Bericht des Preisgerichts - Amazon AWS
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Büro für Bauökonomie AG, Zähringerstrasse 19, 6003 Luzern, Telefon 041 249 40 40, Fax 041 249 40 50, info@bfbag.ch, www.bfbag.ch Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Bericht des Preisgerichts 05. Mai 2014
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Inhaltsverzeichnis Seite 1 Ausgangslage / Aufgabenstellung 3 1.1 Ausgangslage 3 1.2 Aufgabenstellung 3 1.3 Planungsperimeter 3 1.4 Ziele des Verfahrens 4 2 Verfahren 5 2.1 Auftraggeber 5 2.2 Projektwettbewerb im selektiven Verfahren 5 2.3 Grundlagen und Verbindlichkeit 5 2.4 Teilnehmende 5 2.5 Preisgericht 6 2.6 Verfahrensorganisation 6 2.7 Vorprüfung 6 3 Beurteilungskriterien 7 4 Beurteilung der Projekte 7 4.1 1. Beurteilungstag: 02. April 2014 7 4.2 2. Beurteilungstag: 09. April 2014 9 4.3 Preisverteilung 10 4.4 Empfehlungen zur Weiterbearbeitung 10 4.5 Gesamtbeurteilung und Würdigung 10 5 Genehmigung des Preisgerichts 11 6 Projektverfassende 12 7 Beschriebe und Kurzdokumentationen der Projekte 14 Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 2
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 1 Ausgangslage / Aufgabenstellung 1.1 Ausgangslage Der Röhrliberg I und II bilden zusammen das Oberstufenzentrum Röhrliberg mit der markanten Aus- senfassade. Neben den regulären Klassen- und Gruppenzimmern befinden sich auch ein Aulatrakt, zwei zusammengebaute Turnhallen und ein Hallenbad auf der Anlage. Zudem zeichnet sich die Quali- tät der Schulanlage durch einen im Zentrum liegenden grosszügigen Pausenplatz aus. 1.2 Aufgabenstellung Die Schulanlage Röhrliberg in Cham wurde anfangs der 70er-Jahre mit dem Bau von Röhrliberg I, Aula- und Turnhallentrakt sowie dem Hallenbad durch Josef Stöckli, dipl. Architekt BSA SIA, Zug er- stellt. 1985/86 kam die Erweiterung mit dem Röhrliberg II durch das Architekturbüro Erich Weber & Partner AG, Cham hinzu. Ein neuer Anbau an das Röhrliberg II wurde im Jahr 2003 fertiggestellt und durch Zwimpfer Partner Architekten, Basel erstellt. Die Schulanlage Röhrliberg wurde im Jahr 2007 mit einer Dreifachsporthalle ergänzt, welche ebenfalls durch Zwimpfer Partner Architekten, Basel erstellt wurde. Die Prüfung, ob der Erhalt der Schulanlage wirtschaftlich und betrieblich tragbar ist oder sich ein Rückbau und Neubau aufdrängt, hat ergeben, dass der Erhalt zu präferieren ist. Die Gebäude weisen eine gute Bausubstanz und eine grosszügige Raumstruktur auf. Beim Bestand der Schulanlage Röhr- liberg handelt es sich um ein schönes Ensemble, welches als sehr wertvolle Anlage innerhalb der Ge- meinde Cham beurteilt wird und ein massgebender Grund für den Erhalt der Schulanlage darstellt. Die Gebäudehüllen und Teile der Gebäudetechnik entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderun- gen und Vorgaben. Bei sämtlichen bestehenden Gebäudevolumen der Schulanlage Röhrliberg (ausser Anbau von 2003 und Dreifachsporthalle) ist eine energetische Sanierung der Gebäudehülle vorzuse- hen. Die Interventionen im Erschliessungs- und Aufenthaltsbereich, welche in den vergangen Jahren im Gebäudeteil Röhrliberg I vorgenommen wurden, sollen zurückgebaut und die notwendigen Räum- lichkeiten durch Erweiterungsbauten zur Verfügung gestellt werden. Weitere Raumbedürfnisse wie Lernatelier und Schulküche sind in Erweiterungsbauten vorzusehen. Auch die bestehende Bibliothek im Gebäudeteil Aula benötigt einen grösseren Flächenbedarf. Mit dem vorliegenden Verfahren war weiter aufzuzeigen, wie die Raumbedürfnisse für eine Schwin- gerhalle, eine Anlage für Luftgewehrschützen und ein Proberaum der Musikgesellschaft angeordnet werden könnten. 1.3 Planungsperimeter Im nachfolgenden Planausschnitt ist in grüner Farbe bzw. grüner Umrandung der gesamte Betrach- tungsperimeter ersichtlich, welcher für den Projektwettbewerb Sanierung und Erweiterung Schul- anlage Röhrliberg in Cham vorgegeben wurde. Die orange markierte Fläche umfasst den Planungs- perimeter für die Gebäudevolumen der Erweiterung (Gruppenräume, Schulleiterbüro, Informatikraum, Lernatelier, Schulküchen, Bibliothek, EDV-Arbeitsplätze) und der Vereinsräume (Schwingerhalle, Anla- ge Luftgewehrschützen, Proberaum Musikgesellschaft). Bei den rot markierten Gebäuden Röhrliberg I, Aula und Turnhalle sind neben der energetischen Sanierung auch strukturelle Anpassungen notwen- dig. Wobei für die Turnhalle lediglich strukturelle Anpassungen vorgesehen sind, falls dies der Kon- zeptvorschlag der Verfassenden erfordert. Jene Gebäude (Röhrliberg II, Hallenbad) welche mit einer roten Mantellinie markiert sind, erfahren lediglich eine energetische Sanierung der Gebäudehülle. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 3
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Röhrliberg II Sportplatz Turnhalle Velo PP Aula Röhrliberg I Rundbahn mit Rasenfläche Tennis- Betrachtungsperimeter platz Planungsperimeter für Erweiterungen energetische Sanierung der Gebäude- hülle (Sanierung ohne grössere Anpas- sungen im Inneren) Hallenbad energetische Sanierung der Gebäude- hülle + mögliche strukturelle Anpassun- gen im Innenraum (Eingriffstiefe je nach Konzeptvorschlag) 1.4 Ziele des Verfahrens Der anonyme Projektwettbewerb sollte Lösungsmöglichkeiten für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Röhrliberg in Cham und für die weiteren Raumbedürfnisse, Schwingerhalle, Anlage Luft- gewehrschützen und Proberaum der Musikgesellschaft aufzeigen. Die Konzepte hatten folgende Ziele zu erfüllen: · Eine hohe ortsbauliche und architektonische Lösung im Kontext zur gesamten Schulanlage · Eine pädagogisch optimale Lösung in Bezug zu der bestehenden Schulanlage · Hohe innenräumliche Qualitäten · Konstruktiv angemessene Lösungen, insbesondere im Umgang mit der best. Bausubstanz · Ressourcen- und klimaschonende Konzeption · Attraktive Aussenraumgestaltung · Eine wirtschaftliche Lösung in Investition, Betrieb und Unterhalt Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 4
