Bildungsbericht für den Regionalverband Saarbrücken 2014
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Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht für den Regionalverband Saarbrücken 2014 Der Regionalverband. Verbindet Städte. Gemeinden und Menschen.
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Inhalt Vorbemerkungen zu Inhalt und Struktur 7 Ergebnisse im Überblick 8 1 Rahmenbedingungen zur Demographie und Bevölkerungsentwicklung 16 1.1 Die Städte und Gemeinden im Regionalverband Saarbrücken 16 1.2 Bevölkerungsentwicklung 20 1.3 Altersstruktur 27 1.4 AusländerInnen und Bevölkerung mit Migrationshintergrund 30 2 Wirtschafts- und Sozialstrukturelle Rahmenbedingungen 34 2.1 Strukturelle Bildungsarmut im Regionalverband Saarbrücken 39 3 Frühkindliche Bildung: Vorschulische Erziehung, Bildung und Betreuung 42 3.1 Kindertageseinrichtungen und öffentlich geförderte Tagespflege 42 3.2 Fördermaßnahmen und inhaltliche Akzente der institutionalisierten frühkindlichen Bildung 51 3.2.1 Sprachförderung 51 3.2.2 Übergang KiTa – Primarstufe 54 4 Allgemeinbildende Schulen 62 4.1 Anzahl der Bildungseinrichtungen, Zügigkeiten und Ganztagsangebote 63 4.2 Bildungsteilnahme im Bereich der allgemeinbildenden Schulen 67 4.3 Bildungspersonal an allgemeinbildenden Schulen 71 4.4 Durchschnittliche Klassenfrequenzen an den Schularten des RVSBR 72 Impressum 4.5 Übergänge an weiterführende allgemeinbildende Schulen 73 Herausgeber: 4.6 Klassenwiederholungen an allgemeinbildenden Schulen 79 Regionalverband Saarbrücken 4.7 Abschlüsse an allgemeinbildenden Schulen 81 Der Regionalverbandsdirektor 5 Berufliche Bildung 84 Stabsstelle Bildungsmanagement 5.1 Berufliche Schulen im Regionalverband 84 Talstraße 8-10 5.2 Aktivitäten des Regionalverbandes am Übergang Schule-Beruf 91 5.3 Herausforderungen und Entwicklungsaufträge im Kontext der beruflichen Verfasser: Bildung im Regionalverband 94 Jan Schluckebier unter Mitarbeit von Claudia Barth, 6 Weiterbildung 97 Andrea Becker, Martha Rosenkranz, Torsten Volz und 6.1 Auswertung der Weiterbildungsberichte im Längsschnitt 98 unter Mitwirkung der Verantwortlichen in den Handlungs- 6.2 Die Volkshochschulen im Regionalverband Saarbrücken 107 und Aktionsfeldern des Bildungsmanagements sowie vielen 7 Bildungs- und Beratungsangebote für ältere Menschen im RVSBR 110 verschiedenen bildungspolitischen Akteuren im RVSaarbrücken 7.1 Weiterbildungsteilnahme und Alter – Eine kritische Anmerkung 110 7.2 Auswertung der Erhebung der Stabsstelle Bildungsmanagement 2013 112 Auflage: Tabellenanhang 127 1. Auflage Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 136 Juli 2014 Literaturverzeichnis 139 Abkürzungen BS Berufsschule ERS Erweiterte Realschule AHR Allgemeine Hochschulreife FD Freie Waldorfschule Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds Arge Arbeitsagentur FHR Fachhochschulreife der Europäischen Union gefördert. Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der BA Bundesagentur für Arbeit FOR Fachoberschulreife Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, BF Berufsfachschule FOS Fachoberschule des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen. BGJ Berufsgrundschuljahr GS Gesamtschule BVJ Berufsvorbereitungsjahr GYM Gymnasium BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung HSA Hauptschulabschluss BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- KOOP Kooperationsjahr entwicklung KoSa Projekt „Kooperation Schule Arbeitswelt“ BO Berufsorientierungsjahr RVSBR Regionalverband Saarbrücken 4 5
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Geleitwort Vorbemerkung zu Inhalt und Struktur Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungs- für Lernförderung Mit dem jetzt vorliegenden zweiten regio- merkmale struktureller Bildungsarmut im nalen Bildungsbericht stellt der Regional- Regionalverband Saarbrücken. bericht für den Regionalverband Saarbrücken unter Beweis ge- verband Saarbrücken allen Verantwortlichen In der weiteren bildungsphasenorientierten vorstellen zu können. Der Bericht wurde von stellt. Die Einrich- und Interessierten grundlegende Informa- Gliederung beschreibt der Bericht unter der Stabsstelle Bildungsmanagement im Rah- tungen der Ju- tionen über die Rahmenbedingungen, die dem bildungsbiographischen Ansatz des men der Förderung des Projektes „Lernen gendhilfe, freie Verläufe und Ergebnisse von Bildungspro- Lebensbegleitenden Lernens folgende Bil- vor Ort“ erstellt. Er schreibt die 2012 begon- Träger der Ge- zessen in der Region zur Verfügung. Das dungsbereiche: nene Bildungsberichterstattung über das meinwesenarbeit, regionale Bildungsgeschehen soll so in sei- Bildungsgeschehen in unserer Region fort, Schulen, Hochschulen, Volkshochschulen nen Stärken wie Schwächen transparenter • Frühkindliche Bildung und Betreuung erweitert das Spektrum der untersuchten Bil- und Weiterbildungseinrichtungen – sie alle werden. Aufgabe der Bildungsberichterstat- • Allgemeinbildende Schulen dungsphasen im Lebenslauf um die Berufli- sind wichtige Akteure der Bildungspolitik tung ist dabei eine datenbasierte regionale • Berufliche Bildung che Bildung und eine Analyse der Bildungs- und tragen ihren Teil zur Gestaltung einer Standortbestimmung für die einzelnen Bil- • Weiterbildung angebote für Ältere, enthält darüber hinaus regionalen Bildungslandschaft bei. dungsphasen, die jede Einwohnerin und • Bildungs- und Beratungsangebote eine Fülle weiterer quantitativer Daten und Der Bericht zeigt, dass es noch einiger An- jeder Einwohner des Regionalverbandes in für ältere Menschen ihrer Bildungsbiographie durchlaufen haben, qualitativer Informationen, die einen Über- strengung bedarf, um dem Ziel der Bildungs- gerade durchlaufen oder durchlaufen wer- Dabei greifen wir im Wesentlichen auf amt- blick über den Stand der Bildung im Regio- gerechtigkeit näher zu kommen. Denn auch den. Insofern liefert das Monitoring die liche, aktuell verfügbare Daten des Statisti- nalverband Saarbrücken geben. im Regionalverband gilt, was wir aus bun- Grundlage für Zielentwicklungen und Steue- schen Landesamtes Saarland, der Zensus- Der vorliegende Bildungsbericht ist ein wei- desweiten Untersuchungen wissen: Die Bil- rungsmaßnahmen eines Bildungsmanage- Datenbank, des Saarländischen Ministeriums terer Schritt auf dem Weg zur Herstellung dungschancen von Kindern und Jugendli- ments in den verschiedenen Bildungsberei- für Bildung und Kultur und der Bundesagen- von Transparenz