Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen - IT.NRW
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NRW (ge)zählt: Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen Ergebnisse der Berufsbildungsstatistik – Ausgabe 2019/2020 www.it.nrw
Impressum Herausgegeben von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Statistisches Landesamt Postfach 10 11 05, 40002 Düsseldorf Mauerstraße 51, 40476 Düsseldorf ( 0211 9449-01 8 poststelle@it.nrw.de www.it.nrw Erschienen im März 2020, korrigiert am 14.04.2020 (Die Indizes in der Formel auf Seite 40 wurden korrigiert.) Artikel-Nr.: Z241 2020 51 © Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 2020 Foto: Sebastian Kalitzki /IT.NRW Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Inhalt Einführung ................................................................................................................................................ 5 Datengrundlage ........................................................................................................................................ 6 Berufsausbildung im dualen System Die duale Ausbildung im Berufsbildungssystem ............................................................................... 7 Entwicklung der Auszubildendenzahl ................................................................................................ 8 Ausbildungsbereiche .......................................................................................................................... 10 Ausbildungsberufe .............................................................................................................................. 12 MINT-Berufe ........................................................................................................................................ 14 Auszubildende im dualen System Geschlecht und Alter .......................................................................................................................... 16 Staatsangehörigkeit ........................................................................................................................... 18 Schulische Vorbildung ....................................................................................................................... 22 Berufliche Vorbildung ........................................................................................................................ 24 Ausbildungserfolg Erfolgsquote bei Abschlussprüfungen ............................................................................................ 26 Vertragslösungsquote ....................................................................................................................... 28 Fortführende Qualifikationen Berufliche Weiterbildung ....................................................................................................................30 Aufstiegsfortbildungen ...................................................................................................................... 32 Anhang Glossar ................................................................................................................................................ 36 3
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Einführung Einführung Die duale Berufsausbildung ist eine zentrale Säule im deutschen Bildungssystem. Kennzeichnend sind die Verzahnung von schulischer und betrieblicher Ausbildung sowie der starke Praxisbezug. Eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung eröffnet den Absolventinnen und Absolventen eine berufliche Perspektive als Fach- kraft. Trotz eines erneuten geringfügigen Anstiegs der Auszubildendenzahl im Jahr 2018 erreicht diese seit Jahren nicht mehr die Rekordzahlen der späten 1980er-Jahre (vgl. Seite 8). Gleichzeitig ist die Zahl der Studierenden im letzten Jahrzehnt stark gestie- gen. Dieser Trend zur akademischen Ausbildung wie auch der demografische Wan- del stellen Unternehmen, Politik und Verwaltung vor große Herausforderungen: Ins- besondere in ländlichen Regionen beklagen Unternehmen einen Fachkräftemangel. Die vorliegende Broschüre enthält wesentliche Kennzahlen zur dualen Ausbildung in Nordrhein-Westfalen auf Basis der Berufsbildungsstatistik. Neben der allgemeinen Entwicklung der Auszubildendenzahl werden die verschiedenen Ausbildungsberei- che sowie häufig besetzte Ausbildungsberufe aufgezeigt. Ein Schwerpunktthema bilden die sogenannten „MINT“-Berufe: Auszubildende in diesem Bereich stellen nicht nur hinsichtlich des Fachkräftemangels, sondern gerade auch in Bezug auf die stetige Digitalisierung relevante Kenngrößen dar. Weiterhin werden das Geschlecht, das Alter und die Staatsangehörigkeit der nordrhein-westfälischen Auszubildenden näher beleuchtet. Die vorliegenden Zahlen zu Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit lassen erkennen, dass ein Teil der zugewanderten Menschen – z. B. aus Syrien – erfolgreich in den Ausbildungsmarkt integriert werden kann. Zu- dem werden die schulische und die berufliche Vorbildung der Nachwuchskräfte in den Blick genommen. Die hohe Quote der bestandenen Abschlussprüfungen sowie die geringe Vertragslösungsquote geben letztlich Hinweise darauf, dass das duale System stabil und erfolgreich ist. Erstmalig widmet sich die Broschüre auch den unterschiedlichen Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung, die das berufliche Bildungssystem im Anschluss an die duale Ausbildung bietet. Die Ausgabe schließt mit aktuellen Ergebnissen zu Aufstiegsfortbildungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz in Nord- rhein-Westfalen ab. Sollten Sie über diese Broschüre hinausgehende Informationen benötigen, kön- nen Sie ergänzend unsere Online-Veröffentlichungen, u. a. in der Landesdatenbank (www.landesdatenbank.nrw.de) nutzen. Auch für individuelle Anfragen oder Son- derauswertungen können Sie sich gerne an uns wenden. Einen Überblick über die Zugangswege finden Sie am Ende der Broschüre. 5
