Bericht zum Thema Berufshaftpflichtversicherung - Bundesweite Befragung der Mitglieder der Architektenkammern der Länder - Berichtsband

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Bundesweite Befragung der Mitglieder der Architektenkammern der Länder

                     Bericht zum Thema Berufshaftpflichtversicherung

                                       - Berichtsband –

                                  Bergisch Gladbach, August 2017

© Reiß & Hommerich                                                   Architektenbefragung 2017 - 1 -
Inhaltsverzeichnis

                                                                                                         Seite

   1.   Zusammenfassung zentraler Ergebnisse                                                                  5

   2.   Versicherer                                                                                         10

   3.   Versicherte Fachrichtungen                                                                          12

   4.   Höhe der Deckungssummen und Selbstbeteiligung                                                       15

   5.   Höhe der gemeldeten Umsätze und der Versicherungsprämien                                            19

   6.   Zahl der gemeldeten Schadensfälle                                                                   23

   7.   Zahl der Schadensfälle mit Schadenersatzzahlung durch den Versicherer                               25

   8.   Zahl der Schadensfälle mit Schadenersatzzahlung durch den Versicherer, bei denen
        ein ausführender Unternehmer an der Entstehung des Mangels beteiligt war                            28

© Reiß & Hommerich                                                                    Architektenbefragung 2017 - 2 -
Befragungssteckbrief

  Der vorliegende Bericht ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung, an der sich die Architektenkammern
  aller Länder beteiligten.

  Die Befragung fand im Zeitraum vom 2. Mai bis 15. Juni 2017 als Online-Befragung statt. Eingeladen wurden
  alle freischaffenden, baugewerblich tätigen und abhängig beschäftigten Mitglieder der Architektenkammern
  der Länder.

  Insgesamt beteiligten sich 15.206 Kammermitglieder an der Befragung (6.464 selbstständig Tätige und 8.742
  abhängig Beschäftigte) . Dies entspricht einer Rücklaufquote von 15,6%.

  Die Befragung umfasste Fragen zu den drei Themenkomplexen BIM, EnEV und Nachhaltigkeitszertifizierungs-
  Systeme sowie Berufshaftpflichtversicherung.

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Aufbau des Berichts

  Um die Ergebnisse dieser sehr umfassenden Befragung für den geneigten Leser zugänglicher zu machen,
  wurde er in drei Berichtsteile zerlegt.

  Jeder Berichtsteil enthält die Ergebnisse zu einem der drei Themenkomplexe in schriftlicher Form sowie in
  Form zentraler Grafiken.

  Ergänzend wurde zu jedem Berichtsteil ein Grafikband erstellt, der zusätzlich zu den zentralen Grafiken aus
  dem Bericht auch Grafiken zu weitergehenden multivarianten Analysen enthält, die im Berichtsband nur in
  Textform beschrieben werden.

  Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse des Befragungsteils zur Berufshaftpflichtversicherung dar. Diese
  Fragen wurden nur den selbstständig tätigen Kammermitgliedern gestellt.

© Reiß & Hommerich                                                                        Architektenbefragung 2017 - 4 -
Zusammenfassung zentraler Ergebnisse

© Reiß & Hommerich                                          Architektenbefragung 2017 - 5 -
Zusammenfassung zentraler Ergebnisse: Berufshaftpflichtversicherung

 Deckungssummen und Selbstbeteiligung
 • Die durchschnittliche Deckungssumme für Personenschäden lag 2016 bei 3,2 Mio. € (Median: 3 Mio. €).
 • Die Deckungssumme für Sach- und Vermögensschäden lag im Schnitt bei 1,2 Mio. € (Median: 500.000 €).
 • Die vereinbarte Selbstbeteiligung lag 2016 bei durchschnittlich 3.234 € (Median: 2.500 €).
 • Deckungssummen und Selbstbeteiligung sind zwischen 2006 und 2016 gestiegen.

 Umsätze und Versicherungsprämien
 • Der zur Prämienberechnung gemeldete Büroumsatz lag 2016 im Schnitt bei 316.000 € (Median: 106.000 €).
 • Die Versicherungsprämie betrug im gleichen Jahr durchschnittlich 5.340 € (Median: 2.500 €).
 • Sowohl die Umsätze als auch die Prämien sind zwischen 2006 und 2016 gestiegen.

