BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT

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BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG
IM KUNSTMARKT EINE STUDIE DER   MIT UNTERSTÜTZUNG DES   DURCHGEFÜHRT VON

                                                        GOLDMEDIA
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
INHALT

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BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
ZUSAMMENFASSUNG
ZIELE UND KEY FACTS
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
„Die Ergebnisse der vom LVBG angeregten und vom
                                         Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft beauftragten
                                         Pilotstudie zur Digitalisierung in Berliner Galerien
                                         bieten eine gute Grundlage dafür, Akteure aus Politik,
                                         Wirtschaft, Start-ups sowie Kunst- und Galerienszene
                                         an einen Tisch zu holen, um gemeinsam die Weichen
         Andreas Herrmann &              für die Zukunft von Berlin als nationalem und
           Werner Tammen,                internationalem Kunstmarktstandort mit
  Landesverband Berliner Galerien e.V.
               (LVBG)                    Vorbildcharakter zu stellen.“

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BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
KEY FACTS I:                                             /01
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                                                                                                                         /04
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            ONLINE-BEFRAGUNG                                         Bei den rund 345 Berliner Galerien handelt es       Die jährlichen Digital-Budgets lagen 2020 bei

            DER BERLINER                                             sich oft um traditionsreiche Häuser mit langjäh-
                                                                     riger Marktpräsenz, meist zwei bis fünf Mitarbei-
                                                                                                                         zwei Dritteln der Berliner Galerist:innen bei unter
                                                                                                                         5.000 Euro. Mehr als die Hälfte von ihnen erwar-
            GALERIEN                                                 ter:innen und einer relativ heterogenen Umsatz-     tet für 2021 aber eine bis zu 20-prozentige Erhö-
                                                                     struktur. Zwei Drittel von ihnen sind ausschließ-   hung. Verantwortlich für digitale Aktivitäten sind
                                                                     lich auf dem Primärmarkt aktiv.                     meist die Inhaber:innen oder Geschäftsführer:-
                                                                                                                         innen der Galerien selbst.

                                                                     /02                                                 /04
                                                                     UMSÄTZE                                             ONLINE SALES
                                                                     Berlin hat einen sehr heterogenen Galerien-         Am weitesten verbreitet unter den Online Sales-
                                                                     Markt. Die Jahresumsätze reichten 2019 von          Formaten sind Instagram und Newsletter/ Mai-
                                                                     unter 20.000 bis über 2 Mio. Euro. Insgesamt        lings. Online-Ausstellungen, OVRs* und ein eige-
                                                                     17 % der Galerien verzeichneten einen Umsatz        ner Webshop werden bislang selten genutzt.
                                                                     von über einer halben Mio. Euro. Trotz Pandemie     Preise werden selten kommuniziert, am ehesten
                                                                     konnten 46 % ihre Umsätze 2020 halten oder          bei OVRs, im Webshop oder auf Drittplattformen
                                                                     sogar steigern. Dies gelang oftmals durch die       wie Artsy, welche am meisten genutzt wird.
                                                                     frühzeitige Einführung digitaler Initiativen.       Knapp zwei Drittel der Galerien rechnen mit
                                                                                                                         einem Anstieg ihrer Online Sales für 2022.

                                                                     /03                                                 /06
                                                                     DIGITAL-UMSATZ                                      HÜRDEN & HILFEN
                                                                     Der Digital-Umsatz lag bei der Hälfte der Berli-    Besonders fehlende Zeit, geringe Budgets und
                                                                     ner Galerien im Pandemie-Jahr 2020 bei bis zu       personelle Ressourcen (Fachpersonal) sind Hür-
                                                                     10 Prozent, bei 13 % der Galerien bei über 50 %     den für moderne Digitalstrategien bei Berliner
                                                                     des gesamten Jahresumsatzes. Künftig wird der       Galerien. Sie planen demnächst insbesondere
                                                                     Digital-Umsatz deutlich ansteigen, wobei die        vermehrt den Ausbau des eigenen Online-
                                                                     Grenzen zwischen digitalem und nicht-digitalem      Auftritts und mehr eigenes digitales Marketing.
                                                                     Verkauf weiter aufweichen werden.
            * OVRs: Online-Viewing Rooms
GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt                                                                                                             5
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
KEY FACTS II:                                            /01
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                                                                                                                        /04
                                                                                                                        NFT* & BLOCKCHAIN
            BEFRAGUNG DER                                            Galerien werden sich künftig stärker an Kund:in-   Sämtliche Expert:innen nehmen die Entwick-

            EXPERTEN                                                 nen-Bedürfnissen orientieren und gängige E-
                                                                     Commerce- & Online-Service-Angebote, attrak-
                                                                                                                        lungen um NFTs ernst, bewerten deren zukünf-
                                                                                                                        tige Bedeutung für den Kunstmarkt jedoch recht
                                                                     tive Social Media-Präsenzen und Messeauftritte     differenziert, vor allem aufgrund vieler noch of-
                                                                     anbieten müssen. Zusätzliche Qualifikationen       fener rechtlicher Fragen. NFTs könnten eine zu-
                                                                     werden notwendig. Dennoch bleiben direkter         sätzliche Kunstform werden, die mehr Transpa-
                                                                     Kontakt und persönliche Beratung sehr wichtige     renz, Demokratisierung, Dezentralisierung und
                                                                     Komponenten im Galeriengeschäft.                   Fraktionalisierung von Kunst ermöglicht.

                                                                     /02                                                /05
                                                                     KUND:INNEN VON MORGEN                              HERAUSFORDERUNGEN FÜR
                                                                                                                        DIE BERLINER GALERIEN
                                                                     Die zukünftigen Interessent:innen & Käufer:innen   Die Präsentation von Kunst im analogen Raum
                                                                     sind Digital Natives. Sie sind nicht nur besser    verlangt eine digitale Erweiterung bzw. Verlän-
                                                                     vorinformiert, sie erwarten selbstverständliche,   gerung, auch durch hybride Ausstellungsformen.
                                                                     gängige E-Commerce-Konzepte auch im Gale-          Klassische, rein analoge Messeformate müssen
                                                                     riengeschäft. Sie stammen aus allen Bereichen      hinterfragt werden. Galerist:innen werden neben
                                                                     des gesellschaftlichen Lebens. Durch fortlau-      ihrer traditionellen Funktion als Kuratoren und
                                                                     fende technische Entwicklungen im Kunstbereich     Vermittler von Kunst die Bedürfnisse der Digital
                                                                     werden zusätzliche Investor:innen aufmerksam.      Natives ausbalancieren und E-Commerce-Kon-
                                                                                                                        zepte anbieten müssen. Sie stehen vor der Her-
                                                                     /03
                                                                                                                        ausforderung, personelle Ressourcen für die
                                                                     TECHNOLOGIEN
                                                                                                                        neuen, digitalen Themenbereiche zu finden.
                                                                     Videokonferenzen & virtuelle Räume, Plattfor-      Zugleich stehen sie vor der Aufgabe, durch die
                                                                     men & digitale Märkte, Social Media sowie          von ihnen repräsentierten Künstler:innen die
                                                                     Künstliche Intelligenz und Algorithmen werden      Vielfalt auf dem Kunstmarkt zu fördern und
                                                                     auch in Zukunft den Kunstmarkt weiter verän-       somit auch ein breiteres Publikum anzusprechen.
                                                                     dern und eine wichtige Rolle für den Alltag der    Dabei wird ökologische Nachhaltigkeit auch im
                                                                     Galerien spielen.                                  Kunstmarkt eine immer wichtigere Rolle spielen.

            * NFT: Non Fungible Token
GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt                                                                                                          6
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
KEY FACTS III:                                           /01
                                                                     AUFMERKSAMKEIT SCHAFFEN &
                                                                                                                              /03
                                                                                                                              KAUF
            BEST PRACTICE                                            INTERESSE WECKEN
                                                                     Innovative Ansätze zur Digitalisierung und               Beim Erwerb von Kunstobjekten verknüpfen
                                                                     frische Ideen am Anfang der Customer Journey             ClickandBuy-Angebote die Kunstwelt mit den
                                                                     zum Erreichen neuer Zielgruppen reichen von              Ansprüchen der Millennials und Digital Natives
                                                                     Kunstvermittlung im digitalen Raum (z. B. Galerie        an unkomplizierte und schnelle Vertriebswege
                                                                     Barbara Thumm) über kollaborierende Zusam-               (z. B. Platformart). Auch die kuratorische E-
                                                                     menschlüsse von Galerien in verschiedenen Re-            Commerce-Plattform La Pera Projects auf Whats-
                                                                     gionen (z. B. Platform New York by Zwirner) bis          App öffnet den Markt für ein breiteres Publikum
                                                                     hin zu Künstler:innen-Portraits mittels Videos,          bzw. spricht potenzielle neue Käufer:innen an.
                                                                     Talks, Essays, Playlists oder Interviews (z. B. Artist
                                                                     Spotlight by Gagosian) und Podcast-Formaten
                                                                     (z. B. „Kunst in Berlin“ by Berlinischer Galerie).

