Befreien Sie Ihre Projekte - 7 Projekt-Mythen - und wie Sie davon loskommen.
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Befreien Sie Ihre Projekte 7 Projekt-Mythen - und wie Sie davon loskommen. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
1. Ausgabe 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright © 2012 COPARGO GmbH, Dreieich Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Vorwort Dieses Ebook habe ich für alle geschrieben, die für Projekte verantwortlich sind: - Die spätabends noch Projektberichte lesen und spüren, dass sie das Gleiche im letzten Bericht schon einmal gelesen haben, - die feststellen, dass Projektplan und Realität oft meilenweit auseinander klaffen, - die Ressourcenlücken nur schließen können, indem sie an anderer Stelle neue Löcher aufreißen, - die Projektlisten erhalten, die eher an einen Dschungel erinnern, anstatt Überblick zu verschaffen, - die notgedrungen ihren Kunden minderwertige Qualität zumuten, die sie selber nicht kaufen würden, - und die sich damit einfach nicht weiter zufrieden geben wollen! Es richtet sich gerade darum auch an alle, die immer noch Hoffnung haben: - Dass Projektmanager zufrieden und ohne schlechtes Gewissen in den Feierabend gehen können, - dass es Lösungen gibt, die ohne Projektbürokratie auskommen, - dass man gemeinsam mit Kunden Produkte entwickeln kann, die begeistern Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
- dass man wirklich nur die Projekte durchführt, die die Unternehmensziele unterstützen. Die Inhalte dieses Buches basieren auf meiner persönlichen Geschichte. Nach über 15 Jahren im Projektmanagement weiß ich, was es für einen Projektmanager bedeutet, wenn er ein Projekt übertragen bekommt. Plötzlich sieht man sich mit der Herkulesaufgabe konfrontiert, mit vielen Personen aus unterschiedlichsten Bereichen an einem großen Ziel zu arbeiten. Budgetdruck, unklare Zuständigkeiten und teils unterschiedlichste Sichtweisen prallen aufeinander. Und dann beginnt das große Zittern, ob man diese komplexe Situation überhaupt unter Kontrolle bekommt, geschweige denn zum Erfolg führen kann. Doch es gibt Wege, Projekte ohne Ängste und Bauchschmerzen durchzuführen. In diesem E-Book möchte ich mit sieben Projektmythen aufräumen, die Sie möglicherweise davon abhalten, ein effizientes und schlankes Projektmanagement zu gestalten. Zur Umsetzung braucht es zwei Dinge. Erstens einen Projektkompass. Er zeigt Ihnen die Richtung für erfolgreiches Projektmanagement. Hinter diesem Kompass stecken Prinzipien. Diese sind nicht zu verwechseln mit Regeln oder Vorschriften. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Prinzipien sind universelle Empfehlungen, die auf jahrzehntelanger Erfahrung in den weltweit besten Management-Methoden basieren. Zweitens einen Werkzeugkoffer. Eine Sammlung praxisbewährter Tools, die, eingesetzt in Projekten, eine sofortige positive Wirkung erzielen. Beide Dinge, Kompass und Werkzeugkoffer, haben wir in unserem neuen Ansatz SmartPM gebündelt. In SmartPM ist alles enthalten, was es braucht, um Projekte auf die leichte Art zum Erfolg zu führen. Für Ihren smarten Projekterfolg Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
