Befreien Sie Ihre Projekte - 7 Projekt-Mythen - und wie Sie davon loskommen.

Die Seite wird erstellt Thomas Grimm
 
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   Befreien Sie
   Ihre Projekte

   7 Projekt-Mythen -
   und wie Sie davon
   loskommen.

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                         1. Ausgabe 2012
                                        	
  
                  Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist
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                 Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,
                   Übersetzungen und Einspeicherung und
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                 Copyright © 2012 COPARGO GmbH, Dreieich

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   Vorwort
          Dieses Ebook habe ich für alle geschrieben, die für
          Projekte verantwortlich sind:
          - Die spätabends noch Projektberichte lesen und
             spüren, dass sie das Gleiche im letzten Bericht
             schon einmal gelesen haben,
          - die feststellen, dass Projektplan und Realität oft
             meilenweit auseinander klaffen,
          - die Ressourcenlücken nur schließen können, indem
             sie an anderer Stelle neue Löcher aufreißen,
          - die Projektlisten erhalten, die eher an einen
             Dschungel erinnern, anstatt Überblick zu
             verschaffen,
          - die notgedrungen ihren Kunden minderwertige
             Qualität zumuten, die sie selber nicht kaufen
             würden,
          - und die sich damit einfach nicht weiter zufrieden
             geben wollen!

          Es richtet sich gerade darum auch an alle, die immer
          noch Hoffnung haben:
          -    Dass Projektmanager zufrieden und ohne
          schlechtes Gewissen in den Feierabend gehen können,
          - dass es Lösungen gibt, die ohne Projektbürokratie
             auskommen,
          - dass man gemeinsam mit Kunden Produkte
             entwickeln kann, die begeistern

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          -   dass man wirklich nur die Projekte durchführt, die
              die Unternehmensziele unterstützen.

   Die Inhalte dieses Buches basieren auf meiner
   persönlichen Geschichte. Nach über 15 Jahren im
   Projektmanagement weiß ich, was es für einen
   Projektmanager bedeutet, wenn er ein Projekt
   übertragen bekommt. Plötzlich sieht man sich mit der
   Herkulesaufgabe konfrontiert, mit vielen Personen aus
   unterschiedlichsten Bereichen an einem großen Ziel zu
   arbeiten. Budgetdruck, unklare Zuständigkeiten und
   teils unterschiedlichste Sichtweisen prallen aufeinander.
   Und dann beginnt das große Zittern, ob man diese
   komplexe Situation überhaupt unter Kontrolle
   bekommt, geschweige denn zum Erfolg führen kann.
   Doch es gibt Wege, Projekte ohne Ängste und
   Bauchschmerzen durchzuführen.

   In diesem E-Book möchte ich mit sieben
   Projektmythen aufräumen, die Sie möglicherweise
   davon abhalten, ein effizientes und schlankes
   Projektmanagement zu gestalten.

   Zur Umsetzung braucht es zwei Dinge.
   Erstens einen Projektkompass. Er zeigt Ihnen die
   Richtung für erfolgreiches Projektmanagement. Hinter
   diesem Kompass stecken Prinzipien. Diese sind nicht
   zu verwechseln mit Regeln oder Vorschriften.

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   Prinzipien sind universelle Empfehlungen, die auf
   jahrzehntelanger Erfahrung in den weltweit besten
   Management-Methoden basieren.
   Zweitens einen Werkzeugkoffer. Eine Sammlung
   praxisbewährter Tools, die, eingesetzt in Projekten,
   eine sofortige positive Wirkung erzielen.

   Beide Dinge, Kompass und Werkzeugkoffer, haben wir
   in unserem neuen Ansatz SmartPM gebündelt. In
   SmartPM ist alles enthalten, was es braucht, um
   Projekte auf die leichte Art zum Erfolg zu führen.

