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1 | 2020 Ackermann-Gemeinde/Aussiedler- und Vertriebenenseelsorge Diözese Würzburg Übernahme Wandernagelkreuz beim Weg der Versöhnung 16. März 2020
14 6 10 5 8 16 12 Unser náš Ackermann Mitteilungsblatt der Ackermann-Gemeinde Würzburg/ Aussiedler- und Vertriebenenseelsorge der Diözese Würzburg Anschrift: Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg Kontakt: Tel. 0931/386-65310, ackermann-gemeinde@bistum-wuerzburg.de, www.ackermann-gemeinde-wuerzburg.de (neu!) Bankverbindung: IBAN DE67 7509 0300 0003 0004 86 Verantwortlich: Hans-Peter Dörr Layout: Anette Scheitl Auflage: 1.100 Exemplare, erscheint 4 x im Jahr Druck: Druckerei Fleckenstein, Gerbrunn 2
Liebe Mitglieder und Freunde, ein spannendes und ereignisreiches Jahr liegt vor uns. Nur gemeinsam können wir diese Herausforde- rungen meistern. Zuerst wollen wir aber zurückschauen, welche Veran- staltungen wir seit dem letzten Rundbrief gestaltet haben: Der Sudetendeutsche Advent fand am 30.11.2019 in Stockstadt statt. Die Ackermann-Gemeinde war mit einer kleinen Delegation vertreten. Lesen Sie dazu einen Beitrag von Harry Höfer auf S. 5. Mit weiteren Friedensinitiativen haben wir den Weltfriedenstag am 10.01.2020 in der Jugendkir- che im Kilianeum – Haus der Jugend – begangen. Einen kurzen Bericht verfasste Helene Zwick- Schestak auf S. 8. Gemeinsam mit Kateřina Vlková, Wigbert Bau- mann und Pfr. Klaus Oehrlein und mir machten wir uns vom 11. - 13.01.2020 nach Philippsdorf/ Filipov auf den Weg. Ihre Erfahrungen fasste un- sere Europäische Freiwillige auf S. 12 zusammen. Schließlich begaben sich einige Vorstandsmitglie- der zur Jahrestagung unserer Schwesterorganisa- tion Sdružení Ackermann-Gemeinde vom 07.- 09.02.20 nach Prag. TeilnehmerInnen schildern ihre Eindrücke über die Tagung auf S. 14. Das herausragende Ereignis in diesem Jahr ist sicher- lich die Übernahme des Wandernagelkreuzes und der Versöhnungsstatue am 16.03.2020 durch den Diöze- sanverband der Ackermann-Gemeinde Würzburg. Wir erwarten dazu auch eine Reihe von Gästen aus Tschechien. Welche Veranstaltungen für uns von Be- deutung sind, ist auf S. 10 zusammengefasst. 3
Beachten Sie dazu auch den beiliegenden Flyer, der von der Stadt Würzburg zu diesem Anlass herausge- geben wurde. Die Termine für unsere verschiedenen religiösen An- gebote entnehmen Sie bitte der Veranstaltungsüber- sicht auf den Seiten 6/7. Mit der Firma Sommer-Reisen GmbH planen wir auf- grund der guten Erfahrungen der letzten Jahre wieder eine mehrtägige Busfahrt. Ziel ist diesmal Mähren. Neben zahlreichen kulturellen Höhepunkten stehen der „Marsch der Versöhnung“ in Brünn/Brno und der Besuch des Bischöflichen Gymnasiums in Ostrau/Os- trava auf dem Plan. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Flyer. Melden Sie sich bald an. Die Plätze sind begrenzt. Hinweisen möchte ich noch auf ein zweites, für unsere Gemeinschaft wichtiges Ereignis: Am Samstag, 17.10.20, findet unser Diözesantag im Burkardushaus in Würz- burg unter dem Rahmenthema „Versöhnung“ statt. Nach vier Jahren ist dieser mit den Neuwahlen des Diözesanvorstandes verbunden. Diese beabsichtigen wir wiederum als Briefwahl durchzuführen. Wenn Sie mitentscheiden wollen und noch kein Mitglied sind, können Sie gerne einen entsprechenden Antrag von unserer neuen Homepage www.ackermann-gemeinde- wuerzburg.de herunterladen. Begleiten Sie uns besonders am 16.03.2020 auf dem „Weg der Versöhnung“ und nehmen Sie möglichst viele unserer weiteren Angebote wahr. Hans-Peter Dörr Diözesanvorsitzender 4
