Bitte nicht ärgern - Gelassener durch den Arbeitstag
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Bitte nicht ärgern – Gelassener durch den Arbeitstag 23. April 2015 Markus Junger M.A. Institut für Professionelle Gesprächsführung Katharinenstr. 26 72072 Tübingen markus.junger@pgf.info www.professionelle-gespraechsfuehrung.com 1 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Warum ärgert uns, was uns ärgert? » Selbstreflexion: Bitte denken Sie an eine Situation, in der Sie sich geärgert haben. Notieren Sie bitte so genau wie möglich, was Ihren Ärger ausgelöst, wie Sie selbst reagiert haben und wie Sie sich danach gefühlt haben. » _____________________________________________________ » _____________________________________________________ » _____________________________________________________ 2 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Wie entsteht Ärger? » Ärger ist eine Reaktion auf eine eigene enttäuschte Erwartungshaltung! » Verändern Sie Ihre Erwartungshaltung und beeinflussen Sie Ihre Reaktion autosuggestiv! Positiv oder negativ. 3 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Ärger entsteht immer auf der Beziehungsebene » Ärger ist immer eine Reaktion auf die enttäuschte Erwartungs- haltung, die Sie an Ihre Gesprächspartner haben oder hatten. 4 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Erfolgsformel für Ihre Gespräche durch Orientierung am Gegenüber » Der GesprächsErfolg im Umgang mit emotional schwierigen Gesprächssituationen setzt sich zusammen aus = der persönlichen Zielklarheit (Was will ich im Gespräch als nächstes erreichen und wie will ich mich dabei fühlen?) x maximaler Orientierung am Gesprächspartner (Was beschäftigt ihn, was sind seine Interessen, wie ist seine aktuelle emotionale Befindlichkeit, was braucht er bevor er sich mit meinen Zielen beschäftigen kann?). 5 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Erfolgsformel für Ihre Gespräche durch Orientierung am Gegenüber »E = Z x O 6 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Fünf emotionale Grundbedürfnisse » Menschlich, fachlich, für die aktuelle Lage Anerkennung » Gemeinsamkeiten, Verbindendes Emotionale Nähe » Entscheidungsfreiheit, Respekt, Zuverlässigkeit Autonomie » Hierarchisch, Zugehörigkeit Status Bestimmte » Funktion, Aufgabe, kontextabhängig Rolle 7 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Fünf emotionale Grundbedürfnisse » Wir ärgern uns, wenn wir uns: − menschlich, fachlich und in unserer aktuellen Lage nicht anerkannt fühlen, − Gemeinsamkeiten und Verbindendes verneint wird, − in unserer Entscheidungsfreiheit, unserem Respekt und Zweifel an unserer Zuverlässigkeit eingeschränkt fühlen, − hierarchisch und auf Grund unserer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ebene, Gruppe oder Kompetenz nicht gesehen und berücksichtigt werden, − in unserer Funktion, unserer Rolle oder in unserer Aufgabe nicht respektiert und wertgeschätzt fühlen. 8 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Jedes Verhalten hat ein Ziel! • Auch schwieriges Verhalten hat ein Ziel. • Interessieren Sie sich für die Motivation, sich schwierig zu verhalten! • Auf was möchte der MA Sie damit aufmerksam machen? 9 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Benennen Sie Handlungsweisen, die Sie verhindern wollen • Wenn Sie Ihrem Gesprächspartner Benennen Sie gegenüber aussprechen, was er gerade Handlungsweisen, macht, heben Sie ihm sein Verhalten ins die Sie verhindern Bewusstsein. wollen. • Wenn er sich entscheidet sein destruktives Verhalten beizubehalten, übernimmt er auch Heben Sie die volle Verantwortung für die Konsequenzen. spontanes Verhalten ins • Wenn er durch Ihre Gesprächsführung merkt, Bewusstsein. dass er sich vom Ziel entfernt, kann er sein Gesprächsverhalten ändern und sich konstruktiv beteiligen. Bewusstheit hebt • Sie waren beide das Gesicht. Spontaneität auf. 10 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
