HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG Geschäftsbericht 2011 eine Marke der Talanx
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400-GB054 HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG Geschäftsbericht 2011 HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG HDI-Platz 1 30659 Hannover Telefon +49 511 645-0 Telefax +49 511 645-45 45 www.hdi-gerling.de www.talanx.com HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG Geschäftsbericht 2011 eine Marke der Talanx
Konzernstruktur Group Structure HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG auf einen Blick Talanx AG 2011 2010 Geschäftsbereich Rückver- Beitragseinnahme (brutto) Mio. EUR 757 708 sicherung Geschäftsbereich Privat- Geschäftsbereich Privat- Reinsurance Division Beitragsentwicklung (brutto) % 6,9 - 2,3 Geschäftsbereich Konzernfunktionen Industrieversicherung und Firmenversicherung und Firmenversicherung Schaden- Corporate Operations Verdiente Beitragseinnahme f.e.R. Mio. EUR 701 653 Deutschland International Rückversicherung Industrial Lines Division Non-Life Reinsurance Retail Germany Division Retail International Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. Mio. EUR 515 459 Division Personen- Schadenquote f.e.R. % 73,4 70,4 Rückversicherung Life and Health Reinsurance Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. Mio. EUR 272 272 Kostenquote f.e.R. % 38,8 41,7 HDI-Gerling Industrie Talanx Deutschland AG Talanx International AG Hannover Rückversicherung AG Talanx Asset Versicherung AG Versicherungstechnisches Ergebnis vor Schwankungsrückstellung f.e.R. Mio. EUR - 85 -83 Management GmbH Combined Ratio (Schaden-/Kostenquote) f.e.R. % 112,2 112,1 HDI-Gerling Kapitalanlagen Mio. EUR 1.625 1.660 HDI Versicherung AG Firmen und Privat L'Union de Paris E+S Rückversicherung AG AmpegaGerling (Austria) Argentina S.A. Investment GmbH Versicherung AG Kapitalerträge Mio. EUR 61 59 Ergebnis des allgemeinen Geschäfts Mio. EUR 23 11 HDI-Gerling Assurances HDI-Gerling HDI Seguros S.A. Hannover Reinsurance Talanx Immobilien Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Mio. EUR -6 -53 (Belgique) S.A. Lebensversicherung AG (Brazil) Africa Limited Management GmbH Erträge aus Verlustübernahme Mio. EUR 41 56 HDI-Gerling HDI-Gerling HDI Zastrahovane AD Hannover ReTakaful B.S.C (c) Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn Mio. EUR – – Welt Service AG Pensionsmanagement AG (Bulgaria) (Bahrain) Talanx Service AG Operatives Ergebnis (Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Mio. EUR - 61 -34 zuzüglich Veränderung der Schwankungsrückstellung) HDI-Gerling HDI-Gerling HDI Seguros S.A. Hannover Re Talanx Systeme AG Garantiemittel de México Seguros S.A. Pensionskasse AG (Chile) (Bermuda) Ltd. Eigenkapital Mio. EUR 160 175 HDI-Gerling Magyar Posta Biztosító Zrt. Hannover Reinsurance Nachrangige Verbindlichkeiten Mio. EUR 50 50 Verzekeringen N.V. HDI Direkt Versicherung AG (Hungary) (Ireland) Ltd. Talanx Reinsurance Broker AG (Netherlands) Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen Mio. EUR 79 134 Magyar Posta International Insurance Übrige versicherungstechnische Rückstellungen* Mio. EUR 1.400 1.292 HDI-Gerling Insurance neue leben Életbiztosító Zrt. Company of Hannover HDI Reinsurance of South Africa Ltd. Lebensversicherung AG (Ireland) Ltd. (Hungary) Ltd. (UK) Gesamt Mio. EUR 1.689 1.651 Vom verdienten Beitrag f.e.R. % 240,9 252,8 HDI Seguros S.A. neue leben HDI Assicurazioni S.p.A. Hannover Life Versicherungstechnische Rückstellungsquote f.e.R. % 185,9 183,2 (Spain) Unfallversicherung AG (Italy) Reassurance Africa Limited Versicherungsverträge 1.000 Stück 2.255 2.274 HDI-Gerling America Insurance HDI Seguros S.A. Hannover Life Reassurance Gemeldete Schäden 1.000 Stück 230 208 Company PB Lebensversicherung AG (Mexico) Company of America Im Jahresdurchschnitt beschäftigte Mitarbeiter Anzahl 1.218 1.226 Metropolitana Hannover Life Re * Ohne Rückstellung für Beitragsrückerstattung. PB Versicherung AG Cía. de Seguros S.A. of Australasia Ltd (Mexico) HDI-Gerling Zycie TU S.A. Hannover Life PB Pensionsfonds AG (Poland) Reassurance Bermuda Ltd. HDI Asekuracja TU S.A. Hannover Life TARGO Lebensversicherung AG (Poland) Reassurance (Ireland) Ltd. OOO Strakhovaya Hannover Life TARGO Versicherung AG Kompaniya „CiV Life“ Reassurance (UK) Ltd. (Russia) OOO Strakhovaya Kompaniya „HDI Strakhovanie“ (Russia) CiV Hayat Sigorta A.Ş. (Turkey) HDI Sigorta A.Ş. (Turkey) HDI STRAKHUVANNYA (Ukraine) HDI Seguros S.A. (Uruguay) Nur die wesentlichen Beteiligungen Main participations only Stand / As at: 31.12.2011
Impressum Inhalt HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG 2 Bericht des Aufsichtsrats HDI-Platz 1 30659 Hannover 4 Verwaltungsorgane der Gesellschaft Telefon +49 511 645-0 4 Aufsichtsrat Telefax +49 511 645-45 45 5 Vorstand www.hdi-gerling.de www.talanx.com 6 Lagebericht 6 Geschäft und Rahmenbedingungen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 7 Geschäftsverlauf Telefon +49 511 37 47-20 22 13 Vermögens- und Finanzlage Telefax +49 511 37 47-20 25 14 Personal- und Sozialbericht E-Mail pr@talanx.com 15 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren 15 Risikobericht 19 Prognosebericht 20 Nachtragsbericht 21 Umfang des Geschäftsbetriebs 22 Jahresabschluss 22 Bilanz 24 Gewinn- und Verlustrechnung 26 Anhang 52 Bestätigungsvermerk Impressum
2 HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG. Bericht des Aufsichtsrats. Bericht des Aufsichtsrats gesprächen über wichtige Entwicklungen, anstehende Entschei- dungen und die Risikolage im Unternehmen unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der HDI-Gerling Firmen und Ferner wurde der Aufsichtsrat in der Frühjahrssitzung über das Privat Versicherung AG auf der Basis ausführlicher schriftlicher und Risikomanagement ausführlich informiert. Der Aufsichtsrat hat sich mündlicher Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht. Der von der Leistungsfähigkeit des Risikomanagementsystems Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand in zwei ordentlichen Sitzungen überzeugt. und einer außerordentlichen Sitzung sowie durch regelmäßige Zudem sieht die Geschäftsordnung für den Vorstand vor, dass der Vorlage von Unterlagen über die Lage und die strategische Gesamtvorstand auch über die Einführung und Weiterentwicklung Ausrichtung der Gesellschaft, den Geschäftsverlauf sowie das eines Risikomanagementsystems, die Risikostrategie sowie das Risikomanagement unterrichten lassen. Die einzelnen Themen hat Eingehen und die Handhabung wesentlicher Risiken für die er intensiv hinterfragt, diskutiert und hierzu – soweit nach Gesetz, Gesellschaft entscheidet. Damit wird auch insoweit den aufsichtsbe- Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich – nach eingehender hördlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement im Prüfung und Beratung ein Votum abgegeben. Rahmen einer guten und verantwortungsbewussten Unternehmens- führung und -überwachung entsprochen. Schwerpunkte der Beratungen im Plenum Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat Beschlussempfeh- Der Aufsichtsrat konnte feststellen, dass der Vorstand seine lungen an das Aufsichtsratsplenum zu Vorstandsangelegenheiten operativen Schwerpunkte zutreffend gesetzt und geeignete sowie zur Vergütung der Mitglieder des Vorstands ausgesprochen. Maßnahmen ergriffen hat. Insgesamt hat der Aufsichtsrat im Mit Blick auf § 87 Abs. 1 AktG in der Fassung des Gesetzes zur Rahmen seiner gesetzlichen und satzungsgemäßen Zuständigkeiten Angemessenheit der Vorstandsvergütung wurden hierbei sowie im an den Entscheidungen des Vorstands mitgewirkt und sich von der Gesamtaufsichtsrat auch horizontale und vertikale Vergütungs- Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der aspekte und -konzepte als Vergleich und Orientierung herangezogen. Unternehmensführung überzeugt. In der Sitzung am 12. März 2012 wurde erneut eine Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsvergütung vorgenommen; das Jahresabschlussprüfung Gremium konnte sich von der Angemessenheit hinreichend Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Gesellschaft sowie der überzeugen. Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss zum Im Zuge der Umstrukturierung des Geschäftsbereichs Privat- und 31. Dezember 2011 sowie der Lagebericht sind unter Einbeziehung Firmenversicherung Deutschland wird im Rahmen der gesellschafts- der Buchführung von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell- rechtlichen Maßnahmen die Verschmelzung der HDI-Gerling schaft, Hannover, geprüft worden. Die Bestellung der Abschlussprü- Firmen und Privat Versicherung AG als übertragender Rechtsträger fer erfolgte durch den Aufsichtsrat; der Aufsichtsratsvorsitzende auf die HDI Direkt Versicherung AG als übernehmender Rechtsträ- erteilte den konkreten Prüfungsauftrag. ger in der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2012 erfolgen. Die Prüfung hat keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben; in dem Der Aufsichtsrat wurde bereits im Rahmen einer außerordentlichen erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk wird erklärt, dass Sitzung frühzeitig umfassend informiert; alle notwendigen die Buchführung und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Gremienbeschlüsse wurden bereits im Geschäftsjahr 2011 gefasst. Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln, und dass der Lagebericht im Einklang mit Aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft und der dem Jahresabschluss steht. laufenden Berichterstattung waren im Geschäftsjahr 2011 keine Prüfungsmaßnahmen nach § 111 Abs. 2 AktG erforderlich. Die Abschlussunterlagen und der Prüfungsbericht der KPMG wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugeleitet. In den Quartalsberichten gemäß § 90 AktG wurden unter anderem die Entwicklung der Beitragseinnahmen, des eingelösten Neuge- Der Abschlussprüfer war bei der Bilanzaufsichtsratssitzung schäfts, des Bestands und der Kosten sowie die Themen Kapitalan- anwesend, hat über die Durchführung der Prüfung berichtet und lage, Personalentwicklung, Risikolage und Marketing/Vertrieb stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. dargestellt und erläutert. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat selbst darüber hinaus vom Vorstandsvorsitzenden laufend u.a. in Quartals- vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Lagebe-
Bericht des Aufsichtsrats. HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG. 3 richts hat er sich dem Urteil der Abschlussprüfer angeschlossen und den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss in der Bilanzauf- sichtsratssitzung am 12. März 2012 gebilligt. Damit ist der Jahresab- schluss festgestellt. Dem Lagebericht und insbesondere den dort getroffenen Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung stimmt der Aufsichtsrat zu. Der Aufsichtsrat hat ferner den Bericht der Internen Revision für das Geschäftsjahr 2011 nach Aussprache ohne Beanstandung entgegen- genommen. Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat Herr Peter Klingspor ist mit Wirkung zum Ablauf des 31. Juli 2011 aus dem Vorstand ausgeschieden. Neu in den Vorstand der Gesellschaft wurde Frau Barbara Riebeling mit Wirkung zum 1. August 2011 bestellt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Klingspor für seine Tätigkeit Dank und Anerkennung ausgesprochen und wünscht ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben in der Talanx AG. Mit Wirkung zum Ablauf des 31. August 2011 ist Frau Iris Klunk aus dem Vorstand der Gesellschaft ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt Frau Klunk für ihre Tätigkeit als Mitglied des Vorstands. Dank an Vorstand und Mitarbeiter Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und die im Geschäftsjahr 2011 erfolgreich geleistete Arbeit. Hannover, 12. März 2012 Für den Aufsichtsrat Herbert K. Haas Vorsitzender
4 Verwaltungsorgane der Gesellschaft. HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG. Verwaltungsorgane der Gesellschaft Aufsichtsrat Herbert Haas Michaela Brandenberg* Vorsitzender Angestellte, Essen Vorsitzender des Vorstands der Talanx AG, Dr. Erwin Möller Burgwedel Vorsitzender des Aufsichtsrats der M.M. Warburg & Co. Gruppe KGaA, Dr. Michael L. Rohe Hannover stv. Vorsitzender Eldingen Dr. Immo Querner Mitglied des Vorstands der Michael Altmeyer* Talanx AG, Angestellter, Celle Püttlingen * Arbeitnehmervertreter
Verwaltungsorgane der Gesellschaft. HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG. 5 Vorstand Dr. Heinz-Peter Roß Gerhard Frieg Jörn Stapelfeld Vorsitzender Mitglied des Vorstands der Mitglied des Vorstands der Talanx Deutschland AG, Talanx Deutschland AG, Mitglied des Vorstands der Hannover Hannover Talanx AG, Hannover Im Vorstand der Im Vorstand der HDI-Gerling Firmen und Privat HDI-Gerling Firmen und Privat Im Vorstand der HDI-Gerling Versicherung AG Versicherung AG Firmen und Privat Versicherung AG verantwortlich für verantwortlich für verantwortlich für • Produktmanagement • Betriebsorganisation • strategische Unternehmensentwicklung • Marketing • Kundenservice • Recht • Mathematik Sach • Facility Management • Revision • IT • Datenschutz Barbara Riebeling • Geldwäschebekämpfung • Integrationsprojekt/Multiprojektsteuerung (seit 01.08.2011) • Compliance Mitglied des Vorstands der Peter Klingspor • Kommunikation Talanx Deutschland AG, (bis 31.07.2011) • Personal-/Organisationsentwicklung Hannover Iris Klunk Markus Drews Im Vorstand der (bis 31.08.2011) Mitglied des Vorstands der HDI-Gerling Firmen und Privat Talanx Deutschland AG, Versicherung AG Hannover verantwortlich für • Controlling Im Vorstand der • Vermögensanlage und -verwaltung HDI-Gerling Firmen und Privat • Rechnungswesen, Bilanzierung und Versicherung AG Steuern verantwortlich für • In- und Exkasso • Vertrieb Makler • Aktuarielles Controlling • Vertrieb Ausschließlichkeitsorganisation • Risikomanagement • Vertriebsmanagement • Rückversicherung • Vertrieb Direkt
