"Blended learning" in der ärztlichen Fortbildung

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Originalien

Nervenarzt 2011 · 82:895–901                 W. Greil1, 2 · I. von Stralendorff1 · H. Mandl3
DOI 10.1007/s00115-010-3123-4                1 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum der
Online publiziert: 16. September 2010
                                              Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München
© Springer-Verlag 2010                       2 Psychiatrische Privatklinik Sanatorium Kilchberg, Zürich
                                             3 Department Psychologie, Ludwig-Maximilians-Universität München

                                             „Blended learning“ in der
                                             ärztlichen Fortbildung
                                             Evaluation eines innovativen
                                             Fortbildungszyklus „Bipolare Störungen
                                             und verwandte Erkrankungen“

In der medizinischen Aus-, Weiter-           und feste Terminbindung mit leicht er-               Methoden
und Fortbildung gewinnt „blended             höhter Akzeptanz einhergehen [8]. Laut
learning“ (vermischtes/integriertes          einer Übersichtsarbeit nimmt Akzeptanz               Konzeption des Blended-
Lernen) zunehmend an Bedeutung.              und Nutzung von Blended-Learning-                    Learning-Fortbildungszyklus
Die häufigste Definition ist, dass sich      Angeboten mit der bisherigen Computer-
Präsenz- und E-Learning-Phasen ab-           erfahrung der Teilnehmer, der Bediener-              Lerninhalte und Lernziele
wechseln, wobei jeweils die Vortei-          freundlichkeit und Nutzungsanreizen,                 Die Lerninhalte bezogen sich auf Diag-
le von Präsenzveranstaltungen und            wie z. B. einer klar geregelten Zertifizie-          nostik und Therapie der bipolaren Stö-
Online-Lernen genutzt werden. In der         rung [9], zu und ist auch im höheren Alter           rung sowie angrenzender Themengebie-
neueren Entwicklung wird bei Blen-           möglich [10].                                        te (. Tab. 1) und wurden von einem wis-
ded Learning Wert darauf gelegt,                 Ziel dieser Studie ist es, ein innovatives       senschaftlichen Expertenkreis (Arbeits-
dass die zu vermittelnden Lerninhal-         Blended-Learning-Konzept für die ärztli-             gruppe Bipolar, s. Danksagung) vorberei-
te auf verschiedene Medien und Me-           che Fortbildung im Fachbereich Psychia-              tet. Lernziele waren die Vermittlung von
thoden verteilt und in einem gemein-         trie zu dokumentieren, die Einschätzung              Wissen, die praktische Anwendung auf
samen Kurrikulum integriert werden           der Teilnehmer zu subjektivem Lern-                  Fälle, Fertigkeiten im Umgang mit On-
[1, 2]. Für die ärztliche Fortbildung        erfolg, zu den didaktischen Mitteln und              line-Lernen und der Austausch der Ärzte
liegen im Vergleich zur studentischen        zu den virtuellen Anteilen zu evaluieren             untereinander in Gruppenarbeit (in Chats
Ausbildung weniger Berichte vor. Im          sowie die tatsächliche Nutzung und Zer-              und Fallarbeit bei den Präsenzveranstal-
Fachbereich Psychiatrie und Psycho-          tifizierung zu erfassen.                             tungen).
therapie wird E-Learning bzw. Blen-
ded Learning seltener angeboten als
z. B. im Fachbereich Innere Medizin
                                              Tab. 1    Übersicht zu Vortragsthemen und Lernskriptinhalten, Beispiel
[3]. Solche Fortbildungen sind kaum
                                              Autor                               Titel
dokumentiert, was für die Planung
                                              T. Schläpfer, Bonn                  Bipolare Störungen – biologische Grundlagen
zukünftiger Konzepte jedoch hilf-
reich wäre [4].                               A. Erfurth, Wien                    Differenzialdiagnostik und Komorbidität
                                              M. Bauer/J. Sasse, Dresden          Akuttherapie der Manie und der bipolaren Depression
In den wenigen bisher vorliegenden Stu-       S. Krüger, Berlin                   Die Depression: somatisches Syndrom und körperlicher Schmerz
dien zu Blended-Learning-Angeboten            W. Greil, München                   Phasenprophylaxe: Therapieoptionen bipolarer Störungen
werden die allgemeine Zufriedenheit mit       S. Krüger, Berlin/ W. E. Severus,   Behandlung bipolarer Erkrankungen während Schwangerschaft
                                              München                             und Stillzeit
dem Kurs [5, 6], der subjektive Lernerfolg
                                              K. G. Kahl, Dresden                 Metabolisches Syndrom
und die Zufriedenheit mit einzelnen di-
daktischen Elementen erhoben [7]. Eine        M. Dobmeier, Regensburg             Risiken bei Kombinationstherapien
Metaanalyse zeigt, dass kurze Kursdauer       M. Dobmeier, Regensburg             Psychotherapie und Psychoedukation von bipolaren Psychosen

