Bioenergie Basisdaten 2017 - Österreich - Klimaaktiv
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Basisdaten 2017 Bioenergie Zahlen und Mit neuen Ökostrom! m Grafiken zu Österreich www.biomasseverband.at
Vorwort Inhaltsverzeichnis Wissensgrundlage für die Energiewende Energie allgemein ………………………………………………………………………………..……… 04 Klima ……………………………………………………………………………………………………...…… 08 Verehrte Leserinnen und Leser! Bereits in der 7. Auflage veröffentlicht der Österreichische Biomasse-Verband die Biomasse-Landkarte Österreich …………………………………………………………………… 12 Basisdaten Bioenergie Österreich. Wie gewohnt zeichnet sich die Broschüre durch topaktuelles Daten- und Zahlenmaterial rund um die Themen Energienutzung, Volkswirtschaftliche Effekte ……………………………………………………………………..… 14 erneuerbare Energien und insbesondere Biomasse aus. Ergänzt durch Umrechnungs tabellen und wichtige Zahlenwerte präsentieren sich die Basisdaten Bioenergie Fossile Energien …………………………………………………………………………………...……… 15 somit als überaus praktisches Nachschlagewerk. Bioenergie-Potenziale bis 2030 …………………………………………………………………... 18 Angesichts der Diskussionen um den Ökostrom finden Sie in dieser Auflage neue Energiefluss Österreich 2015 ………………………………………………………………….…… 20 Grafiken zur Ökostromerzeugung im Jahresverlauf und zum Stromaufkommen im Winter. Es zeigt sich, dass Bioenergie die einzige erneuerbare Energiequelle ist, die Wärme aus Biomasse ………………………………………………………………………………...… 22 wetterunabhängig das ganze Jahr über und 24 Stunden am Tag konstant Strom Pelletsproduktion in Österreich …………………………………………………………………… 29 liefert. Zusätzlich stellen Biomasse-KWK-Anlagen 20 % der in Österreich erzeugten Fernwärme bereit. Angesichts des steigenden Stromverbrauchs und Stromimporten Biotreibstoffe ……………………………………………………………………………………….......… 30 auf Rekordniveau ist ein ambitionierter Ökostromausbau zwingend erforderlich. Strom aus Biomasse …………………………………………………………………………………..… 37 Auch die herausragende Bedeutung der Bioenergie, ohne die keine Energiewende möglich ist, wird stärker hervorgehoben. Wie die neuen Basisdaten Bioenergie 2017 Biogas ………………………………………………………………………………………………………..... 44 belegen, betrug der Anteil erneuerbarer Energien ohne Bioenergie am Bruttoin- Wald und Holz …………………………………………………………………………………………..… 46 landsverbrauch statt 29 % gerade einmal 12 %. Biomasseflüsse in Österreich ………......…………………………………………………….....… 56 Die Basisdaten bieten für Außenstehende einen guten Überblick in S achen Bio- energie und halten für die Experten die gängigsten Kennzahlen immer griffbereit. Umrechnungstabellen ………………………………………………………………………………….. 60 Stichhaltige Argumente müssen mit fundiertem Datenmaterial untermauert werden können; wir hoffen, dass Ihnen die vorliegende Publikation dabei behilflich ist. Heizwerte von Holzsortimenten …………………………………………………………………... 61 Energieträger im Vergleich ………………………………………………………………………….. 62 Wichtige Zahlenwerte …………………………………………………………………………………. 63 Dipl.-Ing. Josef Plank Dipl.-Ing. Christoph Pfemeter Präsident des Geschäftsführer des Österreichischen Österreichischen Biomasse-Verbandes Biomasse-Verbandes 2 3
Energie allgemein Bruttoinlandsverbrauch Bioenergie 2015 24,1 % Brennholz Brennholz 33,8 % Holzabfall (Sägenebenprodukte, Rinde etc.) 11,9 % Ablauge der Papierindustrie Bruttoinlandsverbrauch Energie 2015 Biogene 5,4 % Pellets flüssig Gesamt 29,2 % Erneuerbare 12,0 % Bioethanol, Biodiesel, Pflanzenöle Pellets 240,9 PJ 31,3 % Öl 5,2 % Bio-, Deponie- und Klärgas Ablauge Kohle Erneuerbare 4,7 % Öl, nicht-energetischer Verbrauch Papier- 4,4 % Tiermehl, Klärschlamm, Stroh, div. Biogene 19,5 % Gas industrie Hackschnitzel, 3,2 % Hausmüll Bioanteil Sägenebenprodukte, 1,0 % Gas, nicht-energetischer Verbrauch Rinde 0,2 % Holzkohle Gas Gesamt 1.409 PJ 9,6 % Kohle Anteil Holz: 75,3 % Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz 2015
Entwicklung Bruttoinlandsverbrauch Energie 1970 bis 2015 und Potenziale bis 2030 • Die österreichische Plattform für F&E im Bereich der Bioenergie Reduktion des BIV 2030 • Ihr kompetenter Partner für spezielle Technologietransferleistungen PJ laut Szenario WAM plus, Umweltbundesamt Gesamt und internationale Innovationsprogramme 1.500 Nicht-energeti- scher Verbrauch 1.200 Fossile Energie Umgebungswärme 900 Solarthermie Photovoltaik 600 Wind Wasserkraft 300 Bioenergie Quelle: Statistik Austria, 0 Energiebilanzen 1970–2015, 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1970 2015 2030 2010 Potenziale laut EE-Verbänden Der Bruttoinlandsverbrauch Energie ist zwischen den Jahren 1970 und 2005 von 797 PJ auf einen Rekordwert von fast 1.450 PJ gestiegen. Seitdem stagniert der Energieverbrauch (mit Schwankun- gen) auf diesem hohen Niveau. Der Bruttoinlandsverbrauch an erneuerbarer Energie erhöhte sich ENERG IEY IJAIAENERG IEY IJAIAENERG IEY IJAIA BIOENERGY 2020+ GmbH, Inffeldgasse 21b, 8010 Graz, 0316 / 873 9201, office@bioenergy2020.eu; www.bioenergy2020.eu енергия . ενεργεια енергия . ενεργεια енергия . ενεργεια seit 1970 von 124 PJ auf 413 PJ im Jahr 2012 und verharrte danach in etwa auf diesem Level. Bei einer Reduzierung des Energieverbrauchs auf 1.229 PJ (Szenario WAM plus) könnten die erneuer- Eco-HK 35 Eco-HK 35 Eco-HK 35 baren Energien ihren Anteil bis zum Jahr 2030 von derzeit knapp 30 % auf fast 60 % verbessern. Entwicklung Bruttoinlandsverbrauch Bioenergie 1970 bis 2015 PJ A+ A⁺⁺⁺ A+ A⁺⁺⁺ A+ A⁺⁺⁺ 350 * * * 300 Mittelfristiges A⁺⁺ A++ A⁺⁺ A++ A⁺⁺ A++ 250 Potenzial A⁺ A⁺ A⁺ 200 150 + iogene Brenn- B und Treibstoffe A + A + A 100 Brennholz B B B + + + 50 0 Quelle: C C C Statistik Austria, PELLETS STÜCKHOLZ HACKGUT 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Energiebilanzen 1970–2015, Potenzial ÖBMV HEIZUNG D D HEIZUNG D HEIZUNG Der Bruttoinlandsverbrauch Bioenergie hat sich seit 1970 mehr als verfünffacht und erreichte + + • Geringster Platzbedarf E(nur 0,45 m²) E + • Autom. Putzeinrichtung • Zündautomatik optional E • Energiesparend & kostensenkend 2015 etwa 241 PJ. Der Brennholzverbrauch ist seit den 1980er-Jahren relativ konstant geblieben. • Preiswert & stromsparend • Bedienung per • Stufen-Brecher-Rost Biogene Brenn- und Treibstoffe haben vor allem seit dem Jahr 2002 einen steilen Anstieg erfahren. F • Modern & fortschrittlich F Lambda-Touch-Tronic F • ECO-Austragung uvm. Bei Ausnutzung der Potenziale könnten in Österreich etwa 340 PJ Bioenergie bereitgestellt werden. 6 + G + *zB. Nano-PK15 Verbundlabel inkl. Regelung G + *zB. HV30 Verbundlabel inkl. Regelung G *zB. Eco-HK 35 Verbundlabel inkl. Regelung Tel. +43 (0) 77 23 / 52 74 - 0, www.hargassner.at
