Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS

 
WEITER LESEN
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Büro für Bauökonomie AG, Zähringerstrasse 19, 6003 Luzern, Telefon 041 249 40 40, Fax 041 249 40 50, info@bfbag.ch, www.bfbag.ch

Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Bericht des Preisgerichts

05. Mai 2014
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Inhaltsverzeichnis                                       Seite

1      Ausgangslage / Aufgabenstellung                      3
1.1    Ausgangslage                                         3
1.2    Aufgabenstellung                                     3
1.3    Planungsperimeter                                    3
1.4    Ziele des Verfahrens                                 4

2      Verfahren                                            5
2.1    Auftraggeber                                         5
2.2    Projektwettbewerb im selektiven Verfahren            5
2.3    Grundlagen und Verbindlichkeit                       5
2.4    Teilnehmende                                         5
2.5    Preisgericht                                         6
2.6    Verfahrensorganisation                               6
2.7    Vorprüfung                                           6

3      Beurteilungskriterien                                7

4      Beurteilung der Projekte                             7
4.1    1. Beurteilungstag: 02. April 2014                   7
4.2    2. Beurteilungstag: 09. April 2014                   9
4.3    Preisverteilung                                     10
4.4    Empfehlungen zur Weiterbearbeitung                  10
4.5    Gesamtbeurteilung und Würdigung                     10

5      Genehmigung des Preisgerichts                       11

6      Projektverfassende                                  12

7      Beschriebe und Kurzdokumentationen der Projekte     14

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 2
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

1      Ausgangslage / Aufgabenstellung
1.1    Ausgangslage
       Der Röhrliberg I und II bilden zusammen das Oberstufenzentrum Röhrliberg mit der markanten Aus-
       senfassade. Neben den regulären Klassen- und Gruppenzimmern befinden sich auch ein Aulatrakt,
       zwei zusammengebaute Turnhallen und ein Hallenbad auf der Anlage. Zudem zeichnet sich die Quali-
       tät der Schulanlage durch einen im Zentrum liegenden grosszügigen Pausenplatz aus.

1.2    Aufgabenstellung
       Die Schulanlage Röhrliberg in Cham wurde anfangs der 70er-Jahre mit dem Bau von Röhrliberg I,
       Aula- und Turnhallentrakt sowie dem Hallenbad durch Josef Stöckli, dipl. Architekt BSA SIA, Zug er-
       stellt. 1985/86 kam die Erweiterung mit dem Röhrliberg II durch das Architekturbüro Erich Weber &
       Partner AG, Cham hinzu. Ein neuer Anbau an das Röhrliberg II wurde im Jahr 2003 fertiggestellt und
       durch Zwimpfer Partner Architekten, Basel erstellt. Die Schulanlage Röhrliberg wurde im Jahr 2007 mit
       einer Dreifachsporthalle ergänzt, welche ebenfalls durch Zwimpfer Partner Architekten, Basel erstellt
       wurde.
       Die Prüfung, ob der Erhalt der Schulanlage wirtschaftlich und betrieblich tragbar ist oder sich ein
       Rückbau und Neubau aufdrängt, hat ergeben, dass der Erhalt zu präferieren ist. Die Gebäude weisen
       eine gute Bausubstanz und eine grosszügige Raumstruktur auf. Beim Bestand der Schulanlage Röhr-
       liberg handelt es sich um ein schönes Ensemble, welches als sehr wertvolle Anlage innerhalb der Ge-
       meinde Cham beurteilt wird und ein massgebender Grund für den Erhalt der Schulanlage darstellt.
       Die Gebäudehüllen und Teile der Gebäudetechnik entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderun-
       gen und Vorgaben. Bei sämtlichen bestehenden Gebäudevolumen der Schulanlage Röhrliberg (ausser
       Anbau von 2003 und Dreifachsporthalle) ist eine energetische Sanierung der Gebäudehülle vorzuse-
       hen. Die Interventionen im Erschliessungs- und Aufenthaltsbereich, welche in den vergangen Jahren
       im Gebäudeteil Röhrliberg I vorgenommen wurden, sollen zurückgebaut und die notwendigen Räum-
       lichkeiten durch Erweiterungsbauten zur Verfügung gestellt werden. Weitere Raumbedürfnisse wie
       Lernatelier und Schulküche sind in Erweiterungsbauten vorzusehen. Auch die bestehende Bibliothek
       im Gebäudeteil Aula benötigt einen grösseren Flächenbedarf.
       Mit dem vorliegenden Verfahren war weiter aufzuzeigen, wie die Raumbedürfnisse für eine Schwin-
       gerhalle, eine Anlage für Luftgewehrschützen und ein Proberaum der Musikgesellschaft angeordnet
       werden könnten.

1.3    Planungsperimeter
       Im nachfolgenden Planausschnitt ist in grüner Farbe bzw. grüner Umrandung der gesamte Betrach-
       tungsperimeter ersichtlich, welcher für den Projektwettbewerb Sanierung und Erweiterung Schul-
       anlage Röhrliberg in Cham vorgegeben wurde. Die orange markierte Fläche umfasst den Planungs-
       perimeter für die Gebäudevolumen der Erweiterung (Gruppenräume, Schulleiterbüro, Informatikraum,
       Lernatelier, Schulküchen, Bibliothek, EDV-Arbeitsplätze) und der Vereinsräume (Schwingerhalle, Anla-
       ge Luftgewehrschützen, Proberaum Musikgesellschaft). Bei den rot markierten Gebäuden Röhrliberg I,
       Aula und Turnhalle sind neben der energetischen Sanierung auch strukturelle Anpassungen notwen-
       dig. Wobei für die Turnhalle lediglich strukturelle Anpassungen vorgesehen sind, falls dies der Kon-
       zeptvorschlag der Verfassenden erfordert. Jene Gebäude (Röhrliberg II, Hallenbad) welche mit einer
       roten Mantellinie markiert sind, erfahren lediglich eine energetische Sanierung der Gebäudehülle.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 3
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

                                                               Röhrliberg II

                                          Sportplatz
                                                       Turnhalle
                        Velo PP

                                                             Aula Röhrliberg I
                                   Rundbahn mit
                                   Rasenfläche

                                                              Tennis-
                Betrachtungsperimeter
                                                              platz
                Planungsperimeter für Erweiterungen
                energetische Sanierung der Gebäude-
                hülle (Sanierung ohne grössere Anpas-
                sungen im Inneren)                                  Hallenbad

                energetische Sanierung der Gebäude-
                hülle + mögliche strukturelle Anpassun-
                gen im Innenraum (Eingriffstiefe je nach
                Konzeptvorschlag)

1.4    Ziele des Verfahrens
       Der anonyme Projektwettbewerb sollte Lösungsmöglichkeiten für die Sanierung und Erweiterung der
       Schulanlage Röhrliberg in Cham und für die weiteren Raumbedürfnisse, Schwingerhalle, Anlage Luft-
       gewehrschützen und Proberaum der Musikgesellschaft aufzeigen.
       Die Konzepte hatten folgende Ziele zu erfüllen:
       ·    Eine hohe ortsbauliche und architektonische Lösung im Kontext zur gesamten Schulanlage
       ·    Eine pädagogisch optimale Lösung in Bezug zu der bestehenden Schulanlage
       ·    Hohe innenräumliche Qualitäten
       ·    Konstruktiv angemessene Lösungen, insbesondere im Umgang mit der best. Bausubstanz
       ·    Ressourcen- und klimaschonende Konzeption
       ·    Attraktive Aussenraumgestaltung
       ·    Eine wirtschaftliche Lösung in Investition, Betrieb und Unterhalt

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 4
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

2      Verfahren
2.1    Auftraggeber
       Veranstalterin für das Verfahren ist die Einwohnergemeinde Cham, vertreten durch Planung und
       Hochbau, Projektleiter Basil Stocker, 6330 Cham.