1. Der Alles-ist-ein-Projekt-Mythos „Alles Neue wird zum Projekt gemacht“ Projekte sind modern, Projekte sind attraktiv. Mitarbeiter glauben: "Wenn ich ein Projekt durchführe, dann mache ich das Gegenteil vom Alltagsmief und kann mich profilieren." Wer nicht mindestens ein Projekt am Laufen hat, gehört zu den Gestrigen. Teamleiter haben die Einstellung: "Je mehr Projekte wir haben, umso dynamischer und flexibler ist unser Bereich." Und so wird alles, was sich irgendwie mit etwas Neuem beschäftigt, zu einem Projekt gemacht. Da gibt es Projekte für die Beschaffung eines neuen Servers, das Redesign des Newsletters und die Neugestaltung des Pausenraums. Die Folge ist eine Projektinflation mit Wildwuchs und Intransparenz. Jeder verfolgt seine eigenen Projekte und steht für zusätzliche Aufgaben nicht mehr zur Verfügung. Jeder Teamleiter hat seine eigene Projektliste. Jede Abteilung versucht auf seine eigene Art mit mehr oder weniger Erfolg einen Überblick über die eigenen Projekte zu wahren. Die Folge ist ein wirres Netz von miteinander verwobenen Zielsetzungen, Anforderungen und Unterstützungsanfragen. Konflikte und Streit um Priorität und Ressourcen sind vorprogrammiert. Setzen Sie dem Projektwahn jetzt ein Ende! Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Aber aufgepasst: Für jedes Unternehmen, das auch noch in 5 Jahren erfolgreich am Markt sein will, sind Projekte eine wichtige und notwendige Arbeitsform. Projekte sind so wichtig, dass sie auf die Agenda der Unternehmensleitung gehören und diese auch einen Überblick darüber haben muss. Der Schlüssel liegt darin, zu definieren, was ein Projekt ist – und vor allem, was kein Projekt ist. Ein Projekt ist ein Vorhaben, das neuartig ist und in der Organisation nicht zur Routine gehört. Es verfolgt ein konkretes Ziel und hat einen Anfang und ein Ende. Und (dies ist besonders wichtig) sein Inhalt ist so umfassend, komplex und interdisziplinär, dass es koordiniert werden muss, um erfolgreich durchgeführt zu werden. Es ist eine Projektorganisation notwendig. Zu dieser gehört ein Auftraggeber, jemand der Aufgaben delegiert, mehrere Personen, die Ergebnisse erarbeiten und auch ein fest zugewiesenes Budget. Wer aber einfach so an einem neuen Thema vor sich hinwurschtelt, ohne Auftrag, ohne Budget und ohne Delegation von Aufgaben an zugewiesene Mitarbeiter, macht alles Mögliche, aber kein Projekt. Definieren Sie also in Ihrem Unternehmen die Mindestkriterien für ein Projekt. Stellen Sie danach Ihre komplette Projektliste auf den Prüfstand. Kassieren Sie alles ein, was sich Projekt nennt, aber keines ist. So schaffen Sie den Wildwuchs ab. Erfahrungsgemäß bleiben nur 10-20% echte Projekte übrig. Dieser Bruchteil lässt sich viel leichter überblicken, die Transparenz ist viel schneller Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
hergestellt. Und was geschieht mit den 80-90% der gestrichenen Projekte? Wenn sie sich nicht ohnehin als persönliche Prestigevorhaben, als redundant oder nicht zweckmäßig herausgestellt haben, dann können sie einfach als "Aufträge" bearbeitet werden. Um diese professionell umzusetzen, genügen meistens ganz einfache Regeln, das ist kein Hexenwerk: • Beschreibung der Aufgabe mit Ziel und Inhalt • Delegation der Aufgaben mit festem Termin und Berichtsregel • eindeutige Abnahme der Ergebnisse zum Ende. Wenn ich nun die weiteren Mythen beschreibe, gehe ich immer von den „echten“ Projekten aus. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
2. Der Bei-uns-ist-alles-anders- Mythos „Wir brauchen unser eigenes Projektmanagement“ Jedes Unternehmen ist anders, jedes Unternehmen hat seine eigene Positionierung, seine eigenen Stärken, seine eigene Kultur und natürlich besondere Mitarbeiter. Und das ist auch gut so, jedes Unternehmen soll sich auf seine besondere Art entwickeln. Demzufolge ist auch die Projektdurchführung in jedem Unternehmen anders. Da gibt es besondere Tools, die verwendet werden, spezielle historisch gewachsene Verantwortlichkeiten, eingespielte Reportingstrukturen, die zum Beispiel wegen der Verzahnung mit dem ERP-System nicht geändert werden können. Bis dahin ist alles gut und richtig. Kritisch wird es nun, wenn das Management der Projekte auf eine besondere Art und Weise durchgeführt wird. Mit eigenen Rollen, mit speziellen Prozessschleifen und eigenen Dokumenttypen, die es so in keinem anderen Unternehmen gibt. Und möglicherweise noch in vielen verschiedenen Ausprägungen je nach Projekttyp. Ich habe Unternehmen kennengelernt, wo man sich durch einen langen Kriterienkatalog arbeiten muss, Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