Klima Das globale CO2-Budget von 1870 bis 2015 (Mrd. Tonnen CO2/J) 40 20 Fossile Energie VOM ENERGIEEFFIZIENZGESETZ BETROFFEN? Quellen Entwaldung 0 Save Energy Austria ist Ihr verlässlicher Aufforstung Senken Anreicherung Anbieter von Energieeffizienzmaßnahmen und –20 in der Atmosphäre modernsten Systemen zum Energiemonitoring nreicherungen A in den Ozeanen –40 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2015 Quelle: 15 Global Carbon Project, 2016 www.saveenergy-austria.at Die globalen CO2-Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe erreichten 2015 mit 36,3 Gigaton- Biomasse – Energie für die Zukunft. nen den höchsten Wert in der Geschichte der Menschheit. Sie machten 88 % der gesamten weltweiten CO2-Emissionen aus. Das globale CO2-Budget zur Begrenzung des durchschnittlichen globalen Tempe- raturanstiegs auf maximal 2 °C liegt für die Jahre 2000 bis 2050 bei 886 Gt CO2. Bis 2010 wurde bereits ein Drittel dieses Budgets aufgebraucht, bis 2050 verbleiben somit nur noch 565 Gt. Im Vergleich dazu beträgt das globale CO2-Potenzial der sicheren fossilen Reserven mit 2.795 Gt rund das Fünffache. Wir liefern die Technik. Vergleich des globalen CO2-Budgets für das 2 °C-Ziel mit dem CO2-Potenzial der globalen s icheren fossilen Reserven CO2 gebunden in globalen Reserven an fossilen Brennstoffen Kohle Öl Gas Globales Kohlenstoff-Budget für 2°C-Ziel bereits verbrannt übrig bis 2050 von 2000 bis 2010 Quelle: Carbon Tracker www.jenz.at 565 886 GtCO2 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 JENZ Österreich GmbH · Kasten 203 · A-3072 Kasten 8 Tel.: +43 (0) 2744/7819 · n.goldnagl@jenz.de
Entwicklung Treibhausgasemissionen und Szenarien bis 2030 Änderung der Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2015 Mio. t CO2-Äquivalente Mio. t CO2-Äquivalente 100 8 +8,3 Verkehr 80 6 +0,3 Fluorierte Gase 4 60 Inventur 1990–2015 –0,8 Energie und Industrie Aktuelle Politik (WEM) 2 –1,3 Landwirtschaft EU-Zielvorgaben (–36 %) 40 0 Szenario Erneuerbare Energie –1,4 Abfallwirtschaft 2 °C-Ziel -2 20 Kyoto-Ziel (68,6 Mio. t) –5,1 Gebäude -4 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 -6 Quelle: Umweltbundesamt, 2017 Quelle: Inventurwerte, Szenario aktuelle Politik (WEM) und Szenario Erneuerbare Energie, Umweltbundesamt; EU-Zielvorgaben, EU-Kommission und Berechnungen ÖBMV; 2 °C-Ziel, ÖBMV Die Treibhausgasemissionen Österreichs lagen 2015 mit 78,9 Mio. Tonnen CO2e immer noch über dem Wert von 1990. Mit bestehenden Maßnahmen (Szenario WEM) sinken die Emissionen auch Durch Nutzung erneuerbarer Energien vermiedene Treibhausgas- bis 2030 kaum. Österreich muss gemäß EU-Vorgabe den Treibhausgasausstoß der nicht vom Emis- emissionen (CO2-Äquivalente) im Jahr 2015 sionshandel erfassten Quellen gegenüber dem Jahr 2005 bis 2020 um 16 % reduzieren, bis 2030 um 36 %. Aber auch mit den EU-Vorgaben lassen sich die Verpflichtungen aus dem Pariser Klima- abkommen nicht erreichen, denn dieses sieht eine Reduktion von mindestens 80 % bis 2050 vor. Treibstoffe Gesamt: 29,0 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen 2015 (CO2-Äquivalente) Wärme Strom 45,3 % Energie und Industrie Land- 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 wirtschaft 28,0 % Verkehr Mio. Tonnen CO2-Äquivalente Gesamt Energie 10,1 % Gebäude Treibstoffe aus: Biodiesel Bioethanol Pflanzenöl Biogas Gebäude und 78,9 Mio. t Industrie 10,1 % Landwirtschaft Wärme aus: Holzbrennstoffen Fernwärme Laugen Solarthermie CO2e Umgebungswärme Biogas Geothermie 3,8 % Abfallwirtschaft Strom aus: Wasserkraft Windkraft Holzbrennstoffen Laugen Photovoltaik Verkehr 2,6 % Fluorierte Gase Biogas Geothermie Quelle: Erneuerbare Energie in Zahlen, Peter Biermayr, 2016 Quelle: Umweltbundesamt, 2017 Im Jahr 2015 konnten durch den Einsatz erneuerbarer Energien in Österreich 29,0 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden. 17,3 Mio. Tonnen CO2e entfielen auf den Sektor Strom, Die Sektoren Verkehr sowie Energie und Industrie sind in Österreich für nahezu drei Viertel der 9,6 Mio. Tonnen CO2e auf den Bereich Wärme und 2,1 Mio. Tonnen CO2e auf Treibstoffe. Treibhausgasemissionen verantwortlich. Den stärksten Anstieg der Emissionen seit 1990 verzeich- 13,8 Mio. eingesparte Tonnen CO2e gingen auf das Konto der Wasserkraft, rund 12,4 Mio. Tonnen net der Verkehr mit plus 60 % (+8,3 Mio. t CO2e). Neben den gestiegenen Fahrleistungen auf CO2e wurden durch den Einsatz biogener Energieträger vermieden. Österreichs Straßen ist dafür auch der Tanktourismus verantwortlich. Der Einsatz von Biotreib Weitere größere Beiträge im Stromsektor lieferten hinter der Wasserkraft die Windkraft mit stoffen sorgte ab 2005 für einen geringfügigen Emissionsrückgang. 1,6 Mio. Tonnen und die feste Biomasse mit 0,9 Mio. Tonnen. Die größte Einsparung im Wärmesektor Die größte Emissionsreduktion seit 1990 wurde mit minus 40 % (–5,1 Mio. t CO2e) im Sektor erbrachten Holzbrennstoffe mit 5,6 Mio. Tonnen (58 %), gefolgt von Fernwärme (21 %) und energe- Gebäude erzielt. Gründe sind mildere Winter und der Ersatz von Heizöl und Erdgas durch Biomasse. tisch genutzten Ablaugen (11 %). Bei den Treibstoffen stellte Biodiesel mit 89 % den Löwenanteil. 10 11
Biomasse-Landkarte Österreich Bioenergie-Branche in Österreich, Datenbasis 2015/2016 Anzahl Farbe Sektor Anzahl Farbe Sektor 855 Biowärme-Partner 2108 Biomasse-Heizwerke 636 Biowärme-Installateursbetriebe und 1.860 MW Gesamtleistung, 219 Biowärme-Rauchfangkehrerbetriebe 4.650 GWh Wärme/Jahr 266 Hafner 111 Biomasse-KWK-Anlagen 300 Biogasanlagen 313 MW elektrische Leistung, 80 MW elektrische Leistung, 2.128 GWh Strom/Jahr, 559 GWh Strom/Jahr, 4.457 GWh Wärme/Jahr 335 GWh Wärme/Jahr, 106 GWh Biomethan/Jahr 61 Lehre, Forschung und Ausbildung 1,5 Millionen Tonnen Düngemittel/Jahr 21 Forschungseinrichtungen 13 Hochschulen 20 Biotreibstoffe 27 Ausbildungsstätten 1 Bioethanolanlage 9 Biodieselanlagen 105 Biomasse-Technologien 10 Pflanzenölanlagen 58 Kessel- und Ofenhersteller 40 Pelletsproduktionen 16 Anlagenplaner/Engineering 1.001.000 Tonnen Pellets/Jahr 16 Zulieferindustrie 15 Holzhackmaschinen/ 22 Holzgas-KWK-Anlagen Brennholztechnik 10 km 12 13