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Datengrundlage Die Datenquelle zur dualen Ausbildung ist die Berufsbildungsstatistik auf Grundlage des § 88 des am 23. März 2005 verabschiedeten Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Dieses ist durch Artikel 14 des Gesetzes vom 17. Juli 2017 zuletzt geändert worden. Die Berufsbildungsstatistik beruht – gemäß den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes – auf einer Vollerhebung zum 31.12. des jeweiligen Berichtsjahres (in dieser Ausgabe 2018) bei allen für die Berufsbildung zuständigen Stellen. 2007 wurde bei einer Neukonzeption der amtlichen Berufs- bildungsstatistik eine Umstellung von Aggregat- auf Individualdaten vorgenommen, wodurch die Auswertungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene deutlich gestiegen sind. Aus Gründen der Geheimhaltung (§ 16 Bundesstatistikgesetz) werden die Daten der Berufsbil- dungsstatistik hier nur gerundet dargestellt. Bei dem dabei angewandten Rundungsverfahren werden alle Absolutzahlen auf ein Vielfaches von drei auf- bzw. abgerundet. Die tatsächliche Summe der gerundeten Werte aller Merkmalsausprägungen kann daher von der ausgewiesenen (gerundeten) Insgesamt-Summe abweichen. Für die Berechnung von Kennzahlen werden jedoch die nicht gerundeten Werte verwendet. 6
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Berufsausbildung im dualen System Die duale Ausbildung im Berufsbildungssystem Unser Berufsbildungssystem kann auf eine möglich. Hier wird in vollzeitschulischer Form lange Geschichte und Tradition zurückblicken. – ergänzt durch Praxisphasen – in gesetzlich Seine Wurzeln reichen bis ins Mittelalter und anerkannten Berufen ausgebildet. Wie schon in die Zünfte des Handwerks zurück. In der im Vorjahr begann im Schuljahr 2018/2019 öffentlichen Wahrnehmung wird die Berufs- mehr als jede bzw. jeder dritte Auszubildende ausbildung zumeist mit der betrieblichen Aus- (37,3 Prozent) die Berufskarriere im Schul- bildung – dem dualen System – gleichgesetzt, berufssystem, zu dem z. B. auch die Schulen obwohl die beiden anderen Teilbereiche der be- des Gesundheitswesens zählen (mehr zum ruflichen Bildung – das Schulberufssystem und Schulberufssystem finden Sie in der Broschüre das Übergangssystem – zunehmend wichtiger „NRW (ge)zählt: Schulen in Nordrhein-Westfa- werden. len“). Insgesamt 268 932 Jugendliche und junge Er- Weitere 20,7 Prozent der jungen Erwachsenen wachsene aus Nordrhein-Westfalen starteten im Berufsbildungssystem befinden sich im im Schuljahr 2018/2019 in einem Teilbereich sogenannten „Übergangssystem“. Dieser be- des Berufsbildungssystems. Hiervon haben rufliche Übergangsbereich umfasst alle Maß- sich rund 42,0 Prozent für eine duale Ausbil- nahmen und Bildungsangebote, die keinen voll- dung entschieden. Diese Auszubildenden erler- qualifizierenden Berufsabschluss vermitteln, nen einen gesetzlich anerkannten Ausbildungs- aber auf eine Ausbildung vorbereiten. beruf im Betrieb und besuchen begleitend die Berufsschule. Die nachfolgend dargestellten Statistiken in dieser Broschüre beziehen sich ausschließlich Neben der Ausbildung im dualen System ist auf das duale System. eine Ausbildung auch im Schulberufssystem Ausgewählte Teilbereiche des Berufsbildungssystems Übergangs- Duales System Schulberufssystem system Hinweis: Die in dieser Auflage dargestellte Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Teilbereiche des Berufsbil- dungssystems basiert auf den Amtlichen Schuldaten 2018/2019 nach der Systematik des Kommunalen Bildungsmonitorings. Die Teil- bereiche "Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung“ und „Berufliche Fortbildung“ wurden dem Schulberufssystem zugeschlagen. 7
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Berufsausbildung im dualen System Entwicklung der Auszubildendenzahl Im Jahr 2018 absolvierten 299 232 – zumeist dass immer mehr junge Menschen nach der junge – Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Schule ein Studium beginnen. Dies zeigen die duale Ausbildung. Damit war die Zahl der Aus- Ergebnisse der amtlichen Hochschulstatistik zubildenden ungefähr auf dem Vorjahresniveau (vgl. Broschüre „NRW (ge)zählt: Hochschulen (+0,6 Prozent im Vergleich zu 2017). Seit Be- in Nordrhein-Westfalen“). So steht der gesun- ginn der Aufzeichnungen im Jahr 1976 unterlag kenen Zahl der Auszubildenden eine stetig stei- diese erheblichen Schwankungen, in den letz- gende Studierendenzahl in Nordrhein-Westfa- ten Jahren hat sich jedoch ein Stand von circa len gegenüber. Darüber hinaus ist der Rückgang 300 000 Auszubildenden eingependelt. Eine auch auf Effekte des demografischen Wandels Hochphase erfuhr die duale Ausbildung in den zurückzuführen. 1980er-Jahren mit dem höchsten Wert im Jahr 1985 von 505 623 Auszubildenden. Seit der Registrierung der Auszubildendenzahl befanden sich noch nie so wenige Frauen in ei- Teilweise lässt sich der beträchtliche Rückgang nem dualen Ausbildungsverhältnis wie im Jahr der Auszubildenden im dualen System seit den 2018 (106 896; –2,0 Prozent im Vergleich zu 1980er-Jahren durch die Tatsache erklären, 2017). Männliche Auszubildende gab es hin- Auszubildende in NRW 1976 bis 2018 nach Geschlecht 600 000 400 000 355355 089089 299 232 200 000 222222 282282 192 336 132132 807807 106 896 0 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018 insgesamt Männer Frauen 8
IT.NRW • Berufsbildung in NRW gegen wieder mehr (192 336; +2,1 Prozent im Die Erhebung über Neu abgeschlossene Aus- Vergleich zum Vorjahr), nachdem sie im Jahr bildungsverträge vom 01.10. des Vorjahres bis 2016 den bisherigen Tiefststand verzeichneten zum 30. September des Berichtsjahres liefert (186 033). ebenfalls Daten zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen, sogar zu einem aktuel- Aufgrund eines Anstiegs von männlichen leren Berichtszeitraum. Demnach wurden im Ausbildungsanfängern im Jahr 2018 (74 712) Jahr 2019 118 560 neue Ausbildungsverträge nimmt die Gesamtzahl der neu abgeschlos- abgeschlossen, davon 63,9 Prozent (75 771) von Männern und 36,1 Prozent (42 786) von senen Ausbildungsverträge seit dem Jahr Frauen. 2016 wiederholt zu: So haben 2018 insgesamt 117 153 junge Menschen einen Ausbildungs- In dieser Broschüre werden durchgängig die vertrag neu abgeschlossen (2016: 113 973). Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungs- Die Zahl der Neuabschlüsse von weiblichen verträge aus der Erhebung für den Berichtszeit- Auszubildenden ist hingegen seit Jahren – mit raum 01. Januar bis 31. Dezember verwendet, wenigen Ausnahmen – weiterhin rückläufig und da sie differenziertere Auswertungen ermög- erreichte im Jahr 2018 mit 42 441 Ausbildungs- licht. anfängerinnen den bisherigen Tiefststand. Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in NRW 2008 bis 2018 für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. des Berichtsjahres nach Geschlecht Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge Jahr insgesamt Männer Frauen 2018 117 153 74 712 42 441 2017 115 494 72 537 42 957 2016 113 973 69 543 44 430 2015 115 956 70 275 45 681 2014 115 419 69 804 45 615 2013 120 144 72 420 47 724 2012 124 008 74 781 49 227 2011 126 501 76 590 49 911 2010 124 224 73 584 50 640 2009 120 669 70 338 50 331 2008 127 446 75 222 52 224 9