                                                                                                                     Der Nervenarzt 7 · 2011     | 895
Originalien
          Auftakt                                                           Abschluss
           1. Präsenz-                     Selbstlernphase 1               2. Präsenz-                       Selbstlernphase 2
         veranstaltung                                                    veranstaltung
                                               online:                                                             online:
         4 Impulsvorträge                                                2 Impulsvorträge
         Einführung in die     Lernen        Prüfen      Austauschen     Fall-Workshop            Lernen        Prüfen       Austauschen
         Lernplattform                                                   Workshop mit
                             Lernskripte     Kontroll-    Fall 1,                               Lernskripte     Kontroll-     Fall 2,
                                             fragen       Fallbe-        Kurzkasuistiken                        fragen        Fallbe-
                             Epikrise 1      zu           sprechung                             Epikrise 2      zu            sprechung
                                             Skripten,    im Chat                                               Skripten,     im Chat
                                             Online-                                                            Online-
                                             Prüfung                                                            Prüfung                    Abb. 1 9 Ablauf eines
                                                                                                                                           Kurszyklus und schema-
                                                                                                                                           tische Darstellung des Kurs-
                                              8 Wochen                                                             4 Wochen                konzepts am Beispiel des
                                                                                                                                           Berlin-Kurses 2007

                                                                                                                         fungen konnten die Teilnehmer ihr Wis-
        Allgemeine Akzeptanz 4,73                                                                                        sen zu einem selbst gewählten Zeitpunkt
             des Kurses                                                                                                  testen. In jeder Selbstlernphase konnten
                                                                                                                         sie auf der Lernplattform auf ein Fallbei-
                                                                                                                         spiel, das auf die Inhalte der Präsenzver-
                    Motivation 4,76
                                                                                                                         anstaltung bezogen war, zugreifen (fallba-
                                                                                                                         siertes Lernen). Es war eine Epikrise via E-
               subjektiv                                                                                                 Mail einzureichen, die anonymisiert von
            eingeschätzter     5,21
          Lernerfolg/ Transfer                                                                                           Fachärzten für die Vergabe von CME-
                                                                                                                         Punkten bewertet wurde. Nach Abga-
                                                                                                                         be der Epikrisen wurde der Fall in einem
          Einschätzung der  4,92
        zukünftigen Nutzung                                                                                              einstündigen Chat in Gruppen von ca. 8
                                                                                                                         Teilnehmern unter der Moderation eines
                                                                                                                         Fachtutors (Facharzt oder Psychologe)
        Präsenzveranstaltung 4,7
                                                                                                                         diskutiert. Die Chats orientierten sich am
                                                                                                                         Vorgehen für „problemorientiertes Ler-
                               1                 2             3            4               5                  6         nen“ entsprechend der Harvard-Mün-
                                                               Skalenwert (M)                                            chen-Allianz [11] und wurden bereits in
                                                                                                                         ähnlicher Form bei der ärztlichen Wei-
    Abb. 2 8 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen der Einschätzung des subjektiven Lernerfolgs                       terbildung durchgeführt [12]. Die Teil-
    (n=281)                                                                                                              nehmer konnten während des gesamten
                                                                                                                         Kurszyklus Hilfe durch die Medientuto-
                                                                                                                         rin erhalten, die auch in den Abendstun-
    Didaktisches Konzept und                                   fallbasiertes Lernen, Fallmaterial, Grup-                 den gut erreichbar war. Nach einer 2. Prä-
    didaktische Elemente                                       penarbeit) aufeinander bezogen.                           senzveranstaltung, die neben Vorträgen
    Die 9 Kurszyklen wurden über die Jahre                         Bei der ersten ganztägigen Präsenz-                   einen Fall-Workshop beinhaltete, fand
    2005 bis 2007 in verschiedenen Regionen                    veranstaltung wurden 45-minütige „Im-                     eine weitere Online-Selbstlernphase statt,
    Deutschlands durchgeführt. Die Rekrutie-                   pulsvorträge“, deren Diskussion und eine                  die weitgehend analog zu der ersten struk-
    rung der Kursteilnehmer (ca. 40 pro Kurs)                  Einführung ins Online-Lernen dargebo-                     turiert war.
    erfolgte über persönliche schriftliche Ein-                ten. Bei den Referenten handelte es sich
    ladungen unter Einbeziehung von Klinik-                    um Experten, die auf dem jeweiligen Ge-                   Elektronische Lernplattform
    leitungen der jeweiligen Region, in gerin-                 biet wissenschaftlich tätig waren. Bei der                Es wurde eine Open-source-Lernplatt-
    gerem Ausmaß über die Außendienst-                         2-stündigen technischen Einführung                        form eingesetzt (s. http://www.campus-
    mitarbeiter des Sponsors.                                  durch die Medientutorin konnten die                       psychiatrie.de), die eine Betriebssystem-
        Das Blended-Learning-Konzept be-                       Teilnehmer die Bedienung der Lernplatt-                   unabhängigkeit (Linux, Microsoft) der
    stand aus 2 Präsenzveranstaltungen                         form an PC-Arbeitsplätzen (mit Internet-                  Serversysteme gewährleistet (Realisie-
    und 2 Online-Selbstlernphasen, die sich                    zugang) üben.                                             rung: S. Schestak, http://www.curricu-
    im Wechsel über 3 Monate erstreckten                           In der ersten Online-Selbstlernphase                  lumdesign.de). Mit dem integrierten
    (. Abb. 1). Um eine optimale Voraus-                       vertieften die Teilnehmer die Inhalte der                 WYSIWYG-Autorensystem wurden die
    setzung für den Erfolg von Blended Lear-                   Impulsvorträge der 1. Präsenzveranstal-                   Lernmodule für die Lernplattform er-
    ning zu schaffen [6], waren die einzelnen                  tung. Hierzu stand für jedes Vortragsthe-                 stellt. Ein php-Chatsystem ermöglichte
    Komponenten (Vorträge, Lernskripte,                        ma ein Lernskript inklusive Vortragsfo-                   den einfachen und weitgehend störfreien
                                                               lien zur Verfügung. Durch Online-Prü-                     Austausch.