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 2 Verfahren 2.1 Auftraggeber Veranstalterin für das Verfahren ist die Einwohnergemeinde Cham, vertreten durch Planung und Hochbau, Projektleiter Basil Stocker, 6330 Cham. 2.2 Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Der Projektwettbewerb wurde im selektiven Vergabeverfahren gemäss den Vorschriften über das öffentliche Beschaffungswesen durchgeführt und war dem GATT/WTO-Übereinkommen unterstellt. Am 07. Juni 2013 wurde der Projektwettbewerb öffentlich ausgeschrieben. Über die Präqualifika-tion empfahl das Preisgericht sieben Architekturbüros für die Teilnahme am Projektwettbewerb, welche abschliessend durch den Gemeinderat Cham bestimmt wurden. Basis für die Selektion der Teilneh- menden bildeten die Bewerbungsunterlagen, welche aufgrund von Auswahlkriterien durch das Preis- gericht bewertet wurden. Gemäss Ausschreibung liess das Preisgericht zwei Nachwuchsbüros zur Teil- nahme zu. Die präqualifizierten Architekturbüros erhielten die Unterlagen zum Projektwettbewerb am 30. Sep- tember 2013. 2.3 Grundlagen und Verbindlichkeit Grundlagen für den Projektwettbewerb waren die Vorschriften über das öffentliche Beschaffungswe- sen, bestehend aus der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) und der zugehörigen Submissionsgesetzgebung des Kantons Zug. Zu den Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungswesen lehnte sich das Verfahren subsidiär an die Ordnung SIA 142, Ausgabe 2009 an. Ebenso als Grundlage für den Projektwettbewerb galt das Programm und die weiteren Unterlagen zum Projektwettbewerb. Im Falle von Abweichungen gingen die Bestimmungen des Programms vor. 2.4 Teilnehmende Die folgenden sieben Architekturbüros wurden anlässlich der Präqualifikation, auf Basis der Empfeh- lung des Preisgerichts vom Gemeinderat Cham zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen (alphabetische Reihenfolge): · architektick, Albisriederstrasse 184a, 8047 Zürich · Architekturbüro Beda Dillier, Lindenhof 4, 6060 Sarnen · Gunz & Künzle Architekten ETH SIA GmbH, Kirchenweg 4, 8008 Zürich · Lengacher Emmenegger Partner AG / kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt Landenbergstrasse 36, 6005 Luzern / St. Georgstr. 2c / Josef-Müller-Weg 6, 6210 Sursee · Leutwyler Partner Architekten AG, Baarerstrasse 77, 6300 Zug · Marcel Baumgartner GmbH, Seebahnstrasse 109, 8003 Zürich · Waeber/Dickenmann Architekten BSA / SIA, Bahnhofplatz 10, 8853 Lachen Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 5
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 2.5 Preisgericht Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen: Sachpreisrichter: · Charles Meyer, Gemeinderat, Vorsteher Planung und Hochbau, Cham (Vorsitz) · Beat Schilter, Gemeinderat, Vorsteher Bildung, Cham · Philip Fuchs, Geschäftsführender Rektor, Abteilungsleiter, Cham Fachpreisrichter/-innen: · Brigitte Wullschleger, dipl. Architektin ETH SIA BSA, Dettling Wullschleger Architekten Oberarth · Samuel Bünzli, dipl. Architekt ETH SIA BSA, Bünzli & Courvoisier Architekten Zürich · Jan Krarup, dipl. Architekt ETH SIA, Zwimpfer Partner Architekten Basel · Erich Staub, Leiter Planung und Hochbau, Cham Berater und Experten ohne Stimmrecht: · Bruno Werder, Gemeindepräsident, Cham · Monika Bühler, Schulleitung, Röhrliberg, Cham · Hansruedi Preisig, Prof. dipl. Architekt SIA, Zürich (Nachhaltigkeit / Energieeffizienz) · Martin Hofmann, dipl. Bauingenieur ETH SIA, Berchtold + Eicher Bauingenieure AG, Zug · Josef Stöckli, dipl. Architekt BSA SIA, Cham · Basil Stocker, Projektleiter, Planung und Hochbau, Cham · Roger Gort, Büro für Bauökonomie AG, Luzern · Edith Portmann, Büro für Bauökonomie AG, Luzern 2.6 Verfahrensorganisation Büro für Bauökonomie AG, Zähringerstrasse 19, 6003 Luzern 2.7 Vorprüfung Die Vorprüfung der eingereichten Unterlagen in formeller wie auch inhaltlicher Hinsicht wurde von der Büro für Bauökonomie AG vorgenommen. Der Teilaspekt Nachhaltigkeit/Energie wurde durch Hansruedi Preisig, Prof. dipl. Architekt SIA, Zürich geprüft. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 6
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 3 Beurteilungskriterien Für den Projektwettbewerb galten folgende Beurteilungskriterien: · Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und der Identität des Ortes · Ortsbauliche, volumetrische und architektonische Aspekte · Aussenräumliche und Innenräumliche, gestalterische Qualitäten, Nutzung des Tageslichts · Angemessenheit der konstruktiven Lösung in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit · Betrieblich-funktionelle Tauglichkeit, insbesondere in pädagogischer Hinsicht · Wirtschaftlichkeit (niedrige Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten) 4 Beurteilung der Projekte Das Preisgericht sowie die Experten und Berater tagten am 02. April 2014 im Mandelhof in Cham und am 09. April in der Dreifachturnhalle Röhrliberg, Cham. Die Projekte sind nach ihren Kennworten alphabetisch geordnet, nummeriert und wie folgt aufge- hängt worden. Projekt Nr. 1 Assemblage Projekt Nr. 2 butterfly Projekt Nr. 3 EINSTEIN Projekt Nr. 4 Gwand Projekt Nr. 5 IMPERFEKT Projekt Nr. 6 Kumamoto Projekt Nr. 7 UPGRADE 4.1 1. Beurteilungstag: 02. April 2014 Vorprüfungsbericht Fristgerecht und anonym sind sämtliche geforderten Unterlagen und Modelle der sieben Teilnehmer bei der Büro für Bauökonomie AG Luzern abgegeben worden. Zu Beginn nahm das Preisgericht vom Ergebnis der Vorprüfung, welches in einem detaillierten Bericht zusammengefasst wurde, Kenntnis. In der Vorprüfung wurden folgende Themen wertungsfrei ge- prüft, die den Vorgaben der Wettbewerbsunterlagen sowie der Fragenbeantwortung entsprachen: · Einhaltung der Termine, Vollständigkeit der Unterlagen und Wahrung der Anonymität · Übersicht der Kennwerte, Geschossflächen und Gebäudevolumen · Einhaltung der planerischen und baurechtlichen Rahmenbedingungen · Überprüfung des Raumprogrammes · Nachhaltigkeit / Energie Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 7