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Berufsausbildung im dualen System Ausbildungsbereiche Die insgesamt 299 232 Auszubildenden des Dienst (–45,2 Prozent), dem Handwerk (–38,6 Jahres 2018 in Nordrhein-Westfalen verteilten Prozent), den freien Berufen (–23,1 Prozent), sich auf sechs Ausbildungsbereiche: dem Bereich Industrie, Handel u. a. mit einem – Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, Verlust von 19,0 Prozent sowie der Landwirt- Gast- und Verkehrsgewerbe schaft um 3,4 Prozent. (abgekürzt: Industrie, Handel u. a.) – Handwerk Männliche Auszubildende hatten 2018 einen – Landwirtschaft überproportionalen Anteil in den Bereichen – öffentlicher Dienst Industrie, Handel u. a. (66,3 Prozent), Hand- – freie Berufe werk (81,8 Prozent) und Landwirtschaft (81,8 – sonstige Berufe Prozent). Frauen hingegen waren überwiegend (in Nordrhein-Westfalen die Hauswirtschaft) im Ausbildungsbereich der freien Berufe (91,9 Prozent), zu dem z. B. medizinische Fachange- Mit 58,8 Prozent waren mehr als die Hälfte aller stellte gehören, sowie im Bereich der sonstigen Auszubildenden im Bereich Industrie, Handel Berufe (88,9 Prozent) vertreten. u. a. registriert. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1976 Seit der Hochphase der dualen Ausbildung ist der Frauenanteil in Industrie, Handel u. a., im in den 1980er-Jahren verzeichnen fast alle Handwerk, den freien und den sonstigen Beru- Bereiche nahezu kontinuierliche Rückgänge fen auf annähernd gleichem Niveau geblieben: der Auszubildendenzahlen. Im Bereich der Im Vergleich zu 1976 ist er 2018 in Industrie, sonstigen Berufe (Hauswirtschaft) nahm die Handel u. a. um 4,7, im Handwerk um 4,2 und Auszubildendenzahl im Vergleich zu 1990 in den freien Berufen um 2,8 Prozentpunkte um 58,9 Prozent ab, gefolgt vom öffentlichen gesunken. Hauswirtschaftliche Berufe (sons- Auszubildende in NRW am 31.12.2018 nach Ausbildungsbereichen in Prozent 0,4 2,9 2,2 9,4 Industrie, Handel u. a. Handwerk Landwirtschaft 26,4 58,8 Öffentlicher Dienst Freie Berufe Sonstige 10
IT.NRW • Berufsbildung in NRW tige Berufe) waren im Jahr 1976 mit 99,8 Pro- schen 1976 und 2018 im öffentlichen Dienst zent fast ausschließlich von Frauen besetzt; erreicht werden: In diesem Zeitraum wuchs der 42 Jahre später lag der Frauenanteil immer Anteil der weiblichen Auszubildenden von 33,5 noch bei 88,9 Prozent. Eine deutliche Steige- auf 61,8 Prozent an. rung der Frauenquote konnte hingegen zwi- Auszubildende in NRW am 31.12.2018 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht in Prozent Industrie, Handel u. a. 66,3 33,7 Handwerk 81,8 18,2 Landwirtschaft 81,8 18,2 Öffentlicher Dienst 38,2 61,8 Freie Berufe 8,1 91,9 Sonstige 11,1 88,9 Männer Frauen Auszubildende in NRW 1976 bis 2018 nach Ausbildungsbereichen Ausbildungsbereich Industrie, Auszubildende Jahr Landwirt- Öffentlicher Freie Handel, Handwerk Sonstige insgesamt schaft Dienst Berufe u. a. 2018 175 824 79 107 6 486 8 646 28 044 1 125 299 232 2017 175 377 77 955 6 537 8 538 27 930 1 191 297 525 2016 176 745 77 262 6 492 8 064 27 387 1 272 297 219 2015 181 620 78 522 6 651 7 857 27 648 1 383 303 681 2014 185 694 81 186 6 609 7 446 27 462 1 485 309 876 2013 190 200 84 573 6 684 7 374 27 324 1 584 317 742 2012 191 826 90 834 6 936 7 392 27 261 1 752 325 998 2011 191 055 90 909 7 290 7 698 27 318 1 863 326 136 2010 192 435 94 782 7 425 7 191 27 969 2 082 331 884 2005 170 844 91 413 6 627 8 748 31 785 2 256 311 676 2000 176 286 112 350 6 162 8 829 36 297 2 295 342 219 1995 145 644 111 795 5 403 9 630 37 464 2 172 312 108 1990 216 951 128 919 6 714 15 777 36 456 2 733 407 556 1985 253 053 182 037 10 872 18 828 37 131 3 702 505 623 1980 221 166 181 152 8 604 14 991 34 158 2 688 462 762 1976 175 854 126 750 6 507 12 687 31 362 1 929 355 089 11
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Berufsausbildung im dualen System Ausbildungsberufe Über die Hälfte der 192 336 männlichen Aus- Top 20 der Ausbildungsberufe männlicher zubildenden in Nordrhein-Westfalen (58,2 Pro- Auszubildender in NRW 2018 zent) ging 2018 einem der 20 von jungen Män- nern am stärksten besetzten Ausbildungsberu- Kraftfahrzeugmechatroniker 12 963 fe nach. Wie schon im Vorjahr befanden sich auf Elektroniker 9 309 Platz 1 und Platz 2 der Kraftfahrzeugmechatro- niker mit 12 963 und der Elektroniker mit 9 309 Fachinformatiker 8 457 Auszubildenden. Der Fachinformatiker ist mit Anlagenmechaniker für Sanitär-, 8 457 Auszubildenden vom fünften auf den drit- Heizungs- und Klimatechnik 8 151 ten Rang geklettert. Häufig besetzt waren auch Industriemechaniker 8 085 die kaufmännischen Berufe: So fanden sich im Jahr 2018 gleich sechs kaufmännische Berufe Kaufmann im Einzelhandel 6 129 in den Top 20 der von Männern am häufigsten erlernten Ausbildungsberufe. Am beliebtesten Industriekaufmann 6 120 war darunter erneut der Kaufmann im Einzel- Kaufmann im Groß- und 5 775 handel mit 6 129 Auszubildenden, gefolgt vom Außenhandel Industriekaufmann (6 120) und dem Kaufmann Kaufmann für Büromanagement 5 352 im Groß- und Außenhandel (5 775). Elektroniker für Betriebstechnik 5 109 Von den 19 833 ausländischen männlichen Aus- Fachkraft für Lagerlogistik 5 001 zubildenden verteilten sich 61,0 Prozent auf die Top 20 Berufe. Die ersten Plätze entfielen auf Verkäufer 4 620 die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroni- ker (1 614), zum Anlagenmechaniker für Sani- Zerspanungsmechaniker 4 347 tär-, Heizungs- und Klimatechnik (1 302), zum Tischler 3 921 Elektroniker (1 251) und zum Verkäufer (726). Mechatroniker 3 669 Metallbauer 3 498 Maler und Lackierer 3 063 Gärtner 3 045 Koch 2 670 Bankkaufmann 2 592 12