   Für Ihren smarten Projekterfolg

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   1. Der Alles-ist-ein-Projekt-Mythos

   „Alles Neue wird zum Projekt gemacht“

   Projekte sind modern, Projekte sind attraktiv.
   Mitarbeiter glauben: "Wenn ich ein Projekt durchführe,
   dann mache ich das Gegenteil vom Alltagsmief und
   kann mich profilieren."
   Wer nicht mindestens ein Projekt am Laufen hat,
   gehört zu den Gestrigen. Teamleiter haben die
   Einstellung: "Je mehr Projekte wir haben, umso
   dynamischer und flexibler ist unser Bereich."
   Und so wird alles, was sich irgendwie mit etwas
   Neuem beschäftigt, zu einem Projekt gemacht. Da gibt
   es Projekte für die Beschaffung eines neuen Servers,
   das Redesign des Newsletters und die Neugestaltung
   des Pausenraums.

   Die Folge ist eine Projektinflation mit Wildwuchs und
   Intransparenz. Jeder verfolgt seine eigenen Projekte
   und steht für zusätzliche Aufgaben nicht mehr zur
   Verfügung. Jeder Teamleiter hat seine eigene
   Projektliste. Jede Abteilung versucht auf seine eigene
   Art mit mehr oder weniger Erfolg einen Überblick über
   die eigenen Projekte zu wahren. Die Folge ist ein
   wirres Netz von miteinander verwobenen
   Zielsetzungen, Anforderungen und
   Unterstützungsanfragen. Konflikte und Streit um
   Priorität und Ressourcen sind vorprogrammiert.
   Setzen Sie dem Projektwahn jetzt ein Ende!

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   Aber aufgepasst: Für jedes Unternehmen, das auch
   noch in 5 Jahren erfolgreich am Markt sein will, sind
   Projekte eine wichtige und notwendige Arbeitsform.
   Projekte sind so wichtig, dass sie auf die Agenda der
   Unternehmensleitung gehören und diese auch einen
   Überblick darüber haben muss. Der Schlüssel liegt
   darin, zu definieren, was ein Projekt ist – und vor
   allem, was kein Projekt ist.

   Ein Projekt ist ein Vorhaben, das neuartig ist und in
   der Organisation nicht zur Routine gehört. Es verfolgt
   ein konkretes Ziel und hat einen Anfang und ein Ende.
   Und (dies ist besonders wichtig) sein Inhalt ist so
   umfassend, komplex und interdisziplinär, dass es
   koordiniert werden muss, um erfolgreich durchgeführt
   zu werden. Es ist eine Projektorganisation notwendig.
   Zu dieser gehört ein Auftraggeber, jemand der
   Aufgaben delegiert, mehrere Personen, die Ergebnisse
   erarbeiten und auch ein fest zugewiesenes Budget.
   Wer aber einfach so an einem neuen Thema vor sich
   hinwurschtelt, ohne Auftrag, ohne Budget und ohne
   Delegation von Aufgaben an zugewiesene Mitarbeiter,
   macht alles Mögliche, aber kein Projekt.

   Definieren Sie also in Ihrem Unternehmen die
   Mindestkriterien für ein Projekt. Stellen Sie danach
   Ihre komplette Projektliste auf den Prüfstand.
   Kassieren Sie alles ein, was sich Projekt nennt, aber
   keines ist. So schaffen Sie den Wildwuchs
   ab. Erfahrungsgemäß bleiben nur 10-20% echte
   Projekte übrig. Dieser Bruchteil lässt sich viel leichter
   überblicken, die Transparenz ist viel schneller

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   hergestellt.

   Und was geschieht mit den 80-90% der gestrichenen
   Projekte?
   Wenn sie sich nicht ohnehin als persönliche
   Prestigevorhaben, als redundant oder nicht
   zweckmäßig herausgestellt haben, dann können sie
   einfach als "Aufträge" bearbeitet werden. Um diese
   professionell umzusetzen, genügen meistens ganz
   einfache Regeln, das ist kein Hexenwerk:
      • Beschreibung der Aufgabe mit Ziel und Inhalt
      • Delegation der Aufgaben mit festem Termin und
         Berichtsregel
      • eindeutige Abnahme der Ergebnisse zum Ende.