 • Die differenzierte Analyse von Deckungssummen, Selbstbeteiligung, Umsatz und Prämien zeigt, dass alle
   diese Werte mit zunehmender Büro- und Projektgröße steigen und in Büros mit vorwiegend öffentlichen
   oder gewerblichen Auftraggebern sowie in Büros mit Schwerpunkt im Neubau höher ausfallen als in Büros,
   die überwiegend für private Auftraggeber bzw. im Bestand tätig sind.

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Zusammenfassung zentraler Ergebnisse: Berufshaftpflichtversicherung

 Gemeldete Schadensfälle

 • Im Schnitt wurden in den letzten 10 Jahren 0,73 Schadensfälle an die Versicherer gemeldet. Zwei Drittel der
   Befragten meldeten keinen Fall, 18% meldeten einen Fall, 11% zwei bis drei Fälle und 4% mehr als drei Fälle.

 • Die Zahl der gemeldeten Fälle steigt mit der Größe der Büros und der bearbeiteten Projekte. In Büros mit
   vorwiegend öffentlichen oder gewerblichen Bauherren liegt sie höher als in Büros mit überwiegend privater
   Bauherrenschaft. Büros mit Schwerpunkt im Bestand melden weniger Fälle als überwiegend im Neubau
   tätige Büros.

 Schadenersatzleistungen

 • In durchschnittlich 56% der in den letzten 10 Jahren gemeldeten Schadensfälle leistete der Versicherer
   Schadenersatz.

 • Die Höhe der Schadenersatzzahlungen schwankt stark. Eine systematische Entwicklung im Zeitverlauf ist
   nicht zu erkennen.

© Reiß & Hommerich                                                                      Architektenbefragung 2017 - 7 -
Zusammenfassung zentraler Ergebnisse: Berufshaftpflichtversicherung

 Gemeldete Schadensfälle, in denen Schadenersatz geleistet wurde und in denen ein ausführender Unternehmer
 an der Verursachung des Mangels beteiligt war

 • In durchschnittlich 67% der gemeldeten Schadensfälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat,
   war auch ein ausführender Unternehmer an der Entstehung des Mangels beteiligt.

 • In durchschnittlich 51% dieser Fälle hat der Versicherer den Schaden allein und ohne Rückgriff auf den
   Unternehmer beglichen. Gründe hierfür waren in erster Linie der Wunsch des Versicherers, das Risiko eines
   Prozesses zu umgehen sowie eine Insolvenz des ausführenden Unternehmers.

 • In durchschnittlich 5% der ganz oben genannten Fälle hat der ausführende Unternehmer den Schaden
   zunächst allein beglichen.

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Fragen zur Berufshaftpflichtversicherung

                     - nur selbstständige tätige Kammermitglieder -

© Reiß & Hommerich                                                    Architektenbefragung 2017 - 9 -
Versicherungsgesellschaft, bei der Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen wurde

 • Der größte Teil der selbstständig tätigen Kammermitglieder hat eine Berufshaftpflichtversicherung bei der
   VHV abgeschlossen (2016: 29%).

 • Weitere bei einem größeren Teil der Architektenschaft beliebte Versicherer sind die Gothaer (2016: 13%)
   und HDI / Gerling (2016: 11%).

 • Auffällig ist, dass ein Fünftel der selbstständig tätigen Kammermitglieder nicht die Versicherungsgesellschaft,
   sondern den Versicherungsmakler nennt. Da alle genannten Makler Versicherungen unterschiedlicher Ver-
   sicherer anbieten, ist eine Zuordnung dieser Nennungen zu einer Versicherungsgesellschaft nicht möglich.

 • Differenziert nach Art des Büros zeigt sich, dass große Büros, Büros mit einem hohen Anteil gewerblicher
   und/oder öffentlicher Auftraggeber sowie Büros mit vorwiegend großen Projekten signifikant häufiger bei
   VHV, Gothaer und Allianz versichert sind.

 • Kleine Büros, Büros mit vorwiegend privaten Auftraggebern und Büros mit überwiegend kleinen Projekten
   haben ihre Berufshaftpflichtversicherung demgegenüber häufiger bei der R+V abgeschlossen oder nennen
   nur den Makler, nicht aber den Versicherer.