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Bei den Frauen konzentrierten sich sogar mehr Top 20 der Ausbildungsberufe weiblicher als zwei Drittel der 106 896 Auszubildenden Auszubildender in NRW 2018 in Nordrhein-Westfalen (71,1 Prozent) auf die Kauff rau für 20 von Frauen am stärksten besetzten Aus- Büromanagement 11 697 bildungsberufe. Das Ranking führten auch in 2018 die Kauffrauen für Büromanagement Medizinische Fachangestellte 10 398 mit 11 697 Auszubildenden an. Weitere kauf- Industriekauff rau 7 110 männische Berufe lagen auf den Plätzen 3 und Zahnmedizinische 5: Industriekauffrauen (7 110) und Kauffrauen Fachangestellte 7 011 im Einzelhandel (5 943). Daneben waren auch Kauff rau im Einzelhandel 5 943 Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen sehr beliebt: Auf Platz 2 lagen die medizinischen Verkäuferin 4 803 Fachangestellten (10 398), gefolgt von den Kauff rau im zahnmedizinischen Fachangestellten (7 011) auf Groß- und Außenhandel 3 492 Platz 4. Handwerkliche Berufe wählten Frauen Friseurin 3 483 seltener aus. In der Liste der Top 20 war mit der Ausbildung zur Friseurin auf Platz 8 (3 483 Steuerfachangestellte 2 823 Auszubildende) nur ein Beruf aus dem Hand- werk vertreten. Bankkauff rau 2 628 Fachverkäuferin im Lebens- mittelhandwerk 2 481 Noch deutlicher ausgeprägt ist die Konzentra- tion auf nur wenige Ausbildungsberufe bei den Verwaltungsfachangestellte 2 220 ausländischen weiblichen Auszubildenden: Sie waren zu 82,9 Prozent in den Top 20 Berufen Hotelfachfrau 2 172 vertreten. Bei den jungen Ausländerinnen lagen Rechtsanwaltsfachangestellte 1 794 die zahnmedizinischen (1 494) und medizini- schen Fachangestellten (1 446) auf den ersten Kauff rau für Versicherungen und Finanzen 1 593 beiden Plätzen, gefolgt von den Friseurinnen Tiermedizinische (747) und den Kauffrauen für Büromanage- Fachangestellte 1 521 ment (714). Die Verkäuferinnen fanden sich mit Kauff rau im Gesundheitswesen 1 293 543 Auszubildenden auf Platz 5. Kauff rau für Spedition und Logistikdienstleistung 1 194 Automobilkauff rau 1 182 Mediengestalterin Digital und Print 1 176 13
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Berufsausbildung im dualen System MINT-Berufe Als MINT-Berufe werden diejenigen Berufe Im Jahr 2018 absolvierten 111 408 Menschen bezeichnet, für deren Verrichtung ein hoher ihre Ausbildung in einem MINT-Ausbildungs- Anteil an Mathematik-, Informatik-, Naturwis- beruf. Dies entspricht einem Anteil von 37,2 senschafts- oder Technikkenntnissen notwen- Prozent. Seit 2013 blieb die Zahl der Auszubil- dig ist. Die in dieser Broschüre ausgewiesenen denden in diesen Berufen mit wenigen Schwan- MINT-Berufe basieren auf der sogenannten kungen weitgehend konstant. Klassifikation der Berufe 2010 (KldB 2010), einer Einteilung durch die Bundesagentur für Auch die Relation zwischen Frauen und Män- Arbeit (siehe Statistik.Arbeitsagentur.de: Klas- nern in MINT-Berufen zeigte sich in den sifikation der Berufe – MINT-Berufe). letzten Jahren recht stabil. 2018 absolvier- ten 100 914 Männer und 10 494 Frauen ihre In der wiederkehrenden Debatte um den Fach- Ausbildung in einem MINT-Beruf. Der An- kräftemangel tritt immer wieder der Begriff der teil der weiblichen Auszubildenden lag da- MINT-Berufe in Erscheinung. Auch die rasant mit bei lediglich 9,4 Prozent und veränderte zunehmende Digitalisierung und die Tatsache, sich in den Vorjahren nur marginal (2013: dass die Arbeitswelt immer stärker technisch 8,9 Prozent bzw. 9 936 Auszubildende). geprägt ist, verschafft den MINT-Berufen einen großen Stellenwert im vorherrschenden Ar- beitsmarktgeschehen. Top 5 der MINT-Ausbildungsberufe männlicher Auszubildender in NRW 2018 Kraftfahrzeugmechatroniker 12 963 Elektroniker FR Energie- und Gebäudetechnik 8 721 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 8 151 Industriemechaniker 8 073 Elektroniker für Betriebstechnik 5 085 14
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Die Verteilung der Auszubildenden auf die An der Spitze der am stärksten von weiblichen einzelnen MINT-Berufe weicht zwischen den Auszubildenden besetzten MINT-Berufe stand Geschlechtern stark voneinander ab. Bei den 2018 erneut die Ausbildung zur Mediengestal- männlichen Auszubildenden dominierten 2018 terin Digital und Print mit der Fachrichtung wie schon im Vorjahr die handwerklichen Beru- Gestaltung und Technik. Etwa jede zehnte jun- fe. So belegte der Kraftfahrzeugmechatroniker ge Frau im MINT-Segment (1 056) absolvierte Platz 1 der beliebtesten MINT-Ausbildungsbe- diese Ausbildung. Bei ihren männlichen Kolle- rufe; circa jeder achte MINT-Auszubildende gen belegte dieser Ausbildungsberuf lediglich (12 963) befand sich in diesem Ausbildungs- einen der hinteren Plätze mit 765 männlichen beruf. Platz 2 belegte der Elektroniker mit der Azubis. Auf Platz 2 der bei Frauen beliebtesten Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik MINT-Ausbildungsberufe befand sich der Beruf mit 8 721 männlichen Auszubildenden, knapp der Augenoptikerin mit 981 Auszubildenden. gefolgt vom Anlagenmechaniker für Sanitär-, Die Ausbildung zur Zahntechnikerin reihte sich Heizungs- und Klimatechnik (8 151). dahinter mit 726 Azubis ein. Top 5 der MINT-Ausbildungsberufe weiblicher Auszubildender in NRW 2018 Mediengestalterin Digital und Print FR Gestaltung und Technik 1 056 Augenoptikerin 981 Zahntechnikerin 726 Bauzeichnerin 672 Chemielaborantin 573 15
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Auszubildende im dualen System Geschlecht und Alter Seit dem Beginn der Berufsbildungsstatistik im Männern nachgefragt werden. Erziehungs-, Jahr 1976 befinden sich deutlich mehr Männer Gesundheits- und Sozialberufe, in denen Frau- als Frauen im dualen System (siehe Grafik Sei- en stärker vertreten sind, werden hingegen im te 8). Bereits im Jahr 1976 lag die Frauenquote Schulberufssystem ausgebildet. Außerdem bei nur 37,4 Prozent (mit einem zwischenzeit- erlangen Mädchen häufiger höhere Schulab- lichen Höchststand von 42,7 Prozent in 1989). schlüsse und setzen ihren Bildungsweg eher an Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in 2018: Nur einer Universität oder Hochschule fort. 35,7 Prozent der Auszubildenden waren weib- lich, 64,3 Prozent männlich. Um die folgenden Aussagen über das Eintritts alter in die duale Berufsausbildung treffen zu Eine Erklärung für den geringeren Frauenanteil können, wurden nur Auszubildende mit einem liegt darin, dass das duale System zu einem neu abgeschlossenen Ausbildungsvertrag im großen Teil von handwerklichen und techni- Berichtsjahr betrachtet. schen Berufen geprägt ist, die stärker von Durchschnittsalter der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in NRW (jeweils am 31.12.) 2008 bis 2018 nach Geschlecht 21,0 20,6 20,61 20,53 20,2 20,49 19,8 19,75 19,65 19,4 19,57 19,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 insgesamt Männer Frauen 16