2.2    Projektwettbewerb im selektiven Verfahren
       Der Projektwettbewerb wurde im selektiven Vergabeverfahren gemäss den Vorschriften über das
       öffentliche Beschaffungswesen durchgeführt und war dem GATT/WTO-Übereinkommen unterstellt.
       Am 07. Juni 2013 wurde der Projektwettbewerb öffentlich ausgeschrieben. Über die Präqualifika-tion
       empfahl das Preisgericht sieben Architekturbüros für die Teilnahme am Projektwettbewerb, welche
       abschliessend durch den Gemeinderat Cham bestimmt wurden. Basis für die Selektion der Teilneh-
       menden bildeten die Bewerbungsunterlagen, welche aufgrund von Auswahlkriterien durch das Preis-
       gericht bewertet wurden. Gemäss Ausschreibung liess das Preisgericht zwei Nachwuchsbüros zur Teil-
       nahme zu.
       Die präqualifizierten Architekturbüros erhielten die Unterlagen zum Projektwettbewerb am 30. Sep-
       tember 2013.

2.3    Grundlagen und Verbindlichkeit
       Grundlagen für den Projektwettbewerb waren die Vorschriften über das öffentliche Beschaffungswe-
       sen, bestehend aus der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB)
       und der zugehörigen Submissionsgesetzgebung des Kantons Zug.
       Zu den Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungswesen lehnte sich das Verfahren subsidiär an
       die Ordnung SIA 142, Ausgabe 2009 an. Ebenso als Grundlage für den Projektwettbewerb galt das
       Programm und die weiteren Unterlagen zum Projektwettbewerb. Im Falle von Abweichungen gingen
       die Bestimmungen des Programms vor.

2.4    Teilnehmende
       Die folgenden sieben Architekturbüros wurden anlässlich der Präqualifikation, auf Basis der Empfeh-
       lung des Preisgerichts vom Gemeinderat Cham zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen
       (alphabetische Reihenfolge):
       ·    architektick, Albisriederstrasse 184a, 8047 Zürich
       ·    Architekturbüro Beda Dillier, Lindenhof 4, 6060 Sarnen
       ·    Gunz & Künzle Architekten ETH SIA GmbH, Kirchenweg 4, 8008 Zürich
       ·    Lengacher Emmenegger Partner AG / kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt
            Landenbergstrasse 36, 6005 Luzern / St. Georgstr. 2c / Josef-Müller-Weg 6, 6210 Sursee
       ·    Leutwyler Partner Architekten AG, Baarerstrasse 77, 6300 Zug
       ·    Marcel Baumgartner GmbH, Seebahnstrasse 109, 8003 Zürich
       ·    Waeber/Dickenmann Architekten BSA / SIA, Bahnhofplatz 10, 8853 Lachen

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 5
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

2.5    Preisgericht
       Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen:
       Sachpreisrichter:
       ·    Charles Meyer, Gemeinderat, Vorsteher Planung und Hochbau, Cham (Vorsitz)
       ·    Beat Schilter, Gemeinderat, Vorsteher Bildung, Cham
       ·    Philip Fuchs, Geschäftsführender Rektor, Abteilungsleiter, Cham
       Fachpreisrichter/-innen:
       ·    Brigitte Wullschleger, dipl. Architektin ETH SIA BSA, Dettling Wullschleger Architekten Oberarth
       ·    Samuel Bünzli, dipl. Architekt ETH SIA BSA, Bünzli & Courvoisier Architekten Zürich
       ·    Jan Krarup, dipl. Architekt ETH SIA, Zwimpfer Partner Architekten Basel
       ·    Erich Staub, Leiter Planung und Hochbau, Cham
       Berater und Experten ohne Stimmrecht:
       ·    Bruno Werder, Gemeindepräsident, Cham
       ·    Monika Bühler, Schulleitung, Röhrliberg, Cham
       ·    Hansruedi Preisig, Prof. dipl. Architekt SIA, Zürich (Nachhaltigkeit / Energieeffizienz)
       ·    Martin Hofmann, dipl. Bauingenieur ETH SIA, Berchtold + Eicher Bauingenieure AG, Zug
       ·    Josef Stöckli, dipl. Architekt BSA SIA, Cham
       ·    Basil Stocker, Projektleiter, Planung und Hochbau, Cham
       ·    Roger Gort, Büro für Bauökonomie AG, Luzern
       ·    Edith Portmann, Büro für Bauökonomie AG, Luzern

2.6    Verfahrensorganisation
       Büro für Bauökonomie AG, Zähringerstrasse 19, 6003 Luzern

2.7    Vorprüfung
       Die Vorprüfung der eingereichten Unterlagen in formeller wie auch inhaltlicher Hinsicht wurde von der
       Büro für Bauökonomie AG vorgenommen. Der Teilaspekt Nachhaltigkeit/Energie wurde durch
       Hansruedi Preisig, Prof. dipl. Architekt SIA, Zürich geprüft.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 6
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

3      Beurteilungskriterien
       Für den Projektwettbewerb galten folgende Beurteilungskriterien:
       ·    Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und der Identität des Ortes
       ·    Ortsbauliche, volumetrische und architektonische Aspekte
       ·    Aussenräumliche und Innenräumliche, gestalterische Qualitäten, Nutzung des Tageslichts
       ·    Angemessenheit der konstruktiven Lösung in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
       ·    Betrieblich-funktionelle Tauglichkeit, insbesondere in pädagogischer Hinsicht
       ·    Wirtschaftlichkeit (niedrige Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten)

4      Beurteilung der Projekte
       Das Preisgericht sowie die Experten und Berater tagten am 02. April 2014 im Mandelhof in Cham und
       am 09. April in der Dreifachturnhalle Röhrliberg, Cham.
       Die Projekte sind nach ihren Kennworten alphabetisch geordnet, nummeriert und wie folgt aufge-
       hängt worden.
       Projekt Nr. 1 Assemblage
       Projekt Nr. 2 butterfly
       Projekt Nr. 3 EINSTEIN
       Projekt Nr. 4 Gwand
       Projekt Nr. 5 IMPERFEKT
       Projekt Nr. 6 Kumamoto
       Projekt Nr. 7 UPGRADE

4.1    1. Beurteilungstag: 02. April 2014
       Vorprüfungsbericht
       Fristgerecht und anonym sind sämtliche geforderten Unterlagen und Modelle der sieben Teilnehmer
       bei der Büro für Bauökonomie AG Luzern abgegeben worden.
       Zu Beginn nahm das Preisgericht vom Ergebnis der Vorprüfung, welches in einem detaillierten Bericht
       zusammengefasst wurde, Kenntnis. In der Vorprüfung wurden folgende Themen wertungsfrei ge-
       prüft, die den Vorgaben der Wettbewerbsunterlagen sowie der Fragenbeantwortung entsprachen:
       ·    Einhaltung der Termine, Vollständigkeit der Unterlagen und Wahrung der Anonymität
       ·    Übersicht der Kennwerte, Geschossflächen und Gebäudevolumen
       ·    Einhaltung der planerischen und baurechtlichen Rahmenbedingungen
       ·    Überprüfung des Raumprogrammes
       ·    Nachhaltigkeit / Energie

