebook war es möglich, Videos mit
einer maximalen Datenrate von 200 MB hochzuladen.23 Über die Jahre hinweg erhöhte
sich stets das Limit für Bitraten von Videos. 2014 war es bereits möglich, Videos mit
einer maximalen Datenrate von 1.024 MB hochzuladen.24 2016 durften die Videos mit
maximal 30fps25 die Datenrate von 1,75 GB nicht überschreiten.

20
   Vgl. Constine, Josh (2017c): Facebook Live adds PC game and desktop live streaming, in: TechCrunch
vom 22. März 2017, https://techcrunch.com/2017/03/22/facebook-live-desktop/ (Zugriff am 08.11.2017).
21
   Vgl. Laurenz, Felix (2017): Facebook Stories: Das steckt hinter dem neuen Feature für mehr als 20
Millionen    Facebook-Nutzer      in   Deutschland,      in:   DerWesten       vom   29.    März     2017,
https://www.derwesten.de/panorama/facebook         -stories-das-steckt-hinter-dem-neuen-feature-fuer-mehr-
als-20-millionen-facebook-nutzer-in-deutschland-id210089135.html (Zugriff am 11.11.2017).
22
   Vgl. Perez, Sarah (2017a): Facebook begins testing Stories on the desktop, in: TechCrunch vom 03.
August 2017, https://techcrunch.com/2017/08/03/facebook-begins-testing-stories-on-the-desktop/ (Zugriff
am 17.11.2017).
23
   Vgl. Cashmore, Pete (2007): Facebook Videos Launches: YouTube Beware!, in: Mashable vom 25. Mai
2007, http://mashable.com/2007/05/24/facebook-video-launches/#x7LQl0aybGqi (Zugriff am 07.11.2017).
24
   Vgl. Vahl, et al. (2014): Facebook Marketing All-in-One For Dummies, 3., aktualisierte Auflage, New
Jersey, S.186.
25
   fps Abkürzung für frames per second (dt. Bilder pro Sekunde).
Facebook                                                                                                 13

                                 Abbildung 4: Vergleich von Bildauflösungen

     Quelle: Philips: What is 4k Ultra HDTV?, in: https://www.usa.philips.com/c-m-so/televisions/p/4k-uhd#
                                           (Zugriff am 04.12.2017).

Auch die Videoqualität wurde zunehmend optimiert. Beginnend mit einer Auflösung von
640×480 Pixeln hatten die Videos im SD-Format noch ein Seitenverhältnis von 4:3.
Fortführend mit 1280×720 Pixeln26, auch HD-Auflösung27 genannt, erweiterte Facebook
bis 2017 die Auflösung auf Full-HD, was 1920×1080 Pixeln entspricht. Aktuell ist Face-
book dabei, die Videoqualität auf Ultra-HD mit 3840 × 2160 Pixeln , auch 4K genannt,
zu erweitern.28

Nicht nur die Limits der Datenraten und der Videoqualität veränderten sich durch die
technischen Fortschritte von Bewegtbild in den letzten zehn Jahren, sondern auch die
Seitenverhältnisse.

26
   Vgl. Apel (2016), S. 71.
27
   HD Abkürzung für High Definition (dt. hohe Auflösung).
28
   Vgl. Constine, Josh (2017b): Facebook finally adapts to 4K video, in: TechCrunch vom 24. Oktober
2017, https://techcrunch.com/2017/10/24/facebook-4k-video/ (Zugriff am 02.12.2017).
Facebook                                                                                               14

                                  Abbildung 5: Vergleich Seitenverhältnisse

     Quelle: Facebook: Spezifikation für Videos und Bilder für Facebook, Instagram und das Audience Net-
work, in: https://www.facebook.com/business/help/103816146375741 (Ausschnitt, Zugriff am 04.12.2017).

In Facebook-Videos von 2012 ist bemerkbar, dass sich das Seitenverhältnis von 4:3 zu
16:9 verändert hat. Seit Facebook 2012 die Plattform Instagram aufgekauft hat, ist es
Nutzern möglich, Videos von Instagram gleichzeitig auch auf Facebook zu teilen, wenn
sie ihr Instagram-Konto mit ihrem Facebook-Konto zusammenführen.29 Somit wurde
das quadratische Seitenverhältnis von 1:1 eingeführt. Im August 2016 veröffentlichte
Facebook die Funktion, Videos mit einem Seitenverhältnis von 2:3 hochzuladen.30 Dies
war besonders zu Gunsten von Handyvideos, die in Hochkant aufgenommen wurden.
Seither bestehen auf dem sozialen Netzwerk die drei Formate Quer mit 16:9, Hochkant
mit 2:3 und Quadratisch mit 1:1.