über unsere Stärken und chen hängen allzu oft von ihrer sozialen chen. tur für Arbeit zurück. Für die Bereitstellung Schwächen im regionalen Bildungsgesche- Herkunft ab. Den Kreislauf aus materieller weiterer Daten danken wir den zuständigen hen und schafft Klarheit über die Heraus- Armut und Bildungsarmut gilt es mit einer In diesem zweiten regionalen Bildungsbe- Fachdiensten der Regionalverbandsverwal- forderungen, denen wir uns in Zukunft in erfolgreichen Bildungsbiographie in den ers- richt haben wir die untersuchten Bildungs- tung. Die Abschnitte zu den verschiedenen der Bildungspolitik stellen müssen. Bildung ten Phasen des lebensbegleitenden Lernens phasen um die Berufliche Bildung und den Bildungsbereichen enthalten mehrere grund- meint dabei mehr als Schulbildung und Vor- zu durchbrechen, um Kindern und Jugendli- Bereich der Bildungsangebote für Ältere er- sätzlich-theoretische Exkurse ebenso wie bereitung auf das Erwerbsleben. Menschen chen aus armen Familien einen guten Start weitert. Die Indikatorisierung der vorliegen- die Darstellung der Ergebnisse von Erhebun- den Daten in Anlehnung an den bundes- gen der Stabsstelle Bildungsmanagement, bilden sich ihr ganzes Leben lang, zum Teil in die Ausbildung und in ihr späteres Berufs- weit erarbeiteten „Anwendungsleitfaden z.B. zur Akzeptanz des Kooperationsjahrs in Institutionen wie Kindertageseinrichtun- leben zu schaffen. zum Kommunalen Bildungsmonitoring“ im Übergang KiTa – Grundschule oder zu gen und Schulen, Betrieben, Hochschulen Der Bericht zeigt aber auch positive Ent- wurde weiter vorangetrieben. den Bildungs- und Beratungsangeboten für und Volkshochschulen, zum Teil außerhalb wicklungen und Stärken unserer Region: Die ältere Menschen im Regionalverband Saar- der klassischen Bildungsorte in Vereinen Beteiligung an der vorschulischen Bildung, Nachdem im ersten Kapitel zunächst demo- brücken. In die Zusammenfassung der und in informellen Zusammenhängen. Bil- Betreuung und Erziehung steigt, der Trend graphische sowie wirtschafts- und sozial- Analyseergebnisse für jeden Bildungsab- dung unterstützt die Persönlichkeitsentwick- zu höherwertigen Bildungsabschlüssen ist strukturelle Rahmenbedingungen des Bil- schnitt fließen Handlungsempfehlungen lung, eröffnet Lebenschancen und soziale weiterhin stabil, die Schulentwicklungspla- dungswesens ausführlich in den Blick ge- und Impulse für die Weiterentwicklung der Teilhabe. nung ist auf einem guten Weg, und nirgend- nommen werden, analysieren wir die Haupt- regionalen Bildungslandschaft ein. Wir haben uns im Regionalverband Saar- wo im Land wird Weiterbildung stärker nach- brücken das Ziel gesetzt, unsere regionale gefragt als im Regionalverband Saarbrücken. Bildungslandschaft so zu entwickeln, dass Ich danke dem Team des Projektes „Lernen möglichst vielen Menschen der Zugang zu vor Ort“ und allen, die durch ihr Engage- mehr Bildung ermöglicht wird. Wir wollen ment und ihre Kooperationsbereitschaft Bildungsungleichheiten abbauen und Bil- zur Entstehung dieses Berichtes beigetragen dungsgerechtigkeit fördern. Deshalb ist es haben. Ich wünsche Ihnen eine spannende uns wichtig, Bildungspolitik ressortübergrei- Lektüre fend zu verstehen und zu planen. Dass die- ser Ansatz funktioniert und Früchte trägt, Ihr haben wir nicht zuletzt mit der Schaffung Peter Gillo der Jugendberufsagentur und der Agentur Regionalverbandsdirektor 6 7
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Ergebnisse im Überblick Schulabschluss feststellen, umgekehrt ist der relative Anteil an Menschen mit Abitur- abschluss fast gleich hoch oder höher als Kompensatorische Strategien zur Bewäl- tigung des Altersstrukturwandels der erwerbsfähigen Bevölkerung tun deshalb in der Bevölkerungsgruppe ohne Migrati- sowohl auf der Ebene der einzelnen Un- onshintergrund. Es zeigt sich sehr deutlich, ternehmen und ihrer Personalentwicklung dass der Faktor „Migrationshintergrund“ / wie auch auf der Ebene strukturpolitischer „Migrationserfahrung“ bei der Analyse von Konzepte zur Erhaltung der Zukunftsfähig- Bildungsgerechtigkeitsdefiziten oder der keit der Region not. Neben Modellen einer Diagnose von struktureller Bildungsarmut gesteuerten qualifizierten Zuwanderung sehr differenziert und immer im Kontext impliziert dies vor allem die stärkere bil- weiterer sozialstruktureller Faktoren zu be- dungspolitische Konzentration auf bereits Der nunmehr bereits zweite Bildungsbericht Meldungen u.a. des Statistischen Landesam- trachten ist. vorhandene Potenziale von Menschen mit für den Regionalverband Saarbrücken stellt tes über eine Verlangsamung des Bevölke- Migrationshintergrund, deren Integration in mit einer im Gegensatz zum ersten Regiona- rungsrückgangs im Saarland aufgrund einer Wirtschaftliche und soziale den Arbeitsmarkt bislang noch nicht in zu- len Bildungsbericht 2012 leicht modifizierten Verbesserung der Wanderungsbilanz waren Rahmendaten friedenstellendem Maße geglückt ist, sowie Auswahl von Indikatoren und Kennzahlen uns Anlass, das Wanderungsgeschehen im auf ältere Arbeitnehmerinnen der Zielgrup- grundlegende, aber auch ergänzend spezi- Regionalverband detaillierter zu untersu- In der Entwicklung des Regionalverbandes pe 55+, deren absehbar längerer Verbleib ellere Informationen zur aktuellen Situation chen. Im letzten Bildungsbericht haben wir spiegelt sich der Strukturwandel des gesam- im Erwerbsleben mit adäquaten Qualifizie- und zu Entwicklungsperspektiven in den lediglich die Salden von natürlicher Bevölke- ten Bundeslandes wider: Der Regionalver- rungsmaßnahmen begleitet werden muss. einzelnen Bildungsbereichen bereit. Mit dem rungsentwicklung und Wanderung mitein- band und insbesondere die Landeshaupt- Last but not least rückt in diesem Kontext Ziel einer Sicht des Bildungsgeschehens im ander in Beziehung gesetzt – der Vergleich stadt Saarbrücken ist das wirtschaftliche auch die familienpolitische Flankierung Kontext allgemeiner gesellschaftlicher und der absoluten Zahlen zeigt eine deutliche Zentrum des Saarlandes und von heraus- arbeitsmarktpolitischer Zielsetzungen ins wirtschaftlicher Entwicklungen werden auch Dominanz des Wanderungsgeschehens: ragender strukturpolitischer Bedeutung für Zentrum des Interesses, um die „stille Rahmendaten zur Demographie und Bevöl- jährlich werden in jeder Regionalverbands- seine Entwicklungschancen. Sowohl die Reserve“ von gut qualifizierten Frauen in kerungsentwicklung, zur wirtschaftlichen kommune zwischen 