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Durch die vorprüfende Stelle sind im Bereich Energie verschiedene kleinere Verstösse der Anforderung Betrieb-Energie Grenzwert und Zielwert gegen die Wettbewerbsvorgaben aufgezeigt worden. Es waren dies insbesondere: · Die Projekte Nr. 3 EINSTEIN und Nr. 7 UPGRADE konnten Grenz- und Zielwert nicht einhalten · Die Projekte Nr. 5 IMPERFEKT und Nr. 6 Kumamoto konnten den Zielwert nicht einhalten Das Preisgericht beschloss trotz der nicht Einhaltung der Werte die Projekte zur Beurteilung zu- zulassen. Ein weiterer Verstoss zu den Wettbewerbsvorgaben wurde im Bereich Planungsperimeter aufgezeigt: · Das Projekt Nr. 1 Assemblage rückt mit einem Teilbereich des Volumens für die Vereinsnutzung ausserhalb des Planungsperimeters. Das Preisgericht berät diesen Verstoss vor den Plänen und kommt zum Schluss auch diesen Projektvor- schlag zur Beurteilung zuzulassen, jedoch von einer Preiserteilung auszuschliessen, mit folgender Be- gründung: · Das Volumen, welches gegen den Planungsperimeter verstösst, befindet sich trotzdem noch in- nerhalb des Betrachtungsperimeters, welcher sich auch im Besitz der Gemeinde Cham befindet. · Es besteht keine Abhängigkeit zu einer Nachbarparzelle (Grenz-, Gebäudeabstände, o.ä.). · Durch den Verstoss wird die Bewilligungsfähigkeit des Projektvorschlages nicht in Frage gestellt. · Erste Priorität gilt der Sanierung und Erweiterung der Schulanlage. · Im Programm zum Projektwettbewerb wurde die Möglichkeit, einen angekauften Wettbewerbs- beitrag durch das Preisgericht zu rangieren und denjenigen im ersten Rang auch zur Weiterbear- beitung zu empfehlen, festgelegt. Der Vorprüfungsbericht wird durch das Preisgericht genehmigt. Projektbeurteilung Für eine erste Sichtung wurde das Gremium in Gruppen eingeteilt mit der Aufgabe, jeweils zwei bzw. drei Projektbeiträge zu analysieren und die Erkenntnisse im Plenum vorzustellen. Nach diesem enga- gierten Informationsaustausch hatte das gesamte Gremium den gleichen Wissensstand bezüglich aller Projekte. Anschliessend erfolgte die Beurteilung im Plenum anhand der im Wettbewerbsprogramm festgelegten Beurteilungskriterien in meherern Rundgängen. 1. Rundgang Aufgrund von ungenügenden Qualitäten in der betrieblichen Funktionalität, den ortsbaulichen Aspekten in Bezug auf die bestehende Anlage und deren architektonischen Ausdrucks, wie auch ungenügende Werte im Bereich Nachhaltigkeit und Energie wurden im 1. Rundgang folgende drei Projekte ausgeschieden: Nr. 3 EINSTEIN Nr. 6 Kumamoto Nr. 7 UPGRADE Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 8
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 2. Rundgang Nach dem Gegenüberstellen der Stärken und Schwächen der verbliebenen vier Projekte, unter Berück- sichtigung der ausgeschriebenen Beurteilungskriterien ohne Einbezug der Wirtschaftlichkeit, bestimm- te das Preisgericht einstimmig die vier verbleibenden Projekte in die engere Wahl: Nr. 1 Assemblage Nr. 2 butterfly Nr. 5 IMPERFEKT Nr. 4 Gwand Für den 2. Beurteilungstag wurde beschlossen, drei der vier Projektvorschläge der engeren Wahl für die Aspekte der Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Hierfür sind Projektvorschläge mit drei verschiedenen, strategischen Ansätze gewählt worden. Für die Projekte Nr. 1 Assemblage, Nr. 2 butterfly und Nr. 5 IMPERFEKT wurden bis zum 2. Beurteilungstag die Kosten vergleichend gerechnet. 4.2 2. Beurteilungstag: 09. April 2014 Zu Beginn der Sitzung nahm das Preisgericht von der vergleichenden Kostenschätzung nach EKG- Makroelementen kenntnis. Trotz unterschiedlicher Strategien befinden sich die Kosten innerhalb von 6% und werden für diesen Planungsstand als plausibel erachtet. Anschliessend wurden die zwischenzeitlich von den Fachpreisrichtern verfassten Berichte, vor den Plänen zu allen sieben Projektvorschlägen, vom jeweiligen Verfasser vorgelesen, gegenseitig kommen- tiert und redigiert. Mit der Redaktion der Projektbeschriebe und dem Vergleichen der Projekte wurde, aufgrund von architektonischen und konzeptionellen Mängeln, das Projekt Nr. 2 butterfly aus der engeren Wahl in den 1. Rundgang zugeteilt. Dafür ist ein Rückkommensantrag für das Projekt Nr. 6 Kumamoto in die Engere Wahl beantragt worden, aufgrund des differenzierten Konzeptansatzes, welcher einen wert- vollen Beitrag zur Diskussion geleistet hat. Schlussrundgang Anschliessend wurden die vier Projekte der engeren Wahl in den Themen ortsbauliche und architek- tonische Qualitäten, Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, Identität der bestehenden Anlage, Funktionalität des Schulbetriebes, konstruktiv angemessene Lösung, innenräumliche Qualitäten, Aus- senraumgestaltung und Wirtschaftlichkeit besprochen, verglichen und bewertet. Aufgrund des überzeugenden, subtilen Umgangs mit der bestehenden Anlage und deren Erhalt der Identität, zudem eine hohe Funktionalität der Erweiterung zu schaffen, entscheidet das Preisgericht einstimmig das Projekt Nr. 1 Assemblage zum Siegerprojekt und zur Weiterbearbeitung. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 9
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 4.3 Preisverteilung Für Preise und allfällige Ankäufe im Rahmen des Projektwettbewerbes stand eine Geamtsumme von CHF 110 000.- inkl. MWSt. zur Verfügung. Davon wurden pro Teilnehmerteam am Projektwettbewerb CHF 8 000.- inkl. MWSt. als feste Entschädigung für einen vollständig und fristgerecht eingereichten Projektvorschlag ausbezahlt. In Würdigung der qualitätsvollen Arbeit wurde die Rangierung und Preisgeldsumme durch das Preisge- richt wie folgt festgelegt: 1. Rang / Ankauf Projekt Assemblage CHF 28 000.- inkl. MWSt. 2. Rang / 1. Preis Projekt Gwand CHF 16 000.- inkl. MWSt. 3. Rang / 2. Preis Projekt IMPERFEKT CHF 10 000.- inkl. MWSt. 4.4 Empfehlungen zur Weiterbearbeitung Das Preisgericht empfiehlt das Projekt Assemblage unter Berücksichtigung der folgenden Aspekte zur Weiterbearbeitung: · Die Konstruktion der Fassade ist nochmals auf ihre Langlebigkeit ohne grösseren Verlust des Tageslichteinfalls zu überprüfen. · Konkretisierung des Gebäudevolumens der Vereinsräume. 4.5 Gesamtbeurteilung und Würdigung Die eingereichten Projektbeiträge weisen eine gute Qualität auf und zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung. Spannend war insbesondere, die differenzierten An- sätze der Fassadensanierung zu vergleichen und diskutieren. Die Veranstalterin und das Preisgericht danken den Wettbewerbsteilnehmenden für die interessanten Beiträge und das grosse Engagement. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 10