   Wenn ich nun die weiteren Mythen beschreibe, gehe
   ich immer von den „echten“ Projekten aus.

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   2. Der Bei-uns-ist-alles-anders-
   Mythos
   „Wir brauchen unser eigenes
   Projektmanagement“

   Jedes Unternehmen ist anders, jedes Unternehmen
   hat seine eigene Positionierung, seine eigenen
   Stärken, seine eigene Kultur und natürlich besondere
   Mitarbeiter. Und das ist auch gut so, jedes
   Unternehmen soll sich auf seine besondere Art
   entwickeln.

   Demzufolge ist auch die Projektdurchführung in jedem
   Unternehmen anders. Da gibt es besondere Tools, die
   verwendet werden, spezielle historisch
   gewachsene Verantwortlichkeiten, eingespielte
   Reportingstrukturen, die zum Beispiel wegen der
   Verzahnung mit dem ERP-System nicht geändert
   werden können. Bis dahin ist alles gut und richtig.

   Kritisch wird es nun, wenn das Management der
   Projekte auf eine besondere Art und Weise
   durchgeführt wird. Mit eigenen Rollen, mit speziellen
   Prozessschleifen und eigenen Dokumenttypen, die es
   so in keinem anderen Unternehmen gibt. Und
   möglicherweise noch in vielen verschiedenen
   Ausprägungen je nach Projekttyp.
   Ich habe Unternehmen kennengelernt, wo man sich
   durch einen langen Kriterienkatalog arbeiten muss,

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   um herauszufinden, wie ein bestimmtes Projekt
   durchzuführen ist.
   Bei einem anderen Unternehmen ist aus dem
   Sammelsurium von Festlegungen ein
   „Projektmanagementhandbuch“ entstanden, das durch
   Vorwort und Unterschrift der Geschäftsleitung eine
   tragende Bedeutung erlangen sollte.

   Ich behaupte, es geht auch anders. Es ist mit
   entsprechender Sichtweise möglich, eine einheitliche
   Vorgehensweise in Projekten zu schaffen, die zu
   mindestens 80% identisch ist für alle Unternehmen,
   die Projekte durchführen. Dafür müssen wir nur die
   Perspektive wechseln: Weg von der Uhr, hin zum
   Kompass.

   Eine einheitliche Vorgehensweise in Projekten soll für
   Effizienz sorgen, für Transparenz und
   Wiederholbarkeit. Leider nimmt man diese
   Standardisierung oftmals auf der falschen Ebene vor.
   Man beschreibt, wie eine Uhr zu bedienen und
   abzulesen ist, begibt sich also auf die operative Ebene
   und fängt munter an, Templates zu definieren und fest
   vorzuschreiben, was wer wann zu tun hat. Damit hat
   man zwar eine Vereinheitlichung erreicht. Doch diese
   führt eher zu einer Bevormundung führt und beraubt
   die Projektmanager ihrer Flexibilität.

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   Ein guter Projektleitfaden ist wie ein Kompass, der
   dem Projektmanager aufzeigt, worauf es in Projekten
   ankommt. Er gibt ihm aber auch individuelle
   Freiräume: Dort, wo es die Besonderheiten des
   Projektes verlangen.

   Der Kompass jedoch muss verbindlich sein. Er
   beinhaltet klare Prinzipien, die, wenn sie eingehalten
   werden, die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Projektes
   enorm erhöhen. Diese sind zum Beispiel:
       • Klare Zuweisung von Rollen und
          Verantwortlichkeiten
       • Orientierung des Projektes an den Kundennutzen
       • konsequentes Lernen aus Erfahrung.
   Die Methode PRINCE2 beschreibt vorbildlich einen
   vollständigen Satz an Prinzipien. Deshalb ist PRINCE2
   ein wichtiger Baustein des SmartPM.
   Ein Projektleitfaden, der solche Prinzipien als Kern hat,
   ist schlank, einfach zu erstellen und leicht zu
   vermitteln.