3 und 8% der Bevölke- Entwicklung der sozialversicherungspflichti- Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen für eine Situation und zur sozialen Lage betrachtet. rung durch Zu- und Fortzüge, jedoch nur 1 gen Beschäftigung als auch die Betrachtung Vollzeiterwerbstätigkeit zu gewinnen. - 2% durch Geburts- und Sterbefälle „ausge- der Wertschöpfung und die Entwicklung Rahmendaten zur Demographie tauscht“. Die beträchtlichen Ausschläge in des Bruttoinlandsproduktes unterstreichen Strukturelle Bildungsarmut und Bevölkerungsentwicklung der Wanderungsbilanz lassen zumindest auf seine wirtschaftspolitische Bedeutung ge- mehr Steuerungspotenziale im Umgang mit genüber den anderen Landkreisen. Alle einschlägigen empirischen Studien wei- Die demographische Entwicklung im Regio- dem demographischen Wandel im Saarland Aber auch die sozialen Problemlagen des sen übereinstimmend darauf hin, dass sich nalverband Saarbrücken ist mit weitreichen- und speziell im Regionalverband hoffen, als Saarlandes konzentrieren sich im Regional- neben den Variablen Geschlecht, nationale den Konsequenzen für das regionale Bil- die in der öffentlichen Diskussion sehr stark verband Saarbrücken: Während nur ein Drit- Zugehörigkeit und regionale Herkunft vor dungswesen verbunden. Die Bevölkerung auf die natürliche Bevölkerungsbewegung tel der Bevölkerung des Saarlandes im Re- allem die Effekte der sozialen Herkunft durch- des Regionalverbandes Saarbrücken nahm fokussierte Diskussion nahelegt. gionalverband lebt, wird knapp die Hälfte gehend als bedeutsame Einflussgrößen für von 350.924 Einwohnern im Jahr 2000 auf aller saarländischen HilfeempfängerInnen die Verteilung von Bildungschancen erweisen. 331.529 zum Stichtag 31.12.2011 ab, laut Der Anteil der ausländischen Bevölkerung nach SGB II im Regionalverband betreut. Diesen Befund stützen auch die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvoraus- an der Gesamtbevölkerung variiert nach Besondere Sorge bereitet der hohe Sockel der jüngsten PISA-Studie1, die für Deutsch- berechnung sollen im Jahr 2030 nur noch den Ergebnissen des Zensus 2011 von 3,2% der Langzeitarbeitslosigkeit, der auch bei land immer noch eine überdurchschnittlich 286.545 Personen im Regionalverband le- in Heusweiler bis zu 11,9% in der Landes- günstiger Arbeitsmarktentwicklung kaum hohe Korrelation zwischen der sozialen Her- ben; dies entspräche einem Verlust von hauptstadt Saarbrücken (Regionalverband abschmilzt und die Problemlagen langfristig kunft von Kindern und Jugendlichen und 18,3%. Der Bevölkerungsvorausberechnung insgesamt: 9,2%). Der Anteil der Menschen verfestigt. ihrer Bildungsteilhabe feststellt. liegen die Bevölkerungsdaten von 2008 / mit Migrationshintergrund streut zwischen Hinsichtlich der demographischen Entwick- Hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Un- 2009 zugrunde, die Ergebnisse des Zensus 24,7% (LHS Saarbrücken) und 9,1% (Klein- lung zeigt die Betrachtung der Bevölkerungs- terschiede verfügen Mädchen und Frauen 2011 weichen hinsichtlich der Gesamtbevöl- blittersdorf) – für den Regionalverband verluste in den mittleren Altersgruppen zwi- heute über bessere Abschlüsse als ihre männ- kerungszahl von dieser Vorausberechnung insgesamt ergibt sich ein Anteil von 20%. schen 20 und 65 Jahren, dass das Arbeits- lichen Altersgleichen, doch hat sich ihre nur in geringfügigem Maße ab, deutlicher Die Ergebnisse des Zensus bringen bei Ver- kräfteangebot in der erwerbsfähigen einhei- strukturelle Benachteiligung auf ein höheres allerdings in der Fokussierung auf einzelne schneidung von Daten zum Bildungsstand mischen Bevölkerung erheblich abnehmen Niveau, nämlich die Berufseinmündung, ver- Altersklassen. Aus diesem Grunde halten und zum Migrationshintergrund durchaus wird. Noch gravierender als der zu erwar- lagert. Junge Männer sind in den länger dau- wir es für geboten, vor neuen detaillierteren auch überraschende Ergebnisse, etwa zum tende Bevölkerungsschwund wirkt sich ernden und qualifizierteren Ausbildungs- Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung in Zusammenhang von Migrationshintergrund jedoch der rasant verlaufende Altersstruk- gängen deutlich stärker vertreten als ihre regionaler wie altersspezifischer Differenzie- und höchstem erreichtem Bildungsabschluss: turwandel für die Planung und Vorhaltung weiblichen Gleichaltrigen, die demgegen- rung eine neue Koordinierte Bevölkerungs- So lässt sich bei der Bevölkerungsgruppe von Bildungsangeboten aus. über auch im Regionalverband Saarbrücken vorausberechnung unter Einbeziehung der mit Migrationshintergrund zwar ein sehr Zensusergebnisse abzuwarten. viel höherer Anteil von Menschen ohne 1 Vgl. Prenzel, M.; Sälzer, Ch. (Hrsg.): PISA 2012 – Fortschritte und Herausforderungen in Deutschland. Münster / New York / München / Berlin 2013, S. 245ff. 8 9
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken ein nach wie vor stark eingeschränktes Be- so zeigt sich – wie bereits im ersten Bildungs- Frühkindliche Bildung und sammenhang gesehen werden, wobei vor rufswahlspektrum auf Ausbildungsberufe bericht für den Regionalverband dargestellt Betreuung Pauschalisierungen gewarnt werden muss, mit geringeren Einkommens- und Entwick- – eine deutliche Abhängigkeit zwischen der wie auch die Auswertung der Zensusergeb- lungschancen zeigen. Höhe des Anteils von SGBII-BezieherInnen Ein Einstieg aus bildungsökonomischer nisse hinsichtlich der Merkmale Migrations- Bezüglich der nationalen und ethnischen und der Übergangswahrscheinlichkeit auf Sicht in die Thematik der frühkindlichen hintergrund und höchster allgemeiner Schul- Herkunft lassen neuere Untersuchungen ein Gymnasium: Nach wie vor haben Kin- Bildung betont die hohe Relevanz und ho- abschluss (s.o.) nahelegt. Das Plädoyer darauf schließen, dass zwar nach wie vor der, die in Völklingen wohnen, deutlich he Rendite von Investitionen in den früh- für einen weiteren massiven Ausbau der erhebliche Bildungsungleichheiten zwi- geringere Chancen auf einen Übergang ins kindlichen Bereich. Die beiden strukturel- Sprachförderung in der Frühkindlichen Bil- schen deutschen Kindern und den Nach- Gymnasium als die Kinder mit Wohnsitz len Herausforderungen im Bereich der früh- dung – gerade auch aus bildungsökonomi- kommen von Arbeitsmigranten bestehen, in Riegelsberg. Zwar relativiert sich die kindlichen Bildung liegen im weiteren Aus- scher Perspektive – wird durch diese Ergeb- die jedoch nur auf den