Mit der Einführung von Stories wurde ein weiteres vertikales Seitenverhältnis von 9:16
eingeführt, welches beim Konsumieren über ein mobiles Gerät den Display einnimmt.
In der Abbildung 5 ist zu sehen, dass Facebook aktuell zur Unterstützung der mobilen
Ansichten zusätzlich ein Seitenverhältnis von 4:5 anbietet.

29
   Vgl. Golderbauer-Marchner, Gabriele / Büsching, Thilo (2015): Social-Media-Content, München, S. 217.
30
   Vgl. Hutter, Thomas (2016): Facebook: NEU! Ideos im Hochformat!, Hutter Consult, 26. August 2016,
in: http://www.thomashutter.com/index.php/2016/08/facebook-neu-videos-im-hochformat/ (Zugriff am
14.11.2017).
Facebook                                                                                            15

Am 23. September 2015 führte Facebook mit 360 Grad Videos ein Format ein, das
keine Grenzen mehr in Bezug auf den Bildausschnitt hat.31 360 Grad Videos sind drei-
dimensional und bieten Videokonsumenten die Möglichkeit, in dem Video zu interagie-
ren.

                                   Abbildung 6: Beispiel 360 Grad Video

     Quelle: Degree seamless panoramic 7768, in: http://www.freegreatpicture.com/seamless-360-degree-
                   panorama/degree-seamless-panoramic-7768 (Zugriff am 23.12.2017).

Wie in der Abbildung 6 zu sehen ist, ist das Bild nicht mehr auf einen bestimmten Aus-
schnitt begrenzt, sondern bietet eine Rundumansicht, indem der Bildausschnitt selbst
ausgewählt werden kann. 360 Grad Videos werden mit speziellen Kameras gedreht.
Mit mobilen Geräten können demnach keine Videos in diesem Format produziert wer-
den. Jedoch ist es möglich, sich als Konsument 360 Grad Videos mit mobilen Geräten
als auch mit Destop-Computern anzusehen. Über Computer-Desktop kann man wäh-
rend des Abspielens des Videos den Bildausschnitt auf zwei Weisen ändern. Entweder
durch Klicken und Ziehen auf dem Bildschirm mit der Maus, oder indem man auf abge-
bildete Pfeile im Bild klickt.

31
   Vgl. Newton, Casey (2015): Facebook brings 360-degree video to the News Feed with help from Ocu-
lus, A step beyond the second dimension, The Verge, 03. September 2015, in:
https://www.theverge.com/2015/9/23/9383481/facebook-360-degree-video-news-feed-oculus (Zugriff am
08.11.2017).
Facebook                                                                                              16

                       Abbildung 7: 360 Grad Videoansicht auf mobilen Geräten

Quelle: BILD.de: So guckt man 360°-Videos auf dem Handy, in: http://www.bild.de/politik/ausland/virtual-
 reality/das-dramatische-360-grad-video-von-der-isis-front-44394112.bild.html (Zugriff am 23.12.2017).

Mit mobilen Geräten kann der Bildausschnitt beim Konsumieren von 360 Grad Videos
auf dieselbe Weise ausgewählt werden. Mit dem Finger kann durch Ziehen oder Be-
wegen die Perspektive verändert werden. Wie in der obigen Abbildung gezeigt wird,
kann der Bildausschnitt über mobile Geräte auch ausgewählt werden, indem man das
Abspielgerät während der Video-Wiedergabe neigt oder dreht.
Facebook                                                                                               17

Seit 30. März 2017 ist es möglich, auch Live Videos im 360 Grad-Format zu veröffentli-
chen.32 Vier Monate später im Juli 2017 ermöglichte Facebook 360°-Livestreams auch
in Ultra-HD bzw. 4K.33

Mit dem Einstieg von Bewegtbild auf Facebook durften die Videos 2007 zu Beginn eine
maximale Länge von 10 Minuten haben.34 2014 ist dieses Limit auf 20 Minuten gestie-
gen.35 2016 erweiterte Facebook die maximale Videolänge auf 45 Minuten.36 Live Vi-
deos starteten auf Facebook mit einer maximale Länge von zwei Stunden, die sich
2016 verdoppelte. Es dürfen Livestreams mit einer Länge von bis zu vier Stunden
                          37
hochgeladen werden.