© Reiß & Hommerich                                                                       Architektenbefragung 2017 - 10 -
0%
                                                         20%
                                                                   40%
                                                                         60%
                                                                               80%
                                                                                            100%

© Reiß & Hommerich
                                                             25%
                                           VHV                28%
                                                               29%
                                                          17%
                                       Gothaer           15%
                                                         13%
                                                       5%
                                   HDI / Gerling         8%
                                                          11%
                                                       5%
                                            R+V         7%
                                                         8%
                                                       5%
                                         Allianz      4%
                                                                                     2006

                                                       5%
                                                       5%
                                           AXA        4%
                                                      3%
                                                                                     2011

                                                     2%
                                           VKB       2%
                                                     2%
                                                         8%
                                                                                     2016

                                         Zurich         6%
                                                     1%
                                                     2%
                                     EUROMAF         1%
                                                    1%
                                    Sparkassen-     0%
                                                    1%
                                   versicherung     1%
                                                    0%
                                        Markel      0%
                                                    1%
                                                             20%
                                        Makler               20%
                                                             19%
                                                                                                   Versicherungsgesellschaft, bei der Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen wurde

Architektenbefragung 2017 - 11 -
Fachrichtungen, für die eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen wurde

 • Der deutlich überwiegende Teil der selbstständig tätigen Kammermitglieder (89%) hat eine Berufshaft-
   pflichtversicherung für die Fachrichtung Architektur (Hochbau) abgeschlossen.

 • Eine Berufshaftpflichtversicherung für die übrigen Fachrichtungen hat jeweils rund ein Zehntel der Befragten
   abgeschlossen (Innenarchitektur: 13% / Landschaftsarchitektur: 10% / Stadtplanung: 7%).

 • Differenziert nach Bürogröße zeigt sich, dass Berufshaftpflichtversicherungen für die Fachrichtungen Innen-
   architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung häufiger in größeren Büros und dann häufig in Kombi-
   nation mit einer Versicherung einer oder mehrerer anderer Fachrichtungen bestehen.

 • Die Fachrichtung Innenarchitektur ist überdurchschnittlich häufig in Büros mit einem hohen Anteil gewerb-
   licher Kunden und in Büros mit mehrheitlich Bestandsprojekten versichert.

 • Eine Berufshaftpflichtversicherung für die Fachrichtung Landschaftsarchitektur besteht besonders häufig in
   Büros mit einem hohen Anteil öffentlicher Auftraggeber, in Büros mit hohem Neubauanteil und in Büros mit
   vorwiegend kleinen Projekten.

 • Eine Berufshaftpflichtversicherung für die Fachrichtung Stadtplanung besteht vor allem in Büros mit einem
   hohen Anteil öffentlicher Auftraggeber, in Büros mit hohem Neubauanteil und in Büros mit vorwiegend
   großen Projekten.

© Reiß & Hommerich                                                                     Architektenbefragung 2017 - 12 -
Fachrichtungen, für die Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen wurde

                                                        2006         2011         2016

                                                                                          89%
                          Architektur                                                     89%
                                                                                          89%

                                                  12%
                     Innenarchitektur             13%
                                                  13%

                                              10%
             Landschaftsarchitektur           10%
                                              10%

                                             8%
                        Stadtplanung         8%
                                             7%

                                        0%         20%         40%          60%   80%          100%

© Reiß & Hommerich                                                                       Architektenbefragung 2017 - 13 -
Zahl der Fachrichtungen, für die Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen wurde

                     eine Fachrichtung   zwei Fachrichtungen     drei Fachrichtungen   vier Fachrichtungen

                                                                                                           2%
                     2006                                  86%                                     11%
                                                                                                             1%

                                                                                                           2%
                     2011                                  86%                                     11%
                                                                                                              1%

                                                                                                            2%
                     2016                                  86%                                     11%
                                                                                                              1%

                            0%           20%            40%               60%            80%               100%

© Reiß & Hommerich                                                                             Architektenbefragung 2017 - 14 -
Höhe von Deckungssummen und Selbstbeteiligung

 • 2016 lag die Deckungssumme für Personenschäden durchschnittlich bei 3,2 Mio. € (Median: 3 Mio. €).