896 |   Der Nervenarzt 7 · 2011
Zusammenfassung · Summary

Instrumente und Auswertung                    Nervenarzt 2011 · 82:895–901       DOI 10.1007/s00115-010-3123-4
                                              © Springer-Verlag 2010
Die subjektiven Variablen „Einschät-
                                              W. Greil · I. von Stralendorff · H. Mandl
zung des subjektiven Lernerfolgs“, „der
                                              „Blended learning“ in der ärztlichen Fortbildung.
didaktischen“ und „der virtuellen Antei-
                                              Evaluation eines innovativen Fortbildungszyklus
le“ wurden über einen von der Arbeits-
                                              „Bipolare Störungen und verwandte Erkrankungen“
gruppe Prof. H. Mandl entwickelten Fra-
gebogen erfasst („Abschlussfragebogen“,       Zusammenfassung
. Tab. 2): Der Fragebogen wurde am            Hintergrund. Es wird ein Blended-Learning-          freundlich bewertet. Besonders positiv wur-
                                              Konzept für Fachärzte für Psychiatrie und           den der subjektive Lernerfolg und die Be-
Anfang der 2. Präsenzveranstaltung aus-
                                              Nervenheilkunde mit einem breiten Alters-           treuung durch die Medientutorin beurteilt.
gefüllt. Die Beurteilung erfolgte auf einer   spektrum dargestellt und evaluiert, da hierzu       Etwa 80% der Teilnehmer (n=346) nahmen
6-stufigen Likert-Skala: Dabei bedeutet       bisher wenige Befunde vorliegen. Ziele der          sowohl an beiden Präsenz- als auch an bei-
ein Wert über 5 eine sehr positive, über 4    Studie sind, das Blended-Learning-Konzept           den Online-Phasen teil. Der E-Learning-Anteil
eine überwiegend positive Einschätzung,       zu dokumentieren, den subjektiven Lern-             wurde im Verlauf von 3 Jahren mit einer stei-
ein Wert unter 2 eine sehr negative Ein-      erfolg, die didaktischen Mittel und virtuellen      genden CME-Punktezahl anerkannt.
                                              Anteile einzuschätzen sowie die tatsächliche        Schlussfolgerung. Blended Learning ist un-
schätzung).
                                              Nutzung und Zertifizierung zu erfassen.             abhängig vom Alter der Teilnehmer eine
    Die objektive Variable „tatsächliche      Material und Methoden. Das Kurrikulum               praktikable didaktische Methode für die psy-
Nutzung“ wurde über die Anwesenheits-         bezog sich auf „bipolare Störungen“, erstreck-      chiatrische Fortbildung.
listen der Präsenzveranstaltungen und die     te sich über einen Zeitraum von 3 Monaten
Online-Prüfungen erfasst. Die Variable        und beinhaltete 2 Präsenzveranstaltungen            Schlüsselwörter
„erfolgreiche Teilnahme/Zertifizierung“       und 2 Online-Selbstlernphasen.                      Psychiatrie · Continuing medical education ·
                                              Ergebnisse. Das didaktische Konzept wur-            Blended learning · E-learning · Evaluation
wurde über die erreichten CME-Punkte          de sehr gut akzeptiert und als sehr nutzer-
beurteilt (mindestens 60% der maximal
erreichbaren CME-Punkte).
                                              Blended learning in continuing medical education. Evaluation of an
Stichprobe                                    innovative curriculum „bipolar and bipolar spectrum disorders“
                                              Summary
In einer großen Stichprobe (n=281) wur-       Background. In this article a blended learn-        most appreciated dimensions were „subjec-
den 6 Skalen des Abschlussfragebogens,        ing concept in continuing medical educa-            tive gain of knowledge“ and „support by me-
in einer kleinen Stichprobe (n=155) alle      tion is evaluated over a broad range of ag-         dia tutor“. Nearly 80% participated in both
15 Skalen erhoben (. Abb. 2, 3, 4; die Rei-   es, as there is little data on this topic so far.   face-to-face as well in both web-based epi-
henfolge der Bewertungen in den 6 Skalen      The aims of this study were to document the         sodes. The component of web-based learn-
                                              blended learning concept, to evaluate the           ing was accredited by the responsible institu-
war in beiden Stichproben gleich). Ein-
                                              subjective gain of knowledge, as well as di-        tion (State Medical Association) with increas-
schlusskriterien dieser Stichproben wa-       dactic and virtual means. Finally the actual        ing number of credits over a period of 3 years.
ren jeweils die Teilnahme an beiden Prä-      usage and accreditation are reported.               Conclusion. Blended learning is a useful di-
senzveranstaltungen, mindestens an einer      Material and methods. The curriculum re-            dactic concept in continuing medical educa-
Online-Phase und das vollständige Aus-        ferred to the topic of bipolar disorder, com-       tion of psychiatrists independent of the age
füllen der Fragebögen. In die Auswertung      bined episodes of face-to-face instruction          of the participants.
                                              and individual web-based learning over a pe-
der tatsächlichen Nutzung und Zertifizie-     riod of 3 months.                                   Keywords
rung des Kurses gingen alle Teilnehmer        Results. The didactic concept was very well         Psychiatry · Continuing medical education ·
der Veranstaltungen ein (n=346). 54% der      accepted by the participants (N=346) and            Blended learning · E-learning · Evaluation
Stichprobe (n=281) waren männlich, 97%        was evaluated as very user-friendly. The
Fachärzte der Psychiatrie, Psychothera-
pie oder Nervenheilkunde, 40% waren in
eigener Praxis niedergelassen. Das Alter
der Teilnehmer betrug durchschnittlich
46,5 (±7,7) Jahre (zwischen 27 und 67 Jah-
ren; 12% über 55 Jahre).