ersten Blick auf all- Aussagekraft des Indikators „Übergang in bau des Angebots für die Unter-3-Jährigen nisse jedenfalls klar untermauert. gemein hohe Bildungsbarrieren für Kinder ein Gymnasium“ in Folge der Schulstruktur- und in der Beseitigung des Mangels an pä- Der Übergang aus der frühkindlichen in die nicht-deutscher Herkunft hinweisen. Denn reform des Saarlandes mit der Einführung dagogischem Fachpersonal. primarschulische Bildung wird im Saarland in diesem Kontext ist zu berücksichtigen, der Gemeinschaftsschule, die den Erwerb Seit dem letzten Bildungsbericht (Stand der in zunehmendem Maße durch das Koopera- dass die Gruppe nicht-deutscher Mitbür- der Hochschulzugangsberechtigung eben- dort vorliegenden Daten 2010) hat sich die tionsjahr strukturiert. Konkrete Evaluations- gerInnen eine erhebliche Binnendifferen- falls ermöglicht. Dennoch fällt auf, dass Zahl der in Kindertageseinrichtungen be- ergebnisse für den Regionalverband lagen zierung mit zum Teil sogar enorm hohen für die Eltern von Grundschulkindern in treuten Unter-3-Jährigen bis 2013 um über zu Beginn der Vorbereitungsarbeiten zum Bildungsaspirationen für ihre Kinder auf- Einzugsgebieten mit geringer SGBII-Quote 40% erhöht, während die Zahl der betreu- Bildungsbericht 2014 noch nicht vor – u. a. weist. Die strukturelle Bildungsbenachtei- offenbar nur der höchste allgemeinbildende ten Kinder im Alter von drei Jahren bis zum aus diesem Grund hat die Stabsstelle Bil- ligung von Kindern nicht-deutscher Her- Schulabschluss überhaupt für ihr Kind in Schuleintritt seit 2008 eher stagniert. Der dungsmanagement eine eigene Erhebung kunft hängt in erster Linie mit dem häufig Betracht kommt, während dies auf Eltern Krippenausbau wurde im Berichtszeitraum zum Thema Kooperationsjahr im Regional- niedrigen sozial-ökonomischen Status ihrer in Grundschuleinzugsgebieten mit hoher energisch vorangetrieben, wobei die anvi- verband Saarbrücken sowie zu weiteren Eltern zusammen und verweist damit auf SGBII-Dichte nicht zutrifft. Inwieweit es den sierte 35%-Quote nach wie vor im Regional- eher inhaltlich positionierten Themen im die strukturelle Bedeutung von materiel- Gemeinschaftsschulen tatsächlich gelingen verband Saarbrücken nicht flächendeckend Bereich der frühkindlichen Bildung durch- ler Armut für die ungleiche Verteilung von wird, herkunftsbedingte Bildungsbenachtei- erreicht wird. Allerdings kommt eine vom geführt. Die Ergebnisse weisen eine hohe Bildungschancen. ligungen auszugleichen, kann zum jetzigen Jugendamt des Regionalverbandes angesto- inhaltliche und funktionale Akzeptanz des Als Ursachen von Armut bei Erwachsenen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden. ßene Erhebung des Forschungsverbunds Kooperationsjahrs aus – Einwände und Kri- gelten (Langzeit-)Erwerbslosigkeit und – in Ihr Erfolg dürfte jedoch wesentlich davon Deutsches Jugendinstitut / TU Dortmund zu tik beziehen sich überwiegend auf zu ge- den letzten Jahren massiv zunehmend – abhängen, ob es ihnen gelingt, eine innere dem Ergebnis, dass die Bedarfsquote (also ringe Personal- und Zeitressourcen. Als klas- Erwerbstätigkeit auf niedrigem Zeitniveau Fachleistungsdifferenzierung zu etablieren, das Verhältnis von angegebenem U3-Betreu- sischer „Übergangsmanagement“-Ansatz und/oder mit Niedriglohn. Kinder sind zu- die der Heterogenität ihrer Schülerschaft ungsbedarf und der Gesamtzahl der Unter- ist das Kooperationsjahr durch seine frühe dem dann von Armutsrisiken betroffen, tatsächlich gerecht wird. 3-Jährigen im Regionalverband Saarbrücken) Intervention in das individuelle Bildungsge- wenn sie in einer Familie mit einem oder Neben der schulischen Seite einer besonde- in den einzelnen Regionalverbandskommu- schehen aus bildungsökonomischer Sicht mehreren von folgenden fünf sozialen ren Förderung von bildungsbenachteiligten nen stark streut – insgesamt kommt die Er- ein starker Renditefaktor für den Erfolg der Merkmalen aufwachsen: alleinerziehend, Kindern und Jugendlichen z.B. auch im Rah- hebung auf einen Betreuungsbedarf von weiteren Bildungs- und Erwerbsbiographie. bildungsfern, mit Migrationshintergrund, men der Vorhaltung von gebundenen Ganz- 38,3% für den Regionalverband Saarbrücken. mit mehr als zwei Geschwistern, mit Le- tagsangeboten liegt es jedoch auch in der Zwar hat der Anteil der Kinder mit Migrations- Allgemeinbildende Schulen bensort in einem Quartier mit hoher SGBII- besonderen Verantwortung der Kommunen hintergrund in den Einrichtungen der Kin- Quote. Besteht eine Kombination aus meh- im Rahmen von Maßnahmen zur Armutsprä- dertagesbetreuung in den letzten Jahren In diesem Abschnitt stellen wir im „Anwen- reren dieser Merkmale, potenziert sich die vention, die Bildungschancen von Kindern kontinuierlich zugenommen, doch liegen dungsleitfaden zum Aufbau eines kommu- Gefährdung um ein Vielfaches. und Jugendlichen insgesamt zu erhöhen. In ihre Anteile immer noch um knapp 10% un- nalen Bildungsmonitorings“ definierte Indika- Problemlagen, die zu Armutsrisiken führen, diesem Sinne gewinnt die Einrichtung von ter denen der Kinder aus deutschstämmi- toren zum Bildungsbereich „Allgemeinbilden- sind im Regionalverband Saarbrücken weit- Präventionsketten im Regionalverband von gen Familien. Dies stimmt insbesondere vor de Schulen“ anhand der Daten des Schul- aus häufiger vertreten als in den übrigen den Angeboten der frühen Hilfen bis hin zur dem Hintergrund der Bedeutung möglichst entwicklungsplans 2013 im Regionalverband Landkreisen des Saarlandes. Im Vergleich Einrichtung von Kinderhäusern und der Eta- früh einsetzender Förderung der Sprachkom- Saarbrücken dar. Der Schulentwicklungsplan der Landkreise leben hier die mit Abstand blierung einer sozialraumorientierten Jugend- petenzen für den Erfolg der weiteren Bil- wurde vom damaligen GBS (Gebäudemana- höchsten Anteile von Menschen im SGBII- hilfe auch bildungspolitisch an Gewicht. dungs- und Erwerbsbiographie bedenklich. ge-ment Schulen) und heutigen Fachdienst Bezug und dementsprechend die höchsten Denn letztlich kann die Überwindung struk- Im Unterschied zum ersten Regionalen Bil- 40 (Schulverwaltungsamt) der Regionalver- Anteile von Kindern, die Sozialgeld bezie- tureller (Bildungs-)Armut im Regionalverband dungsbericht von 2012 konnten durch die bandsverwaltung unter Mitarbeit der Stabs- hen. Dies hat unmittelbaren Einfluss auch nur als Querschnittsaufgabe aller Politikfel- Unterstützung des Gesundheitsamts detail- stelle Bildungsmanagement erstellt und auf die Verteilung von Bildungschancen für der gelingen, insbesondere bedarf sie einer lierte Daten (bezogen auf die einzelnen fokussiert insbesondere den Bereich der in die betroffenen Kinder und Jugendlichen. auch strukturell verankerten Zusammenar- Grundschulen im Regionalverband Saarbrü- eigener Trägerschaft befindlichen weiterfüh- Betrachtet man z.B. die Übergänge von der beit und Abstimmung der Planungsaufgaben cken) gewonnen werden hinsichtlich der renden allgemeinbildenden Schulen und der Grundschule auf weiterführende Schulen, von Jugendhilfe und Schule. Feststellung von Sprachauffälligkeiten und Förderschulen. des Migrationshintergrunds der Kinder. Bei- Komplementär wird in diesem Bildungsbe- de Merkmale müssen in einem starken Zu- richt der Bereich der Grundschulen (jeweils 10 11
