Bericht des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger an das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und ...
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Bericht des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger an das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz gemäß § 447h (4) ASVG für das Jahr 2017
Vorsorgeuntersuchung Neu Impressum Herausgeber Institut für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH Haideggerweg 40 8044 Graz UID-Nr.: ATU 63975513 Tel: +43 (0) 50 / 2350 DW 37908 Fax: +43 (0) 50 / 2350 DW 77900 E-Mail. hubert.langmann@ifgp.at AutorInnen Mag. Hubert Langmann, MPH (IfGP) DI Gregor Kvas (IfGP) Mag. Stefan Spitzbart, MPH (Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger) Stephanie Stürzenbecher, MA (Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger) DI (FH) Gerald Brunner (Wiener Gebietskrankenkasse) Ing. Alexandra Huber (Wiener Gebietskrankenkasse) a.o. Univ.-Prof. Dr. Monika Ferlitsch (Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie-ÖGGH) Dr. Elisabeth Waldmann (ÖGGH) Arno Asaturi, DGKP (ÖGGH) Barbara Majcher (ÖGGH) Daniela Penz (ÖGGH) Anna Hinterberger (ÖGGH) Aleksandra Szymanska (ÖGGH) Graz, August 2018 Bericht an das Bundesministerium für 2 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Inhaltsverzeichnis Management Summary .................................................................................... 7 1. Evaluierung der Vorsorgeuntersuchung Neu...................................... 10 1.1 Hintergrund ...................................................................................................................... 10 1.2 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 1 ASVG: Darstellung der zahlenmäßigen Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen – Frequenzdarstellungen . 11 1.2.1 VU-TeilnehmerInnen 2017 ........................................................................................ 12 1.2.2 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Bundesländern ........................... 13 1.2.3 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Alter ............................................ 15 1.2.4 Altersverteilung der österreichischen Wohnbevölkerung und VU-TeilnehmerInnen 2017 ........................................................................................................................... 17 1.2.5 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Untersuchungsstellen ................. 20 1.2.6 Veränderungen der Vorsorgeuntersuchungen 2016-2017 ....................................... 21 1.2.7 Verlauf der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) 2000-2017 ...................................................................... 25 1.2.8 Zusammenfassung der Frequenzdarstellungen ........................................................ 37 1.3 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 1 ASVG: Darstellung der Maßnahmen zur Steigerung der Inanspruchnahme der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen......... 39 1.4 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 2 ASVG: Evaluierung der Auswirkungen der Änderungen des Untersuchungsprogramms sowie Kosten-Nutzen-Bewertung samt einer Prognose der Entwicklung der zumindest nächsten drei Jahre ...................... 41 1.5 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 3 ASVG: Auswirkungen auf Leistungen, die nicht im Untersuchungsprogramm enthalten sind ..................................................... 44 1.6 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 4 ASVG: Gezielte Evaluierung der Vorsorgeuntersuchungen nach spezifischen Risikogruppen.................................... 45 1.7 Projekt „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ ........................................................ 46 1.8 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 5 ASVG: Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die in Koordination durch den Hauptverband (teil-) finanziert wurden ............................................................................................................ 51 1.8.1 Maßnahmen der Gesundheitsförderung im Lebensraum Schule ...................... 52 Bericht an das Bundesministerium für 3 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.8.2 Maßnahmen der Gesundheitsförderung im Setting Betrieb und Umsetzung von Maßnahmen auf Betriebsebene ............................................................................. 53 1.8.3 Maßnahmen im Bereich der Suchtprävention ...................................................... 53 1.8.4 Maßnahmen im Bereich Ernährung – Projekt „Richtig Essen von Anfang an“ 54 1.8.5 Maßnahmen im Bereich Bewegung ....................................................................... 54 1.8.6 Maßnahmen im Bereich der SeniorInnengesundheit .......................................... 55 1.8.7 Kapazitätsaufbau zu Public Health und Gesundheitskompetenz ...................... 55 Literatur ........................................................................................................... 57 Bericht an das Bundesministerium für 4 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tabelle 1: Vorsorgeuntersuchung nach Bundesländern und Geschlecht in Absolutzahlen (alle KV-Träger), Jahr 2017. ........................................................................................................ 13 Tabelle 2: Vorsorgeuntersuchung nach Bundesländern und Geschlecht in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), Jahr 2017. ............................... 14 Tabelle 3: Vorsorgeuntersuchung nach Alter und Geschlecht in Absolutzahlen (alle KV-Träger), Jahr 2017. ............................................................................................................................ 15 Tabelle 4: Vorsorgeuntersuchung nach Alter und Geschlecht in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), Jahr 2017. ................................................. 16 Tabelle 5: Anpassungstest der VU Teilnehmer nach dem Alter gegenüber der österreichischen Wohnbevölkerung (18+) als erwartete Altersverteilung, Männer, 2017. .............................. 18 Tabelle 6: Anpassungstest der VU Teilnehmerinnen nach dem Alter gegenüber der österreichischen Wohnbevölkerung (18+) als erwartete Altersverteilung, Frauen, 2017. ... 19 Tabelle 7: Vorsorgeuntersuchungen in Absolutzahlen, nach Untersuchungsstellen und Geschlecht (alle KV-Träger), Jahr 2017. ............................................................................. 