6 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Finanzbericht Brasilien / Financial report Brazil Geschäft und Rahmen- Kapitalmärkte bedingungen Die Rentenmärkte wurden im Jahr 2011 primär von der ungelösten Schulden- bzw. Bonitätskrise der GIIPS-Staaten dominiert. Sowohl auf Seiten der betroffenen Staatsanleihen als auch in den nachgela- gerten Anlageklassen Covered Bonds sowie Bank- und Unterneh- Geschäft mensanleihen kam es zu zahlreichen Ratingherabstufungen. Im vier- ten Quartal hat sich die Situation trotz zweier großer EU-Gipfel Unternehmen nicht entspannt. Neben einer schlechter werdenden Stimmung ge- Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG bietet Versi- genüber den „großen“ GIIPS-Ländern, insbesondere Italien, ist eine cherungsschutz im Breitengeschäft für Privatpersonen, Einzelunter- drohende Bankenkrise wieder deutlich in den Marktfokus gerückt. nehmer und Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen in den Sparten der Haftpflicht-, Unfall-, Sach- und Kraftfahrzeugversi- Die Aktienmärkte präsentierten sich im Gesamtjahr 2011 äußerst vo- cherungen. latil. Im ersten Quartal schickte die Tsunami-Katastrophe in Japan mit ihren verheerenden Folgen die Märkte auf eine globale Talfahrt. Mit der konzerneigenen Außendienstorganisation verfolgt die Ge- Beflügelt durch eine starke Gewinnsaison erholten sich die Märkte sellschaft einen ganzheitlichen Betreuungsansatz für ihre Kunden, im zweiten Quartal jedoch wieder. Mit der Eskalation der europäi- da neben den eigenen Sachversicherungen auch Rechtsschutz-, Kre- schen Staatsschulden- und Bankenkrise kam es im dritten Quartal dit-, Lebens- und Krankenversicherungen angeboten werden. wieder zu immensen Verlusten an den globalen Aktienmärkten. Der Deutsche Aktienindex DAX büßte innerhalb weniger Wochen nahe- Wirtschaftliches Umfeld zu 2.500 Punkte ein und gab damit rund ein Drittel seines Wertes ab; ähnlich viel gab der EURO STOXX 50 nach. Im Schlussquartal Volkswirtschaftliche Entwicklung wurde ein Teil der Verluste wieder kompensiert, dennoch fiel die In der Eurozone verzeichnete das BIP im vierten Quartal 2011 einen Jahresbilanz in Europa tiefrot aus: Der DAX verlor fast 15 % und Rückgang um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal und stieg somit nur der EURO STOXX 50 gut 17 %. Deutlich besser schnitten die ame- noch um 0,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Innerhalb der Eu- rikanischen Indizes ab: Der Dow Jones konnte auf Jahressicht ein rozone wies Deutschland zuletzt ein Wachstum von 1,5 % gegen- Plus von rund 5 % aufweisen und der S&P 500 beendete das Jahr über dem Vorjahresquartal auf. nahezu unverändert. Die Geldpolitik der großen Zentralbanken war im Verlauf des Be- Versicherungsgeschäft richtsjahres unverändert expansiv. Als Reaktion auf die angespannte Das Geschäftsklima in der Schaden- und Unfallversicherung – ge- Situation am Geldmarkt senkten die globalen Zentralbanken in einer tragen von der Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung sowie den konzertierten Aktion den Zinssatz, zu dem Geldinstitute Dollar ge- Sachversicherungssparten hat sich aufgehellt. gen Sicherheiten aufnehmen können. Seit Amtsantritt von Mario Draghi, dem neuen Präsidenten der EZB, nahm diese den Leitzins in Einen wesentlichen Treiber der Geschäftsentwicklung bildet dage- zwei Schritten auf 1,0 % zurück und begab im Dezember erstmals gen weiterhin der intensive Preiswettbewerb, der jedoch von ersten einen Dreijahrestender. Mit der Wiederaufnahme des Ankaufpro- Aufweichungstendenzen gekennzeichnet ist. So konnten im Jahres- gramms von Staatsschuldpapieren ist die EZB erneut in einen Kri- wechselgeschäft 2010/2011 in der Kraftfahrtversicherung erfreuli- senmodus gewechselt. cherweise wieder Prämienanhebungen sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand durchgesetzt werden, die zu einem spürbaren An- ziehen der Wachstumsdynamik in dieser Sparte geführt haben. Im Privatkundengeschäft erwies sich die Nachfrage im bisherigen Jahresverlauf als stabil.
Lagebericht. HDI-GerlingLagebericht Firmen und Privat Versicherung / Management AG. Report 7 Ertragslage. Finanzbericht Brasilien / Financial report Brazil Die verdienten Nettobeiträge stiegen aus denselben Gründen wie die Geschäftsverlauf Bruttobeiträge, zusätzlich wurde die Rückversicherungsquote im Geschäftsjahr von 7,8 % auf 7,1 % gesenkt. Die Nettobeiträge er- höhten sich auf 703 (653) Mio. EUR. Geschäftsverlauf der HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG Die Aufwendungen für Versicherungsfälle wiesen im Geschäftsjahr einen deutlichen Anstieg um 64 Mio. EUR auf 548 (484) Mio. EUR Bruttobeiträge des Geschäftsjahres, insgesamt auf. Dieses lag im Wesentlichen an erforderlichen Nachreservierun- gen im Bereich Haftpflicht. Mio. EUR % Kraftfahrzeugversicherung 269 35,5 Die Nettoaufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich mit Haftpflichtversicherung 252 33,3 55 Mio. EUR von 460 Mio. EUR auf 515 Mio. EUR. Die Netto- Unfallversicherung 57 7,5 schadenquote stieg somit um 3,0 Prozentpunkte auf 73,4 (70,4) % Multi Risk 69 9,2 an. Verbundene Wohngebäudeversicherung 39 5,1 Verbundene Hausratversicherung 33 4,4 Sonstige Versicherung 21 2,7 Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich Feuerversicherung 10 1,3 brutto um 3 Mio. EUR auf 281 (284) Mio. EUR, netto blieben sie Technische Versicherung 7 1,0 mit 272 Mio. EUR nahezu unverändert. Die Kostenquoten sanken Summe 757 100,0 als Folge eines Kostensenkungsprogramms brutto auf 37,2 (40,1) % bzw. 38,8 (41,7) % netto. Die gebuchten Bruttobeiträge der Gesellschaft beliefen sich im Ge- Die kombinierten Schaden-Kostenquoten entwickelten sich mit schäftsjahr auf 757 (708) Mio. EUR und erhöhten sich damit um 109,8 (108,4) % brutto bzw. 112,2 (112,1) % netto entsprechend. 49 Mio. EUR bzw. um 6,9 %. Hauptursachen für diesen starken Bei- Insgesamt wurde ein versicherungstechnisches Nettoergebnis in tragsanstieg waren der Kauf des Vermögensschadenhaftpflicht-Be- Höhe von –29 (–64) Mio. EUR ausgewiesen. Eine Entnahme der standes der Nassau Versicherung sowie der Abschluss eines Konsor- Schwankungsrückstellung in Höhe von 55 (19) Mio. EUR führte zu tialgeschäfts in Multi Risk. Beitragssteigernd wirkten sich ebenfalls dieser Ergebnisverbesserung. der stabiler werdende Kraftfahrtmarkt sowie deutliche Zuwächse im Heilwesen- und Planungshaftpflichtgeschäft aus. Versicherungsgeschäft insgesamt 2011 2011 2010 2010 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Beiträge 757 703 708 653 Verdiente Beiträge 755 701 708 653 Aufwendungen für Versicherungsfälle 548 515 484 460 Aufwendungen für den Vers.-Betrieb 281 272 284 273 Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. -29 -64 In % Schadenquote 72,6 73,4 68,3 70,4 Kostenquote 37,2 38,8 40,1 41,7 Combined Ratio (Schaden- Kostenquote) 109,8 112,2 108,4 112,1