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken in Trägerschaft der einzelnen Regionalver- schulzugangsberechtigten an der insgesamt Baustein wurde Anfang 2014 die Jugendbe- dung und Kultur eine vorausschauende bandskommunen) etwas genauer darge- rückläufigen Schülerzahl aller Voraussicht rufsagentur Saarbrücken eröffnet, die als Schulentwicklungsplanung in Angriff zu stellt. Ergänzend präsentieren wir Daten nach zunehmen wird. Das Gros der Schü- kooperative Einrichtung des Regionalver- nehmen, die in enger Abstimmung mit den des statistischen Landesamtes zu Bildungs- lerschaft wird jedoch auch in Zukunft über bandes Saarbrücken, des Jobcenters im entsprechenden Planungen im Bereich der personal, Einschulung, Schulübergängen, einen Hauptschul- oder einen mittleren Regionalverband und der Agentur für Arbeit weiterführenden allgemeinbildenden Schu- Schulartwechsel und weiteren Aspekten. Bildungsabschluss verfügen. Gleichzeitig Saarland erstmals alle Angebote der drei len erfolgen und möglichst alle beteiligten Nach wie vor stellt die demographische werden die Beruflichen Schulen als Träger Rechtskreise am Übergang Schule – Beruf Akteure einbeziehen sollte. Entwicklung die Schulentwicklungsplanung des sog. „Übergangssystems“ im BGJ und unter einem Dach vereint. im Regionalverband Saarbrücken vor enor- BVJ auch zukünftig die letzte Instanz sein, Weiterbildung me Herausforderungen, wenn eine wohn- in der es gelingen kann, Jugendlichen, die An dieser Stelle sei auch auf die große Be- ortnahe Versorgung und ein chancenge- im allgemeinbildenden Schulsystem keinen deutung von Schulsozialarbeit an den beruf- Die im Bildungsbericht 2012 angekündigte rechter Zugang zu Bildungsangeboten auch Bildungsabschluss erworben haben, noch lichen Schulen des Regionalverbandes hin- Erhebung zu den Wirtschafts- und sozial- in Zukunft angestrebt werden sollen. Mit zu einem qualifizierenden Abschluss zu gewiesen, die nicht nur Sorge dafür trägt, strukturellen Rahmenbedingen der Weiter- der Konzeption der „Schulentwicklungsräu- verhelfen. dass ein Übergangsmanagement für einzel- bildung, den im Regionalverband Saar- me“ Saarbrücken, Völklingen/Warndt, Köl- Aus dem Rückgang der Schülerjahrgangs- ne Jugendliche mit individuell angepasster brücken bzw. saarlandweit etablierten lertal und Sulzbach-/Fischbachtal wurden stärken resultiert zudem ein doppeltes Unterstützung gelingen kann, sondern die Förderszenarien mit individueller wie unter- gute planerische Voraussetzungen für die Entwicklungsproblem insbesondere für auch dazu beitragen kann, die Koordinie- nehmensbezogener Adressierung sowie den Realisierbarkeit dieser Ziele geschaffen. die Berufsschulen, das einerseits in der rung zwischen dem heutigen Übergangs- einschlägigen informationellen Infrastruk- Sicherung von Fachklassen in der dualen system und der vollqualifizierenden Ausbil- turen lieferte leider keine befriedigende Berufliche Bildung Berufsausbildung, andererseits im Erhalt dung wesentlich zu verbessern. Last but Datengrundlage für die Zwecke eines kom- beruflicher Vollzeitschulen besteht. Neben not least sind mit Blick auf die Ratifizierung munalen Bildungsmonitoring im Bereich der Die zentralen Herausforderungen in der der Einrichtung von Landesfachklassen für der UN-Behindertenrechtskonvention auch Weiterbildung, sondern lediglich qualita- beruflichen Bildung haben sich im Verlauf einzelne Ausbildungsberufe mit geringer die beruflichen Schulen aufgefordert, ihre tive Ergebnisse für eine Reihe von Hand- der letzten Dekade gewandelt. Während Schülerzahl sind in diesem Kontext auch pädagogischen Konzepte und konkreten Bil- lungsempfehlungen und Appellen: Damit zu Beginn des Jahrtausends der „Ausbil- Konzepte einer mehrere Ausbildungsberufe dungsangebote an den Grundsätzen der der Regionalverband Saarbrücken seine dungsplatzmangel“ und die Frage nach der übergreifenden Bildung von Fachklassen für Inklusion auszurichten. Dies stellt das ge- zweifellos vorhandenen Steuerungs- und Versorgung der SchulabsolventInnen mit einzelne Berufsfelder gefragt. samte System der beruflichen Bildung vor Unterstützungspotenziale für den Weiterbil- adäquaten Ausbildungsplätzen noch im hohe Herausforderungen und erfordert von dungsbereich effizienter und zielgerichteter Mittelpunkt der fachlichen Debatte wie auch Damit stehen die beruflichen Schulen im der konzeptionellen und pädagogisch-didak- nutzen kann, ist eine verbesserte Daten- der öffentlichen Aufmerksamkeit standen, Regionalverband zukünftig vor großen tischen Ausrichtung bis hin zur baulichen und Informationsbasis hinsichtlich der verlagerten sich die Akzente der letzten Herausforderungen: Sie leisten im Über- und technischen Ausstattung der berufli- Weiterbildungsaktivitäten, der Nachfrage Jahre in Richtung zweier weiterer Aspek- gangssystem und als Partner und Lernort chen Schulen die fachliche Weiterentwick- nach Beratung und Förderung sowie eine te: der Sicherung des Fachkräftebedarfs im dualen System der betrieblichen wie lung und multiprofessionelle Kooperation vertrauensvollere Kooperation der beteilig- bei demographisch bedingt rückläufiger auch in der vollzeitschulischen Ausbildung aller beteiligten Fachkräfte und Institutionen. ten Weiterbildungsakteure auf operativer Ausbildungsnachfrage und der anhaltenden einen wichtigen Beitrag zur beruflichen wie strategischer Ebene unabdingbar. Verschiebungen in der Struktur der Schul- Qualifizierung und nicht zuletzt auch zur Mehr noch, als es im allgemeinschulischen Die Fortschreibung der Datenauswertung absolventinnen und -absolventen zuguns- persönlichen Entwicklung von jungen