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 5 Genehmigung des Preisgerichts Cham, 02. April 2014 und 09. April 2014 Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 11
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 6 Projektverfassende Die Öffnung der Verfassercouverts durch den Vorsitzenden des Preisgerichts legte die folgenden Projektverfassenden offen (Reihenfolge nach Rang resp. Alphabet): 1. Rang / Ankauf Nr. 1 Assemblage zur Weiterbearbeitung empfohlen Verfasser/in Marcel Baumgartner GmbH, dipl. Architekt ETH SIA Seebahnstrasse 109, 8003 Zürich Mitarbeitende Marcel Baumgartner Philip Shelley Fachplaner: Alexander Schmid Landschaftsarchitektur, Zürich Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Bern BWS Bauphysik AG, Winterthur 2. Rang / 1. Preis Nr. 4 Gwand Verfasser/in Leutwyler Partner Architekten AG Baarerstrasse 77, 6300 Zug Mitarbeitende Erich Leutwyler Christian Briner Alessandro Savioni Helene Kuithan Katja Behr Fachplaner: Bauingenieur: Wismer + Partner AG, Rotkreuz Visualisierung: RAW Architekten GmbH, Zürich 3. Rang / 2. Preis Nr. 5 IMPERFEKT Verfasser/in Waeber / Dickenmann Architekten BSA SIA Limmatstrasse 275, 8005 Zürich Mitarbeitende Beat Waeber Daniel Dickenmann Marco Barberini Anja Spirig Bettina Auf der Mauer Sandra Hegnauer Andras Böger Fachplaner: Bauingenieur: Dr. Lüchinger & Meyer, Zürich Bauphysik: Grollimund + Partner AG, Bern Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 12
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham ohne Rang Nr. 2 butterfly Verfasser/in architektick AG Albisriederstrasse 184a, 8047 Zürich Mitarbeitende Tina Arndt Daniel Fleischmann Andras Kiss Nina Peter ohne Rang Nr. 3 EINSTEIN Verfasser/in Architekturbüro Beda Dillier Lindenhof 4, 6061 Sarnen Mitarbeitende Beda Dillier Erich Vogel Patrizio Welti ohne Rang Nr. 6 Kumamoto Verfasser/in Gunz & Künzle Architekten ETH SIA Kirchenweg 4, 8008 Zürich Mitarbeitende Joel Flückiger Fachplaner: Daniel Schläpfer Landschaftsarchitektur, Zürich Ernst Basler + Partner AG, Zürich Mathias Odermatt Bauökonom ES, Hergiswil Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich Keller AG Ziegeleien, Pfungen ohne Rang Nr. 7 UPGRADE Verfasser/in Lengacher Emmenegger Partner AG / kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt Landenbergstrasse 36, 6005 Luzern Mitarbeitende Daniel Lengacher Hansjörg Emmenegger Daniel Bürgin Petr Vycpalek Hans Kunz Andreas Amrein Florian Seibold Phillip Karg Lisa Müller Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 13
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham 7 Beschriebe und Kurzdokumentationen der Projekte Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 14
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 1 Assemblage 1. Rang / Ankauf / zur Weiterbearbeitung empfohlen Marcel Baumgartner GmbH, dipl. Architekt ETH SIA, Zürich Mit dem Ziel die Identität und die städtebaulichen Qualitäten des Ortes zu erhalten, versuchen die Projektverfasser einerseits an den bestehenden Strukturen weiterzubauen und anderseits die Gesamt- anlage durch einen präzis gesetzten Neubau zu ergänzen. Dieser erscheint auf den ersten Blick als markanteste Veränderung des Ensembles und enthält die geforderten Vereinsräume. Durch seine Posi- tion gegenüber dem Hallenbad und die Ausrichtung entsprechend dem Schulhaus Röhrliberg I fügt sich der Neubau selbstverständlich in die bestehende Anlage. Zudem wird der Aussenraum zwi- schen Hallenbad und Aula klarer gefasst. Der Zusammenhalt unter den einzelnen Gebäuden wird dadurch gestärkt und mit dem durchgehend verwendeten Porphyrbelag zusätzlich betont. Aufgrund seiner Lage verletzt der Neubau die künstlich gesetzte Grenze zwischen Projekt- und Betrachtungspe- rimeter. Der Vorschlag muss daher von der Preiserteilung ausgeschlossen werden. Im Gegensatz zum vorgeschlagenen Neubau sind die Eingriffe im Bestand viel zurückhaltender und subtiler. Um den zusätzlich geforderten Flächenbedarf im Bereich der Bibliothek und der EDV- Arbeitsplätze zu gewährleisten, wird der Garderobentrakt der Turnhalle aufgestockt. Die Erschliessung erfolgt über eine einläufige Treppe direkt aus dem bestehenden Foyer der Aula. Die Bibliothek befin- det sich neu im Obergeschoss, ist zum zentralen Hof hin orientiert und profitiert von der Nähe zum erweiterten EDV-Arbeitsraum. Die dadurch verfügbaren Flächen im Erdgeschoss werden für die gross- zügigen Garderoben und die Toilettenanlagen genutzt. Diese internen Rochaden ermöglichen eine schlüssige Nutzungenverteilung und den grösstmöglichen Erhalt der bestehenden Strukturen. Im Schulhaus Röhrliberg I werden die beiden Gebäudeflügel um jeweils ein Klassenzimmer erweitert. Zudem wird das Gebäude um ein Geschoss aufgestockt und dadurch in seiner Bedeutung im Zentrum der Anlage gestärkt. Die vorhandene Struktur wird dabei sowohl im Grundriss wie auch im Schnitt sehr selbstverständlich weiterentwickelt. Die Erschliessung der zusätzlichen Zimmer erfolgt über die bestehenden Vorräume, welche zusammen mit den Unterrichtszimmern (Klassenräu- me/Gruppenräume) jeweils ein Cluster bilden und flexibel genutzt werden können. Dieses Prinzip wird für die Aufstockung im Wesentlichen übernommen. Hier befinden sich neben den beiden Schulkü- chen mit Aussenbereich die Klassenzimmer, welche bis anhin im Untergeschoss angeordnet waren. Dort sind neu der Bereich der LehrerInnen sowie die Informatikzimmer und das Lernatelier