Volkswirtschaftliche Effekte Fossile Energien Primäre Umsätze Entwicklung des Rohölpreises 1990 bis 8/2017 aus Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien 2015 US-Dollar/Barrel Brent 160 Feste Biomasse 739/1.305 140 Biotreibstoffe 3/396 120 Biogas 36/151 100 Geothermie 0/20 Photovoltaik Investitionseffekte 475/139 80 Solarthermie Energiebereitstellung 228/213 60 Wärmepumpe 292/223 40 Wasserkraft 286/1.348 20 Windkraft 666/404 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 8/2017 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 Mio. Euro Quelle: U. S. Energy Information Administration eia Quelle: Erneuerbare Energie in Zahlen, Peter Biermayr, 2016 Ab dem Jahr 2000 kam es aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage zu einem starken Preisanstieg Mit mehr als 2 Mrd. Euro leistet der Sektor der festen Biomasse den größten Beitrag (30 %) zum für Erdöl, der seinen Höhepunkt 2008 mit 144 US-Dollar erreichte. Nach dem Preisabfall während der Gesamtumsatz der erneuerbaren Energien. Fast jeder zweite Arbeitsplatz der Branche Erneuerbare Wirtschaftskrise überschritt der Ölpreis 2011 wieder die 100-Dollar-Marke. Ende 2014 sank der Wert Energie ist im Bereich der Biomassenutzung angesiedelt. Der überwiegende Anteil der Arbeitsplatz im Zuge eines Preiskriegs zwischen den Öl fördernden Staaten auf unter 50 US-Dollar. Die Reduzie- effekte resultiert aus der Bereitstellung der Brennstoffe (Stückgut, Hackgut, Holzpellets, …). rung der Fördermenge durch die OPEC führte 2017 zu einer geringen Steigerung. Eng mit der Ölpreis- kurve korreliert der Lebensmittelpreisindex, der vor allem von Öl- und Transportkosten bestimmt wird. Primäre Beschäftigung aus Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie 2015 Entwicklung des FAO-Lebensmittelpreisindex 1990 bis 7/2017 Realer Lebensmittelpreisindex (2002–2004 = 100) Feste Biomasse 3.378/12.067 11/1.181 180 Biotreibstoffe Biogas 127/504 160 Geothermie 0/67 Investitionseffekte Photovoltaik 2.936/464 140 Solarthermie Energiebereitstellung 2.100/710 Wärmepumpe 1.474/743 120 Wasserkraft 1.833/4.025 Windkraft 100 4.294/1.206 80 0 2.500 5.000 7.500 10.000 12.500 15.000 17.500 20.000 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 7/2017 Vollzeit- äquivalente Quelle: Erneuerbare Energie in Zahlen, Peter Biermayr, 2016 Quelle: FAO 14 15
Österreichische Energie-Außenhandelsbilanz 2003 bis 2015 Entwicklung Energiepreisindex für Haushalte bzw. Milliarden Euro Netto-Exporte PJ Verbraucherpreisindex in Österreich 1970 bis 6/2017 1 100 0 0 Strom % -1 -100 600 -2 -200 Kohle, Koks, -3 -300 Briketts 500 449 Energie- -4 -400 preisindex (EPI) -5 -500 l und Ö -6 -600 Ölprodukte 400 448 Verbraucher- -7 -700 preisindex (VPI) -8 -800 Gas 300 -9 -900 -10 -1.000 200 -11 -1.100 Energetische Nettoimporte 111 Realer Energie- -12 -1.200 -13 -1.300 100 preisindex Netto-Importe gesamt (in PJ) -14 -1.400 1970 = 100 % -15 -1.500 0 6/2017 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 Quelle: Statistik Austria, Quelle: Statistik Austria, Außenhandelsbilanzen 2003–2015, Energiebilanzen 1970–2015 Österreichische Energieagentur Das Nettoimportvolumen für Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom ist zwischen 2003 und 2012 von Der Energiepreisindex (EPI) ist, genau wie der Verbraucherpreisindex, seit 1970 kontinuierlich 4,4 Mrd. Euro auf den Rekordwert von 12,8 Mrd. Euro gestiegen. Im Jahr 2015 ging das Defizit auf- angestiegen. Die starke Volatilität des Ölpreises führte in den letzten zehn Jahren jedoch zu grund des gesunkenen Ölpreises auf etwa 8 Mrd. Euro zurück; der Großteil entfiel mit rund 5 Mrd. starken Schwankungen, die sich auch auf den sonst gleichbleibenden realen EPI niederschlugen. Euro auf Erdöl. Österreich bezieht 98 % seiner Rohölimporte von nur zehn Staaten, darunter sind Auch Holzbrennstoffe sind Preissteigerungen unterworfen, jedoch bewegen sich diese Preise im Länder (z. B. Libyen, Irak, Nigeria), die zum Teil von Terrormilizen kontrolliert werden. Haushaltsbereich im Vergleich zum unbeständigen Heizölpreis auf relativ konstantem Niveau. Der Gaspreis erreichte 2012 einen Höhepunkt, seit 2014 liegt er sogar über dem Heizölpreis. Importabhängigkeit und Erzeugung von Energie 2000 und 2015 Preisentwicklung Energieträger für Haushalte 1998 bis 7/2017 PJ 600 Importe (%) Cent/kWh 91 % Öl 93 % Inländische Erzeugung 10 500 Gas 3% Erdgas 400 8 Kohle 76 % 85 % 0% Heizöl EL 300 Erneuerbare 6 Energien 200 92 % 100 % 100 4 Pellets Quelle: Scheitholz 0 Statistik Austria, 2000 2015 2000 2015 2000 2015 2000 2015 Energiebilanzen 2 Öl Kohle Erneuerbare Hackgut Gas 1970–2015 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 7/2017 Österreich ist bei seiner Energieversorgung stark von Importen fossiler Energieträger abhängig. Bei Kohle wird im Prinzip der komplette Bruttoinlandsverbrauch importiert. Bei Erdöl erhöhte sich die Quelle: proPellets Austria, Importabhängigkeit zwischen 2000 und 2015 auf 93 %, bei Erdgas auf 85 %. Erneuerbare Energie LK Österreich, LK Steiermark, Regionalenergie Steiermark, E-Control, Statistik Austria, IWO-Österreich (Heizöl EL 2016 und 7/2017) Preise inklusive Zustellung, Abgaben und Steuern; Datengrundlage: durchschnittliche Haushaltsmenge für Einfamilienhäuser wird dagegen fast ausschließlich im Inland gewonnen und fördert die heimische Wertschöpfung. 16 17
Bioenergie-Potenziale bis 2030 Energetischer Endverbrauch Bioenergie in Österreich – Entwicklung und Potenziale 2005 bis 2030 2005 2010 2015 Potenzial 2030 Wärme aus Biomasse Ausbaupotenzial Bioenergie von 2015 bis 2030 Energieträger PJ PJ PJ PJ Holz-basiert inkl. Laugen 106,5 120,5 113,7 151,9 Klärgas 0,3 0,3 0,3 0,4 54,6 % Holz-basiert Forstwirtschaft Biogas 0,5 0,3 1,7 5,2 9,1 % Holz-basiert Kurzumtrieb Sonstige Biogene fest 2,2 4,6 8,2 7,9 Biogas Gesamt 5,4 % Laugen Biowärme - Einzelfeuerungen 109,5 125,8 123,9 165,4 99,6 PJ 17,0 % Biogas Hausmüll Bioanteil 1,2 2,0 2,4 2,1 0,3 % Klärgas Laugen Holz-basiert inkl. Laugen 10,4 32,2 33,8 48,9 Holz-basiert 6,1 % Biogene flüssig Biogas 0,2 0,3 0,1 2,2 KUP Forstwirtschaft 7,3 % Sonstige Biogene fest Biogene flüssig 0,3 0,2 0,0 0,0 Quelle: ÖBMV Sonstige Biogene fest 0,6 1,7 0,8 6,7 Biowärme - Fernwärme 12,7 36,4 37,2 59,8 Bis 2030 könnte der energetische Einsatz von Biomasse um fast 100 PJ auf einen Bruttoinlandsver- brauch von 340 PJ ausgebaut werden. Etwa 60 % des Ausbaupotenzials erschließen sich aus holz- Wärme aus Biomasse gesamt 122,2 162,1 161,0 225,2 basierten Energieträgern und Laugen. Der Rest stammt aus Landwirtschaft und Abfallwirtschaft. 