20 Tabelle 8: Veränderung der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen nach Bundesländern in Absolutzahlen (alle KV-Träger), 2016-2017......................................................................... 21 Tabelle 9: Veränderung der Inanspruchnahmeraten der Vorsorgeuntersuchungen der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre) in Prozentpunkten, nach Bundesländern, 2016-2017. ................................................................................................. 22 Tabelle 10: Veränderung der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen in Absolutzahlen, nach Alter der ProbandInnen (alle KV-Träger), 2016-2017. ................................................................. 23 Tabelle 11: Veränderung der Inanspruchnahmeraten der Vorsorgeuntersuchungen der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre) in Prozentpunkten, nach Alter der ProbandInnen, 2016-2017. .................................................................................................. 23 Tabelle 12: Absolute Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) 2000 – 2017 (alle KV-Träger). .................................................. 26 Tabelle 13: Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) nach Bundesländern in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), 2000 – 2017 (alle KV-Träger). ............................................................................................. 28 Tabelle 14: Relative Differenz der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (%) (alle KV-Träger). ......... 31 Tabelle 15: Absolute Differenz der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (alle KV-Träger)................. 33 Tabelle 16: Vergleich der durchschnittlichen Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen von 2000- 2004 („VU alt“) mit der durchschnittlichen Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen von 2006- 2017 (VU Neu) mittels absoluter und relativer Differenz (%). Betrachtet wird das allgemeine Untersuchungsprogramm..................................................................................................... 35 Bericht an das Bundesministerium für 5 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 17: Vergleich der durchschnittlichen Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen von 2000- 2004 („VU alt“) mit der durchschnittlichen Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen in den Zeiträumen 2006-2010 und 2011-2015 („VU Neu“) mittels absoluter und relativer Differenz (%). Betrachtet wird das allgemeine Untersuchungsprogramm. ......................................... 36 Tabelle 18: Vorsorge(Gesunden)untersuchungen – Gesamtkosten für das Jahr 2017, nach KV- Trägern ................................................................................................................................. 43 Abbildung 1: VU-TeilnehmerInnen nach Geschlecht, 2017 ........................................................ 12 Abbildung 2: VU-TeilnehmerInnen nach Alterskategorien, 2017. ............................................... 13 Abbildung 3: Populationspyramide Männer, 2017. ..................................................................... 17 Abbildung 4: Populationspyramide Frauen, 2017. ...................................................................... 18 Abbildung 5: Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) 2000 – 2017 (alle KV-Träger).. ............................................................................................ 27 Abbildung 6: Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) nach Bundesländern in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), 2000 – 2017 (alle KV-Träger). ............................................................................................. 29 Abbildung 7: Relative Differenz der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (alle KV-Träger)................. 30 Abbildung 8: Nationale Gesundheitsförderungsstrategie - Gesamtrahmen für die inhaltlichen Schwerpunkte für die Jahre 2013-2022. .............................................................................. 52 Bericht an das Bundesministerium für 6 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Management Summary Bestimmte Fragestellungen im Zusammenhang mit der Evaluierung der Vorsorgeuntersuchung Neu (VU Neu) sind gemäß § 447h (4) ASVG durch die Ziffern dieses Paragraphen vom Gesetzgeber formuliert. 1 Der konkrete Wortlaut des betreffenden Absatzes ist wie folgt : „(4) Der Hauptverband hat bis zum 30. Juni über das jeweils vorangegangene Jahr dem Bundesministerium für Gesundheit sowie dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz einen Bericht über die Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen und die Maßnahmen der Gesundheitsförderung vorzulegen. Dieser Bericht hat insbesondere zu beinhalten: 1. die zahlenmäßige Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen sowie eine Darstellung der Maßnahmen zur Steigerung der Inanspruchnahme der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen, 2. eine Evaluierung der Auswirkungen der Änderungen des Untersuchungsprogramms sowie einer Kosten-Nutzen-Bewertung samt einer Prognose der Entwicklung der zumindest nächsten drei Jahre, 3. die Auswirkungen auf Leistungen, die nicht im Untersuchungsprogramm enthalten sind, 4. eine gezielte Evaluierung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen nach spezifischen Risikogruppen, 5. die Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die in Koordination durch den Hauptverband (teil-)finanziert wurden.