In schwierigen Gesprächen den Überblick behalten • Paraphrase: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann… Sie sagen gerade, dass… Sie möchten jetzt… • Frage: Ist es hilfreich für Sie, wenn…? Kann es Sie unterstützen, wenn…? Was halten Sie von folgendem…? • Begründung: Ich spreche den Punkt an weil/um… Ich sage das, damit… Ich stelle mir gerade vor, dass… • Vorteilsargumentation: Damit erreichen Sie/wir… Dadurch ermöglichen/verhindern Sie/wir… So können Sie/wir… 11 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Souverän kontern: bewährte Reaktionsmöglichkeiten für viele Situationen • Situation: Jemand greift Sie an und Sie sind erst einmal sprachlos. • Hier Sätze, die Sie auswendig lernen können, um damit Ihre erste Sprachlosigkeit zu überwinden! Dabei halten Sie Blickkontakt, Ihre Stimme ist fest und Sie formulieren einen Aussagesatz. Die Stimme geht am Ende des Satzes nach unten! • „Und Sie möchten jetzt gerne wissen, wie ich darauf reagiere!“ • „Und Sie möchten jetzt gerne meine Reaktion kennen lernen!“ • „Und jetzt sind Sie neugierig zu erfahren, wie ich darauf reagiere!“ • „Sie machen mich neugierig!“ • „Sie überraschen mich!“ / „Das überrascht Sie!“ • „Sie erstaunen mich!“ / „Das erstaunt Sie!“ • „Sie verblüffen mich!“ / „Das verblüfft Sie!“ • „Das verwundert mich!“ / „Das verwundert Dich!“ • „Sie erstaunen mich!“ / „Das erstaunt Sie!“ 12 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Denken und Fühlen als Fundament unserer Persönlichkeit » Seit unserer Geburt sind wir geprägt durch unsere Umwelt. Wir lernen an den Reaktionen unserer Eltern, Geschwistern, Kollegen und Freunden, wie wir auf sie wirken. (+/-) » Wir lernen, welche Reaktionen unser Handeln bei ihnen auslöst. (+/-) » Wir lernen, welche Gefühle ihr Denken und Handeln bei uns auslöst. (+/-) » Wir lernen, welche körperlichen und emotionalen Zustände uns gut tun. (+/-) » Wir lernen unsere Gefühle zu benennen und wir lernen diese Gefühle bei unseren Mitmenschen zu erkennen. (+/-) » Wir lernen uns in andere Mitmenschen hineinzuversetzen und ihre Gefühle nachzuempfinden (Empathiefähigkeit). (+/-) 13 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Erlernte Verhaltensweisen bestimmen unser Empfinden Erlernte • Verhaltensweisen, die wir gelernt haben, Verhaltensweisen geben uns Sicherheit. bestimmen unser • Unser Gefühl beeinflusst unser Denken • Unser Denken beeinflusst unser 1. Fühlen Handeln • Unser Handeln entscheidet über unsere Wirkung auf unsere Mitmenschen 2. Denken • Wenn wir Verhaltensweisen verändern, verändern wir auch unsere Einstellung, unsere Haltung und damit unser Fühlen. 3. Handeln 14 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Die KWD-Analyse • Mit drei Kategorien Wenn nicht! Fachkenntnis? erfassen Sie schwierige Zusätzliche Info? Kann er? Gesprächspartner Befugnis? Schulung? • Sie entwickeln zeitgleich Arbeitsentzug? Ihre Interventionsstrategie. • Sie machen sich und Wenn nicht! dem Gesprächspartner die Enttäuschung? daraus folgenden Will er? Kein Vertrauen? Schwerpunkte? Konsequenzen bewusst. Wenn nicht! Wie ist das soziale Darf er? Gefüge? Arbeit und Privat! Sicherheit geben! 