9 % könnten durch Kurzumtriebsflächen bereitgestellt werden. Mit einem Anteil von 17 % am Strom aus Biomasse Ausbaupotenzial könnte Biogas seinen energetischen Einsatz gegenüber 2015 mehr als verdoppeln. Energieträger PJ PJ PJ PJ Hausmüll Bioanteil 1,0 0,8 1,0 0,9 Endenergieverbrauch Biomasse nach Sektoren und Potenzial 2030 Holz-basiert inkl. Laugen 6,7 12,0 12,0 14,7 PJ Biogas 0,4 2,3 2,2 6,8 300 Biogene flüssig 0,2 0,1 0,0 0,0 Sonstige Biogene fest 0,3 0,9 0,6 1,1 250 Strom aus Biomasse gesamt 8,6 16,1 15,9 23,5 200 Biotreibstoffe Biotreibstoffe 150 Ökostrom aus Energieträger PJ PJ PJ PJ Biomasse Biotreibstoffe pur 0,9 3,3 9,2 11,1 100 Biowärme Bioethanol - Beimischung 0,0 3,3 2,5 5,3 50 Biodiesel - Beimischung 1,5 15,7 16,9 25,3 0 Quelle: Biotreibstoffe - Beimischung 1,5 18,9 19,4 30,6 2005 2006 2008 2009 2030 2012 2013 2014 2015 2007 2010 Statistik Austria, 2011 Potenziale ÖBMV Biotreibstoffe gesamt 2,4 22,3 28,6 41,7 Der energetische Endverbrauch von Bioenergie hat sich in Österreich seit 2005 um 54 % auf 206 PJ im Jahr 2015 erhöht. Mit 78 % ist die Wärmenutzung das zentrale Einsatzgebiet für die Biomasse, SUMME BIOENERGIE 133,2 200,5 205,5 290,4 gefolgt von Biotreibstoffen mit 14 % und der Ökostromerzeugung aus Biomasse und Biogas mit 8 %. Bis 2020 könnte der Bioenergieeinsatz um weitere 41 % auf 290 PJ gesteigert werden, dabei Quelle: Statistik Austria, Energiebilanzen 1970–2015, Potenzialanalyse Österreichischer Biomasse-Verband würden sich die Anteile der Sektoren Wärme, Strom und Treibstoffe nicht wesentlich ändern. 18 19
Energiefluss Österreich 2015 Aufkommen und Nutzung für Wärme, Strom und Treibstoffe 2% 5 %2 % 6% 1.087 PJ ENDENERGIEVERBRAUCH 34 % 35 % 55 % 31 % 1.244 PJ IMPORTE 508 PJ PRODUKTION 39 % 12 % 1.087 PJ 373 PJ 206 PJ 14 % 22 % 2% 28 % 29 % 71 % 23 % 3% 10 % 2% 2% (+46 PJ LAGERÄNDERUNG) Energieträgermix Erneuerbare Energie Bioenergie 2% 1.409 PJ 2% 4 % 3% BRUTTOINLANDSVERBRAUCH Wärme 12 % 18 % 1.752 PJ 35 % PRIMÄRENERGIEEINSATZ 43 % 14 % 545 PJ 41 % 50 % 39 % 32 % 9% 7% 1% 1% 75 PJ 2% Strom 11 % 133 PJ 13 % 12 % 20 % 14 % 24 % 61 % 66 % Importe 12 PJ 4%3% 2,5 % 0,5 % 7% 5% Treibstoffe 92 % 37 % 86 % 409 PJ 38 % 389 PJ Exporte 81 PJ nicht-energetischer Verbrauch Energieträgermix Anteile Wirtschaftssektoren 117 PJ Umwandlungs- u. Transportverluste 125 PJ Verbrauch Energiesektor Energieträger Bioenergie Wirtschaftssektoren Erdöl Erneuerbare Energien Hackschnitzel, SNP, Rinde Gasförmige Biogene Private Haushalte Erdgas Bioenergie Brennholz Biogene Abfälle Sachgüterproduktion Abfall, nicht erneuerbar Wasserkraft Flüssige Biogene Sonstige Biogene Dienstleistungen Tiermehl, Klärschlamm Kohle Sonstige Erneuerbare Ablauge Stroh etc. Landwirtschaft Wind, Solarthermie, Photovoltaik, Pellets, Holzbriketts Strom Geothermie u. Wärmepumpen Transport Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz 2015 und Nutzenergieanalyse für Österreich 2015; Berechnungen: AEA, ÖBMV 20 21
Wärme aus Biomasse Energetischer Endverbrauch für Raumwärme in österreichischen Haushalten von 2003/04 bis 2015/16 PJ Energieträgermix Endenergieverbrauch Wärme 2015 60 Biomasse Heizöl 50 35,3 % Gas Erdgas Bioenergie Gas 11,5 % Öl Kohle 40 4,2 % Kohle Strom Gesamt 2,9 % Abfall nicht erneuerbar 30 Solarthermie 545 PJ 13,7 % Elektrische Energie 20 Wärmepumpe 1,4 % Solarthermie Fernwärme Elektrische 1,5 % Geothermie und Wärmepumpe Energie Öl 10 Fernwärme 29,5 % Bioenergie biogener Anteil Werte für Prozesswärme, Raumwärme und Kälte Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz 2015 und Nutzenergieanalyse für Österreich 2015 0 Quelle: Statistik Austria, 2003/04 2005/06 2007/08 2009/10 2011/12 2013/14 2015/16 Energieeinsatz der Haushalte 545 PJ Energie wurden 2015 in Österreich zur Wärmegewinnung verbraucht. Den größten Anteil unter den Energieträgern hatte Erdgas mit einem Energieeinsatz von 192 PJ. An zweiter Stelle Der energetische Endverbrauch für Raumwärme in den Haushalten ist zwischen 2003/04 und folgte Bioenergie mit 161 PJ; die anderen erneuerbaren Energien – Solarthermie und Umgebungs- 2015/16 um 13 % auf 164 PJ zurückgegangen. Dies beruht vor allem auf zunehmend wärmeren wärme – spielten erst eine kleinere Rolle. Die zur Wärmeerzeugung eingesetzte Biomasse war zu Wintern. Biomasse hat in diesem Zeitraum Heizöl als wichtigsten Energieträger überholt und liegt 92 % Holz-basiert, wobei Brennholz mit 58 PJ und Holzabfälle (Hackschnitzel, Sägenebenprodukte, mit 54 PJ an der Spitze. Addiert man die stark gestiegene Fernwärme auf Basis Biomasse, erhöht Rinde) mit 56 PJ die größten Anteile einnahmen. Mit 75 PJ elektrischer Energie wurde mehr als ein sich der Einsatz um weitere 11 PJ auf 65 PJ. Der Heizölverbrauch ist dagegen um 25 PJ auf 35 PJ Drittel des gesamten Stromverbrauches (219 PJ) im Jahr 2015 zur Wärmeerzeugung genutzt. gesunken, womit Heizöl hinter Erdgas den dritten Platz bei der Beheizung von Wohnräumen belegt. Anteile Wirtschaftssektoren am Endenergieverbrauch Wärme 2015 Eingesetzte Heiztechnologien in österreichischen Haushalten Holz, Hackschnitzel, Holz, Holz, Pellets, Holzbriketts Dienst- Private Hackschnitzel, Hackschnitzel, von 18,7 auf 17,4 % 40,9 % Private Haushalte Fernwärme Holzbriketts, Fernwärme Holzbriketts, Heizöl, Flüssiggas leistungen Haushalte Pellets Pellets von 26,5 auf 16,1 % Erdgas von 26,3 auf 23,8 % 39,2 % Sachgüterproduktion Elektr. 2003/2004 2015/2016 Kohle, Koks, Briketts Gesamt von 2,0 auf 0,2 % Strom 3.429.721 3.816.771 Heizöl, Elektr. Strom 545 J 18,0 % Dienstleistungsbereich Flüssiggas Haushalte Heizöl, Haushalte von 7,8 auf 5,6 % Flüssiggas Wärme- Solar, Wärmepumpe 1,9 % Landwirtschaft pumpe, von 0,8 auf 9,0 % Solar Sachgüter- Erdgas Fernwärme Strom Erdgas von 18,0 auf 27,8 % produktion Werte für Prozesswärme, Raumwärme und Kälte Quelle: Statistik Austria, Quelle: Statistik Austria, Nutzenergieanalyse für Österreich 2015 Energieeinsatz der Haushalte Die wichtigsten Wärmenutzer unter den heimischen Wirtschaftssektoren waren im Jahr 2015 private Der Marktanteil der fossilen Energien bei der Beheizung österreichischer Haushalte ist zwischen Haushalte, gefolgt von der Sachgüterproduktion. Bei einem endenergetischen Gesamtverbrauch in der 2003/04 und 20015/16 von 55 % auf 40 % gesunken. Einen starken Rückgang verzeichnen vor Höhe von 545 PJ inklusive Strom für Wärme lagen die privaten Haushalte mit 223 PJ nur knapp vor der allem die mit Heizöl oder Flüssiggas beheizten Haushalte, deren Anzahl sich im Vergleichszeitraum Industrie mit 214 PJ. Auf den Dienstleistungsbereich entfielen 98 PJ. Nur einen sehr geringen Anteil um fast 300.000 auf 613.000 reduzierte. Nur mehr 7.400 Haushalte griffen auf Kohle zurück. Die machte die Landwirtschaft mit einem Endenergieverbrauch von 11 PJ aus. Anzahl der primär mit Holz beheizten Haushalte stieg um etwa 25.000 auf etwa 665.000 an. 22 23