8 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Ertragslage. Brasilien / Financial report Brazil Finanzbericht Kraftfahrtversicherung Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb sind als Fol- ge des Kostensenkungsprogramms gesunken, so dass die Bruttokos- tenquote von 29,7 % auf 27,6 %, die Nettokostenquote von 30,5 % auf 28,5 % sank. 2011 2011 2010 2010 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Die kombinierten Schaden-Kostenquoten beliefen sich auf Beiträge 269 232 262 217 114,1 (112,7) % brutto bzw. 117,4 (118,7) % netto auf Grund des Verdiente Beiträge 269 232 262 217 gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Abwicklungsgewinns. Das ver- Aufwendungen für Versicherungsfälle 233 207 217 191 sicherungstechnische Nettoergebnis ging von –32 Mio. EUR auf Aufwendungen für –35 Mio. EUR zurück. den Vers.-Betrieb 74 66 78 66 Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. -35 -32 In % Schadenquote 86,5 88,9 83,0 88,2 Kostenquote 27,6 28,5 29,7 30,5 Combined Ratio (Schaden- Kostenquote) 114,1 117,4 112,7 118,7 Die gebuchten Bruttobeiträge der Sparte Kraftfahrt verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 7 Mio. EUR bzw. rund 3 % von 262 Mio. EUR auf 269 Mio. EUR. Auf Grund einer Bei- tragsanpassung konnte der Beitrag um rund 3 Mio. EUR erhöht werden, ein gestiegenes Neugeschäft bei gleichzeitiger Reduktion der stornierten Verträge wirkte sich ebenfalls positiv aus. Dieses deutet darauf hin, dass sowohl Beitragsanpassung als auch Tarifer- höhung am Markt akzeptiert wurden. Die verdienten Nettobeiträge verzeichneten eine Steigerung um 15 Mio. EUR auf 232 (217) Mio. EUR, die neben dem generellen Beitragsanstieg auf den Rückgang einer Quotenabgabe an Rückver- sicherer auf 13,7 (17,2) % zurückzuführen ist. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle stiegen u. a. auf Grund des langen Winters in der Kraftfahrtkasko- und Kraftfahrt- haftpflichtversicherung um 16 Mio. EUR oder 7,3 % auf 233 (217) Mio. EUR. Die Nettoaufwendungen für Versicherungsfälle stiegen ebenfalls um 16 Mio. EUR auf 207 (191) Mio. EUR an und reflektieren damit den Bruttoschadenverlauf sowie die auf Basis der gesenkten Quo- tenabgaben geringere Entlastung durch Rückversicherer. Die Netto- schadenquote stieg um 0,7 % auf 88,9 (88,2) %.
Lagebericht. HDI-GerlingLagebericht Firmen und Privat Versicherung / Management AG. Report 9 Ertragslage. Finanzbericht Brasilien / Financial report Brazil Haftpflichtversicherung Unfallversicherung 2011 2011 2010 2010 2011 2011 2010 2010 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Beiträge 252 245 224 222 Beiträge 57 56 59 59 Verdiente Beiträge 249 243 223 221 Verdiente Beiträge 57 56 60 59 Aufwendungen für Aufwendungen für Versicherungsfälle 212 204 148 149 Versicherungsfälle 14 15 29 30 Aufwendungen für Aufwendungen für den Vers.-Betrieb 103 103 100 100 den Vers.-Betrieb 28 28 30 30 Versicherungs- Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. -13 -21 techn. Ergebnis f.e.R. 13 -1 In % In % Schadenquote 84,8 84,0 66,4 67,5 Schadenquote 25,2 25,9 48,8 50,6 Kostenquote 41,3 42,5 44,7 45,2 Kostenquote 50,0 50,8 50,8 51,5 Combined Ratio Combined Ratio (Schaden- (Schaden- Kostenquote) 126,1 126,5 111,1 112,7 Kostenquote) 75,2 76,7 99,6 102,1 Die Haftpflichtversicherung wies im Geschäftsjahr eine Beitrags- Im Geschäftsjahr lagen die Bruttobeitragseinnahmen in der Unfall- steigerung auf, die sowohl durch den Kauf des Vermögensschaden- versicherung bei 57 (59) Mio. EUR. Die Sparte hatte integrationsbe- haftpflichtbestandes der Nassau Versicherung als auch durch den dingte Beitragsrückgänge hinzunehmen. Die verdienten Nettobeiträ- Ausbau des Heilwesenbestandes bedingt war. Der gebuchte Beitrag ge reduzierten sich um 3 Mio. EUR von 59 Mio. EUR auf 56 Mio. stieg auf 252 (224) Mio. EUR, der verdiente Bruttobeitrag auf 249 EUR. (223) Mio. EUR. Die verdienten Nettobeiträge erhöhten sich wegen der Umgliederung der Rückstellung für Wiederauffüllungsprämie Als günstig ist der Schadenverlauf zu bezeichnen; die Bruttoauf- aus den sonstigen versicherungstechnischen Aufwendungen in die wendungen für Versicherungsfälle sanken auf Rückversicherungsbeiträge weniger stark als die Bruttobeiträge. 14 (29) Mio. EUR, was vornehmlich durch ein erfreuliches Abwick- lungsergebnis bedingt ist. Die Bruttoschadenquote ging um 23,6 Der Geschäftsjahresschadenaufwand erhöhte sich sowohl brutto als Prozentpunkte auf 25,2 (48,8) % zurück. Netto fiel die Entlastung auch netto um 19 Mio. EUR auf 131 (112) Mio. EUR. Ursächlich nahezu identisch aus. Die Nettoschadenquote sank um 24,7 %- hierfür waren neben dem gestiegenen Bestandsvolumen die Erhö- Punkte von 50,6 % auf 25,9 %. hungen der Schadenrückstellungen aufgrund geänderter Pauschalre- serven in Heilwesen, der geänderte Prozentsatz zur Berechnung der Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich Pauschalrückstellungen für Schadenregulierungskosten als auch die brutto und netto auf 28 (30) Mio. EUR. Sowohl die Bruttokosten- Übernahme des Nassau-Bestandes. Das Abwicklungsergebnis ver- quote mit 50,0 (50,8) % als auch die Nettokostenquote mit 50,8 schlechterte sich brutto signifikant um 45 Mio. EUR auf 81 (-36) (51,5) % gingen leicht zurück. Mio. EUR, bedingt durch erhebliche Nachreservierungen wegen ak- tuarieller Neueinschätzungen künftiger finanzieller Verpflichtungen Die kombinierten Schaden-Kostenquoten lagen brutto bei 75,2 aus Schadenfällen. Die Nettoaufwendungen für Versicherungsfälle (99,6) % bzw. netto bei 76,7 (102,1) %. Das versicherungstechni- erhöhten sich um 55 Mio. EUR auf 204 (149) Mio. EUR. Die Brut- sche Nettoergebnis verbesserte sich um 14 Mio. EUR auf 13 (–1) toschadenquote stieg auf 84,8 (66,4) %, die Nettoschadenquote lag Mio. EUR. bei 84,0 (67,5) %. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stiegen moderat um 3 Mio. EUR auf 103 (100) Mio. EUR brutto wie auch netto an und entwickelten sich somit unauffällig. Die Kostenquoten sanken auf Grund des gestiegenen Beitrags brutto auf 41,3 (44,7) % und netto auf 42,5 (45,2) %. Das versicherungstechnische Nettoergebnis der Sparte lag mit –13 (–21) Mio. EUR um 8 Mio. EUR über dem des Vergleichszeitraums.