15 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Die KWD-Analyse » Nutzen Sie die KWD-Analyse auch für Ihre Selbstreflexion im Umgang mit Ärger auslösenden Situationen. » Kann ich es aushalten? Ja / Nein (was ist der nächste Schritt?) » Will ich es aushalten? Ja / Nein (was ist der nächste Schritt?) » Darf ich es aushalten? Ja / Nein (was ist der nächste Schritt?) 16 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Aufgabe und Gefühle im Verhältnis zu Beziehungs- und Lebenszeit • Fragen Sie sich immer: • In welche Aufgabe, in welche Gefühle, will ich, wieviel Beziehungszeit, in andere Menschen, investieren. • Und wieviel Lebenszeit ist es mir insgesamt wert? Oder auch nicht! • Nein! • Unter bestimmten Voraussetzungen • In jedem Fall! 17 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Reflexion der eigenen Anspruchshaltung! • Selbstreflexion: Was erwarten Sie von Ihren Mitmenschen – und was bekommen Sie von ihnen? • Selbstreflexion: Was brauchen Sie, um sich in Ihrem privaten und beruflichen Umfeld wohl zu fühlen? • Selbstreflexion: Was sind Ihre persönlichen und beruflichen Werte und Ziele? • Und wie können Sie Ihre Anspruchs- und Erwartungshaltung verändern, um all das zu erreichen? 18 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
So steigern Sie Ihre Frustrationstoleranz Mit Ärger und Zorn besser umgehen 19 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Tipps für Emotionale-Gelassenheit im beruflichen Miteinander 20 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie wollen! 21 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Liefern Sie sich nicht den Launen der anderen aus! 22 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
»Entdramatisieren Sie! 23 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
Weiterführende Literatur » Balmer,Elsbeth;Radatz, Sonja;Simon, Fritz B.: Interrelationales Konfliktmanagement. Konflikte anders betrachtet und anders behandelt. Wien: Verlag systemisches Management, 2007 » Benien, Karl: Schwierige Gespräche führen. Modelle für Beratungs-, Kritik- und Konfliktgespräche im Berufsalltag. Reinbek bei Hamburg: rororo, 2003 » Blanchard, K.: Der Minuten-Manager: Führungsstile. Wirkungsvolleres Management durch situationsbezogene Menschenführung. Hamburg 2008 » Gordon, Thomas: Managerkonferenz. Effektives Führungstraining. München: Heyne, 2005 » Haberleitner, E./ Deistler, E./ Ungvari, R.: Führen, Fördern, Coachen. 8. Aufl. München 2006 » Junger, Markus: Reklamations- und Beschwerdemanagement. Die Chancen einer Beschwerde. Ratgeber mit praktischen Hinweisen für Kunden und Lieferanten. Hamburg: Dashöfer, 2007 » Lelord, Francois; Andre, Christophe: Die Macht der Emotionen und wie sie unseren Alltag bestimmen. München: Piper, 2011 » Lelord, Francois; Andre, Christophe: Der ganz normale Wahnsinn. Vom Umgang mit schwierigen Menschen. München: Piper, 2008 » Sprenger, Reinhard K.: Mythos Motivation. 18. Aufl. Frankfurt/Main. Campus:2007 » Steiner, Claude: Emotionale Kompetenz. München: dtv, 2003 » Stewart, Ian; Joines, Vann: Die Transaktionsanalyse. Freiburg: Herder, 2009 » Weisbach, Christian-Rainer: Wie Sie andere für sich gewinnen. Die Kunst der Gesprächsführung. München: Beck- Wirtschaftsberater im dtv, 2007 » Weisbach, Christian-Rainer: Gekonnt kontern. München: Beck-Wirtschaftsberater im dtv, 2004 » Weisbach, Christian-Rainer: Professionelle Gesprächsführung. 7., überarb. Aufl. München: Beck-Wirtschaftsberater im dtv, 2008 24 © Markus Junger www.professionelle-gespraechsfuehrung.com
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