Berichte zur Denkmalpflege 2016 - Landesamt für ...
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© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 2017 Redaktion: Ralf Kluttig-Altmann Einband vorne: Zerbst, Lkr. Anhalt-Bitterfeld, Nikolaikirche, südwestlicher Strebepfeiler, Sonnenuhr Einband hinten: Merseburg, Saalekreis, Dom St. Johannes und St. Laurentius, Südseite des westlichen Schiffs, Reliefdetail Alle Rechte vorbehalten.
Berichte zur Denkmalpflege 2016 Initiativen, Untersuchungen und Maßnahmen an Bau- und Kunstdenkmalen mit fachwissen- schaftlicher Begleitung durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Abt. Bau- und Kunstdenkmalpflege
AKEN, LKR. ANHALT-BITTERFELD ALTHALDENSLEBEN, LKR. BÖRDE E-Werk, um 1900 Landschaftspark, frühes 19. Jh. Fassadeninstandsetzung des neugotischen Umsetzung der gartendenkmalpflegeri- E-Werkes am Elbhafen schen Zielstellung, Fortführung der Ar- beiten im Gehölzbestand, Realisierung des Projektes »charleston place«, Interpretation ALLSTEDT, LKR. MANSFELD-SÜDHARZ, einer verloren gegangenen Gartenstaffage, WEIMARISCHE STRASSE 5 Landesprojekt »Gartenträume« Gerichtsgebäude und ehem. Gefängnis, 18./19. Jh. ALTJESSNITZ, LKR. ANHALT-BITTERFELD Fachliche Begleitung der Instandsetzung Gutspark, Mitte 18. Jh. und Umnutzung als Wohnhaus Umsetzung der gartendenkmalpflegeri- schen Zielstellung, Fortführung der Ar- beiten im Gehölzbestand, Landesprojekt »Gartenträume« ALTMARKKREIS SALZWEDEL Qualifizierung und Überarbeitung des Denkmalverzeichnisses für den Altmark- kreis: 24 Ortslagen, die zu den Städten Arendsee, Gardelegen, Salzwedel, zu den Flecken Apenburg-Winterfeld und Diesdorf sowie zur Gemeinde Dähre gehören. Ab- bruchverfahren im Lkr. sind im Jahr 2016 neben Apenburg in Kalbe, Püggen, Röwitz, Wustrewe eingeleitet bzw. abgeschlossen worden. Für die Überarbeitung der Flächen- nutzungspläne der Städte und Ortsteile von Kalbe/Milde und Salzwedel erfolgten um- fangreiche Zuarbeiten für die Gemeinden bzw. beauftragte Planungsbüros. ALTENKLITSCHE, LKR. JERI- AN DER POSTSTRASSE, OT GÖSSNITZ, CHOWER LAND, KIRCHE, ALTAR BURGENLANDKREIS Dorfkirche Ausstattung 17./18. Jh.; Restaurierung des ALTENKLITSCHE, LKR. JERICHOWER LAND Taufengels Kirche Restaurierung des Altars und der dazugehö- AN DER POSTSTRASSE, OT HERRENGOS- rigen Architekturmalerei (1718); Festigung SERSTEDT, BURGENLANDKREIS der Bemalung, Abnahme verunklärender Windkraftanlagen vergilbter Firnisse, Sicherung der Wand- malerei und Retusche Fachliche Stellungnahmen im Rahmen der Planungen zur Errichtung von zwei Wind- kraftanlagen vor der östlichen Ortslage mit Sichtbeziehungen nach Burgholzhausen 4 Berichte zur Denkmalpflege 2016
ANNABURG, LKR. WITTENBERG, TORGAU- und zur Eckartsburg ER STR. 52 Rathauskeller (ehem. Fabrikantenvilla), Ende AN DER POSTSTRASSE, OT SCHIMMEL, 19. Jh. BURGENLANDKREIS Die Gründerzeitvilla mit aufwendiger Putz- Kirche, 18. Jh. fassade wurde für einen Steingutfabrikan- Fachberatungen und Stellungnahmen nach ten errichtet. Im Zusammenhang mit der erheblichen Brandschäden des Innenrau- Beseitigung der Hochwasserschäden von mes, Reinigung der Wände, Erneuerung 2013 wurden sowohl die Kellerräume als der Holzdecke, Restaurierung des Altars, auch das Sockelaußenmauerwerk umfang- der Orgel und der Emporen auf Grundlage reich instandgesetzt. restauratorischer Fachgutachten ANNABURG, OT PRETTIN, LKR. WITTEN- ANNABURG, LKR. WITTENBERG, KELLER- BERG BERG Schloss Lichtenburg ehem. Braukeller, um 1577 Frauengemächer: Ehrenamtliche Notsiche- Langgestreckter, tonnengewölbter Massiv- bau der Renaissance in unmittelbarer Nach- barschaft zum Schloss; diente der Vorrats- wirtschaft des kurfürstlichen Amtes An- naburg sowie als Lager des von Kurfürstin Anna von Dänemark betriebenen alchemis- tischen Laboratoriums; nach Hochwasser- schäden Reparaturen des Fußbodens und der Sandsteingewände ANNABURG, OT PRETTIN, LKR. WITTENBERG, DECKENMALE- REIEN IN DEN SOG. FRAUENGE- MÄCHERN LINKS: ANNABURG, LKR. WITTENBERG, KELLERBERG, EHEM. BRAUKEL- LER RECHTS: ANNABURG, OT PRETTIN, SCHLOSS LICHTENBURG, BER- GUNG VON SKULPTUREN IN DER SCHLOSSKIRCHE Berichte zur Denkmalpflege 2016 5
APENBURG, ALTMARKKREIS SALZWEDEL, ORTSDURCHFAHRT, VORDERSTRASSE 35 Wohnhaus, 19. Jh. Abbruch eines Baudenkmals; Fachwerkbau in straßenbildbestimmender Ecklage. Das für die Bebauung der Hauptachse der Stadt maßstabgebende zweigeschossige Wohn- haus war ein bemerkenswertes Zeugnis der bürgerlichen Wohnkultur im Altmarkkreis. Abbruch erfolgte für eine verkehrsmäßige Neuordnung einer Durchgangsstraße der Stadt Apenburg. ARNSTEIN, OT ALTERODE, LKR. MANS- FELD-SÜDHARZ, EINESTRASSE 11 Kirche St. Vitus, 1756 APENBURG, ALTMARKKREIS rungskampagne von Dip.-Rest. Christine Denkmalfachliche Begleitung der Instand- SALZWEDEL, VORDERSTRASSE Pieper und Tino Simon der zahlreichen setzungsarbeiten 35 bemalten Decken und Wandmalereien, Datierung zwischen 1582 bis 1717 entspre- ARNSTEIN, OT SANDERSLEBEN (ANHALT), chend der unterschiedlichen Interieurs; LKR. MANSFELD-SÜDHARZ, MARKT 15 Fortführung der Instandsetzung des Tor- Kirche St. Maria, 16. Jh. turmes; Bergung der in den 1980er Jahren eingelagerten Skulpturen und Architektur- Denkmalfachliche Begleitung der Instand- teile des Altars von Giovanni Maria Nosseni setzungsarbeiten ASCHERSLEBEN, SALZLAND- KREIS, SÜHNEKREUZE MEHRIN- und Sebastian Walther in der Schlosskirche GER STRASSE durch Mitarbeiter des LDA ASCHERSLEBEN, SALZLANDKREIS, MEHRINGER STRASSE Sühnekreuze, ca. 15. Jh. Die am Straßenrand stehenden Sühnekreu- ze, eines aus Sandstein und eines aus Kalk- stein, weisen die Form eines lateinischen Kreuzes auf. Mit Unterstützung einer Bür- gerinitiative gelang es, die fast vergessenen Kreuze zu restaurieren und in einem neu gestalteten Umfeld am ursprünglichen Ort wieder zu errichten. BAASDORF, LKR. ANHALT-BITTERFELD ev. Kirche Fertigstellung der Instandsetzung des In- nenraums der neugotischen Kirche und des Kirchhofs 6 Berichte zur Denkmalpflege 2016