Sponsoring

Die Firma Lilly Deutschland GmbH
unterstützte dieses Projekt und dessen
Evaluation im Rahmen eines „unrestric-
ted educational grant“.

                                                                                                                       Der Nervenarzt 7 · 2011      | 897
Originalien

        Tab. 2    Abschlussfragebogen, Skalen mit je einem Beispiel-Item
        Einschätzung        Skala                                               Beispiel-Item
        Subjektiver         Allgemeine Akzeptanz für den Online-Kurs            „Die Inhalte des Online-Kurses haben mir gut gefallen“
        Lernerfolg          Motivation                                          „Der Online-Kurs regte mich zum Weiterlernen an“
                            Subjektiv eingeschätzter Lernerfolg/Transfer        „Die Inhalte des Online-Kurses sind für meine Arbeit hilfreich“
                            Einschätzung der zukünftigen Nutzung                „Ich kann mir vorstellen, auch in Zukunft an Online-Kursen teilzunehmen“
                            Einschätzung der Präsenztage                        „Die am 1. Präsenztag erfolgte Einführung in den Ablauf der Fortbildung
                                                                                enthielt notwendige Informationen für mich“
        Didaktische         Einschätzung verschiedener Gestaltungselemente      „Die Aufgabenstellungen waren klar formuliert“
        Mittel              Einschätzung der Lernskripte                        „Ich hätte mir kürzere Lernskripte gewünscht“
                            Einschätzung des fallbasierten Lernens              „Praxisfälle tragen zu einem besseren Verständnis der Lerninhalte bei“
                            Einschätzung des Fallmaterials                      „Das Fallmaterial fand ich für das Verständnis des Inhalts hilfreich“
                            Einschätzung der Gruppenarbeit                      „Ich fühlte mich in meiner Gruppe wohl“
        Virtuelle Anteile   Einschätzung des Medienvorteils                     „Es war für mich vorteilhaft, dass ich am Online-Kurs teilnehmen konnte, ohne
                                                                                die Lerngruppe persönlich treffen zu müssen“
                            Benutzerfreundlichkeit der Lernplattform            „Die Navigation auf der Lernplattform ist zu kompliziert“
                            Einschätzung der Betreuung durch den Medientutor    „Bei technischen Problemen erhielt ich Hilfe durch den Medientutor“
                            Einschätzung der Betreuung durch den Fachtutor      „Der Fachtutor konnte mir bei inhaltlichen Fragen helfen“
                            Akzeptanz des Chats                                 „Der Chat eignete sich gut für die gemeinsame Bearbeitung von Aufgaben“