Leistung und Stückzahl jährlich neu installierter Biomassefeuerungen < 100 kW von 2007 bis 2016 U M W E LT F R E U N D L I C H E E N E R G I E MIT MODERNSTER TECHNIK! MW Anzahl 500 12.000 Anzahl Hackgutfeuerung 400 10.000 Stückholzkessel Pelletskessel 8.000 300 6.000 Leistung Kessel für Großkessel 200 Hackgutfeuerung 4.000 Stückholzkessel Scheitholz, Pellets & Hackgut für Biomasse 100 Pelletskessel 4 bis 4.500 kW bis 20.000 kW 2.000 Kombikessel je zu 50 % Stückgut- Wir sind für Sie da! 0 0 und Pelletskesseln zugeordnet HERZ pelletstar 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: LK Niederösterreich, Biomasseheizungserhebung CONDENSATION HERZ Energietechnik GmbH, 7423 Pinkafeld, Tel.: + 43 3357 42840-0, office-energie@herz.eu, Der Markt für Biomassekessel war von 1994 bis 2007 durch starkes Wachstum geprägt. Nach Pelletskessel mit www.herz-energie.at einem deutlichen Knick im Jahr 2007, bedingt durch niedrige Ölpreise, erholten sich die Absatz- Brennwerttechnologie zahlen wieder. Mit fast 12.000 installierten Einheiten war 2012 ein Rekordjahr für den Verkauf von BINDER Energietechnik GmbH, 8572 Bärnbach, Über 106% Wirkungsgrad Tel.: +43 3142 22544-0, office@binder-gmbh.at, Pelletskesseln. Im Jahr 2014 kam es zu einem dramatischen Einbruch beim Absatz von Biomasse- Kesselkörper aus Edelstahl feuerungen; dieser Negativtrend setzte sich in den Folgejahren fort. Seit 2012 sind die Kesselver- www.binder-gmbh.at käufe bei Pellets um 64 %, bei Scheitholz um 54 % und bei Hackgut um 50 % zurückgegangen. Gründe dafür sind der gefallene Ölpreis, mehrere milde Winter in Folge, eine verringerte Bau- und Sanierungstätigkeit und der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen. Entwicklung der neu installierten Leistung von Pellets-, Stückholz- Die meisten Biomassefeuerungen gibt es in Niederösterreich: Hier wurden seit 2007 46.181 Biomasse-Zentralheizungsgeräte mit einer Leistung von 1.244 MW installiert. Bei Hackgutliegt für und Hackgutkesseln < 100 kW von 2001 bis 2016 den gleichen Zeitraum Oberösterreich mit 8.918 errichteten Anlagen und 414 MW an der Spitze. MW Leistung und Anzahl installierter Biomassefeuerungen < 100 kW 7.000 nach Bundesländern (Summe 2007 bis 2016) 6.000 Pelletsfeuerung 5.000 Hackgutfeuerung MW Hackgut- 4.000 500 feuerung Stückholzkessel 3.000 400 Stückholz- 2.000 kessel 300 1.000 Pellets- Kombikessel je zu 50 % Stückgut- 200 feuerung 0 und Pelletskesseln zugeordnet Quelle: Landwirtschaftskammer 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016 Niederösterreich, 100 Kombikessel je kumulierter Zuwachs der Nennwärmeleistung, ohne Biomasseöfen und -herde Biomasseheizungserhebung zu 50 % Stückgut- und Pelletskesseln 0 zugeordnet Die Gesamtleistung der zwischen 2001 und 2016 in Österreich installierten Biomassefeuerungen Anzahl Anlagen 8.188 14.218 23.775 8.918 10.766 17.406 6.481 11.781 13.019 2.939 5.056 9.627 1.627 4.625 5.739 2.015 4.269 5.781 769 3.427 2.619 362 2.385 1.544 137 604 1.024 Quelle: LK Niederösterreich, < 100 kW summiert sich auf fast 7.300 MW. Dabei liegen Pellets- und Stückholzkessel nach Leis- NÖ OÖ Stmk Ktn T Sbg Bgl Vbg W Biomasseheizungs tungssummen nahezu gleichauf, Hackgutfeuerungen folgen knapp dahinter. Der Höchstwert der erhebung jährlich installierten Gesamtleistung datiert aus dem Jahr 2012 mit 632 MW. 24 25
Energieträgermix Fernwärme von 2005 bis 2015 Entwicklung der neu installierten Leistung von Biomassekesseln < 100 kW und der Feinstaubemissionen im Sektor Kleinverbrauch PJ 100 Emissionen in 1.000 Tonnen Leistung in MW 9,0 8.000 N ennwärmeleistung 80 Abfälle nicht erneuerbar 8,5 7.000 Biomassekessel Kohle 8,0 6.000 60 Erdöl 7,5 5.000 F einstaubemissionen 7,0 4.000 Kleinverbrauch PM 10 E rdgas Heizwerke Erdgas KWK 6,5 3.000 F einstaubemissionen 40 Kleinverbrauch PM 2,5 6,0 2.000 Quelle: Solar, Geothermie 5,5 1.000 LK Niederösterreich, und Wärmepumpe Biomasseheizungserhebung; 20 5,0 0 Umweltbundesamt, 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Austria’s Informative Bioenergie Heizwerke kumulierter Zuwachs der Nennwärmeleistung, ohne Biomasseöfen und -herde Inventory Report 2017 Bioenergie KWK 0 Die Feinstaubemissionen im Sektor Kleinverbrauch (z. B. Haushalte, Gewerbe) bei den Partikel 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Statistik Austria, Energiebilanzen 1970–2015 größen PM 10 und PM 2,5 sind in den letzten 15 Jahren jeweils um rund 20 % zurückgegangen, seit 1990 sogar um 35 %. Die Leistung der installierten Biomassekessel hat sich im gleichen Zeit- Die Fernwärmeerzeugung in Österreich ist in den letzten zehn Jahren um 42 % auf 84 PJ angestie- raum vervielfacht. Moderne Biomassefeuerungen weisen sehr geringe Feinstaubemissionen auf und gen. Die Fernwärmemenge aus Biomasse hat sich in dieser Zeit etwa verdreifacht; der biogene An- ersetzen neben fossilen Heizsystemen alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten. teil der Fernwärme hat von 22 % auf 44 % zugenommen. Biomasse-KWK-Anlagen stellen 20 % der gesamten Fernwärme bereit und Biomasseheizwerke 24 %. Nutzer dieser Fernwärme sind zu etwa Verkaufte Biomasseöfen und -herde in Österreich 2008 bis 2016 70 % die Industrie (vor allem Holz und Papier), zu 25 % private Haushalte und zu 5 % Gewerbe. Anzahl In Österreich gibt es ein Netz aus mehr als 2.100 Biomasseheizwerken und etwa 130 Biomasse- 40.000 KWK-Anlagen. Als Brennstoff kommen überwiegend Hackschnitzel, Sägenebenprodukte und Rinde 3.273 zum Einsatz. Die gleichmäßige Verteilung der Anlagen in der Region führt zu geringen Transport- 35.000 2.766 3.501 Pelletsöfen distanzen für die Rohstoffe und schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum. 30.000 1.870 8.118 8.210 8.802 2.857 Herde 25.000 7.419 9.155 Biomasseheizwerke und -KWK-Anlagen im Jahr 2017 2.454 Kaminöfen 20.000 25.965 26.130 24.969 7.411 2.399 1.967 15.000 6.710 1.773 22.354 5.861 10.000 18.564 5.468 Quelle: Innovative Biomasseheizwerke 14.923 11.692 Energietechnologien 5.000 10.016 in Österreich – 8.638 Marktentwicklung Biomasse-KWK-Anlagen 0 2016, BMVIT; 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Datenerhebung Nur österreichische Hersteller berücksichtigt Bioenergy 2020+ Seit den Rekordjahren 2010/11 mit nahezu 38.000 verkauften Geräten sind die Absatzzahlen öster- reichischer Hersteller von mit Biomasse befeuerten Herden und Kaminöfen stark eingebrochen. 