Bestandsaufnahme des Klimas in Innsbruck - Stadt Innsbruck
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Bestandsaufnahme des Klimas in Innsbruck Aktuelles Klima und bisherige Klimaentwicklung Abschlusspräsentation für die Stadt Innsbruck 08. Juli 2020 Dr. Johannes Vergeiner ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Kundenservice Tirol und Vorarlberg E-Mail: johannes.vergeiner@zamg.ac.at
Kurzbeschreibung der Bestandsausnahme des Klimas Folie 2 von 14 Anhand der Messdaten von Innsbruck Universität Uni Innsbruck – Wettergarten in der Schöpfstraße 45 und Innsbruck Flughafen wurde das aktuelle Klima (1981 – 2010) für die wichtigsten meteorolog- ischen Parameter dargestellt und interpretiert. Im Vergleich der beiden Stationen wird auch der Stadteffekt deutlich (Urban Heat Island). Ein eigenes Kapitel widmet sich den bereits fest- gestellten klimatischen Veränderungen (Trends) im Raum Innsbruck. Flh Innsbruck – Wettergarten am Ost-Ende der Start- und Landebahn Ergebnis: graphische und tabellarische Aufbereitung samt Interpretation in einem eigenen Bericht. Stadtklima Innsbruck
Ist-Zustand des Klimas 1981 – 2010 - Temperatur Folie 3 von 14 Auswertungen: Jahres- und Tagesgänge der Mitteltemperatur samt Vergleich Uni – Flh sowie die mittlere jahreszeitliche Anzahl zahlreicher Klimaindices Mitteltemperatur (°C) Differenz (°C) Periode Uni Flh Uni - Flh Jänner -0,2 -1,0 +0,8 Feber 1,8 1,1 +0,7 März 6,4 5,8 +0,6 April 10,5 9,8 +0,7 Mai 15,3 14,7 +0,6 Juni 17,9 17,4 +0,5 Juli 20,0 19,4 +0,6 August 19,4 18,8 +0,6 In der Schöpfstraße ist September 15,5 15,1 +0,4 es im Jahresschnitt ca. Oktober 11,1 10,8 +0,3 0,6 °C wärmer als am Flughafen. November 4,8 4,3 +0,5 Dezember 0,6 -0,1 +0,7 JAHR 10,3 9,7 +0,6 Stadtklima Innsbruck
Ist-Zustand des Klimas - Wind Folie 4 von 14 Auswertungen: Windrichtungs- und Geschwindigkeitsverteilungen an der Uni und am Flh in der Periode 2010 – 2019 Innsbruck - Universität Im Siedlungsgebiet wird der Wind etwas gebremst. Stadtklima Innsbruck
Ist-Zustand des Klimas – Niederschlag, Schnee Folie 5 von 14 Bandbreite Bandbreite •Auswertungen: des Niederschlages, Verteilung des Niederschlages, der täglichen Verteilung Niederschlags-Mengen, der täglichen Niederschlags-Mengen, Erwartungswerte von 10/30/50/100-jährlichem Erwartungswerte Ereignis für von 10/30/50/100-jährlichem Tagesniederschlag Ereignis und 3-tägige und für Tagesniederschlag Niederschlags-Summe, Jahresverlauf der 3-tägige Niederschlags-Summe, Schneehöhe, der Jahresverlauf Neuschneemengen, Verteilung täglicher Schneehöhe, Neuschneemengen, Neuschneemengen, Erwartungswerte Neuschnee Verteilung täglicher Neuschneemengen, Erwartungswerte Neuschnee Mehr Niederschlag im Sommer, größte Bandbreite im Frühjahr Stadtklima Innsbruck
Ist-Zustand des Klimas – Vertikale Schichtung Folie 6 von 14 Auswertungen: Häufigkeit von Inversionen im Zeitraum 1999 – 2018, verwendet zusätzlich die Stationen des Innsbrucker Hangprofiles Kein klarer Trend bei der Inversions- häufigkeit Neue Stationen ab 2016 Stadtklima Innsbruck
Entwicklung des Klimas – Temperatur I Folie 7 von 14 Auswertungen: Nur Uni, 1877 – 2019: Entwicklung von Temperatur, Anzahl von Sommertagen, Tropennächten, Frost- und Eistagen; sowie Vergleich mit Bregenz und Wien. Ungefähr 0,4 °C Erwärmung pro Jahrzehnt. Stadtklima Innsbruck
Entwicklung des Klimas – Temperatur II Folie 8 von 14 Sommertag: Höchsttemperatur von 25 °C oder mehr Trend: Zunahme 5 – 6 Sommertage pro Jahrzehnt. Stadtklima Innsbruck