unterge- bracht. Durch diese wenigen, gezielten Eingriffe gelingt es das geforderte Raumprogramm sehr effi- zient und sinnvoll im neuen Volumen unterzubringen sowie die vorhandenen Erschliessungszonen freizuspielen und in ihrer ursprünglichen Bedeutung zu stärken. Mit derselben Sorgfalt wie im Innern wird bei der Erweiterung auch aussen versucht sowohl den neuen Anforderungen Rechnung zu tragen, wie auch den Charakter der bestehenden Architektur zu erhalten. Dies gelingt formal durch die Staffelung der Volumetrie, die Fensterproportionen, die Aus bildung des Dachrandes und der Sturzelemente sowie die dargestellte Materialisierung sehr gut. Aus bauphysikalischer Sicht wird das vorgeschlagene kompakte Aussendämmsystem mit Polystyrol und aufgeklebten Keramikplatten jedoch kritisch beurteilt. Dieser Vorschlag trägt dem partiell nassen Back- steinmauerwerk zu wenig Rechnung. Die Feuchtigkeit wird eingeschlossen und kann zu Ablösungen innerhalb der vorgeschlagenen Konstruktion führen. Im Gegensatz zu hinterlüfteten Fassaden fehlt zudem die Langzeiterfahrung solcher Systeme. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 15
Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Generell vermag der Projektvorschlag die gestellten Forderungen im Bereich Nachhaltigkeit - Energie jedoch gut zu erfüllen. Die Massnahmen sind für den Bestand wie auch für die Neubauten sorgfältig hergeleitet und dargestellt. Die Eingriffe in das statische System sind geringfügig und nur im Bereich der Garderoben sind zusätzliche Verstärkungen erforderlich. Für die Erstellung und den Betrieb kann daher von einem niedrigen Energieverbrauch und niedrigen Treibhausgasemissionen ausgegangen werden. Gesamtheitlich betrachtet handelt es sich beim Projekt Assamblage um einen Vorschlag, welcher mit verhältnismässig geringem, dafür gezieltem Aufwand sehr viel erreicht. Dies gilt einerseits für die Schule, welche Räumlichkeiten erhält, die aufgrund der grossen Nutzungsflexibilität den Anforder- ungen an eine Vielfalt von Lernformen gerecht werden können. Anderseits gelingt es den Projektver- fassern die geforderte Erweiterung und energetische Ertüchtigung sowohl architektonisch wie auch städtebaulich als selbstverständlich erscheinen zu lassen und somit der bestehenden Anlage mit gros- sem Respekt zu begegnen. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 16
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 4 Gwand 2. Rang / 1. Preis Leutwyler Partner Architekten AG, Zug Der winkelförmige Bau Röhrliberg I wird an beiden Enden gezielt weitergebaut und mit einem neuen Dachgeschoss erweitert. Die zusätzlich notwendigen Klassenzimmer werden wie selbstverständlich im Grundriss ergänzt und ermöglichen mit der neuen Disposition eine gute Tageslichtsituation. Die Vor- bereiche bilden mit den beiden Klassenzimmern und den Gruppenräumen eine stimmige Einheit, die sowohl räumlich wie auch funktional überzeugt und flexibel nutzbar ist. Für diese Ergänzung muss jedoch ein Fassadenteil abgebrochen und die Decken entsprechend abge- stützt und ergänzt werden, was statisch und baulich deutlich aufwändiger ist als auf den ersten Blick erkennbar. Dies gilt auch für die vorgeschlagene strukturelle Bereinigung, wie das Versetzen des Liftes in den Erschliessungskern. Im neuen Dachgeschoss sind die Schulräume mit Spezialnutzung, wie Schulküche und Informatik- raum, untergebracht. Sie profitieren von der zusätzlichen Raumhöhe, die von Aussen markant in Erscheinung tritt und das Gebäude optisch abschliesst. Das Aula-Gebäude bleibt in der grundsätzlichen Anordnung bestehen, nur kleine bauliche Eingriffe sind vorgesehen. Die Bibliothek wird ins Obergeschoss verlegt, wobei in diesem Bereich die geforder- ten Raumflächen nicht erreicht werden können, zudem sind sowohl die Räume im OG, wie auch im UG nicht behindertengerecht erschlossen. Für die Vereinsräume wird ein Erweiterungsbau am Hallenbad vorgeschlagen. Dies geschieht auf Kosten der natürlichen Belichtung der Garderobenerschliessung im Innern des Hallenbades. Der Bau übernimmt die Formensprache des bestehenden Hallenbades und entwickelt es weiter. Die Nutzung ist so unabhängig zum Schulbetrieb gut möglich und Synergien mit der Hallenbadnutzung sind denk- bar. Die Organisation und Einteilung der Räume müssten jedoch überarbeitet werden. Die Materialisierung mit Keramikfliesen in Kombination mit den Storenkästen und den feinen Fenster- geländern ergeben ein stimmiges Gesamtbild und übernehmen den Charakter der heutigen Anlage. Mit den vorgeschlagenen Massnahmen lassen sich die Ziele im Bereich Nachhaltigkeit und Energie erreichen. Die verlangten Ziel- und Grenzwerte nach SIA 380/1 werden beim Bestand wie auch bei den Neubauten sogar erheblich unterschritten. Es kann von einem ressourcenschonenden und treib- hausarmen Projektvorschlag gesprochen werden, obwohl die Kompaktheit nicht optimal ist. Als kri- tisch wird das vorgeschlagene Aussenwärmedämmsystem mit aufgeklebten Keramikfliesen beurteilt. Zum einen wird mit diesem System die im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit eingeschlossen; zum anderen handelt es sich um ein System noch ohne Langzeiterfahrung. Es besteht die Gefahr von Ablö- sungen innerhalb des Systems selbst. Das Projekt Gwand versucht die Schulanlage weiterzubauen und dessen Qualitäten zu erhalten, was vor allem im Röhrliberg I zu einer stimmigen innen- und aussenräumlichen Lösung führt. Die baulichen Eingriffe sind teilweise jedoch recht aufwändig und einzelne Vorgaben bezüglich Flächen- und Behin- dertenzugänglichkeit werden nicht erfüllt. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 20