 • Zwischen 2006 und 2016 ist die durchschnittliche Deckungssumme für Personenschäden um 30% gestiegen:
   von 2,5 Mio. € (2006) über 2,8 Mio. € (2011) auf 3,2 Mio. € (2016).

 • Die Deckungssumme für Sach- und Vermögensschäden lag 2016 bei durchschnittlich 1,2 Mio. € (Median:
   500.000 €).

 • Die durchschnittliche Deckungssumme für Sach- und Vermögensschäden ist zwischen 2006 und 2016 um
   32% gestiegen. Lag sie 2006 im Schnitt noch bei rund 921.000 €, so waren es 2011 bereits 1,0 Mio. € und
   2016 schließlich 1,2 Mio. €.

 • 2016 hatten die Befragten im Schnitt eine Selbstbeteiligung in Höhe von 3.234 € vereinbart (Median: 2.500
   €).

 • Zwischen 2006 und 2016 stieg die durchschnittliche Selbstbeteiligung leicht um 3,7% von 3.120 € (2006)
   über 3.168 € (2011) auf 3.234 € (2016).

© Reiß & Hommerich                                                                    Architektenbefragung 2017 - 15 -
Höhe der Deckungssumme für Personenschäden

                                        bis 1.000.000 €
                                        über 1.000.000 € bis 2.000.000 €
                                        über 2.000.000 € bis 3.000.000 €
                                        über 3.000.000 €

                                                                                          arith. Mittel: 2,445 Mio. €
                2006        12%               51%                     29%      8%              Median: 2,000 Mio. €

                                                                                          arith. Mittel: 2,821 Mio. €
                2011    8%              41%                     38%           13%              Median: 2,500 Mio. €

                                                                                          arith. Mittel: 3,177 Mio. €
                2016    7%        28%                    47%                 18%               Median: 3,000 Mio. €

                       0%         20%          40%        60%          80%         100%

© Reiß & Hommerich                                                                                    Architektenbefragung 2017 - 16 -
Höhe der Deckungssumme für Sach- und Vermögensschäden

                                        bis 250.000 €
                                        über 250.000 € bis 500.000 €
                                        über 500.000 € bis 1.000.000 €
                                        über 1.000.000 €

                                                                                             arith. Mittel: 920.640 €
                2006        15%               48%                19%          19%                 Median: 500.000 €

                                                                                           arith. Mittel: 1,040 Mio. €
                2011    11%               47%                  20%           21%                  Median: 500.000 €

                                                                                           arith. Mittel: 1,212 Mio. €
                2016    9%              45%                21%               26%                  Median: 500.000 €

                       0%         20%         40%        60%           80%          100%

© Reiß & Hommerich                                                                                     Architektenbefragung 2017 - 17 -
Höhe der Selbstbeteiligung

                                bis 2.000 €                 über 2.000 € bis 2.500 €
                                über 2.500 € bis 3.000 €    über 3.000 € bis 4.000 €
                                über 4.000 € bis 5.000 €    über 5.000 €

                                                                  4%                          arith. Mittel: 3.120 €
              2006        16%                        53%                   23%         3%          Median: 2.500 €
                                                                     1%

                                                                  4%                          arith. Mittel: 3.168 €
              2011        14%                       55%                    22%         4%          Median: 2.500 €
                                                                    1%

                                                                  3%                          arith. Mittel: 3.234 €
              2016        14%                       56%                    21%         5%          Median: 2.500 €
                                                                     1%

                     0%             20%            40%     60%           80%           100%

© Reiß & Hommerich                                                                             Architektenbefragung 2017 - 18 -
Höhe des Büroumsatzes und der Versicherungsprämie

 • Der zur Berechnung der Versicherungsprämie gemeldete Umsatz lag 2016 im Schnitt bei rund 316.000 €
   (Median: 106.000 €).

 • Im Betrachtungszeitraum 2006 bis 2016 stieg der durchschnittliche Umsatz um 26% (2006: 251.000 €, 2011:
   286.000 €, 2016: 316.000 €). Bezogen auf den weniger ausreißeranfälligen Median* lag der Anstieg bei 21%
   (2006: 88.000 €, 2011: 100.000 €, 2016: 106.000 €).