BAD DÜRRENBERG, SAALEKREIS BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS, QUER- Gradierwerk FURTER STRASSE Goethetheater Reparaturarbeiten und Holzschutz Sanierung der hölzernen Konstruktionen im Innern sowie der Dachbereiche; Moder- BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS nisierung der Lichtanlage Kuranlagen, Mitte 18. Jh. Mehrfach überformt, Vorbereitung weite- BAD SCHMIEDEBERG, OT PRETZSCH, LKR. rer praktischer Maßnahmen, Ausbau der WITTENBERG Querfurter Straße, Landesprojekt »Garten- Schlosspark und Kuranlagen träume« Zum Schlosspark Pretzsch und den benach- barten Kuranlagen war ein verbindliches BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS, GOETHE- denkmalfachliches Zielkonzept festzule- STRASSE 5 gen, welches in der künftigen denkmal- Wohnhaus pflegerischen Rahmenkonzeptionen darzu- Neubau nach einem fachlich begleiteten stellen ist. Hierzu fanden Abstimmungen Wettbewerb zum Umgang mit den Gehölzbeständen ein- schließlich der Alleen, den Wegeverläufen und -befestigungen, sowie Einbauten wie BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS, PARK- dem Bassin in den Kuranlagen statt. Die STRASSE Ergebnisse von gartenhistorischen Schür- Douchepavillon im Kurpark fungen waren auszuwerten. Der Schloss- Wiederherstellung der inneren Original- park wird wesentlich durch die Hofhaltung struktur und Neunutzung als Museum, an der sächsischen Kurfürstin und polnischen äußerer Hülle Instandsetzung von Fassade, Königin Christiane Eberhardine und späte- Fenstern, Türen und Dachwerk re landschaftliche Umgestaltungen geprägt. Er stellt ein historisch bedeutsames Garten- denkmal dar, welches im 20. Jh. auch als Kurpark genutzt wurde. In diesem Kontext entstanden die neuen, unmittelbar benach- barten Anlagen am vormaligen Kurhaus. BALLENSTEDT, LKR. HARZ Schlosspark, Mitte 19. Jh. Landschaftspark, Alterswerk P. J. Lennés; Arbeiten im Gehölzbestand, Freilegen von historischen Sichtbezügen, Landesprojekt »Gartenträume« BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS, PARKSTRASSE, KURSAAL BALLENSTEDT, LKR. HARZ, RATHAUS- PLATZ 1 BAD LAUCHSTÄDT, SAALEKREIS, PARK- Oberhof derer von Alvensleben, 1488, 2. H. STRASSE 16. Jh., nach 1869 Kursaal Dreiflügelanlage; Fassade: Weiterführung Abschluss der Arbeiten an Dach, Dachwerk der Planung der seit 2010 laufenden Gesamt- und Dachgeschoss instandsetzung, Restaurierung und Moder- Berichte zur Denkmalpflege 2016 7
BEETZENDORF, ALTMARKKREIS SALZWE- nisierung des repräsentativen schlossarti- DEL, BEVERHOL gen Bauensembles mit dem Ziel der Restau- Kirche rierung der Süd- bzw. Gartenfassade mittels konservierendem zweilagigen Kellenglatt- Sarkophag Adolph Friedrichs von der Schu- putz, steinmetzmäßiger Aufarbeitung der lenburg von 1741; im Zuge einer statischen Fenstergewände sowie Neubau vierflügeli- Notsicherungsmaßnahme am Kirchenbau ger Kreuzstockfenster nach Baubefund mit musste vor einigen Jahren der Sarg aus der abschließender mineralischer Farbfassung Familiengruft geborgen werden. Es handelt (Fond: gebrochener heller Kalkton, Gliede- sich um einen äußerst prunkvollen Sarg rung: helles Steingrau mit Begleitstrich); aus »Rübeländer Marmor« mit Schmuckele- Innenausbau: Planung der Instandsetzung, menten aus Alabaster. In seine Einzelteile Restaurierung und Modernisierung von Fo- zerlegt, war er über mehrere Jahre ausge- yer und Gartensaal im EG nach Baubefund lagert. Mit der Rückführung wurde der (Küche im EG bereits 2013 saniert) Bestand im Rahmen einer Bachelorarbeit durch die angehende Restauratorin Hella Handke systematisch erfasst sowie Über- BEETZENDORF, ALTMARKKREIS SALZWEDEL, BEVERHOL, KIR- legungen zur künftigen Präsentation des CHE, SARKOPHAG VON 1741 Objekts angestellt. BERNBURG (SAALE), SALZ- BEETZENDORF, OT BANDAU, ALTMARK- LANDKREIS, SCHLOSS, EULEN- KREIS SALZWEDEL SPIEGELTURM Kirche, 1818, 1832 Die kleine Dorfkirche, ein bescheidener Rechtecksaal mit Dachreiter, 1818 errich- tet und nach einer Brandkatastrophe, die das Dorf 1832 vernichtete, an den neuen Standort versetzt. Dabei erfolgte eine zu- rückhaltende zeittypische Neugestaltung. Die Fassadensanierung des letzten Jahres orientiert sich an dieser Fassung. BERNBURG (SAALE), SALZLANDKREIS Schloss, Mittelalter bis 20. Jh. Eulenspiegelturm (Mittelalter): Beginn der statisch-konstruktiven Sicherung des mittel- alterlichen Bergfrieds aus Anlass zunehmen- der Rissbildungen im unteren Bereich des Turmschaftes; Planungsgrundlagen: Aus- wertung früherer Reparaturen (1968 nach Mauerwerksausbruch, nach 1990 Verpres- sung), Analyse der Fugenmörtel unter dem Aspekt potentieller Treibmineralbildung (La- bor Prof. Sobott, Naumburg); Einrüstung des Turmes, Präzisierung der Schadensbewer- tung nach Gerüststellung in den Innenräu- men (Verlies, sog. Saal), Rissfreilegung von innen und Entnahme weiterer Mörtelpro- 8 Berichte zur Denkmalpflege 2016
ben; Permanentkontrolle der Rissbereiche ßige Vorrichtung des historischen Glocken- und Auswertung durch die Bauhausuniver- stuhls angestrebt sität Weimar, im Bauverlauf dann Einsatz von Rissmonitoren; der Sanierungsansatz BROCKEN, LKR. HARZ umfasst den für einen Bruchsteinbau mo- Brockengarten, 1890 dellhaften Einsatz von CFK-Lamellen zur Stabilisierung des Baus, um keine weiteren Inventarisation (web-gis), Evaluierung Lan- Umspannkräfte in die Substanz und Statik desprojekt »Gartenträume« des Baus einzutragen. Langes Haus (1538/39, 1934): Runderker BURG, LKR. JERICHOWER LAND der Leuchte; Wiederaufbau und Farbfas- sung der Runderker auf der Saalefront des Fachliche Begleitung der Umsetzung der BERNBURG (SAALE), SALZ- 1538/39 errichteten Wolfgangsbaus des gartendenkmalpflegerischen Rahmenkon- LANDKREIS, SCHLOSS, LANGES Langen Hauses nach konservatorischer Be- zeption, denkmalpflegerische Begleitung HAUS handlung der Kunststeinteile (Wasserbad entsalzung, Kompressen, Reinigung). Die Runderker sind in Material und zahlreichen Details Ergebnis der 1934 abgeschlossenen Restaurierung. Wie schon an den Ziergie- beln des Langen Hauses wurden die teils bis zur Unkenntlichkeit rückgewitterten Sandsteinteile seinerzeit durch Kunststein ersetzt. Das gilt auch für die acht Fürsten- bildnisse, welche die Ansicht der Runderker prägen. Der Entwurf für die Farbfassung der Architekturteile und Porträtreliefs stammt nachweislich von Richard Degen- kolbe, Halle, dem auch die hofseitigen Erker (1908, 1909) und die Ziergiebel des Blauen Turmes (1928) ihre Fassung verdanken. BLANKENBURG, LKR. HARZ Schlossgärten Barocke Parkanlage, landschaftlich über- formt, Arbeiten im Gehölzbestand, Wege- bau, Freilegen von historischen Sichtbe- zügen, Zusammenarbeit mit der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Lan- des Sachsen-Anhalt (SUNK) im Waldpark, Landesprojekt »Gartenträume« BRAUNSRODA, BURGENLANDKREIS ev. Kirche St. Margaretha Planungen zum Neuguss einer kleineren Glocke mit dem Nominal h´oder cis´´ zu einer vorhandenen a´- Glocke mit reichem klassizistischem Dekor. Zimmermannsmä- Berichte zur Denkmalpflege 2016 9