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 5 IMPERFEKT 3. Rang / 2. Preis Waeber / Dickenmann Architekten BSA SIA, Zürich Die Projektverfasser wählen bei der Aufgabe zur Schulraumerweiterung das Konzept des Um- und Anbaus des heutigen Aulatrakts und der Aufstockung des Turnhallengebäudes. Der Aulatrakt wird gegen Südosten in Richtung Hallenbad verlängert und verengt die räumliche Zäsur von Schulanlage und öffentlichem Hallenbad. Die räumliche Nähe der Volumen Anbau Schule und Hallenbad wirkt nicht ausgewogen – eine eindeutigere Lösung in der räumlichen Beziehung der beiden Volumen wäre begrüssenswert. Das neue äussere Erscheinungsbild richtet sich stark nach dem heutigen, lediglich die Einteilung der neuen Fenster wird den geänderten Bedürfnissen angepasst. Der Sonnenschutz wird analog der Erweiterung von Röhrliberg II in textilem Material vorgeschlagen. Das Schulgebäude Röhrliberg I wird innen nur wenig, aber effizient verändert. Die Analyse der Gege- benheiten der Tragstruktur (Stützen in Wandscheiben) und den schulischen Bedürfnissen führen zum Vorschlag eines Systems von mobilen Trennwänden für eine flexible Raumeinteilung bei den Schul- und Gruppenräumen. Das schulische Konzept vermag zu überzeugen. Der Nachweis der akustischen Tauglichkeit der mobilen Trennwände wäre in einem der nachfolgenden Schritte zu prüfen. Der respektvolle Umgang mit dem Röhrliberg I steht im starken Gegensatz zu den grossen baulichen Aufwendungen für den Umbau des heutigen Aulatrakts. Die Erweiterung und der Umbau des Aulagebäudes bedeuten einen grossen Eingriff in die bestehende Bausubstanz, welche in der vorgeschlagenen Form - Erweiterung unter bestehendes Gebäude - nicht ausgereift ist. Ebenso sind die baulichen Anpassungen im Bereich des Anschlusses an die Turnhalle tiefgreifend und wären in einem nächsten Schritt zu hinterfragen. Die Anordnung von Schulräumen und Schulküche im neuen Südtrakt ist durchaus denkbar und die räumliche Disposition sinnvoll. Die Verbindung zwischen Röhrliberg I und dem Anbau Aula ist sowohl im EG (Aussenraum) wie im UG (innenräumliche Verbindung) möglich. Die Vereinsräumlichkeiten werden an der Schnittstelle zwischen Turnhalle und Anbau Schule vorge- schlagen; die Aula soll abgebrochen werden. Dadurch ist weder eine sinnvolle Etappierung noch die allfällige spätere Realisierung der Vereinsräume möglich. Die Lage der Bibliothek über den Garderoben und die damit verbundene grosse Bodenbelastung stellen grössere statische Anforderungen, welche aber mit entsprechendem Aufwand gelöst werden könnten. Um die Fassaden zu sanieren wird eine Aussenwärmedämmung mit hinterlüfteter Klinkerschale vorge- schlagen. Dies ist zwar eine aufwändige, jedoch beständige, risikoarme und durchaus reizvolle Lösung. Allerdings macht dieser Vorschlag nur dann Sinn, wenn die Klinkerschale als separate Schicht mit ge- radliniger Lastableitung vorangestellt wird. Ein partielles „Aufhängen“ der Klinkerschale ist nicht ziel- führend. Notwendig ist auch eine funktionierende Hinterlüftung, damit die im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Diese Massnahme hat im Bereich Erstellung einen erhöhten Aufwand an Energie sowie erhöhte Treibhausgasemissionen zur Folge; diese befinden sich aber in ei- nem noch tolerierbaren Bereich. Das Innere der Fassade und somit das heutige Erscheinungsbild kann erhalten bleiben. Die Verfasser bleiben aber den rechnerischen Nachweis des Lösungsvorschlags schuldig. Die vorgeschlagenen Änderungen im Inneren des Schulhauses ermöglichen vielfältige und zeitgemässe Unterrichtsformen. Das Sanierungskonzept der Fassade bietet Potenzial, ist jedoch nicht ausgereift (Aufhängungen, Dimension Hinterlüftung). Der insgesamt positive Eindruck dieses Projekts wird durch den Abbruch des Aulatraktes und die verunmöglichte Etappierung der Vereinsräume getrübt. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 24
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 2 butterfly ohne Rang architektick AG, Zürich Die geforderte Erweiterung der bestehenden Schulanlage erfolgt durch drei An- und Umbauten von unterschiedlicher Grösse und Eingriffstiefe. Der Neubau für die Vereinsräume wird im Norden des Hal- lenbades direkt an dieses angebaut und tritt volumetrisch sehr zurückhaltend in Erscheinung. Dies ge- schieht auf Kosten der natürlichen Belichtung der Erschliessungskorridore im Innern des Hallenbades. Die Eingriffe im Bereich der Aula sind demgegenüber gravierender. Die Bibliothek wie auch der EDV- Arbeitsbereich werden am heutigen Standort belassen und durch eine zusätzliche Raumschicht im Norden erweitert. Als Folge davon muss das Vordach ebenfalls neu erstellt werden, um die gedeckte Verbindung zum Schulhaus Röhrliberg I weiterhin zu gewährleisten. Durch die vorgeschlagenen Mass- nahmen wird sowohl der Zugang zum Turnhallenbereich wie auch die natürliche Belichtung des be- stehenden Foyers massiv beeinträchtigt und die bestehende Anlage in ihrer Qualität geschmälert. Der volumetrisch grösste und auch massivste Eingriff in die bestehende Bausubstanz erfolgt beim Schultrakt Röhrliberg I. Das zweiflüglige Gebäude wird im Nordosten durch einen fünfgeschossigen Anbau zu einer geschlossenen Anlage erweitert. Dabei werden die innen liegenden Räume über einen bescheidenen quadratischen Hof belichtet. Die Qualität der zentralen Aufenthaltszone im Altbau wird dadurch stark eingeschränkt. Zudem sind neue Verbindungskorridore anstelle der bestehenden Toilet- tenanlagen erforderlich und die gesamte Erschliessung wird aufwändiger und unübersichtlicher. Die bestehenden Klassenzimmereinheiten werden jeweils um ein zusätzliches Zimmer erweitert, so dass das Mittlere neu für die Gruppenräume genutzt werden kann. Der Bereich der Schulleitung, die In- formatikzimmer und die beiden Schulküchen sind ebenfalls im Neubauteil untergebracht. Im zweiten Untergeschoss entstehen im Bereich der Erweiterung sehr viele zusätzliche, nicht geforderte Flächen, welche das Neubauvolumen unnötig vergrössern. Die vorgeschlagene einheitliche Materialisierung und reduzierte Fassadengestaltung verleiht der Anla- ge einen ganz neuen Ausdruck. Zusammen mit den massiven volumetrischen Veränderungen verlieren die bestehenden Bauten jedoch ihren ursprünglichen Charakter, der sich durch eine feine Gliederung und eine reichhaltige Differenzierung auszeichnet. Zudem tritt die Erweiterung gegenüber den