3.4      Werbung
Mit der Einführung von werbetreibenden Facebook-Profilseiten konnten Unternehmen
ihre Werbevideos und Imagefilme auf ihrem Profil veröffentlichen und teilen. Im De-
zember 2013 wurde Autoplay38-Video-Werbung eingeführt.39 Unternehmen und private
Nutzer zahlen dafür, ihre Videos im News Feed anzeigen zu lassen und somit über die
eigene Community hinaus zu verbreiten. Seit Februar 2017 gibt es die Möglichkeit,
zwischen den eigenen Videos Werbung schalten zu lassen. Dies ermöglicht den Nut-
zern, nur die Hälfte für die Verbreitung ihrer Videos zu zahlen. Die Werbung wird zwi-
schen den Videos im News Feed nach 20 Sekunden nur abgespielt, wenn das Video

32
   Vgl. Berger, Daniel (2017): Facebook schaltet 360-Grad-Live-Streamingfür alle frei, in: Heise online vom
30. März 2017, https://www.heise.de/newsticker/meldung/Facebook-schaltet-360-Grad-Livestreaming-
fuer-alle-frei-3671595.html (Zugriff am 17.11.2017).
33
   Vgl. Satt, Nick (2017a): Facebook Live now supports 4k streaming for 360-degree video, The Verge, 25.
Juli 2017, https://www.theverge.com/2017/7/25/16021236/facebook-live-360-degree-video-4k-streaming-vr
(Zugriff am 17.11.2017).
34
   Vgl. Cashmore (2007).
35
   Vgl. Vahl et al. (2014), S. 186.
36
   Vgl. Apel (2016), S. 71.
37
   Vgl. Kroll, Sonja (2016): Facebook Live: Bis zu 4 Stunden lang streamen, in: INTERNET WORLD vom
22.Juli      2016,      https://www.internetworld.de/social-media/facebook/facebook-live-zu-4-stunden-lang-
streamen-1113341.html (Zugriff am 17.11.2017).
38
   dt. automatisch abspielbar.
39
   Eisenbrandt, Roland (2014): Dreht Facebook YouTube den Hahn ab, um sich selbst als Bewegtbild-
Plattform zu etablieren?, Online Marketing Rockstars, 04. Dezember 2014, https://omr.com/de/dreht-
facebook-youtube-videos-den-hahn-ab-um-sich-selbst-als-bewegtbild-plattform-zu-etablieren/ (Zugriff am
06.11.2017).
Facebook                                                                                           18

länger als 90 Sekunden ist.40 Da die Werbung inmitten des Videos angezeigt wird, wird
sie auch Mid-roll-Ad genannt.

40
   Kafka, Peter (2017): Facebook is showing ads in the middle of ist videos and sharing the money with
piblishers, in: Recode vom 09. Januar 2017, https://www.recode.net/2017/1/9/14211466/facebook-video-
advertising-midroll (Zugriff am 17.11.2017).
YouTube                                                                                              19

4         YouTube
Das folgende Kapitel befasst sich mit der Internetplattform YouTube. Beginnend mit
der Gründung der Plattform, wird die Entwicklung der Webvideos anhand der Genres
und der Inhalte, sowie anhand des technischen Aufbaus, der Formate und der Wer-
bung aufgeführt. Zusätzlich wird dabei auf die Nutzungs-Funktionen der Plattform-
Mitglieder eingegangen. Ebenfalls wird der immer populärer werdende Beruf eines
YouTubers genauer erklärt. Der Fokus dabei liegt auf den Inhalten und auf dem Ablauf
der Werbung, die in den Videos dargestellt werden.

4.1       Gründung
YouTube ist eine Videoplattform und wurde 2005 veröffentlicht. Das erste hochgelade-
ne Video ist ein Besuch im Zoo und wurde am 23. April 2005 von einem der Gründer
Jared Karim veröffentlicht.41 Gemeinsam mit Chad Hurley und Steve Chen bildete er
die Grundbausteine für YouTube.