der Umsetzung der Wettbewerbsergebnisse 1968 statt. Eine grundlegende Instandset- für die Landesgartenschau 2018 zung der Werksteinfassade war in dieser Zeit jedoch nicht möglich. Das Schadensbild (abschalende Oberflächen) hat sich seither BURGKEMNITZ, LKR. ANHALT-BITTERFELD potenziert, zudem ist das Dach undicht. Schloss Nachdem mehrfach Steinschalen auf den Planungen zur Instandsetzung des histo- Kirchplatz gestürzt waren, mussten 2011 ristisch überformten barocken Schlosses im Zuge der Gefahrenabwehr umlaufend nach langem Leerstand, Wegnahme stö- um das gesamte Schiff Schutzdächer ins- render An- und Einbauten, bauhistorische talliert werden. Die Beeinträchtigung der und restauratorische Voruntersuchung im Ansicht der Stadtkirche durch die Netze ist Zuge eines Umbaus zu Tagungsstätte und immens, ebenso die Kosten. Kirchgemein- Beherbergungsbetrieb de, Planungsbüro, Denkmalschutzbehörde und LDA stehen in intensivem Diskussions- prozess zur fachlichen Definition der Prio- BURGKEMNITZ, LKR. ANHALT-BITTERFELD ritäten, Maßnahmen (Schieferdeckung des Schlosspark, Ende 18. Jh. Daches des Hauptschiffes, Instandsetzung Vorbereitung praktischer Maßnahmen im der Werksteinfassaden und Maßwerkfens- Gehölzbestand ter in Turmfassade und Schiff) und Förder- mittelanträge. CALBE (SAALE), SALZLANDKREIS Stadtkirche St. Stephani, 2. H. 15. Jh. CALBE (SAALE), OT GOTTESGNADEN, SALZLANDKREIS Die Stephanikirche, eine dreischiffige Hal- Kirche St. Maria und Johannis, 1207 lenkirche mit Doppelturmfront, entstand unter Einbeziehung älterer Bausubstanz. Der im Kern mittelalterliche Kirchenbau Die Kirche dokumentiert in ihren Dimen- ist hervorgegangen aus der nach 1207 sionen, ihrer Baugestalt und Ausstattung erbauten Kapelle des Hospitals des Prä- anschaulich die besondere Bedeutung der monstratenserklosters Gottesgnaden. Da Stadt Calbe für das Erzstift Magdeburg. Die die 1164 geweihte Klosterkirche und die CALBE (SAALE), OT GOTTES- GNADEN, SALZLANDKREIS, KIR- letzten größeren Baumaßnahmen an der Klostergebäude nach der Aufhebung des CHE ST. MARIA UND JOHANNIS Stephanikirche fanden in den Jahren 1964– Klosters 1563 abgebrochen wurden, ist die Kirche St. Maria und Johannis das einzige erhaltene Bauwerk der ehem. Klosteranlage. Die mittelalterlichen Fugenritzungen sowie Wandmalereien sind aufgrund ihres Sel- tenheitswertes besonderes hervorzuheben. Die Bausubstanz der Kirche wurde sowohl durch anstehendes Grundwasser als auch durch wiederholte Hochwasserereignisse in Mitleidenschaft gezogen. 2016 konnten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Außengeländes, am aufgehen- den Mauerwerk und im Kircheninnenraum abgeschlossen werden. Basis bildeten die Landesmittel zur Hochwasserschadensbe- seitigung 2013. Zudem ist das Bauwerk Bestandteil des durch die DBU geförder- ten Projektes »Evaluierung von Strategien 10 Berichte zur Denkmalpflege 2016
DIEBZIG, LKR. ANHALT-BITTERFELD zur Vermeidung von Schäden durch hoch- Jagdschloss wasserabhängige Grundwasseranstiege am Beispiel national bedeutender Kirchen in Abschluss der Genehmigungsplanung für Sachsen-Anhalt« in Zusammenarbeit mit ein barockes Jagdhaus, Instandsetzung des der EKM, der Martin-Luther-Universität hochwassergeschädigten Kellergeschosses Halle-Wittenberg und dem IDK. und bauliche Fortführung der Instandset- zung innen, vorgesehen für private Wohn- nutzung nach langjährigem Leerstand COSWIG (ANHALT), OT LUKO, LKR. WIT- TENBERG Windpark DIESKAU, SAALEKREIS Landschaftspark, Ende 18. Jh. Mehrere umfangreiche Stellungnahmen im Planungs- und Genehmigungsverfah- Umsetzung der gartendenkmalpflegeri- ren zur denkmalpflegerischen Beeinträch- schen Zielstellung, Fortführung der Ar- tigung der historischen Kulturlandschaft beiten im Gehölzbestand, Ideenfindung »Gartenreich Dessau-Wörlitz« durch den und Standortsuche für das 2017 geplante geplanten Windpark Fürst-Franz-Denkmal (künstl. Interpretati- on), Landesprojekt »Gartenträume« DANKERODE, HARZKREIS, PFARRGASSE 1 Kirche Unser Lieben Frauen, 14. Jh., 1691– DROYSSIG, BURGENLANDKREIS, BAHN- 1725 HOFSWEG 8 Bahnhof, um 1897 Innenraum: Weiterführung der seit 2001 laufenden Gesamtrestaurierung der baro- Vorlage einer genehmigungsfähigen Um- cken Chorturmkirche mit dem Ziel der Wie- bauplanung für das Aborthäuschens des dernutzbarmachung des Kirchenschiffs, Bahnhofs Droyßig zu einem Ferienhaus Beginn der weiteren Sicherung, Instand- setzung und Restaurierung der Stuckde- DROYSSIG, BURGENLANDKREIS, SCHLOSS- ckentonne einschließlich der Stuckempo- STRASSE 6 renbrüstungen Villa, 1895–1901, 1914 Umbau und Sanierung der Villa zu einem DESSAU-ROSSLAU Zentrum für Ernährungsberatung mit Tiergarten Übernachtungsmöglichkeiten. Die Planung Der Tiergarten ist Bestandteil des Denkmal- sieht vor, sowohl das Äußere als auch das bereiches und der Welterbestätte »Garten- Innere der 1914 umgebauten Villa akribisch reich Dessau-Wörlitz«. Nach Flutschäden zu erhalten, bis hin zu einigen der wenigen sollen mehrere, teils denkmalkonstituie- überlieferten, sehr differenziert gestalteten rende, z. Z. überwiegend wassergebunden Doppelfenstern. Auch der verlorene Eck- befestigte Wegeabschnitte instand gesetzt turm mit Zwiebelhaube soll wieder aufge- werden. Dabei waren Lösungen im Span- baut werden. nungsfeld der denkmalfachlichen Ansprü- DROYSSIG, BURGENLANDKREIS, che und einer auch im erneuten Überflu- SCHLOSSSTRASSE 6 DROYSSIG, BURGENLANDKREIS, WIL- tungsfall möglichst stabilen Bauweise zu HELM-KRITZINGER-STRASSE 3 finden. Hierzu waren Ortsbegehungen und Wohnhaus, um 1900 mehrere Besprechungsrunden wahrzuneh- men. Die Besichtigung des Inneren bestätigte, dass der dreigeschossige Putzbau in der Zeit um 1900 errichtet worden ist. Berichte zur Denkmalpflege 2016 11