2016 wurden nur mehr 15.879 Geräte abgesetzt (–57 % gegenüber 2011). Gründe sind unter ande- rem der zunehmende Bau von Passiv- und Niedrigenergiehäusern sowie die steigende Anschluss- dichte an Nah- und Fernwärmenetze. Neben den von österreichischen Unternehmen abgesetzten Öfen und Herden werden auch importierte Geräte – zum Beispiel in Baumärkten – verkauft. Quelle: ÖBMV, In Österreich werden jährlich etwa 10.000 Kachelöfen installiert. Insgesamt gibt es in den Landwirtschaftskammer Niederösterreich heimischen Haushalten derzeit rund 450.000 Kachelöfen (etwa 12 % der Haushalte). 26 27
Wirkungsgrad von geprüften Biomassekesseln Prozent Pelletsproduktion in Österreich 100 90 Pellets: Produktionsstandorte und Außenhandel 2016 80 < 20.000 t/a t 00 DE 20.000–60.000 t/a 7.0 :9 70 60.000–150.000 t/a 9.0 :9 00 CZ Import: 394.000 t DE t 60 Export: 573.000 t :3 0.0 00 50 Gesamtproduktion: 1.070.000 t t RO: 18 40 3.000 t 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2012 0t CH: 10.00 SI: 17.500 t Quelle: FJ BLT Wieselburg, Darstellung: Bioenergy 2020+ t 00 0.0 Seit Einführung der Prüfnorm EN 303-5 „Heizkessel für feste Brennstoffe“ in Österreich und der 51 Umsetzung der geltenden strengen gesetzlichen Vorgaben für Wirkungsgrade und Emissionen zeigt IT: sich eine signifikante Verbesserung der geprüften Technologien. Heute erreichen sowohl automa- Quelle: proPellets Austria tische Feuerungen (Pellets, Hackgut) als auch moderne Scheitholzkessel durchwegs Wirkungsgrade von über 90 %. Die Kohlenmonoxid (CO)-Emissionen als Leitemissionen für die Qualität der Ver- An den 40 österreichischen Produktionsstandorten wurden im Jahr 2016 1,07 Mio. Tonnen Pellets brennung sind bei Biomassekesseln in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich gesunken. erzeugt, dies ist ein neuer Höchstwert. Auch der heimische Pelletsverbrauch stieg auf bis dahin unerreichte 895.000 Tonnen. Die Exporte von 573.000 Tonnen übertrafen 2016 die Importe bei Kohlenmonoxid-Emissionen von geprüften Biomassekesseln Weitem und wurden zum Großteil in Italien abgesetzt. CO (mg/NM3) Österreichische Pelletsproduktion, Produktionskapazität 25.000 und Pelletsverbrauch 1997 bis 2016 Tonnen 20.000 1.600.000 1.400.000 Kapazität 1.460.000 15.000 1.200.000 Produktion 1.000.000 1.071.000 10.000 800.000 Verbrauch 600.000 895.000 5.000 400.000 200.000 0 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2012 1997 1998 1999 2000 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2002 2001 2012 2013 2014 2015 2016 2007 2010 2011 Quelle: Quelle: FJ BLT Wieselburg, Darstellung: Bioenergy 2020+ proPellets Austria 28 29
Biokraftstoffe-Kreislauf O C O Energie O C O 1.770 kg Biodiesel 18.500 km/ha O C O 2.000 kg 18.400 km/ha Presskuchen 1 ha Raps Pflanzenöl 19.300 km/ha 1.690 kg 1 ha Getreide Bioethanol Eiweißfutter Dünger 71.200 km/ha Biogas 128.000 km/ha 1 ha Mais Annahmen: Gärreste Durchschnittserträge in Österreich; Treibstoffverbrauch auf 100 km: je 6 l für Biodiesel und Pflanzenöl, 7,5 l für Bioethanol, 5 kg für Biogas, 1 ha 1 ha Getreide Kurzumtrieb Biomasse-KWK 16 kWh für Elektroautos 30 31
SICHERHEIT AUS EINER HAND Biotreibstoffe Seit 145 Jahren ist TÜV AUSTRIA auf die techni- Die TÜV AUSTRIA-Experten absolvieren sämt- sche Überprüfung und Überwachung von Energie- liche verpflichtenden wiederkehrenden Über- anlagen spezialisiert. Unabhängigkeit und höchste prüfungen im Zuge von Service- & Revisions- Qualitätsansprüche bestimmen die unternehme- arbeiten. Stillstandzeiten werden damit verringert, rischen Leitlinien der TÜV AUSTRIA Group. Sie der wirtschaftliche Ertrag erhöht. TÜV AUSTRIA Energieträgermix Endenergieverbrauch Verkehr 2015 sorgen für technische und rechtliche Sicherheit unterstützt auch hinsichtlich Datensicherheit, Kon- bei Herstellern, Betreibern, Lieferanten und Inves- formitätsbewertungen, Standort- und Lieferanten- 70,0 % D iesel toren. Das Dienstleistungsangebot reicht von der auswahl, Genehmigungsverfahren, Vorortabnah- Planungs- und Herstellungsphase über Errichtung men, datengestützten Betriebsüberwachungen 19,9 % B enzin und Inbetriebnahme bis zur Betriebs- und War- sowie allen weiteren Bereichen der technischen Benzin 8,2 % B iogene tungsphase. Due Diligence. 410.676 t Biodiesel 246.500 t Sonst. Biogene TÜV AUSTRIA. Einfach sicher. Gesamt Biogener Sonst. flüssig Diesel 327 PJ Anteil Biogene Biodiesel 89.614 t Bioethanol flüssig 1,4 % Elektrische Energie 0,4 % Erd- und Flüssiggas Quelle: Statistik Austria, Sonstiger Landverkehr ohne Eisenbahn, Schifffahrt, Flugverkehr und Transport in Pipelines Energiebilanz 2015 Der österreichische Treibstoffverbrauch ist seit Mitte der 1980er-Jahre rasant angestiegen und lag 2005 bei 8,37 Mio. Tonnen bzw. 357 PJ. Die Nachfrage nach Diesel vervierfachte sich in diesem Zeitraum und blieb seitdem auf diesem Niveau. Der Benzinverbrauch ging seit dem Peak 1991 um 44 % zurück. Der gesamte Treibstoffverbrauch erreichte 2015 etwa 8,38 Mio. Tonnen oder 349 PJ. Seit 2005 müssen fossilen Treibstoffen biogene Kraftstoffe beigemischt werden (EU-Richt- Anteile Wirtschaftssektoren am Endenergieverbrauch Treibstoffe 2015 linie 2003/30/EG). Der Einsatz von Biotreibstoffen wurde zwischen 2005 und 2015 von 2,4 PJ auf 28,6 PJ gesteigert. Biodiesel wurde 2015 zu 74 % in der vorgeschriebenen Beimischung zu fossilem Diesel abgesetzt, der Rest wurde in Reinform oder anderen Mischungsverhältnissen verwendet. Bioethanol wird nahezu ausschließlich als Beimischung zu Benzin, Pflanzenöl in Reinform genutzt. 92,3 % Transport Entwicklung des Treibstoffverbrauchs in Österreich 1970 bis 2015 4,8 % Sachgüterproduktion Inkrafttreten der Biokraftstoffbeimischverpflichtung Gesamt Transport PJ Okt. 2005 255,3 Diesel 409 PJ 2,4 % Landwirtschaft 300 65,6 Benzin 0,5 % Dienstleistungsbereich 250 16,9 Biodiesel 200 (Beimischung) 150 9,2 Sonstige Biogene inklusive Treibstoffe für Standmotoren flüssig (Biodiesel pur Quelle: Statistik Austria, Nutzenergieanalyse für Österreich 2015 100 und Pflanzenöle) 50 In Österreich wurden im Jahr 2015 409 PJ an Treibstoffen verbraucht, inklusive 11 PJ Strom, die für 2,5 Bioethanol Verkehrszwecke eingesetzt wurden. Der Endenergieverbrauch beinhaltet in dieser Statistik sämt- 0 (Beimischung) liche Sektoren, zusätzlich sind Treibstoffe für Standmotoren mit eingeschlossen. 