Einfa- milienhäusern an der Rigistrasse sehr massiv in Erscheinung, was städtebaulich als problematisch er- achtet wird. Die Zielsetzungen im Bereich Nachhaltigkeit - Umwelt werden durch die vorgeschlagenen Massnah- men erreicht. Die Gebäudehülle ist hoch wärmegedämmt, die geforderten Grenz- und Zielwerte nach SIA 380/1 werden unterschritten. Entsprechend niedrig sind der Energieverbrauch und die Treibhaus- gasemissionen im Betrieb. Etwas erhöht, aber immer noch im Rahmen des Tolerierbaren sind der Ver- brauch an Grauer Energie und die Treibhausgasemissionen für die Erstellung. Das vorgeschlagene Aussenwärmedämmsystem mit Klinkerriemchen auf Polystyrolschaumstoffplatten wird als kritisch be- urteilt. Es besteht das Risiko von Ablösungen als Folge des unterschiedlichen Verformungsverhaltens zwischen Riemchen und Schaumstoff sowie der eingeschlossenen Feuchtigkeit im jetzigen Mauer- werk. Auch architektonisch und städtebaulich kann die vorgeschlagene Lösung nicht überzeugen. Die auf den ersten Blick plausibel erscheinenden Massnahmen entpuppen sich bei näherer Betrachtung als mehrheitlich unangemessen und unverhältnismässig. Zudem wird durch die massiven Eingriffe und das stark veränderte Erscheinungsbild die bestehende architektonisch und städtebaulich wertvolle Anlage sehr stark beeinträchtigt. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 28
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 3 EINSTEIN ohne Rang Architekturbüro Beda Dillier, Sarnen Das Projekt Einstein schlägt vor das bestehende Gebäude Röhrliberg I zu einem geschlossenen, nahezu quadratischen Volumen zu ergänzen. Ein über die ganze Höhe vorgesehenes Atrium soll Licht ins Ge- bäude bringen und die Geschosse optisch miteinander verbinden. Die Klassenzimmer und Gruppen- räume sind entlang der Fassade angeordnet, die Vorräume sind flächenmässig zwar etwas grösser als im heutigen Röhrliberg I, sie werden jedoch nur durch die verglasten Gruppenräume mit Tageslicht versorgt. Im 2. Untergeschoss sind die Aula und die Räumlichkeiten für den Mittagstisch platziert. Durch die Kombination mit einem separaten Aussenzugang vom unteren Niveau, erlaubt dies eine flexible Nut- zung unabhängig der Schulzeiten, was von der Schule sehr begrüsst wird. Die Aula ist um ein Ge- schoss in den Boden eingelassen und auf zwei Seiten über Treppen erschlossen, was weder behinder- tengerecht noch funktional überzeugend ist. Der Vorschlag einer zusätzlichen Treppenanlage im Atrium ist aufwändig und bringt nicht den ent- sprechenden Mehrwert. Das zentrale, offene Atrium ist zudem feuerpolizeilich problematisch, die von den Projektverfassern erwähnte Unterteilung der Geschosse in drei Brandabschnitte ist in den Plänen nicht nachvollziehbar und wäre entsprechend kostspielig. Durch das Umplatzieren der Aula werden im 'Aula-Gebäude' die nötigen Flächen für die Bibliothek und die EDV-Arbeitsplätze frei, mit wenig Aufwand ist so eine gute und funktionale Lösung möglich. Die geforderten Vereinsräume werden in einem Erweiterungsbau direkt ans Hallenbad angebaut. Der Zugang und die Disposition der Räume sind gut gelöst. Jedoch ist durch den Anbau die natürliche Belichtung des Korridorbereichs im Hallenbad nicht mehr möglich. Für die Erweiterungsbauten ist ein Kammputz auf einem monolithischen Mauerwerk vorgesehen, was die Jury im Zusammenhang mit dem bestehenden Backsteinmauerwerk nicht überzeugt, zumal die flächenbündigen Übergänge schwierig und nicht gelöst sind. Die Projektverfasser verzichten auf eine Fassadensanierung beim Bestand. Das ungenügende Wärme- dämmvermögen sowie der partiell ungenügende Feuchteschutz der Aussenwand werden nicht beho- ben. Der Vorschlag einer mechanischen Lüftung im Kontext des nicht gedämmten Fassadenmauer- werkes und der Verschärfung der Wärmebrücken als Folge höherer Feuchtigkeit durch die dichten Fenster, macht Sinn, ist aber nicht einfach zu bewerkstelligen. Das bei den Neubauten vorgeschla- gene, verputzte Einsteinmauerwerk ist an der Grenze des noch zulässigen Wärmedämmvermögens. Die Vorgaben für einen niedrigen Energieverbrauch und niedrige Treibhausgasemissionen werden nicht erfüllt. Die Ansicht der Projektverfasser, eine gesamtheitliche Systembetrachtung sei einer Einzel- bauteil-Betrachtung vorzuziehen, ist nachvollziehbar, allerdings ist ein entsprechender Systemnach- weis, der in diesem Fall besonders relevant gewesen wäre, nicht erbracht worden. Durch die Erweiterung des Röhrliberg I zu einem Hofgebäude wird ohne Aufstockung viel neue Nutz- fläche dazugewonnen, jedoch kann die innere Organisation der Schulräume und der Erschliessung nicht überzeugen. Diese Erweiterung tritt gegenüber der östlich angrenzenden Wohnzone zu massiv in Erscheinung. Der Umgang mit dem bestehenden Backsteinmauerwerk bleibt ungelöst. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 32
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 6 Kumamoto ohne Rang Gunz & Künzle Architekten ETH SIA, Zürich Die Projektverfasser konzentrieren die Eingriffe in der Schulanlage auf die Aufstockung der Turnhalle und das Schulgebäude Röhrliberg I einschliesslich der Erneuerung der Fassaden. Die Vereinslokalitäten werden in einem autonomen Neubau zwischen Schulanlage und Hallenbad platziert. Dadurch wird die klare räumliche Zäsur zwischen Schule und dem öffentlichen Hallenbad aufgehoben. Durch die Tren- nung der schulischen und vereinsbezogenen Funktionen in Schulanlage und Neubau kann die ange- strebte Etappierung jedoch problemlos realisiert werden. Das autonome Vereinsgebäude nutzt die Lage an der Hangkante geschickt aus, um gegen Osten nur eingeschossig in Erscheinung zu treten und gegen die freie Fläche des Sportplatzes zweigeschossig den schönen Ausblick zu nutzen und eine grosse Terrasse anzubieten. Der Schulhof als Zentrum zur Erschliessung der schulischen Gebäude wird erhalten und durch die Erweiterung des Vordaches zu Röhrliberg II zusätzlich betont. Das Erscheinungsbild mit Sichtbacksteinfassaden wird sowohl bei den Umbauten wie bei den Erweite- rungen