DROYSSIG, BURGENLANDKREIS, WIL- Chorwand sich als ehemaliger Durchbruch HELM-KRITZINGER-STRASSE 4 erwies und mit der wenig adäquaten Nut- Wohnhaus, 1. H. 19. Jh. zung des Gotteshauses im 19. Jh. als Stall/ Das breit gelagerte dreigeschossige Gebäu- Scheune eingebrochen worden ist. Ebenso de mit seinem flach geneigten Satteldach wurde ein wohl romanisches Kapitell in der ist nicht, wie von außen zu vermuten, in Triumphbogenwand entdeckt. den 1920er Jahren errichtet worden, son- dern vermutlich bereits in der 1. H. des 19. DROYSSIG, OT STOLZENHAIN, BURGEN- Jhs. Die geplanten Dachausschnitte sind LANDKREIS genehmigungsfähig, da das Dach nur von Kirche wenigen Stellen im Ort einsehbar ist. Die beiden geplanten straßenseitigen Terrassen- Nach der Behebung eines umfangreichen türen sind zulässig, sofern die vorgelagerten Schwammschadens, der auch die Ausstat- Terrassen nicht durch eine Abgrenzung den tung bereits angegriffen hatte, ist die Kirche Blick auf sich ziehen. nahezu leer. Die vorhandenen gebrauchten, wenn auch unpassenden Bänke können ein- gebaut werden. Ihre farbliche Anpassung DROYSSIG, OT HASSEL, BURGENLAND- an den als einziges Ausstattungsstück er- KREIS haltenen Altar wird zu einem späteren Zeit- Dorfkirche, 12.–19. Jh. punkt erfolgen. Vorrang hat die Reparatur Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen im In- der Treppenstufen des Altars. Als Fußbo- neren der Kirche kamen nach Putzabnahme denmaterial sind Ziegel vorgesehen. eine Sakramentsnische in der nördlichen Apsiswand sowie eine vermauerte Nische DRÜBECK, LKR. HARZ in der Südwand des Chores zum Vorschein. Klosteranlage, 11. Jh. Beide Befunde gehören allerdings nicht zur originären Ausstattung des ansonsten rela- Mehrfach überformt, denkmalpflegerische tiv gut und komplett aus dem 12. Jh. über- DROYSSIG, OT HASSEL, BUR- kommenen Baus. Die Sakramentsnische GENLANDKREIS, DORFKIRCHE, AUSSENANSICHT (LINKS) UND ist spätgotisch und wurde wohl im 15. Jh. SAKRAMENTSNISCHE (RECHTS) eingefügt, während die große Nische in der 12 Berichte zur Denkmalpflege 2016
ELSTERAUE, OT GLEINA, BURGENLAND- Betreuung der mit dem Ausbau der alten KREIS, DORFSTRASSE 28 Mühle zu einer Rezeption einhergehenden Vierseithof Veränderungen der Freiraumstruktur, Lan- desprojekt »Gartenträume« Die große Scheune des Vierseithofes soll eine neue Dachdeckung erhalten. Wün- schenswert wäre eine Deckung mit dunkel- ECKARTSBERGA, BURGENLANDKREIS roten Biberschwanzziegeln wie am Wohn- Holländerwindmühle, 1830 haus gewesen. Aus Kostengründen und im Fachliche Begleitung bei den Planungen zur Interesse des Erhalts der Hofanlage wurde Instandsetzung des Turmschafts und der einer Deckung mit dunkelrotem Wellbitu- Mühlenhaube men zugestimmt. ECKARTSBERGA, BURGENLANDKREIS ELSTERAUE, OT KADISCHEN, BURGEN- Eckartsburg, 13. Jh., 20. Jh. LANDKREIS, KADISCHEN 2 Bauernhof Fachliche Begleitung bei der Planung und Instandsetzung des Dachbereiches eines Der Eigentümer plant den Abbruch einer die Funktionsgebäudes, der angrenzenden vierseitige Hofanlage prägenden, den Hof- Burgmauern und eines Turms, Mauerkro- abschluss bildenden Fachwerklehmscheu- nensanierung und Herstellung einer funk- ne, da er keine Nutzung für das Gebäude hat. tionsfähigen Wasserableitung; fachliche Der Abbruch würde auch das Bauernhaus, Begleitung bei der Planung und Instand- ein Umgebindehaus, aus seinem funktiona- setzung des äußeren Burgtores, der Mau- len Zusammenhang reißen und in seiner erkronensanierung und Herstellung eines Wirkung beeinträchtigen. Dem Abbruch Gründaches sowie zur Instandsetzung der kann nur stattgegeben werden, sofern die Burggaststätte wirtschaftliche Unzumutbarkeit nachge- wiesen und eine ausreichende fachgerechte DROYSSIG, OT STOLZENHAIN, Dokumentation vorgelegt wird. BURGENLANDKREIS, KIRCHE ECKARTSBERGA, OT MARIENTHAL, BUR- GENLANDKREIS Rittergut, 20. Jh. Fachliche Gutachtertätigkeit im Rahmen der Beteiligung an der Messeakademie 2016; Formulierung der Aufgabenstellung für einen studentischen Ideenwettbewerb zur Umnutzung und baulichen Erweite- rung, Zusammenstellung der Wettbewerbs- unterlagen, Betreuung der Studierenden und Jurytätigkeit EICHENBARLEBEN, LKR. BÖRDE Gutspark, Ende 18. Jh. Landschaftlich überformt, Umsetzung der gartendenkmalpflegerischen Zielstellung, Fortführung der Arbeiten im Gehölzbe- stand Berichte zur Denkmalpflege 2016 13
ELSTERAUE, OT LÜTZKEWITZ, BURGEN- Zusammenarbeit mit der EKM, der Martin- LANDKREIS, LÜTZKEWITZ 33 Luther-Universität Halle-Wittenberg und Wirtschaftsgebäude dem IDK. In diesem Zusammenhang wur- Das straßenseitige Wirtschaftsgebäude mit den umfangreiche Sanierungsmaßnahmen Fachwerkoberstock gehört zu den prägen- zur Beseitigung der Hochwasserschäden den Bestandteilen des Denkmalbereichs. durchgeführt, u. a. die Erneuerung des Ent- Der geplante Umbau zum Wohnhaus und wässerungssystems, zimmermannsmäßige die damit verbundene Öffnung einiger we- Reparaturen am Fachwerk, Putzsanierung niger Gefache zur besseren Belichtung kann im Innen- und Außenbereich sowie Konser- erfolgen, sofern der hofseitige Käseerker er- vierung und Restaurierung der Epitaphe. halten bleibt. Eine Planung wurde bisher nicht vorgelegt. ELSTERAUE, OT PROFEN, BURGENLAND- KREIS, PROFENER HAUPTSTRASSE 8 Gasthof, ca. 17. Jh. Der am Markt gelegene ehemalige Gasthof ist historisch und städtebaulich bedeutend. Er datiert in Teilen wohl in das 17. Jh., der Anbau wurde um 1800 errichtet. Das ältere Gebäude ist in einem sehr schlechten Zu- stand (die Decken z. T. eingefallen), soll aber trotzdem erhalten werden. Es können daher aus Kostengründen naturrote Doppelmul- denfalzziegel verwendet werden, wie sie seit Ende des 19. Jhs. üblich waren. Wesentlich für das Äußere sind das zu erhaltende, reich profilierte barocke Traufgesims am älteren Gebäude und die zweiflügelige Haustür im Anbau; wesentlich für das Innere ist die Holzbalkendecke mit Schiffskehlen. ELSTERAUE, OT PROFEN, BUR- GENLANDKREIS, PROFENER HAUPTSTRASSE 8, GASTHOF ELSTERAUE, OT REHMSDORF, BURGEN- LANDKREIS Kirche ELSTERAUE, OT OSTRAU, BURGENLAND- Der zum Zwecke der Reparatur der Mau- KREIS erkrone gezogene Turmhelm konnte nach Dorfkirche Spätgotische Dorfkirche, die mit mittelal- terlicher Ausmalung bis zu jüngeren De- korationen gestaltet ist und neben einer wertvollen Innenausstattung des 16.–18. Jhs. auch eine spätromanische Grabplatte enthält. Die Kirche ist Objekt des durch die DBU geförderten Projektes »Evaluie- rung von Strategien zur Vermeidung von Schäden durch hochwasser-abhängige ELSTERAUE, OT REHMSDORF, BURGENLANDKREIS, KIRCH- Grundwasseranstiege am Beispiel national TURM bedeutender Kirchen in Sachsen-Anhalt« in 14 Berichte zur Denkmalpflege 2016