10 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Ertragslage. Brasilien / Financial report Brazil Finanzbericht Multi Risk Verbundene Wohngebäudeversicherung 2011 2011 2010 2010 2011 2011 2010 2010 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Beiträge 69 68 54 52 Beiträge 39 36 38 36 Verdiente Beiträge 69 68 54 52 Verdiente Beiträge 39 36 38 36 Aufwendungen für Aufwendungen für Versicherungsfälle 22 22 22 22 Versicherungsfälle 29 29 36 36 Aufwendungen für Aufwendungen für den Vers.-Betrieb 26 26 24 24 den Vers.-Betrieb 13 13 14 14 Versicherungs- Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. 19 7 techn. Ergebnis f.e.R. -8 -13 In % In % Schadenquote 32,0 32,9 40,3 41,4 Schadenquote 74,3 80,2 95,1 99,7 Kostenquote 37,6 38,6 43,6 44,9 Kostenquote 33,5 35,9 35,8 37,7 Combined Ratio Combined Ratio (Schaden- (Schaden- Kostenquote) 69,6 71,5 83,9 86,3 Kostenquote) 107,8 116,1 130,9 137,4 Die Beiträge stiegen brutto um 15 Mio. EUR auf 69 (54) und netto Die gebuchten Bruttobeiträge in der Wohngebäudeversicherung ver- um 16 Mio. EUR 68 (52) Mio. EUR. Der deutliche Beitragszu- harrten mit 39 (38) Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau. Die ver- wachs ist insbesondere durch den Abschluss eines hochvolumigen dienten Nettobeiträge blieben mit 36 (36) Mio. EUR ebenfalls sta- Konsortialgeschäfts getrieben. Zudem wirkte sich die gute wirt- bil. schaftliche Lage des Vorjahres zeitversetzt auf das Beitragsaufkom- men aus. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle reduzierten sich um 7 Mio. EUR auf 29 (36) Mio. EUR deutlich. Im Vorjahr waren die Die Aufwendungen für Versicherungsfälle blieben brutto wie netto Aufwendungen für das Geschäftsjahr mit über 5 Mio. EUR für den konstant bei 22 (22) Mio. EUR, die Aufwendungen für Geschäfts- Orkan Xynthia belastet. Aufgrund des langen Winters gab es auch in jahresschäden stiegen um 7 Mio. EUR. Der Abwicklungsgewinn diesem Jahr hohe Aufwände für Leitungswasserschäden, die jedoch von 13 (6) Mio. EUR auf Grund nicht eingetretener Spätschäden ab- geringer als im Vorjahr ausfielen. Der Geschäftsjahresschadenauf- sorbierte diesen negativen Effekt. Die Schadenquoten sanken um je- wand reduzierte sich brutto wie netto um 3 Mio. EUR auf 33 (36) weils rund 8%-Punkte, so dass die Bruttoschadenquote 32,0 (40,3) Mio. EUR. Der Abwicklungsgewinn lag bei 4 Mio. EUR. Insgesamt % und die Nettoschadenquote 32,9 (41,4) % betrug. sanken die Schadenquoten um erfreuliche 20,8 %-Punkte brutto auf 74,3 (95,1) % und 19,5 %-Punkte netto auf 80,2 (99,7) %. Die kombinierten Schaden-Kostenquoten waren mit 69,6 (83,9) % brutto und 71,5 (86,3) % netto erfreulich niedrig. Das versiche- Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb blieben nahezu rungstechnische Nettoergebnis wurde mit 19 (7) Mio. EUR ausge- konstant und lagen brutto wie netto mit 13 (14) Mio. EUR auf dem wiesen und erhöhte sich somit um 12 Mio. EUR. Niveau des Vergleichszeitraums. Die Kostenquoten sanken mit 33,5 (35,8) % bzw. 35,9 (37,7) % leicht. Die kombinierten Schaden-Kostenquoten lagen mit 107,8 (130,9) % brutto und 116,1 (137,4) % netto trotz einer positiven Entwick- lung erneut deutlich über 100 %. Das versicherungstechnische Net- toergebnis verbesserte sich um 5 Mio. EUR auf –8 (–13) Mio. EUR.
Lagebericht. HDI-GerlingLagebericht Firmen und Privat Versicherung / Management AG. Report 11 Ertragslage. Finanzbericht Brasilien / Financial report Brazil Verbundene Hausratversicherung Sonstige Versicherungen Sonstige Versicherungen - einschließlich Feuerversicherung und Transportversicherung 2011 2011 2010 2010 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto 2011 2011 2010 2010 Beiträge 33 31 33 31 Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Verdiente Beiträge 33 31 33 31 Beiträge 38 36 39 37 Aufwendungen für Verdiente Beiträge 38 36 40 38 Versicherungsfälle 15 16 14 13 Aufwendungen für Aufwendungen für Versicherungsfälle 24 24 18 19 den Vers.-Betrieb 18 18 19 19 Aufwendungen für Versicherungs- den Vers.-Betrieb 18 18 21 21 techn. Ergebnis f.e.R. -2 0 Versicherungs- In % techn. Ergebnis f.e.R. -6 -4 Schadenquote 46,5 49,9 41,5 43,5 In % Kostenquote 54,6 58,5 57,3 60,4 Schadenquote 62,2 68,1 46,4 49,2 Combined Ratio Kostenquote 46,6 49,3 52,6 54,9 (Schaden- Combined Ratio Kostenquote) 101,1 108,4 98,8 103,9 (Schaden- Kostenquote) 108,8 117,4 99,0 104,1 Das Bruttobeitragsniveau in der Hausratversicherung in Höhe von 33 (33) Mio. EUR konnte durch die Einführung der modularen Pro- Sonstige Versicherungen - nur Feuerversicherung duktstruktur leicht gesteigert und dem Abrieb der vergangenen Jahre entgegengewirkt werden . Auch die verdienten Nettobeiträge spie- 2011 2011 2010 2010 gelten mit 31 (31) Mio. EUR diese Entwicklung wider. Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Beiträge 10 9 11 10 Die Schadenaufwendungen erhöhten sich für Geschäftsjahresschä- Verdiente Beiträge 10 9 11 11 den aufgrund erhöhter Schadenstückzahlen brutto und netto jeweils Aufwendungen für Versicherungsfälle 9 9 5 5 um 2 Mio. EUR auf 17 (15) Mio. EUR, die Schadenquoten stiegen Aufwendungen für brutto auf 46,5 (41,5) % und netto auf 49,9 (43,5) %. den Vers.-Betrieb 6 6 8 8 Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. -7 -6 Durch im Geschäftsjahr leicht gesunkene Aufwendungen für den In % Versicherungsbetrieb von brutto wie netto 18 (19) Mio. EUR erga- Schadenquote 87,7 98,2 47,3 47,5 ben sich geringere Kostenquoten von brutto 54,6 (57,3) % und netto Kostenquote 63,5 68,4 74,1 78,7 58,5 (60,4) %. Combined Ratio (Schaden- Die kombinierten Schaden- Kostenquoten stiegen brutto von 98,8 % Kostenquote) 151,2 166,6 121,4 126,2 auf 101,1 % sowie netto von 103,9 % auf 108,4 %. Das versiche- rungstechnische Nettoergebnis der Sparte verschlechterte sich auf –2 (0) Mio. EUR.