“ Im Folgenden wird auf jene Ziffern eingegangen, zu denen es im Berichtszeitraum neue Ergebnisse zu berichten gibt. 1 Entnommen dem BGBl. I Nr. 84/2009, § 447h Bericht an das Bundesministerium für 7 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu § 447h (4) Ziffer 1 ASVG: Darstellung der zahlenmäßigen Entwicklung der Vorsorge- (Gesunden)untersuchungen Im Jahr 2017 wurden insgesamt 998.977 allgemeine Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, die meisten davon nach Absolutzahlen in Wien, gefolgt von Oberösterreich und der Steiermark. Anteilsmäßig war die Inanspruchnahme in Kärnten am höchsten, dicht gefolgt von den Bundesländern Burgenland und Tirol. Nach Absolutzahlen betrachtet, entfielen, wie auch schon bisher, mehr Vorsorgeuntersuchungen des allgemeinen Untersuchungsprogramms auf Frauen als auf Männer. Gesamt betrachtet, lag 2017 die Inanspruchnahme der Frauen mit 14,3 % um einen Prozentpunkt über jener der Männer mit 13,1 %. Das führte zu einer österreichweiten Inanspruchnahme von 13,7 %. Betrachtet nach Altersgruppen entfielen auf die 50- bis 54-Jährigen zahlenmäßig die meisten Vorsorgeuntersuchungen des allgemeinen Untersuchungsprogramms. Die Altersgruppe mit der anteilig höchsten Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung war im Jahr 2017 die Gruppe der 60- bis 64-Jährigen, dicht gefolgt von der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen. Zusammenfassend konnte sich der positive Trend der letzten Jahre, nach den rückläufigen Frequenzen im Jahr 2009, die auf den Rückgang der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen in allen Bundesländern – mit Ausnahme von Burgenland – und auf die nach unten korrigierten Frequenzzahlen im Bundesland Wien zurückzuführen waren, 2017 in fünf von neun Bundesländern fortsetzen. § 447h (4) Ziffer 1 ASVG: Darstellung der Maßnahmen zur Steigerung der Inanspruchnahme der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen Das „Vorsorgeuntersuchung Call/Recall System“ (VU CRS) wurde geschaffen, damit Personen, welche die definierten Risikofaktoren erfüllen und somit von der Inanspruchnahme einer Vorsorgeuntersuchung besonders profitieren können, identifiziert und anschließend mittels einer zielgruppenadäquaten Ansprache zur Inanspruchnahme einer Vorsorgeuntersuchung eingeladen werden können. Bis dato (Stand: Mai 2018) sind 738.540 Versicherte, welche einer Risikogruppe angehören, einer Einladung zur Vorsorgeuntersuchung gefolgt. Die durchschnittliche Responserate konnte mit 8,65 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Im Jahr 2017 wurden österreichweit insgesamt 998.977 Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Davon wurden 61.681 Vorsorgeuntersuchungen durch das VU-Einladesystem induziert. Das sind 6,17 Prozent der Gesamtanzahl an Vorsorgeuntersuchungen. Seit 2012 wird der einzige zur Verfügung stehende Kommunikationskanal „Einladebrief“ um neue Kommunikationskanäle bzw. Bericht an das Bundesministerium für 8 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu zielgruppenspezifische Marketingmaßnahmen ergänzt. Der Fokus liegt hierbei auf der Implementierung von regionalen und überregionalen Kooperationen mit Projektpartnern, welche direkt mit den jeweiligen Zielgruppen in Kontakt stehen und so einen niederschwelligen Zugang zu Informationen über die Vorsorgeuntersuchung ermöglichen. Seit 1. Juli 2011 ist die kostenlose Serviceline 0800 501 522 implementiert und seither das ganze Jahr in Betrieb. § 447h (4) Ziffer 5 ASVG: Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die in Koordination durch den Hauptverband (teil-) finanziert wurden Der strategische Rahmen für die 2017 gesetzten Maßnahmen im Rahmen der Mittelverwendung nach §447h (4) Ziffer 5 ASVG folgt den Festlegungen in der Gesundheitsförderungsstrategie im Kontext des Bundeszielsteuerungsvertrags sowie den daraus abgeleiteten Zielen und Maßnahmenplänen in der Balanced Scorecard der Sozialversicherung. Neben dem Lebensraum Betrieb und dem Lebensraum Schule, die seit 2005 bedeutende Interventionsfelder der Gesundheitsförderung in der Sozialversicherung darstellen, wurde die Zielgruppe der SeniorInnen sowie die inhaltlichen Themen Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit, Suchtprävention und Gesundheitskompetenz 2017 abgearbeitet. Als übergreifende Maßnahmen wurden Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau im Bereich Public Health gesetzt. Lebensraumbezogene Maßnahmen in Schule und Betrieb stellen auch im Rahmen der Mittelverwendung nach § 447h ASVG 2017 einen zentralen Schwerpunkt dar. Im Bereich der Tabakprävention wurden, mit der finanziellen Unterstützung für den Betrieb des Rauchfrei Telefons sowie mit gezielten Maßnahmen der Qualitätssicherung, maßgebliche Initiativen gesetzt. Einzelne Maßnahmen aus der 2016 beschlossenen Strategie der Sozialversicherung zur Tabakprävention wurden 2017 umgesetzt, wie z.B. die Erstellung des Factsheets zur Tabakprävention in der Schule. Zum Thema Alkoholsuchtprävention fand 2017 erstmals die Österreichische Dialogwoche Alkohol statt. Als Teil des Nationalen Aktionsplans Ernährung wurde in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen und der AGES das Projekt „Richtig Essen von Anfang an“ weitergeführt. 2017 wurden erste Maßnahmen für die erweiterte Zielgruppe der 4- bis 10-Jährigen gesetzt und Grundlagen geschaffen (z.B. österreichische Ernährungsempfehlungen für 4- bis 10-Jährige). Im Bereich des Kapazitätsaufbaus zu Public Health und Gesundheitskompetenz wurden Maßnahmen gesetzt, die einen wichtigen Beitrag im Kontext der Rahmen-Gesundheitsziele und der aktuellen Gesundheitsreform darstellen. Darüber hinaus wurden Projekte zur Gesundheitsförderung bei SeniorInnen in den kommunalen Lebenswelten unterstützt. Bericht an das Bundesministerium für 9 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1. Evaluierung der Vorsorgeuntersuchung Neu 1.1 Hintergrund Die im Rahmen der Evaluierung der Vorsorgeuntersuchung Neu (VU Neu) zu beantwortenden Fragestellungen sind gemäß § 447h (4) ASVG durch die Ziffern dieses Paragraphen vom Gesetzgeber formuliert. 2 Der konkrete Wortlaut des betreffenden Absatzes ist wie folgt : „(4) Der Hauptverband hat bis zum 30. Juni über das jeweils vorangegangene Jahr dem Bundesministerium für Gesundheit sowie dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz einen Bericht über die Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen und die Maßnahmen der Gesundheitsförderung vorzulegen. Dieser Bericht hat insbesondere zu beinhalten: 1. die zahlenmäßige Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen sowie eine Darstellung der Maßnahmen zur Steigerung der Inanspruchnahme der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen, 2. eine Evaluierung der Auswirkungen der Änderungen des Untersuchungsprogramms sowie einer Kosten-Nutzen-Bewertung samt einer Prognose der Entwicklung der zumindest nächsten drei Jahre, 3. die Auswirkungen auf Leistungen, die nicht im Untersuchungsprogramm enthalten sind, 4. eine gezielte Evaluierung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen nach spezifischen Risikogruppen, 5. die Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die in Koordination durch den Hauptverband (teil-)finanziert wurden.“ Inhalt, Umfang und Aussagekraft dieses Berichts sind dabei wesentlich von den im Berichtszeitraum erfolgten Aktivitäten und der Verfügbarkeit und Qualität der zugrunde liegenden Daten abhängig. 