dem Einbringen eines nicht sichtbaren Be- Sicherung der Arkadenbögen zum nördli- tonringankers wieder aufgesetzt werden. chen und südlichen Chorseitenschiff, stein- Zwei der Gauben konnten repariert werden, metz- und maurermäßige Bearbeitung der die beiden anderen wurden nach Bestand Bögen über Lehrgerüsten durch teilweisen rekonstruiert. Neuversatz (Vierung) und Neuvermörte- lung der Stoß- und Lagerfugen Herrenhaus-Nordflügel 12.–18. Jh.: Beginn ELSTERAUE, OT TRAUPITZ, BURGENLAND- einer umfassenden Instandsetzung und Re- KREIS, TRAUPITZER STRASSE 7 staurierung des Außenbaus, d. h. des Daches Bauernhof, um 1800 und der Fassaden, zimmermannsmäßige Er- Die straßenbildprägende Scheune aus der tüchtigung des Dachwerkes, Harzer Unter- Zeit um 1800 soll abgebrochen werden. Es dach und Neueindeckung in Hohlpfannen, wird ein Abbruchantrag gestellt. Bedingung Fassadenverputz nach Befund als barocker für die Genehmigung ist eine fachgerechte mit der Kellenkante abgezogener, zweilagi- Dokumentation. ger Rauputz, Fertigstellung 2017 Brunnenhaus von 1867: Fachwerkstock- werksbau mit Walmdachabschluss und ELSTERAUE, OT TRÖGLITZ, BURGENLAND- ELSTERAUE, OT TRAUPITZ, Tretradanlage, Fachwerkschäden (s. a. Ober- BURGENLANDKREIS, TRAUPIT- KREIS, BURTSCHÜTZER STRASSE 10 stock der Westfassade) und chemische Kon- ZER STRASSE 7, BAUERNHOF ehem. Vierseithof, 18./19. Jh. Geplant sind Um- und Neubauten in dem ehem. Vierseithof. Der Bauherr möchte sein neues Wohnhaus als Fachwerkbau errich- ten. Dies ist im Interesse der Nutzung der Gesamtanlage genehmigungsfähig, sofern der Neubau nicht durch seine Firsthöhe dominiert. ERXLEBEN, LKR. BÖRDE Schlosskirche Fortführung der Restaurierung der baro- cken Herbst-Orgel, gutachterliche Unter- stützung bei Fördermittelbeschaffung aus Mitteln der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien ERXLEBEN, LKR. BÖRDE Schlosspark, Mitte 18. Jh. Mehrfach überformt, stark verändert/über- nutzt, Fortführung der Arbeiten im Gehölz- bestand, Betreuung laufender Planungen FALKENSTEIN, OT ERMSLEBEN, LKR. HARZ Konradsburg, 11.–19. Jh. Chorteile/Sanktuarium um 1200: statische Berichte zur Denkmalpflege 2016 15
taminierung des Holztragwerkes, Siche- balkendecken und Wände im Bereich rung und Instandsetzung für 2018 geplant Küchenstube, Wachflur, Bibliothek und Gemäldedepot, dabei die spätgotische Fachwerkvorsatzwand (1489/90 [d]) mit FALKENSTEIN, OT ERMSLEBEN, LKR. Schwarz/Weißfassung und Beistrich vor HARZ, SIXTUSKIRCHHOF 1 der südlichen Ringmauer der Kernburg frei- St. Sixtus, 11.–16. Jh., 18. Jh. gelegt und in der Küchenstube restauriert Abschluss der 2014 begonnenen maurer- (Südwand des spätgotischen Küchenbaus), mäßigen und statischen Sicherung bzw. In- Fertigstellung der Arbeiten in 2017; Restau- standsetzung des Sockelmauerwerkes am rierungsplanung für die an den Rittersaal Glockenturm mit dem Einbau von jeweils anschließende Raumfolge: Weißes und zwei steinernen scheidrechten Druckbögen Graues Zimmer, Schießgang und Riemen- im nördlichen und südlichen Turmannex, kammer mit dem Ziel der Einbeziehung in den Annexräumen Neuverlegung von in den künftigen Museumsrundgang und Plattenböden in Rotsandstein damit Abschluss der Gesamtsanierung des Chornordwand: Epitaph des Heinrich von Südflügels bis 2018 Hoym, Zacharias Bogenkrantz, 1571; ver- Kernburg, Nordflügel: begonnene statische tiefende Analyse zur geplanten Sicherung, Sicherung des gelockerten Sockelmauer- Konservierung und Steinrestaurierung, werkes über dem anstehenden Fels, Ab- u. a. Teilfreilegung des ursprünglich ge- schluss in 2017 felderten Sockelregisters, Material- und Bergfried mit Turmumgang, 12. Jh. und Feuchteuntersuchung 1592: Erneuerung des Eichenbohlenbelages auf der Aussichtsplattform FALKENSTEIN, OT PANSFELDE, LKR. HARZ Burg Falkenstein, 12.–19.Jh. Kernburg, Südflügel: umfassende Instand setzung und statische Sicherung der Holz- FALKENSTEIN, OT PANSFELDE, LKR. HARZ, BURG FALKEN- STEIN, KÜCHENBAU 16 Berichte zur Denkmalpflege 2016
FALKENSTEIN, OT WIESERODE, LKR. HARZ Landschaftspark Degenershausen, 2. H. 19. Jh. Umsetzung der gartendenkmalpflegeri- schen Zielstellung, Fortführung der Ar- beiten im Gehölzbestand, Landesprojekt »Gartenträume« FREYBURG, BURGENLANDKREIS, BREITE STRASSE Straßenverlauf Fachliche Begleitung der Planung einer voll- ständigen Neugestaltung des Straßenraums FREYBURG, BURGENLANDKREIS, ECK- STÄDTER STRASSE 9 Freifläche vor der Stadtmauer Fachliche Stellungnahme zur möglichen Be- Aufgaben vorbereitender restauratorischer, FALKENSTEIN, OT PANSFELDE, bauung einer Freifläche im unmittelbaren bauhistorischer und fachtechnischer Gut- LKR. HARZ, BURG FALKEN- STEIN, FACHWERKVORSATZ- Umfeld der historischen Stadtmauer achten WAND FREYBURG, BURGENLANDKREIS, HINTER FREYBURG, BURGENLANDKREIS, SCHWEI- DER KIRCHE GENBERGSTRASSE Kirchhof St. Marien Weinberg Schweigenberge Fertigstellung der Freiflächenneugestal- Beteiligung an den Vorplanungen und tung des historischen Kirchhofs rund um Ausführung der Instandsetzung von Wein- die Stadtkirche St. Marien. Fachliche Beglei- bergsmauern, Treppenanlagen und Wein- tung der Konzeption, Detailplanung und bergshäusern mit der Einrichtung von Fe- Ausführung rienwohnungen FREYBURG, BURGENLANDKREIS FREYBURG, BURGENLANDKREIS, SCHWEI- Schloss Neuenburg, Galerieflügel GENBERGSTRASSE 2 ehem. Wasserwerk, 20. Jh. Altan: Fachliche Begleitung der Planung und Ausführung statischer Sicherungsar- Fachliche Begleitung der Ausführung zu beiten am Mauerwerk, Herstellung einer einer rückwärtigen baulichen Erweiterung funktionsfähigen Wasserableitung des bestehenden Wohnhauses FREYBURG, BURGENLANDKREIS, FREYBURG, OT WEISCHÜTZ, BURGEN- SCHLOSSSTRASSE 11 LANDKREIS Jahnhaus, 19. Jh. Dorfkirche, 12.–19. Jh. Erstellung einer denkmalfachlichen Ziel- Fachliche Begleitung bei der Instandset- stellung für die Planung einer Instand- zung des Daches, Reparatur des Dachwerks, setzung und für Überlegungen künftiger der Deckenverkleidung und Neudeckung Nutzungsmöglichkeiten; Formulierung der von Turm und Kirchenschiff Berichte zur Denkmalpflege 2016 17
GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- wertvoller Befundsituationen der Erbau- DEL ungszeit im 16. Jh. (Schweifgiebel) sowie Städt. Friedhof, Ende 19. Jh. der durchgreifenden und gestaltprägenden Betreuung laufender prakt. Maßnahmen Umbauphasen 1687 (Geschossdecken und Dachstuhl) und des 19. Jhs. (Fassade, Raum- fassungen im Obergeschoss) nötig. GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- DEL, ASCHBERG 15 Pfarrhaus St. Marien GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- DEL, ERNST-THÄLMANN-STRASSE 43 Schlichter zweigeschossiger Fachwerkbau Schützenhaus des 18. Jhs., dessen Hoffront zur Marien- kirche orientiert ist; Umbau und Sanierung Der Freisitz des Lokals wurde in den 1920er des Erdgeschosses, Reparatur der Straßen- Jahren über den Resten des Magdeburger fassade zum Aschberg hin, abschließend Stadttores der Stadt neu gestaltet, dabei in Neugestaltung der Fassade nach restaura- formal-künstlerischem Einklang mit einem torischem Befund stimmungsvollen Terrassenensemble um einen kleinen Teich angelegt. Besonders markant und modern nach damaligem Zeit- GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- geschmack waren die expressionistischen DEL, ERNST-THÄLMANN-STRASSE 16 Brüstungsgitter. Diese sind schon bei der Hofanlage letzten Sanierung vor einigen Jahren in Ma- Im Kern frühneuzeitliche Hofanlage. Da- terial und Form erheblich verändert worden von sollen Wohnhaus, Kelleranlage und ein und wurden bei der jetzigen Erneuerung Nebengebäude in einen Neubau und eine ohne Bezug zum bauzeitlichen Original Umnutzung integriert werden. Bei div. Orts- ausgeführt. GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- GARDELEGEN, ALTMARKKREIS terminen wurden Abstimmungen zur subs- SALZWEDEL, PFARRHAUS DEL, ISENSCHNIBBERSTRASSE tanzschonenden Sanierung des Dachstuhls ASCHBERG 15 (LINKS) UND Gutshaus GUTSHAUS ISENSCHNIBBER- durchgeführt. Außerdem sind Maßnahmen STRASSE (RECHTS) zur Instandsetzung und Neugestaltung von Standort der markgräflichen mittelalterli- Erd- und Obergeschoss unter Erhaltung chen Burg von Gardelegen, später Gutshof. 18 Berichte zur Denkmalpflege 2016
GARDELEGEN, ALTMARKKREIS Hier am Gutshaus weitere Sanierungsmaß- SALZWEDEL, PHILIPP-MÜLLER- nahmen zur Nutzbarmachung des Gebäu- STRASSE 2, VERWALTER- UND des, Erneuerung des Treppenzugangs am BACKHAUS, OFEN Westgiebel, Sanierung der Fachwerkkons- truktion an der Nordwestfassade des Guts- hauses, Reparatur und Rekonstruktion des in Jugendstilformen gestalteten Metallge- rüsts der repräsentativen Altanverglasung. GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- DEL, PHILIPP-MÜLLER-STRASSE 2 ehem. Heiliggeisthospital, Mittelalter – 19. Jh. der bemerkenswertesten Beispiele der Re- Stiftung der Markgräfin Anna von Bran- naissance in Gardelegen. Restauratorische denburg. Die überlieferte zweiflügelige Hos- Befunduntersuchung und Abstimmung des pitalanlage von straßenbildbestimmender Sanierungskonzepts Wirkung besitzt Bauteile des Mittelalters (Kapelle, Kellergewölbe, Teile der Außen- GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- fassade), der Renaissance (Straßengiebel) DEL, WETERITZER LANDSTRASSE 3 und des 19. Jhs. (hofseitige Treppenanbau). Wohnhaus, 19./20. Jh. Komplexe Sanierung des gesamten Baukör- pers und Neubau der Innenräume, zuletzt Auf einem vorstädtischen Grundstück er- Sanierung der Hoffassade. Aktives bürger- richtete Hofanlage. Das Wohnhaus wurde schaftliches Engagement für den Erhalt des Anfang des 20. Jhs. villenartig umgestaltet, im Hof stehenden, im 17. Jh. als Verwal- terhaus errichteten Fachwerkgebäudes, wel- ches im Keller einen für den Altmarkkreis einmaligen Backofen besitzt GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- DEL, PHILIPP-MÜLLER-STRASSE 18 ehem. Krankenhaus, jetzt Kreisverwaltung, 4. V. 19. Jh., 20. Jh. Bemerkenswerter Backsteinbau, im 20. Jh. mehrfach erweitert und umgebaut. Grundsanierung der Gebäudehülle und Um- bau im Inneren, Fortsetzung und Abschluss der Sanierungsarbeiten GARDELEGEN, ALTMARKKREIS GARDELEGEN, ALTMARKKREIS SALZWE- SALZWEDEL, RATHAUSPLATZ 10, EHEMALIGE RATSAPOTHEKE DEL, RATHAUSPLATZ 10 Ehem. Ratsapotheke »Zum Goldenen Lö- »ZUM GOLDENEN LÖWEN«, JETZT STADTMUSEUM wen«, jetzt Stadtmuseum, 2. H. 16. Jh. Fassadensanierung; bedeutender giebel- ständiger Massivbau an exponierter Stelle dabei eine reizvolle Jugendstilfassade ange- am Nordrand des Marktes, unmittelbar ne- legt, die jetzt fachgerecht zu sanieren und ben dem Rathaus. Die Schaufassade ist eines restaurieren war. Berichte zur Denkmalpflege 2016 19
GARDELEGEN, ALTMARKKREIS GARDELEGEN, OT DANNEFELD, ALTMARK- SALZWEDEL, WETERITZER griffe in die Konstruktion (Turmwestwand KREIS SALZWEDEL LANDSTRASSE 3 um 1900, Empore 2. H. 20. Jh.) bedrohliche Kirche, um 1760/70, 19./20. Jh. Schwächung des statischen Gerüsts. Nach Schlichte Fachwerkkirche, typisch für die Prüfung durch den Statiker Sperrung des GERBSTEDT, OT SIERSLEBEN, LKR. MANSFELD-SÜDHARZ, während der Drömlingsmeliorierung an- Gebäudes. Abstimmung zur Schadenana- KIRCHE ST. ANDREAS, KANZEL- gelegten Dörfer: Rechtecksaal mit quadra- lyse und Beginn der Vorplanung. Vorun- ALTAR tischem Turm am Westgiebel. Durch Ein- tersuchung für die Restaurierung der sog. Bauernfahne GARDELEGEN, OT IPSE, ALTMARKKREIS SALZWEDEL Kirche Im Kern romanische Dorfkirche, bestehend aus Rechtecksaal und eingezogenem Chor. Vermutlich nach Teileinsturz Um- und Neubau mit spätgotischem Schaugiebel. Abstimmungstermine vor Ort, restaurato- rische Befunduntersuchungen zur mittelal- terlichen Wandmalerei und Deckenbrettern mit neuzeitlicher Bemalung GARTENREICH DESSAU-WÖRLITZ Fachliche Begleitung der Beseitigung von Hochwasserschäden an verschiedenen Stel- len im UNESCO Weltkulturerbe GERBSTEDT, OT SIERSLEBEN, LKR. MANS- FELD-SÜDHARZ Kirche St. Andreas Eine schwierige Aufgabenstellung: der barocke Kanzelaltar wurde 1904 prägend umgestaltet, neben einer Jugendstilfassung wurde der Kanzelkorb mit drei Mosaikfel- dern der Fa. Puhl und Wagner (bekanntes- ter deutscher, weltweit agierender Hersteller von Glasmosaiken bis in die 1920er Jahre) geschmückt, gleichzeitig erfolgte eine qua- litätvolle Raumfassung mit Jugendstilele- menten. Die Raumfassung wurde in den letzten Jahren in sehr guter Ausführung rekonstruiert. Das Restaurierungskonzept für die Bearbeitung des Kanzelaltares (2015–2016) musste diese Aspekte berück- sichtigen, wobei eine Beibehaltung der (am Altar wenig differenzierten) Jugendstilfas- sung nicht zu vermitteln war. Gemeinsam 20 Berichte zur Denkmalpflege 2016