12 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Ertragslage. Brasilien / Financial report Brazil Finanzbericht Sonstige Versicherungen - nur Transportversicherung Allgemeines Geschäft 2011 2011 2010 2010 Kapitalanlageergebnis Mio. EUR Brutto Netto Brutto Netto Die laufenden Erträge, die vor allem aus den Kuponzahlungen der Beiträge 5 4 5 5 festverzinslichen Kapitalanlagen bestanden, beliefen sich im Be- Verdiente Beiträge 5 4 5 5 richtsjahr auf 58 (55) Mio. EUR. Der Anstieg resultierte maßgeblich Aufwendungen für Versicherungsfälle 4 4 4 4 aus dem höheren Bestand der Inhaberpapiere. Laufenden Erträgen Aufwendungen für standen laufende Aufwendungen in Höhe von 2 (3) Mio. EUR ge- den Vers.-Betrieb 2 2 2 2 genüber. Das laufende Ergebnis betrug 56 (52) Mio. EUR. Die lau- Versicherungs- techn. Ergebnis f.e.R. -1 0 fende Durchschnittsverzinsung betrug 3,3 %. In % Schadenquote 82,0 88,7 75,8 75,8 Im Berichtsjahr wurden saldierte außerordentliche Gewinne und Kostenquote 38,0 41,0 43,3 43,3 Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen in Höhe von –2 (2) Combined Ratio Mio. EUR ausgewiesen. (Schaden- Kostenquote) 120,0 129,7 119,1 119,1 Die Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalanlagen beliefen sich auf 3 (4) Mio. EUR, wobei die höheren letztjährigen Gewinne aus Die Bruttobeiträge der Sonstigen Versicherungen beliefen sich auf dem Verkauf von Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in 38 (39) Mio. EUR. Der Beitragsrückgang war insbesondere auf den Höhe von 1,8 Mio. EUR resultierten. Abrieb in der Feuerversicherung zurückzuführen und konnte nicht vollständig durch Neugeschäft kompensiert werden. Die im Berichtszeitraum höheren Verluste aus der Veräußerung von Kapitalanlagen in Höhe von 4 (3) Mio. EUR wurden ebenfalls größ- Ebenfalls negativ entwickelten sich die Aufwendungen für Versiche- tenteils aus der Veräußerung von Aktien und Aktienfonds realisiert rungsfälle, die brutto um 6 Mio. EUR auf 24 (18) Mio. EUR und und waren insbesondere der negativen Entwicklung des Aktien- netto um 5 Mio. EUR ebenfalls auf 24 (19) Mio. EUR stiegen, groß- marktes geschuldet. Der Saldo aus außerordentlichen Zu- und Ab- schadenbedingt verursacht durch die Feuerversicherung. Die Scha- schreibungen belief sich auf -2 (-3) Mio. EUR; auf Anleihen der Eu- denquoten der Sonstigen Versicherungen erhöhten sich auf 62,2 roperipherie mussten nahezu keine Abschreibungen vorgenommen (46,4) % brutto bzw. 68,1 (49,2) % netto. werden. Insgesamt war ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von -4 (-1) Mio. EUR auszuweisen. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb nahmen mit 18 (21) Mio. EUR sowohl brutto als auch netto um 3 Mio. EUR ab Insgesamt wurde für das Berichtsjahr eine Nettoverzinsung von 3,1 und führten trotz des Beitragsrückgangs zu rückläufigen Kostenquo- (3,1) % erreicht. Das Kapitalanlageergebnis belief sich insgesamt ten von 46,6 (52,6) % brutto bzw. 49,3 (54,9) % netto. vor Abzug des technischen Zinses auf 52 (28) Mio. EUR, wobei im Vorjahresergebnis 22 Mio. EUR Verlustübernahme für die HDI-Ger- Die kombinierten Schaden- und Kostenquoten lagen brutto 108,8 ling Rechtsschutzversicherung AG das Ergebnis verschlechterten. (99,0) % und netto 117,4 (104,1) % erheblich über denen des Vor- jahres. Das versicherungstechnische Nettoergebnis verschlechterte Sonstiges Ergebnis sich um 2 Mio. EUR und betrug –6 (–4) Mio. EUR. Der Saldo aus den sonstigen Aufwendungen in Höhe von 41 (30) Mio. EUR und sonstigen Erträgen in Höhe von 13 (12) Mio. EUR führte im Geschäftsjahr zu einem sonstigen Ergebnis von -28 (-17) Mio. EUR. Davon entfielen 9 (9) Mio. EUR auf Aufwendungen und ebenfalls 9 (9) Mio. EUR auf Erträge aus Dienstleistungen von und für verbundene Unternehmen.
Lagebericht. HDI-GerlingLagebericht Firmen und Privat Versicherung / Management AG. Report 13 Ertragslage. Finanzbericht Brasilien Vermögenslage. / Financial report Brazil Gesamtergebnis der HDI-Gerling Die Marktwerte der bilanzierten Kapitalanlagen beliefen sich zum Firmen und Privat Versicherung AG Bilanzstichtag auf insgesamt 1.677 (1.702) Mio. EUR. Die Kapital- anlagen wiesen somit eine Bewertungsreserve von 51 Mio. EUR 2011 2010 aus, die insbesondere auf Grund des gesunkenen Zinsniveaus in den Mio. EUR festverzinslichen Positionen aufgebaut werden konnten. versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. -29 -64 Kapitalanlageergebnis (inkl. techn. Zinsertrag) 51 28 Versicherungstechnische Rückstellungen Sonstiges Ergebnis -28 -17 Die versicherungstechnischen Rückstellungen sind auf 1.482 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -6 -53 (1.434) Mio. EUR gestiegen. In diesem Posten sind vorwiegend die Außerordentliches Ergebnis* -36 -3 Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle so- Steuern -1 0 wie Schwankungsrückstellungen ausgewiesen. Die Rückstellungen An die Talanx Deutschland AG abgeführtes Ergebnis -41 -56 für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind geringen Verän- *Das außerordentliche Ergebnis als wesentlicher Treiber für den Verlust setzt sich aus derungen durch Währungskursschwankungen ausgesetzt. Der Ein- 36.659 TEUR außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Restruktu- fluss von Wechselkursbewegungen auf den zum 1. Januar des Ge- rierungsprojekt und außerordentlichen Erträgen in Höhe von 666 TEUR aus dem Er- schäftsjahres ausgewiesenen Stand der Schadenrückstellungen auf gebnis der Nassau Verzekeringen zusammen. Grund der Umrechnung der Fremdwährungsreserven zu Stichtags- kursen betrug 94 TEUR, um die die Schadenrückstellungen höher auszuweisen waren. Entsprechend der Entwicklung der versiche- Vermögens- und Finanzlage rungstechnischen Passiva in Fremdwährung wird eine laufende kon- gruente Bedeckung in Fremdwährung auf der Aktivseite betrieben. Kapitalanlagen Das Volumen der Kapitalanlagen der HDI-Gerling Firmen und Pri- Finanzlage vat Versicherung AG sank 2011 um 35 Mio. EUR und betrug zum- Der Gesellschaft fließen durch laufende Beitragseinnahmen, durch Geschäftsjahresende 1.625 (1.660) Mio. EUR. Es wurde vorrangig die Kapitalerträge und durch den Rückfluss von Kapitalanlagen li- in festverzinsliche Wertpapiere investiert, die im Direktbestand ge- quide Mittel zu. Die Liquidität, die zur Bestreitung der laufenden halten werden. Deren Anteil lag zum Ende des Geschäftsjahres bei Zahlungsverpflichtungen erforderlich ist, ist nach der laufenden Li- rund 82,4 (76,8) % der gesamten Kapitalanlagen. Investitionen er- quiditätsplanung, die die voraussichtliche Liquiditätsentwicklung folgten vor allem in Inhaberschuldverschreibungen und Schuld- der folgenden zwölf Monate berücksichtigt, gewährleistet. scheindarlehen guter Bonität. Die festverzinslichen Wertpapiere weisen ein durchschnittliches Rating von AA auf. Rund 50,7 Bezüglich der Finanzlage des Unternehmens wird auf die im Lage- (44,2) % aller Zinstitel waren im „AAA“-Rating angesiedelt. bericht (insbesondere im Risikobericht) und Anhang gemachten An- gaben verwiesen. Ferner besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit Der Bestand an Investmentanteilen ist im Laufe des Jahres um 20 der Muttergesellschaft Talanx Deutschland AG. Mio. EUR auf 128 (148) Mio. EUR zurückgegangen, was maßgeb- lich an dem Ausstieg aus den Aktienfonds (–30 Mio. EUR) lag. Ins- Weitere Positionen der Bilanz gesamt wurde die Aktienquote im Jahresvergleich von 3,1 % im Die Zusammensetzung der genannten sowie der weiteren Positionen Vorjahr auf 0,2 % reduziert. der Bilanz sind im Anhang erläutert.