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Die Auszubildenden werden tendenziell immer vier (74,5 Prozent) weiblichen Auszubildenden älter. Seit 2008 ist der Altersdurchschnitt von waren älter als 18 Jahre, während dieser Anteil Auszubildenden mit neu abgeschlossenem bei den Männern lediglich 67,1 Prozent betrug. Ausbildungsvertrag von 19,65 auf 20,53 Jahre Ein Grund für das gestiegene Eintrittsalter in in 2018 gestiegen. So waren 2018 mit 69,8 Pro- die duale Ausbildung ist der Trend zu höheren zent mehr als zwei Drittel aller Ausbildungsan- allgemeinbildenden Schulabschlüssen (vgl. fängerinnen und -anfänger 19 Jahre oder älter. Broschüre „NRW (ge)zählt: Schulen in Nord- Dabei waren die jungen Frauen im Durchschnitt rhein-Westfalen“), der mit längeren Schulzeiten älter als ihre männlichen Kollegen: Drei von einhergeht. Alter der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in NRW am 31.12.2018 nach Geschlecht in Prozent 5,2 unter 17 Jahre 6,2 3,5 25,0 17 – 18 Jahre 26,7 22,0 32,1 19 – 20 Jahre 29,3 37,1 22,5 21 – 23 Jahre 22,0 23,5 15,1 insgesamt über 23 Jahre 15,9 Männer 13,8 Frauen 17
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Auszubildende im dualen System Staatsangehörigkeit Etwa jede bzw. jeder zehnte Auszubildende in Azubis im Jahr 2018 waren 68,5 Prozent männ- Nordrhein-Westfalen (9,7 Prozent) hatte 2018 lich und 31,5 Prozent weiblich. Gegenüber 2017 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Gegen- stieg die Zahl der ausländischen männlichen über dem Vorjahr ist der Ausländer(innen)an- Auszubildenden dabei deutlich um 25,9 Pro- teil damit um 1,5 Prozent gestiegen. Dennoch zent, die Zahl der ausländischen weiblichen sind die Ausländerinnen und Ausländer unter Auszubildenden nur um 7,1 Prozent. den nordrhein-westfälischen Auszubildenden wie auch im Vorjahr noch immer unterreprä- sentiert, denn der Ausländer(innen)anteil in der In der amtlichen Berufsbildungsstatistik wird die Staatsangehörigkeit und nicht der Migra- Gesamtbevölkerung von Nordrhein-Westfalen tionshintergrund der Auszubildenden erfasst. im Alter von 16 bis einschließlich 25 Jahren lag Besitzt eine Person die deutsche und eine an- 2018 bei 12,6 Prozent. dere Staatsangehörigkeit, wird diese Person als deutsch gezählt. Bei ausländischen Auszu- Auch unter den ausländischen Auszubildenden bildenden wird derzeit nicht erfasst, ob sie sich ist eine vergleichsweise niedrige Frauenquote in einem Flüchtlings- bzw. Asylstatus befinden. zu verzeichnen: Von den 28 971 ausländischen Anteil der ausländischen Auszubildenden in NRW 2018 nach Geschlecht in Prozent 10,3 9,7 8,5 insgesamt Männer Frauen 18
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Betrachtet man nur die ausländischen Auszu- von 180 im Jahr 2015 auf 2 517 im Jahr 2018 bildenden aus denjenigen Herkunftsländern, gestiegen. Ebenso gab es teilweise deutlich aus denen 2018 die meisten Beziehenden von mehr Auszubildende aus Afghanistan, Albani- Regelleistungen nach dem Asylbewerber- en sowie aus dem Irak als noch in 2015. Damit leistungsgesetz stammten, erkennt man seit spiegeln sich die Zuwanderungsbewegungen 2015 einen allgemeinen Anstieg. Die Zahl der geflüchteter Menschen im deutschen Ausbil- syrischen Auszubildenden ist beispielsweise dungsmarkt wider. Ausländische Auszubildende in NRW 2012 bis 2018 nach Staatsangehörigkeit ausgewählter Länder* 3 000 Syrien (2 517) 2 500 Afghanistan (1 992) 2 000 1 500 Albanien (966) Irak (948) 1 000 Guinea (630) Iran (576) Serbien (567) 500 Russische Föderation (498) Nigeria (219) Aserbaidschan (147) 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 * Ausgewählt wurden die zehn Herkunftsstaaten, aus denen in Nordrhein-Westfalen 2018 die meisten Beziehenden von Regelleis- tungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz stammten. Datenquelle: Berufsbildungsstatistik NRW zum 31.12.2018; Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewer- berleistungsgesetz NRW zum 31.12.2018, IT.NRW 19
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Auszubildende im dualen System Die Verteilung der ausländischen Auszubilden- Differenziert nach Regionen waren 2018 die den über die verschiedenen Ausbildungsberei- höchsten Anteile an ausländischen Auszubil- che hinweg differiert stark. Größtenteils waren denden im Ruhrgebiet, in den daran angren- sie 2018 in den Bereichen Industrie, Handel zenden Kreisen sowie in den größeren Städten u. a. (46,1 Prozent) sowie Handwerk (38,2 Pro- festzustellen: Eine überdurchschnittliche Aus- zent) beschäftigt. In den freien Berufen – zu länder(innen)quote hatten die kreisfreien Städ- denen auch die unter den ausländischen weibli- te Bonn (13,6 Prozent) und Köln (13,5 Prozent). chen Auszubildenden beliebten medizinischen Auch in den angrenzenden Kreisen lag der Aus- und zahnmedizinischen Fachangestellten ge- länder(innen)anteil unter den Auszubildenden hören (vgl. Seite 13) – war mit 13,4 Prozent zwischen 10,0 und gut 12,0 Prozent. noch ein mittlerer Anteil der ausländischen Auszubildenden zu finden. Verhältnismäßig In den meisten ländlichen Kreisen Nord- wenige Ausländerinnen und Ausländer waren rhein-Westfalens lag ihr Anteil hingegen weit in den übrigen Ausbildungsbereichen tätig: So darunter. Die Kreise mit den geringsten An gehörten dem öffentlichen Dienst lediglich 1,0 teilen waren Borken (5,1 Prozent) und Höxter Prozent, der Landwirtschaft 0,9 Prozent und (6,1 Prozent). dem Bereich der sonstigen Berufe (Hauswirt- schaft) sogar nur 0,4 Prozent an. Ausländische Auszubildende in NRW 2018 nach Ausbildungsbereichen in Prozent 0,4 1,0 13,4 0,9 Industrie, Handel u. a. Handwerk 46,1 Landwirtschaft Öffentlicher Dienst Freie Berufe 38,2 Sonstige 20
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Anteil der ausländischen Auszubildenden in NRW 2018 in den kreisfreien Städten und Kreisen Minden-Lübbecke Steinfurt Herford Borken Bielefeld Lippe Münster Coesfeld Warendorf Gütersloh Kleve Recklinghausen Paderborn Höxter Wesel Hamm Bottrop Unna Gelsen- Ober- kirchen Soest hausen Herne Dortmund Duis- Essen Bochum burg Mülheim/ Ruhr Ennepe- Ruhr-Kreis Hagen Krefeld Mettmann Märkischer Viersen Hochsauerlandkreis Düssel- Kreis Wuppertal dorf Mönchen- Rem- gladbach scheid Solingen Rhein-Kreis Neuss Olpe Heinsberg Lever- Rheinisch- kusen Bergischer- Kreis Oberbergischer Kreis Rhein- Köln Siegen-Wittgenstein Erft-Kreis Städte- region Rhein-Sieg- Düren Aachen Kreis Bonn Anteil in Prozent Euskirchen unter 7,1 kreisfreie Städte und Kreise 7,1 bis 10,1 Regierungsbezirke Land 10,2 und mehr © GeoBasis-DE/BKG 2020 Grafik: IT.NRW 21