Die Videoplattform war eine technische Innovation, auf einfachem Weg Videos online
zu teilen, ohne ein Spektrum an Wissen über Technik zu haben42 und wurde genutzt,
um über ein angelegtes Profil auf dem eigenen Kanal43 Videos diverser Genres hoch-
zuladen.     Hochgeladene        Videos     können      bewertet      und    kommentiert       werden.
Ein Jahr nach der Gründung wurde die Videoplattform am 09. Oktober 2006 von
Google übernommen44 und wird seitdem als Googletochter bezeichnet.45

Heute ist YouTube die größte Videoplattform46 und die zweitgrößte Suchmaschine der
Welt.47

41
   Vgl. jawed (2005): Me at the zoo, vom 23. April 2005, in:
https://www.youtube.com/watch?v=jNQXAC9IVRw (Zugriff am 27.11.2017).
42
   Vgl. Tembrink, Christian / Szoltysek, Marius (2017): YouTube-Marketing, Erfolgreich mit Online-Videos,
Heidelberg, S. 1.
43
   dt. Kanal.
44
   Beisswenger, Achim (2010): Youtube und seine Kinder, Baden-Baden., S. 14.
45
   Krachten, Christoph / Hengholt, Karolin (2011): Youtube und Spaß mit Online-Videos, Heidelberg, S. 7.
46
   Vgl. Tembrink / Szoltysek (2017), S. S.19.
YouTube                                                                                               20

                           Abbildung 8: YouTube Nutzerzahlen 2013 bis 2017

 Quelle: YouTube (2017) über Statista: Anzahl der monatlich aktiven bzw. monatlich eingeloggten Nutzer
                 von YouTube weltweit in den Jahren 2013 und 2017 (in Milliarden), in:
 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/718383/umfrage/anzahl-der-monatlich-eingeloggten-nutzer-
                             von-youtube-weltweit/ (Zugriff am 28.11.2017).

Die obige Abbildung stellt dar, dass YouTube 2017 1,5 Milliarden monatliche einge-
loggte Nutzer aufweist und in den letzten vier Jahren 500 Millionen monatliche Nutzer
dazugewonnen hat.

Seit 2007 besteht das YouTube-Partnerprogramm, das YouTube-Mitgliedern ermög-
licht, mit ihrem Kanal und seinen Videoinhalten Geld zu verdienen. Es eröffnete sich
somit der offiziell anerkannte Beruf YouTuber. Durch hohe Klickzahlen der Videos und
eine hohe Anzahl an Abonnenten, können mit Video-Content auf YouTube Geldein-
nahmen generiert werden.48

47
   Vgl. Tembrink / Szoltysek (2017), S. S.21.
48
   YouTube-Hilfe (2017d): YouTube-Partnerprogramm – Überblick, in:
https://support.google.com/youtube/answer/72851?hl=de&ref_topic=6029709 (Zugriff am 28.12.2017).
YouTube                                                                                             21

4.2      Bewegtbild-Entwicklung

Im World Wide Web ist es seit dem Start der Videoplattform im Jahr 2005 möglich,
Videos hochzuladen und zu konsumieren. Zwei Jahre später wurde im Juni 2007 eine
mobile Version entwickelt, sodass Nutzer auch auf mobilen Geräten Videos konsumie-
ren können.49

Die Plattform lässt sich in viele Genres unterteilen. Besonders Musikvideos waren von
Beginn an ein großer Bestandteil von YouTube. Private Urlaubsvideos, eigene Video-
produktionen wie Kurzfilme und Video-Blogs von Nutzern, die YouTuber genannt wer-
den, gewannen in den Jahren besonders an Bedeutung. Der Begriff Video-Blog setzt
sich aus den Begriffen Video und Blog zusammen und wird auch Vlog genannt. Vlogs
sind selbstdokumentarische Videos von YouTube-Mitgliedern, die periodisch für jegli-
che Videokonsumenten im Internet veröffentlicht werden.50

Dazu kamen weitere Inhalte wie Onlinespiele bzw. Gaming, sowie Videos mit Lernef-
fekt, die als „How To“-Videos oder Tutorials bezeichnet werden. Vlogs als auch „How
To“- Videos beschäftigen sich mit den Themen Beauty, Fashion, Styling, Lifestyle,
Sport, Ernährung und Bildung. Auch Nachrichten und Shows mit den Themen Politik,
Sport und Unterhaltung sind entweder in ihrer vollen Länge oder als Zusammenschnitt
auf der Videoplattform vertreten.51