den alle schon lange sehnsüchtig er- warten. Die wunderbare Motette von Johann Eccard greift die Geschichte auf © K. Keiner und setzt sie für uns ins Bild: Lassen Sie uns doch zusammen aufs Gebirge gehn und mit adventlichen Klängen der verheißenen Ankunft des Marienkindes Übers Gebirg Maria geht entgegensehn!” Es folgte eine Auswahl weihnachtlicher Sudetendeutscher Advent Volkslieder und Spielstücke, bei der die Am ersten Adventssamstag 2019 gab Zuhörer sich harmonisch auf die Ad- der Iglauer Singkreis ein vorweihnacht- ventszeit einstimmen konnten. Harry liches Konzert mit Chorliedern und Stu- Höfer steuerte “Lyrik zum Advent” bei: benmusik unter dem programmati- Gedichte von Rilke, Trakl, Eichendorff schen Titel “Übers Gebirg Maria geht” und Kästner. unter der Leitung von Dr. Wilfried Stol- Das Schlusswort sprach Hans-Peter le, Nürtingen, und Dr. Angelika Meh- Dörr, Diözesanvorsitzender der Acker- nert, Neuss. Als Veranstaltungsort mann-Gemeinde Würzburg. Mit dem diente die Kirche Maria Rosenkranzkö- Andachtsjodler schloss das Musikpro- nigin in Stockstadt am Main. Das Kon- gramm, ehe sich die Teilnehmer in den zertprogramm war Teil des “Sudeten- Pfarrsaal zum adventlichen Beisam- deutschen Advents”. Veranstaltet wur- mensein begaben. Die Kuchen und Tor- de dieser von der Sudetendeutschen ten hatten die Landsmannschaft und LM (Bezirk Unterfranken, Kreisgruppe der Singkreis beigesteuert. Die zufrie- Aschaffenburg) sowie von der Acker- denheit des Publikums fand ihren Aus- mann-Gemeinde Würzburg. druck in vielfachem Lob und großzügi- ger Spendenbereitschaft. Das Konzert begann nach der Begrü- Karlheinz Keiner forderte die Anwesen- ßung durch Karlheinz Keiner mit der den zum Abschluss auf, die Besinnlich- titelgebenden Motette “Übers Gebirg keit dieser Stunde mit hinaus in die Maria geht” von Johann Eccard, kom- Geschäftigkeit des Alltags zu nehmen poniert um 1600. Moderator Harry Hö- und ab und zu einmal darüber nachzu- fer nahm darauf Bezug: “Übers Gebirg denken, ob die Geschichte der Heimat- Maria geht, um ihre Kusine Elisabeth vertriebenen von damals und heute zu besuchen. Beide Frauen erwarten nicht irgendwo eine Ähnlichkeit mit der ein Kind, und beides sollen keine ge- Geschichte von Bethlehem hat. wöhnlichen Kinder werden. Eins davon ist sogar ein leibhaftiger Gottessohn, Harry Höfer 5
Kreuzweg der Aussiedler Weg der Versöhnung und Vertriebenen Wallfahrtstag Maria Stock St.-Nepomuk-Feier Kirche & Kaffee Wallfahrtsmesse Walldürn 6
Gemeinschaftsgottesdienst Katholische Gottesdiente im byzantinischen Ritus Weltkulturerbefahrt Patrozinium Maria Stock 7
„Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen“ Ökumenischer Friedensgottesdienst zum Weltfriedenstag 2020 Auf die sogenannte goldene Regel aus Netzwerken anonym und autark funkti- dem Matthäusevangelium 7,12 fiel in onierende Gruppierungen mit einer diesem Jahr die Wahl des Themas für bestimmten Haltung und einem be- das ökumenische Friedensgebet 2020. stimmten Gedankengut bilden. So be- Das Zusammenleben und der Respekt steht die Gefahr, dass Hass, Ausgren- im Alltag unserer Gesellschaft und zung, Diskriminierung gegenüber Frem- weltweit sollte somit im Fokus des den oder Andersdenkenden - Men- Gottesdienstes stehen. schen anderer Herkunft, Nation oder Religion etc. - skrupellos propagiert In seiner Predigt stellt Pfarrer Jürgen und entfesselt wird, ohne dass zu die- Reichel von der evangelischen St. Jo- sen „Anderen“ ein realer Kontakt und hanniskirche in Würzburg daher immer Austausch gesucht wird. „Ist das An- wieder die Fragen: “Was ist Anstand?“ stand?“ beziehungsweise: „Ist das Anstand?“. Er spricht davon, dass sich in unserer Pfarrer Reichel wechselt nun die Blick- heutigen digitalen Zeit in den sozialen richtung auf das Neue Testament. Er 8
erinnert an die Begegnung und den Land. Dabei handelt es sich um die Ver- Umgang Jesu mit der Sünderin im Hau- söhnungs- und Friedensarbeit des in- se eines Pharisäers sowie an seine Hin- ternational anerkannten und ausge- wendung zu dem reichen Zöllner Za- zeichneten Friedensaktivisten Leyner chäus in Jericho. „Ist das Anstand?“ Palacios Asprilla - seine Vermittlerrolle Sein Verhalten bringt ihm den Unmut zwischen Regierung, Guerilla und Para- und die Kritik seiner Umgebung ein. militärs. Außerdem ist Palacios Mitbe- gründer der von Adveniat unterstütz- Jesus aber ist barmherzig, er sieht das ten „Interethnischen Wahrheitskom- Herz der Menschen, er hat Mitleid mit mission in der Pazifikregion“. den „Anderen“: Witwen, Kranken, Aus- sätzigen, Besessenen, Sündern… Er Das Friedensgebet fand in diesem Jahr wendet sich ihnen zu, setzt sich mit zum ersten Mal in der Jugendkirche des ihnen zu Tisch, steht ihnen bei – er Kilianeums statt. Die anschließende heilt, er erweckt Tote. Begegnung in einem beheizten Teil des Kreuzganges stieß bei den Gottes- Das Vorbild Jesu möchte uns ermutigen dienstbesuchern auf eine positive Re- und uns Wege zu einem mitmenschli- sonanz. chen und respektvollen Dialog und Um- gang mit unserem Nächsten aufzeigen. Vorbereitet und eingeladen zum Got- tesdienst haben auch diesmal: die Die musikalische Begleitung des Frie- Ackermann-Gemeinde, der Antonia- densgebetes übernahm die Familie Werr-Kreis Oberzell, die Gemeinschaft Trommler aus Würzburg. Durch die Lie- Sant´Egidio, die Ökumenische Nagel- der und die Instrumentalbegleitung der kreuzinitiative, der Katholische Deut- Meditationstexte trug sie zu einer sche Frauenbund und die Friedensbe- würdevollen Gestaltung des Gottes- wegung pax christi. dienstes bei. Die Kollekte von 371,00 Euro geht in Helene Zwick-Schestak diesem Jahr an das Lateinamerika- Hilfswerk Adveniat zur Unterstützung der Friedensarbeit in Kolumbien. Ale- xander Sitter vom Referat Mission| Entwicklung|Frieden der Diözese Würz- burg berichtete über ein Projekt, aus dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten 9