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Auszubildende im dualen System Schulische Vorbildung Die in diesem Kapitel dargestellten Daten be- 3,3 Prozent der zumeist jungen Erwachsenen ziehen sich ausschließlich auf Ausbildungsan- vorweisen. fängerinnen und -anfänger, da die schulische Vorbildung gerade für den Eintritt in die duale Bei weiblichen Auszubildenden ist das Niveau Berufsausbildung von besonderer Relevanz ist. der Schulbildung oft höher als bei ihren männ- lichen Kollegen. So besaß im Jahr 2018 über die Hälfte der Ausbildungsanfängerinnen (50,3 Im Jahr 2018 wurden in Nordrhein-Westfalen Prozent) die (Fach-)Hochschulreife, während 117 153 neue Ausbildungsverträge geschlos- dieser Anteil bei den Ausbildungsanfängern nur sen. Wie schon im Vorjahr besaßen die meis- bei 36,1 Prozent lag. ten Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger die (Fach-)Hochschulreife (41,2 Prozent). Etwa Eine Ausbildung im dualen System steht ein Drittel der Neuzugänge im dualen Aus- Menschen mit unterschiedlichen schulischen bildungssystem verfügte über die Fachober- Vorbildungen offen. Ein Abschluss an einer allge- schulreife und ein Fünftel über einen Haupt- meinbildenden Schule ist keine formale Voraus- schulabschluss. Keinen Abschluss an einer setzung für den Eintritt in eine duale Ausbildung. allgemeinbildenden Schule konnten insgesamt Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in NRW 2008 bis 2018 nach schulischer Vorbildung in Prozent 45 41,2 36,4 33,0 30 29,1 26,7 20,1 15 4,7 3,3 3,1 2,4 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 (Fach-)Hochschulreife ohne Hauptschulabschluss Fachoberschulreife im Ausland erworbener Abschluss, nicht zuzuordnen Hauptschulabschluss 22
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Bereits seit 2007 ist ein Trend zu einer höheren abschluss lag die Ausbildung zum/zur Verkäu- schulischen Vorbildung zu beobachten. Seit- fer/-in auf Platz 1, gefolgt von Kaufleuten im her beginnen immer mehr Menschen mit einer Einzelhandel und Kraftfahrzeugmechatroni- (Fach-)Hochschulreife eine Ausbildung. Dieser ker(inne)n. Anteil stieg von 27,6 Prozent im Jahr 2007 auf 41,2 Prozent im Jahr 2018. Die Gruppe der Aus- Ausländische Auszubildende, die im Jahr 2018 zubildenden mit Hauptschulabschluss hat sich eine Ausbildung im dualen System begannen, demgegenüber im gleichen Zeitraum verklei- hatten öfter einen niedrigeren Schulabschluss nert: Ihr Anteil sank von 27,1 auf 20,1 Prozent. als deutsche Auszubildende. Annähernd ein Viertel der ausländischen Auszubildenden ver- Die schulische Vorbildung hat Einfluss auf fügte über eine (Fach-)Hochschulreife. Knapp die Berufswahl. Junge Erwachsene mit einer ein Drittel besaß einen Hauptschulabschluss (Fach-)Hochschulreife entschieden sich häufig und 7,8 Prozent konnten keinen allgemeinbil- für eine Ausbildung im kaufmännischen Be- denden Schulabschluss vorweisen. Im Jahr reich: als Industriekaufleute, Kaufleute für Bü- 2017 lag der Anteil der ausländischen Auszu- romanagement oder Kaufleute im Groß- und bildenden ohne Schulabschluss noch einen Außenhandel. Bei Personen mit Hauptschul- Prozentpunkt höher. Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in NRW 2018 nach schulischer Vorbildung und Staatsangehörigkeit in Prozent 41,2 (Fach-)Hochschulreife 43,3 25,1 33,0 insgesamt Fachoberschulreife 34,0 25,1 Deutsche Ausländer/-innen 20,1 Hauptschulabschluss 18,8 29,9 3,3 ohne Hauptschulabschluss 2,7 7,8 2,4 im Ausland erworbener 1,2 Abschluss, nicht zuzuordnen 12,1 23
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Auszubildende im dualen System Berufliche Vorbildung Die in diesem Kapitel dargestellten Daten be- 6,9 Prozent der nordrhein-westfälischen Aus- ziehen sich ausschließlich auf Ausbildungsan- zubildenden, die im Jahr 2018 ein neues Aus- fängerinnen und -anfänger, da die berufliche bildungsverhältnis eingingen (insgesamt 8 127 Vorbildung gerade für den Eintritt in die duale Auszubildende), besuchten zuvor eine berufs- Berufsausbildung von besonderer Relevanz ist. qualifizierende Maßnahme mit einer Dauer von mindestens sechs Monaten. Der größte Teil dieser Auszubildenden (46,7 Prozent) hatte die Neben der schulischen Vorbildung wiesen Berufsfachschule ohne vollqualifizierenden Be- zahlreiche größtenteils junge Erwachsene, die rufsabschluss besucht. 20,8 Prozent hatten an 2018 eine duale Ausbildung begannen, auch Berufsvorbereitungsmaßnahmen und weitere bereits eine berufliche Vorbildung auf, z. B. in 20,8 Prozent an betrieblichen Qualifizierungs- Form einer berufsvorbereitenden Qualifizie- maßnahmen teilgenommen, z. B. im Rahmen rung. Die Teilnahme an einer solchen Maßnah- eines Einstiegsqualifizierungsjahrs (EQJ), eines me erhöht die Chancen von Menschen mit ge- Qualifizierungsbausteins oder eines Betriebs ringer Vorbildung auf eine vollqualifizierende praktikums. Vergleichsweise wenige Auszu- Berufsausbildung. bildende (7,5 bzw. 4,2 Prozent) absolvierten ein schulisches Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder ein schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag in NRW 2018 nach Art der berufsvorbereitenden Qualifizierungsmaßnahme in Prozent 7,5 4,2 Berufsfachschule ohne vollqualifizierenden Berufsabschluss (BFS) 20,8 Berufsvorbereitungsmaßnahme (BVM) 46,7 betriebliche Qualifizierungsmaßnahme (BQM) schulisches Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) schulisches Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) 20,8 24
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Weitere 3 753 Auszubildende, die im Jahr 2018 zubildende). 22,2 Prozent starteten ihre zweite ihre Ausbildung begannen, hatten zuvor sogar Ausbildung im Handwerk (834 Auszubildende), schon eine duale Ausbildung erfolgreich ab- 5,1 Prozent in den freien Berufen (192 Auszubil- geschlossen, dies entspricht einem Anteil von dende) und 4,7 Prozent im öffentlichen Dienst 3,2 Prozent aller neuen Auszubildenden. (177 Auszubildende). Die wenigsten Personen mit erstem Berufsabschluss nahmen eine wei- Die meisten Personen, die 2018 einen Vertrag tere Ausbildung im Bereich Landwirtschaft für eine zweite duale Ausbildung geschlossen (3,0 Prozent bzw. 114 Auszubildende) und in haben, haben sich mit einem Anteil von 64,8 den sonstigen Berufen (0,1 Prozent bzw. 6 Aus- Prozent für einen Ausbildungsberuf im Bereich zubildende) auf. Industrie, Handel u. a. entschieden (2 433 Aus- Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag und bereits abgeschlossener Berufsausbildung in NRW 2018 nach Ausbildungsbereichen in Prozent 0,1 5,1 4,7 3,0 Industrie, Handel u. a. Handwerk 22,2 Landwirtschaft Öffentlicher Dienst 64,8 Freie Berufe Sonstige 25