2 Entnommen dem BGBl. I Nr. 84/2009, § 447h Bericht an das Bundesministerium für 10 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.2 Evaluierung gemäß § 447h (4) Ziffer 1 ASVG: Darstellung der zahlenmäßigen Entwicklung der Vorsorge(Gesunden)untersuchungen – Frequenzdarstellungen Die diesen Darstellungen zugrunde liegenden Daten wurden von den einzelnen Krankenversicherungsträgern an den Hauptverband in Form von Standardstatistiken übermittelt. Der im Zusammenhang mit der Vorsorgeuntersuchung Neu anspruchsberechtigte 4 Personenkreis (Zielgruppe) umfasst Versicherte und deren Angehörige sowie Nichtversicherte (sofern sie ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich haben und für sie nicht bereits aufgrund einer Pflichtversicherung oder einer freiwilligen Versicherung ein Leistungsanspruch besteht) ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Der im Folgenden – vor allem in den Tabellenüberschriften – verwendete Begriff der Zielgruppe entspricht diesem Kreis der Anspruchsberechtigten. Die vom Hauptverband für die anteilsmäßigen Berechnungen verwendete Bezugsgröße stellt die Durchschnittsbevölkerung des Jahres 2017 ab dem 18. Lebensjahr nach Geschlecht, Alter und Bundesland dar (Statistik Austria, 2018). 5 Die in den Frequenzdarstellungen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen grün markierten Ziffern stellen jeweils den höchsten absoluten bzw. anteiligen Wert innerhalb der betreffenden Spalte dar. Die in den Tabellen der vergleichenden Darstellung der Vorsorgeuntersuchungen blau markierten Ziffern stellen innerhalb der betreffenden Spalte die größte absolute bzw. anteilsmäßige Zunahme gegenüber dem Vergleichszeitraum dar. Die rot markierten Ziffern stellen innerhalb der betreffenden Spalte den größten absoluten bzw. anteilsmäßigen Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum dar. 6 Die Frequenzen bzgl. der gynäkologischen Untersuchungen resultieren laut Hauptverband aus unterschiedlichen Verrechnungsmethoden der einzelnen Krankenversicherungsträger, womit eine Interpretation der Häufigkeiten bzw. ein bundeslandspezifischer Vergleich nicht sinnvoll möglich ist. Dies gilt ebenfalls für die Frequenzen der Vorsorgeuntersuchungen insgesamt, in 4 Nichtversicherte TeilnehmerInnen werden seitens HVB bei den VU Frequenzen ausgeklammert. Dies ist bei einem Anteil von rund 0,2 Promille am allgemeinen Untersuchungsprogramm vernachlässigbar. 5 Der in diesem Bericht im Text verwendete Begriff der „allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen“ bezieht sich auf das „allgemeine Untersuchungsprogramm“ der VU Neu (siehe auch Richtlinien für die Durchführung und Auswertung der Vorsorgeuntersuchungen – RVU (58/ 2005)), vormals als „Basisuntersuchungen“ bezeichnet. 6 Der im Text verwendete Begriff der gynäkologischen Untersuchungen bezieht sich auf das „gynäkologische Untersuchungsprogramm“ der VU Neu (siehe auch Richtlinien für die Durchführung und Auswertung der Vorsorgeuntersuchungen – RVU (58/ 2005)) Bericht an das Bundesministerium für 11 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu welche die Zahlen der gynäkologischen Untersuchungen eingehen. Somit werden die Frequenzen der Vorsorgeuntersuchungen insgesamt bzw. der gynäkologischen Untersuchungen zwar im Bericht angeführt, da diese neben den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen ebenfalls gemeldete Abrechnungsdaten darstellen, jedoch wird von einer Diskussion dieser Häufigkeiten abgesehen. Problematisch stellen sich ebenfalls die Frequenzen der allgemeinen Untersuchungen für das Bundesland Wien in den Jahren 2006 bis 2008 dar. Laut Hauptverband ist es in diesem Zeitraum zu Doppelerfassungen gekommen. Somit ist für das Bundesland Wien eine Interpretation des Verlaufes der gemeldeten Frequenzen im genannten Zeitraum nicht sinnvoll möglich. Um dennoch Aussagen über die Entwicklung der allgemeinen Untersuchungen in Wien bzw. für Österreich treffen zu können, wird für den genannten Zeitraum eine lineare Fortschreibung der Wiener Teilnahmezahlen vorgenommen. Diese generiert sich über eine lineare Ausgleichsrechnung auf Basis der validen Daten der Jahre 2000 bis 2005. Zusätzlich wird die Entwicklung in Österreich auch unter Ausschluss der Wiener Frequenzen betrachtet. 1.2.1 VU-TeilnehmerInnen 2017 Die Verteilung der VU-TeilnehmerInnen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) im Jahr 2017 nach Männern (N = 464.209) und Frauen (N = 534.768) wird in Abbildung 1 dargestellt. Es konnten mehr weibliche als männliche VU-TeilnehmerInnen beobachtet werden. Abbildung 1: VU-TeilnehmerInnen nach Geschlecht, 2017 Die Altersverteilung der VU-TeilnehmerInnen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) im Jahr 2017 wird in Abbildung 2 angeführt. Das Durchschnittsalter, berechnet nach klassierten Daten (Klassenmitten in Jahren: 21, 27, 32, 37, 42, 47, 52, 57, 62, 67, 72, 80), betrug 51,5 Jahre (SD = 16,9; N = 998.9737). Bei Männern lag das Durchschnittsalter bei 51,6 Jahren (SD = 16,6; N = 464.029) und bei Frauen bei 51,4 Jahren (SD = 17,1; N = 534.768). Bericht an das Bundesministerium für 12 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Abbildung 2: VU-TeilnehmerInnen nach Alterskategorien, 2017. 1.2.2 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Bundesländern Die Frequenzstatistik für das Jahr 2017 stellt sich auf Bundesländerebene wie folgt dar: Tabelle 1: Vorsorgeuntersuchung nach Bundesländern und Geschlecht in Absolutzahlen (alle KV-Träger), Jahr 2017. d a v on Bundesland Untersuchungen insgesamt Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen M+F Männer Frauen programm Österreich 1.221.280 464.209 757.071 998.977 464.209 534.768 222.303 Wien 310.359 102.459 207.900 224.509 102.459 122.050 85.850 Niederösterreich 91.344 45.650 45.694 90.895 45.650 45.245 449 Burgenland 72.933 24.033 48.900 52.442 24.033 28.409 20.491 Oberösterreich 149.586 71.139 78.447 148.139 71.139 77.000 1.447 Steiermark 142.059 64.203 77.856 139.994 64.203 75.791 2.065 Kärnten 129.368 49.964 79.404 108.546 49.964 58.582 20.822 Salzburg 67.093 30.395 36.698 66.836 30.395 36.441 257 Tirol 179.509 55.180 124.329 121.471 55.180 66.291 58.038 Vorarlberg 79.029 21.186 57.843 46.145 21.186 24.959 32.884 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 998.977 allgemeine Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, die meisten davon in Wien, gefolgt von Oberösterreich und der Steiermark. Geschlechtsspezifisch betrachtet, zeigte sich ein analoges