YouTube startete 2010 den Live Alphatest52 und veröffentlichte die ersten Live Videos
im April 2011 mit ausgewählten Streaming-Partnern.53 Im Mai 2013 konnten alle Nutzer

49
   Vgl. Gilmer, Chris (2007): YouTube launches localized versions in Europe, Internet Archive, 29. Juni
2007, https://web.archive.org/web/20070620083032/http://www.downloadsquad.com/2007/06/17/youtube-
mobile-goes-live/ (Zugriff am 08.11.2017).
50
   Vgl. Adomeit, Sonja (2008): Kundenbindung im Web 2.0. Chancen im Business-to-Consumer-Bereich,
Hamburg, S.19.
51
   Vgl. YouTube Creators (2017): Lektion: YouTube-Kategorien,_________________________________
in:https://creatoracademy.youtube.com/page/lesson/overview-categories?hl=de#strategies-zippy-link-1
(Zugriff am 08.11.2017).
52
   Vgl. Krachten/ Hengholt (2011), S.169.
53
   YouTube Official Blog (2011): YouTube is going LIVE, vom 08. April 2011, in:
https://youtube.googleblog.com/2011/04/youtube-is-going-live.html (Zugriff am 08.11.2017).
YouTube                                                                                              22

mit mindestens 1.000 Abonnenten Livestreaming betreiben und laut Valentina Palladi-
no wurde schon drei Monate später die Mindest-Abonnenten-Zahl auf 100 reduziert54,
bis schließlich im Dezember 2013 das Abonnentenkriterium vollkommen entfiel.55

Seit Februar 2017 wurde auch das Livestreaming über mobile Geräte für Nutzer mit
mindestens 10.000 Abonnenten eingeführt.56 Auch dieses Kriterium wurde die letzten
Monate vermindert und aktuell auf eine Mindest-Abonnenten-Zahl von 25 Abonnenten
reduziert.57

54
   Vgl. Blagdon, Jeff (2013): YouTube opens up live streaming to anyone with 100 or more subscribers,
The Verge, 03. August 2013, https://www.theverge.com/2013/8/3/4586624/youtube-live-streaming-now-
available-to-channels-with-100-subscribers (Zugriff am 08.11.2017).
55
   Vgl. MacNN (2013): YouTube opens live streaming for all verified accounts, MacNN, 13. Dezember
2013, http://www.macnn.com/articles/13/12/13/youtube.abandons.100.subscriber.limit.for.live.streaming/
(Zugriff am 08.11.2017).
56
   Vgl. Palladino, Valentina (2017): YouTube now lets creators with 10,000 subscribers live-stream video
on      mobile,    Ars     Technica,     08.    Februar      2017,   https://arstechnica.com/information-
technology/2017/02/youtube-now-lets-creators-with-10000-subscribers-live-stream-video-on-mobile/
(Zugriff am 08.11.2017).
57
   Vgl. YoutTube-Hilfe (2017b): Einen Livestream erstellen, in:
https://support.google.com/youtube/answer/2853700?co=GENIE.Platform%3DiOS&oco=0 (Zugriff am
08.11.2017).
YouTube                                                                                               23

                              Abbildung 9: Top 5 YouTube-Kanäle weltweit

 Quelle: StatSheep (2017) über Statista: Top 5 YouTube-Channels mit den meisten Abonnenten weltweit
                                    im November 2017 (in Millionen), in:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/368975/umfrage/beliebteste-youtube-channels-weltweit-nach-
                            anzahl-der-abonnenten/ (Zugriff am 28.11.2017)

In der Abbildung 9 sind die aktuell weltweit erfolgreichsten YouTube-Kanäle zu sehen.
Mit über 57 Millionen Abonnenten ist der Kanal von PewDiePie der erfolgreichste
YouTube-Kanal auf der Welt und befasst sich mit Computerspielen und Online
Gaming.      Mit     über      32      Millionen      Abonnenten           ist   holasoygerman       der
zweitmeistabonnierte YouTube-Kanal weltweit und vertritt die Themen Lifestyle und
Unterhaltung. Dicht gefolgt sind Musik-Kanäle von den Künstlern wie Justin Bieber
oder Rihanna. Auch der Kanal elrubiusOMG, der sich hauptsächlich mit Vlogs als
auch Gaming befasst, ist mit über 25 Millionen Abonnenten sehr erfolgreich. Es ist
deutlich zu erkennen, dass bis heute die Themen Gaming, Lifestyle, Vlogs und Musik
die große Masse der Webvideo-Konsumenten ansprechen.
YouTube                                                                                              24