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 7
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

       Durch die vorprüfende Stelle sind im Bereich Energie verschiedene kleinere Verstösse der Anforderung
       Betrieb-Energie Grenzwert und Zielwert gegen die Wettbewerbsvorgaben aufgezeigt worden.
       Es waren dies insbesondere:
       ·    Die Projekte Nr. 3 EINSTEIN und Nr. 7 UPGRADE konnten Grenz- und Zielwert nicht einhalten
       ·    Die Projekte Nr. 5 IMPERFEKT und Nr. 6 Kumamoto konnten den Zielwert nicht einhalten
       Das Preisgericht beschloss trotz der nicht Einhaltung der Werte die Projekte zur Beurteilung zu-
       zulassen.
       Ein weiterer Verstoss zu den Wettbewerbsvorgaben wurde im Bereich Planungsperimeter aufgezeigt:
       ·    Das Projekt Nr. 1 Assemblage rückt mit einem Teilbereich des Volumens für die Vereinsnutzung
            ausserhalb des Planungsperimeters.
       Das Preisgericht berät diesen Verstoss vor den Plänen und kommt zum Schluss auch diesen Projektvor-
       schlag zur Beurteilung zuzulassen, jedoch von einer Preiserteilung auszuschliessen, mit folgender Be-
       gründung:
       ·    Das Volumen, welches gegen den Planungsperimeter verstösst, befindet sich trotzdem noch in-
            nerhalb des Betrachtungsperimeters, welcher sich auch im Besitz der Gemeinde Cham befindet.
       ·    Es besteht keine Abhängigkeit zu einer Nachbarparzelle (Grenz-, Gebäudeabstände, o.ä.).
       ·    Durch den Verstoss wird die Bewilligungsfähigkeit des Projektvorschlages nicht in Frage gestellt.
       ·    Erste Priorität gilt der Sanierung und Erweiterung der Schulanlage.
       ·    Im Programm zum Projektwettbewerb wurde die Möglichkeit, einen angekauften Wettbewerbs-
            beitrag durch das Preisgericht zu rangieren und denjenigen im ersten Rang auch zur Weiterbear-
            beitung zu empfehlen, festgelegt.
       Der Vorprüfungsbericht wird durch das Preisgericht genehmigt.
       Projektbeurteilung
       Für eine erste Sichtung wurde das Gremium in Gruppen eingeteilt mit der Aufgabe, jeweils zwei bzw.
       drei Projektbeiträge zu analysieren und die Erkenntnisse im Plenum vorzustellen. Nach diesem enga-
       gierten Informationsaustausch hatte das gesamte Gremium den gleichen Wissensstand bezüglich aller
       Projekte.
       Anschliessend erfolgte die Beurteilung im Plenum anhand der im Wettbewerbsprogramm festgelegten
       Beurteilungskriterien in meherern Rundgängen.
       1. Rundgang
       Aufgrund von ungenügenden Qualitäten in der betrieblichen Funktionalität, den ortsbaulichen
       Aspekten in Bezug auf die bestehende Anlage und deren architektonischen Ausdrucks, wie auch
       ungenügende Werte im Bereich Nachhaltigkeit und Energie wurden im 1. Rundgang folgende drei
       Projekte ausgeschieden:
       Nr. 3 EINSTEIN
       Nr. 6 Kumamoto
       Nr. 7 UPGRADE

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 8
Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

       2. Rundgang
       Nach dem Gegenüberstellen der Stärken und Schwächen der verbliebenen vier Projekte, unter Berück-
       sichtigung der ausgeschriebenen Beurteilungskriterien ohne Einbezug der Wirtschaftlichkeit, bestimm-
       te das Preisgericht einstimmig die vier verbleibenden Projekte in die engere Wahl:
       Nr. 1 Assemblage
       Nr. 2 butterfly
       Nr. 5 IMPERFEKT
       Nr. 4 Gwand
       Für den 2. Beurteilungstag wurde beschlossen, drei der vier Projektvorschläge der engeren Wahl für
       die Aspekte der Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Hierfür sind Projektvorschläge mit drei verschiedenen,
       strategischen Ansätze gewählt worden. Für die Projekte Nr. 1 Assemblage, Nr. 2 butterfly und Nr. 5
       IMPERFEKT wurden bis zum 2. Beurteilungstag die Kosten vergleichend gerechnet.

4.2    2. Beurteilungstag: 09. April 2014
       Zu Beginn der Sitzung nahm das Preisgericht von der vergleichenden Kostenschätzung nach EKG-
       Makroelementen kenntnis. Trotz unterschiedlicher Strategien befinden sich die Kosten innerhalb von
       6% und werden für diesen Planungsstand als plausibel erachtet.
       Anschliessend wurden die zwischenzeitlich von den Fachpreisrichtern verfassten Berichte, vor den
       Plänen zu allen sieben Projektvorschlägen, vom jeweiligen Verfasser vorgelesen, gegenseitig kommen-
       tiert und redigiert.
       Mit der Redaktion der Projektbeschriebe und dem Vergleichen der Projekte wurde, aufgrund von
       architektonischen und konzeptionellen Mängeln, das Projekt Nr. 2 butterfly aus der engeren Wahl in
       den 1. Rundgang zugeteilt. Dafür ist ein Rückkommensantrag für das Projekt Nr. 6 Kumamoto in die
       Engere Wahl beantragt worden, aufgrund des differenzierten Konzeptansatzes, welcher einen wert-
       vollen Beitrag zur Diskussion geleistet hat.
       Schlussrundgang
       Anschliessend wurden die vier Projekte der engeren Wahl in den Themen ortsbauliche und architek-
       tonische Qualitäten, Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, Identität der bestehenden Anlage,
       Funktionalität des Schulbetriebes, konstruktiv angemessene Lösung, innenräumliche Qualitäten, Aus-
       senraumgestaltung und Wirtschaftlichkeit besprochen, verglichen und bewertet.
       Aufgrund des überzeugenden, subtilen Umgangs mit der bestehenden Anlage und deren Erhalt der
       Identität, zudem eine hohe Funktionalität der Erweiterung zu schaffen, entscheidet das Preisgericht
       einstimmig das Projekt Nr. 1 Assemblage zum Siegerprojekt und zur Weiterbearbeitung.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 9
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

4.3    Preisverteilung
       Für Preise und allfällige Ankäufe im Rahmen des Projektwettbewerbes stand eine Geamtsumme von
       CHF 110 000.- inkl. MWSt. zur Verfügung. Davon wurden pro Teilnehmerteam am Projektwettbewerb
       CHF 8 000.- inkl. MWSt. als feste Entschädigung für einen vollständig und fristgerecht eingereichten
       Projektvorschlag ausbezahlt.
       In Würdigung der qualitätsvollen Arbeit wurde die Rangierung und Preisgeldsumme durch das Preisge-
       richt wie folgt festgelegt:
       1. Rang / Ankauf            Projekt Assemblage           CHF 28 000.- inkl. MWSt.
       2. Rang / 1. Preis          Projekt Gwand                CHF 16 000.- inkl. MWSt.
       3. Rang / 2. Preis          Projekt IMPERFEKT            CHF 10 000.- inkl. MWSt.