    Ergebnisse                                              form. Der Chat wurde am wenigsten posi-           Alter und Kursakzeptanz
                                                            tiv – aber immer noch im Bereich „über-
    Bewertung des Blended-                                  wiegend positiv“ – eingeschätzt.                  Zwischen dem Alter der Teilnehmer und
    Learning-Fortbildungszyklus                                                                               den untersuchten Dimensionen der Ak-
                                                            Tatsächliche Nutzung                              zeptanz des Blended-Learning-Kurses er-
    Einschätzung des                                        und Zertifizierung                                gab sich kein signifikanter Zusammen-
    subjektiven Lernerfolgs                                                                                   hang. Mit zunehmendem Alter gaben die
    Von den übergreifenden Beurteilungs-                    Insgesamt waren 78% der Teilnehmer der            Teilnehmer weniger Vorerfahrung mit
    kriterien wurde der subjektive Lernerfolg               Auftaktveranstaltungen auch bei den Ab-           Computern an, wobei dieser Effekt sehr
    am höchsten eingeschätzt. Dem folgte                    schlussveranstaltungen anwesend. 81%              klein war (r=−0,15; p=0,04; df=1,174).
    tendenziell die Einschätzung der zukünf-                derjenigen, die die erste Selbstlernphase
    tigen Nutzung und schließlich die allge-                genutzt hatten, nahmen auch an der zwei-          Diskussion
    meine Akzeptanz sowie die Motivation                    ten teil. Insgesamt nahmen 79% der Ärzte
    bei der Teilnahme am Kurs (. Abb. 2).                   regelmäßig und mit Erfolg teil. Das setz-         Bei einer großen Zahl von Ärzten wurden
                                                            te neben der Anwesenheit bei Präsenzver-          9 Blended-Learning-Kurse über einen
    Einschätzung der                                        anstaltungen auch bestandene Prüfungen            Zeitraum von 3 Monaten in verschie-
    didaktischen Mittel                                     in den Online-Selbstlernphasen voraus             denen Regionen Deutschlands erfolg-
    Von den didaktischen Mitteln wurden                     (. Abb. 5).                                       reich durchgeführt. Die Bewertungen des
    die Lernskripte am positivsten einge-                       Die Veranstaltung wurde nach Vor-             Fortbildungsangebots waren positiv bis
    schätzt, auch das fallbasierte Lernen ins-              lage erster Evaluationsdaten von der Bay-         sehr positiv. Sehr positive Einschätzun-
    gesamt wurde sehr positiv bewertet, ge-                 erischen Landesärztekammer zertifiziert           gen ergaben sich vor allem in Bezug auf
    folgt vom Fallmaterial. Gruppenarbeit er-               und war damit im gesamten bundes-                 den subjektiven Lernerfolg und die Ein-
    reichte zwar den niedrigsten Wert in der                deutschen Raum anerkannt. Die CME-                schätzung zukünftiger Nutzung virtueller
    Rangreihe, wurde jedoch ebenfalls positiv               Punktezahl, die für einen gesamten Blen-          Lernangebote. Das spricht gegen die Ver-
    eingeschätzt (. Abb. 3).                                ded-Learning-Zyklus vergeben wurde,               mutung, E-Learning fördere eine Haltung,
                                                            stieg von 20 (Bad Homburg 2005) über 31           auf dem bequemsten Weg CME-Punk-
    Einschätzung der virtuellen Anteile                     (Berlin 2006), 32 (Düsseldorf 2007) bis auf       te zu sammeln. Dieser Befund steht auch
    Bei der Beurteilung der E-Learning-                     41 Punkte im letzten Kurs (Berlin 2007)           im Gegensatz zu dem einer Metaanalyse,
    Anteile wurde die Betreuung durch den                   an. Bei der Punktevergabe wurde der E-            wonach hohe Akzeptanz mit kurzer Kurs-
    Medientutor am höchsten bewertet. Wie                   Learning-Anteil im Laufe der 3 Jahre im-          dauer einhergehe [8].
    . Abb. 4 zeigt, folgten darauf die Benut-               mer stärker berücksichtigt (zwischen 0                Bei der Einschätzung der didaktischen
    zerfreundlichkeit, einzelne Gestaltungs-                und 21 Punkten, . Abb. 6). Die Chats              Mittel wurden Lernskripte und fallbasier-
    elemente, die Betreuung durch den Fach-                 durften bei der CME-Bewertung nicht               tes Lernen besonders positiv beurteilt.
    tutor und Einschätzung des Medienvor-                   berücksichtigt werden.                            Dies zeigt, dass es als wichtig wahrge-
    teils, d. h. des Vorteils der virtuellen Lehr-                                                            nommen wird, die in Präsenzveranstal-