                                                                     /02                                                      /04
                                                                     WUNSCH VERSTÄRKEN /                                      WEITERE DIGITALE TRENDS
                                                                     ÜBERZEUGEN                                               IM KUNSTMARKT
                                                                     Ansätze zur Verbindung von traditioneller und            Innovative Sales-Formate wie The Currency
                                                                     digitaler Kunst sowie des Primär- und des Se-            @HENI Marketplace, Crypto Kiosk by Nagel
                                                                     kundärmarktes auf einer Plattform (z. B. Misa.art        Draxler oder die Picasso Tokenisierung der
                                                                     by Johann König, Ghost Booths) sorgen für De-            Sygnum Bank erschließen völlig neue, technik-
                                                                     mokratisierung, Verknüpfung der Kunstwelt mit            affine Zielgruppen und senken Investitionshür-
                                                                     E-Commerce, einfache Kaufabwicklung und                  den. Darüber hinaus helfen verschiedene Ange-
                                                                     Preistransparenz. Über Plattformen wie Vortic            bote wie Smartify, das mit geführten Touren
                                                                     oder VR-All-Art kann mittels AR- und VR-Tech-            durch Museen weltweit via App Kunst erlebbar
                                                                     nologien die physische Erfahrung der Kunstbe-            macht, Artory, eine Datenbank mit Informa-
                                                                     trachtung ergänzt werden. Auf VR-Messen kön-             tionen zu Millionen von Kunstwerken oder die
                                                                     nen reale Kunstmessen imitiert werden, so dass           Magnus App, eine Kunst-“Erkennungs-App“,
                                                                     ortsunabhängig Stände der Galerien durchstö-             dabei, Künstler:innen und Sammler:innen zusam-
                                                                     bert werden können (z. B. Untitled Art).                 menzubringen.

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt                                                                                                              7
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
ZIELE DER BESTANDSAUF-
            NAHME IM KUNSTMARKT
            Die Kunst- und Kreativwirtschaft war und ist von der Pandemie     Ergänzend fanden 25 Expert:innengespräche mit nationalen und
            hart getroffen. Die Jahre 2020/21 waren für Berliner Gale-        internationalen Galerist:innen, Auktionshäusern, Art&Tech-Un-
            rist:innen geprägt von Lockdowns, reduzierten Öffnungszeiten,     ternehmen sowie mit weiteren Branchen-Expert:innen statt.
            der Absage wichtiger Messen sowie dem Fernbleiben interna-        Die Fragen und Themen, die der Digitalisierungsschub mit sich
            tionaler Besucher:innen und Käufer:innen. Zugleich entwickelten   bringt, sind vielfältig: Wie verändern sich der Kunstmarkt und
            zahlreiche Galerien neue digitale Präsentations- und Verkaufs-    seine Geschäftsmodelle durch die Digitalisierung? Welchen Ein-
            strategien.                                                       fluss haben digitale Kunstwerke und Non Fungible Tokens
            Vor diesem Hintergrund untersucht die Bestandsaufnahme            (NFTs)? Welche Chancen für nachhaltige Erlöse der Kunstmarkt-
            Digitalisierung im Kunstmarkt, wie verbreitet und erfolgreich     akteure bieten sich? Und wie gestaltet sich die zukünftige Rolle
            digitale Maßnahmen auf dem Berliner Galerienmarkt sind und        von Galerien?
            welche Online Sales-Formate genutzt werden.                       Zusätzlich zeigen einige eigens recherchierte Best-Prac-tice-
            In einer umfangreichen Online-Befragung aller Berliner Gale-      Beispiele aktuelle Trends und interessante Entwicklungen der
            rien, Auktionshäuser und Messeveranstalter wurde die digitale     digitalen Kommunikation und Distribution im Berliner
            Situation auf dem Berliner Kunstmarkt ermittelt, die Wirksam-     Kunstmarkt. (Zur Methodik vgl. auch den Anhang.)
            keit der genutzten digitalen Strategien und Formate untersucht
            und erkundet, wie sich der Kunststandort Berlin auch digital
            profilieren kann.

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt                                                                               8
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
DIE BERLINER GALERIEN
QUANTITATIVE BEFRAGUNG DER BERLINER
GALERIEN
BESTANDSAUFNAHME DIGITALISIERUNG IM KUNSTMARKT
„Berliner Galerien sind zu einer Brand
                         geworden, die man global versteht. Die Leute
                         kommen von New York nach Berlin, um
                         Kunst zu kaufen. Die Wahrnehmung von
                         Berlin als Kunst-Standort – sowohl in der
                         Produktion als auch in der inhaltlichen
            Dirk Boll,   Vermittlung sowie in der Vermarktung –
            Christie’s
                         ist absolut grossartig.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            GROSSER ANTEIL AN                          A L T E R D E R BE RL I N E R G A L E RI E N I N JA HRE N , 2 0 2 1, A N T E I L I N P RO ZE N T

            TRADITIONSREICHEN
                  GALERIEN MIT                                                                                                       1 BIS 3 JAHRE

                LANGJÄHRIGER                                                                   7%                                    4 BIS 7 JAHRE

               MARKTPRÄSENZ                                                    26%
                                                                                                         18%
                                                                                                                                     8 BIS 15 JAHRE
                                                                                                                                     16 BIS 20 JAHRE
                                                                                                                                     21 BIS 25 JAHRE
                                                                                                                                     26 BIS 30 JAHRE
                                                                            8%                                                       ÜBER 30 JAHRE

                                                                               5%                      24%
                                                                                      12%

                                                       Die Berliner Galerienszene zeichnet sich insbesondere durch Galerien mit langjähriger
                                                       Marktpräsenz aus: Drei von vier Galerien bestehen seit mehr als acht Jahren. Über ein
                                                       Viertel der Berliner Galerien (26 %) agiert sogar seit über 30 Jahren auf dem Kunst-
                                                       markt, ein weiteres knappes Viertel (24 %) seit 8 bis 15 Jahren. Jüngere, innerhalb der
                                                       letzten drei Jahre in Berlin eröffnete Galerien, machen insgesamt nur rund 7 % der
                                                       teilnehmenden Galerien aus.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=104, Rundungsdifferenzen möglich
GOLDMEDIA                                              Frage: Wie lange gibt es Ihre Galerie schon?                                                       11
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

               ZWEI DRITTEL DER                        MARKT, AU F DEM BERLIN ER GA LERIEN HA U P TS Ä CHLICH A K TIV S IN D,
                                                       2021, ANTEIL IN P RO ZEN T
                  GALERIEN SIND
               AUSSCHLIESSLICH                                      PRIMÄRMARKT                                   71%

              AUF PRIMÄRMARKT
                          AKTIV                                 SEKUNDÄRMARKT                  4%

                                                             PRIMÄRMARKT UND
                                                                                                25%
                                                               SEKUNDÄRMARKT

                                                       Als wichtigste Erstvermittler von Kunstwerken auf dem Kunstmarkt agieren – neben
                                                       Sammler:innen und Künstler:innen selbst – naturgemäß vor allem Galerien. Der
                                                       überwiegende Teil der Berliner Galerien (71 %) ist daher auch ausschließlich auf dem
                                                       Primärmarkt aktiv.
                                                       Die Grenzen zwischen Primär- und Sekundärmarkt verschwimmen jedoch offensicht-
                                                       lich zunehmend. So gibt es einerseits immer mehr Händler:innen und Auktionshäuser,
                                                       die Kunst selbst erstmalig auf dem Markt anbieten. Andererseits betätigen sich aber
                                                       auch Galerien häufiger aktiv am An- und Verkauf von bereits auf dem Markt befind-
                                                       lichen Kunstwerken. Rund ein Viertel der Berliner Galerien ist zusätzlich auf dem
                                                       Sekundärmarkt tätig, vier Prozent erweisen sich als reine Sekundärmarkt-Galerien.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=103, Rundungsdifferenzen möglich
GOLDMEDIA                                              Frage: Auf welchem Markt bzw. auf welchen Märkten ist Ihre Galerie tätig?                    12
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            ÜBERWIEGEND KLEINE                         ZAHL DER MITA RBEITER:IN N EN IN BERLIN ER GA LERIEN 2021, A N TEIL IN
                                                       P ROZENT
             GALERIEN MIT 2 BIS 5
              MITARBEITER:INNEN                                          EIN:E MITARBEITER:IN                    29%

               AUF DEM BERLINER
                   KUNSTMARKT                                    2 BIS 5 MITARBEITER:INNEN                              56%                        63 %

                                                               6 BIS 10 MITARBEITER:INNEN                         7%

                                                              11 BIS 20 MITARBEITER:INNEN                        5%                                8%

                                                        MEHR ALS 20 MITARBEITER:INNEN                            3%

                                                       Der Berliner Kunstmarkt wird von Galerien mit kleineren Teams dominiert: Über die
                                                       Hälfte der befragten Galerien (56 %) beschäftigt zwei bis fünf Mitarbeiter:innen. Ein
                                                       weiteres knappes Drittel (29 %) sind Ein-Personen-Galerien. Große Galerien mit mehr
                                                       als 10 Mitarbeiter:innen sind in Berlin mit einem Anteil von 8 % eher selten.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=103
GOLDMEDIA                                              Frage: Wie viele Mitarbeiter:innen arbeiten in Ihrer Galerie (Sie selbst eingeschlossen)?          13
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                 KUNSTOBJEKTE IM                       P REIS S EGMENTE DER VO N BERLIN ER GA LERIEN GEHA N DELTEN
                                                       KU NS TOBJEKTE 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T
                       MITTLEREN
                    PREISSEGMENT                                   0 BIS 5.000 €                           49%

                   DOMINIEREN IN                            5.000 BIS 10.000 €                                   62%

                BERLINER GALERIEN                          10.000 BIS 20.000 €                             49%

                                                           20.000 BIS 50.000 €                    26%

                                                         50.000 BIS 100.000 €                 6%

                                                        100.000 BIS 500.000 €                4%

                                                                ÜBER 500.000 €              1%

                                                       Objekte im mittleren Preissegment sind die dominierende Preiskategorie bei den
                                                       Berliner Galerien: Knapp zwei Drittel der Galerien bieten Kunstobjekte zwischen 5.000
                                                       und 10.000 Euro an, Kunstobjekte zwischen 10.000 und 20.000 Euro finden sich bei
                                                       der Hälfe der Galerien. Ebenso häufig gehandelt werden günstigere Werke bis zu
                                                       5.000 Euro. Etwas mehr als jede fünfte Galerie (26 %) verkauft höherpreisige Kunst-
                                                       objekte im Wert von 20.000 bis 50.000 Euro. Besonders hochpreisige Werke über
                                                       100.000 Euro werden nur in wenigen Berliner Galerien gehandelt (5 %).