4.4    Empfehlungen zur Weiterbearbeitung
       Das Preisgericht empfiehlt das Projekt Assemblage unter Berücksichtigung der folgenden Aspekte zur
       Weiterbearbeitung:
       ·    Die Konstruktion der Fassade ist nochmals auf ihre Langlebigkeit ohne grösseren Verlust des
            Tageslichteinfalls zu überprüfen.
       ·    Konkretisierung des Gebäudevolumens der Vereinsräume.

4.5    Gesamtbeurteilung und Würdigung
       Die eingereichten Projektbeiträge weisen eine gute Qualität auf und zeugen von einer intensiven
       Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung. Spannend war insbesondere, die differenzierten An-
       sätze der Fassadensanierung zu vergleichen und diskutieren. Die Veranstalterin und das Preisgericht
       danken den Wettbewerbsteilnehmenden für die interessanten Beiträge und das grosse Engagement.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 10
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

5      Genehmigung des Preisgerichts
       Cham, 02. April 2014 und 09. April 2014

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 11
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

6      Projektverfassende
       Die Öffnung der Verfassercouverts durch den Vorsitzenden des Preisgerichts legte die folgenden
       Projektverfassenden offen (Reihenfolge nach Rang resp. Alphabet):

       1. Rang / Ankauf           Nr. 1 Assemblage        zur Weiterbearbeitung empfohlen
       Verfasser/in               Marcel Baumgartner GmbH, dipl. Architekt ETH SIA
                                  Seebahnstrasse 109, 8003 Zürich
       Mitarbeitende              Marcel Baumgartner
                                  Philip Shelley
                                  Fachplaner:
                                  Alexander Schmid Landschaftsarchitektur, Zürich
                                  Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Bern
                                  BWS Bauphysik AG, Winterthur

       2. Rang / 1. Preis         Nr. 4 Gwand
       Verfasser/in               Leutwyler Partner Architekten AG
                                  Baarerstrasse 77, 6300 Zug
       Mitarbeitende              Erich Leutwyler
                                  Christian Briner
                                  Alessandro Savioni
                                  Helene Kuithan
                                  Katja Behr
                                  Fachplaner:
                                  Bauingenieur: Wismer + Partner AG, Rotkreuz
                                  Visualisierung: RAW Architekten GmbH, Zürich

       3. Rang / 2. Preis         Nr. 5 IMPERFEKT
       Verfasser/in               Waeber / Dickenmann Architekten BSA SIA
                                  Limmatstrasse 275, 8005 Zürich
       Mitarbeitende              Beat Waeber
                                  Daniel Dickenmann
                                  Marco Barberini
                                  Anja Spirig
                                  Bettina Auf der Mauer
                                  Sandra Hegnauer
                                  Andras Böger
                                  Fachplaner:
                                  Bauingenieur: Dr. Lüchinger & Meyer, Zürich
                                  Bauphysik: Grollimund + Partner AG, Bern

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 12
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

       ohne Rang                  Nr. 2 butterfly
       Verfasser/in               architektick AG
                                  Albisriederstrasse 184a, 8047 Zürich
       Mitarbeitende              Tina Arndt
                                  Daniel Fleischmann
                                  Andras Kiss
                                  Nina Peter

       ohne Rang                  Nr. 3 EINSTEIN
       Verfasser/in               Architekturbüro Beda Dillier
                                  Lindenhof 4, 6061 Sarnen
       Mitarbeitende              Beda Dillier
                                  Erich Vogel
                                  Patrizio Welti

       ohne Rang                  Nr. 6 Kumamoto
       Verfasser/in               Gunz & Künzle Architekten ETH SIA
                                  Kirchenweg 4, 8008 Zürich
       Mitarbeitende              Joel Flückiger
                                  Fachplaner:
                                  Daniel Schläpfer Landschaftsarchitektur, Zürich
                                  Ernst Basler + Partner AG, Zürich
                                  Mathias Odermatt Bauökonom ES, Hergiswil
                                  Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich
                                  Keller AG Ziegeleien, Pfungen

       ohne Rang                  Nr. 7 UPGRADE
       Verfasser/in               Lengacher Emmenegger Partner AG /
                                  kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt
                                  Landenbergstrasse 36, 6005 Luzern
       Mitarbeitende              Daniel Lengacher
                                  Hansjörg Emmenegger
                                  Daniel Bürgin
                                  Petr Vycpalek
                                  Hans Kunz
                                  Andreas Amrein
                                  Florian Seibold
                                  Phillip Karg
                                  Lisa Müller

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 13
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

7      Beschriebe und Kurzdokumentationen der Projekte

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 14
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 1 Assemblage
1. Rang / Ankauf / zur Weiterbearbeitung empfohlen
Marcel Baumgartner GmbH, dipl. Architekt ETH SIA, Zürich

       Mit dem Ziel die Identität und die städtebaulichen Qualitäten des Ortes zu erhalten, versuchen die
       Projektverfasser einerseits an den bestehenden Strukturen weiterzubauen und anderseits die Gesamt-
       anlage durch einen präzis gesetzten Neubau zu ergänzen. Dieser erscheint auf den ersten Blick als
       markanteste Veränderung des Ensembles und enthält die geforderten Vereinsräume. Durch seine Posi-
       tion gegenüber dem Hallenbad und die Ausrichtung entsprechend dem Schulhaus Röhrliberg I
       fügt sich der Neubau selbstverständlich in die bestehende Anlage. Zudem wird der Aussenraum zwi-
       schen Hallenbad und Aula klarer gefasst. Der Zusammenhalt unter den einzelnen Gebäuden wird
       dadurch gestärkt und mit dem durchgehend verwendeten Porphyrbelag zusätzlich betont. Aufgrund
       seiner Lage verletzt der Neubau die künstlich gesetzte Grenze zwischen Projekt- und Betrachtungspe-
       rimeter. Der Vorschlag muss daher von der Preiserteilung ausgeschlossen werden.
       Im Gegensatz zum vorgeschlagenen Neubau sind die Eingriffe im Bestand viel zurückhaltender und
       subtiler. Um den zusätzlich geforderten Flächenbedarf im Bereich der Bibliothek und der EDV-
       Arbeitsplätze zu gewährleisten, wird der Garderobentrakt der Turnhalle aufgestockt. Die Erschliessung
       erfolgt über eine einläufige Treppe direkt aus dem bestehenden Foyer der Aula. Die Bibliothek befin-
       det sich neu im Obergeschoss, ist zum zentralen Hof hin orientiert und profitiert von der Nähe zum
       erweiterten EDV-Arbeitsraum. Die dadurch verfügbaren Flächen im Erdgeschoss werden für die gross-
       zügigen Garderoben und die Toilettenanlagen genutzt. Diese internen Rochaden ermöglichen eine
       schlüssige Nutzungenverteilung und den grösstmöglichen Erhalt der bestehenden Strukturen.
       Im Schulhaus Röhrliberg I werden die beiden Gebäudeflügel um jeweils ein Klassenzimmer erweitert.
       Zudem wird das Gebäude um ein Geschoss aufgestockt und dadurch in seiner Bedeutung im Zentrum
       der Anlage gestärkt. Die vorhandene Struktur wird dabei sowohl im Grundriss wie auch im Schnitt
       sehr selbstverständlich weiterentwickelt. Die Erschliessung der zusätzlichen Zimmer erfolgt über die
       bestehenden Vorräume, welche zusammen mit den Unterrichtszimmern (Klassenräu-
       me/Gruppenräume) jeweils ein Cluster bilden und flexibel genutzt werden können. Dieses Prinzip wird
       für die Aufstockung im Wesentlichen übernommen. Hier befinden sich neben den beiden Schulkü-
       chen mit Aussenbereich die Klassenzimmer, welche bis anhin im Untergeschoss angeordnet waren.
       Dort sind neu der Bereich der LehrerInnen sowie die Informatikzimmer und das Lernatelier unterge-
       bracht. Durch diese wenigen, gezielten Eingriffe gelingt es das geforderte Raumprogramm sehr effi-
       zient und sinnvoll im neuen Volumen unterzubringen sowie die vorhandenen Erschliessungszonen
       freizuspielen und in ihrer ursprünglichen Bedeutung zu stärken.
       Mit derselben Sorgfalt wie im Innern wird bei der Erweiterung auch aussen versucht sowohl den
       neuen Anforderungen Rechnung zu tragen, wie auch den Charakter der bestehenden Architektur zu
       erhalten. Dies gelingt formal durch die Staffelung der Volumetrie, die Fensterproportionen, die Aus
       bildung des Dachrandes und der Sturzelemente sowie die dargestellte Materialisierung sehr gut. Aus
       bauphysikalischer Sicht wird das vorgeschlagene kompakte Aussendämmsystem mit Polystyrol und
       aufgeklebten Keramikplatten jedoch kritisch beurteilt. Dieser Vorschlag trägt dem partiell nassen Back-
       steinmauerwerk zu wenig Rechnung. Die Feuchtigkeit wird eingeschlossen und kann zu Ablösungen
       innerhalb der vorgeschlagenen Konstruktion führen. Im Gegensatz zu hinterlüfteten Fassaden fehlt
       zudem die Langzeiterfahrung solcher Systeme.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 15
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