Weg der Versöhnung - 16. März 2020 Die Übernahme des Wandernagelkreu- Am Montag, 16. März 2020, beginnt zes und der Versöhnungsstatue am bereits um 09.00 Uhr im Kiliansdom ein 16. März 2020 durch den Diözesanver- ökumenischer Gedenkgottesdienst. band der Ackermann-Gemeinde Würz- Neben unserem Diözesanbischof burg erfolgt im Gedenken an die Zer- Dr. Franz Jung werden dabei Pilsner störung Würzburgs vor 75 Jahren. Wei- Bischof Tomaš Holub, der anglikanische teres Gedenken prägt das Jahr, wäh- Lordbishop Dr. Christopher Cocksworth rend wir diese wichtigen Zeichen der aus Coventry und die evangelische Versöhnung bei uns haben: Regionalbischöfin Gisela Bornowski mitwirken. Seit der Zerstörung der Kathedrale Die Gedenkfeier an der „Gedenkstätte von Coventry am 14./15. November 1940 16. März“ am Hauptfriedhof beginnt sind 80 Jahre vergangen. unter dem Thema „Versöhnung über Schließlich blickt die Ackermann- den Gräbern“ um 10.30 Uhr mit dem Gemeinde am 13. Januar 2021 auf ihr Totengedenken und einer Kranznieder- 75. Gründungsjahr zurück. legung durch Oberbürgermeister Chris- 10
tian Schuchardt. Anschließend wird der den Erbauer der Residenz vorbei. Unter Ackermann-Gemeinde in Person von dem Thema „Versöhnung und Partner- Reinhilde Geißler und Hans-Peter Dörr schaft“ halten wir auf dem Wilhelm- das Wandernagelkreuz und die Versöh- Schwinn-Platz vor der evangelischen nungsstatue für ein Jahr anvertraut. Dekanatskirche St. Stephan inne. An Hieran schließt sich nun der „Weg der der tschechischen Versöhnungstafel Versöhnung“ an: „smíření“ schildert einer unserer tsche- chischen Partner unsere gegenseitigen Unter dem Thema „Krieg und Ver- freundschaftlichen Beziehungen. treibung“ machen wir am Kriegerdenk- mal im Husarenwäldchen erstmals Halt. Schließlich überqueren wir die Otto- Hier wollen wir an der Gedenkstätte straße und begeben uns in die Jugend- der Trautenauer eine Zeitzeugin der kirche im Kilianeum - „Haus der Ju- Vertreibung aus Trautenau zu Wort gend“ – Ottostraße 1. Dort werden wir kommen lassen. Würzburg war viele unter dem Thema „Verbunden als Jahre Patenstadt für die Vertriebenen Christen in Europa“ Statements zu Eu- aus dem Kreis Trautenau, bis es vor ropa hören. zwölf Jahren zur Besiegelung der Part- Zum Abschluss lädt die Ackermann- nerschaft zwischen Würzburg und dem Gemeinde zu einer Begegnung im heutigen Trutnov kam. Biblische Texte, Kreuzgang des Kilianeums ein. Bei Ein- Gebete und Lieder, welche die Blaska- topf, „Friedensbrot“ der Bäckerei Mar- pelle Gropp begleitet, charakterisieren tin Schiffer und Getränken können wir diese und die weiteren Stationen. untereinander ins Gespräch kommen. Auf unserem weiteren Weg versam- Von 14.30 bis 15.00 Uhr soll noch auf meln wir uns unter dem Thema dem Vorplatz von St. Stephan eine Ge- „Wiederaufbau und neue Heimat“ im denkplatte „Versöhnung für Europa“ Ehrenhof der Würzburger Residenz. der Stadt Würzburg verlegt werden. Hier schildert ein Zeitzeuge seine ge- Um 15.00 Uhr findet schließlich in lungene Integration und den berufli- St. Stephan ein „Gebet für Europa“ mit chen Neuanfang. Die Residenz, die vom den Gästen aus Coventry und Pilsen Egerer Baumeister Balthasar Neumann statt. entworfen wurde, ist ein Symbol des geglückten Wiederaufbaus. Sie wurde Weitere Veranstaltungen zum 16. März im Jahre 1981 in die Liste des Weltkul- 2020 finden Sie im beiliegenden Flyer. turerbes aufgenommen. Auf dem Weg zur nächsten Station Hans-Peter Dörr kommen wir an der Gedenkstele für 11