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   3. Der Planungs-Mythos
   „Wir müssen das Projekt im Detail durchplanen,
   sonst halten wir den Endtermin nicht.“

   Planungsgläubigkeit ist die irrige Annahme, man
   könne den Verlauf eines Projekts bis zum Ende
   gedanklich vorwegnehmen. Man geht davon aus, dass
   im Projekt alles wie am Schnürchen laufen wird und
   nichts dazwischen kommt. Matthias Geirhos nennt das
   in seinem Buch IT-Projektmanagement ganz treffend
   den "ZTF- Zero Trouble Forecast“.
   Pläne sind dann so weit detailliert, dass beispielsweise
   für den Vormittag des 23. Februar des nächsten
   Jahres die Installation der Testumgebung ansteht.
   Weit gefehlt! Wir können ja noch gar nicht einmal
   sicher sein, dass nächste Woche alle Projekt-
   mitarbeiter unbeschadet ihren Wochenendausflug
   überstanden haben.

   Ein Plan hat zwei wichtige Aufgaben:
   Zum einen gibt er Orientierung: Er zeigt den Weg bis
   zum Ende des Projektes auf und macht plausibel, dass
   man das Vorhaben grundsätzlich schaffen kann.
   Zum anderen dient er der Aufgabensteuerung für
   den vorausliegenden Zeitraum, der überblickt werden
   kann. Diese Vorausschau wird immer wieder
   aktualisiert. Das nennt man rollierende Planung.
   Anstatt ellenlanger Pläne mit hunderten von
   Aktivitäten sollten Sie also lieber auf einen guten
   Überblicksplan und häufiger Aktualisierung von
   Kurzfristplänen achten.
   	
  
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   Doch Pläne alleine reichen nicht, um ein Projekt im
   Griff zu behalten. Projekte gehen per Definition neue
   Wege, setzen etwas um, was vorher noch nicht
   gemacht wurde. Es liegt damit auf der Hand, dass wir
   zu Beginn nicht alles durchschauen können. Einige
   Erkenntnisse ergeben sich erst im Verlaufe des
   Projektes. "Most plans won‘t survive first contact with
   the enemy" ist ein wunderbar treffendes Zitat unter
   Projektmanagern.

   Genauso wichtig wie der Plan ist es, die
   Veränderungen in einem Projektes zu beherrschen.
   Issue-Management nennt man das Verfahren, das
   alles, was im Projekt passiert und einen Einfluss auf
   unseren Plan hat, konsequent bearbeitet.
   Ein guter Projektmanager betrachtet aber nicht nur die
   Dinge, die passiert sind, sondern auch die, die
   passieren könnten. Also die Gefahren, oder Risiken. Er
   wird diese Risiken proaktiv identifizieren, bewerten
   und geeignete Maßnahmen einleiten, um die Gefahren
   abzuwehren. Das nennt man Risikomanagement.

   Mit einem soliden Überblicksplan und einer
   rollierenden Kurzfristplanung haben Sie den
   Projektablauf tatsächlich im Griff. Ergänzen Sie dies
   noch um die Behandlung von Dynamik mit Issue- und
   Risikomanagement, und Sie können auf einen stabilen
   Endtermin hinarbeiten.