4.3      Format und technischer Aufbau
In den ersten Jahren der Videoplattform wurden die Videos im H.263 Format mit einem
Seitenverhältnis von 4:3 hochgeladen.58 Im November 2008 war es möglich auf
Videos im H.263 HD Widescreen 16:9 -Format mit 1280×720 Pixeln hochzuladen.59
Nur ein Jahr später verbesserte YouTube im November 2009 die Videoqualität zu Full
HD mit 1920×1080 Pixeln.60 Im Jahrestakt wurde die Videoqualität immer weiter an den
technischen Fortschritt des Bewegtbildes angepasst und optimiert. Seit Juli können
Videos in Ultra-HD bzw. 4K mit 4096×307261 Pixeln und seit Juni 2015 sogar in 8K mit
7680×4320 Pixeln hochgeladen werden.62

Die ersten 360 Grad Videos wurden am 13. März 2015 auf YouTube veröffentlicht, die
über Desktop und auf mobilen Geräten vorerst nur über Android-Geräte abspielbar
waren.63

Die Revolutionen Live und 360 Grad Videos hatten Einfluss auf die Videoinhalte und
deren Qualität auf der Plattform. Seit April 2016 ist es möglich, 360 Grad Videos in 4K
als Livestream zu konsumieren.64 Auch die fps-Regelung von YouTube verspricht im
Juni 2014, Videomaterial mit 60fps hochladen zu können65 und seit November 2016 ist

58
   Vgl. Uro, Tinic (2005): The quest for a new video codec in Flash 8, Internet Archive, 13. August 2005,
https://web.archive.org/web/20090206142709/http://kaourantin.net/2005/08/quest-for-new-video-codec-in-
flash-8.html (Zugriff am 08.11.2017).
59
   Vgl. Lowensohn, Josh (2008): YouTube videos go HD with a simple hack, CNET, 20. November 2008,
https://www.cnet.com/news/youtube-videos-go-hd-with-a-simple-hack/ (Zugriff am 08.11.2017).
60
   Vgl. TecChanel.de (2009): ab kommender Woche: YouTube startet mit 1080p-Full-HD-Videos,
TecChannel, 13. November 2009, https://www.tecchannel.de/a/youtube-startet-mit-1080p-full-hd-
videos,2023744 (Zugriff am 05.12.2017).
61
   Vgl. Lowensohn, Josh (2010b): YouTube now supports 4k-resolution videos, CNET, 09. Juli 2010,
https://www.cnet.com/news/youtube-now-supports-4k-resolution-videos/ (Zugriff am 08.11.2017).
62
   Vgl. Schroeder, Stan (2015): You can watch an 8kK video on YouTube – in theory, in: Mashable vom
10. Juni 2015, in: http://mashable.com/2015/06/10/youtube-8k-video/#PEWmcZv7T8q7 (Zugriff am
08.11.2017).
63
   Vgl. Bonnington, Christina (2015): You Can Now Watch and Upload 360-Degree Videos onYouTube, in:
Wired vom 13. März 2015, https://www.wired.com/2015/03/youtube-360-degree-video/ (Zugriff am
08.11.2017).
64
    Vgl. Zota, Volker (2016): 360°-Livestreaming im Raumklang, in: Heise online vom 19. April 2016,
https://www.heise.de/newsticker/meldung/YouTube-360-Livestreaming-mit-Raumklang-3177397.html
(Zugriff am 17.11.2017).
65
   Vgl. Kumparak, Greg (2014): YouTube Can Now Play Videos At A Buttery60 Frames Per Second, in:
TechCrunch vom 29. Oktober 2014, https://techcrunch.com/2014/10/29/60-fps-youtube/ (Zugriff am
08.11.2017).
YouTube                                                                                         25

es     sogar     möglich,      Livestreams       ebenfalls      mit     60fps     abzuspielen.66
Aktuell kann Videomaterial mit einer Größe von maximal 128 GB auf der Videoplatt-
form hochgeladen werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Nutzer ihr Konto mit ih-
rem Echtnamen verifizieren und somit ihre Identität bestätigen.67