 • Im Jahr 2016 zahlten die selbstständig tätigen Kammermitglieder für ihre Berufshaftpflichtversicherung eine
   Versicherungsprämie von durchschnittlich 5.340 € (Median: 2.500 €).

 • Zwischen 2006 und 2016 stieg die durchschnittliche Prämie um 35% von 3.970 € (2006) über 4.650 € (2011)
   auf 5.340 € (2016). Der Median stieg um 25% von 2.000 € über 2.230 € auf 2.500 €.

 * Da das arithmetische Mittel (Durchschnitt) sehr empfindlich auf Extremwerte reagiert, wird bei der Betrachtung der Büroumsätze und der sich
   daraus ergebenden Versicherungsprämien der weniger ausreißeranfällige Median betrachtet. Bei der Betrachtung der Deckungssummen und der
   Selbstbeteiligung wird dagegen das arithmetische Mittel betrachtet, da hier häufig auf bewährte Eckwerte zurückgegriffen wird. So vereinbarte
   z.B. fast die Hälfte der Befragten eine Deckungssumme für Personenschäden in Höhe von 3 Mio. Euro. Es ist dadurch zum einen mit weniger
   Extremwerten zu rechnen, zum anderen unterscheiden sich die verschiedenen Teilgruppen durch diese Standardisierung häufig hinsichtlich des
   Medians nicht voneinander. Das arithmetische Mittel ist in diesen Fällen das „empfindlichere“ Maß.

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Höhe des zur Prämienberechnung gemeldeten Umsatzes

                           bis 30.000 €                   über 30.000 € bis 50.000 €
                           über 50.000 € bis 100.000 €    über 100.000 € bis 200.000 €
                           über 200.000 € bis 500.000 €   über 500.000 €

                                                                                          arith. Mittel: 250.560 €
               2006        17%       16%           23%          18%        15%   10%             Median: 88.000 €

                                                                                          arith. Mittel: 285.836 €
               2011        14%     14%        23%          18%        18%        12%           Median: 100.000 €

                                                                                          arith. Mittel: 315.581 €
               2016        13%    13%        23%          19%         18%        14%           Median: 106.166 €

                      0%          20%         40%          60%         80%         100%

© Reiß & Hommerich                                                                               Architektenbefragung 2017 - 20 -
Höhe der Versicherungsprämie

                                   bis 1.000 €                      über 1.000 € bis 1.500 €
                                   über 1.500 € bis 2.000 €         über 2.000 € bis 3.000 €
                                   über 3.000 € bis 5.000 €         über 5.000 € bis 10.000 €
                                   über 10.000 €

                                                                                                   arith. Mittel: 3.973 €
                     2006         17%         18%         16%       17%      14%       11% 6%           Median: 2.000 €

                                                                                                   arith. Mittel: 4.650 €
                     2011        12%     20%          15%       16%       16%      13%    8%            Median: 2.230 €

                                                                                                   arith. Mittel: 5.344 €
                     2016    10%        17%         14%       16%      17%       14%     11%            Median: 2.500 €

                            0%          20%           40%           60%         80%         100%

© Reiß & Hommerich                                                                                  Architektenbefragung 2017 - 21 -
Deckungssummen, Selbstbeteiligung, Umsatz und Prämien nach Bürotyp

 • Die nach verschiedenen Strukturvariablen differenzierende Analyse* von Deckungssummen, Selbstbeteili-
   gung, Umsatz und Prämien zeigt, dass alle diese Werte

     •   mit zunehmender Bürogröße steigen,

     •   mit zunehmender Größe der vorwiegend bearbeiteten Projekte steigen,

     •   in Büros mit vorwiegend öffentlichen oder gewerblichen Auftraggebern höher ausfallen als in Büros, die
         vorwiegend für private Auftraggeber tätig sind,

     •   in Büros mit Schwerpunkt im Neubau höher ausfallen als in Büros, die überwiegend im Bestandsbau
         tätig sind.

 • In allen betrachteten Teilgruppen (unterschiedliche Bürogrößenklassen, unterschiedliche Auftragsschwer-
   punkte etc.) zeigt sich der oben beschriebene Anstieg der Deckungssummen, der Selbstbeteiligung, der
   Umsätze und der Prämien zwischen 2006 und 2016. Er ist also nicht auf einen bestimmten Typ von
   Architektur- / Planungsbüro begrenzt, sondern grundsätzlich festzustellen.