14 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Personal- und Sozialbericht. Finanzbericht Brasilien / Financial report Brazil Personal- und Sozialbericht Eine gezielte Frauenförderung durch adäquate lebensphasenorien- tierte Arbeitszeitmodelle, wie Teilzeit oder Telearbeit während der Veränderungen der wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen Elternzeit, ebenso wie die Unterstützung von Familien bei der Suche und sozialen Rahmenbedingungen vollziehen sich in immer kürze- adäquater Betreuungsplätze für Kinder, helfen Frauen mit Potenzial ren Abständen. Um die erforderliche Anpassungsfähigkeit zu errei- für Führungstätigkeiten sich optimal zu entwickeln. chen, wird seit 2011 der größte Teil der Personalarbeit des gesamten Talanx-Konzerns in Deutschland durch die Talanx Service AG er- Als Folge des demografischen Wandels wird der „Wettbewerb um bracht. Durch die Zentralisierung der Personalarbeit entfallen Dop- die richtigen Talente“ immer wichtiger. Dabei geht es sowohl da- pelarbeiten und die Leistungen werden effizient, optimiert und har- rum, gute Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, als auch neue monisiert erbracht. Mitarbeiter zu gewinnen. Die 2010 begonnene Kampagne „Tal- anxieren Sie Ihre Karriere“ wurde fortgesetzt, die Internetpräsenz Neben den organisatorischen Strukturen sind qualifizierte und leis- und die Printmedien ausgebaut und an ausgewählten Personalmar- tungsmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nachfolgend keting- und Rekrutierungsmessen teilgenommen. Das Praktikanten- Mitarbeiter –, die Eigenverantwortung und Gestaltungswillen besit- bindungsprogramm wurde ebenfalls fortgesetzt. Die Stipendiaten- zen, der entscheidende Erfolgsfaktor für die HDI-Gerling Firmen Programme der Talanx Stiftung mit ausgewählten Hochschulen wur- und Privat Versicherung AG. Durch eine erfolgreiche Personalarbeit den fortgeführt. Im Jahr 2011 wurde darüber hinaus eine Zusam- soll sichergestellt werden, dass heutigen und zukünftigen geschäftli- menarbeit mit SIFE (Students in free Enterprises) gestartet. Damit chen Herausforderungen mit den jeweils geeigneten Mitarbeitern sollen Studierende, die neben ihrem Studium Projekte im Bereich am richtigen Ort begegnet werden kann. Nachhaltigkeit durchführen, gefördert werden. Gleichzeitig sollen diese Studenten als verantwortungsbewusste potentielle Mitarbeiter Eine hohe Bedeutung kommt auch einer fortlaufenden Talent- sowie angesprochen werden. einer strategischen Mitarbeiterförderung und -entwicklung zu. Im Berichtsjahr wurden, wie in den Vorjahren, Mitarbeiter, Potenzial- Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG beschäftigte träger und Führungskräfte für ihre aktuellen oder zukünftigen an- im Berichtsjahr im Jahresdurchschnitt 1.218 (1.227) Mitarbeiter. spruchsvollen Aufgaben durch verschiedene Weiterbildungsmaßnah- Das Lebensalter der Mitarbeiter lag durchschnittlich bei 44,0 (43,3) men und Personalentwicklungsprogramme systematisch qualifiziert. Jahren. Die Teilzeitquote belief sich auf 18,1 (17,8) %. Die Be- Qualifizierungsmaßnahmen beinhalteten z. B. die Projektleiteraus- triebszugehörigkeit betrug im Durchschnitt 16,3 (15,7) Jahre. bildung und Maßnahmen der Persönlichkeitsentwicklung. Führungs- positionen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aus den ei- Der Vorstand bedankt sich bei den Beschäftigten für die hohe Leis- genen Reihen besetzt. tungsbereitschaft und den großen persönlichen Einsatz. Der Erfolg der HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG des abgelaufe- Wichtig für die Nachwuchssicherung ist auch die Berufsausbildung. nen Geschäftsjahres basiert in hohem Maße auf der Professionalität, Die Erstausbildung im Talanx-Konzern ist von anerkannt hoher Loyalität, Flexibilität und Motivation der Mitarbeiter. Auch allen Qualität (seit 2005 wurde die Ausbildung im Talanx-Konzern insge- Mitbestimmungsgremien gilt dieser Dank für die konstruktive Zu-- samt viermal mit einem Bildungspreis der deutschen Versicherungs- sammenarbeit bei der Lösung von personellen, organisatorischen wirtschaft ausgezeichnet). Bei der Ausbildung wird sehr stark auf und sozialen Aufgaben. Handlungsorientierung und selbstständiges Arbeiten im Team ge- achtet. Die Auszubildenden werden übergreifend in allen Gesell- schaften des Talanx-Konzerns ausgebildet und sind somit später fle- xibel einsetzbar. Dadurch wird neben der Ausbildungs- auch die Übernahmequote seit Jahren konstant hoch gehalten: Allen Auszu- bildenden, die übernommen werden wollen, wird eine Stelle im Konzern angeboten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Aus- bildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen sowie das duale Studium zum Bachelor of Arts (Betriebswirtschaftslehre, Ver- sicherungen) und zum Bachelor of Science (Wirtschaftinformatik).