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=100, Mehrfachauswahl möglich; Frage: In
GOLDMEDIA                                              welchem Preissegment liegen die Kunstobjekte, die in Ihrer Galerie hauptsächlich verkauft werden?   14
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            JAHRESUMSÄTZE DER                          JAHRES U MS ATZ DER BERLIN ER GA LERIEN 2019, A N TEIL IN P RO ZEN T

               GALERIEN IN 2019
                BREIT GESTREUT                                  UNTER 20.000 €                                             11%                       27 %
                                                           20.000 BIS 50.000 €                                                                 16%

                                                         50.000 BIS 100.000 €                                                 12%
                                                                                                                                                     43 %
                                                        100.000 BIS 250.000 €                                                                    17%

                                                        250.000 BIS 500.000 €                                                        14%

                                                         500.000 BIS 1 MIO. €                                     9%
                                                                                                                                                     17 %
                                                                  1 BIS 2 MIO. €             3%

                                                                  ÜBER 2 MIO. €                     5%

                                                       Umsatzseitig zeigt sich der Berliner Galerienmarkt heterogen. Die 2019 erzielten
                                                       Jahresumsätze, reichten von unter 20.000 bis über 2 Mio. Euro. Während 27 % der
                                                       Galerien unter 50.000 Euro im Jahr generierten, erwirtschaftete der Großteil zwischen
                                                       50.000 und 500.000 Euro (43 %). Nur 17 % der Berliner Galerien dagegen erzielten
                                                       2019 mehr als eine halbe Million Euro Umsatz.
                                                       Anmerkung: Die Angaben zum Gesamtumsatz entsprechen nicht den Gewinnen der
                                                       Galerien. Die Nettoumsätze nach Abzug der Produktionskosten und Vergütung der
                                                       Künstler:innen fallen deutlich niedriger aus.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=105, keine Angabe= 13,
GOLDMEDIA                                              Rundungsdifferenzen möglich; Frage: Wie hoch war der Jahresumsatz Ihrer Galerie 2019?                15
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

          46 % DER BERLINER                            VERÄNDERU NG DES JA HRES U MS A TZES DER BERLIN ER GA LERIEN VO N
                                                       2019 ZU 2020, A N TEIL IN P RO ZEN T
         GALERIEN KONNTEN
         IHRE UMSÄTZE 2020                                                                                                       GESUNKEN

      TROTZ CORONA HALTEN
                                                                                       9%
                                                                                                                                 GLEICHGEBLIEBEN

             ODER STEIGERN                                                    26%                      45%
                                                                                                                                 GESTIEGEN
                                                                                                                                 KEINE ANGABE

                                                                                      20%

                                                       Das Jahr 2020 war für die Berliner Galerien durch Schließungen, reduzierte Öffnungs-
                                                       zeiten, Absagen von Kunstmessen sowie das Fernbleiben internationaler Besucher:-
                                                       innen und Käufer:innen bestimmt. Trotzdem konnte immerhin nahezu die Hälfte von
                                                       ihnen der Krise trotzen und den eigenen Vorjahresumsatz beibehalten oder steigern.
                                                       Insbesondere Galerien, die frühzeitig digitale Initiativen gestartet hatten und Kunst
                                                       vermehrt online präsentierten und vermarkteten, konnten dem Lockdown
                                                       entgegenwirken. Dennoch war der Einfluss der Corona-Pandemie auch auf dem
                                                       Kunstmarkt deutlich spürbar: 45 % der Berliner Galerien verzeichneten 2020 einen
                                                       Umsatzrückgang.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=104
GOLDMEDIA                                              Frage: Wie hat sich der Jahresumsatz Ihrer Galerie 2020 im Vergleich zu 2019 verändert?     16
„In der Pandemie war
                                  markttechnisch oft nicht viel
                                  zu holen, was wir mit
                                  digitalen Lösungen aber tun
            Berliner Galeristin
                                  konnten, war Infotainment.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

     UMSATZSTEIGERUNGEN                                HÖHE DES ANS TIEGS / RÜ CK GA N GS DES JA HRES U MS A TZES BEI BERLIN ER
                                                       GALERIEN, DIE EIN EN A N S TIEG / RÜ CK GA N G VO N 2019 ZU 2020
          VON BIS ZU 20 % ,                            ANGABEN, ANTEIL IN P RO ZEN T

   UMSATZRÜCKGÄNGE ABER                                       RÜCKGANG ( BEI 4 5 % )                                      ANST I EG ( BEI 2 6 % )

      STÄRKER AUSGEPRÄGT
                                                      0 BIS 20 %                         -16%           0 BIS 20 %                   +58%

                                                     21 BIS 40 %         -47%                          2 1 B I S 4 0 % +15%

                                                     41 BIS 60 %                      -23%             41 BIS 60 %        +4%

                                                     61 BIS 80 %                          -5%          61 BIS 80 %         +8%

                                                    81 BIS 100 %                             -9%     81 BIS 100 %       +15%

                                                     ÜBER 100 %                              0%       ÜBER 100 %         0%

                                                       Diejenigen Berliner Galerien mit Umsatzwachstum in 2020 im Vergleich zum Vorjahr
                                                       (26 %) erzielten mehrheitlich einen 20-prozentigen Anstieg. Erstaunlicherweise konnte
                                                       jede sechste dieser Galerien die eigenen Umsätze sogar zwischen 81 und 100 % im
                                                       Vergleich zum Vorjahr erhöhen. Der Großteil der Galerien (45 %) musste 2020
                                                       allerdings einen Umsatzrückgang hin-nehmen, mehrheitlich zwischen 21 bis 40 %. Bei
                                                       rund 14 % lag der Umsatzrückgang sogar zwischen 61 und 100 % gegenüber dem
                                                       Vorjahr.
                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=107, n Galerien mit Umsatzzuwachs: 26;
                                                       Galerien mit Umsatzrückgang: 43; Frage: Um wieviel Prozent ist der Umsatz Ihrer Galerie in 2020 im
GOLDMEDIA                                              Vergleich zu 2019 gestiegen / gesunken?                                                              18
“The art market is
                                transforming. There are going
                                to be a lot of hybrid models
                                that combine the physical
            Georgina Adam,
            Art Market Expert
                                space with digital presence.”

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ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

       ANSTIEG DES DIGITAL-                                                 Viele Galerien generieren einen sehr großen Teil ihres Jahresumsatzes auf nationalen
                                                                            und internationalen Kunstmessen. Dass im Jahr 2020, in welchem so gut wie keine
        UMSATZES AUF DEM                                                    Kunstmessen stattfinden konnten, dennoch der Digital-Umsatz sehr gering ausfiel,
     KUNSTMARKT ERWARTET                                                    lässt sich vorwiegend damit begründen, dass klassische Digital-Sales-Formate wie
                                                                            ClickandBuy im Galerienmarkt kaum angeboten werden*. 2020 machte der Digital-
                                                                            Umsatz bei einem Drittel der Berliner Galerien nur max. 5 % des Gesamtumsatzes aus.
                                                                            Dafür erzielten 13 % bereits über die Hälfte ihres gesamten Jahresumsatzes digital.
                                                                            Nach Einschätzung der Berliner Galerist:innen wird der eigene Digital-Umsatz
                                                                            zukünftig deutlich steigen. Tendenziell werden die Grenzen zwischen digitalen und
                                                                            nicht-digitalen Vertriebswegen weiter aufweichen.

            JETZT: A N TEIL DES DIGITAL -U MS ATZES AM JAHRES -                                A U S BLICK : S CHÄ TZU N G DES ZU K Ü N FTIGEN U MS A TZA N TEILS
            U MS A TZ DER GA LERIE IN 2020, ANTEIL IN P ROZENT                                 DES DIGITA L -U MS A TZES A M JA HRES U MS A TZ, A N TEIL IN
                                                                                               P RO ZEN T
                0 BIS 5 %                                                  32%                       0 BIS 5 %                     15%

               6 BIS 10 %                           16%                    48 %                    6 BIS 10 %                                25%

             11 BIS 20 %                       14%                                                11 BIS 20 %                    13%

             21 BIS 30 %                   12%                                                    21 BIS 30 %                            21%

             31 BIS 50 %                10%                                                       31 BIS 50 %                    13%

              ÜBER 50 %                       13%                                                  ÜBER 50 %                     12%                                      46 %
            * Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass möglicherweise Verkäufe, die sich online zwar angebahnt haben, jedoch auf anderem Wege abgeschlossen
            wurden, hier von den Galerist:innen nicht berücksichtigt wurden.
            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt
            Links: n=103; Frage: Wie hoch schätzen Sie, war der Anteil des Digital-Umsatzes an Ihrem Jahresumsatz 2020?
GOLDMEDIA   Rechts: n= 89; Frage: Wie hoch schätzen Sie den zukünftigen Anteil des Digital-Umsatzes an Ihrem Jahresumsatz ein?                                                   20
„Der Kunstmarkt ist die letzte
                                  Kulturbranche, die zu einer
           Esther Schipper,
                                  Industrie wird.“
        Galerie Esther Schipper

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DIGITALE AKTIVITÄTEN
QUANTITATIVE BEFRAGUNG DER BERLINER
GALERIEN
„Für den Kunstmarkt bedeutet
                             Digitalisierung vor allem
                             Transparenz und
                             Demokratisierung, Veränderung
            Anne Schwanz,
                             in den Abläufen, Flexibilität und
             Office Impart
                             Diversität bei den Akteuren.“

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ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            EIN S A TZFELDER DIGITALER KANÄLE BEI BERLINER
            GA LERIEN 2021, A NTEIL IN P ROZENT                                                  DIGITALE KANÄLE FÜR
                                                                                                 WERBUNG & MARKETING
                              MARKETING- /
                                                                  91%
                                                                                                 SELBSTVERSTÄNDLICH
                          WERBEAKTIVITÄTEN