       Generell vermag der Projektvorschlag die gestellten Forderungen im Bereich Nachhaltigkeit - Energie
       jedoch gut zu erfüllen. Die Massnahmen sind für den Bestand wie auch für die Neubauten sorgfältig
       hergeleitet und dargestellt. Die Eingriffe in das statische System sind geringfügig und nur im Bereich
       der Garderoben sind zusätzliche Verstärkungen erforderlich. Für die Erstellung und den Betrieb kann
       daher von einem niedrigen Energieverbrauch und niedrigen Treibhausgasemissionen ausgegangen
       werden.
       Gesamtheitlich betrachtet handelt es sich beim Projekt Assamblage um einen Vorschlag, welcher mit
       verhältnismässig geringem, dafür gezieltem Aufwand sehr viel erreicht. Dies gilt einerseits für die
       Schule, welche Räumlichkeiten erhält, die aufgrund der grossen Nutzungsflexibilität den Anforder-
       ungen an eine Vielfalt von Lernformen gerecht werden können. Anderseits gelingt es den Projektver-
       fassern die geforderte Erweiterung und energetische Ertüchtigung sowohl architektonisch wie auch
       städtebaulich als selbstverständlich erscheinen zu lassen und somit der bestehenden Anlage mit gros-
       sem Respekt zu begegnen.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 16
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 17
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 18
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 19
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 4 Gwand
2. Rang / 1. Preis
Leutwyler Partner Architekten AG, Zug

       Der winkelförmige Bau Röhrliberg I wird an beiden Enden gezielt weitergebaut und mit einem neuen
       Dachgeschoss erweitert. Die zusätzlich notwendigen Klassenzimmer werden wie selbstverständlich im
       Grundriss ergänzt und ermöglichen mit der neuen Disposition eine gute Tageslichtsituation. Die Vor-
       bereiche bilden mit den beiden Klassenzimmern und den Gruppenräumen eine stimmige Einheit, die
       sowohl räumlich wie auch funktional überzeugt und flexibel nutzbar ist.
       Für diese Ergänzung muss jedoch ein Fassadenteil abgebrochen und die Decken entsprechend abge-
       stützt und ergänzt werden, was statisch und baulich deutlich aufwändiger ist als auf den ersten Blick
       erkennbar. Dies gilt auch für die vorgeschlagene strukturelle Bereinigung, wie das Versetzen des Liftes
       in den Erschliessungskern.
       Im neuen Dachgeschoss sind die Schulräume mit Spezialnutzung, wie Schulküche und Informatik-
       raum, untergebracht. Sie profitieren von der zusätzlichen Raumhöhe, die von Aussen markant in
       Erscheinung tritt und das Gebäude optisch abschliesst.
       Das Aula-Gebäude bleibt in der grundsätzlichen Anordnung bestehen, nur kleine bauliche Eingriffe
       sind vorgesehen. Die Bibliothek wird ins Obergeschoss verlegt, wobei in diesem Bereich die geforder-
       ten Raumflächen nicht erreicht werden können, zudem sind sowohl die Räume im OG, wie auch im
       UG nicht behindertengerecht erschlossen.
       Für die Vereinsräume wird ein Erweiterungsbau am Hallenbad vorgeschlagen. Dies geschieht auf
       Kosten der natürlichen Belichtung der Garderobenerschliessung im Innern des Hallenbades. Der Bau
       übernimmt die Formensprache des bestehenden Hallenbades und entwickelt es weiter. Die Nutzung
       ist so unabhängig zum Schulbetrieb gut möglich und Synergien mit der Hallenbadnutzung sind denk-
       bar. Die Organisation und Einteilung der Räume müssten jedoch überarbeitet werden.
       Die Materialisierung mit Keramikfliesen in Kombination mit den Storenkästen und den feinen Fenster-
       geländern ergeben ein stimmiges Gesamtbild und übernehmen den Charakter der heutigen Anlage.
       Mit den vorgeschlagenen Massnahmen lassen sich die Ziele im Bereich Nachhaltigkeit und Energie
       erreichen. Die verlangten Ziel- und Grenzwerte nach SIA 380/1 werden beim Bestand wie auch bei
       den Neubauten sogar erheblich unterschritten. Es kann von einem ressourcenschonenden und treib-
       hausarmen Projektvorschlag gesprochen werden, obwohl die Kompaktheit nicht optimal ist. Als kri-
       tisch wird das vorgeschlagene Aussenwärmedämmsystem mit aufgeklebten Keramikfliesen beurteilt.
       Zum einen wird mit diesem System die im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit eingeschlossen; zum
       anderen handelt es sich um ein System noch ohne Langzeiterfahrung. Es besteht die Gefahr von Ablö-
       sungen innerhalb des Systems selbst.
       Das Projekt Gwand versucht die Schulanlage weiterzubauen und dessen Qualitäten zu erhalten, was
       vor allem im Röhrliberg I zu einer stimmigen innen- und aussenräumlichen Lösung führt. Die baulichen
       Eingriffe sind teilweise jedoch recht aufwändig und einzelne Vorgaben bezüglich Flächen- und Behin-
       dertenzugänglichkeit werden nicht erfüllt.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 20
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 21
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 22
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 23
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 5 IMPERFEKT
3. Rang / 2. Preis
Waeber / Dickenmann Architekten BSA SIA, Zürich