898 |   Der Nervenarzt 7 · 2011
tungen vermittelten Inhalte durch zusätz-
                                                        Lernskripte*      5,09
liches Material zu vertiefen und auf kon-
krete Fälle anwenden zu können.
    In Bezug auf die Einschätzung der vir-
tuellen Anteile ergab sich eine heraus-         fallbasiertes Lernens     4,81
ragend positive Beurteilung der Medien-
tutorin und eine sehr gute Bewertung
der Benutzerfreundlichkeit. Dies könnte
ein Hinweis sein, dass eine hochverlässli-              Fallmaterial*     4,43
che, dauerhafte und individuelle Technik-
unterstützung eine sehr wichtige Voraus-
setzung für den Erfolg eines solchen Lehr-
                                                     Gruppenarbeit*       4,22
konzepts ist [13]. Technische Einführun-
gen mit praktischen Übungen online mit
der Lernplattform werden zukünftig ver-                                 1           2             3             4             5             6
mutlich immer weniger erforderlich sein,                                                          Skalenwert (M)
je mehr die allgemeine Medienkompetenz
der Ärzte zunimmt. Bei den weniger posi-       Abb. 3 8 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen der Einschätzung der didaktischen Mittel
tiv beurteilten Aspekten fällt auf, dass es    (n=281). *Nur Daten der letzten 5 Kurse (n=155)
sich weitgehend um Dimensionen han-
delt, die mit der Fallbesprechung im Grup-
                                                        Medienvorteil*      4,53
pen-Chat verbunden sind. Dies könnte an
der geringen Erfahrung der Teilnehmer
mit dieser Methode liegen. Bei zukünf-          Benutzerfreundlichkeit*     5,06
tigen Blended-Learning-Angeboten soll-
te die Bearbeitung von Fallbeispielen ent-             Betreuung durch
                                                                            5,38
weder nur auf den Präsenzveranstaltun-                  Medientutor*

gen stattfinden oder eine bessere techni-
                                                        Fachtutor
sche Lösung angeboten werden (z. B. Vi-                                     4,68
                                                     (Chatmoderation)*
deokonferenz über Webcam). Ein Online-
Forum als technische Alternative wur-                             Chat*     4,2
de bei einem anderen Blended-Learning-
Kurs für Fachärzte, der von uns durchge-                 einzelne
                                                                            4,97
führt wurde, wenig genutzt.                      Gestaltungselemente*
    Die tatsächliche Nutzung der Teilneh-
mer, die sich in einer Adhärenz von fast                                    1           2          3            4            5              6

80% über den langen Zeitraum von 3 Mo-                                                             Skalenwert (M)

naten zeigt, untermauert die große Ak-
zeptanz dieses didaktischen Konzepts.          Abb. 4 8 Mittelwerte (M) und Standardabweichungen der Einschätzung zu virtuellen Anteilen
                                               (n=281). *Nur Daten der letzten 5 Kurse (n=155)
Die fortschreitend höhere Anerkennung
durch die Ärztekammern stellt auch einen
wichtigen Anreiz zur Nutzung dar [9].          bedingung. Das wird in einigen Arbeiten           dokumentiert, um eine Ausgangsbasis für
    Da keine korrelativen Zusammenhän-         kritisiert (z. B. [5, 14]).                       weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet
ge zwischen dem Alter der Teilnehmer              Die Vorteile dieser Studie liegen in der       zu bieten [4].
und der Akzeptanz der Veranstaltung auf-       großen Stichprobe mit einem breiten Teil-             Die Qualitätskriterien, die für Blen-
traten, könnte dies als Hinweis interpre-      nehmerspektrum in Bezug auf Alter und             ded Learning vorgeschlagen werden [9],
tiert werden, dass das Alter der Teilneh-      regionale Verteilung sowie der Untersu-           wurden erfüllt: Das Angebot stammt
mer keine wesentliche Rolle spielt.            chung eines Kurrikulums, bei dem Inhal-           von einer anerkannten Institution (LMU
    Eine Einschränkung in der Genera-          te über einen längeren Zeitraum vertieft          München), Kontaktadressen von Veran-
lisierbarkeit ergibt sich aus der freiwilli-   werden. Die Ergebnisse ergänzen das bis-          stalter und Ansprechpartnern sind ange-
gen Teilnahme am Kurs, der vermutlich          her unvollständige Bild über die Akzep-           geben (LMU München, Medientutorin),
eher Personen ansprach, die neuen Me-          tanz von Blended Learning in der ärztli-          das Lernangebot ist durch eine Einrich-
dien gegenüber besonders aufgeschlossen        chen Fortbildung, insbesondere im Be-             tung anerkannt (Bayerische Landesärz-
waren. Bei der vorliegenden Studie han-        reich Psychiatrie. Das didaktische Kon-           tekammer). Des Weiteren kann vermu-
delt es sich um ein Design ohne Kontroll-      zept mit seinen einzelnen Elementen und           tet werden, dass zum Erfolg des Projek-
                                               die Durchführung wurden hier detailliert          tes beigetragen haben: die hohe Kompe-