Von jetzt an heilt‘s! Wallfahrt nach Philippsdorf/Filipov Vom 11. bis 13.01.2020 machte sich eine kleine Gruppe der Ackermann-Gemein- de Würzburg auf den Weg nach Nord- böhmen. Neben Hans-Peter Dörr, Pfar- rer Klaus Oehrlein und Wigbert Bau- mann nahm noch ich, die Europäische Freiwillige Kateřina Vlková, teil. Zuerst besuchten wir Marcel Hrubý in Windisch Kamnitz/Srbská Kamenice. Marcel leistet dort einen wichtigen Beitrag bei der Restaurierung von Kir- chen im deutsch-tschechischen Grenz- gebiet. Eines der vielen Beispiele ist das Pfarrhaus und die Kirche des Hl. Wenzels in Windisch Kamnitz/Srbská Kamenice. Er hat uns - wie schon so oft - im Pfarrhaus in Gersdorf/Kerhartice untergebracht. Am Sonntag fuhren wir zu meinem Ge- Bedenken hinsichtlich unserer Lebens- burtstagsessen nach Warnsdorf/Varns- mittelversorgung, so dass wir Strudel dorf. Dazu besuchten wir die lokale und traditionelles tschechisches Ge- Brauerei Kocour, die an der Grenze zu bäck mit auf den Weg bekamen. Deutschland liegt. Unsere Gruppe war auch tschechisch-deutsch. Meine Mut- Am Nachmittag besuchten wir Schlu- ter und meine Großmutter kamen zum ckenau/Šluknov. Zahlreiche Autos mit Mittagessen. Sie reisten 100 km, um deutschen Nummernschildern hatten Fotos: © Kateřina Vlková die Mitglieder unserer Würzburger sich bereits vor der Kirche des Hl. Wen- Gruppe kennenzulernen. Meine Familie zels eingefunden. Ziel war die wunder- macht sich keine Sorgen um meine schöne Landschaftskrippe, die mit gro- Zukunft hier in Würzburg, weil sie alle ßer Sorgfalt aufgebaut war. In der sympathisch fanden. Es gab jedoch Ortskirche wurden wir von weihnachtli- 12
chen Liedern an der Orgel empfangen. gefeiert und von vielen Priestern, un- Hier begrüßte uns freundlich Frau ter ihnen Pfarrer Oehrlein, besucht und Dr. Eva Habel, die Direktorin der örtli- von zwei Bischöfen (Bischof Jan Baxant chen Caritas. Sie hilft der Roma-Bevöl- aus Leitmeritz und Bischof Wolfgang kerung so sehr, dass sie von der Bun- Ipolt aus Görlitz) geleitet. Unter den desrepublik Deutschland mit dem Ver- Feiernden befanden sich Tschechen, dienstkreuz ausgezeichnet wurde. In Deutsche, Polen und Slowaken. Ich war der Kirche waren nicht nur tschechi- erstaunt, wie viele Menschen sich für sche, sondern vor allem deutsche Be- diesen ungewöhnlichen Wallfahrtsort sucher. Nach dem Kirchenbesuch lud interessieren. Viele Menschen pilgerten uns der Ortspfarrer, P. Pavel Procházka, zur Messe zu Fuß. zu Glühwein und Tee ins Pfarrhaus ein. Nach der Messe waren wir ins örtliche Am Abend fuhren wir nach Gersdorf/ Altersheim, dem früheren Redempto- Kerhartice zurück, wo wir in der Maria ristenkloster, zum Frühstück eingela- Magdalena-Kirche den Sonntagsgot- den. Nach einer kurzen Pause machten tesdienst besuchten. Pfarrer Klaus wir uns auf den Heimweg. Oehrlein