            KUND:INNENKOMMUNIKATION                               87%
                                                                                                 Nahezu jede Galerie in Berlin (91 %) nutzt digitale Kanäle für
                                                                                                 Marketing- bzw. Werbeaktivitäten. Auch die Kommunikation
                   ZUR INFORMATION (ÜBER                                                         läuft häufig über digitale Kanäle: mit Kund:innen (87 %), zur all-
                                                                  87%
                             GALERIE ETC.)                                                       gemeinen Information über die Galerie selbst oder über aktuelle
                                                                                                 Ausstellungen etc. (87 %) und zu Veranstaltungsterminen (86
                   KOMMUNIKATION VON                                                             %).
                                                                  86%
               VERANSTALTUNGSTERMINEN
                                                                                                 Über zwei Drittel der Galerien (69 %) nutzen nach eigenen
                                                                                                 Angaben für Online Sales bereits digitale Kanäle. Hierbei ist
                                 ONLINE SALES                 69%
                                                                                                 allerdings zu berücksichtigen, dass die befragten Galerien den
                                                                                                 Begriff Online Sales teils mit unterschiedlichen digitalen Ver-
                                                                                                 kaufs- und Anbahnungsszenarien verbanden (siehe Chart 34).
                   ZUR KUNSTVERMITTLUNG                     56%

                  DIGITALE AUSSTELLUNGEN                   49%

            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=103, Mehrfachauswahl möglich
GOLDMEDIA   Frage: Für welche Zwecke nutzt Ihre Galerie digitale Kanäle?                                                                                              24
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                DIGITALE BUDGETS                       Berliner Galerien haben 2020 vergleichsweise wenig Geld in digitale Maßnahmen
                                                       investiert: Zwei Drittel (66 %) gaben 2020 nicht mehr als 5.000 Euro für Marketing,
                 BISLANG GERING                        Online-Werbung, Online-Shop, Kommunikation etc. aus. Knapp ein Fünftel (19 %)
                                                       investierte jedoch immerhin zwischen 5.000 und 10.000 Euro, 13 % sogar mehr als
                                                       10.000 Euro für digitale Aktivitäten.

                                                       JAHRES BU DGET FÜ R DIGITA LE A K TIVITÄ TEN BEI BERLIN ER GA LERIEN
                                                       2020, ANTEIL IN P RO ZEN T

                                                        WENIGER ALS 500 €                    9%

                                                              500 BIS 1.000 €                                   28%

                                                           2.500 BIS 5.000 €                                     29%

                                                           5.000 BIS 7.500 €                     12%

                                                          7.500 BIS 10.000 €               7%

                                                               ÜBER 10.000 €                      13%

                                                        HATTEN WIR NICHT                    2%

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=100
                                                       Frage: Wie hoch waren Ihre Ausgaben für digitale Aktivitäten in 2020 (z. B. für Marketing, Online-
GOLDMEDIA                                              Werbung, Shop, Kommunikation etc.)?                                                                  25
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            P RO GN O S E: VERÄ NDERU NG DER JAHRES AU S -
            GA BEN FÜ R DIGITALE AKTIVITÄTEN BEI
            BERLIN ER GA LERIEN 2021 IM VERGLEICH
            ZU M VO RJA HR, A NTEIL IN P ROZENT

                                          SIE WERDEN
                       6%                 HÖHER SEIN ALS
                                          2020

                32%
                                          SIE WERDEN
                                          GLEICHBLEIBEN

                             58%          SIE WERDEN
                                          NIEDRIGER SEIN
                                          ALS 2020             AUSGABEN FÜR DIGITALE
                                                               AKTIVITÄTEN WERDEN 2021 STEIGEN

                                                               Über die Hälfte der befragten Galerien (58 %) erwartet, dass die eigenen
                                                               Ausgaben für digitale Aktivitäten 2021 höher ausfallen werden als im
                                                               Vorjahr. Ein knappes Drittel geht von unveränderten Ausgaben aus. Nur
                                                               6 % der Berliner Galerien rechnet mit weniger Ausgaben für digitale
                                                               Zwecke im Vergleich zum Vorjahr.

                                                               Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=103; Frage: Was schätzen Sie,
GOLDMEDIA                                                      wie sich Ihre jährlichen Ausgaben für digitale Aktivitäten 2021 verändern werden?         26
„Eine solide
                           E-Commerce-Strategie
                           braucht jeder Kunstmarkt-
            Jacob Pabst,
               Artnet
                           Akteur.“

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ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

              DIGITAL-AUSGABEN                         ERWARTETER A N S TIEG / RÜ CK GA N G DER A U S GA BEN FÜ R DIGITA LE
                                                       AKTIVITÄTEN BEI BERLIN ER GA LERIEN 2021 IM VERGLEICH ZU 2020,
                   WERDEN 2021                         ANTEIL IN P RO ZEN T

                                                                  RÜCKGANG BEI 6 %                                         ANST I EG BEI 6 1 %
               MODERAT STEIGEN                        0 BIS 20 %           -43%                          0 BIS 20 %                          +49%

                                                     21 BIS 40 %                   -29%                2 1 B I S 4 0 % +11%

                                                     41 BIS 60 %                   -29%                41 BIS 60 %       +12%

                                                     61 BIS 80 %                             0%        61 BIS 80 %         +4%

                                                    81 BIS 100 %                             0%      81 BIS 100 %         +16%

                                                     ÜBER 100 %                               0%       ÜBER 100 %        +9%

                                                       Die Hälfte der Berliner Galerien, die einen Anstieg ihrer digitalen Aktivitäten 2021
                                                       erwarten, rechnet mit einem moderaten Budgetzuwachs von bis zu 20 % im Vergleich
                                                       zum Vorjahr. Interessant: Rund ein Viertel der Berliner Galerien hat für 2021 einen
                                                       mehr als 80-prozentigen Anstieg des eigenen Digitalbudgets eingeplant.
                                                       Auf der anderen Seite rechnen diejenigen Berliner Galerist:innen, die weniger
                                                       Ausgaben für digitale Aktivitäten erwarten (6 %), mit bis zu 20-prozentigen Budget-
                                                       Rückgängen.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=107, n Ausgabenanstieg erwartet: 57; n
                                                       Ausgabenrückgang erwartet: 7; Frage: Um wieviel Prozent werden die Ausgaben für digitale Aktivitäten
GOLDMEDIA                                              2021 im Vergleich zu 2020 steigen / sinken?                                                            28
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                   ALLE GALERIEN                       DIGITALE KANÄ LE, DIE VO N BERLIN ER GA LERIEN REGELMÄ S S IG
                                                       GENU TZT WERDEN 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T
                 NUTZEN DIGITALE                                         EIGENE WEBSITE                                                           99%
                        FORMATE                                                      E-MAIL                                                 91%

                    UND KANÄLE                                  SOCIAL-MEDIA-KANÄLE                                                        89%

                                                               NEWSLETTER / MAILING                                                       87%

                                                        ONLINE SALES-PLATTFORMEN                                        54%

                                                              ONLINE VIEWING ROOMS                               41%

                                                                                WHATSAPP                      34%

                                                                      ONLINE ART FAIRS                  24%

                                                                      EIGENER WEBSHOP             15%

                                                                            KUNST-FOREN          13%

                                                                                       BLOG     6%

                                                       Alle befragten Galerien gaben an, 2021 mindestens einen digitalen Kanal regelmäßig
                                                       zu bespielen. 99 % der Galerien haben eine eigene Website, 91 % nutzen E-Mails für
                                                       die Kommunikation sowie Social-Media-Plattformen (89 %) und Newsletter bzw.
                                                       regelmäßige Mailings (87 %). Über die Hälfte der Galerien (54 %) nutzt darüber hinaus
                                                       bereits Online Sales-Plattformen. Über ein Drittel (41 %) präsentiert die eigenen
                                                       Kunstobjekte regelmäßig in Online Viewing Rooms (OVRs) – wobei einige
                                                       Galerist:innen sich nach einer Test-Phase wieder gegen das Tool entschieden.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=100, Mehrfachauswahl möglich; Frage:
GOLDMEDIA                                              Welche digitalen Kanäle nutzt Ihre Galerie regelmäßig?                                           29
„Man muss die digitale
                               Darstellung / den digitalen
                               Raum mit einem Besucher-
                               erlebnis und Inhaltlichkeit
          Barbara Thumm,
       Galerie Barbara Thumm
                               verbinden.“

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ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                  FAST JEDE GALERIE                                       Nahezu jede Berliner Galerie (93 %) nutzt regelmäßig Instagram. Knapp 70 %
                                                                          bespielen (noch) Facebook, wobei diese Social-Media-Plattform offenbar vor allem als
                             NUTZT                                        Eventplanungstool an Relevanz verliert. Jede vierte Galerie (24 %) setzt zudem auf das
                      REGELMÄSSIG                                         Business-Netzwerk LinkedIn. Selten genutzte Social-Media-Plattformen sind Twitter

                        INSTAGRAM                                         (7 %), WeChat (4 %), Pinterest (2 %) und TikTok (2 %).

            VO N BERLIN ER GA LERIEN REGELMÄS S IG GENU TZTE S OCIAL MEDIA P LA TTFO RMEN 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                    INSTAGRAM                                                                                                                 93%

                                      FACEBOOK                                                                                    69%

                                       LINKEDIN                              24%

                                        TWITTER            7%

                                         WECHAT       4%

                                      PINTEREST            2%

                                          TIKTOK           2%

                ANDERE PLATTFORM ODER
                                                                  15%
             KEINE DER OBEN GENANNTEN

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=98, Mehrfachauswahl möglich; Frage: Welche Social Media Plattformen nutzt Ihre Galerie regelmäßig?   31
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

       VERANTWORTUNG FÜR                                                    In über 80 % der Berliner Galerien verantwortet das Management die digitalen
                                                                            Aktivitäten: Bei 57 % sind dies die Inhaber:innen, bei 27 % die Geschäftsführer:innen.
        DIGITALES LIEGT MEIST                                               Nur ein knappes Fünftel der Berliner Galerien (19 %) beschäftigt eigene Digital-
      BEI DEN INHABER:INNEN                                                 Manager:innen. Und bei einigen Galerien (14 %) sind sämtliche Beschäftigten zugleich

         DER GALERIEN SELBST                                                auch für digitale Aktivitäten zuständig.