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   4. Der-Spezifikations-Mythos
   „Wir müssen zu Beginn eine 100%ige
   Spezifikation haben, sonst erhalten wir am Ende
   das falsche Ergebnis“

   Der klassische Projektansatz geht davon aus, dass ein
   Projektauftrag eine möglichst genaue Definition des
   Endergebnisses enthält. Daraus leitet sich folgende
   Fehlannahme ab:
   Für den Kunden sei es umso besser, je genauer ein zu
   lieferndes Ergebnis zu Beginn eines Projektes
   beschrieben ist. Liegt eine 100%ige Spezifikation vor,
   dann ist es für den Projektmanager ein Leichtes,
   genau das zu liefern, was spezifiziert wurde. Dann
   haben wir einen dankbaren und glücklichen Kunden.
   Weit gefehlt! Es gibt unzählige Beispiele, die zeigen,
   dass trotz einer exakten Lieferung des im Vorfeld
   Definierten die Projektergebnisse nicht einsatztauglich
   waren und das Projekt somit gescheitert ist.

   Wie lösen Sie sich von diesem Mythos?
   Trennen Sie in Projekten zwischen Ziel und Ergebnis.
   Das Ziel sollte möglichst präzise beschrieben werden.
   Beantworten sie diese Frage möglichst präzise:
   „Welcher Zielzustand soll für die Kundenumgebung
   zum Ende eines Projektes idealerweise erreicht sein“?
   Beim Projektergebnis (das diesen Zielzustand
   ermöglicht) sollten Sie sich fragen, ob es überhaupt
   sinnvoll und nötig ist, dieses schon jetzt in allen
   Einzelheiten zu definieren. Durchaus gibt es Projekte,
   die eine klare Spezifikation erfordern, insbesondere
   	
  
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   wenn es um technische Anlagen oder Gebäude geht.
   Bei anderen Projekten aber, beispielsweise bei der
   Entwicklung neuer Produkte oder bei nichttechnischen
   Projekten, kann eine 100%ige Festlegung der
   notwendigen Ergebnisse hinderlich oder sogar
   kontraproduktiv sein.
   Es gibt Wege, wie man sich trotzdem ohne größeres
   Risiko auf ein Projekt mit offenen Ergebnissen
   einlassen kann.
   Voraussetzung dafür ist eine vertrauensvolle
   Beziehung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer
   des Projektes, also Kunde und Lieferant. Beide sollten
   sich auf eine Win-Win-Situation im Projekt ausrichten.
   Gemeinsam werden die Ergebnisse schrittweise
   präzisiert und zwar mit Ausrichtung auf den Nutzen
   des Kunden.

   Aber Achtung, auch bei dieser vermeintlichen
   ungeplanten und weichen Herangehensweise ist
   Planung und Disziplin vonnöten. Eine gute
   Hilfestellung leisten hier agile Entwicklungs-
   methoden, die dafür sorgen, dass trotz einer nicht
   genau definierten Zielsituation das Projekt dennoch in
   einem gut kontrollierten Prozess verläuft.

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   5. Der Helden-Mythos
   „Zum Projektmanager muss man geboren
   werden“

   Ich zitiere aus aktuellen Stellenangeboten für
   Projektmanager: „Hohes Motivationsvermögen,
   Charisma, kommunikationsstark, exzellentes
   fachliches Knowhow, sicher in der Bewältigung von
   Krisen“

   Gesucht wird also ein Kollege, der sein Team mitreißt,
   dem kein Eisen zu heiß ist, der die Kastanien aus dem
   Feuer holt und die zündenden Ideen hat. Der sich aber
   auch nicht zu schade ist, mal selbst in die Tasten zu
   hauen und immer gute Insidertipps parat hat, wenn
   die Spezialisten mal nicht weiterkommen. Außerdem
   gut Freund mit allen Schlüsselpersonen ist.
   Zusammengefasst: ein wahrer Projektheld, geradezu
   ein Superman.