       Die Projektverfasser wählen bei der Aufgabe zur Schulraumerweiterung das Konzept des Um- und
       Anbaus des heutigen Aulatrakts und der Aufstockung des Turnhallengebäudes. Der Aulatrakt wird
       gegen Südosten in Richtung Hallenbad verlängert und verengt die räumliche Zäsur von Schulanlage
       und öffentlichem Hallenbad. Die räumliche Nähe der Volumen Anbau Schule und Hallenbad wirkt
       nicht ausgewogen – eine eindeutigere Lösung in der räumlichen Beziehung der beiden Volumen wäre
       begrüssenswert. Das neue äussere Erscheinungsbild richtet sich stark nach dem heutigen, lediglich die
       Einteilung der neuen Fenster wird den geänderten Bedürfnissen angepasst. Der Sonnenschutz wird
       analog der Erweiterung von Röhrliberg II in textilem Material vorgeschlagen.
       Das Schulgebäude Röhrliberg I wird innen nur wenig, aber effizient verändert. Die Analyse der Gege-
       benheiten der Tragstruktur (Stützen in Wandscheiben) und den schulischen Bedürfnissen führen zum
       Vorschlag eines Systems von mobilen Trennwänden für eine flexible Raumeinteilung bei den Schul-
       und Gruppenräumen. Das schulische Konzept vermag zu überzeugen. Der Nachweis der akustischen
       Tauglichkeit der mobilen Trennwände wäre in einem der nachfolgenden Schritte zu prüfen.
       Der respektvolle Umgang mit dem Röhrliberg I steht im starken Gegensatz zu den grossen baulichen
       Aufwendungen für den Umbau des heutigen Aulatrakts.
       Die Erweiterung und der Umbau des Aulagebäudes bedeuten einen grossen Eingriff in die bestehende
       Bausubstanz, welche in der vorgeschlagenen Form - Erweiterung unter bestehendes Gebäude - nicht
       ausgereift ist. Ebenso sind die baulichen Anpassungen im Bereich des Anschlusses an die Turnhalle
       tiefgreifend und wären in einem nächsten Schritt zu hinterfragen. Die Anordnung von Schulräumen
       und Schulküche im neuen Südtrakt ist durchaus denkbar und die räumliche Disposition sinnvoll. Die
       Verbindung zwischen Röhrliberg I und dem Anbau Aula ist sowohl im EG (Aussenraum) wie im UG
       (innenräumliche Verbindung) möglich.
       Die Vereinsräumlichkeiten werden an der Schnittstelle zwischen Turnhalle und Anbau Schule vorge-
       schlagen; die Aula soll abgebrochen werden. Dadurch ist weder eine sinnvolle Etappierung noch die
       allfällige spätere Realisierung der Vereinsräume möglich.
       Die Lage der Bibliothek über den Garderoben und die damit verbundene grosse Bodenbelastung
       stellen grössere statische Anforderungen, welche aber mit entsprechendem Aufwand gelöst werden
       könnten.
       Um die Fassaden zu sanieren wird eine Aussenwärmedämmung mit hinterlüfteter Klinkerschale vorge-
       schlagen. Dies ist zwar eine aufwändige, jedoch beständige, risikoarme und durchaus reizvolle Lösung.
       Allerdings macht dieser Vorschlag nur dann Sinn, wenn die Klinkerschale als separate Schicht mit ge-
       radliniger Lastableitung vorangestellt wird. Ein partielles „Aufhängen“ der Klinkerschale ist nicht ziel-
       führend. Notwendig ist auch eine funktionierende Hinterlüftung, damit die im Mauerwerk vorhandene
       Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Diese Massnahme hat im Bereich Erstellung einen erhöhten
       Aufwand an Energie sowie erhöhte Treibhausgasemissionen zur Folge; diese befinden sich aber in ei-
       nem noch tolerierbaren Bereich. Das Innere der Fassade und somit das heutige Erscheinungsbild kann
       erhalten bleiben. Die Verfasser bleiben aber den rechnerischen Nachweis des Lösungsvorschlags
       schuldig.
       Die vorgeschlagenen Änderungen im Inneren des Schulhauses ermöglichen vielfältige und zeitgemässe
       Unterrichtsformen. Das Sanierungskonzept der Fassade bietet Potenzial, ist jedoch nicht ausgereift
       (Aufhängungen, Dimension Hinterlüftung). Der insgesamt positive Eindruck dieses Projekts wird durch
       den Abbruch des Aulatraktes und die verunmöglichte Etappierung der Vereinsräume getrübt.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 24
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 25
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 26
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 27
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 2 butterfly
ohne Rang
architektick AG, Zürich

       Die geforderte Erweiterung der bestehenden Schulanlage erfolgt durch drei An- und Umbauten von
       unterschiedlicher Grösse und Eingriffstiefe. Der Neubau für die Vereinsräume wird im Norden des Hal-
       lenbades direkt an dieses angebaut und tritt volumetrisch sehr zurückhaltend in Erscheinung. Dies ge-
       schieht auf Kosten der natürlichen Belichtung der Erschliessungskorridore im Innern des Hallenbades.
       Die Eingriffe im Bereich der Aula sind demgegenüber gravierender. Die Bibliothek wie auch der EDV-
       Arbeitsbereich werden am heutigen Standort belassen und durch eine zusätzliche Raumschicht im
       Norden erweitert. Als Folge davon muss das Vordach ebenfalls neu erstellt werden, um die gedeckte
       Verbindung zum Schulhaus Röhrliberg I weiterhin zu gewährleisten. Durch die vorgeschlagenen Mass-
       nahmen wird sowohl der Zugang zum Turnhallenbereich wie auch die natürliche Belichtung des be-
       stehenden Foyers massiv beeinträchtigt und die bestehende Anlage in ihrer Qualität geschmälert.
       Der volumetrisch grösste und auch massivste Eingriff in die bestehende Bausubstanz erfolgt beim
       Schultrakt Röhrliberg I. Das zweiflüglige Gebäude wird im Nordosten durch einen fünfgeschossigen
       Anbau zu einer geschlossenen Anlage erweitert. Dabei werden die innen liegenden Räume über einen
       bescheidenen quadratischen Hof belichtet. Die Qualität der zentralen Aufenthaltszone im Altbau wird
       dadurch stark eingeschränkt. Zudem sind neue Verbindungskorridore anstelle der bestehenden Toilet-
       tenanlagen erforderlich und die gesamte Erschliessung wird aufwändiger und unübersichtlicher. Die
       bestehenden Klassenzimmereinheiten werden jeweils um ein zusätzliches Zimmer erweitert, so dass
       das Mittlere neu für die Gruppenräume genutzt werden kann. Der Bereich der Schulleitung, die In-
       formatikzimmer und die beiden Schulküchen sind ebenfalls im Neubauteil untergebracht. Im zweiten
       Untergeschoss entstehen im Bereich der Erweiterung sehr viele zusätzliche, nicht geforderte Flächen,
       welche das Neubauvolumen unnötig vergrössern.
       Die vorgeschlagene einheitliche Materialisierung und reduzierte Fassadengestaltung verleiht der Anla-
       ge einen ganz neuen Ausdruck. Zusammen mit den massiven volumetrischen Veränderungen verlieren
       die bestehenden Bauten jedoch ihren ursprünglichen Charakter, der sich durch eine feine Gliederung
       und eine reichhaltige Differenzierung auszeichnet. Zudem tritt die Erweiterung gegenüber den Einfa-
       milienhäusern an der Rigistrasse sehr massiv in Erscheinung, was städtebaulich als problematisch er-
       achtet wird.
       Die Zielsetzungen im Bereich Nachhaltigkeit - Umwelt werden durch die vorgeschlagenen Massnah-
       men erreicht. Die Gebäudehülle ist hoch wärmegedämmt, die geforderten Grenz- und Zielwerte nach
       SIA 380/1 werden unterschritten. Entsprechend niedrig sind der Energieverbrauch und die Treibhaus-
       gasemissionen im Betrieb. Etwas erhöht, aber immer noch im Rahmen des Tolerierbaren sind der Ver-
       brauch an Grauer Energie und die Treibhausgasemissionen für die Erstellung. Das vorgeschlagene
       Aussenwärmedämmsystem mit Klinkerriemchen auf Polystyrolschaumstoffplatten wird als kritisch be-
       urteilt. Es besteht das Risiko von Ablösungen als Folge des unterschiedlichen Verformungsverhaltens
       zwischen Riemchen und Schaumstoff sowie der eingeschlossenen Feuchtigkeit im jetzigen Mauer-
       werk.
       Auch architektonisch und städtebaulich kann die vorgeschlagene Lösung nicht überzeugen. Die auf
       den ersten Blick plausibel erscheinenden Massnahmen entpuppen sich bei näherer Betrachtung als
       mehrheitlich unangemessen und unverhältnismässig. Zudem wird durch die massiven Eingriffe und
       das stark veränderte Erscheinungsbild die bestehende architektonisch und städtebaulich wertvolle
       Anlage sehr stark beeinträchtigt.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 28
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 29
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 30
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 31
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 3 EINSTEIN
ohne Rang
Architekturbüro Beda Dillier, Sarnen