Entwicklung des Klimas – Temperatur III Folie 9 von 14 Eistag: Höchsttemperatur unter 0 °C Trend: Abnahme 2 – 3 Eistage pro Jahrzehnt. Eistage sind im Stadtgebiet schon stark reduziert. Stadtklima Innsbruck
Entwicklung des Klimas - Sonnenscheindauer Folie 10 von 14 Auswertungen: Jährliche Sonnenscheindauer an der Uni seit 1906 samt gleitendem Mittel und Trend 1961 – 2010. Trend: Zunahme von ca. 25 Sonnenstunden pro Jahrzehnt. (Mehr Hochdrucklagen, reduzierte Aerosol- Belastung) Stadtklima Innsbruck
Entwicklung des Klimas - Niederschlag Folie 11 von 14 Auswertungen: Jahresniederschlagsmenge und maximale Tagesniederschläge an der Uni seit 1877. Kein Trend im Jahres- niederschlag. Es gibt Hinweise, dass kurzzeitige Niederschläge intensiver werden (nicht gezeigt). Stadtklima Innsbruck
Fazit I – der Stadteffekt Folie 12 von 14 • Im Vergleich der beiden Mess-Stellen zeigt sich die städtische Überwärmung, die Temperatur an der Universität ist im langjährigen Mittel um 0,6 °C wärmer als am Flughafen. Da der Flughafen am Stadtrand liegt und auch noch Gebäude bzw. versiegelte Flächen (Rollfeld) im Nahbereich vorhanden sind, ist die tatsächliche städtische Überwärmung sogar noch stärker ausgeprägt, als es durch den Vergleich der beiden Stationen ersichtlich wird. Das räumliche Bild der sogenannten Urban-Heat-Island wird durch die Stadtklimasimulationen mittels MUKLIMO sichtbar und ist dem ZAMG- Bericht „Stadtklimamodellierung für Innsbruck“ zu entnehmen. • Die Stadt wirkt sich aber auch auf weitere meteorologische Parameter aus. Zum Beispiel auf die Abschwächung des Windes im Siedlungsgebiet relativ zum weniger verbauten Umland. Stadtklima Innsbruck
Fazit II – bisherige Klimaentwicklung Folie 13 von 14 • In Innsbruck ist es in den letzten Jahrzehnten schon um gut 2 °C wärmer geworden. Im Sommer sind Hitzeperioden keine Seltenheit mehr. Diese stellen gerade in der Stadt mit dem hohen Versiegelungsgrad eine Herausforderung dar. • Eine sinnvolle Anpassungsstrategie ist etwa die Gestaltung von kühlen Plätzen oder zentralen Straßenzügen mit Bepflanzungen, Wasser oder Grünflächen statt Asphalt etc. • Sehr warme Nächte (Tropennächte) sind in Innsbruck noch selten, werden aber künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen. Auch sie belasten den menschlichen Organismus stark. • Die Winter werden im Zuge der Erwärmung milder. Dadurch sinkt der Heizbedarf, was sich dann auch positiv auf die Luftqualität auswirkt. • Im Jahresniederschlag von Innsbruck zeigt sich bisher kein zu- oder abnehmender Trend. Es dominieren eine hohe Jahr-zu-Jahr Variabilität und dekadische Schwankungen. Der Alpenraum befindet sich dabei in einer Übergangszone: während es Im Mittelmeerraum deutlich trockener wird, wird es Richtung Skandinavien und Nordpol zusehends feuchter. • Auch die Auswertung des höchsten Tagesniederschlages – ein Maß dafür, ob die Intensität der Niederschläge zunimmt – zeigt für Innsbruck bisher keinen systematischen Trend. Allerdings gibt es Hinweise aus anderen Studien, dass kurzzeitige Niederschläge in der Skala von Minuten bis zu einer Stunde im Alpenraum intensiver werden. Stadtklima Innsbruck
Ausblick Folie 14 von 14 • Aus fachlicher Sicht wäre es sinnvoll, die vorliegende Studie durch eine Analyse des künftig zu erwartenden Stadtklimas zu ergänzen. Dadurch könnte quantifiziert werden, inwieweit sich die beobachteten Trends im Raum Innsbruck fortsetzen oder sogar verschärfen werden. Dies stellt eine wesentliche Basis für die Entwicklung von notwendigen Anpassungsmaßnahmen für die Stadt Innsbruck dar. Stadtklima Innsbruck
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