   Viele Anwärter auf den Posten des Projektmanager
   würden jetzt frustriert ihre Defizite erkennen und sich
   anderen Positionen zuwenden. Ich kann sie trösten:
   Projekte brauchen weder Helden noch Supermänner,
   und man kann es sogar lernen, ein guter
   Projektmanager zu sein.
   Oben beschriebene Charaktere können sogar schädlich
   für Unternehmen sein und eine Gefahr bedeuten.
   Die Gefahr wird dann unerbittliche Realität, wenn
   unser Projektheld nicht verfügbar ist. Wenn er im
   Urlaub, oder sogar krank ist. Dann wird er schmerzlich
   	
  
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   vermisst. Nur er weiß, wo alles abgelegt ist. Nur er hat
   all die guten Kontakte, damit es wie geschmiert läuft.
   Nur er hat das Expertenwissen, um alle Systeme am
   Laufen zu halten. Schöner Held: Wenn er nicht da ist,
   bricht das fragile Kartenhaus in sich zusammen.

   Projekterfolg ist nicht das Ergebnis einer Person.
   Projekterfolge werden durch ein im Projekt gebildetes,
   stabiles soziales System realisiert. Dieses ist aus
   Personen unterschiedlichster Abteilungen
   zusammengesetzt, die dennoch zu 100% kooperieren
   (nennt man auch Projektteam). Die Herausforderung
   ist, dass wir bei Projektstart nicht darauf warten
   können, dass sich ein so stabiles soziales System von
   alleine entwickelt. Wir sollten nachhelfen. Das können
   wir tun, indem wir einen bewährten und stabilen
   Systemrahmen vordefinieren.

   Diesen Rahmen müssen Sie sich nicht selbst
   ausdenken. Sie können auf bewährte Best Practices
   zurückgreifen. Nicht nur der Projektmanager muss
   diesen Rahmen kennen, sondern alle
   Projektbeteiligten. Projekterfolg kommt nicht von
   Einzelhelden, sondern von den Köpfen, die es
   schaffen, in kurzer Zeit einen selbsttragenden,
   robusten und transparenten Rahmen zu etablieren, in
   dem jeder Akteur seinen definierten Platz einnimmt.
   Ein Rahmen, in dem jeder die Spielregeln kennt und
   weiß, wie kommuniziert, delegiert, berichtet und
   deeskaliert wird. Der Projektmanager ist der wichtige
   Gestalter, der weiss, wie so ein Projektrahmen
   aussehen muss und der ihn zum Leben zu erweckt.

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   6. Der Perfektions-Mythos:
   "Je perfekter unser Projektmanagement, umso
   höher die Erfolgswahrscheinlichkeit“

   Es gibt einen Typus Projektmanager, der sich sagt: "Je
   besser jeder Aspekt des Projektes gemanagt ist, umso
   besser ist das Projekt im Griff". Das führt dann zu
   einem ausgefeilten Set an unterschiedlichen
   Tabellen, Registern, Dokumenten und sonstigen
   Aufzeichnungen. Der Umgang mit jedem
   Informationstyp wird bis zum kleinsten Schritt
   festgelegt: „So werden Issues verfolgt, so geht man
   mit Change Requests um, Risiken werden zu diesen
   Zeitpunkten mit diesen Kriterien neu bewertet.“

   Es kann dann soweit gehen, dass jeden Tag zwanzig
   neue Issues vorschriftsmäßig ins Log eingetragen
   werden - aber niemand erkennt, dass der Kunde
   wegen fehlender Akzeptanz bei den Anwendern kurz
   davor ist, den Auftrag zu stornieren.
   Bei dieser Arbeitsweise steht das Management des
   Projektes im Vordergrund, der Fortschritt der
   Ergebnisse bleibt aber auf der Strecke.