                                                                                                                     Der Nervenarzt 7 · 2011    | 899
Originalien
         Bad Homburg 2005
                                                                                                              Learning-Konzept, welches auch über
               Potsdam 2005                                                                                   einen längeren Zeitraum intensiv ge-
              Hamburg 2006                                                                                    nutzt wurde, wurde von den Ärztekam-
                                                                                                              mern mit zunehmender Berücksichti-
              München 2006
                                                                                                              gung der E-Learning-Anteile zertifiziert.
                  Berlin 2006

             Düsseldorf 2007                                                                                  Korrespondenzadresse
                                                                                                              Prof. Dr. W. Greil
              Nürnberg 2007
                                                                                                              Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und
            Heidelberg 2007                                                                                   Psychotherapie, Klinikum der Universität
                                                                                                              München, Ludwig-Maximilians-Universität
                  Berlin 2007                                                                                 München (LMU)
        Mittel über alle Kurse                                                                                Nussbaumstraße 7, 80336 München
                                                                                                              waldemar.greil@med.uni-muenchen.de
                                  0   10   20      30     40      50     60     70    80       90       100
                                                                                                              Danksagung. Unser Dank gilt den Mitgliedern der
                                                Anteil erfolgreicher Teilnehmer (%)                           Arbeitsgruppe Bipolar, den Referenten, den Work-
                                                                                                              shop-Leitern (Kerstin Gabriel Felleiter, W. Emanuel Se-
    Abb. 5 8 Anteil der Teilnehmer, die mindestens 60% der maximal erreichbaren CME-Punkte erreich-           verus, Joachim Tholuck), der Medientutorin (Susan-
    ten („erfolgreiche Teilnahme“; n=346)                                                                     ne Schestak), den ärztlichen Fachtutoren (Benedikt
                                                                                                              Amann, W. E. Severus, J. Tholuck) und psychologischen
                                                                                                              Fachtutorinnen (Dorothee Giersch, Eliza Kozuch, Sven-
                                                                                                              ja Niesken, Irmela von Stralendorff, Rebecca Winkler),
                                                                                                              den Autorinnen der Lernskripts (D. Giersch, E. Kozuch,
        Bad Homburg 2005                                                                   Auftakt            S. Niesken, R. Winkler) und dem Teilnehmermanage-
                                                                                                              ment (Christel Apfelbaum, Melanie Hahner).
                                                                                           Abschluss          Mitglieder der Arbeitsgruppe Bipolar: Waldemar Greil
             Potsdam 2005                                                                  E-Learning         (München/Kilchberg, CH, Chairman), Michael Bauer
                                                                                                              (Dresden), Matthias Dobmeier (Regensburg), Andreas
                                                                                                              Erfurth (Wien), Stephanie Krüger (Berlin), Thomas
            Hamburg 2006                                                                                      Schläpfer (Bonn), W.E. Severus (München).
                                                                                                              Projektteam: B. Amann (Barcelona), K. Gabriel Felleiter,
                                                                                                              J. Tholuck und R. Winkler (Kilchberg CH), M. Hahner
            München 2006                                                                                      (Garmisch), S. Schestak (Chemnitz), S. Niesken (Bam-
                                                                                                              berg), C. Apfelbaum, D. Giersch, W. Greil, E. Ko-
                                                                                                              zuch, Heinz Mandl, Nicki-Nils Seitz, W. E. Severus und
                Berlin 2006                                                                                   I. v. Stralendorff (alle München).
                                                                                                              Referenten: M. Bauer, M. Dobmeier, A. Erfurth, K. Ga-
                                                                                                              briel Felleiter, Kai G. Kahl (Lübeck), S. Krüger, Christi-
                                                                                                              ne Poppe (Kilchberg CH), T. Schläpfer, Johanna Sasse
          Düsseldorf 2007
                                                                                                              (Dresden), W.E. Severus, J. Tholuck.
                                                                                                              Für die langjährige Projektunterstützung danken wir
                                                                                                              Lilly Deutschland GmbH und ihren Mitarbeitern Nils
            Nürnberg 2007
                                                                                                              Hartmann, Anja Liebeskind sowie Joerg Schaub.
                                                                                                              Unser besonderer Dank gilt den an den Kursen teilneh-
                                                                                                              menden Ärztinnen und Ärzten, die durch das sorgfälti-
           Heidelberg 2007                                                                                    ge Ausfüllen der Fragebögen diese Studie möglich ge-
                                                                                                              macht haben.