Bild, das Bundesland Wien nahm sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern den ersten Platz ein, danach folgten, wie Bericht an das Bundesministerium für 13 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu auch im Vorjahr, Oberösterreich und die Steiermark. Vergleicht man die Inanspruchnahme nach Absolutzahlen zwischen den Geschlechtern, so wiesen Frauen im Jahr 2017 um 70.559 mehr allgemeine Vorsorgeuntersuchungen auf als die Männer im gleichen Zeitraum. Tabelle 2: Vorsorgeuntersuchung nach Bundesländern und Geschlecht in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), Jahr 2017. Bundesland Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen programm Österreich 13,7 13,1 14,3 6,0 Wien 14,4 13,7 15,1 10,6 Niederösterreich 6,6 6,8 6,4 0,1 Burgenland 21,4 20,1 22,6 16,3 Oberösterreich 12,3 12,0 12,6 0,2 Steiermark 13,5 12,6 14,3 0,4 Kärnten 23,1 22,1 24,1 8,6 Salzburg 14,8 13,9 15,6 0,1 Tirol 19,7 18,3 21,0 18,4 Vorarlberg 14,7 13,7 15,6 20,6 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Die Grundgesamtheit für die anteilsmäßigen Berechnungen stellt die durchschnittliche geschlechtsspezifische Bevölkerung des jeweiligen Bundeslandes ab 18 Jahren (Zielgruppe) des Jahres 2017 dar. Im Jahr 2017 nahmen 13,7 % der ÖsterreicherInnen eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch. Anteilsmäßig gingen in Österreich mit 14,3 % mehr Frauen zu einer Vorsorgeuntersuchung als Männer mit einer Teilnahmequote von 13,1 % (Tabelle 2). Bei Betrachtung der anteilsmäßigen Inanspruchnahme der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen nach Bundesländern zeigte Kärnten die höchste Teilnahmerate, gefolgt von den Bundesländern Burgenland und Tirol. Geschlechtsspezifisch betrachtet, zeigte sich ein analoges Bild, das Bundesland Kärnten nahm bei den Männern und Frauen den ersten Platz ein, auf den Rängen zwei und drei folgten (sowohl bei Männern als auch bei Frauen) Burgenland und Tirol. Die bei weitem niedrigste anteilsmäßige Inanspruchnahme zeigte – wie bereits seit über einem Jahrzehnt – die Bevölkerung in Niederösterreich (Tabelle 2). Bericht an das Bundesministerium für 14 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.2.3 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Alter Tabelle 3: Vorsorgeuntersuchung nach Alter und Geschlecht in Absolutzahlen (alle KV-Träger), Jahr 2017. davon Altersgruppe Untersuchungen insgesamt Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen M+F Männer Frauen programm insgesamt 1.221.280 464.209 757.071 998.977 464.209 534.768 222.303 18-24 78.809 24.965 53.844 55.666 24.965 30.701 23.143 25-29 89.570 28.216 61.354 64.318 28.216 36.102 25.252 30-34 95.917 32.895 63.022 72.503 32.895 39.608 23.414 35-39 98.004 34.771 63.233 76.263 34.770 41.493 21.741 40-44 101.848 37.241 64.607 81.164 37.242 43.922 20.684 45-49 122.907 46.440 76.467 99.257 46.440 52.817 23.650 50-54 136.539 55.415 81.124 113.712 55.415 58.297 22.827 55-59 122.197 51.139 71.058 104.137 51.139 52.998 18.060 60-64 103.178 42.673 60.505 88.927 42.673 46.254 14.251 65-69 89.058 36.564 52.494 77.196 36.564 40.632 11.862 70-74 71.084 28.733 42.351 62.444 28.733 33.711 8.640 75 und älter 112.169 45.157 67.012 103.390 45.157 58.233 8.779 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Eine altersspezifische Aufschlüsselung der im Jahr 2017 österreichweit in Anspruch genommenen Vorsorgeuntersuchungen liefert die Tabelle 3. Betrachtet nach Absolutzahlen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen entfielen die meisten Untersuchungen auf die Gruppe der 50- bis 54-Jährigen, gefolgt von den 55- bis 59-Jährigen und der Gruppe der 75-jährigen und älteren TeilnehmerInnen. Die geringste Anzahl an Vorsorgeuntersuchungen wies, wie schon in früheren Jahren, die jüngste Gruppe der 18- bis 24-Jährigen auf. Auch bei den Männern entfielen die meisten Untersuchungen auf die Gruppe der 50- bis 54-Jährigen. Danach folgen die Gruppen der 55- bis 59-Jährigen und der 45- bis 49-Jährigen. Bei den Frauen entfielen die meisten Untersuchungen auf die Gruppe der 50- bis 54-Jährigen, gefolgt von der Gruppe der 75-jährigen und älteren Teilnehmerinnen und der 55- bis 59-Jährigen. Bericht an das Bundesministerium für 15 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 4: Vorsorgeuntersuchung nach Alter und Geschlecht in Prozenten der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre), Jahr 2017. Altersgruppe Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen programm insgesamt 13,7 13,1 14,3 6,0 18-24 7,6 6,6 8,6 6,5 25-29 10,7 9,2 12,3 8,6 30-34 12,1 10,8 13,4 7,9 35-39 13,1 11,9 14,4 7,6 40-44 14,1 13,0 15,2 7,1 45-49 14,7 13,7 15,6 7,0 50-54 15,9 15,5 16,4 6,4 55-59 16,4 16,2 16,6 5,7 60-64 17,3 17,1 17,4 5,4 65-69 17,1 17,2 17,1 5,0 70-74 16,6 16,7 16,5 4,2 75 und älter 12,8 14,1 11,9 1,8 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Die Grundgesamtheit für die Prozentberechnungen in Tabelle 4 stellt die geschlechtsspezifische österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren dar. Die höchste Teilnahmerate an allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2017 wies die Gruppe der 60- bis 64-Jährigen, gefolgt von der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen auf. Mit dem Alter ließ sich stetig ein Anstieg der Teilnahme bis zur Gruppe der 60- bis 64-Jährigen erkennen, danach kam es zu einem Rückgang der Inanspruchnahme, welcher ab dem Alter von über 75 Jahren stark ausfiel. Ein analoges Bild konnte auch im Vorjahr beobachtet werden. Die niedrigste Teilnahmerate wies die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen auf, die knapp 45 % unter jener des österreichweiten Schnitts lag. Die große Differenz der Teilnahmeraten zwischen den ersten beiden Altersgruppen war, verglichen mit den Vorjahren, analog auffallend bei rund drei Prozentpunkten. Eine geschlechtsspezifische Betrachtung lieferte folgendes Bild: Die Teilnahmerate der Frauen lag bis einschließlich der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen über jener der Männer, ab der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen kehrte sich dieser Trend um und die Teilnahmerate der Männer überstieg jene der Frauen. Die höchste Teilnahmerate im Jahr 2017 wies bei den Frauen, wie schon im Vorjahr, die Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen und bei den Männern die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen auf. Bericht an das Bundesministerium für 16 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Der Unterschied zwischen den Geschlechtern war mit 3,1 Prozentpunkten, wie im Vorjahr, in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen am größten. 