   Wie kommen wir nun zum richtigen Maß an
   Management der Projekte?
   Zwei Dinge sind dabei wichtig:
     • die richtige Skalierung
     • eine Orientierung auf Lean Management

   a) Skalierung
   	
  
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   Kein Projekt ist wie das andere. Ein Modell für
   Projektmanagement immer gleich auf alle Projekte
   anzuwenden, führt dazu, dass es auf 2% der Projekte
   passt und auf 98% nicht. Bei diesen 98% ist man
   dann entweder zu leichtgewichtig unterwegs, hat also
   manche Dinge nicht so im Griff wie es angebracht
   wäre. Oder das Gegenteil ist der Fall und man ist zu
   bürokratisch aufgestellt. Dann managt man Details,
   die gar nicht relevant sind, tut Dinge um ihrer selbst
   willen.
   Um das richtige Maß zu finden, muss man die
   Erfolgsprinzipien für Projekte kennen. (siehe der Bei-
   uns-ist-alles-anders-Mythos). Ein guter
   Projektmanager fragt sich bei jedem neuen Projekt
   "Welches ist das für dieses Projekt das optimale Maß
   an Management?" - „Worauf muss ich mich
   fokussieren?“

   In manchen Projekten ist es enorm wichtig, ein enges
   Termincontrolling zu führen, da der Kunde eine
   unumstößliche Deadline vorgegeben hat. Andere
   Projekte haben ein sensibles politisches Umfeld. Hier
   ist Stakeholdermanagement mit einer klaren
   zielgruppenorientierten Projektkommunikation das A
   und O. Wieder andere Projekte sind kritisch in Bezug
   auf ergänzende Kundenwünsche, es besteht die
   Gefahr eines "Scope Creep". Dort ist es wichtig, ein
   konsequentes Change Request Verfahren zu
   etablieren.

   Mit ein wenig Nachdenken über den Sinn und Zweck

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   der Managementaktivitäten kann man also die
   Effektivität enorm steigern.

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   b) Lean Management

   In Branchen mit hohem Konkurrenzdruck kann jeder
   unnötige Ballast dafür sorgen, dass der dringend
   benötigte Auftrag an den Konkurrenten vergeben wird,
   weil dieser minimal günstiger ist. In diesen Branchen
   hat Lean Management Einzug gehalten. Alle Prozesse
   des Unternehmens werden auf den Prüfstand gestellt
   und konsequent nach ihrem Value bewertet.
   Orientieren Sie sich auch in Ihren Projekten an den
   Values. Und zwar den Values, die der Kunde auch als
   solche wahrnimmt. Das sind die Perlen unserer
   Projektarbeit, die uns nach vorne bringen. Typische
   Aktivitäten, die oftmals keinen Value bringen, sind
   Meetings, Berichte und Freigabeverfahren. Ich bin
   sicher, dass Lean Project Management bald in vielen
   Unternehmen Einzug halten wird. Unser SmartPM
   Ansatz hat es bereits integriert.

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   7. Der Eigene-Erfahrungen-Mythos:
   "Jedes Projektteam hat ein Recht darauf, seine
   eigenen Fehler zu machen“

   Im Laufe seines Lebens macht jeder Mensch seine
   eigenen Erfahrungen. Erfahrungen sind wichtig für die
   beständige Weiterentwicklung der eigenen
   Persönlichkeit. Je intensiver die Erlebnisse, seien Sie
   positiv oder negativ, umso stärker die Prägung. Die
   Summe unserer Erfahrungen macht jeden von uns zu
   einem einzigartigen Individuum.
   Es wäre aber fatal, den Wert persönlicher Erfahrungen
   auf Projekte in einem Unternehmen zu übertragen.
   Hier gelten andere Gesetze. In Unternehmen geht es
   um Effizienz. Es geht darum, die kollektive Intelligenz
   eines Teams ganz bewusst zum Erfolg eines Projektes
   und damit zum Vorteil des Unternehmens zu nutzen.
   Dafür ist ein rationaler Umgang mit Erfahrungen
   notwendig. Es gilt, dafür zu sorgen, dass alle
   Erfahrungen, von denen andere im Projekt profitieren
   können, verfügbar sind. Projekte brauchen deshalb
   eine „Lessons-Kultur“. Erfahrungen müssen als Werte
   angesehen werden, die bestmöglich ausgeschöpft
   werden sollten. Jeder gute Projektmanagementansatz
   beschäftigt sich deshalb mit Erfahrungen.
   Darin wird beschrieben, dass diese sorgfältig
   gesammelt und gesichert werden sollten und in
   geeigneten Workshops so ausgewertet werden, dass
   sie bestmöglich im weiteren Projektverlauf und auch
   für Folgeprojekte angewendet werden können.
   Es gibt aber eine wichtige Randbedingung, damit das
   	