            VERA N TWO RTLICHKEITEN FÜ R DIGITALE AKTIVITÄTEN IN DER GA LERIE, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                           INHABER:INNEN                                                                                                           57%

                             GESCHÄFTSFÜHRER:INNEN                                                             27%

                             DIGITAL-MANAGER:INNEN                                              19%

                                                          ALLE                         14%

                                SALES-MANAGER:INNEN                                  12%

             FREELANCER FÜR DIGITAL MARKETING                                   10%

                        MARKETING-MANAGER:INNEN                                 9%

                                      PRAKTIKANT:INNEN                     7%

              KOMMUNIKATIONS-MANAGER:INNEN                                6%

                                        DIGITAL-AGENTUR              4%

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=99, Mehrfachauswahl möglich; Frage: Wer ist in Ihrer Galerie für Digitales verantwortlich?         32
„Der größte Roadblock aus meiner Sicht
                                sind die knappen internen Ressourcen
                                der einzelnen Galerien. Meist stehen nur
                                sehr begrenzte Mittel und Fachwissen
                                inhouse zur Verfügung. In diesem Punkt
                                sind uns die ganz großen, finanzstarken
          Thomas Schulte,       Player der internationalen Szene
       Galerie Thomas Schulte
                                deutlich überlegen."

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                                           QUANTITATIVE BEFRAGUNG DER BERLINER
                                           GALERIEN

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  Photo  Pawel Czerwinski
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                                Unsplash
„Eine Galerie, die heut-
                                  zutage nicht digital ist, gibt
                                  es nicht, außer in einigen
           Esther Schipper,
        Galerie Esther Schipper
                                  wenigen Nischen.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                    DEFINITION:                        Die Mehrheit der Berliner Galerien fasst den Begriff Online Sales eher weit: 64 %
                                                       sehen bereits Online Inquiries – die Kombination aus Online-Auswahl und digitaler
            ONLINE INQUIRY ALS                         Kaufanfrage für ein Kunstobjekt – als eine Form von Online Sales an. Rund die Hälfte
              ZENTRALE ONLINE                          klassifiziert auch vor Ort gekaufte, aber online ausgewählte Kunstwerke unter diesem

              SALES-KATEGORIE                          Begriff. Allerdings gibt es mit rund 16 % auch Galerien, die den Begriff enger fassen
                                                       und unter Online Sales ausschließlich Online-Verkäufe an Neukund:innen verstehen,
                                                       was auch für Provisionsfragen relevant ist.

                                                       BEDEU TU NG VO N O N LIN E S A LES FÜ R BERLIN ER GA LERIEN 2021, A N TEIL
                                                       IN P ROZENT

                                                       ONLINE INQUIRY (ONLINE-AUSWAHL
                                                          UND ONLINE-KAUFANFRAGE DES                                                   64%
                                                                        KUNSTOBJEKTS)

                                                               ONLINE GESEHEN, VOR ORT
                                                                                                                                 53%
                                                         GEKAUFT (NUR ONLINE-INTERESSE)

                                                                       JEDER ONLINE-VERKAUF                               42%

                                                       CLICK- AND BUY (ONLINE-AUSWAHL
                                                       UND ONLINE-KAUFABWICKLUNG DES                                    39%
                                                                        KUNSTOBJEKTS)

                                                                    NUR ONLINE VERKÄUFE AN
                                                                                                           16%
                                                                            NEUKUND:INNEN

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=96, Mehrfachauswahl möglich
GOLDMEDIA                                              Frage: Was zählen Sie in Ihrer Galerie zu Online Sales?                                 36
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                 ONLINE SALES                                             Knapp zwei Drittel der Berliner Galerien rechnen für 2022 mit einer Zunahme von
                                                                          Online Sales. Die Mehrheit von ihnen (70 %) strebt einen bis zu 20-prozentigen
            WERDEN ZUNEHMEN                                               Zuwachs der eigenen digitalen Umsätze an. Die übrigen Berliner Galerist:innen zeigen
                                                                          sich noch optimistischer: 21 % erwarten bis zu Dreiviertel mehr Umsatz durch Online
                                                                          Sales, und 8 % wollen ihren digitalen Umsatz sogar mehr als verdoppeln.
                                                                          Ein Rückgang der Online Sales wird von keiner Berliner Galerie erwartet. Knapp 20 %
                                                                          sind aber noch unsicher, in welche Richtung sich die Online Sales entwickeln werden.

            P RO GN O S E: VERÄ NDERU NG DER EIGENEN                                            A N GES TREBTE S TEIGERU N G DER O N LIN E S A LES IN DEN
            O N LIN E S A LES FÜ R 2022 BEI DEN BERLINER                                        K O MMEN DEN 12 MO N A TEN , A N TEIL IN P RO ZEN T
            GA LERIEN , A N TEIL IN P ROZENT

                                                                                                           BIS 5 %                  11%                              70 %
                                                         SIE WERDEN ZUNEHMEN
                                                                                                       6 BIS 10 %                                        27%

                            18%
                                                         SIE WERDEN GLEICH                           11 BIS 20 %                                                32%
                       0%                                BLEIBEN
                                                                                                     21 BIS 30 %
                      9%
                                                         WIR HABEN KEINE
                                                                                                                                  10%
                                                                                                                                                                     21 %
                                                         ONLINE SALES                                31 BIS 40 %             6%
                      9%                    64%
                                                         SIE WERDEN SINKEN                           41 BIS 50 %          2%

                                                                                                     51 BIS 75 %        3%
                                                         KEINE ANGABE
                                                                                                    76 BIS 100 %        0%

                                                                                                     ÜBER 100 %                8%                                   8%
            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, Links: n=100; Frage: Welche Entwicklung erwarten Sie von Ihren eigenen Online Sales im kommenden Jahr?;
GOLDMEDIA   Rechts: n=62, Rundungsdifferenzen möglich; Frage: Welches Wachstum Ihrer Online Sales haben Sie sich in den nächsten 12 Monaten zum Ziel gemacht?                 37
“The art world is now
                                  catching up to the
                                  desires of a younger
      International NFT-Advisor
                                  generation of collectors.”

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

             INSTAGRAM AN DER                                             Instagram (86 %) und Newsletter/Mailings (81 %) sind die am weitesten verbreiteten
                                                                          Online Sales-Formate der Berliner Galerien. Auch Facebook wird von knapp der Hälfte
              SPITZE DER ONLINE                                           der Galerien genutzt. Online-Ausstellungen, OVRs und Websites mit eigenem Online-
                 SALES-FORMATE                                            Shop sind dagegen bislang bei Berliner Galerien noch wenig verbreitet. Dies betrifft
                                                                          auch die Kommunikation von Preisen im Rahmen von Online Sales-Formaten.
                                                                          Aufgeführt werden Preise am ehesten in OVRs (23 %), eigenen Webshops (23 %) oder
                                                                          auf Drittplattformen, auf denen es ohnehin nicht anders möglich ist. Aus anderen
                                                                          Studien ist jedoch bekannt, dass Preisnennungen von Käufer:innen erwartet werden.
            N U TZU N G VO N O N LINE S ALES -FORMATEN U ND P REIS -KOMMU N IK A TIO N BEI BE RLIN ER GA LERIEN 2021, A N TEIL IN
            P RO ZEN T
                                                                                                                                                    86%
                                                        INSTAGRAM
                                                                             7%
                                                                                                                                              81%
                                         NEWSLETTER / MAILING
                                                                                       16%

                                                          FACEBOOK                                                 47%
                                                                           3%
                                                                                                     32%
                  ANDERE DRITTANBIETER-PLATTFORM(EN)
                                                                                                        36%
                                                                                               27%
                                       ONLINE-AUSSTELLUNGEN
                                                                                   15%

                              OVRS (ONLINE VIEWING ROOMS)                                    23%
                                                                                                   30%                          NUR GENUTZT
                                                                                         20%
                        WEBSITE MIT EIGENEM ONLINE-SHOP
                                                                                           23%
                                                                                                                                GENUTZT UND PREISE GEZEIGT
                                                                                 11%
                                                ONLINE ART FAIRS
                                                                                       18%

                   DIRECT MESSENGER (LINK ZU LIVE -CHAT)                     7%
                                                                              8%
                                                                            1%
                                              ONLINE-AUKTIONEN
                                                                              8%
                                                                                 11%
                                        KEINES DER GENANNTEN
                                                                            1%

            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=74
GOLDMEDIA   Frage: Welche Online Sales-Formate haben Sie im letzten Jahr genutzt und auf welchen davon haben Sie Preise kommuniziert?                            39
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                 ONLINE SALES-                                            Der zentrale Mehrwert von Online Sales-Formaten liegt in der globalen Präsenz und
                                                                          Visibilität. Auch internationale Käufer:innen zu erreichen, neue Sammler:innen zu
             FORMATE SCHAFFEN                                             gewinnen und sich unabhängig von üblichen Geschäftszeiten zu machen, gehört zu
              GLOBALE PRÄSENZ                                             den genannten Vorteilen. Die Gewinnung von Kund:innendaten dagegen sieht nur

                UND VISIBILITÄT                                           knapp ein Drittel der Berliner Galerist:innen als Vorteil von Online Sales-Formaten. Die
                                                                          Chance, die sich durch Daten und Datenmanagement in vielen Branchen bereits
                                                                          abzeichnet, wird auf dem Kunstmarkt bisher nur von wenigen wahrgenommen. Auch
                                                                          Effizienzsteigerungen machen sich nur bei rund 21 % der Galerien bemerkbar.