um herauszufinden, wie ein bestimmtes Projekt durchzuführen ist. Bei einem anderen Unternehmen ist aus dem Sammelsurium von Festlegungen ein „Projektmanagementhandbuch“ entstanden, das durch Vorwort und Unterschrift der Geschäftsleitung eine tragende Bedeutung erlangen sollte. Ich behaupte, es geht auch anders. Es ist mit entsprechender Sichtweise möglich, eine einheitliche Vorgehensweise in Projekten zu schaffen, die zu mindestens 80% identisch ist für alle Unternehmen, die Projekte durchführen. Dafür müssen wir nur die Perspektive wechseln: Weg von der Uhr, hin zum Kompass. Eine einheitliche Vorgehensweise in Projekten soll für Effizienz sorgen, für Transparenz und Wiederholbarkeit. Leider nimmt man diese Standardisierung oftmals auf der falschen Ebene vor. Man beschreibt, wie eine Uhr zu bedienen und abzulesen ist, begibt sich also auf die operative Ebene und fängt munter an, Templates zu definieren und fest vorzuschreiben, was wer wann zu tun hat. Damit hat man zwar eine Vereinheitlichung erreicht. Doch diese führt eher zu einer Bevormundung führt und beraubt die Projektmanager ihrer Flexibilität. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Ein guter Projektleitfaden ist wie ein Kompass, der dem Projektmanager aufzeigt, worauf es in Projekten ankommt. Er gibt ihm aber auch individuelle Freiräume: Dort, wo es die Besonderheiten des Projektes verlangen. Der Kompass jedoch muss verbindlich sein. Er beinhaltet klare Prinzipien, die, wenn sie eingehalten werden, die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Projektes enorm erhöhen. Diese sind zum Beispiel: • Klare Zuweisung von Rollen und Verantwortlichkeiten • Orientierung des Projektes an den Kundennutzen • konsequentes Lernen aus Erfahrung. Die Methode PRINCE2 beschreibt vorbildlich einen vollständigen Satz an Prinzipien. Deshalb ist PRINCE2 ein wichtiger Baustein des SmartPM. Ein Projektleitfaden, der solche Prinzipien als Kern hat, ist schlank, einfach zu erstellen und leicht zu vermitteln. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
3. Der Planungs-Mythos „Wir müssen das Projekt im Detail durchplanen, sonst halten wir den Endtermin nicht.“ Planungsgläubigkeit ist die irrige Annahme, man könne den Verlauf eines Projekts bis zum Ende gedanklich vorwegnehmen. Man geht davon aus, dass im Projekt alles wie am Schnürchen laufen wird und nichts dazwischen kommt. Matthias Geirhos nennt das in seinem Buch IT-Projektmanagement ganz treffend den "ZTF- Zero Trouble Forecast“. Pläne sind dann so weit detailliert, dass beispielsweise für den Vormittag des 23. Februar des nächsten Jahres die Installation der Testumgebung ansteht. Weit gefehlt! Wir können ja noch gar nicht einmal sicher sein, dass nächste Woche alle Projekt- mitarbeiter unbeschadet ihren Wochenendausflug überstanden haben. Ein Plan hat zwei wichtige Aufgaben: Zum einen gibt er Orientierung: Er zeigt den Weg bis zum Ende des Projektes auf und macht plausibel, dass man das Vorhaben grundsätzlich schaffen kann. Zum anderen dient er der Aufgabensteuerung für den vorausliegenden Zeitraum, der überblickt werden kann. Diese Vorausschau wird immer wieder aktualisiert. Das nennt man rollierende Planung. Anstatt ellenlanger Pläne mit hunderten von Aktivitäten sollten Sie also lieber auf einen guten Überblicksplan und häufiger Aktualisierung von Kurzfristplänen achten. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Doch Pläne alleine reichen nicht, um ein Projekt im Griff zu behalten. Projekte gehen per Definition neue Wege, setzen etwas um, was vorher noch nicht gemacht wurde. Es liegt damit auf der Hand, dass wir zu Beginn nicht alles durchschauen können. Einige Erkenntnisse ergeben sich erst im Verlaufe des Projektes. "Most plans won‘t survive first contact with the enemy" ist ein wunderbar treffendes Zitat unter Projektmanagern. Genauso wichtig wie der Plan ist es, die Veränderungen in einem Projektes zu beherrschen. Issue-Management nennt man das Verfahren, das alles, was im Projekt passiert und einen Einfluss auf unseren Plan hat, konsequent bearbeitet. Ein guter Projektmanager betrachtet aber nicht nur die Dinge, die passiert sind, sondern auch die, die passieren könnten. Also die Gefahren, oder Risiken. Er wird diese Risiken proaktiv identifizieren, bewerten und geeignete Maßnahmen einleiten, um die Gefahren abzuwehren. Das nennt man Risikomanagement. Mit einem soliden Überblicksplan und einer rollierenden Kurzfristplanung haben Sie den Projektablauf tatsächlich im Griff. Ergänzen Sie dies noch um die Behandlung von Dynamik mit Issue- und Risikomanagement, und Sie können auf einen stabilen Endtermin hinarbeiten. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
4. Der-Spezifikations-Mythos „Wir müssen zu Beginn eine 100%ige Spezifikation haben, sonst erhalten wir am Ende das falsche Ergebnis“ Der klassische Projektansatz geht davon aus, dass ein Projektauftrag eine möglichst genaue Definition des Endergebnisses enthält. Daraus leitet sich folgende Fehlannahme ab: Für den Kunden sei es umso besser, je genauer ein zu lieferndes Ergebnis zu Beginn eines Projektes beschrieben ist. Liegt eine 100%ige Spezifikation vor, dann ist es für den Projektmanager ein Leichtes, genau das zu liefern, was spezifiziert wurde. Dann haben wir einen dankbaren und glücklichen Kunden. Weit gefehlt! Es gibt unzählige Beispiele, die zeigen, dass trotz einer exakten Lieferung des im Vorfeld Definierten die Projektergebnisse nicht einsatztauglich waren und das Projekt somit gescheitert ist. Wie lösen Sie sich von diesem Mythos? Trennen Sie in Projekten zwischen Ziel und Ergebnis. Das Ziel sollte möglichst präzise beschrieben werden. Beantworten sie diese Frage möglichst präzise: „Welcher Zielzustand soll für die Kundenumgebung zum Ende eines Projektes idealerweise erreicht sein“? Beim Projektergebnis (das diesen Zielzustand ermöglicht) sollten Sie sich fragen, ob es überhaupt sinnvoll und nötig ist, dieses schon jetzt in allen Einzelheiten zu definieren. Durchaus gibt es Projekte, die eine klare Spezifikation erfordern, insbesondere Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
wenn es um technische Anlagen oder Gebäude geht. Bei anderen Projekten aber, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Produkte oder bei nichttechnischen Projekten, kann eine 100%ige Festlegung der notwendigen Ergebnisse hinderlich oder sogar kontraproduktiv sein. Es gibt Wege, wie man sich trotzdem ohne größeres Risiko auf ein Projekt mit offenen Ergebnissen einlassen kann. Voraussetzung dafür ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer des Projektes, also Kunde und Lieferant. Beide sollten sich auf eine Win-Win-Situation im Projekt ausrichten. Gemeinsam werden die Ergebnisse schrittweise präzisiert und zwar mit Ausrichtung auf den Nutzen des Kunden. Aber Achtung, auch bei dieser vermeintlichen ungeplanten und weichen Herangehensweise ist Planung und Disziplin vonnöten. Eine gute Hilfestellung leisten hier agile Entwicklungs- methoden, die dafür sorgen, dass trotz einer nicht genau definierten Zielsituation das Projekt dennoch in einem gut kontrollierten Prozess verläuft. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