  
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   auch in Ihrem Unternehmen funktioniert: Es braucht
   die richtige Fehlerkultur. Fehler müssen erlaubt sein.
   Wem ein Fehler unterläuft, dem darf nicht sofort eine
   Sanktion drohen. Vielmehr sollte eine andere Regel
   gelten: Die Wiederholung von Fehlern ist nicht erlaubt.
   Erkannte Fehler sollten als Chancen angesehen
   werden, die dafür sorgen, dass zukünftig im
   Unternehmen die Dinge besser laufen.

   Machen Sie sich die kollektive Intelligenz Ihres
   Unternehmens zu Nutze und etablieren Sie eine
   Lessons-Learned-Kultur.

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   Die Erfolgsprinzipien auf den Punkt
   gebracht
   1. Achten Sie darauf, was in Ihrem Unternehmen
   tatsächlich als Projekt durchgeführt wird. Führen Sie
   nur die Maßnahmen als Projekt durch, die tatsächlich
   ein Management benötigen. Für alles andere ist eine
   konsequente Aufgabendelegation ausreichend.

   2. Standardisieren Sie Ihre Projekte mit Fokus auf die
   Festlegung von Prinzipien. Sorgen Sie dafür, dass alle
   Schlüsselpersonen in Projekten diese verinnerlicht
   haben. Operative Projektinstrumente sind nicht das
   Wichtigste, sie ergeben sich aus der Anwendung.

   3. Der Mythos der 100%igen-Spezifikation zwängt Sie
   und Ihre Kunden in ein unnötiges Korsett und hindert
   Sie daran, noch bessere Lösungen umzusetzen, die
   sich erst im Verlauf ergeben. Setzen auf
   eine vertrauensvolle und offene Partnerschaft mit
   Ihren Kunden und wenden Sie innovative Verfahren
   an, wie Sie gemeinsam die Lösung immer konkreter
   fassen.

   4. Ersetzen Sie die Detailplanung beim Projektstart
   durch eine rollierende Planung und etablieren Sie ein
   wirkungsvolles Risk- und Issuemanagement. Das
   Einzige, was in Projekten sicher ist, ist das
   Unerwartete.

   5. Nehmen Sie Abschied von der Suche nach

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   Projekthelden. Setzen Sie auf Projektmanager mit
   Führungskompetenz. Fokussieren Sie sich darauf,
   Projektsysteme zu schaffen, die unabhängig von
   Personen funktionieren.

   6. Jedes Projekt braucht ein individuelles
   Management. "Schema F" ist der Feind Nr. 1 für
   effizientes Projektmanagement. Mit Skalierung und
   Wertorientierung sorgen Sie für schlankes
   Management, das nur das abdeckt, was ein
   individuelles Projekt wirklich braucht.

   7. Nutzen Sie konsequent die in Projekten
   gesammelten Erfahrungen für eine Effizienzsteigerung
   aus. Auch das Projektteam ist froh, wenn es nicht
   selbst in jede Falle tappen muss.

   Werfen Sie das geprägte Bild von Projekten über Bord,
   schneiden Sie die alten Zöpfe ab. Befreien Sie Ihre
   Projektmanager und Ihre Projekte von überflüssigen
   Plänen, Berichten und unnötigen
   Projektmanagementhandbüchern.
   Öffnen Sie Ihren Blick für bewährte und
   praxisorientierte Managementansätze - auch solche,
   die auf den ersten Blick nichts mit Projekten zu tun
   haben. SmartPM zeigt sie Ihnen auf.

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