            VO RTEILE DER N U TZU NG VON ONLINE S ALES -FORMATEN AU S S ICHT DER BERLIN ER GA LERIEN 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                            GLOBALE PRÄSENZ & VISIBILITÄT                                                                           82%

                                ERREICHEN VON INTERNAT. KÄUFER:INNEN                                                                     67%

                                       GEWINNUNG NEUER SAMMLER:INNEN                                                                    65%

                         UNABHÄNGIG VON ÜBLICHEN GESCHÄFTSZEITEN                                                                  60%

                               GEWINNUNG VON JUNGEN SAMMLER:INNEN                                                       47%

                                            GEWINNUNG VON KUNDENDATEN                                         28%

                                    ERHEBLICHE ZEIT- & EFFIZIENZVORTEILE                                21%

                                                                 KOSTENEFFIZIENZ                        21%

                                     PRÄSENTATION JÜNGERER POSITIONEN                               17%

                  INDIVIDUELLE ANGEBOTSVORLAGEN FÜR 1:1 VERKAUF                                     17%

                                                KEINER DER OBEN GENANNTEN                         15%

            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=4, Mehrfachauswahl möglich
GOLDMEDIA   Frage: Welche Vorteile haben sich durch die Nutzung der eben genannten Online Sales-Formate ergeben?                                                     40
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

      TELEFON IST ZENTRALES                            ANGEBOTE VON K O MMU N IK A TIO N S MÖ GLICHK EITEN IM RA HMEN VO N
                                                       ONLINE S ALES -FO RMA TEN BEI BERLIN ER GA LERIEN 2021, A N TEIL IN
          KOMMUNIKATIONS-                              P ROZENT

       INSTRUMENT AUCH BEI                                                              TELEFONAT                                        79%

               ONLINE SALES                                                    E-MAIL-FORMULAR                                     68%

                                                                 INSTAGRAM DIRECT MESSAGE                                  49%

                                                                                        VIDEO CALL                   37%

                                                         DM-LINK (DIRECT MESSENGER, Z. B.
                                                                                                               26%
                                                                             WHATSAPP)

                                                                                         LIVE CHAT          20%

                                                               KEINES DER OBEN GENANNTEN                 10%

                                                       Knapp zwei Drittel der Berliner Galerien geben an, mehr zusätzliche personelle Res-
                                                       sourcen und mehr Zeit zu benötigen, um ihre Online-Sales-Aktivitäten auszubauen.
                                                       Gut die Hälfte sieht zudem die Hinzuziehung externer Expert:innen und Spezia-
                                                       list:innen als erfolgversprechend an. Auch zusätzliche Software und mehr internes
                                                       digitales Fachwissen könnten in den Augen vieler Galerist:innen zu einem Wachstum
                                                       der eigenen Online Sales beitragen.

                                                       Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=97, Mehrfachauswahl möglich; Frage:
GOLDMEDIA                                              Welche Kommunikationsmöglichkeiten bieten Sie im Rahmen von Online Sales-Formaten an?           41
„Digital muss nicht das Gegenteil von
                                persönlich sein. Auch im Kunstmarkt
                                kann es gelingen, eine persönliche
                                Kommunikation (in Echtzeit) sinnvoll
              Kerstin Gold,     in den digitalen Kaufprozess
            Art Market Expert
                                einzubauen.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            ARTSY AN DER SPITZE                                            Über 60 % der Berliner Galerien nutzen Drittplattformen für den eigenen Online-
                                                                           Vertrieb – die Bandbreite ist dabei groß. Am weitesten verbreitet ist die Plattform
                 DER GENUTZTEN                                             Artsy (34 %) – ein internationaler Online-Kunstmakler, der Online-Ausstellungspro-
             DRITTPLATTFORMEN                                              gramme speziell für Galerien umsetzt. Es folgen Artnet (21 %) und Artland (15 %) –
                                                                           zwei Online-Dienstleister für den internationalen Kunsthandel.

            N U TZU N G VO N DRITTP LATTFORMEN FÜ R ONLINE S ALES BEI BERLIN ER GA LER IEN 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                        ARTSY                                                                                           34%
                                      ARTNET                                                         21%
                                    ARTLAND                                          15%
                                     SHOPIFY                          9%
                                   ARTPRICE                     7%
                                        OCULA                6%
                                    KOONESS                5%
                              SAATCHI ART             2%
                                    1ST DIBS          1%
                   EBAY KLEINANZEIGEN                 1%
                                 SINGULART            1%
                             A M A Z O N A R0%
                                            T
                                          E T S0%
                                               Y
                         G A L L E R Y V I E W E 0%
                                                 R
                    ANDERE PLATTFORM                                                                       23%
              KEINE DRITTPLATTFORM                                                                                                                    39%

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=100, Mehrfachauswahl möglich; Frage: Welche Drittplattformen nutzen Sie für Online Sales?   43
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

            MEHR PERSONELLE                            FAKTOREN ZU R S TEIGERU N G VO N O N LIN E S A LES N A CH EIN S CHÄ TZU N G
                                                       DER BERLINER GA LERIEN , A N TEIL IN P RO ZEN T
        RESSOURCEN UND ZEIT                                  ZUSÄTZLICHE RESSOURCEN BZW.
         FÜR STEIGERUNG VON                                       KAPAZITÄTEN (PERSONAL)
                                                                                                                                      63%

                ONLINE SALES                                                             MEHR ZEIT                                   60%

                                                                                 EXTERNE
                                                                                                                               51%
                                                           EXPERT:INNEN/SPEZIALIST:INNEN

                                                                       ZUSÄTZLICHE SOFTWARE                                43%

                                                        ZUSÄTZLICHES DIGITAL-FACHWISSEN
                                                                                                                           43%
                                                                                INHOUSE

                                                                     ZUSÄTZLICHE HARDWARE                               39%

                                                                             INHOUSE
                                                                                                               22%
                                                        PROGRAMMIERUNGSMÖGLICHKEITEN

                                                                                               KEINE     9%

                                                      Knapp zwei Drittel der Berliner Galerien benötigen zusätzliche personelle Ressourcen
                                                      und mehr Zeit als Faktoren zur Steigerung ihrer Online Sales-Aktivitäten. Auch die
                                                      Hinzunahme von externen Expert:innen und Spezialist:innen betrachtet gut die Hälfte
                                                      der Galerien als erfolgversprechende Maßnahme. Zusätzliche Software und internes
                                                      digitales Fachwissen könnten in den Augen vieler Galerist:innen ebenfalls zur Steige-
                                                      rung von Online Sales beitragen.

                                                      Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=100, Mehrfachauswahl möglich; Frage:
GOLDMEDIA                                             Welche Faktoren würden aus Ihrer Sicht die Online Sales Ihrer Galerie vorantreiben?              44
„Unsere größte Herausforderung
                            ist es, Talents in diesen neuen,
                            digitalen Themenbereichen zu
                            finden, man ist da plötzlich im
            Johann König,
                            Wettbewerb mit Startups aus der
            König Galerie
                            Venture-Capital-Szene.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                 ZEITMANGEL UND                                            Knapp die Hälfte der Berliner Galerien gibt an, dass Zeitmangel eine große Hürde bei
                                                                           der Umsetzung von Digitalmaßnahmen darstellt. Auch zu hohe Kosten für den Aus-
                     KOSTEN SIND                                           bau von Distributionskanälen (40 %) und fehlende Kapazitäten / Personalressourcen
                GRÖßTE HÜRDE BEI                                           (33 %) werden häufig als Hemmnisse betrachtet.

                  DER UMSETZUNG

            HÜ RDEN BEI DER U MS ETZU NG VON DIGITALMAS S NAHMEN IN N ERHA LB DER EIGEN EN GA LERIE, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                                                                                      ZEITMANGEL                                              49%

                               ZU HOHE KOSTEN FÜR DEN AUFBAU DIGITALER DISTRIBUTIONSKANÄLE                                                              40%

                                                       FEHLENDE KAPAZITÄTEN / PERSONAL-RESSOURCEN                                                 33%

                                                                       FEHLENDES TECHNISCHES KNOW-HOW                                       27%

                                                                FEHLENDE KENNTNISSE IM DIG. MARKETING                                 16%

                                                                  ZU GERINGES INTERESSE BEI KUND:INNEN                                15%

                                          ZU GERINGE RENTABILITÄT DIGITALER DISTRIBUTIONSKANÄLE                                      14%

                                   ES FEHLT AN FACHLICHEM DIGITAL- BZW. E-COMMERCE KNOW HOW                                         13%

            SCHWIERIGKEITEN BEI DER MEHRWERTSTEUER - / DIFFERENZBESTEUERUNGSERHEBUNG                                           10%

                                                     FEHLENDE VERÄNDERUNGSBEREITSCHAFT (MINDSET)                               3%

                                                     ZU GERINGES INTERESSE GALERIE-INTERN (MINDSET)                          3%

                                                                                KEINES DER OBEN GENANNTEN                 6%

            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=98, Mehrfachauswahl möglich
GOLDMEDIA   Frage: Welche sind aus Ihrer Sicht die größten Hürden bei der Umsetzung Ihrer Digitalmaßnahmen innerhalb Ihrer Galerie?                                 46
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

                     AUSBAU DES                                            Der Großteil der Berliner Galerien sieht im Ausbau des eigenen Online-Auftritts eine
                                                                           zentrale Maßnahme, den Bereich Online Sales zu optimieren. Knapp die Hälfte von
                ONLINE-AUFTRITTS                                           ihnen (46 %) stuft den Ausbau digitaler Marketingaktivitäten – Schnappschüsse in ho-
                 AM WICHTIGSTEN                                            her Auflösung, Teaser, Trailer, Suchmaschinenmarketing etc. – als erfolgversprechend

                FÜR ONLINE SALES                                           ein. Auch Kollaborationen mit Online-Shops und Drittanbieterplattformen bewerten
                                                                           mehr als ein Viertel der Galerien als nützliche Maßnahmen. Die Kommunikation von
                                                                           Preisen sieht nur ein Viertel der Galerien in diesem Zusammenhang als relevant an.