feierte mit uns diesen auf Deutsch und Tschechisch. Zu Hause hatte ich ein Auto, mit dem ich nicht nur in Tschechien, sondern Am Montagmorgen nahmen wir am auch in Polen und Deutschland gefah- Wallfahrtsgottesdienst in Philippsdorf/ ren bin. Ich vermisse das Autofahren Filipov teil. Dieser fand zur Erschei- sehr. Deshalb hat es mich gefreut, dass nungszeit Mariens um 4.00 Uhr mor- Hans-Peter Dörr mir erlaubte, nicht nur gens statt. Trotz der frühen Stunde auf dem Hinweg, sondern auch auf dem war die Kirche vollbesetzt. Die Messe Rückweg zu fahren. wurde auf Tschechisch und Deutsch Kateřina Vlková 13
Weißer Berg 1620-2020 Tagung der Sdružení Ackermann-Gemeinde Prof. PhDr. Ing. Jan Royt bei seinem Einführungsvortrag Die diesjährige deutsch-tschechische tag den historischen Kontext nach den Konferenz der Sdružení Ackermann- Ereignissen am Weißen Berg dar. Der Gemeinde in Prag beleuchtete intensiv sehr konzentrierte Vortrag führte in die geschichtlichen Ereignisse, Hinter- eine Podiumsdiskussion mit der Teil- gründe und Folgen rund um die nahme von Mgr. Daniel Zenaty (Vorsit- Schlacht am Weißen Berg 1620. Diese zender des ökumenischen Rats der bedeutete eine endgültige Glaubens- Kirche), Helena Faberová (Ökumeni- spaltung zwischen der katholischen sches Forum Christlicher Frauen, Bud- und der evangelischen Konfession. weis) und Prof. Stefan Samerski unter der Moderation von Dr. Martin Leitgöb Die gegenseitige Begrüßung der tsche- (Deutsche Katholische Pfarrei in Prag). chischen und deutschen Teilnehmer Die aufschlussreichen Beiträge mach- war der gute Auftakt einer harmoni- ten sehr betroffen und nachdenklich. schen Begegnung. Die Besichtigung des Klosters und des Nach der Eröffnung der Konferenz hielt Wallfahrtsortes mit der ökumenischen Prof. PhDr. Ing. Jan Royt (Kath.-Theol. Vesper am Weißen Berg bleibt in unse- Fakultät Prag) den Einführungsvortrag. ren Erinnerungen als gesegnete Zeit. Er vermittelte ein großes Wissen um die damaligen Verhältnisse, dass die Eine besondere Aufgabe im Geist der Wurzeln der Ereignisse am Weißen Ökumene erfüllen die Benediktinerin- Berg schon im 16. Jhd. liegen und erläu- nen vom Kloster Bila Hora, die durch terte den kulturellen Zusammenhang, ihre tätige Nächstenliebe zur Heilung der auch in der Kunst sein Echo fand. beitragen. Besonders zu erwähnen ist Prof. Dr. Stefan Samerski, Theologe und hier Sr. Francesca Simuniová, die neben Historiker an der Ludwig-Maximilians- ihrer Arbeit bei "Aktion Sühnezeichen" Universität München, stellte am Sams- auch als Streetworkerin unterwegs ist. 14
Sie führte uns durch das Kloster und et Mgr. Martin Vanac. Die anschließen- das gesamte Klosterareal mit seinen de Podiumsdiskussion wurde von Sr. ermutigenden und zum Nachdenken Francesca geleitet. Teilnehmer waren inspirierenden Elementen. Es schloss Mgr. et Mgr. Martin Vanac, Prof. Sta- sich eine deutsch-tschechische Vesper nislav Pribyl und Gerhard Frey-Rei- an. Dr. Petr Jan Vins, Generalsekretär ningshaus. Es klangen viele ermutigen- des ÖRK, wies in seiner kurzen Anspra- de, anregende Gedanken an: Konzen- che darauf hin, dass wir gerade an die- tration auf den gemeinsamen