                                                             * vgl. hierzu im Grafikband zu diesem Teilbericht die Seiten 18 bis 46
© Reiß & Hommerich                                                                                Architektenbefragung 2017 - 22 -
Zahl der in den letzten 10 Jahren gemeldeten Schadensfälle

 • Zwei Drittel der selbstständig tätigen Kammermitglieder haben in den letzten 10 Jahren keinen Schadensfall
   gemeldet. 18% meldeten in diesem Zeitraum einen Schadensfall. Bei 11% waren es zwei bis drei Fälle. Mehr
   als drei Schadensmeldungen sendeten 4% der Befragten an ihre Versicherung.

 • Durchschnittlich liegt die Zahl der in den letzten 10 Jahren gemeldeten Schadensfälle bei 0,73 Fällen.

 • Die durchschnittliche Anzahl der in den letzten 10 Jahren gemeldeten Fälle steigt mit zunehmender Büro-
   größe von 0,26 Fällen in Ein-Personen-Büros auf 5,43 Fälle in Büros mit 25 und mehr Beschäftigten.

 • Büros, die vorwiegend für gewerbliche oder öffentliche Auftraggeber arbeiten, haben eine signifikant höhere
   Zahl von Schadensfällen gemeldet als Büros, die vor allem für private Bauherren tätig sind (durchschnittlich
   0,94 bzw. 0,91 gegenüber 0,54 Fällen).

 • Schwerpunktmäßig im Bestand tätige Büros melden deutlich weniger Schadensfälle (Ø 0,52 Fälle) als Büros,
   die mehrheitlich Neubauprojekte bearbeiten (Ø 1,01 Fälle).

 • Mit steigender Projektgröße steigt auch die Zahl der gemeldeten Schadensfälle: von durchschnittlich 0,28
   Fällen in Büros, deren Umsatz überwiegend auf Projekte mit anrechenbaren Baukosten bis 100.000 €
   zurückgeht auf durchschnittlich 1,63 Fälle in Büros, die vorwiegend große Projekte mit anrechenbaren Bau-
   kosten von mehr als 2.000.000 € bearbeiten.

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Zahl der in den letzten 10 Jahren gemeldeten Schadensfälle

                             keiner                                        67%

                              einer                    18%

                      zwei bis drei              11%

                       vier bis fünf        3%

                     sechs bis zehn         1%

                                                                            arith Mittel:
                     mehr als zehn      0,4%                             0,73 Schadensfälle

                                       0%          20%       40%   60%           80%          100%

© Reiß & Hommerich                                                                      Architektenbefragung 2017 - 24 -
Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat

 • Rund ein Drittel der Befragten, die ihrer Versicherung in den letzten 10 Jahren einen Schadensfall gemeldet
   haben, hat keinen Schadenersatz erhalten. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Versicherung bei zwei
   Dritteln der Befragten mit einem Schadensfall gezahlt hat.

 • Wurde der Versicherung mehr als ein Fall gemeldet, wurde ebenfalls bei rund einem Drittel der Befragten
   kein Schadenersatz gezahlt. Ein Fünftel der Befragten erhielt in weniger als der Hälfte der gemeldeten Fälle
   eine Schadenersatzzahlung durch die Versicherung. Bei einem weiteren Fünftel zahlte die Versicherung in
   min-destens der Hälfte, jedoch nicht in allen Fällen. In allen gemeldeten Fällen sprang bei rund einem Viertel
   der Befragten die Versicherung ein.

 • Eine über die reine Beschreibung hinausgehende Interpretation von Schwankungen im Anteil der durch den
   Versicherer beglichenen Fälle z.B. nach Bürogröße sollte nicht vorgenommen werden. Da Inhaber großer
   Büros – wie gesehen – deutlich mehr Fälle melden als Inhaber kleiner Büros, ergeben sich für große Büros
   deutlich differenziertere Zahlungsquoten. Für kleine Büros, von denen in der Regel nur ein Fall gemeldet
   wurde, liegt demgegenüber mehrheitlich eine Zahlungsquote von entweder 0% oder 100% vor. Aus diesem
   Grund können die Zahlungsquoten für verschiedene Teilgruppen (z.B. unterschiedliche Bürogrößenklassen)
   nicht sinnvoll verglichen werden.