Lagebericht. HDI-GerlingLagebericht Firmen und Privat Versicherung / Management AG. Report 15 NichtFinanzbericht finanzielle Leistungsindikatoren. Brasilien / FinancialRisikobericht. report Brazil Nicht finanzielle Leistungs- indikatoren Risikobericht Risikocontrolling im Wandel Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG bietet ihren Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG agiert am Versicherungsnehmern umfassenden Versicherungsschutz, so dass deutschen Markt mit der Marke HDI-Gerling als Versicherer für pri- die Übernahme von Risiken den Kern ihres Geschäfts darstellt. Zu vate und gewerbliche Schaden- und Unfall-Risiken. Das Unterneh- deren Beherrschung ist ein ausgeprägtes Risikobewusstsein unab- men stützt sich dabei vor allem auf die konzerneigene Außendienst- dingbare Voraussetzung. Hierfür hat das Unternehmen bereits in der Organisation sowie auf Versicherungsmakler. Vergangenheit vielfältige Verfahren und Instrumente entwickelt, die nicht nur zur Identifikation, Bewertung und Bewältigung von Risi- Wie in den Vorjahren wurden auch in 2011 Untersuchungen zur ken, sondern auch zur Wahrnehmung von Chancen eingesetzt wer- Kundenzufriedenheit durchgeführt, auf deren Basis Aktivitäten zur den. Optimierung der Geschäftsprozesse und zur Steigerung der Kunden- zufriedenheit initiiert wurden. Im Geschäftsjahr wurde das Solvency II-Projekt abgeschlossen und die Folgetätigkeiten wurden in die Linienfunktion übergeben. Die- Im Mittelpunkt der Produktentwicklung und -einführung standen ses hatte u.a. die Umsetzung der Anforderungen der MaRisk VA im Jahre 2011 neue, modular aufgebaute Produktlinien für das pri- zum Gegenstand. Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung vate HUS- und Kfz-Geschäft. AG ist in den Vor-Antragsprozess des Internen Modells der Mutter- gesellschaft Talanx AG eingebunden. Weitere Entwicklungen zielten zudem auf die Vereinheitlichung der Produktpalette der HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG Die Überwachungsmechanismen und Entscheidungsprozesse der und der HDI Direkt Versicherung AG ab. Allen Vertriebswegen sol- HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG sind eingebettet in len für private Endkunden leistungsfähige Produkte zur Verfügung die Standards des Talanx-Konzerns. gestellt werden. Mit der gleichzeitig verfolgten Standardisierung des Produktangebotes konnten zudem entscheidende Voraussetzungen Aufbauorganisation des Risikomanagements zur Reduktion der Komplexität des Produktangebotes und zugleich Der aufbauorganisatorische Rahmen des Risikomanagements der auch der Verwaltungskosten geschaffen werden. Letztlich wirkt Gesellschaft ist in einem Rollenkonzept festgelegt, welches die Auf- auch der in 2011 begonnene schrittweise Übergang auf ein neues gaben, Rechte und Verantwortlichkeiten für die HDI-Gerling Firmen Bestandsführungssystem für die privaten HUS-Produkte auf die und Privat Versicherung AG festhält und abgrenzt. Im Rahmen der Kostensenkungsziele der HDI-Gerling Firmen und Privat Versiche- Funktionstrennung werden ferner risikosteuernde und -überwachen- rung AG ein. de Funktionen unterschieden. Zum Herbst wurde die Produktpalette für das private Kfz-Geschäft Der Vorstand der Gesellschaft ist verantwortlich für die Einführung erneuert, wobei auch hier konsequent der Weg in Richtung einer und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems sowie die modularen, kundenfreundlichen Produktlinie verfolgt wurde, die al- Risikostrategie. Unterstützt wird er vom Risikokomitee. Zu den we- len Vertriebswegen zur Verfügung gestellt wurde. sentlichen Aufgaben des Risikokomitees gehören beispielsweise die Koordination von Risikosteuerungsmaßnahmen, die Analyse von In einer Vielzahl von Fach- und Publikumsmedien erschienen Bei- Risikopositionen unter besonderer Beachtung der vom Vorstand ver- träge, die neue bzw. weiterentwickelte Versicherungsprodukte für abschiedeten Risikostrategie sowie die regelmäßige Berichterstat- Privatkunden und gewerbliche Versicherungskunden zum Inhalt tung der Risikopositionen. hatten. Zu den Aufgaben des Leiters Risikomanagement gehört u. a. die Koordination der Aktivitäten des unabhängigen Risikocontrollings.
16 Lagebericht / Management HDI-Gerling Firmen Report und Privat Versicherung AG. Lagebericht Risikobericht. Brasilien / Financial report Brazil Finanzbericht Tätigkeitsschwerpunkte des unabhängigen Risikocontrollings liegen Das Prämien-/Schadenrisiko bezeichnet in der Schaden-/Unfallver- u.a. in der Identifikation und Bewertung von Risiken auf aggregier- sicherung das Risiko, aus den im Voraus festgesetzten Prämien in ter Ebene inklusive der Validierung der von den Risikoverantwortli- der Zukunft Entschädigungen leisten zu müssen, deren Umfang auf- chen vorgenommenen Risikobewertungen. Auch die Vorbereitung grund der eingeschränkten Vorhersehbarkeit bei der Prämienfestset- der Risikoberichterstattung inklusive der Aussagen zur Auslastung zung nicht sicher bekannt ist (Zufalls- und Änderungsrisiko). Zur bestehender Limite und Schwellenwerte sowie die regelmäßige Begrenzung dieses Risikos setzt die HDI-Gerling Firmen und Privat quantitative Risikotragfähigkeitsbetrachtung gehören zu seinen Auf- Versicherung AG bei der Tarifierung insbesondere versicherungsma- gabenbereichen. thematische Modelle ein, überwacht regelmäßig den Schadenver- lauf und nimmt Rückversicherungsschutz. Risikocontrollingprozess Auf der Basis der risikostrategischen Ziele des Unternehmens, die Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Schadenquote f.e.R.: im Einklang mit denen der Talanx AG sowie mit den Zielen der ei- genen Geschäftsstrategie stehen, wird die Risikotragfähigkeit regel- Schadenquote für eigene Rechnung mäßig unterjährig überprüft und dem Vorstand berichtet. Diese Schadenaufwendungen in % der verdienten Prämie quantitativen Betrachtungen auf Gesellschaftsebene werden im Rah- 2011 73,4 men eines konsistenten Limit- und Schwellenwertsystems durch ein 2010 70,4 Herunterbrechen der Limite auf die Ebene der steuernden Organisa- 2009 64,0 tionseinheiten sowie eine regelmäßige Überwachung der Auslas- tung operationalisiert. U.a. wird dem Konzentrationsrisiko über ge- eignete Limite und Schwellenwerte Rechnung getragen. Das Reserverisiko bezeichnet die Gefahr, dass die versicherungs- technischen Rückstellungen nicht ausreichen, um noch nicht abge- Im Rahmen des qualitativen Risikokontrollprozesses legt die HDI- wickelte und noch nicht bekannte Schäden vollständig zu bezahlen. Gerling Firmen und Privat Versicherung AG den Fokus auf wesent- Um dieses Risiko zu reduzieren, werden regelmäßig und zeitpunkt- liche Risiken. Diese von den Risikoverantwortlichen benannten Ein- bezogen die Höhe der Rückstellungen überprüft und die Abwick- zelrisiken werden grundsätzlich zu einem Bericht über Chancen und lungsergebnisse überwacht. Außerdem wird eine so genannte Spät- Risiken der zukünftigen Entwicklung aggregiert. Die regelmäßig schadenrückstellung für Schäden gebildet, die vermutlich eingetre- mit den Geschäftsbereichen und Zentralfunktionen stattfindenden ten, aber noch nicht gemeldet worden sind. Risikogespräche bauen auf einer systemgestützten Risikoidentifika- tion auf. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Abwicklungsergeb- nisses in % der Schadenrückstellungen: Die Ergebnisse von qualitativer und quantitativer Betrachtungsweise der Risikolage bilden die Grundlage eines internen Risikoberichts, Abwicklungsergebnis der regelmäßig von der HDI-Gerling Firmen und Privat Versiche- Abwicklungsergebnis in % der Eingangsschadenrückstellung rung AG erstellt wird. Somit ist jederzeit ein Überblick über die Ri- 2011 -0,1 sikosituation des Unternehmens gewährleistet. Die nach den Ma- 2010 1,0 Risk VA geforderten Risikokategorien werden von der HDI-Gerling 2009 5,9 Firmen und Privat Versicherung AG vollumfänglich abgedeckt. Sie ermöglichen die Überleitung auf die Risikokategorien des Deut- schen Rechnungslegungsstandards DRS 5-20, die im Folgenden er- Auch in der steigenden Komplexität und der sinkenden Stabilität läutert werden. von Kundenbeziehungen kann ein Risiko liegen. Zu dessen Redu- zierung werden vor allem Kundenbedarfsanalysen durchgeführt, um Versicherungstechnische Risiken auf diese Weise den Bedürfnissen der Kunden des Unternehmens Die versicherungstechnischen Risiken resultieren vor allem aus dem gerecht zu werden. Prämien-/Schadenrisiko sowie dem Reserverisiko.
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