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Ausbildungserfolg Erfolgsquote bei Abschlussprüfungen Im Jahr 2018 bestand die überwiegende Mehr- zu 91,9 Prozent erfolgreich ihre Ausbildung, bei heit der Auszubildenden erfolgreich ihre Ab- den Männern lag die Erfolgsquote 2,9 Prozent- schlussprüfung: Die Erfolgsquote, d. h. der punkte niedriger. Anteil der Auszubildenden, die ihre Abschluss- prüfung bestanden, lag bei 90,1 Prozent. In den Die Erfolgsquote unterscheidet sich auch nach letzten Jahren unterlag die Erfolgsquote nur Ausbildungsbereichen: So bestanden im öf- geringfügigen Schwankungen und war durch- fentlichen Dienst etwa 94,3 Prozent der Aus- gängig hoch. zubildenden die Abschlussprüfung erfolgreich, bei den Frauen betrug der Anteil sogar 96,4 Frauen waren dabei erfolgreicher als ihre männ- Prozent. Im Handwerk war die Erfolgsquote von lichen Kollegen: Im Jahr 2018 absolvierten sie insgesamt 82,5 Prozent demgegenüber deut- Erfolgsquote der Auszubildenden bei Abschlussprüfungen in NRW 2018 nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht in Prozent 91,9 90,8 92,6 90,1 89,0 89,7 83,5 80,6 78,3 insgesamt Deutsche Ausländer/-innen insgesamt Männer Frauen 26
IT.NRW • Berufsbildung in NRW lich niedriger. Auch hier zeigte sich ein größerer Auszubildende, die keine deutsche Staatsange- Erfolg bei den Frauen: Mit 87,2 Prozent lag ihre hörigkeit hatten, bestanden ihre Abschlussprü- Erfolgsquote 6,0 Prozentpunkte über der der fung seltener. Während die deutschen Prüflinge männlichen Kollegen. zu 90,8 Prozent erfolgreich waren, bestanden die ausländischen Prüfungsteilnehmerinnen Im öffentlichen Dienst ist die Erfolgsquote bei und -teilnehmer ihre Abschlussprüfung nur Abschlussprüfungen bereits seit Jahren be- zu 80,6 Prozent. Die Erfolgsquote der auslän- sonders hoch. In den Jahren 2010 bis 2018 dischen Prüfungsteilnehmerinnen lag dabei schwankte sie nur leicht zwischen 93,8 und mit 83,5 Prozent deutlich über der der jungen 96,5 Prozent. Im Handwerk ist hingegen eine Ausländer (78,3 Prozent). Bei den deutschen durchweg niedrigere Erfolgsquote festzustel- Prüflingen war das 2018 ähnlich. Die Erfolgs- len: In demselben Zeitraum bewegte sie sich quote lag bei den Frauen mit 92,6 Prozent über hier zwischen 82,1 und 84,0 Prozent. der der Männer (89,7 Prozent). Erfolgsquote der Auszubildenden bei Abschlussprüfungen in NRW 2018 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht in Prozent 90,1 Ausbildungsbereiche 89,0 insgesamt 91,9 93,0 Industrie, Handel u. a. 92,5 93,7 82,5 Handwerk 81,2 87,2 84,5 Landwirtschaft 83,6 88,8 94,3 Öffentlicher Dienst 90,9 96,4 89,4 Freie Berufe 91,7 89,2 insgesamt 84,1 Sonstige 77,8 Männer 84,9 Frauen 27
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Ausbildungserfolg Vertragslösungsquote Die Vertragslösungsquote gibt den Anteil der Gesamtwert. Besonders häufig wurden vorzei- vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge an al- tige Vertragslösungen im Handwerk bei Frauen len neu abgeschlossenen Verträgen wieder. Im registriert: Mit einem Wert von 40,5 Prozent lag Jahr 2018 wurde gut ein Viertel aller begonne- die Lösungsquote bei ihnen hier 5,1 Prozent- nen Ausbildungsverhältnisse (25,7 Prozent) punkte höher als bei den männlichen Kollegen vorzeitig gelöst. Dabei lag die Vertragslösungs- und sogar 15,1 Prozentpunkte über der Quote, quote der Frauen in Höhe von 25,4 Prozent et- die Frauen in den Ausbildungsbereichen insge- was unter der der Männer (25,9 Prozent). samt aufweisen. Eine verhältnismäßig hohe Vertragslösungs- Die mit Abstand niedrigste Vertragslösungs- quote verzeichnete 2018 der Handwerksbe- quote aller Ausbildungsbereiche ist 2018 mit reich: Hier wurde mehr als ein Drittel (36,4 nur 6,5 Prozent im öffentlichen Dienst festzu- Prozent) der laufenden Ausbildungsverhält- stellen. In den Jahren 2010 bis 2018 bewegte nisse vorzeitig beendet, damit lag dieser Aus- sich diese Quote bereits auf einem ähnlich nied- bildungsbereich 10,7 Prozentpunkte über dem rigen Niveau und lag bei maximal 8,3 Prozent. Vertragslösungsquote der Auszubildenden in NRW 2018 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht in Prozent 25,7 Ausbildungsbereiche insgesamt 25,9 25,4 21,6 Industrie, Handel u. a. 21,3 22,1 36,4 Handwerk 35,4 40,5 25,0 Landwirtschaft 24,8 26,0 6,5 Öffentlicher Dienst 9,0 5,0 27,1 Freie Berufe 29,1 26,9 insgesamt 30,3 Sonstige 29,0 Männer 30,4 Frauen 28
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Wie bereits im Vorjahr wurden Ausbildungs- Eine Vertragslösung bedeutet nicht unbedingt verträge mit ausländischen Auszubildenden einen endgültigen Abbruch der Berufsausbil- im Jahr 2018 häufiger vorzeitig gelöst als Ver- dung. Vertragslösungen werden auch vollzogen, träge mit deutschen Auszubildenden. Mit einer um einen Betriebs- oder Berufswechsel inner- Vertragslösungsquote von 32,9 Prozent lag sie halb des dualen Systems zu ermöglichen. bei den Ausländerinnen und Ausländern 8,0 Da zum aktuellen Berichtsjahr nicht bekannt Prozentpunkte über der der Auszubildenden ist, wie viele der Auszubildenden mit neu abge- mit deutscher Staatsangehörigkeit. Beson- schlossenem Vertrag diesen künftig vorzeitig ders hoch ist die Quote bei den ausländischen lösen werden, wird die Vertragslösungsquote jungen Männern, deren Ausbildungsverträge des aktuellen Ausbildungsjahrgangs nach ei- zu 34,6 Prozent vorzeitig gelöst wurden. Bei nem Schichtenmodell des Bundesinstituts für den Ausländerinnen wurden demgegenüber Berufsbildung (BIBB) ermittelt (siehe Glossar). nur 29,9 Prozent der laufenden Ausbildungs- verhältnisse vorzeitig beendet. Damit lag die Quote nur 5,0 Prozentpunkte höher als bei den deutschen Frauen. Vertragslösungsquote der Auszubildenden in NRW 2018 nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht in Prozent 34,6 32,9 29,9 25,7 25,9 25,4 24,9 24,8 24,9 insgesamt Deutsche Ausländer/-innen insgesamt Männer Frauen 29
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Fortführende Qualifikationen Berufliche Weiterbildung Einen weiteren Teilbereich des Berufsbildungs- Die höchste Weiterbildungsbeteiligung wur- systems stellt die berufliche Weiterbildung dar. de im Jahr 2018 im Bereich der Meister- und In der Berufsbildungsstatistik fallen hierunter Fortbildungsprüfungen festgestellt: Mit 19 449 – die Meister- und Fortbildungsprüfungen, Prüflingen entfielen 37,2 Prozent aller wahr – die Ausbildereignungsprüfungen, genommenen Weiterbildungsmaßnahmen auf – sog. Externenprüfungen zur Erweiterung diesen Bereich, das sind 8,1 Prozent weniger der vorhandenen beruflichen Qualifikation, als im Vorjahr. Dicht dahinter folgten mit 19 269 z. B. durch Ablegen einer Abschlussprüfung Prüflingen die Ausbildereignungsprüfungen mit aufgrund von Berufserfahrung, sowie 36,9 Prozent. An Umschulungsprüfungen nah- – die Umschulungsprüfungen. men 9 735 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil (18,6 Prozent). Externenprüfungen wurden mit 3 774 Prüflingen (7,2 Prozent) eher weniger wahrgenommen. Teilnahmen an Maßnahmen der beruflichen Teilnehmende an Meister- und Fortbildungs- Weiterbildung in NRW 2018 nach Art prüfungen in NRW 2018 nach Prüfungserfolg der Prüfung in Prozent und Geschlecht 18,6 19 449 16 668 36,9 13 278 11 541 37,2 6 171 7,2 5 127 insgesamt Männer Frauen Ausbildereignungsprüfung insgesamt davon bestanden Externenprüfung Meister- und Fortbildungsprüfung Umschulungsprüfung 30