5. Der Helden-Mythos „Zum Projektmanager muss man geboren werden“ Ich zitiere aus aktuellen Stellenangeboten für Projektmanager: „Hohes Motivationsvermögen, Charisma, kommunikationsstark, exzellentes fachliches Knowhow, sicher in der Bewältigung von Krisen“ Gesucht wird also ein Kollege, der sein Team mitreißt, dem kein Eisen zu heiß ist, der die Kastanien aus dem Feuer holt und die zündenden Ideen hat. Der sich aber auch nicht zu schade ist, mal selbst in die Tasten zu hauen und immer gute Insidertipps parat hat, wenn die Spezialisten mal nicht weiterkommen. Außerdem gut Freund mit allen Schlüsselpersonen ist. Zusammengefasst: ein wahrer Projektheld, geradezu ein Superman. Viele Anwärter auf den Posten des Projektmanager würden jetzt frustriert ihre Defizite erkennen und sich anderen Positionen zuwenden. Ich kann sie trösten: Projekte brauchen weder Helden noch Supermänner, und man kann es sogar lernen, ein guter Projektmanager zu sein. Oben beschriebene Charaktere können sogar schädlich für Unternehmen sein und eine Gefahr bedeuten. Die Gefahr wird dann unerbittliche Realität, wenn unser Projektheld nicht verfügbar ist. Wenn er im Urlaub, oder sogar krank ist. Dann wird er schmerzlich Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
vermisst. Nur er weiß, wo alles abgelegt ist. Nur er hat all die guten Kontakte, damit es wie geschmiert läuft. Nur er hat das Expertenwissen, um alle Systeme am Laufen zu halten. Schöner Held: Wenn er nicht da ist, bricht das fragile Kartenhaus in sich zusammen. Projekterfolg ist nicht das Ergebnis einer Person. Projekterfolge werden durch ein im Projekt gebildetes, stabiles soziales System realisiert. Dieses ist aus Personen unterschiedlichster Abteilungen zusammengesetzt, die dennoch zu 100% kooperieren (nennt man auch Projektteam). Die Herausforderung ist, dass wir bei Projektstart nicht darauf warten können, dass sich ein so stabiles soziales System von alleine entwickelt. Wir sollten nachhelfen. Das können wir tun, indem wir einen bewährten und stabilen Systemrahmen vordefinieren. Diesen Rahmen müssen Sie sich nicht selbst ausdenken. Sie können auf bewährte Best Practices zurückgreifen. Nicht nur der Projektmanager muss diesen Rahmen kennen, sondern alle Projektbeteiligten. Projekterfolg kommt nicht von Einzelhelden, sondern von den Köpfen, die es schaffen, in kurzer Zeit einen selbsttragenden, robusten und transparenten Rahmen zu etablieren, in dem jeder Akteur seinen definierten Platz einnimmt. Ein Rahmen, in dem jeder die Spielregeln kennt und weiß, wie kommuniziert, delegiert, berichtet und deeskaliert wird. Der Projektmanager ist der wichtige Gestalter, der weiss, wie so ein Projektrahmen aussehen muss und der ihn zum Leben zu erweckt. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
6. Der Perfektions-Mythos: "Je perfekter unser Projektmanagement, umso höher die Erfolgswahrscheinlichkeit“ Es gibt einen Typus Projektmanager, der sich sagt: "Je besser jeder Aspekt des Projektes gemanagt ist, umso besser ist das Projekt im Griff". Das führt dann zu einem ausgefeilten Set an unterschiedlichen Tabellen, Registern, Dokumenten und sonstigen Aufzeichnungen. Der Umgang mit jedem Informationstyp wird bis zum kleinsten Schritt festgelegt: „So werden Issues verfolgt, so geht man mit Change Requests um, Risiken werden zu diesen Zeitpunkten mit diesen Kriterien neu bewertet.