       Das Projekt Einstein schlägt vor das bestehende Gebäude Röhrliberg I zu einem geschlossenen, nahezu
       quadratischen Volumen zu ergänzen. Ein über die ganze Höhe vorgesehenes Atrium soll Licht ins Ge-
       bäude bringen und die Geschosse optisch miteinander verbinden. Die Klassenzimmer und Gruppen-
       räume sind entlang der Fassade angeordnet, die Vorräume sind flächenmässig zwar etwas grösser als
       im heutigen Röhrliberg I, sie werden jedoch nur durch die verglasten Gruppenräume mit Tageslicht
       versorgt.
       Im 2. Untergeschoss sind die Aula und die Räumlichkeiten für den Mittagstisch platziert. Durch die
       Kombination mit einem separaten Aussenzugang vom unteren Niveau, erlaubt dies eine flexible Nut-
       zung unabhängig der Schulzeiten, was von der Schule sehr begrüsst wird. Die Aula ist um ein Ge-
       schoss in den Boden eingelassen und auf zwei Seiten über Treppen erschlossen, was weder behinder-
       tengerecht noch funktional überzeugend ist.
       Der Vorschlag einer zusätzlichen Treppenanlage im Atrium ist aufwändig und bringt nicht den ent-
       sprechenden Mehrwert. Das zentrale, offene Atrium ist zudem feuerpolizeilich problematisch, die von
       den Projektverfassern erwähnte Unterteilung der Geschosse in drei Brandabschnitte ist in den Plänen
       nicht nachvollziehbar und wäre entsprechend kostspielig.
       Durch das Umplatzieren der Aula werden im 'Aula-Gebäude' die nötigen Flächen für die Bibliothek
       und die EDV-Arbeitsplätze frei, mit wenig Aufwand ist so eine gute und funktionale Lösung möglich.
       Die geforderten Vereinsräume werden in einem Erweiterungsbau direkt ans Hallenbad angebaut. Der
       Zugang und die Disposition der Räume sind gut gelöst. Jedoch ist durch den Anbau die natürliche
       Belichtung des Korridorbereichs im Hallenbad nicht mehr möglich.
       Für die Erweiterungsbauten ist ein Kammputz auf einem monolithischen Mauerwerk vorgesehen, was
       die Jury im Zusammenhang mit dem bestehenden Backsteinmauerwerk nicht überzeugt, zumal die
       flächenbündigen Übergänge schwierig und nicht gelöst sind.
       Die Projektverfasser verzichten auf eine Fassadensanierung beim Bestand. Das ungenügende Wärme-
       dämmvermögen sowie der partiell ungenügende Feuchteschutz der Aussenwand werden nicht beho-
       ben. Der Vorschlag einer mechanischen Lüftung im Kontext des nicht gedämmten Fassadenmauer-
       werkes und der Verschärfung der Wärmebrücken als Folge höherer Feuchtigkeit durch die dichten
       Fenster, macht Sinn, ist aber nicht einfach zu bewerkstelligen. Das bei den Neubauten vorgeschla-
       gene, verputzte Einsteinmauerwerk ist an der Grenze des noch zulässigen Wärmedämmvermögens.
       Die Vorgaben für einen niedrigen Energieverbrauch und niedrige Treibhausgasemissionen werden
       nicht erfüllt. Die Ansicht der Projektverfasser, eine gesamtheitliche Systembetrachtung sei einer Einzel-
       bauteil-Betrachtung vorzuziehen, ist nachvollziehbar, allerdings ist ein entsprechender Systemnach-
       weis, der in diesem Fall besonders relevant gewesen wäre, nicht erbracht worden.
       Durch die Erweiterung des Röhrliberg I zu einem Hofgebäude wird ohne Aufstockung viel neue Nutz-
       fläche dazugewonnen, jedoch kann die innere Organisation der Schulräume und der Erschliessung
       nicht überzeugen. Diese Erweiterung tritt gegenüber der östlich angrenzenden Wohnzone zu massiv
       in Erscheinung. Der Umgang mit dem bestehenden Backsteinmauerwerk bleibt ungelöst.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 32
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 33
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 34
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 35
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 6 Kumamoto
ohne Rang
Gunz & Künzle Architekten ETH SIA, Zürich