und dem Neubau für die Vereine weiter angewendet. Die Projektverfasser schlagen vor, das gesamte bestehende tragende Fassadenmauerwerk von Röhrliberg 1 abzubrechen und mittels Beton- stützen und einem Holzelementbau mit aussenseitiger, neuer Sichtbacksteinschale neu aufzubauen. Der Vorteil dieser Massnahmen ist sowohl aus bautechnischer wie energetischer Sicht nicht erkennbar. Der Vorschlag ist sehr aufwändig, nicht ressourcenschonend und wird als nicht praktikabel beurteilt. Bauphysikalisch gesehen hat der Vorschlag durch die klare Schichtentrennung wohl Vorteile, welche aber einen gesamten Ersatz nicht rechtfertigen. Der Flächenzuwachs der Schule wird durch Aufstockungen erreicht, eine durchaus denkbare Erweite- rungsstrategie. Um die statischen Lasten möglichst gering zu halten, sind die Aufstockungen der be- stehenden Gebäude folgerichtig in leichter Holzbauweise konzipiert. Für die Erschliessung der Aufsto- ckung im Schulhaus Röhrliberg I werden die bestehenden Treppen weitergeführt und der Lift erneu- ert. Durch das Entfernen der heutigen Gruppenräume entstehen wieder grosszügige Vorzonen zu den Schul- und Gruppenräumen. Die Tageslichtsituation im Inneren wird wieder in einem ähnlichen Masse hergestellt, wie diese zurzeit der Erstellung war. Es entstehen sogar insgesamt zusätzlich zu den ge- forderten 16 Gruppenräumen zwei weitere (18 statt 16). Die neue Bibliothek im Turnhallengebäude kann durch die Überhöhe und die Tageslichtführung mit einer grossen innenräumlichen Qualität überzeugen, die Lage über dem bestehenden Garderobentrakt bringt eine grosse Nutzlast (Büchergestelle) in den Garderobentrakt und damit zusätzliche statische Massnahmen mit sich. Die Disposition von Schulräumen und Erschliessung um einen Innenhof und der Einblick in die Biblio- thek sind durchaus reizvoll. Die neue Vertikalerschliessung mit Treppe und Lift und der gesamte Ein- gangsbereich sind völlig neu gestaltet und bedingen einen grossen Eingriff in die bestehende Sub- stanz. Der Erhalt der heutigen Aula und die vorgeschlagene Mehrfachnutzung sind denkbar. Das Projekt vermag in einzelnen Aspekten mit räumlichen Qualitäten zu überzeugen, jedoch sind die vorgeschlagenen Massnahmen der Fassadenerneuerung und die Aufstockung der Turnhalle mit den begleitenden Eingriffen zu massiv. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 36
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Einwohnergemeinde Cham, Planung und Hochbau, 6330 Cham Sanierung und Erweiterung Schulanlage Röhrliberg Cham Nr. 7 UPGRADE ohne Rang Lengacher Emmenegger Partner AG / kunzarchitekten ag / Andreas Amrein Architekt, Luzern Die Projektverfasser erweitern die Anlage mit drei klar umrissenen Eingriffen; Aufstockung des Schul- hauses Röhrliberg I und seitliche Anbauten, Aufstockung des Garderobentrakts und Anbau an das Aulagebäude in Richtung Westen. Die architektonische Strategie setzt auf Akzentuierung; die An- und Aufbauten werden optisch hervorgehoben. Die städtebauliche Komposition der Bauten wird wenig verändert. Der optische Eindruck der Anbauten in Sichtbeton ist stark kontrastierend zu den beste- henden Klinkerfassaden, das neue Erscheinungsbild vermag nicht zu überzeugen. Das Flächenangebot der Anbauten an Röhrliberg I erwirkt zwar eine leichte Entspannung bei der be- stehenden Flächenknappheit, die Tageslichtsituation bleibt aber kaum gelöst, auch wenn die Trenn- wände verglast sind. Die vorgeschlagene Anordnung der geforderten Schulräume im Röhrliberg I ist betrieblich zwar sinnvoll, aber etwas mehr Raum vor den Klassen- und Gruppenräumen wäre für einen zeitgemässen Schulbetrieb wünschenswert und würde einen grösseren Grad an Flexibilität bewirken. Die Aufstockung im Röhrliberg I weist denselben Grundrisstyp wie die unteren Geschosse auf. Ein kleiner Lichthof dient der natürlichen Belichtung der Innenzone und wird durch das ganze Gebäude geführt. Die geringe Abmessung dieses Lichthofs lässt grosse Zweifel am Nutzen dieses Vorschlags aufkommen. Die Fassaden werden in ihrem Zustand belassen; die Mängel des ungenügenden Wärme- und Witte- rungsschutzes werden nicht behoben. Der Vorschlag im Bereich der Aufstockung mit einer Betonele- mentwand mit Innenwärmedämmung ist, vor allem bei den Wärmebrücken, bauphysikalisch kritisch. Kritisch sind auch die Wärmebrücken beim bestehenden Mauerwerk. Sie werden noch verstärkt durch die höhere Raumluftfeuchtigkeit als Folge des geringeren Luftwechsels durch die dichten Fenster. Um doch noch einen genügenden Luftwechsel zu erreichen und einer Schimmelpilzgefahr vorzubeugen, dürfte eine mechanische Lüftung unumgänglich sein. Die Kosten hierfür, der Platzbedarf der zusätzli- chen Leitungsführung und die Unterhaltskosten, wären nicht unerheblich. Der Vorschlag von gezielten wärmetechnischen Einzelmass-nahmen anstelle einer Gesamtsanierung ist grundsätzlich diskussions- würdig. Für diesen Fall wäre eine Systembetrachtung sinnvoll gewesen; ein rechnerischer Nachweis ist nicht erbracht worden. Die Schulbibliothek befindet sich neu im Erdgeschoss des Anbaus für die Vereinslokale, dadurch ist die angestrebte Etappierung nicht wie gewünscht realisierbar. Die Schwingerhalle im 1. Obergeschoss des Turnhallengebäudes ist weder behindertengerecht erschlossen noch ist die Frage des Sägemehltransportes gelöst. Das Projekt zeigt sich in wesentlichen Belangen relativ pragmatisch und vermag die gestellten Anfor- derungen in Bezug auf Etappierung, Nachhaltigkeit und gestalterischen Möglichkeiten nicht erfüllen. Das Belassen der bestehenden Fassaden und die kompensatorischen Massnahmen bei Dach, Fenster und Anbauten mag vielleicht bei anderen architektonischen Fragestellungen ein adäquates Vorgehen sein, bei der Sanierung des Röhrlibergs ist dies nicht der Fall. Die Ausloberin verfolgt das Ziel einer langfristigen baulichen und bautechnischen Lösung. Dies ist beim vorgeschlagenen Konzept von „upgrade“ leider nicht gelungen. Büro für Bauökonomie AG, Luzern Seite 40
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