            ERFO LGS VERS P RECHENDE MAS S NAHMEN ZU R S TEIGERU NG DER O N LIN E S A LES N A CH EIN S CHÄ TZU N G DER BERLIN ER
            GA LERIEN *, 2021, ANTEIL IN P ROZENT
                                                              AUSBAU DES ONLINE-AUFTRITTS                                                       69%

                                              AUSBAU DIGITALER MARKETINGAKTIVITÄTEN                                                    46%
                                                   KOLLABORATIONEN MIT ONLINE -SHOPS /
                                                           DRITTANBIETERPLATTFORMEN
                                                                                                                        26%

                                            MEHR/DIREKTE KOMMUNIKATION VON PREISEN                                      24%

                                                   INTEGRATION EINES EIGENEN WEBSHOPS                              20%
                 DIGITALE KOMMUNIKATIONSMÖGLICHKEITEN MIT KUND:INNEN (Z.B.
                                                 VIDEO-CALL, LIVE-CHAT ETC.)
                                                                                                                  17%
            INTEGRATION VON VIRTUAL / AUGMENTED REALITY IN ONLINE -AUFTRITTE
                                                               VON GALERIEN
                                                                                                         8%

                                INTEGRATION VON BEZAHLOPTIONEN ÜBER BLOCKCHAIN                          7%

                                              ENTWICKLUNG VON ONLINE-ONLY FORMATEN                           4%

            STÄRKERE BERÜCKSICHTIGUNG GÄNGIGER ONLINE -SHOPPING STANDARDS                                 3%

            * Eine separate Darstellung der erfolgsversprechenden Maßnahmen nach Galerien-Cluster befindet sich im Anhang der Studie
            Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=98, Mehrfachauswahl möglich
GOLDMEDIA   Frage: Welche Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht besonders erfolgsversprechend um Online Sales zu steigern?                                               47
ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG DER BERLINER GALERIEN

   TOP DIGITALMASSNAHME:                                                 Die überwiegende Mehrheit der Berliner Galerien setzt den Ausbau des eigenen
                                                                         Online-Auftritts bei den geplanten Digitalmaßnahmen an die erste Stelle (69 %). Rund
       AUSBAU DES EIGENEN                                                40 % der Galerien haben vor, die eigenen digitalen Marketingmaßnahmen zu
         ONLINE-AUFTRITTS                                                intensivieren. Ein Drittel der Galerien strebt künftig die direkte Kommunikation von
                                                                         Preisen sowie die Integration eines eigenen Webshops an. Nur 11 % der Galerien
                                                                         planen keine Digitalmaßnahmen.

            GEP LA N TE MA S S N AHMEN ZU R S TEIGERU NG DER ONLINE S ALES IN DER EIGEN EN GA LERIE*, 2021, A N TEIL IN P RO ZEN T

                                              AUSBAU DES ONLINE-AUFTRITTS DER GALERIE                                                                   69%

                                               AUSBAU DIGITALER MARKETINGAKTIVITÄTEN                                            40%

                                          MEHR / DIREKTE KOMMUNIKATION VON PREISEN                                       31%

                                                    INTEGRATION EINES EIGENEN WEBSHOPS                                   31%
                 MEHR DIGITALE KOMMUNIKATION MIT KUND:INNEN (Z.B. VIDEO -CALL,
                                                              LIVE-CHAT ETC.)
                                                                                                                       28%
                                KOLLABORATIONEN MIT GRÖßEREN ONLINE -SHOPS /
                                                  DRITTANBIETERPLATTFORMEN
                                                                                                                   24%

                                              ENTWICKLUNG VON ONLINE-ONLY FORMATEN                          16%
             INTEGRATION VON VIRTUAL / AUGMENTED REALITY IN ONLINE -AUFTRITTE
                                                               VON GALERIEN
                                                                                                            15%

             STÄRKERE BERÜCKSICHTIGUNG GÄNGIGER ONLINE -SHOPPING STANDARDS                                  15%

                       INTEGRATION VON BLOCKCHAIN ODER NFT ALS BEZAHLOPTIONEN                            11%

                                                               KEINES DER OBEN GENANNTEN                 11%

            * Eine separate Darstellung der geplanten Maßnahmen nach Galerien-Cluster befindet sich im Anhang der Studie
GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, n=96, Mehrfachauswahl möglich; Frage: Welche dieser Maßnahmen planen Sie in Zukunft umzusetzen?   48
AUSBLICK
QUALITATIVE BEFRAGUNG VON
EXPERT:INNEN
ERGEBNISSE DER EXPERT:INNENGESPRÄCHE

            ART & TECH HYPE CYCLE
            DEUTSCHLAND 2021 / 2022
                                                              NFTs                Blockchain
                                                   Art/FinTechs
                                                                                     Datenaggregation
                                 Kollektive, virtuelle Räume
                                             Gamification                                Augmented Reality
                                                                                                                                                            Soziale Netzwerke
                                               3D-Druck                                    Virtual Reality
            ERWARTUNGEN

                                                                                                                                                         E-Commerce
                                 Künstliche Intelligenz                                                                                     Digitale Messen
                                 Machine Learning                                                                                    Video-Konferenz            Künstler:innen
                                                                                                                                  Online-Shops                   als Influencer
                                    KI-generierte                                                                                                      Websites
                                                                                                                                 Podcasts
                                     Kunstwerke
                                                                                                                           Digital Art
                                     Holografie                        360 Grad Viewings                                                 Gemeinsame
                                                                                                     Online Viewing
                                                                                                                                       Web-Plattform(en)
                                                                                                         Rooms
                                                                                                                           Galerist:innen als Influencer

                                                                    GIPFEL DER
                                                                                                         ZEIT
                                    INNOVATIONS-                   ÜBERHÖHTEN                       TAL DER                        PISTE DER                    PLATEAU DER
                                      AUSLÖSER                    ERWARTUNGEN                    ERNÜCHTERUNG                    ERLEUCHTUNG                   PRODUKTIVITÄT

                          Die Hype-Cycle-Analyse stellt grafisch dar, welchen Reifegrad bestimmte Technologien und Anwendungen auf dem Kunstmarkt bereits erreicht haben und welche
                          Akzeptanz ihnen zukommt. Daraus lassen sich ihre Relevanz und ihr Potenzial für künftige Entwicklungen auf dem Markt ableiten.

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt; Goldmedia-Analyse nach Gartner, Ergebnisse der Expert:innengespräche                                              50
ERGEBNISSE DER EXPERT:INNENGESPRÄCHE

            WELCHE WACHSTUMSCHANCEN BIETEN EINZELNE MARKTSEGMENTE?
            MA RK TS EGMEN TS ANALYS E (NACH BCG)
                               -                                                                                                     +
                                    QUESTION MARKS                                                           STARS

                 +

                                                                                                                                                     +
         EINIGE AUSWÄHLEN,                          BLOCKCHAIN /
                                                       NFT ALS                                                           EIGENER                INVESTIEREN
        RESTLICHE ABSTOSSEN                         BEZAHLOPTION             AR / VR
                                                                                                 KOLLABORAT.             WEBSHOP
                                                                                                 PLATTFORM /
                                                                                                    SHOPS                                              KREISGRÖSSE =
                                                                                                                                                       RESSOURCENBEDARF
             TECHNOLOGIEGRAD

                                                            DIGITALE
                                                          AUSSTELLUNG                                                                                       MARKETING &
                                                             / OVRS            GEMEINSAME                                                                   K O M M U N I K AT I O N
                                                                                 GALERIEN-
                                                                                PLATTFORM
                                                                                                                                                            ONLINE
                                                                                        SOCIAL                                                              P R Ä S E N T AT I O N
                                                                                                  SOCIAL MEDIA
                                                                                        MEDIA       AUFTRITT
                                                                                       (ONLINE
                                                                                        SALES)                                                              ONLINE SALES

                                                                                                       WEBSITE
                                                                                                                                                            BLOCKCHAIN/ NFT

                                                                                                                                                            K O O P E R AT I O N
                                   BLOG                                                                   PREISE            Preise
                      ABSTOSSEN                                                                           ZEIGEN            zeigen              BEIBEHALTEN

                                          POOR DOGS                                                    CASH COWS
                 -

                                                                                                                                                     -
                               -                                        PROFITABILITÄT                                               +
              Die hier angewandte BCG-Matrix bewertet die einzelnen Segmente des Kunstmarktes hinsichtlich ihres erforderlichen Technologiegrades und ihrer Profitabilität für einzelne Galerien.
              Sie werden daraufhin einem der vier Bereiche zugeordnet, aus denen sich strategisch die jeweilige Handlungsmaßnahme (investieren, abstoßen, beibehalten) ableiten lässt: Question
              Marks, Stars, Cash Cows, Poor Dogs.

            * Finanziell, personell, Know-How, Zeit
GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, Ergebnisse der Expertengespräche                                                                                                51
„Konsumenten sind heute besser
                         informiert, Menschen bereiten
                         sich vor, alles ist für sie digital
                         erfahrbar und zugänglicher –
            Dirk Boll,
                         tendenziell brauchen die
            Christie’s
                         Nachfrager weniger Beratung.“

GOLDMEDIA
ERGEBNISSE DER EXPERT:INNENGESPRÄCHE

            ZUKÜNFTIGE ROLLE
            DER GALERIE
            01                                                                                       03
            POTENZIALE DURCH DIGITALITÄT                                                             MEHR FOKUS AUF VERMARKTUNG

            Die Digitalisierung bringt zahlreiche Vorteile für den Kunstmarkt                        Ein Collector-driven Market, der sich stärker an den Bedürfnis-
            in Bereichen wie Marketing und Kund:innen-Kommunikation,                                 sen der Kund:innen orientiert, dürfte weiter an Bedeutung ge-
            Client Management, Teilautomatisierung oder Augmented                                    winnen: Potenzielle Käufer:innen erwarten – wie in allen anderen
            Reality mit sich. Sie vergrößert die Öffentlichkeit und mindert                          Branchen auch – gängige E-Commerce- & Online-Service-
            Streuverluste. Deshalb wird zukünftig nicht zwingend ein teurer                          Angebote. Die bisherige Informations-Asymmetrie ist nicht
            Standort in der Innenstadt entscheidend sein, sondern attraktive                         mehr zeitgemäß, weil Konsument:innen heute besser informiert
            Online- und Social-Media-Präsenzen sowie Messen.                                         sind und tendenziell weniger Beratung benötigen.