                Berlin 2007
                                                                                                              Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor
                                                                                                              gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
                              0            5             10             15            20                25
                                                           CME-Punkte
                                                                                                              Literatur
    Abb. 6 8 Vergebene CME-Punkte, getrennt für Präsenzveranstaltung und Online-Module (n=346)                 1. Kerres M, Witt C de, Stratmann J (2002) E-Learning.
                                                                                                                  Didaktische Konzepte für erfolgreiches Lernen.
                                                                                                                  In: Schuchow K, Guttmann J (Hrsg) Jahrbuch Per-
    tenz der Referenten und Workshop-Leiter,               Fazit für die Praxis                                   sonalentwicklung & Weiterbildung. Luchterhand,
    speziell ausgebildete Medien- und Fach-                                                                       Neuwied, S 1–14
                                                                                                               2. Kopp B, Mandl H (2009) Blended Learning: For-
    tutoren, das praxisnahe komplexe Fallma-               Blended-Learning-Fortbildungen im Be-                  schungsfragen und Perspektiven. In: Issing LJ,
    terial, die Möglichkeit zur Vertiefung der             reich Psychiatrie sind gut umsetzbar                   Klimsa P (Hrsg) Online Lernen. Oldenbourg, Mün-
    Inhalte über einen längeren Zeitraum und               und werden von Fachärzten vor allem                    chen, S 139–150
                                                                                                               3. Strausberg J, Loo A van (2008) Verfügbarkeit elek-
    zum Austausch untereinander.                           bezüglich des subjektiven Lernerfolgs                  tronischer Lehr- und Lernmodule für die Aus- und
                                                           sehr positiv bewertet. Bei den virtuel-                Weiterbildung in der Humanmedizin. GMS Z Med
                                                           len Anteilen wird der Chat in der Gruppe               Ausbild 25(4):1–8

                                                           am wenigsten geschätzt. Das Blended-

900 |   Der Nervenarzt 7 · 2011
4. Boeker M, Klar R (2006) E-Learning in der ärztli-        8. Cook DA, Levinson AJ, Garside S et al (2008) In-     12. Amann B, Schestak S, Grunze H, Greil W (2004)
   chen Aus- und Weiterbildung: Methoden, Ergeb-               ternet-based learning in the health professions: a       Facharztausbildung online. Neurotransmitter
   nisse, Evaluation. Bundesgesundheitsbl Gesund-              meta-analysis. JAMA 300(10):1181–1196                    11:42–44
   heitsforsch Gesundheitssch 49(5):405–411                 9. Ruf D, Berner MM, Kriston L, Harter M (2008) E-      13. Kopp B, Germ M, Mandl H (2009) Professionelle
5. Ryan G, Lyon P, Kumar K et al (2007) Online CME:            Learning – eine wichtige Unterstützung in der me-        Unterstützung von Lernprozessen durch Tutoren.
   an effective alternative to face-to-face delivery.          dizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung? Bun-          In: Zlatkin-Troitschanskaia O (Hrsg) Lehrprofessio-
   Med Teach 29(8):e251–e257                                   desgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesund-               nalität. Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre
6. Harris JM Jr, Kutob RM, Surprenant ZJ et al (2002)          heitssch 51(9):1061–1069                                 Messung. Beltz, Weinheim, S 691–702
   Can internet-based education improve physici-           10. Stoltz-Loike M, Morrell RW, Loike JD (2005) Usa-     14. Cook DA, Dupras DM, Thompson WG, Pankratz VS
   an confidence in dealing with domestic violence?            bility testing of business thinking (TM) e-lear-         (2005) Web-based learning in residents‘ continui-
   Fam Med 34(4):287–292                                       ning CD-ROMs with older adults. Educ Gerontol            ty clinics: a randomized, controlled trial. Acad Med
7. Fordis M, King JE, Ballantyne CM et al (2005) Com-          31(10):765–786                                           80(1):90–97
   parison of the instructional efficacy of internet-ba-   11. Grunze H, Strupp M, Rönneberg T, Putz R (2004)
   sed CME with live interactive CME workshops: a              Problemorientiertes Lernen im Medizinstudium.
   randomized controlled trial. JAMA 294(9):1043–              Der integrative Kursus „Nervensystem und Verhal-
   1051                                                        ten“ an der LMU München. Nervenarzt 75:67–70
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