1.2.4 Altersverteilung der österreichischen Wohnbevölkerung und VU- TeilnehmerInnen 2017 Die Altersverteilung der österreichischen Bevölkerung ab dem 18. Lebensjahr (Statistik Austria, 2018) wird jener der VU TeilnehmerInnen in Form von Populationspyramiden, getrennt nach Geschlecht, gegenübergestellt. Männer Österreich Wohnbevölkerung (18+) VU Teilnehmer (Allg. Unters.programm) 75+ 70 - 74 65 - 69 60 - 64 55 - 59 50 - 54 45 - 49 40 - 44 35 - 39 30 - 34 25 - 29 18 - 24 14 12 10 8 6 4 2 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Anteil in % Anteil in % Abbildung 3: Populationspyramide Männer, 2017. Eine starke Unterrepräsentierung zeigten, wie auch im Vorjahr, die männlichen VU Teilnehmer bei den 18- bis 29-Jährigen, wobei diese in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen am stärksten ausfiel (Abbildung 3). Die 30- bis 44-Jährigen zeigten sich ebenfalls unterrepräsentiert. Eine leichte bis mittlere Überrepräsentierung der VU-Teilnehmer ließ sich in den übrigen Alterskategorien erkennen (siehe auch Tabelle 5). Die in Tabelle 5 angeführten Abweichungen (Residuen) führten beim durchgeführten Chi-Quadrat Anpassungstest hinsichtlich der Altersstruktur der männlichen Bevölkerung von Österreich ab 18 Jahren und den VU 2 Teilnehmern zu einem statistisch signifikanten Unterschied (X (df = 11, n = 4.642) = 293,0; p ≤ .001), der sich aber nur bei den jungen Teilnehmern (18- bis 29-Jährige) auch als praktisch relevant zeigte. Bericht an das Bundesministerium für 17 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 5: Anpassungstest der VU Teilnehmer nach dem Alter gegenüber der österreichischen Wohnbevölkerung (18+) als erwartete Altersverteilung, Männer, 2017. Altersgruppe Anzahl Teilnehmer Erwartete Anzahl in 100 in 100 Residuum 18-24 250 500,1 -250,1 25-29 282 403,7 -121,7 30-34 329 398,2 -69,2 35-39 348 384,2 -36,2 40-44 372 376,1 -4,1 45-49 464 443,5 20,5 50-54 554 470,3 83,7 55-59 511 414,0 97,0 60-64 427 326,8 100,2 65-69 366 279,0 87,0 70-74 287 225,2 61,8 75 und älter 452 421,0 31,0 Betrachtet man die Altersverteilung der weiblichen Bevölkerung von Österreich ab dem 18. Lebensjahr und jener der VU Teilnehmerinnen, ließ sich anhand der in Abbildung 4 dargestellten Populationspyramide, wie auch im Vorjahr, eine auffallende Unterrepräsentierung der VU Teilnehmerinnen bei den 18- bis 24-Jährigen sowie den über 75-Jährigen und eine leichte Unterrepräsentierung bei den 25- bis 29- Jährigen erkennen. Leicht bis mittel überrepräsentiert zeigten sich die 40- bis 74-Jährigen. Die 35- bis 39-jährigen Teilnehmerinnen konnten als repräsentativ betrachtet werden. Frauen Österreich Wohnbevölkerung (18+) VU Teilnehmerinnen (Allg. Unters.programm) 75+ 70 - 74 65 - 69 60 - 64 55 - 59 50 - 54 45 - 49 40 - 44 35 - 39 30 - 34 25 - 29 18 - 24 14 12 10 8 6 4 2 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Anteil in % Anteil in % Abbildung 4: Populationspyramide Frauen, 2017. Die in Tabelle 6 angeführten Abweichungen (Residuen) führten beim durchgeführten Chi- Quadrat Anpassungstest hinsichtlich der Altersstruktur der weiblichen Bevölkerung von Bericht an das Bundesministerium für 18 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Österreich ab 18 Jahren und den VU Teilnehmerinnen zu einem statistisch signifikanten 2 Unterschied (X (df = 11, n = 5.347) = 175,9; p ≤ .001), der sich aber nur bei den jüngsten (18- bis 24-Jährigen) und ältesten Teilnehmerinnen (75+) auch als praktisch relevant zeigte. Tabelle 6: Anpassungstest der VU Teilnehmerinnen nach dem Alter gegenüber der österreichischen Wohnbevölkerung (18+) als erwartete Altersverteilung, Frauen, 2017. Altersgruppe Anzahl Teilnehmerinnen Erwartete Anzahl in 100 in 100 Residuum 18-24 307 509,3 -202,3 25-29 361 421,2 -60,2 30-34 396 423,2 -27,2 35-39 415 411,8 3,2 40-44 439 415,3 23,7 45-49 528 484,8 43,2 50-54 583 509,1 73,9 55-59 530 457,0 73,0 60-64 463 380,7 82,3 65-69 406 340,8 65,2 70-74 337 292,3 44,7 75+ 582 701,6 -119,6 Die angeführten Ergebnisse spiegeln sich für beide Geschlechter im Verhältnis der entsprechenden Teilnahmeraten der Alterskategorien gegenüber dem jeweiligen Gesamtdurchschnitt in obiger Tabelle 4 wider. Bericht an das Bundesministerium für 19 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.2.5 Frequenz 2017 – Vorsorgeuntersuchungen nach Untersuchungsstellen Die Frequenzstatistik für das Jahr 2017 stellt sich hinsichtlich einer Gliederung nach Untersuchungsstellen wie in Tabelle 7 dar. Tabelle 7: Vorsorgeuntersuchungen in Absolutzahlen, nach Untersuchungsstellen und Geschlecht (alle KV-Träger), Jahr 2017. davon Untersuchungen insgesamt Allg. Gynäko- Untersuchungsstelle Untersuchungsprogramm logisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen M+F Männer Frauen programm Alle Untersuchungsstellen 1.221.280 464.209 757.071 998.977 464.209 534.768 222.303 VertragsärztInnen insgesamt 1.145.712 421.095 724.617 926.656 421.095 505.561 219.056 Arzt/ÄrztIn für 798.217 362.320 435.897 794.566 362.320 432.246 3.651 Allgemeinmedizin FachärztInnen insgesamt 347.495 58.775 288.720 132.090 58.775 73.315 215.405 Lungenheilkunde 289 158 131 289 158 131 - Chirurgie 288 150 138 288 150 138 - Frauenheilkunde 215.405 - 215.405 - - - 215.405 Innere Medizin 131.513 58.467 73.046 131.513 58.467 73.046 - Eigene Einrichtungen der 32.938 18.567 14.371 31.393 18.567 12.826 1.545 Sozialversicherung Sonstige 42.630 24.547 18.083 40.928 24.547 16.381 1.702 Untersuchungsstellen Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Die größte Anzahl an allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2017 war insgesamt – für Frauen und für Männer gleichsam – bei den niedergelassenen VertragsärztInnen zu beobachten. Der Rest der Vorsorgeuntersuchungen verteilte sich auf sonstige Untersuchungsstellen sowie eigene Einrichtungen der Sozialversicherungen. Innerhalb der Gruppe der niedergelassenen VertragsärztInnen wurde die überwiegende Mehrzahl der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen für beide Geschlechter durch ÄrztInnen für Allgemeinmedizin erbracht. Von dieser Gruppe wurden im Jahr 2017 bezogen auf alle Untersuchungsstellen 79,5 % der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Dahinter rangierten die FachärztInnen, wobei unter diesen die FachärztInnen für Innere Medizin am stärksten vertreten waren. Bericht an das Bundesministerium für 20 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.2.6 