“ Es kann dann soweit gehen, dass jeden Tag zwanzig neue Issues vorschriftsmäßig ins Log eingetragen werden - aber niemand erkennt, dass der Kunde wegen fehlender Akzeptanz bei den Anwendern kurz davor ist, den Auftrag zu stornieren. Bei dieser Arbeitsweise steht das Management des Projektes im Vordergrund, der Fortschritt der Ergebnisse bleibt aber auf der Strecke. Wie kommen wir nun zum richtigen Maß an Management der Projekte? Zwei Dinge sind dabei wichtig: • die richtige Skalierung • eine Orientierung auf Lean Management a) Skalierung Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Kein Projekt ist wie das andere. Ein Modell für Projektmanagement immer gleich auf alle Projekte anzuwenden, führt dazu, dass es auf 2% der Projekte passt und auf 98% nicht. Bei diesen 98% ist man dann entweder zu leichtgewichtig unterwegs, hat also manche Dinge nicht so im Griff wie es angebracht wäre. Oder das Gegenteil ist der Fall und man ist zu bürokratisch aufgestellt. Dann managt man Details, die gar nicht relevant sind, tut Dinge um ihrer selbst willen. Um das richtige Maß zu finden, muss man die Erfolgsprinzipien für Projekte kennen. (siehe der Bei- uns-ist-alles-anders-Mythos). Ein guter Projektmanager fragt sich bei jedem neuen Projekt "Welches ist das für dieses Projekt das optimale Maß an Management?" - „Worauf muss ich mich fokussieren?“ In manchen Projekten ist es enorm wichtig, ein enges Termincontrolling zu führen, da der Kunde eine unumstößliche Deadline vorgegeben hat. Andere Projekte haben ein sensibles politisches Umfeld. Hier ist Stakeholdermanagement mit einer klaren zielgruppenorientierten Projektkommunikation das A und O. Wieder andere Projekte sind kritisch in Bezug auf ergänzende Kundenwünsche, es besteht die Gefahr eines "Scope Creep". Dort ist es wichtig, ein konsequentes Change Request Verfahren zu etablieren. Mit ein wenig Nachdenken über den Sinn und Zweck Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
der Managementaktivitäten kann man also die Effektivität enorm steigern. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
b) Lean Management In Branchen mit hohem Konkurrenzdruck kann jeder unnötige Ballast dafür sorgen, dass der dringend benötigte Auftrag an den Konkurrenten vergeben wird, weil dieser minimal günstiger ist. In diesen Branchen hat Lean Management Einzug gehalten. Alle Prozesse des Unternehmens werden auf den Prüfstand gestellt und konsequent nach ihrem Value bewertet. Orientieren Sie sich auch in Ihren Projekten an den Values. Und zwar den Values, die der Kunde auch als solche wahrnimmt. Das sind die Perlen unserer Projektarbeit, die uns nach vorne bringen. Typische Aktivitäten, die oftmals keinen Value bringen, sind Meetings, Berichte und Freigabeverfahren. Ich bin sicher, dass Lean Project Management bald in vielen Unternehmen Einzug halten wird. Unser SmartPM Ansatz hat es bereits integriert. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
7. Der Eigene-Erfahrungen-Mythos: "Jedes Projektteam hat ein Recht darauf, seine eigenen Fehler zu machen“ Im Laufe seines Lebens macht jeder Mensch seine eigenen Erfahrungen. Erfahrungen sind wichtig für die beständige Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. Je intensiver die Erlebnisse, seien Sie positiv oder negativ, umso stärker die Prägung. Die Summe unserer Erfahrungen macht jeden von uns zu einem einzigartigen Individuum. Es wäre aber fatal, den Wert persönlicher Erfahrungen auf Projekte in einem Unternehmen zu übertragen. Hier gelten andere Gesetze. In Unternehmen geht es um Effizienz. Es geht darum, die kollektive Intelligenz eines Teams ganz bewusst zum Erfolg eines Projektes