Im ersten Jahr hatte YouTube keine Einschränkungen, was die Längen der Videos
betraf. Im März 2006 führte die Videoplattform die Limitierung von 10 Minuten Länge
pro hochgeladenes Video ein.68 Nach vier Jahren wurde das Zeitlimit im Juli 2010 wie-
der auf 15 Minuten erweitert.69 Nur ausgewählte Premium-Nutzer durften Videos veröf-
fentlichen, die die Länge von 15 Minuten überschreiten. Mit einem verifizierten
Nutzerkonto ist es heute möglich, Videos mit einer Länge von bis zu 12 Stunden hoch-
zuladen.70

Werbevideos auf YouTube, die im Unterpunkt 4.4 weiter erläutert werden, haben, ab-
hängig von der Höhe der Zahlungssumme der Betreibenden, unterschiedliche Längen.
Es gibt Ads71 in beliebigen Längen, die der Konsument nach fünf Sekunden übersprin-
gen kann. Ebenfalls gibt es sechs Sekunden lange oder bis zu 30 Sekunden lange
Ads, die nicht überspringbar sind.72

4.4      Werbung
YouTube-Mitglieder können in ihren Videos auf Videos oder Kanäle anderer Mitglieder
hinweisen und diese gegebenenfalls markieren, sodass der Konsument beim Anklicken
direkt zu dem Kanal oder dem Video weitergeleitet wird.

66
   Vgl. Garun, Matt (2016): YouTube now supports 4K live-streaming for both 360-degree and standard
video, The Verge, 30. November 2016, In: https://www.theverge.com/2016/11/30/13783272/youtube-
update-4k-live-streaming-support-360-video (Zugriff am 08.11.2017).
67
    Vgl. Youtube-Hilfe (2017a): Videos mit einer Länge von mehr als 15 Minuten hochladen, in:
https://support.google.com/youtube/answer/71673 (Zugriff am 08.11.2017).
68
   Vgl. Fisher, Ken (2006): YouTube caps video length to reduce nfringement, What happens when you
create a website where anyone yan uplouad everything?, Ars Technica, 29. März 2006,
https://arstechnica.com/uncategorized/2006/03/6481-2/ (Zugriff am 08.11.2017).
69
   Vgl. Lowensohn, Josh (2010a): YouTube bumps video limit to 15 minutes, CNET, 29. Juli 2010, in:
https://www.cnet.com/news/youtube-bumps-video-limit-to-15-minutes/ (Zugriff am 08.11.2017).
70
   Vgl. YouTube-Hilfe (2017a).
71
   engl. adverts - Werbeanzeige in Form von Videos.
72
   Vgl. YouTube-Hilfe (2017c): YouTube Anzeigen-Formate, in:
https://support.google.com/youtube/answer/2467968?hl=de (Zugriff am 13.11.2017).
YouTube                                                                                                 26

Werbetreibende Unternehmen konnten bislang ihre Werbevideos und Imagefilme in
voller Länger auf ihrem YouTube Kanal veröffentlichen und gegebenfalls auf anderen
Internetseiten einbetten. Im September 2009 führte YouTube Pre-roll-Ads ein, die in
beliebigen Längen vor Videos gezeigt werden.73 Mittlerweile werden nicht nur Pre-Roll-
Ads vor, sondern auch Mid-roll-Ads inmitten von Videos platziert.

                                   Abbildung 10: Beispiel YouTube-Ad

Quelle: taff: Die gefährlichste U-Bahn Deutschlands - U8 in Berlin Berlin | taff | ProSieben, vom 23.12.2017
              in: https://www.youtube.com/watch?v=VH8uz85_0p4 (Zugriff am 27.12.2017).

In der obigen Abbildung wird auf einen Ad auf YouTube verwiesen. Durch das Klicken
auf „Weiter zur Website des Werbebetreibenden“ wird der Konsument auf die Website
weitergeleitet, auf die der Ad aufmerksam macht. Zusätzlich werden Werbevideos auf
der YouTube-Startseite angezeigt.