Veränderungen der Vorsorgeuntersuchungen 2016-2017 Tabelle 8: Veränderung der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen nach Bundesländern in Absolutzahlen (alle KV- Träger), 2016-2017. davon Bundesland Untersuchungen insgesamt Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen M+F Männer Frauen programm Österreich +13.223 +3.724 +9.499 +8.704 +3.724 +4.980 +4.519 Wien +13.188 +3.919 +9.269 +9.716 +3.919 +5.797 +3.472 Niederösterreich +5.064 +523 +4.541 +5.016 +523 +4.493 +48 Burgenland +460 -22 +482 +125 -22 +147 +335 Oberösterreich -4.585 -1.483 -3.102 -4.549 -1.483 -3.066 -36 Steiermark -3.916 -975 -2.941 -3.677 -975 -2.702 -239 Kärnten +3.158 +1.462 +1.696 +1.822 +1.462 +360 +1.336 Salzburg +1.701 +706 +995 +1.747 +706 +1.041 -46 Tirol -1.560 -353 -1.207 -1.152 -353 -799 -408 Vorarlberg -287 -53 -234 -344 -53 -291 +57 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Betrachtet man die beiden Vergleichsjahre 2016 und 2017 nach Absolutzahlen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen, so zeigte sich, dass die Häufigkeit der Untersuchungen in 4 von 9 Bundesländern rückläufig war (Tabelle 8). Aufgrund der Zuwächse in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark und Burgenland nahmen insgesamt und absolut betrachtet mehr ÖsterreicherInnen im Jahr 2017 eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch als im Jahr davor. Dies jedoch in einem weit geringeren Ausmaß (Zuwachs von 8.704 Untersuchungen) als in den beiden letzten Vergleichsjahren (Zuwachs von 40.566 Untersuchungen). Diese Zunahme von 2016 zu 2017 um 8.704 Untersuchungen ist vor allem auf die Zunahme in den Bundesländern Wien und Niederösterreich zurückzuführen. Der größte Gesamtzuwachs zeigte sich in Wien. Für Männer und Frauen getrennt betrachtet, zeigte sich im Bundesländervergleich folgendes Bild. Den stärksten Zuwachs beim allgemeinen Untersuchungsprogramm wiesen Männer und Frauen im Bundesland Wien auf. Der größte geschlechtsspezifische Unterschied bei der Veränderung der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung zeigte sich im Bundesland Niederösterreich, wo sich bei Frauen ein Zuwachs von 4.493 Untersuchungen zeigte, während die Anzahl an Untersuchungen bei den Männern um 523 anstieg. Insgesamt nahmen im Jahr 2017 3.724 mehr Männer und 4.980 mehr Frauen eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch als noch im Jahr 2016 (Tabelle 8). Bericht an das Bundesministerium für 21 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 9: Veränderung der Inanspruchnahmeraten der Vorsorgeuntersuchungen der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre) in Prozentpunkten, nach Bundesländern, 2016-2017. Bundesland Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches M+F Männer Frauen Untersuchungsprogramm Österreich +0,0 +0,0 +0,0 +0,1 Wien +0,4 +0,3 +0,6 +0,3 Niederösterreich +0,3 +0,0 +0,6 +0,0 Burgenland +0,0 -0,1 +0,1 +0,2 Oberösterreich -0,5 -0,4 -0,6 +0,0 Steiermark -0,4 -0,3 -0,5 +0,0 Kärnten +0,3 +0,7 +0,1 +0,5 Salzburg +0,3 +0,3 +0,4 +0,0 Tirol -0,3 -0,3 -0,4 -0,3 Vorarlberg -0,2 -0,2 -0,4 -0,2 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Die Veränderung der Inanspruchnahmeraten der Zielgruppe von 2016 und 2017 wird in Tabelle 9 dargestellt. Es ist ersichtlich, dass hinsichtlich der Inanspruchnahmerate der Zielgruppe in vier Bundesländern ein Zuwachs, und in vier Bundesländern ein Rückgang zu verzeichnen ist. In einem Bundesland (Burgenland) stagnierte die Inanspruchnahmerate. Geschlechtsspezifisch zeigt sich für Männer in Kärnten der stärkste Zuwachs. Bei den Frauen zeigt sich der stärkste Zuwachs in den Bundesländern Wien und Niederösterreich. Der stärkste Rückgang der Inanspruchnahmerate lässt sich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen für das Bundesland Oberösterreich verzeichnen. Österreichweit stagnierte die Inanspruchnahmerate ebenso wie bei den Männer und Frauen (Tabelle 9). Bericht an das Bundesministerium für 22 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 10: Veränderung der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen in Absolutzahlen, nach Alter der ProbandInnen (alle KV-Träger), 2016-2017. davon Altersgruppe Untersuchungen insgesamt Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen M+F Männer Frauen programm insgesamt +13.223 +3.724 +9.499 +8.704 +3.724 +4.980 +4.519 18-24 -1.745 -499 -1.246 -1.688 -499 -1.189 -57 25-29 +1.766 +656 +1.110 +574 +656 -82 +1.192 30-34 -28 -193 +165 -379 -193 -186 +351 35-39 +3.831 +1.138 +2.693 +2.850 +1.137 +1.713 +981 40-44 -577 -125 -452 -565 -124 -441 -12 45-49 -808 -1.070 +262 -1.260 -1.070 -190 +452 50-54 +2.712 +846 +1.866 +1.924 +846 +1.078 +788 55-59 +5.394 +2.137 +3.257 +4.195 +2.137 +2.058 +1.199 60-64 +3.605 +1.644 +1.961 +2.935 +1.644 +1.291 +670 65-69 -222 -573 +351 -383 -573 +190 +161 70-74 +1.845 +23 +1.822 +1.471 +23 +1.448 +374 75 und älter -2.550 -260 -2.290 -970 -260 -710 -1.580 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen, Allg. = Allgemeines. Betrachtet man die in Tabelle 10 dargestellten Absolutzahlen, so zeigte sich, dass die Untersuchungszahlen, insgesamt sowie geschlechtsspezifisch, am stärksten bei Personen der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen angestiegen sind. Bei Männern sind die allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen im Vergleich zum Vorjahr in der Altersgruppe der 45-49-Jährigen, bei Frauen in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, am stärksten gesunken. Tabelle 11: Veränderung der Inanspruchnahmeraten der Vorsorgeuntersuchungen der Zielgruppe (Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre) in Prozentpunkten, nach Alter der ProbandInnen, 2016-2017. Altersgruppe Allg. Untersuchungsprogramm Gynäkologisches Untersuchungs- M+F Männer Frauen programm insgesamt +0,0 +0,0 +0,0 +0,1 18-24 +0,0 +0,0 -0,2 +0,1 25-29 +0,0 +0,1 -0,2 +0,3 30-34 -0,1 -0,1 -0,1 +0,1 35-39 +0,1 +0,1 +0,2 +0,1 40-44 +0,3 +0,3 +0,3 +0,2 45-49 +0,1 +0,0 +0,2 +0,3 50-54 +0,1 +0,2 +0,2 +0,2 55-59 +0,1 +0,1 +0,1 +0,2 60-64 -0,1 -0,1 -0,2 +0,1 65-69 +0,0 -0,1 +0,2 +0,1 70-74 +0,4 +0,0 +0,8 +0,2 75 und älter -0,5 -0,7 -0,4 -0,4 Anmerkungen. M = Männer, F = Frauen. Bericht an das Bundesministerium für 23 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Die Gegenüberstellung der Teilnahmeraten bezogen auf die Wohnbevölkerung in Österreich ab 18 Jahre (Tabelle 11) von 2016 und 2017 nach Altersklassen zeigte, dass die Gruppe der 70- bis 74-Jährigen den größten Anstieg der Teilnahmeraten aufwies und dies insgesamt sowie bei den Frauen. Bei den Männern wies die Gruppe der 40- bis 44-Jährigen den größten Anstieg der Inanspruchnahmerate auf. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen blieb die Teilnahmerate insgesamt unverändert. Bei den Männern trifft dies auf die Altersgruppen der 18- bis 24- Jährigen, der 45- bis 49-Jährigen sowie der 70- bis 74-Jährigen zu. Bei den Frauen gibt es keine Altersgruppe in der die Inanspruchnahme stagnierte. Den größten Rückgang der Teilnahmeraten verzeichnete die Gruppe der 75-Jährigen und Älteren und dies insgesamt sowie geschlechtsspezifisch (Tabelle 11). Besonders sei jedoch darauf hingewiesen, dass Darstellungen des Verlaufes von Untersuchungszahlen bzw. Teilnahmeraten bisher lediglich Querschnittsvergleiche darstellen. Seit Einführung der elektronischen Befunddokumentation der VU Neu ist es erstmals möglich, Personen über mehrere Jahre – in pseudonymisierter Form – zu verfolgen. Mit diesen Längsschnittbetrachtungen könnten dann bei wiederholter Inanspruchnahme der VU Aussagen über die entsprechenden Intervalle zwischen den Vorsorgeuntersuchungen getroffen werden sowie die jeweiligen Gesundheitsprofile der VU-TeilnehmerInnen verfolgt werden. Bericht an das Bundesministerium für 24 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu 1.2.7 Verlauf der Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) 2000-2017 Im Folgenden sei auf eine Verlaufsdarstellung der verzeichneten Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen der Jahre 2000 bis 2017 verwiesen (Tabelle 12). Auch bei allen folgenden vergleichenden Darstellungen werden ausschließlich die Vorsorgeuntersuchungen des allgemeinen Untersuchungsprogramms betrachtet. Betrachtet man in Abbildung 6 die grafische Darstellung der Absolutzahlen aus Tabelle 12, so zeigt sich eine stetige Zunahme der Zahl der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen von 2000 bis 2004. Im Jahr 2005 waren die Vorsorgeuntersuchungen in allen Bundesländern rückläufig. Von 2005 bis 2008 war ein flacher bis leicht steigender Verlauf der Kurven erkennbar. Der allgemeine positive Trend konnte sich im Jahr 2009 nicht fortsetzen. Die Ausnahme stellte das Burgenland dar, welches als einziges Bundesland einen Zuwachs in den Absolutzahlen im Vergleich zu 2008 verzeichnete. Problematisch stellten sich die Frequenzen der allgemeinen Untersuchungen für das Bundesland Wien in den Jahren 2006 bis 2008 dar. Laut Hauptverband ist es in diesem Zeitraum zu Doppelerfassungen gekommen. Somit ist für das Bundesland Wien eine Interpretation des Verlaufes der gemeldeten Frequenzen im genannten Zeitraum nicht sinnvoll möglich. Mit Hilfe einer linearen Fortschreibung der Daten für Wien von 2006 bis 2008 konnte aber eine vorsichtige Interpretation vorgenommen werden, wonach im Vergleich von 2008 zu 2009 ebenfalls ein Rückgang der Teilnahmezahlen in Wien zu erkennen war. Dies führte bei den angepassten österreichweiten Zahlen ebenfalls zu einem, wenn auch gegenüber den gemeldeten Frequenzen abgeschwächten, „Knick“ des Kurvenverlaufs von 2008 auf 2009. Weiters zeigte sich ein weitgehend paralleler Trendverlauf der Teilnahmezahlen von Österreich exklusive der gemeldeten Wien-Frequenzen zu jenen von Österreich mit den angepassten Wiener Teilnahmezahlen. Ab dem Jahr 2009 war erneut ein positiver Aufwärtstrend bei allen Bundesländern erkennbar, mit Ausnahme von Niederösterreich und Salzburg, wobei die Frequenzen in Salzburg im Jahr 2011 wieder anstiegen und jene in Niederösterreich nur leicht zurückgingen. Im Jahr 2012 konnte der österreichweite positive Trend der Vorsorgeuntersuchungen in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Burgenland und Vorarlberg, fortgesetzt werden. Im Jahr 2013 zeigte sich die Vorsorgeuntersuchung in 6 von 9 Bundesländern erneut als rückläufig bzw. stagnierend. 2014 zeigte sich erneut eine positive Entwicklung in allen Bundesländern die sich 2015 in 4 Bundesländern fortsetzte. Im Jahr 2016 konnte erneut ein Anstieg der Absolutzahlen in allen Bundesländern beobachtet werden. Für das Jahr 2017 lässt sich für 5 Bundesländer ein Anstieg der Absolutzahlen aufzeigen. Bericht an das Bundesministerium für 25 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Vorsorgeuntersuchung Neu Tabelle 12: Absolute Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen (Allgemeines Untersuchungsprogramm) 2000 – 2017 (alle KV-Träger). Bdsld. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Österr. 791.370 821.655 871.691 Österr. 653.472 709.350 748.332 786.315 813.782 775.723 839.360 854.413 884.589 925.688 931.032 950.940 949.707 990.273 998.977 (W 790.239 811.303 857.740 fortg.) Österr. (exkl. 551.323 597.143 625.294 653.001 671.355 638.010 637.222 650.322 688.794 670.797 680.727 703.049 733.371 733.306 751.699 949.707 990.273 998.977 W) W 154.148 171.333 182.897 W 102.149 112.207 123.038 133.314 142.427 137.713 168.563 173.686 181.540 192.317 197.726 199.241 200.912 214.793 224.509 153.017 160.981 168.946 (fortg.) NÖ 60.255 69.319 72.299 78.209 78.833 74.669 77.866 78.226 82.262 80.515 79.526 79.516 88.330 81.848 82.865 82.310 85.879 90.895 Bgld. 35.171 37.180 39.061 40.463 42.276 40.177 39.200 43.868 47.380 47.438 48.960 50.385 49.692 49.237 49.322 49.266 52.317 52.442 OÖ 107.874 117.579 121.155 128.064 134.387 126.042 126.341 128.278 137.937 134.040 139.809 144.204 150.631 150.619 155.391 152.535 152.688 148.139 Stmk. 113.030 123.635 129.184 134.317 132.444 126.067 123.683 122.401 126.606 122.658 124.619 129.832 136.306 131.840 138.290 137.336 143.671 139.994 Ktn. 64.937 69.330 72.112 73.786 76.474 75.305 72.808 74.171 78.294 76.708 77.493 82.433 86.033 95.313 97.154 99.320 106.724 108.546 Sbg. 48.810 50.863 53.696 55.241 56.785 52.747 54.605 57.794 58.795 58.208 55.626 58.329 60.439 60.078 61.081 62.389 65.089 66.836 T 82.799 88.537 96.125 99.836 103.493 96.484 101.000 102.639 109.002 104.527 107.390 109.038 115.273 118.419 119.244 119.404 122.623 121.471 Vbg. 38.447 40.700 41.662 43.085 46.663 46.519 41.719 42.945 48.518 46.703 47.304 49.312 46.667 45.952 48.352 46.235 46.489 46.145 Legende: Bdsld. = Bundesland, W = Wien, NÖ = Niederösterreich, Bgld. = Burgenland, OÖ = Oberösterreich, Stmk. = Steiermark, Ktn. = Kärnten, Sbg. = Salzburg, T = Tirol, Vbg. = Vorarlberg, fortg. = lineare Fortschreibung für 2006 – 2008, exkl. = exklusive. Bericht an das Bundesministerium für 26 Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
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