       Die Projektverfasser konzentrieren die Eingriffe in der Schulanlage auf die Aufstockung der Turnhalle
       und das Schulgebäude Röhrliberg I einschliesslich der Erneuerung der Fassaden. Die Vereinslokalitäten
       werden in einem autonomen Neubau zwischen Schulanlage und Hallenbad platziert. Dadurch wird die
       klare räumliche Zäsur zwischen Schule und dem öffentlichen Hallenbad aufgehoben. Durch die Tren-
       nung der schulischen und vereinsbezogenen Funktionen in Schulanlage und Neubau kann die ange-
       strebte Etappierung jedoch problemlos realisiert werden. Das autonome Vereinsgebäude nutzt die
       Lage an der Hangkante geschickt aus, um gegen Osten nur eingeschossig in Erscheinung zu treten
       und gegen die freie Fläche des Sportplatzes zweigeschossig den schönen Ausblick zu nutzen und eine
       grosse Terrasse anzubieten.
       Der Schulhof als Zentrum zur Erschliessung der schulischen Gebäude wird erhalten und durch die
       Erweiterung des Vordaches zu Röhrliberg II zusätzlich betont.
       Das Erscheinungsbild mit Sichtbacksteinfassaden wird sowohl bei den Umbauten wie bei den Erweite-
       rungen und dem Neubau für die Vereine weiter angewendet. Die Projektverfasser schlagen vor, das
       gesamte bestehende tragende Fassadenmauerwerk von Röhrliberg 1 abzubrechen und mittels Beton-
       stützen und einem Holzelementbau mit aussenseitiger, neuer Sichtbacksteinschale neu aufzubauen.
       Der Vorteil dieser Massnahmen ist sowohl aus bautechnischer wie energetischer Sicht nicht erkennbar.
       Der Vorschlag ist sehr aufwändig, nicht ressourcenschonend und wird als nicht praktikabel beurteilt.
       Bauphysikalisch gesehen hat der Vorschlag durch die klare Schichtentrennung wohl Vorteile, welche
       aber einen gesamten Ersatz nicht rechtfertigen.
       Der Flächenzuwachs der Schule wird durch Aufstockungen erreicht, eine durchaus denkbare Erweite-
       rungsstrategie. Um die statischen Lasten möglichst gering zu halten, sind die Aufstockungen der be-
       stehenden Gebäude folgerichtig in leichter Holzbauweise konzipiert. Für die Erschliessung der Aufsto-
       ckung im Schulhaus Röhrliberg I werden die bestehenden Treppen weitergeführt und der Lift erneu-
       ert. Durch das Entfernen der heutigen Gruppenräume entstehen wieder grosszügige Vorzonen zu den
       Schul- und Gruppenräumen. Die Tageslichtsituation im Inneren wird wieder in einem ähnlichen Masse
       hergestellt, wie diese zurzeit der Erstellung war. Es entstehen sogar insgesamt zusätzlich zu den ge-
       forderten 16 Gruppenräumen zwei weitere (18 statt 16).
       Die neue Bibliothek im Turnhallengebäude kann durch die Überhöhe und die Tageslichtführung mit
       einer grossen innenräumlichen Qualität überzeugen, die Lage über dem bestehenden Garderobentrakt
       bringt eine grosse Nutzlast (Büchergestelle) in den Garderobentrakt und damit zusätzliche statische
       Massnahmen mit sich.
       Die Disposition von Schulräumen und Erschliessung um einen Innenhof und der Einblick in die Biblio-
       thek sind durchaus reizvoll. Die neue Vertikalerschliessung mit Treppe und Lift und der gesamte Ein-
       gangsbereich sind völlig neu gestaltet und bedingen einen grossen Eingriff in die bestehende Sub-
       stanz.
       Der Erhalt der heutigen Aula und die vorgeschlagene Mehrfachnutzung sind denkbar.
       Das Projekt vermag in einzelnen Aspekten mit räumlichen Qualitäten zu überzeugen, jedoch sind die
       vorgeschlagenen Massnahmen der Fassadenerneuerung und die Aufstockung der Turnhalle mit den
       begleitenden Eingriffen zu massiv.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 36
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 37
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 38
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 39
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham
Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham

Nr. 7 UPGRADE
ohne Rang
Lengacher Emmenegger Partner AG /
kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt, Luzern

       Die Projektverfasser erweitern die Anlage mit drei klar umrissenen Eingriffen; Aufstockung des Schul-
       hauses Röhrliberg I und seitliche Anbauten, Aufstockung des Garderobentrakts und Anbau an das
       Aulagebäude in Richtung Westen. Die architektonische Strategie setzt auf Akzentuierung; die An- und
       Aufbauten werden optisch hervorgehoben. Die städtebauliche Komposition der Bauten wird wenig
       verändert. Der optische Eindruck der Anbauten in Sichtbeton ist stark kontrastierend zu den beste-
       henden Klinkerfassaden, das neue Erscheinungsbild vermag nicht zu überzeugen.
       Das Flächenangebot der Anbauten an Röhrliberg I erwirkt zwar eine leichte Entspannung bei der be-
       stehenden Flächenknappheit, die Tageslichtsituation bleibt aber kaum gelöst, auch wenn die Trenn-
       wände verglast sind. Die vorgeschlagene Anordnung der geforderten Schulräume im Röhrliberg I ist
       betrieblich zwar sinnvoll, aber etwas mehr Raum vor den Klassen- und Gruppenräumen wäre für einen
       zeitgemässen Schulbetrieb wünschenswert und würde einen grösseren Grad an Flexibilität bewirken.
       Die Aufstockung im Röhrliberg I weist denselben Grundrisstyp wie die unteren Geschosse auf. Ein
       kleiner Lichthof dient der natürlichen Belichtung der Innenzone und wird durch das ganze Gebäude
       geführt. Die geringe Abmessung dieses Lichthofs lässt grosse Zweifel am Nutzen dieses Vorschlags
       aufkommen.
       Die Fassaden werden in ihrem Zustand belassen; die Mängel des ungenügenden Wärme- und Witte-
       rungsschutzes werden nicht behoben. Der Vorschlag im Bereich der Aufstockung mit einer Betonele-
       mentwand mit Innenwärmedämmung ist, vor allem bei den Wärmebrücken, bauphysikalisch kritisch.
       Kritisch sind auch die Wärmebrücken beim bestehenden Mauerwerk. Sie werden noch verstärkt durch
       die höhere Raumluftfeuchtigkeit als Folge des geringeren Luftwechsels durch die dichten Fenster. Um
       doch noch einen genügenden Luftwechsel zu erreichen und einer Schimmelpilzgefahr vorzubeugen,
       dürfte eine mechanische Lüftung unumgänglich sein. Die Kosten hierfür, der Platzbedarf der zusätzli-
       chen Leitungsführung und die Unterhaltskosten, wären nicht unerheblich. Der Vorschlag von gezielten
       wärmetechnischen Einzelmass-nahmen anstelle einer Gesamtsanierung ist grundsätzlich diskussions-
       würdig. Für diesen Fall wäre eine Systembetrachtung sinnvoll gewesen; ein rechnerischer Nachweis ist
       nicht erbracht worden.
       Die Schulbibliothek befindet sich neu im Erdgeschoss des Anbaus für die Vereinslokale, dadurch ist die
       angestrebte Etappierung nicht wie gewünscht realisierbar. Die Schwingerhalle im 1. Obergeschoss des
       Turnhallengebäudes ist weder behindertengerecht erschlossen noch ist die Frage des
       Sägemehltransportes gelöst.
       Das Projekt zeigt sich in wesentlichen Belangen relativ pragmatisch und vermag die gestellten Anfor-
       derungen in Bezug auf Etappierung, Nachhaltigkeit und gestalterischen Möglichkeiten nicht erfüllen.
       Das Belassen der bestehenden Fassaden und die kompensatorischen Massnahmen bei Dach, Fenster
       und Anbauten mag vielleicht bei anderen architektonischen Fragestellungen ein adäquates Vorgehen
       sein, bei der Sanierung des Röhrlibergs ist dies nicht der Fall. Die Ausloberin verfolgt das Ziel einer
       langfristigen baulichen und bautechnischen Lösung. Dies ist beim vorgeschlagenen Konzept von
       „upgrade“ leider nicht gelungen.

Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Seite 40
Sie können auch lesen