mit der Kirchengemeinde entschloss man niert; letzte Konservierung (mit Holzstabi- sich deshalb zu einem Kompromiss: eine lisierung) und Restaurierung 1965; seitdem Neufassung (in Anlehnung an das Gestal- wieder Verschlechterung des Zustandes be- tungsprinzip der barocken Erstfassung), die sonders beim Bildträger, 2016 Beginn mit gleichzeitig die Mosaiken am Kanzelkorb Konservierung von Bildträger und Fassung einbinden soll. und Erarbeitung von Vorschlägen für die Präsentation GLEINA, BURGENLANDKREIS Schloss, 17.–19. Jh. GROSSBADEGAST, LKR. ANHALT-BITTER- FELD Fachliche Beratung für die Planung der In- ev. Kirche standsetzung des Treppenhauses und von Wohnräumen des Südflügels, restauratori- Abschluss der Konservierung und Restau- sche Dokumentation rierung des Schnitzaltars (um 1500); Ergän- zung des Schleierwerkes im linken Flügel GOLLMA, SAALEKREIS ev. Kirche Innenverglasung und Fenstereinbau im Be- reich der Patronatsloge an der Südwand der barocken Kirche GOSECK, BURGENLANDKREIS Schloss Im Westflügel (17. Jh.) Fenstererneuerung und Reparatur der Gewände, fachliche Be- gleitung der Planungen und Durchführung; fachliche Begleitung zur Erarbeitung einer gartendenkmalpflegerischen Rahmenkon- zeption für alle Frei- und Gartenflächen der Schlossanlage; Betreuung der gartendenk- malpflegerischen Zielstellung GOSSA, LKR. ANHALT-BITTERFELD GRÖBZIG, OT WÖRBZIG, LKR. Kirche ANHALT-BITTERFELD, KIRCHE, SPÄTGOTISCHE SCHNITZFIGU- Instandsetzung der Kirchhofsmauer und REN Erneuerung der Fenster in der romanischen Kirche nach Entwurf von Jochem Poensgen (Rekonstruktion nach Befund); Gesamter- scheinungsbild war durch jüngeren, hellgel- GRÖBZIG, OT WÖRBZIG, LKR. ANHALT-BIT- ben Anstrich auf den Schreinkastenaußen- TERFELD seiten und der Predella stark beeinträchtigt, ev. Kirche deshalb erfolgte in diesen Bereichen eine Die beiden spätgotischen Schnitzfiguren Hl. reversible Überfassung in einem Ockerton Barbara und Hl. Katharina, ursprünglich aus einem Schnitzaltar stammend, waren mehrere Jahrzehnte im Pfarrhaus depo- Berichte zur Denkmalpflege 2016 21
GROSSÖRNER, LKR. MANSFELDER LAND GUTENBORN, OT HEUCKEWALDE, BUR- ev. Kirche GENLANDKREIS, PÖLZIGER STRASSE 14 ehem. Schmiede, 18. Jh. Restaurierung der romantischen Ladegast- Orgel Die ehem. Schmiede besteht aus dem in- schriftlich auf das Jahr 1725 datierten Wohnhaus und einer Scheune aus dem GROSSPASCHLEBEN, LKR. ANHALT-BIT- 18. Jh. Die selbständig in Eigenarbeit vor- TERFELD genommenen Maßnahmen sind genehmi- ev. Kirche gungsfähig. Dem Bauherrn wurde vor Ort Im Zuge der Sicherung des romanisch-goti- der genehmigte Umgang mit der Einfrie- schen Turmes Planungen zur denkmalpfle- dung und Gartentoranlage erläutert. Für gerischen Instandsetzung des komplett aus die weiteren Putzarbeiten am Außenbau dem 2. V. des 13. Jhs. erhaltenen Dreierge- und den Erhalt der Schablonenmalerei im läutes und des historischen Kastenstuhls (sig. 1582 und 1793). Das Großpaschlebener Geläut ist aufgrund seines Alters und seiner Vollständigkeit ein musik- und liturgiege- schichtliches Denkmal von landesweiter Be- deutung; Vorplanung für Instandsetzung und Neunutzung des Innenraumes GUTENBORN, OT DROSSDORF, BURGEN- LANDKREIS, AM WASSERTURM Wasserturm, 1935 Der in landschaftsprägender Lage in Form eines mittelalterlichen Wartturmes mit schießschartenförmigen Öffnungen er- richtete, inschriftlich datierte Wasserturm GUTENBORN, OT HEUCKEWAL- sollte zu Wohnzwecken umgebaut werden. DE, BURGENLANDKREIS, PÖLZI- GER STRASSE 14, EHEM. Es konnte eine Übereinkunft hinsichtlich SCHMIEDE der geplanten Umbauten erzielt werden, eine Planung wurde jedoch bisher nicht vorgelegt. Innern wurde die Abt. Restaurierung des LDA hinzugezogen. GUTENBORN, OT HEUCKEWALDE, BUR- GENLANDKREIS Kirche HALBERSTADT, LKR. HARZ Dom St. Stephanus und Sixtus Für den neuen Fußboden wurden Klinker ausgewählt, die dem Bestand nahe kom- Das Westportal wurde im Rahmen des men. Die vom LDA gewünschte Mischung turnusmäßigen Monitorings mit einem mit einem Teil des historischen Bestands Hubsteiger befahren und auf mögliche scheiterte am Zustand der durch Nässe Schäden hin untersucht. Zudem wurden jahrelang geschädigten instabilen Klinker. an verschiedenen Ausstattungsstücken res- tauratorische Pflegearbeiten ausgeführt. Im Rahmen der praktischen Ausbildung waren in einer weiteren Kampagne Studierende der technischen Hochschule Köln, FB Res- 22 Berichte zur Denkmalpflege 2016
HALBERSTADT, LKR. HARZ, DOM ST. STEPHANUS UND SIXTUS, MONITORING DES WEST- PORTALS taurierung, unter fachlicher Anleitung der angeregtes deutsch-türkisches Schüleraus- am Dom tätigen Restauratorinnen mit der tausch-, Umweltbildungs- und Medienpro- Staubabnahme am Grabmal Busche-Streit- jekt »Umwelt baut Brücken« mit Schülern horst, dem Lettner, der Marienkapelle sowie des Gymnasiums Wernigerode statt, wo am Mahrenholtz-Epitaph betraut. Die Arbei- die Forschungen zur präventiven Konser- ten zur Instandsetzung der südwestlichen vierung am Domschatz vorgestellt und dis- Strebepfeiler wurden fertig gestellt. kutiert wurden; fachliche Begleitung der Domschatz und Innenausstattung: Ab- jährlichen Pflege-, Konservierungs- und schluss des interdisziplinären, mehrjähri- Restaurierungsmaßnahmen der Stücke gen DBU-Projektes »Modellhaftes praxiso- im Domschatz (alle Fachrichtungen); am rientiertes Evaluierungs- und Strategiepro- 23. Juni 2016 in Zusammenarbeit mit der gramm zur präventiven Konservierung von Arbeitsgruppe »Klima und Ausstattung« national wertvollem Kunst- und Kulturgut erstmals »Tag der Restaurierung« im Dom am Beispiel des Halberstädter Domschat- und Domschatz: interessierten Besuchern zes«; am 7. April 2016 fand ein von der DBU und der Presse wurden aktuelle Konser- Berichte zur Denkmalpflege 2016 23
vierungsmaßnahmen und die Arbeit der stellte Bronzeplastik »Gänse« von Gustav Restauratoren erläutert; intensive Weiter- Weidanz abgebaut und seit 1956 auf dem arbeit am Bestandskatalog der liturgischen Rosa-Luxemburg-Platz aufgestellt; Wieder- Textilien im Domschatz herstellung des in Kröllwitz befindlichen Brunnens geplant, Abstimmungen zu tech- nischen Fragen und Detailfragen zum Stein HALBERSTADT, LKR. HARZ, MEDING- der Brunnenschale und den Mosaiksteinen, SCHANZE Nachguss der Gänse geplant Schanzanlage, 1916 Fachliche Begleitung praktischer Maßnah- men HALBERSTADT, LKR. HARZ, SPIEGELSBERGE Landschaftspark, Mitte 18. Jh. Fortführung der Arbeiten im Gehölzbe- stand, Landesprojekt »Gartenträume« HALLE (SAALE), AN DER PET- RUSKIRCHE, BRUNNEN, DETAIL HALBERSTADT, OT MAHNDORF, LKR. DES BECKENS HARZ Gutspark, Mitte 19. Jh. Fortführung der Arbeiten im Gehölzbe- HALLE (SAALE), BARTHOLOMÄUSBERG 4 stand Gemeindehaus, 1925/27 Nach einem Entwurf der Architekten Gus- HALLE (SAALE), AN DER MORITZKIRCHE tav Wolff & Wilhelm Ulrich südwestlich 6–8 vor der Kirche und dem Kirchhof errich- ehem. Augustiner-Chorherrenstiftskirche St. tet; zweigeschossiger L-förmiger Baukörper Moritz mit Hofbildung auf massivem, wegen der Heute katholische Pfarrkirche St. Mauriti- Hanglage sich verjüngendem Bruchsteinso- us und Paulus; dreischiffige, spätgotische ckelgeschoss, die Dachlandschaft vielfach Hallenkirche mit unvollendeter Turmfront gestaffelt