73
  Vgl. Prothmann, Marcel (2009): Pre- Roll Ads - Neues Werbeformat auf YouTube, Peak Ace, 02.
September 2009, https://www.pa.ag/de/pre-roll-ads-neues-werbeformat-auf-youtube/ (Zugriff am 11.
November 2017).
YouTube                                                                                            27

YouTuber, die allgemein als Influencer74 bezeichnet werden, sind ein wichtiger Be-
standteil der Werbung auf YouTube. Der Begriff Influencer kommt von dem englischen
Begriff „to influence“ und beschreibt den Einfluss der Webvideotreibenden auf das
Kaufverhalten der Nutzer. Sie werden von Unternehmen gesponsort bzw. kooperieren
mit diesen und betreiben in ihren Vlogs und Videos durch Produktplatzierung Werbung
für jegliche Produkte im Bereich Beauty, Essen, Food, Lifestyle und Fashion.75 Eben-
falls verweisen YouTuber, die sich mit den Themen Fitness und Sport oder Gaming
befassen, ihre Video Konsumenten auf bevorstehende Veranstaltungen und Events.
Zusätzlich binden Influencer mithilfe von Gewinnspielen ihre Videokonsumenten für
Werbezwecke in ihre Videos mit ein.76 Entweder, ein YouTuber geht direkt mit Firmen
Kooperationen ein, oder er nutzt andere Kooperationsmöglichkeiten wie Amazon-
PartnerNet. Dabei stellt der YouTuber in seinen Videos oder Vlogs Produkte vor und
verweist dabei in seiner Videobeschreibung auf den Amazon-Link, um Konsumenten
auf die Internetseite weiterzuleiten und das jeweilige Produkt zu kaufen. Erfolgt ein
Kauf über den abgerufenen Link von YouTube, erhält der YouTuber 10% Provision.77

74
   dt. Einfluss.
75
   Vgl. Clamann, Aaron (2015): YouTube-Stars verdienen Zehntausende Euro mit Werbung, in: DerWes-
ten     vom      10. November     2015,     https://www.derwesten.de/panorama/youtube-stars-verdienen-
zehntausende-euro-mit-werbung-id11271960.html (Zugriff am 02.12.2017).
76
    Vgl. Dagi Bee (2016): Probleme früher VS. Probleme heute ( + MEGA Gewinnspiel ) | Dagi Bee, vom
02. Dezember 2016, in: https://www.youtube.com/watch?v=m7PyY9QrouM (Zugriff am 31.12.2017).
77
   Vgl. Amazon (2017): Amazon PartnerNet, Amazon (2016): Amazon PartnerNet, in:
https://partnernet.amazon.de/ (Zugriff am 29.12.2017).
Instagram                                                                            28

5         Instagram

Das folgende Kapitel thematisiert die Webvideos auf der Internetplattform Instagram.
Nach einer Einführung der Gründung und der Struktur der Applikation wird auf die
technische, als auch auf die inhaltliche Entwicklung der Webvideos eingegangen. Die
Entwicklung der Videolängen, der Vielfalt der mobilen Nutzungsfunktionen und der
Werbung wird ebenfalls untersucht.

5.1       Gründung
Instagram startete am 6. Oktober 2010 als eine kostenlose mobile Fotosharing Applika-
tion. Gründer sind Mike Krieger und Kevin Systrom.78 Bereits knapp drei Monate nach
Start erreichte die mobile Fotoplattform eine Million Nutzer. Die Applikation wurde 2012
von Facebook aufgekauft und wird seitdem als Facebooktochter bezeichnet.79 Nutzer
können über ihr Profil Beiträge in Form von Fotos und Videos hochladen, die kommen-
tiert und favorisiert werden können. Die Beiträge werden chronologisch und scrollbar
auf der Startseite aufgelistet. Seit der Übernahme von Facebook fungiert Instagram
immer mehr als soziales Netzwerk, indem direkte Nachrichten geschrieben und Beiträ-
ge geteilt werden können. Es besteht nicht das gegenseitige Freundeslisten-, sondern
das einseitige Follower80-Prinzip. Es werden nur Beiträge von Nutzern angezeigt, de-
nen man folgt und nicht von Nutzern, die einem selbst folgen. Nutzer können also Bei-
träge anderer Nutzer sehen, ohne einen Einblick in ihr eigenes Profil zu gewähren,
indem sie ihr Konto nicht öffentlich, sondern privat einstellen.

78
   Vgl. Kobilke, Kristina (2016): Erfolgreich mit Instagram, S. 14.
79
   Goderbauer-Marchner/ Büsching (2015), S. 217.
80
   dt. Verfolger. Nutzer, die Beiträge eines anderen Nutzers verfolgen.
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