Men- Bereich der Fall ist, bedarf die Qualitätsent- aus den Weiterbildungsberichten des Statis- ten derjenigen mit Hochschulzugangsbe- schen unterschiedlichster Bildungsniveaus wicklung und -sicherung im System der be- tischen Landesamtes zeigt das erfreuliche rechtigung. und Herkünfte und tragen damit einen ruflichen Bildung der Berücksichtigung hete- Ergebnis, dass für die Volkshochschulen erheblichen Anteil an der Sicherung des rogener Besonderheiten und Problemlagen, im Regionalverband Saarbrücken die Unter- Rückläufige Schülerzahlen und der anhalten- Fachkräftepotenzials in der Region und an die nur mit einer beteiligungsoffenen und richtsstundenzahl seit 2008 bis zum letzten de Trend zu höheren Abschlüssen betreffen der Befähigung der jungen Generation zu von Beginn an partizipativ angelegten Zu- Berichtsjahr 2012 entgegen dem Trend im die Zukunft der beruflichen Schulen in zwei- sozialer Teilhabe. kunftsperspektive gelingen kann. Wir möch- Saarland insgesamt stabil geblieben ist; erlei Hinsicht: Zum einen werden zukünftig ten deshalb zum einen anregen, dass Para- die Zahl der Teilnahmefälle ist in 2012 nach mehr SchulabgängerInnen über eine allge- Bereits seit 2008 widmet sich der Regional- meter, welche die Qualität der Angebote be- starker Zunahme in 2011 wieder etwas zu- meine oder fachgebundene Hochschulreife verband deshalb verstärkt der strukturellen ruflicher Schulen maßgeblich bestimmen, rückgegangen, während saarlandweit nur verfügen und ihre weitere Ausbildung in Optimierung des Übergangs Schule – Beruf. zukünftig auch auf kommunaler Ebene sehr leichte Zuwächse unter dem Niveau den (Fach-)Hochschulen und nicht im Sys- Im Zeitraum Mai 2008 bis Juni 2012 arbei- transparent veröffentlicht und einer statisti- des Regionalverbandes und ebenfalls ein tem der dualen Ausbildung absolvieren. tete das ESF-geförderte Projekt KoSa am schen Analyse zugänglich gemacht werden. leichter Rückgang 2012 festgestellt werden Dies dürfte zu einer Verstärkung des de- Aufbau eines regionalverbandsweiten Netz- Dies betrifft die Indikatoren „Schüler-Leh- müssen. Diese Diskrepanz zwischen der mographisch bedingten Trends insgesamt werkes aller Akteure am Übergang Schule rer-Relation“ sowie „Klassenfrequenz“ und saarlandweiten und der regionalverbands- sinkender Schülerzahlen im System der be- – Beruf. Nach Auslaufen der ESF-Förderung „Erteilte Unterrichtsstunden“. Zum anderen spezifischen Entwicklung gilt auch – etwas ruflichen Bildung führen. Zum anderen wird im Juli 2012 wurden die Kernaufgaben des plädieren wir dafür, auch für die beruflichen gedämpft – für Einrichtungen der allge- die Schülerschaft der beruflichen Schulen ehemaligen Projekts KoSa in das Aufgaben- Schulen des Regionalverbandes im eigenen meinen und politischen Weiterbildung im zukünftig noch heterogener werden, da spektrum der Stabsstelle Bildungsmanage- Interesse und unabhängig von den termin- Regionalverband im Verlauf der letzten sie- der Anteil der Hochschul- oder Fachhoch- ment integriert. Als weiterer struktureller lichen Vorgaben des Ministeriums für Bil- ben Jahre. 12 13
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Die Teilnahmefälle an Einrichtungen der schen Weiterbildung im Saarland insgesamt wie im regionalen Kontext eher dürftig, was mationen und Erkenntnisse gewonnen wer- beruflichen Weiterbildung verzeichnen nach mit dem speziellen Profil der Volkshoch- die Stabsstelle Bildungsmanagement zur den, die einen Überblick über formelle und dem Einbruch 2010 im Regionalverband wie- schule des Regionalverbandes, welches die Durchführung einer Erhebung über Bildungs- informelle Bereiche und Aktivitäten im Feld der einen deutlichen Anstieg, der sich auch vhs-typische Schwergewichtung im Sprachen- und Beratungsangebote für ältere Menschen der Bildungs- und Beratungsangebote für bei den Unterrichtsstunden seit 2008 konti- bereich (Fremdsprachen und Deutsch als im Regionalverband Saarbrücken veranlasst Ältere und darüber hinaus geben und die nuierlich fortsetzt, wohingegen die saarland- Fremdsprache) aufweist. hat. Basis für Einschätzungen darüber, in wel- weite Entwicklung für beide Kennzahlen Die Auswertung des eingesetzten Fragebo- chen dieser Bereiche ein Stadtteil gut aufge- eher stagniert und nur eine leichte Zunah- Hochschulische Bildung gens generiert Muster und Entwicklungen stellt ist bzw. wo ggf. prioritäre Handlungs- metendenz in 2012 ausweist. im Bereich der Bildung und Beratung von äl- felder für eine altersunabhängige aktive Insgesamt überschritt die Anzahl der Teil- Als Standort von insgesamt sechs und damit teren Menschen im räumlich vorgegebenen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben liegen. nahmefälle an Weiterbildung im Jahr 2011 allen im Saarland existierenden Hochschulen Umfeld des Regionalverbandes Saarbrücken Damit verbunden ist die Gewährleistung von im Regionalverband Saarbrücken erstmals verfügt der Regionalverband Saarbrücken und gibt Meinungen und Einstellungen der „Barrierefreiheit“ zu den Bildungs- und Bera- seit 2007 wieder die Marge von 200 Teilnah- über wichtige bildungspolitische Akteure Befragten wieder. Die Ergebnisse der Befra- tungsangeboten für ältere Menschen und da- mefällen an Weiterbildung pro 1000 Einwoh- und mögliche Initiatoren einer auch über gung bilden die Ausgangslage in den Kom- mit auch die Weiterentwicklung von Bildungs- nerInnen mit nur leichtem Rückgang in die Kreisebene hinaus wirkenden regiona- munen im Jahr 2013 ab. Es konnten Infor- prozessen unter dem Stichwort Inklusion. 2012, während das Saarland insgesamt bei len Strukturentwicklung. 175,6 Teilnahmefällen (in 2012 nur 164,7) liegt. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung sind Selbst bei großzügig dimensionierter Umla- sowohl die Strukturdiskussionen zur weite- ge der geleisteten Unterrichtsstunden und ren Entwicklung der Hochschulen als auch virtueller Einbeziehung betrieblicher und die standortrelevanten Entwicklungsdaten informeller Weiterbildungsprozesse würde in einer Weise politisiert, dass wir im aktu- pro EinwohnerIn des Regionalverbandes ellen Bildungsbericht eine eigene Positionie- jährlich nur ein Kontingent von unter vier rung vermeiden und den Bereich der hoch- Unterrichtsstunden herauskommen – ein schulischen Bildung ausblenden möchten. weiterhin alarmierender Wert. Immerhin wird bei ausschließlicher Betrachtung der Bildungs- und Beratungsangebote staatlich anerkannten Weiterbildungsak- für ältere Menschen im tivitäten im Gegensatz zum Berichtsjahr 2010 wieder das „hohe“ Niveau der Jahre Regionalverband Saarbrücken 2002/2003 erreicht, nämlich etwas mehr als Im letzten Abschnitt des Regionalen Bil- eine jährliche Unterrichtsstunde für jeden dungsberichts 2014 nehmen wir erneut Einwohner und jede Einwohnerin des Regio- Stellung gegen die weitgehende Ausblen- nalverbandes Saarbrücken. dung der Lebensphase ab 65 Jahren aus Der Bundesbildungsbericht „Bildung in dem Fokus der – vor allem seitens des Deutschland 2014“2 unterstreicht erneut Bundes – etablierten und vorangetriebe- die hochgradig selektive Weiterbildungsbe- nen Bildungsberichterstattung. Die geringe teiligung in Deutschland und fordert wei- Weiterbildungsbeteiligung der Altersgrup- terhin einen massiven Ausbau von Kom- pe 50 – 65 Jahre im Vergleich zu jüngeren pensationsmöglichkeiten in der beruflichen Altersklassen ist zwar nicht zu übersehen, Weiterbildung für die Zielgruppen der Zu- trotzdem oder gerade deswegen keine wanderer und der Geringqualifizierten. Rechtfertigung für das Ausblenden des Ziel sei sowohl die Aktivierung zusätzlichen Alterstyps 65+. Dabei ist nicht nur die di- Fachkräftepotenzials als auch die Qualitäts- rekte berufspraktische Verwertung von sicherung der Arbeit auf den unteren Quali- Bildungserträgen vor dem Hintergrund der fikationsstufen. verlängerten Lebensarbeitszeit zu berück- Der Regionale Bildungsbericht 2014 analy- sichtigen, sondern auch der Erwerb von siert in einem zusätzlichen Abschnitt die individuellen Kompetenzen für den Über- Leistungsbilanz der drei Volkshochschu- gang in die nachberufliche Phase sowie für len im Regionalverband Saarbrücken und die individuelle wie soziale Ausgestaltung vergleicht die Unterrichtsstundenanteile dieser Phase selbst. aufgeschlüsselt nach Themenbereichen der Allerdings ist die Datenlage im Bereich der Einrichtungen der allgemeinen und politi- Bildungsangebote für Ältere im nationalen 2 Autorengruppe Bildungsberichterstattung: Bildung in Deutschland 2014. Bielefeld 2014, S. 141 14 15
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken 1. Rahmenbedingungen zur Kreis Einwohnerzahl am 30.09.2013 Tab. 1: Bevölkerung im Saarland nach Kreisen am 30.09.2013 Demographie und Bevölkerungs- Merzig-Wadern 103.268 Neunkirchen 133.405 entwicklung Saarlouis Saarpfalz-Kreis 196.291 143.979 St. Wendel 88.802 Eine Beschreibung des Bildungsgeschehens boten oder die Abschätzung des künftigen Regionalverband Saarbrücken 325.795 auch aus regionalisierter Perspektive kann Personalbedarfs im Bildungswesen sowie nicht ohne die Einbeziehung der gesellschaft- die Errechnung von zu erwartenden Kapa- Saarland 991.540 Quelle: Statistisches Landesamt Saarland lichen und wirtschaftlichen Rahmenbedin- zitätsauslastungen der bestehenden Infra- gungen erfolgen, die alle Bildungsprozesse struktur von Bedeutung. Sie hat auch – wie beeinflussen. sich sowohl aus der Schulentwicklungspla- Der Regionalverband umfasst die Landes- rungsanteile recht unterschiedlich ausfallen Ein entscheidender Parameter zur Bestim- nung, aber auch aus den Hochrechnungen hauptstadt Saarbrücken sowie neun weitere (vgl. Abb. 2). mung des Bedarfs an Bildungsleistungen des Zensus 2011 ableiten lässt – Einfluss Städte und Gemeinden, wobei die Bevölke- ist die demographische Entwicklung. Sie ist auf die qualitative Gestaltung von Bildungs- nicht in nur quantitativer Hinsicht für die räumen und -angeboten. Abb. 2: Bevölkerung Planung der Vorhaltung von Bildungsange- im Regionalverband Saarbrücken nach Städten und Gemein- den am 30.09.2013 1.1 Die Städte und Gemeinden im Regionalverband Saarbrücken Im Regionalverband Saarbrücken wohnt ein ist damit der mit Abstand größte Landkreis Drittel der saarländischen Bevölkerung: Er im Saarland (vgl. Abb.1). Abb. 1: Saarländische Bevölkerung nach Bevölkerung Saarland 30.09.2013 Landkreisen und dem Regionalverband Saar- brücken am 30.09.2013 Merzig-Wadern , 10% Regionalverband Saarbrücken, 33% Neunkirchen, 13% Saarlouis, 20% St. Wendel, 9% Saarpfalz-Kreis, 15% Quelle: Statistisches Landesamt Saarland Quelle: Statistisches Landesamt Saarland 16 17
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Auch die Bevölkerungsdichte der Regionalverbandskommunen divergiert beträchtlich: Abb. 3: Bevölkerungs- Abb. 4: Bevölkerungs- dichte im Regional- dichte im Regionalver- Einwohner pro km² Einwohner pro km² verband Saarbrücken band Saarbrücken nach Städten und Ge- nach Gemeinden und meinden am 30.09.2013 für die LHS und Völk- lingen nach Stadtteilen am 31.12.2013 Quelle: Statistisches Landesamt Saarland Quelle: Statistisches Landesamt Saarland, Regionalverband Saarbrücken (Fachdienst 60/61) Die grobe Auflösung nach Regionalverbands- Landeshauptstadt, die ihrerseits entlang Eine noch weiter verfeinerte Darstellung bachtal weiter differenzieren, kann aber auf kommunen erzeugt allerdings durch die der Saarachse und ins Sulzbachtal hinein auf Distriktebene würde die Konturen der Grund nur partiell vorliegenden Datenmate- unterschiedlichen Flächenzuschnitte und eine deutlich höhere Bevölkerungsdichte Verdichtungsräume Saarachse und Sulz- rials hier nicht vorgenommen werden. Flächennutzungen der Städte und Gemein- aufweist als in ihren östlichen, eher zu einer den ein irreführendes Bild – so liegt die ländlichen Siedlungsstruktur tendierenden Bevölkerungsdichte der Mittelstadt Völklin- Stadtteilen. Die folgende, für Völklingen und gen aufgrund der relativ dünn besiedelten, Saarbrücken etwas verfeinerte Auflösung aber großflächigen Ortsteile Lauterbach trägt diesen Gegebenheiten Rechnung: und Ludweiler deutlich unter dem Wert der 18 19