durch Zwerchhäuser und Gau- und reich gestalteter Chorpartie von starker pen; im Inneren in hohem Maße authen- architekturplastischer Reliefwirkung; der tisch erhalten, d. h. Fußböden, Treppen, Bau markiert den Durchbruch der spätgo- Türen etc.; beeindruckender bauzeitlicher tischen Architektur in Mitteldeutschland; Gemeindesaal in expressivem Habitus mit Holzschutzgutachten, Planung und Beginn ehem. Bühne im Osten; für das Œuvre des der Arbeiten am Dachstuhl im Traufbereich Architekten W. Ulrich als eines seiner frü- der Nordseite hen Werke bedeutsam; behindertengerech- ter Umbau des EG, brandschutztechnische Ertüchtigungen, Renovierung des Saales HALLE (SAALE), AN DER PETRUSKIRCHE und Einbau einer flexiblen Bühne Brunnen, 1937/38 Kreisrundes Becken aus Muschelkalk mit HALLE (SAALE), BRACHWITZER STRASSE kleinteiligem Mosaik als Beckenverklei- Wartehallen, 1976 dung des sog. Gänsebrunnens; Anlage von 1937/38 mit umgebenden Bäumen; Zwei expressiv gestaltete Wartehallen aus 5 die mittig auf einem runden Podest aufge- bzw. 10 aneinandergefügten Modulen aus 24 Berichte zur Denkmalpflege 2016
glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK); 1976 wurden diese L-förmigen Überdachun- gen in Zickzackform als Wetterschutz in begrenzter Stückzahl gefertigt; vermutlich handelt es sich hier um die einzigen erhal- tenen Objekte; der Entwurf dafür stammt aus einer Studienaufgabe (um 1972), als Projekt zwischen den Verkehrsbetrieben Halle und der damaligen Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein; die Wartehallen sind ein äußerst seltenes Beispiel für individuelle DDR-Stadtmöblierung und Zeugnis der stark praxisorientierten Ausbildung der Hochschule; Denkmalausweisung HALLE (SAALE), BRÜDERSTRASSE 5 Wohnhaus, Mittelalter, 18.–20. Jh. in der Sakristei; vorbereitende Untersuchun- HALLE (SAALE), BRACHWITZER Stadt- und universitätsgeschichtlich bedeu- gen und Planungen zur Restaurierung der STRASSE, WARTEHALLE tendes barockes Patrizierhaus, errichtet historischen Wäldner-Orgel, gutachterliche 1705/07 (d), das Jahre dem Verfall preisge- Unterstützung bei Fördermittelbeschaf- geben war; bauhistorische Untersuchungen fung aus Mitteln der Bundesbeauftragen bestätigten, dass Teile des Kellerbereichs für Kultur und Medien; damit verbunden des Barockpalais aus spätmittelalterlicher Überlegungen zur Nutzung der westlichen Zeit (4. V. 15. oder 1. V. 16. Jh.) stammen; und nordwestlichen Räume und der Wider- rechteckiger Raum mit zwei Mittelpfeilern, nutzbarmachung historischer Zugänge auf der in drei Jochen mit Kreuzgratgewölben der Empore überdeckt ist; im Inneren des Hauses haben sich die Raumaufteilungen im wesentlichen HALLE (SAALE), DOMSTRASSE 5 aus der Erbauungszeit erhalten; im Mittel- Residenz, 1531/39 flur und einem westlich gelegenen Raum im Erdgeschoss befinden sich stark geschädigte An der Stelle des von Kardinal Albrecht barocke Stuckdecken; derzeit aufwändige von Hohenzollern erworbenen städtischen Instandsetzung des Hauses Hospitals St. Cyriaci als Wohnsitz und vielleicht auch als Collegiengebäude beim Neuen Stift zwischen dem ehem. Klaustor HALLE (SAALE), DOMPLATZ und dem Dom angelegt und alsbald zum Dom, ab 1280 fürstlichen Wohnsitz bestimmt; im 2. D. Ehemalige Klosterkirche des 1271 gegrün- des 17. Jhs. herzogliche Residenz, seit 1735 deten Dominikanerklosters, begonnen um u. a. universitäre Nutzung, zeitweilig Pro- 1280, vollendet um 1330; eindrucksvoller vinzialmuseum; Fortsetzung der Instand- hochgotischer Bau, dreischiffig mit mittel- setzungsarbeiten am Dachwerk (1622) und schiffsbreitem einjochigem Ostchor und der Dachdeckung des Ostflügels, Raumbuch 5/8-Schluss, den Prinzipien der Bettelorden und denkmalpflegerische Bindungspläne entsprechend ohne Querhaus und Turm; für den Nordflügel Einbau einer Lautsprecheranlage mittels Bodenhülsen und Neuverputz des Mauer- werkes der Nordseite unter der Empore und Berichte zur Denkmalpflege 2016 25
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HALLE (SAALE), FRIEDEMANN-BACH- 66 durch die Bildhauer Marcus Golter, Maya PLATZ 5 Graber und Martin Roedel; Gedächtnistafel Moritzburg, 1484–1503 für den halleschen Gelehrten und Weltrei- Mächtige spätgotische Burganlage über dem senden Johann Reinhold Forster (1729– Grundriss eines unregelmäßigen Vierecks; 1798) nach einem Entwurf von Martin errichtet als Zwingburg der Magdeburger Roedel in Bogen 61 Erzbischöfe gegen die Stadt; DBU-Projekt: praxisorientierte Versuche zur modell- haften Dekontaminierung einer starken Schimmelbesiedlung auf Putzen, Wandma- lereien und Naturstein in der Crodelhalle der Moritzburg (Westflügel), Fortführung des Projektes; Arbeiten im Keller des Talam- tes für die Herstellung eines Ausstellungs- raumes (sog. Münzkeller), Herrichtung der Fußboden, Wand- und Deckenflächen HALLE (SAALE), GLAUCHAER STRASSE 77 Kirche St. Georgen, 1740–1744 Urspr. Pfarrkirche von Glaucha, nach Brand 1740–1744 stattlicher Neubau der Pfarrkir- che über dem abgewandelten Grundriss eines griechischen Kreuzes, Idealvorstel- lungen des frühen 18. Jhs. zum protestan- tischen Kirchenbau folgend; der Turm mit HALLE (SAALE), GOTTESACKER- geschweifter Turmhaube über dem östli- STRASSE, STADTGOTTESACKER, chen Arm wurde erst 1755 fertiggestellt GRUFTBOGEN (OBEN) UND (Architekt: Johann von Angermann); nach GEDENKTAFEL FÜR J. R. FORS- TER (LINKS) Bauschäden 1986 bereits die Sprengung ver- fügt, durch Einsatz der Gemeinde gerettet und nach 1990 im Äußeren wiederherge- stellt; die Ausstattung ist verloren bis auf den Kanzelaltar mit den anschließenden Emporen; Abstimmungen zu einer in den Details reduzierten Ergänzung der fehlen- den Emporen HALLE (SAALE), GOTTESACKERSTRASSE Stadtgottesacker, 1557/94 Kunst- und sepulkralgeschichtlich heraus- HALLE (SAALE), GROSSE MÄRKERSTRASSE 5 ragender Begräbnisplatz im Land Sachsen- Bürgerhaus, Mittelalter bis 20. Jh. Anhalt; auf dem Mittelfeld seit 1822 Bestat- tungen (ca. 2000 Grabstellen); Fortführung Repräsentativer dreigeschossiger, zehnach- des Projektes zur Erfassung, Beschreibung siger Putzbau mit prachtvollem spätbaro- und Dokumentation der Grabanlagen im cken Portal und großer Tordurchfahrt, an LINKE SEITE: Mittelfeld; Weiterführung der modernen den Fenstergewänden reicher Rocaille- und HALLE (SAALE), BRÜDERSTRA- Ergänzung der Gruftbögen Nr. 53, 54 und Girlandendekor in Stuck aus der 2. H. des SSE 5 Berichte zur Denkmalpflege 2016 27
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