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Von den 19 449 Teilnehmerinnen und Teilneh- Die in den einzelnen Ausbildungsbereichen am mern haben 16 668 (85,7 Prozent) die Meister- häufigsten absolvierten Meister- und Fortbil- und Fortbildungsprüfung bestanden. Dabei ha- dungsprüfungen waren im Jahr 2018 Prüfun- ben mit 68,3 Prozent deutlich mehr Männer als gen zum bzw. zur: Frauen an den Prüfungen teilgenommen. Die – Industriemeister/-in Fachrichtung Metall meisten Männer (6 996) absolvierten eine Prü- (Industrie, Handel u. a.) (1 053 Prüflinge) fung im Handwerksbereich, von ihnen waren – Fachperson für kaufmännische Betriebs- 96,9 Prozent erfolgreich. Bei den weiblichen führung nach der Handwerksordnung Prüflingen war der Bereich Industrie, Handel (Handwerk) (2 208 Prüflinge) u. a. mit 3 600 Teilnehmerinnen am stärksten – Gärtnermeister/-in Fachrichtung Garten- vertreten, dort haben 75,5 Prozent ihre Meister- und Landschaftsbau oder Fortbildungsprüfung erfolgreich abgelegt. (Landwirtschaft) (183 Prüflinge) – Angestellte/-r im Verwaltungsdienst, Unabhängig vom Geschlecht bildeten sich die 1. Prüfung meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im (öffentlicher Dienst) (151 Prüflinge) Bereich Industrie, Handel u. a. fort. 9 294 Meis- – Steuerfachwirt/-in ter- und Fortbildungsprüfungen wurden hier (freie Berufe) (270 Prüflinge) absolviert, das sind 47,8 Prozent. Dicht dahin- – Meister/-in der Hauswirtschaft ter folgte das Handwerk mit 8 514 absolvierten (sonstige Berufe) (30 Prüflinge) Prüfungen (43,8 Prozent). In den übrigen Aus- bildungsbereichen spielten die Meister- und Fortbildungsprüfungen eher eine geringfügige Rolle. Teilnehmende an Meister- und Fortbildungsprüfungen in NRW 2018 nach Prüfungserfolg und Ausbildungsbereich 9 294 Industrie, Handel u. a. 6 975 8 514 Handwerk 8 259 297 Landwirtschaft 243 504 Öffentlicher Dienst 489 810 Freie Berufe 675 insgesamt 30 Sonstige 24 davon bestanden 31
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Fortführende Qualifikationen Aufstiegsfortbildungen Dieses Kapitel bezieht sich ausschließlich auf und Teilnehmer an einer Aufstiegsfortbildung Daten der Erhebung zur Förderung der berufli- seit 1996 Leistungen nach dem Aufstiegsfort- chen Aufstiegsfortbildung nach dem Aufstiegs- bildungsförderungsgesetz (AFBG) beantragen. fortbildungsförderungsgesetz (AFBG). Das Gesetz sieht vor, die Fortbildungsmotiva Maßnahmen zum Ausbau der bereits vorhan- tion des beruflichen Nachwuchses zu verstär- denen beruflichen Qualifikation sind meist von ken. Zudem soll potenziellen Existenzgründe- längerer Dauer und kostenintensiv. Personen, rinnen und -gründern ein Anreiz geschaffen die einen beruflichen Aufstieg bzw. einen Meis- werden, nach erfolgreichem Abschluss einer tertitel anstreben, sind daher häufig auf finan- Aufstiegsfortbildung den Schritt in die Selbst- zielle Hilfen angewiesen. Für die Kosten der ständigkeit zu wagen. Bildungsmaßnahme können Teilnehmerinnen Geförderte Personen nach Geschlecht und gewährte Förderungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) in NRW 2008 bis 2018 25 000 120 000 100 000 20 000 Förderungen in 1 000 Euro 80 000 Anzahl Personen 15 000 60 000 10 000 40 000 5 000 20 000 0 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 männlich weiblich Förderungen insgesamt 32
IT.NRW • Berufsbildung in NRW Aufgrund der Ähnlichkeit zum BAföG für Stu- Jahr zuvor (+2,3 Prozent). Das finanzielle För- dierende werden die Leistungen nach dem dervolumen lag bei 97,8 Millionen Euro und ist Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz auch damit um 1,7 Prozent gestiegen. Das Gesamt- als Aufstiegs-BAföG bezeichnet. Nur unter be- fördervolumen teilt sich auf in 57,2 Millionen stimmten Voraussetzungen haben Interessierte Euro, die als Darlehen und 40,6 Millionen Euro, einen Anspruch auf finanzielle Förderung der die als Zuschüsse bewilligt wurden. Bildungsmaßnahme. Die Unterstützung erfolgt dabei teils als Darlehen, teils als Zuschuss, der Die 20 097 geförderten Männer bildeten sich nicht zurückgezahlt werden muss. 2018 am häufigsten in Qualifikationsmaß- nahmen zum geprüften Industriemeister Metall Im Jahr 2018 erhielten 26 583 Personen in (2 292), zum Kraftfahrzeugtechnikermeister Nordrhein-Westfalen Leistungen nach dem (1 395) und zum staatlich geprüften Maschi- AFBG, das waren 606 Personen mehr als ein nenbautechniker (1 383) fort. Top 10 der nach dem AFBG geförderten Aufstiegsfortbildungen männlicher Teilnehmer in NRW 2018 Industriemeister Metall (gepr.) 2 292 Kraftfahrzeugtechnikermeister 1 395 Staatl. gepr. Maschinenbautechniker 1 383 Elektrotechnikermeister 1 050 Installateur- und Heizungsbauermeister 894 Logistikmeister (gepr.) 804 Industriemeister Elektrotechnik (gepr.) 723 Staatl. gepr. Elektrotechniker 651 Industriemeister Chemie (gepr.) 537 Technischer Betriebswirt (gepr.) 525 33
Berufsbildung in NRW • IT.NRW Fortführende Qualifikationen Auch 6 486 Frauen wurden durch das Auf- Der Großteil der geförderten Personen bildete stiegs-BAföG unterstützt, dies ist ein Zuwachs sich 2018 bereits in sehr jungen Jahren fort: von 4,1 Prozent zum Vorjahr. Bei ihnen waren Knapp zwei Drittel der Geförderten waren unter 2018 die Fortbildungen zur staatlich anerkann- 30 Jahre alt (65,6 Prozent). Zudem haben die ten Erzieherin (690), zur Friseurmeisterin (576) meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer (59,9 und zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin (549) Prozent) die Möglichkeit wahrgenommen, ihre am beliebtesten. Aufstiegsfortbildung in Teilzeit durchzuführen. Eine ausländische Staatsangehörigkeit besa- ßen insgesamt 1 377 (5,2 Prozent) der Lehr- gangsteilnehmerinnen und -teilnehmer, darun- ter kamen 63,9 Prozent aus Nicht-EU-Ländern. Top 10 der nach dem AFBG geförderten Aufstiegsfortbildungen weiblicher Teilnehmerinnen in NRW 2018 Staatl. anerk. Erzieherin 690 Friseurmeisterin 576 Wirtschaftsfachwirtin (gepr.) 549 Bilanzbuchhalterin (gepr.) (IHK) 513 Fachwirtin im Gesundheits- 285 und Sozialwesen Verwaltungsfachwirtin 174 Personalfachkauffrau (gepr.) 156 Handelsfachwirtin (gepr.) 144 Immobilienfachwirtin (gepr.) 144 Augenoptikermeisterin 138 34
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