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken 1.2 Bevölkerungsentwicklung RV Saar- brücken davon nur LHS Saar- LK Merzig- Wadern LK Neun- kirchen LK Saar- louis Saar- pfalz -kreis LK St. Wendel Saar- land Tab. 2: Bevölkerungs- verluste 2000 – 2030 in den saarländischen brücken Landkreisen, im Saar- 2000 350,92 182,73 105,95 147,46 211,67 157,31 95,38 1.068,70 land und der LHS (i.Tsd.) Saarbrücken 2030 286,55 153,60 99,92 115,82 178,94 77,92 888,14 128,99 (i.Tsd.) Verände- –18,3% –15,9% –5,7% –21,5% –15,5% –18,0% –18,3% –16,9% rung Quelle: Statistisches Landesamt Saarland / Berichte zur Bevölkerungsentwicklung bis 2008, Bereits im ersten Bildungsbericht 2012 wur- des Saarbrücken bei den Einwohnermelde- 12. koordinierte Bevöl-kerungsvorausberechnung ab 2009, eigene Berechnungen de der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang ämtern der Regionalverbandskommunen. seit Anfang der neunziger Jahre im Saarland Die Bevölkerung des Regionalverbandes Die Bevölkerungsverluste in den einzelnen Regionalverbandskommunen von 2001 bis 2012 insgesamt wie auch im Regionalverband Saarbrücken nahm von 350.924 Einwohnern stellt das folgende Diagramm dar: Saarbrücken ausführlich dargestellt. Inzwi- im Jahr 2000 auf 331.529 zum Stichtag schen liegen neben den Ergebnissen der 31.12.2011 ab, laut der 12. koordinierten Abb. 6: Bevölkerungs- 12. koordinierten Bevölkerungsvorausbe- Bevölkerungsvorausberechnung sollen im -2% bis -4% verluste in den Regio- -4% bis -6% rechnung auch die des Zensus 2011 vor sowie Jahr 2030 nur noch 286.545 Personen im nalverbandskommunen -6% bis -8% systematische Erhebungen des Fachdienstes Regionalverband leben; dies entspräche -8% bis -10% 2001 - 2012 für Regionalentwicklung des Regionalverban- einem Verlust von 18,3%. -10% bis -12% -12% bis -14% Abb. 5: Bevölkerungs- entwicklung im 1200,00 Saarland, im Regional- verband Saarbrücken 1000,00 und der LHS Saarbrücken 2000-2030 EinwohnerInnen in Tsd. 800,00 Regionalverband Saarbrücken 600,00 LHS Saarbrücken Saarland 400,00 200,00 0,00 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Quelle: Statistisches Landesamt Saarland / Bericht zur Bevölkerungsentwicklung bis 2008, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung ab 2009, eigene Berechnungen Im Vergleich mit den übrigen saarländi- – ausreißerverdächtigen – Minimum des schen Landkreisen liegt die Abnahme der Landkreises Merzig-Wadern von –5,7%. Hier Quelle: Statistisches Landesamt Saarland / Gemeindezahlen, eigene Berechnungen Bevölkerung im Regionalverband Saarbrü- gilt nach wie vor die Vermutung, dass die cken durchaus im Mittelfeld, die Verluste geographische Nähe zum prosperierenden schwanken zwischen einem Maximum von Luxemburg sich in einer vergleichsweise Die Ursachen für den Bevölkerungsrück- Todesfälle im Saarland; seit dem „Pillen- –21,5% im Landkreis Neunkirchen und dem günstigen Wanderungsbilanz niederschlägt. gang liegen einerseits in den Geburtende- knick“ oszillierten die Geburten um einen fiziten in der natürlichen Bevölkerungsbe- Wert von ca. 10.000 jährlich, ab etwa 1998 wegung im Saarland, d.h. in der negativen setzte dann ein weiterer kontinuierlicher Differenz von Geburts- und Todesfällen. Rückgang der Geburten ein. Im gleichen Nach den Baby-Boomer-Jahrgängen domi- Zeitraum (1970 bis heute) schwankt die nierte bis in die späten sechziger Jahre Zahl der jährlichen Todesfälle relativ stabil die Zahl der Geburten noch die Zahl der um ca. 12.000. 20 21
Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken Abb. 7: Natürliche Bevölkerungsbe- Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Quierschied 2001 - 2012 Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Püttlingen 2001 - 2012 wegung im Saarland 800 1950 – 2012 700 1200 1000 600 500 Lebendgeborene 800 Lebendgeborene Einwohner Einwohner Gestorbene Gestorbene 400 600 Zuzüge Zuzüge 300 Wegzüge Wegzüge 400 200 200 100 0 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Jahr Jahr Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Heusweiler Kleinblittersdorf 2001 - 2012 2001 - 2012 700 1200 600 1000 500 Lebendgeborene 800 Lebendgeborene Einwohner Einwohner 400 Gestorbene Gestorbene 600 Zuzüge Quelle: Statistisches Landesamt Saarland / Vortrag 21. März 2014 300 Wegzüge Zuzüge Wegzüge 400 „Demographische Entwicklung im Saarland“, S. 1 200 100 200 UNTEN: Abb. 8 - 17: Eine zweite Determinante des Bevölkerungs- sammen mit der Wanderungsbilanz stellt 0 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Natürliche Bevölke- rückgangs ist die Wanderungsbilanz, also die sich in den Jahren 2001 – 2012 für die einzel- Jahr Jahr rungsbewegung und Differenz zwischen Zuzügen und Fortzügen. nen Regionalverbandskommunen wie folgt Zuwanderung in den Die natürliche Bevölkerungsbewegung zu- dar: Regionalverbandskom- Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Großrosseln Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Friedrichsthal 2001 - 2012 2001 - 2012 munen 2001 - 2012 600 700 Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Natürliche Natürliche Bevölkerungsbewegung Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung und Zuwanderung in Völklingen 2001 500 600 Saarbrücken 2001 - 2012 in Völklingen 2011 - 2012 - 2012 400 500 Lebendgeborene Lebendgeborene Einwohner Einwohner Gestorbene 400 Gestorbene 14000 2500 300 Zuzüge Zuzüge 300 12000 200 Wegzüge Wegzüge 2000 200 10000 100 Lebendgeborene Lebendgeborene 100 Einwohner 1500 Einwohner 8000 Gestorbene Gestorbene 0 0 Zuzüge Zuzüge 6000 1000 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Wegzüge Wegzüge Jahr Jahr 4000 500 2000 Quelle: Statistisches Landesamt Saarland, eigene Berechnungen 0 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Jahr Jahr Hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungs- Vergleich zur natürlichen Bevölkerungs- bewegung fällt in allen Kommunen eine bewegung deutlich höheren Fallzahlen Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Sulzbach Natürliche Bevölkerungsbewegung und Zuwanderung in Riegelsberg 2001 - 2012 2001 - 2012 deutliche Dominanz der Sterbefälle über (die Geburten- und Sterbefälle entsprechen 1400 1200 die Geburten auf – die Zeichen stehen hier im Schnitt etwa 1/5 bis 1/4 der Zu- bzw. 1200 auf mehr oder weniger kontinuierlicher Be- Fortzüge) lassen zumindest auf mehr 1000 1000 völkerungsabnahme. Dagegen weisen die Steuerungspotenziale im Umgang mit dem Lebendgeborene 800 Lebendgeborene Kurven der Zu- bzw. Wegzüge starke Fluk- demographischen Wandel im Saarland und Einwohner Einwohner 800 Gestorbene Gestorbene 600 Zuzüge 600 Zuzüge tuationen auf: es gibt keine Regionalver- speziell im Regionalverband hoffen, als die 400 Wegzüge 400 Wegzüge bandskommune, in welcher man im be- in der öffentlichen Debatte sehr stark auf die 200 200 trachteten Zeitintervall eine durchgängige natürliche Bevölkerungsbewegung fokus- 0 Dominanz der Zu- oder Fortzüge beobachten sierte Diskussion nahelegt. Allerdings sind 0 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 kann – die doch beträchtlichen Ausschläge bei der Analyse der Wanderungsbewegun- Jahr Jahr in der Wanderungsbilanz ebenso wie die im gen in den einzelnen Kommunen verschie- 22 23
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