Glauben sem Wallfahrtsort, einem Denkmal der an Gott - auf Versöhnung in unseren Vergangenheit, die Gräben zwischen Reihen hören - gemeinsam in die Zu- uns beseitigen sollten. kunft blicken - immer in der nächsten Umgebung beginnen… Während die Mitgliederversammlung Mit der Danksagung von Daniel Her- der SAG und der Spirala stattfand, kam man endete die Tagung für uns wie für die übrigen Teilnehmer die Gesel- immer viel zu schnell. Freundschaften ligkeit nicht zu kurz. konnten aufgenommen oder vertieft werden. Eine besondere Freude war für Die Eucharistiefeier in deutscher und uns noch das Wiedersehen mit drei tschechischer Sprache wurde am Sonn- unserer ehemaligen Europäischen Frei- tag mit Adolf Pintír, Geistlicher Beirat willigen, die zum Teil sogar bei der Ta- der SAG, im Horel gefeiert. gung mitgeholfen haben. "Weg zur Ökumene in der Gegenwart" Reinhilde Geißler, Martina Bachmann, lautete der Titel des Vortrags von Mgr. Christa Ullmann und Evi Konrad Fotos: © Marie Smolková EVS-Treffen (vlnr): Kateřina Vlková, Anna Jeřábková, Marie Nálepová, Kateřina Farská. 15
MÄHREN IN 6 TAGEN Wenn wir Sie zu dieser Busreise einla- 8. Novem- den, dann ist dieser Anspruch sicher ber 1620 und die Basilika Velehrad, der sehr ambitioniert und wird keinesfalls Ort, der mit dem Wirken der Missiona- alle Schönheiten von Kultur und Natur re Cyrill und Method verbunden ist. dieser Landschaft erleben lassen. Doch Ebenso werden wir die Stadt Brünn, in immerhin: wir werden von insgesamt 14 welcher unser Hotel liegt, erkunden: UNSECO Weltkulturerbestätten im gan- den „Drachen“, die Kathedrale oder den zen Land davon fünf besuchen: „Pandur“ Baron von der Trenck in der Kapuzinergruft und die Burg Spielberg. Kromeriz, bis heute Sommerresidenz der Olmützer Erzbischöfe, Bei unseren Fahrten geht es auch um die Begegnung mit Menschen: Schüler des Bischöflichen Gymnasiums in Ost- das Areal um die beiden Schlösser rau/Ostrava, die schon in Würzburg zu Lednice/Eisgrub und Valtice/Feldsberg, Besuch waren, der deutsch-tschechi sche Gottesdienst in Brünn oder die Borromäerinnen in Prag-Repy mit ih- die Basilika und das Beinhaus in rem einzigartigen Gefängnisprojekt. Sedlec bei Kuttenberg/Kutna Hora. Ein besonderes Naturerlebnis wird si- cher der Besuch in der Punkva-Höhle Wir werden auch andere Orte und Per- im Mährischen Karst. Kulinarisch wer- sonen besuchen, die nicht minder be- den die Sinne angesprochen bei der deutsam für Geschichte und Wissen- Führung durch die Bischöflichen Wein- schaft sind: P. Gregor Mendl in Brünn, keller mit Weinprobe. dem Entdecker der Erbgesetze, oder die Teilnahme am „Marsch der Versöh- Reisezeit: 20. - 25. Mai 2020 nung“ im Gedenken an den Brünner Preis: ab 549,00 € Todesmarsch vom 31. Mai 1945 und die Anmeldeschluss: 20. April 2020 mächtige Deutschordensburg Busau/ Veranstalter: Sommer-Reisen GmbH, Bouzov, die Benediktinerinnen in Prag, Urspringer Weg 2, 97849 Roden. in Erinnerung an die bis heute auf das Alle weiteren Informationen finden Verhältnis von Deutschen und Tsche- Sie im beiliegenden Reiseflyer. chen nachwirkende Schlacht am 16
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