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Zahl der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat

                             keiner                    33%

                              einer                           48%

                      zwei bis drei              16%

                       vier bis fünf        2%

                     sechs bis zehn         1%

                                                               arith Mittel: 1,03 Schadensfälle
                     mehr als zehn      0%                         Median: 1,00 Schadensfälle

                                       0%        20%    40%         60%          80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                                       Architektenbefragung 2017 - 26 -
Anteil der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat an allen in den
 letzten 10 Jahren gemeldeten Fällen

                                            eine Schadensmeldung in den letzten 10 Jahren
                                            mehrere Schadensmeldungen in den letzten 10 Jahren
                                            Gesamt
                                                            34%
                              0%                          32%          Ø Anteil beglichener Fälle (arith. Mittel):
                                                           33%                    eine Schadensmeldung: 66%
                                     0%                                    mehrere Schadensmeldungen: 45%
                       1% bis 24%       6%                                                         Gesamt: 56%
                                      3%
                                     0%
                      25% bis 49%                14%
                                          7%
                                     0%
                     50% bis 74%%                  19%
                                            9%
                                     0%
                      75% bis 99%      2%
                                      1%
                                                                                 66%
                            100%                         27%
                                                                     48%
                                    0%           20%           40%         60%         80%         100%

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Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat, bei denen auch ein
 ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels beteiligt war

 • 28% der Befragten berichten, dass in keinem der von ihnen in den letzten 10 Jahren an die Versicherung
   gemeldeten Schadensfällen ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels beteiligt war.

 • 63% der Befragten geben demgegenüber an, dass in allen gemeldeten Fällen ein ausführender Unternehmer
   mitverantwortlich für den entstandenen Mangel war.

 • Durchschnittlich liegt der Anteil der gemeldeten Fälle, bei denen ein ausführender Unternehmer an der
   Entstehung des Schadens beteiligt war an allen gemeldeten Fällen bei 67%.

 • Ebenso wie die Zahl der gemeldeten Fälle steigt mit zunehmender Büro- und mit zunehmender Projekt-
   größe auch die Zahl der gemeldeten Fälle, bei denen auch ein ausführender Unternehmer an der
   Verursachung des Mangels beteiligt war.

 • Der Anteil dieser Fälle an allen gemeldeten Fälle ändert sich in Abhängigkeit von Büro- und Projektgröße
   jedoch nicht.

© Reiß & Hommerich                                                                     Architektenbefragung 2017 - 28 -
Zahl der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat, bei denen auch ein
 ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels beteiligt war

                            keiner                    28%

                             einer                                 54%

                             zwei              12%

                                                                  arith Mittel: 1,02 Schadensfälle
                     mehr als zwei        6%
                                                                      Median: 1,00 Schadensfälle

                                     0%         20%         40%      60%            80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                                          Architektenbefragung 2017 - 29 -
Anteil der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat und bei denen auch ein
 ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels beteiligt war an allen Fällen, in
 denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat

                              0%                         28%                     arith Mittel: 67%
                                                                                    Median: 100%

                       1% bis 24%    0,1%

                      25% bis 49%        2%

                     50% bis 74%%             7%

                      75% bis 99%    0,3%

                            100%                                           63%

                                    0%             20%         40%   60%            80%              100%

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Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat und in denen er den Schaden allein
 getragen hat, obwohl auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels
 beteiligt war

 • In durchschnittlich 51% der Fälle, in denen ein ausführender Unternehmer für die Entstehung des Mangels
   mitverantwortlich war, hat die Versicherung des Befragten den Schaden allein und ohne Rückgriff auf den
   ausführenden Unternehmer beglichen.

 • Bei detaillierterer Betrachtung zeigt sich, dass das Verhalten der Versicherungen in dieser Frage stark
   schwankt. 45% der Befragten geben an, ihre Versicherung habe in keinem der oben beschriebenen Fälle den
   Schaden allein getragen. Bei einem ähnlich großen Anteil der Befragten (47%) hat die Versicherung alle Fälle
   dieser Art allein und ohne Rückgriff auf den Unternehmer beglichen.