und damit zum Vorteil des Unternehmens zu nutzen. Dafür ist ein rationaler Umgang mit Erfahrungen notwendig. Es gilt, dafür zu sorgen, dass alle Erfahrungen, von denen andere im Projekt profitieren können, verfügbar sind. Projekte brauchen deshalb eine „Lessons-Kultur“. Erfahrungen müssen als Werte angesehen werden, die bestmöglich ausgeschöpft werden sollten. Jeder gute Projektmanagementansatz beschäftigt sich deshalb mit Erfahrungen. Darin wird beschrieben, dass diese sorgfältig gesammelt und gesichert werden sollten und in geeigneten Workshops so ausgewertet werden, dass sie bestmöglich im weiteren Projektverlauf und auch für Folgeprojekte angewendet werden können. Es gibt aber eine wichtige Randbedingung, damit das Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
auch in Ihrem Unternehmen funktioniert: Es braucht die richtige Fehlerkultur. Fehler müssen erlaubt sein. Wem ein Fehler unterläuft, dem darf nicht sofort eine Sanktion drohen. Vielmehr sollte eine andere Regel gelten: Die Wiederholung von Fehlern ist nicht erlaubt. Erkannte Fehler sollten als Chancen angesehen werden, die dafür sorgen, dass zukünftig im Unternehmen die Dinge besser laufen. Machen Sie sich die kollektive Intelligenz Ihres Unternehmens zu Nutze und etablieren Sie eine Lessons-Learned-Kultur. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Die Erfolgsprinzipien auf den Punkt gebracht 1. Achten Sie darauf, was in Ihrem Unternehmen tatsächlich als Projekt durchgeführt wird. Führen Sie nur die Maßnahmen als Projekt durch, die tatsächlich ein Management benötigen. Für alles andere ist eine konsequente Aufgabendelegation ausreichend. 2. Standardisieren Sie Ihre Projekte mit Fokus auf die Festlegung von Prinzipien. Sorgen Sie dafür, dass alle Schlüsselpersonen in Projekten diese verinnerlicht haben. Operative Projektinstrumente sind nicht das Wichtigste, sie ergeben sich aus der Anwendung. 3. Der Mythos der 100%igen-Spezifikation zwängt Sie und Ihre Kunden in ein unnötiges Korsett und hindert Sie daran, noch bessere Lösungen umzusetzen, die sich erst im Verlauf ergeben. Setzen auf eine vertrauensvolle und offene Partnerschaft mit Ihren Kunden und wenden Sie innovative Verfahren an, wie Sie gemeinsam die Lösung immer konkreter fassen. 4. Ersetzen Sie die Detailplanung beim Projektstart durch eine rollierende Planung und etablieren Sie ein wirkungsvolles Risk- und Issuemanagement. Das Einzige, was in Projekten sicher ist, ist das Unerwartete. 5. Nehmen Sie Abschied von der Suche nach Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
Projekthelden. Setzen Sie auf Projektmanager mit Führungskompetenz. Fokussieren Sie sich darauf, Projektsysteme zu schaffen, die unabhängig von Personen funktionieren. 6. Jedes Projekt braucht ein individuelles Management. "Schema F" ist der Feind Nr. 1 für effizientes Projektmanagement. Mit Skalierung und Wertorientierung sorgen Sie für schlankes Management, das nur das abdeckt, was ein individuelles Projekt wirklich braucht. 7. Nutzen Sie konsequent die in Projekten gesammelten Erfahrungen für eine Effizienzsteigerung aus. Auch das Projektteam ist froh, wenn es nicht selbst in jede Falle tappen muss. Werfen Sie das geprägte Bild von Projekten über Bord, schneiden Sie die alten Zöpfe ab. Befreien Sie Ihre Projektmanager und Ihre Projekte von überflüssigen Plänen, Berichten und unnötigen Projektmanagementhandbüchern. Öffnen Sie Ihren Blick für bewährte und praxisorientierte Managementansätze - auch solche, die auf den ersten Blick nichts mit Projekten zu tun haben. SmartPM zeigt sie Ihnen auf. Befreien Sie Ihre Projekte www.smart-pm.de
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