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1994 1997 2000 2003 2006 2009 1970 1991 2012 2015 Quelle: Statistik Austria, Als Treibstoffe wurden fast ausschließlich (90 %) fossile Energieträger eingesetzt, zu 7 % waren Energiebilanzen 1970-2015 es Biotreibstoffe. Wenig überraschend wurden Treibstoffe bei einem Verbrauch von 378 PJ zu 92 % Energetischer Endverbrauch der Energieträger Benzin, Diesel, Biodiesel (Beimischung), Bioethanol (Beimischung) und sonstige im Transportbereich verwendet. Für die Sachgüterproduktion kamen 20 PJ zum Einsatz. Der Anteil Biogene flüssig (Biodiesel pur und Pflanzenöle). Der Endverbrauch umfasst sämtliche Sektoren (Haushalte, Landwirtschaft, produ- der Landwirtschaft erreichte 10 PJ bzw. 2 %. Kleinster Treibstoffverbraucher war der Dienstleis- zierender Bereich, Verkehr, öffentliche und private Dienstleistungen). tungsbereich mit 2 PJ. 32 33
Biokraftstoffproduktion in Österreich 2005 bis 2015 Verwendung der österreichischen Ackerfläche 2015 1.000 Tonnen 47,2 % Futtermittel (635.300 ha) 31,4 % Lebensmittel (422.300 ha) 700 Biodiesel - 9,4 % Ölfrüchte (127.000 ha) 600 Produktionskapazität 3,6 % Bracheflächen (48.200 ha) Ölfrüchte Biodiesel - 0,9 % Sonstiges (12.000 ha) 500 produziert Gesamt Futter- 7,5 % Bioenergie Gesamtfläche (101.200 ha) 400 1,35 Mio. ha mittel 1,8 % Sonstige Bioenergie: 300 Bioethanol - Biogas, Miscanthus, Kurzumtrieb (24.600 ha) Produktionskapazität Lebens- 200 0,9 % Nettofläche Biotreibstoffe (11.600 ha) Bioethanol - mittel 4,8 % Substitutionseffekte durch Eiweißfuttermittel 100 produziert Biotreibstoffproduktion (65.000 ha) 0 Quelle: Grüner Bericht 2016, BMLFUW, Landwirtschaftskammer Österreich 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Umweltbundesamt Österreichs Ackerland macht mit 1,35 Mio. ha etwa 16 % der Staatsfläche aus. Seit 1990 ist die Ackerfläche um etwa 60.000 ha zurückgegangen. 47 % des Ackerbodens wurden für die Futtermit- Die Produktionskapazität der österreichischen Biodieselanlagen ist 2013 von 650.000 Tonnen auf telerzeugung, 31 % für die Nahrungsmittelproduktion und 7,5 % zur Energieproduktion eingesetzt. 480.000 Tonnen zurückgegangen. Auch die Anzahl der Produktionsanlagen ist von 14 auf neun Der Anteil von Bracheflächen beträgt 4 % und hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. gesunken. Seit 2013 ist die Biodieselproduktion aber wieder um 57 % gestiegen und erreichte 2015 Rund 77.000 ha (6 %) wurden 2015 zur Erzeugung von Biokraftstoffen genutzt. Bei der Pro- den bisherigen Rekordwert von 340.000 Tonnen. Den größten Anteil der eingesetzten Ausgangs- duktion von Bioethanol und Biodiesel werden Eiweißfuttermittel erzeugt, die im Inland 6.000 ha stoffe hatte Raps mit 62 % der Gesamtmenge. Altspeiseöle stellten 26 %, Tierfette 9 % und Fett- Futtergetreide und in Südamerika 59.000 ha zum Teil genverändertes Soja ersetzen und damit die säuren aus dem Abfallregime 3 % der 2015 verwendeten Rohstoffe. Bei der gesamten heimischen Importabhängigkeit auf diesem Sektor verringern. Unter Berücksichtigung der Substitutionseffekte Biodieselproduktion verzichtete man gänzlich auf den Einsatz von Palmöl. durch Eiweißfuttermittel wurde 2015 lediglich 1 % der Ackerfläche für Biotreibstoffe verwendet. Mit einer Produktionskapazität von 190.000 Tonnen kann die gesamte heimische Nachfrage nach Bioethanol aus der einzigen österreichischen Produktion in Pischelsdorf/NÖ bedient werden. EU 28-Getreidebilanz und Vorschau bis 2026 2015 wurden dort 176.000 Tonnen Bioethanol hergestellt. Den größten Anteil der Ausgangsstoffe nimmt Weizen mit 50 % der Gesamtmenge ein, gefolgt von Mais (46 %), Triticale (3 %) und Rog- Mio. Tonnen gen (1 %). Als wertvolles Koppelprodukt entsteht bei der Biokraftstoffproduktion Eiweißfutter. 350 Produktion Produktionsstandorte für Biokraftstoffe im Jahr 2017 Export 300 Import 250 Bioethanol 200 Verbrauch Pflanzenölanlagen Ernährung 150 und Industrie Biodieselanlagen 100 Verbrauch Bioethanolanlage Tierfutter 50 0 Quelle: 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 Europäische Kommission Die Getreideerzeugung in der EU unterliegt naturgemäß erheblichen Schwankungen. Insgesamt stieg die Produktion zwischen 2006 und 2016 um 41,3 Tonnen auf 297 Tonnen. Gleichzeitig nahm der Getreideverbrauch nur um 9 Tonnen zu und erreichte im Jahr 2016 287 Tonnen. Während der Quelle: FCIO, Agrar Plus Einsatz für Futtermittel seit 2006 um 6 Tonnen stieg, war der Verbrauch für Ernährung und Industrie um 5 Tonnen rückläufig. Nur 4 % der EU-Getreideproduktion werden zur Biospriterzeugung genutzt. 34 35
Produktion und Verbrauch von Getreide in Zentraleuropa 2016/17 Strom aus Biomasse Nettoexportregion: Österreich, Slowakei, Tschechien, Ungarn in 1.000 t 15.000 Weizen: 14.862 Produktion Energieträgermix Stromaufkommen 2015 12.000 9.051 Verbrauch 51,6 % Wasserkraft 14,2 % Sonstige Erneuerbare 9.000 Gerste: Wasserkraft 6,7 % Wind 4.942 Produktion 1,3 % Photovoltaik < 0,1 % Geothermie und 6.000 3.773 Verbrauch Wärmepumpe Laugen 3,1 % Holz-basiert Gesamt Wind 1,5 % Laugen 3.000 Mais: 259 PJ 0,9 % Biogas Holz- 0,4 % Abfall erneuerbar 13.840 Produktion 0,2 % Sonst. Biogene fest basiert 0 9.196 Verbrauch 10,8 % Erdgas Weizen Gerste Mais Importe Erdgas PV 7,1 % Kohle Quelle: AMA 1,2 % Erdöl Kohle 1,1 % Abfall nicht erneuerbar Die mittel- und osteuropäische Region Österreich, Slowakei, Tschechien und Ungarn erwirtschaf- 14,0 % Stromimporte tete im Jahr 2016/17 einen Marktüberschuss von 11,6 Mio. Tonnen Getreide. Hauptanteil daran Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz 2015 hatte Ungarn mit einem Überschuss von 7,3 Mio. Tonnen. Österreich ist Getreide-Nettoimporteur: 4,9 Mio. Tonnen Produktion stand 2016/17 ein Verbrauch von 5,2 Mio. Tonnen gegenüber. Das Stromaufkommen Österreichs betrug im Jahr 2015 259 PJ und basierte zu knapp zwei Dritteln Der Wert einer Tonne exportierten Weizens überstieg 2016/17 mit durchschnittlich 231 Euro auf erneuerbaren Quellen. Daran hatte die Wasserkraft mit 52 % den größten Anteil. Hinter der jedoch bei Weitem jenen von Importweizen in der Höhe von 164 Euro. Dies liegt daran, dass Öster- Wasserkraft erzeugten Wind (6,7 %) und Biomasse (6,1 %) unter den erneuerbaren Energiequellen reich vor allem hochwertigen Qualitätsweizen nach Italien liefert und Weizen geringerer Qualität die größten Strommengen. Der Beitrag der fossilen Energieträger Erdgas, Kohle und Erdöl sum- aus östlichen Nachbarstaaten für den industriellen Bedarf importiert. mierte sich auf 19 %. Stromimporte machten bereits einen Anteil von 14 % am Stromaufkommen aus. Abzüglich des Eigenverbrauchs des Energiesektors sowie von Transportverlusten erreichte der Energiefluss im Nahrungsmittelsystem energetische Endverbrauch von Strom 219 PJ. Energie pro Jahr in Kilokalorien (1 x 1015 BTU) Anteile Wirtschaftssektoren am Endenergieverbrauch Strom 2015 12 10 3,7 % Einzelhandel Dienst- 6,6 % Kommerzielle leistungen 60,8 % Sachgüterproduktion 8 Essensbereitstellung 6,6 % Verpackungsmaterial 6 24,3 % Private Haushalte 13,6 % Transport Private Gesamt 4 16,4 % Verarbeitende Industrie Haushalte 133 PJ 12,9 % Dienstleistungsbereich 21,4 % Landwirtschaftliche Produktion 2 31,7 % Lagerung und 2,1 % Landwirtschaft Vorbereitung im Haushalt Sachgüter- 0 produktion Verbrauchte Nährwert BTU = British Thermal Unit Elektrische Anwendungen ohne Traktion und Wärme Quelle: The University of Michigan Quelle: Statistik Austria, Energiebilanz 2015 Energie Laut einer Studie der University of Michigan sind pro Kilokalorie Nährwert, die in einem durch- Vom energetischen Endverbrauch Strom von 219 PJ flossen 2015 fast 75 PJ in die Wärmegewin- schnittlichen Nahrungsmittel steckt, etwa zehn Kilokalorien fossile Energie notwendig, um dieses nung und 11 PJ in die Elektromobilität – 133 PJ verblieben für elektrische Anwendungen. Anders bereitzustellen. Untersuchungen der Preissteigerung bei Weizen für die Jahre 2007 und 2008 zei- als beim Wärmeverbrauch lag die produzierende Industrie beim Einsatz elektrischer Energie deut- gen, dass etwa 80 % davon auf dem gestiegenen Erdölpreis und den von diesem stark abhängigen lich vor den privaten Haushalten. 81 PJ bzw. 61 % wurden bei der Sachgüterproduktion verbraucht. Transportkosten beruhen. Hinter den Haushalten (32 PJ) rangierte der Dienstleistungsbereich mit 17 PJ an dritter Stelle. 36 37
Entwicklung der Engpassleistung „sonstiger Ökostromanlagen" Ökostrom-Einspeisemengen in Österreich 2016 mit Vertragsverhältnis zur OeMAG im Rahmen der Förderung gemäß Ökostromgesetz MW Geothermie 3.500 Photovoltaik Biomasse fest Windkraft 20,3 % Biomasse fest inkl. Abfall 3.000 Windkraft inkl. Abfall 2.500 Deponie- und 5,8 % Biomasse gasförmig 2.000 Klärgas Gesamt Biomasse 0,2 % Deponie- und Klärgas 1.500 Biomasse 9.770 GWh gasförmig 1.000 flüssig (35 PJ) 5,1 % Photovoltaik 500 Biogas 18,1 % Kleinwasserkraft 0 Biomasse fest Klein- inkl. Abfall 50,5 % Windkraft 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 wasserkraft Quelle: Quelle: E-Control Austria, OeMAG „Sonstige Ökostromanlagen" umfassen Ökostromanlagen ohne Kleinwasserkraft bis 10 MW E-Control Austria, OeMAG Die 2016 in Ökostromanlagen produzierte elektrische Energie von 9.770 GWh wurde etwa zur Im Jahr 2002 trat in Österreich das Ökostromgesetz in Kraft. Dadurch kam es ab 2003 zu einer dy- Hälfte von der Windkraft erzeugt. Feste Biomasse und Kleinwasserkraft lieferten ebenfalls größere namischen Entwicklung beim Ausbau von Ökostromanlagen. Ende 2006 hatten Anlagen mit einer Beiträge. Die geförderten Ökostrom-Einspeisemengen aus Kleinwasserkraft haben sich von fast Leistung von 1.319 MW einen vertraglich geregelten Netzzugang mit der Ökostrom-Abwicklungs- 4.000 GWh aus dem Jahr 2004 auf 1.772 GWh im Jahr 2016 reduziert, da zahlreiche Anbieter stelle OeMAG. Die Gesetzesnovelle von 2006 brachte den Ausbau weitgehend zum Erliegen. aufgrund des zwischenzeitlich gestiegenen Marktpreises den Ökostromtarif verlassen haben. Daher Die erneute Novellierung des Ökostromgesetzes 2012 führte zu einem steilen Anstieg beim An- wurde in der unteren Abbildung auf die Darstellung der Kleinwasserkraft verzichtet. lagenbau auf 3.326 MW bis 2016. Davon profitierten vor allem die Windkraft mit einer Erhöhung Die Einspeisemengen für Windkraft erfuhren mit der Novelle des Ökostromgesetzes 2012 einen der Leistung um etwa das Zweifache gegenüber 2011 auf 2.347 MW und die Photovoltaik mit einer steilen Anschub von 1.883 GWh im Jahr 2011 auf 4.932 GWh 2016. Die Photovoltaik kletterte seit Steigerung um über das Zehnfache auf 568 MW. Der geringfügige Rückgang bei der Windkraft 2011 von 39 GWh auf 501 GWh. Die von der OeMAG abgenommenen Ökostrommengen aus Biomasse 2016 liegt am Auslaufen der Verträge für die ersten Anlagen. Bei der Bioenergie (Biomasse gasför- und Biogas stiegen bis 2009 auf 2.522 GWh und bewegen sich seitdem auf konstantem Niveau. mig, flüssig und fest inkl. Abfall) stagniert die Leistung seit 2007 bei rund 400 MW elektrisch. Im Etwa 58 % des aus Biomasse erzeugten Stromes wurden 2015 über das Ökostromregime abgewickelt. Bereich fester Biomasse sind derzeit Anlagen mit einer Engpassleistung von 311 MWel in Betrieb. Überblick über die Engpassleistung anerkannter Anlagen und Von der OeMAG abgenommene Ökostrommengen zwischen Anlagen mit Vertragsverhältnis 2003 und 2016 (ohne Kleinwasserkraft) Energieträger Vertragsverhältnis Vertragsverhältnis Anerkannte Anlagen GWh (Stand jeweils 31.12.) (Stand 31.12. 2016) (Stand 31.12.2016) MWel MWel MWel MWel Anzahl MWel Anzahl 8.000 2006 2010 2014 2016 2016 2016 2016 7.000 Anderer unterstützter Biomasse gasförmig 62,5 79,2 80,5 83,3 287 117,4 394 Ökostrom Biomasse fest inkl. Abfall 257,9 324,9 318,6 311,0 128 473,4 263 6.000 Photovoltaik Biomasse flüssig 14,7 9,4 2,8 1,5 20 24,9 91 5.000 Deponie- und Klärgas 13,7 21,2 14,3 14,8 39 30,8 76 4.000 Windkraft Zwischensumme Bioenergie 348,8 434,7 416,2 410,6 474 646,5 824 Geothermie 0,9 0,9 0,9 0,9 2 0,9 2 3.000 Biomasse flüssig Photovoltaik 15,3 35,0 404,4 568,0 20.656 1.459,1 82.476 2.000 Biogas Windkraft 953,5 988,2 1.980,6 2.346,6 400 4.072,8 449 Zwischensumme „sonstige Ökostromanlagen" 1.318,5 1.458,8 2.802,1 3.326,1 21.532 6.179,2 83.751 1.000 Biomasse fest Kleinwasserkraft bis 10 MW 320,9 303,8 390,9 427,7 1.909 1.471,6* 3.180* 0 inkl. Abfall Gesamt 1.639,4 1.762,5 3.193,0 3.753,8 23.441 7.650,8 86.931 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: *Anerkannte Anlagen Kleinwasserkraft per 31.12.2015 Quelle: E-Control Austria, OeMAG E-Control Austria, OeMAG 38 39
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