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Zahl der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat und in denen er den Schaden
 allein getragen hat, obwohl auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des
 Mangels beteiligt war

                            keiner                       45%

                             einer                       44%

                     mehr als einer        10%                 arith Mittel: 0,70 Schadensfälle
                                                                   Median: 1,00 Schadensfälle

                                      0%     20%   40%            60%            80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                                       Architektenbefragung 2017 - 32 -
Anteil der Fälle, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat und in denen er den
 Schaden allein getragen hat, obwohl auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung
 des Mangels beteiligt war an allen Fällen, in denen der Versicherer Schadenersatz geleistet hat

                              0%                               45%         arith Mittel: 51%
                                                                               Median: 50%

                       1% bis 24%    0,3%

                      25% bis 49%        1%

                     50% bis 74%%             6%

                      75% bis 99%    0,3%

                            100%                               47%

                                    0%             20%   40%         60%      80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                                     Architektenbefragung 2017 - 33 -
Gründe, aus denen der Versicherer von einem Rückgriff auf den Unternehmer
 abgesehen hat

 • Wurde ein Schadensfall, bei dem der Mangel auch auf einen ausführenden Unternehmer zurückzuführen
   war, von der Versicherung des Befragten allein beglichen, begründen 43% der Befragten dies damit, dass der
   Versicherer das Risiko eines Prozesses nicht eingehen wollte.

 • Ebenfalls 43% der Befragten geben an, ihr Versicherer habe den Schaden allein beglichen, da der ausführen-
   de Unternehmer insolvent gewesen sei / das betreffende Unternehmen nicht länger existiert habe.

© Reiß & Hommerich                                                                    Architektenbefragung 2017 - 34 -
Gründe, aus denen der Versicherer
 von einem Rückgriff auf den Unternehmer abgesehen hat

                  Versicherer hat aufgrund des Prozessrisikos /
             der Prozesskosten von einem Rückgriff abgesehen                              43%
                               Insolvenz des Unternehmers /
                            Unternehmen bestand nicht mehr                                43%

                              Versicherer hat Prozess verloren         4%

                                       Grund ist nicht bekannt         3%

                                   außergerichtlicher Vergleich        2%          ungestützte Nennungen
                                                                                   (Antworten ohne
                                                                                   Antwortvorgabe)
                                Kulanz seitens des Versicherers        2%

            Gewährleistungsfrist des Unternehmers abgelaufen           1%

                                               sonstige Gründe          5%

                                                                  0%         20%    40%         60%    80%       100%

                                                  Aufgrund der Möglichkeit zu Mehrfachnennungen addieren sich die Werte nicht zu 100%.
© Reiß & Hommerich                                                                                      Architektenbefragung 2017 - 35 -
Fälle, in denen auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels beteiligt
 war und dieser den Schaden zunächst alleine tragen musste

 • Fälle, in denen die Versicherung des Befragten Schadenersatz leistete, in denen der für die Mangelent-
   stehung mitverantwortliche ausführende Unternehmer den Schaden jedoch zunächst allein tragen musste,
   sind die Ausnahme: nur 5% der Befragten mit Schadensfällen, an denen auch ein ausführender Unternehmer
   beteiligt war, berichten von einem solchen Vorgehen.

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Zahl der Fälle, in denen auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels
 beteiligt war und dieser den Schaden zunächst alleine tragen musste

                            keiner                                                              95%

                             einer          4%

                     mehr als einer        1%                arith Mittel: 0,06 Schadensfälle
                                                                 Median: 0,00 Schadensfälle

                                      0%         20%   40%      60%            80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                                     Architektenbefragung 2017 - 37 -
Anteil der Fälle, in denen auch ein ausführender Unternehmer an der Verursachung des Mangels
 beteiligt war und dieser den Schaden zunächst alleine tragen musste an allen Fällen, in denen der
 Versicherer Schadenersatz geleistet hat

                              0%                                                        95%

                      25% bis 49%    0,3%

                     50% bis 74%%        2%

                            100%         3%                          arith Mittel: 4%
                                                                         Median: 0%

                                    0%        20%   40%     60%        80%              100%

© Reiß & Hommerich                                                              Architektenbefragung 2017 - 38 -
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