            02                                                                                       04
            PERSÖNLICHE KOMPONENTE BLEIBT WICHTIG                                                    ZUSÄTZLICHE QUALIFIKATIONEN

            Dennoch bleibt die persönliche Begegnung/Beratung eine sehr                              Neue Qualifikationen werden relevant: Die wachsende Be-
            wichtige Komponente im Galeriengeschäft. Das Bedürfnis nach                              deutung von Hybrid-Konzepten im mittleren Preis- und Kund:in-
            direktem Kontakt ist auf Sammler:innen-Seite nach wie vor sehr                           nensegment erfordert, dass Galerist:innen vor der Kamera und
            ausgeprägt und wird schätzungsweise weiter zunehmen. Auch                                bei der Führung durch digitale Präsentationen sicher agieren.
            die soziale Komponente bleibt weiter bestehen: Sehen, Wieder-                            Zudem benötigen sie Kenntnisse im Onlinemarketing und
            sehen, gemeinsame Messebesuche, Sammler:innenkreise etc.                                 werden zu Kunstmanager:innen und Betreuer:innen (über-)
                                                                                                     regionaler Sammler:innen, die auf Begegnung setzen.
GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, Ergebnisse der Expert:innengespräche, Online-Befragung der Berliner Galerien                        53
„Kunst kann virtuell gut abgebildet werden,
                                über Augmented Reality z. B., so kann man
                                das Werk zu sich nach Hause holen.
                                Gleichzeitig aber kommt es zu einer
                                Verkürzung: gefällt mir / gefällt mir nicht.
                                Da wird nur rein über das Optische gewertet.
                                Es ist aber für Kunst nicht die einzig richtige
            Diandra Donecker,   Bewertungsgrundlage, wie es in AR/ VR als
               Griesebach
                                digitale Abbildung wirkt.“

GOLDMEDIA
N FT -HÖ HEP U N K T IM MÄRZ 2021: 10 -S EK -VIDEO VON
            BEEP LE WIRD FÜ R 6,6 MIO. DOLLAR VERKAU FT                        NFTS AUF DEM KUNSTMARKT

                                                                               Non-Fungible-Tokens (NFTs) sind nicht ersetzbare, digital ge-
                                                                               schützte Objekte. Da jedes NFT einzigartig ist, lassen sie sich zur
                                                                               Authentifizierung des Eigentums an digitalen Vermögenswerten
                                                                               wie Kunstwerken, Aufnahmen, virtuellen Immobilien oder
                                                                               Haustieren verwenden (Echtheitszertifikat).
                                                                               NFTs werden auf einer offenen Blockchain (häufig Ethereum)
                                                                               gespeichert. Jeder Interessierte kann verfolgen, wie sie erstellt
                                                                               (die meisten nicht-fungiblen Token mit den Standards ERC-721
                                                                               und ERC-1155), verkauft und weiterverkauft werden. Mit der
                                                                               Erstellung des Tokens entsteht eine unveränderbare
                                                                               Aufzeichnung, die jeden Verkauf einschließt. Über die hierbei
            NFT-HÖHEPUNKTE AUF DEM KUNSTMARKT
                                                                               verwendete Smart-Contract-Technologie, können NFTs so
            ▪ Februar 2021: Ein 10-Sekunden-Video mit dem Titel                eingerichtet werden, dass die Künstler:innen bei allen
              „Crossroads“ des Krypto-Künstlers Mike Winkelmann alias          nachfolgenden Verkäufen einen individuell definierten
              Beeple wird online für 6,6 Mio. Dollar verkauft.                 Prozentsatz verdienen.

            ▪ März 2021: Beeples Collage mit dem Titel „Everydays: The         NFTs werden meist auf spezialisierten Marktplätzen verkauft,
              First 5.000 Days“ aus 5.000 rein digitalen Werken mit einem      NFTs für digitale Kunstwerke z. B. auf Zora, Rarible oder
              Startpreis von 100 Dollar wird bei Christie‘s versteigert und    Opensea, welche sich im November 2021 mit Christie‘s
              erzielt einen Verkaufswert von 69 Mio. Dollar.                   zusammengeschlossen hat, um eine Reihe von Ethereum-NFTs
                                                                               zu versteigern.

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, Coinbase                                                                         55
ERGEBNISSE DER EXPERT:INNENGESPRÄCHE

            ZUKÜNFTIGE ROLLE VON
            NFT UND BLOCKCHAIN
            01                                                                                       03
            WICHTIGE ENTWICKLUNG AUCH FÜR DEN                                                        NOCH VIELE OFFENE FRAGEN
            KUNSTMARKT

            NFTs werden von allen Kunstmarkt-Akteuren beobachtet und                                 Die technologische Entwicklung vollzieht sich schneller als die
            ernstgenommen, wenngleich noch keine Einigkeit besteht, wel-                             Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Neben
            che Rolle sie zukünftig auf dem Kunstmarkt einnehmen wer-                                offenen Fragen zum Urheberrecht gibt es die grundsätzliche
            den. Indem NFTs digitaler Kunst die Möglichkeit geben, online                            Frage zu klären, die jede Galerie sich stellen muss: In welcher
            handelbar zu sein, bieten sie vor allem Chancen für Fotografie                           Form soll die eigene Galerie an diesem Markt teilhaben?
            und für den Besitznachweis allgemein.

            02                                                                                       04
            KÄUFER:INNEN VON DIGITALER KUNST                                                         CHANCEN

            Aktuell richten sich NFTs insbesondere an Personen aus dem                               Die Technologie bietet viele Vorteile: Neben Demokratisierung
            Investment- und Finanzbereich, die in ihnen eine Form der                                und Transparenz wird dieser technologische Schritt auch dem
            Kapitalanlage sehen und über Kunst teils noch wenig wissen.                              Wunsch der Gesellschaft nach Dezentralisierung gerecht. Die
            Künftig wird es vermutlich eine Schnittmenge aus Kryptofans                              Blockchain ermöglicht es, Kunstwerke zu fraktionalisieren, also
            und Kunstsammler:innen geben, wobei die Verteilung innerhalb                             Teileigentum zu bilden. Auch Folgerechtsabwicklung wird so
            der Käufer:innenschaft aktuell noch schwer absehbar ist.                                 selbstverständlich. NFTs können dabei zu einer zusätzlichen
                                                                                                     Kunstform neben allen anderen werden.

GOLDMEDIA   Quelle: Bestandsaufnahme Digitalisierung im Kunstmarkt, Ergebnisse der Expert:innengespräche, Online-Befragung der Berliner Galerien                       56
„Der Diskurs zu NFTs ist als
                               Kunstmarktphänomen sehr
                               interessant, was aber von den
                               einzelnen Kunstwerken inhaltlich
           Tanja Wagner,
                               übrigbleibt in fünf Jahren,
        Galerie Tanja Wagner
                               müssen wir abwarten.“

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KREATIVWIRTSCHAFT ALS                                                        Die Angebote und Dienste der Kultur- und Kreativwirtschaft inspirieren viele andere
                                                                                 Branchen und Unternehmen. Daher kommt der KKW eine Querschnittsfunktion zu,
       MAGNET FÜR ANDERE                                                         einen Standort wie Berlin insgesamt attraktiver zu machen. Insbesondere in Zeiten der
       BRANCHEN UND DEN                                                          Digitalisierung und Virtualisierung von Arbeitsplätzen spielt es keine Rolle mehr, wo

          STANDORT BERLIN                                                        gearbeitet wird. Dann gewinnen die Standorte an Attraktivität, an denen es viele
                                                                                 inspirierende Kulturangebote gibt. Daher hat die KKW Magnetfunktion für alle
                                                                                 Cluster- und Standortaktivitäten. Durch die ausgeweiteten digitalen Vermarktungs-
                                                                                 aktivitäten kommt es nun dazu, dass Berlin als Kunstmarkt leichter für internationale
                                                                                 Sammler:innen und Käufer:innen erreichbar ist und der Standort noch attraktiver wird.

            MODELL DER QU ERS CHNITTS - U ND MAGNETFU NKTION DER KU LTU R - U ND KREA TIVWIRTS CHAFT FÜ R ANDERE
            BRA N CHEN CLU S TER AN EINEM S TANDORT

                                                                           W I R K T A N Z I E HE N D , I N S P I R I E R E N D U N D I S T N A C HF R A G E F Ü R

                    KULT UR - UND KRE AT I V WI RT SCH AF T
                                                                                                                           AND ERE                                       AND ERE
                                 INSPIRIERT & ATTRAKTIVIERT                                                               BRANCH EN                                    BRANCH EN
                                                                                                                       ( AM ST AND O RT                              ( AN AND EREN
                   KUNST M ARKT                     D ESI GNM ARKT (Z . B.)                                                BERLI N)                                  STAND O RT EN)
                                 INSPIRIERT & ATTRAKTIVIERT

                                                                           W I R K T A N Z I E HE N D , I N S P I R I E R E N D U N D I S T N A C HF R A G E F Ü R

GOLDMEDIA   Quelle: Monitoring Kreativwirtschaft BMWi (2021), Goldmedia, HMS, Prof. Wink                                                                                              58
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