Blind Dates mit Antiquaren - Herausragende Zeugnisse leidenschaftlichen Sammelns auf der Antiquariatsmesse Stuttgart 2022
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Blind Dates mit Antiquaren Herausragende Zeugnisse leidenschaftlichen Sammelns auf der Antiquariatsmesse Stuttgart 2022 Veranstaltungsreihe „Das Rote Sofa Online“ lädt zu Gesprächen mit und über Sammler von den Anfängen der Druckkunst bis heute Bibliophiler Nachwuchs: Preis für junge Sammlerinnen & Sammler 2022 Die diesjährige Antiquariatsmesse Stuttgart, Deutschlands bedeutendste Messe für schöne und seltene Bücher, Autographen, illustrierte Werke und Graphik findet, wie bereits im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht als klassische Messe, sondern in Form des gedruckten Kataloges (Erscheinungstermin 31. Januar 2022) und als digitale Messe auf bewährter Plattform (18. bis 22. Februar 2022) statt. 69 Antiquariate und Galerien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, England und den USA werden auch in diesem Jahr die gesamte Bandbreite des Antiquariatshandels präsentieren. „Für den Verband Deutscher Antiquare ist es von großer Wichtigkeit, die Antiquariatsmesse Stuttgart auch in diesen herausfordernden Zeiten weiterzuführen und damit die Kontinuität zu wahren. Die digitalen Möglichkeiten für eine virtuelle Messe konnten wir 2021 ausführlich testen, weiterentwickeln und nun wieder zielgerichtet einsetzen. Unser besonderer Dank gilt unseren zahlreichen Kundinnen & Kunden sowie allen Sammlerinnen & Sammlern, die uns trotz der Widrigkeiten der vergangenen Monate stets die Treue gehalten und unsere Angebote umfassend genutzt haben. Wir freuen uns auf einen spannenden Messekatalog, interessante Veranstaltungen und eine erfolg- reiche virtuelle Messe 2022. Für das Jahr 2023 laden wir Sie hiermit hoffnungsvoll zur 60. Antiquariatsmesse nach Stuttgart ein.“ Sibylle Wieduwilt, Vorstandsvorsitzende des Verbandes Deutscher Antiquare Start der Online-Messe am 18. Februar 2022 auf: www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Die Online-Messe wird am Freitag, 18. Februar um 12 Uhr, dem Zeitpunkt der üblichen Messeeröffnung, live geschaltet und am Mittwoch, den 22. Februar um 24 Uhr, wie eine reale Messe wieder geschlossen. Die Plattform erlaubt es Ausstellern, 20 Objekte mit bis zu jeweils 10 Fotos einzustellen. Kunden können sich vir- tuell von Stand zu Stand bewegen, nach Autoren, Sachgebieten oder per Volltext suchen und recherchieren. Während der Messe wird verkaufte Ware regelmäßig durch neue ersetzt. Für detaillierte Informationen zu den Objekten und bei Kaufinteresse nehmen Kunden den direkten Kontakt mit den Ausstellern über die hinterlegten Kontaktdaten auf. Unauffindbar? Wer kennt es nicht, dieses Gefühl mit seiner Sammelleidenschaft an Grenzen zu stoßen: 1907 schrieb André Gide in Paris nach vergeblicher Suche des jüngsten Werkes des Diplomaten und Schriftstellers Paul Claudel an den niederländischen Literaturkritiker und Bibliophilen Nicolaas Johannes Beversen: „Unglücklicherweise ist das letzte Buch von Claudel nicht am Markt. Mit nur wenigen gedruckten Exemplaren befürchte ich, dass es heute durch die Gefallen, die er seinen Freunden damit getan hat, komplett vergriffen ist. Sie sind nicht der Einzige, der bedauert es nicht besorgen zu können.“ Beversen, Nicolaas Johannes (1860–1932). Korres- pondenzarchiv. Verschiedene Orte, 1886–1931. 825 3⁄4 S. auf 550 Bll. Verschiedene Formate. € 28 000,– Antiquariaat Forum BV
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Bedeutsame Provenienzen Beweggründe einer Sammelleidenschaft sind so vielfältig, dass es sie vorzustellen gilt. Provenienzen setzen die Werke in Kontext; Privatbibliotheken, spezialisierte Sammlungen oder Sammelgebiete zeugen von Wissen und Weitsicht, die wiederum vom heutigen Sammler bewundert werden und oft ausschlaggebend sind beim Erwerb eines Sammler- stücks. Oft kam in der Geschichte Buchschaffenden selbst die Rolle des Sammlers zu, wie Beispiele des Stuttgarter Messekataloges anschaulich belegen. Die Vorbesitzer der folgenden Werke sprechen für sich. Edmond de Rothschild: Stundenbuch der Françoise of Bellecombe, Paris, ca. 1485–90 Im 19. und 20. Jahrhundert sammelten mehrere Mitglieder der Familie Rothschild illuminierte Handschriften; ein Großteil der Sammlung befindet sich heute im Anwesen von Waddesdon Manor unweit von Oxford. Edmond de Rothschild (1845–1934) baute die Sammlung seines Vaters James (1792–1868) nach dessen Tod maßgeblich aus und zeigte ein Fachinteresse, das das seiner Zeitgenossen übertraf. Horae B. M. V. Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift in Latein auf Pergament, Rubrika in Blau, Kalender in Blau, Dunkelrot und Gold, in brauner-schwarzer Textura. Paris, ca. 1485-1490. Meister der Chronique Scandaleuse; 103 Miniaturen. Groß-Oktav (198×137 mm). Reich illustriert, vollständig und außer- ordentlich gut erhalten. € 680 000,– Bibermühle – Heribert Tenschert b.w. www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Pariser Didot-Dynastie: Missale mit prachtvollen Illustrationen Das vorliegende Missale entstammt der Sammlung des berühmten Bibliophilen Ambroise Firmin-Didot (1790– 1876), dessen Vorfahren den Grundstein einer Pariser Dynastie von Druckern, Papierherstellern, Buchhändlern und Schriftgießern legten und an deren Name noch heute der neoklassizistische Didot-Font erinnert. Missale Cathalaunense – Missale insignis ecclesie Cathalaunen(sis). Druck in Schwarz und Rot auf Perga- ment. 3 Teile in 1 Bd. Paris, Yolanda Bonhomme, 1543. Fol. (34 × 24,5 cm). Überaus seltenes Missale für das Bistum Châlons-sur- Marne (heute Châlons-en-Champagne) in einem Meister- einband des 19. Jahrhunderts. – Sämtliche Illustrationen sind von hoher Qualität, das voll ausgeführte und sehr differenzierte Kolorit überdeckt die darunter liegenden Schnitte fast vollständig und verleiht ihnen so den Cha- rakter von Miniaturen. € 120 000,– Reiss & Sohn Thea und Carl Sternheim: Des Knaben Wunderhorn Das wichtigste und bekannteste Werk der deutschen Romantik in einem Exemplar aus der Sammlung des Ehepaars Thea und Carl Sternheim, zwei skandalumwitterten Samm- lern und Förderern, die einen regen Austausch mit Künstlern und Autoren der Moderne und Avantgarde pflegten. Achim von Arnim und Clemens Brentano. Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, gesammelt von L. A. von Arnim und Clemens Brentano. Alle drei Bände in Erst- ausgabe. Jeder Band im Innendeckel mit gedrucktem Exlibris: „Aus der Bücherei von Thea und Carl Sternheim“. € 9000,– Simon Stähli, Buch- und Kunstantiquariat George John, Earl Spencer – „One of the greatest book collectors the world has ever known“ Dieses Exemplar eines der schönsten Vogelbücher entstammt der Bibliothek des passionierten Bibliophilen George John, Earl Spencer, und nach deren Verkauf der Manchester Rylands Library. Seine ca. 40 000 Bücher umfassende Sammlung galt seinerzeit als eine der schönsten privaten Bibliotheken Europas. Das ursprünglich aus seinem Besitz stammende Werk über die Paradiesvögel ist bis heute graphisch unübertroffen. Levaillant war einer der ersten Naturforscher, der die Verwendung von farbig gedruckten Tafeln mit Vögeln in seinen Beschreibungen in Betracht zog und sie in nahezu realistischen Posen zeigte; seine Beschreibungen des Vogelver- haltens gelten als bahnbrechend. Levaillant, François. Histoire naturelle des Oiseaux du Paradis et des Rolliers, suivie de celle des Toucans et des Barbus. 2 Bde. Paris, Denné & Perlet, (1801–1806). Gr.-Folio (51×33,5cm). Mit 114 Tafeln in Farbstich mit ergänzendem Handkolorit. Nach den Zeichnungen von Jacques Barraband, gestochen von Grémilliet, Bouquet und Pérée, gedruckt von Langlois und Rousset. € 62 000,– Antiquariat F. Neidhardt www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Faszination mittelalterlicher Buchillumination Ein königlicher Auftrag von größter Bedeutung für die Geschichte Frankreichs. Es liegt wohl eine frühe – ver- loren geglaubte – Version des Textes vor. Der Verfasser vorliegender Handschrift spricht den König Frankreichs persönlich an und bezeugt, dass er das Werk auf Wunsch des Königs kompiliert hat. Überdies äußert der Dichter die Hoffnung, dass dem Königspaar bald ein Thronfolger geschenkt werden möge. Die farbenfrohen und erzählerisch ausdrucksstarken Miniaturen wurden von einem in Poitiers beheimateten Buchmaler angefertigt, der nach diesem Manuskript „Meister der Radegund“ benannt wurde. Das Werk ist überaus figurenreich; Handlungen spielen sich häufig auf verschiedenen Raum- und Realitätsebenen ab. Jean Bouchet. Das Leben der heiligen Radegund, mit ihrem Offizium, ihrer Messe und der Schilderung ihrer Wundertaten, begleitet von Widmungsgedichten, in Französisch und Latein. Illuminierte Handschrift auf Pergament für Karl VIII. und Anne de Bretagne. Frankreich, Poitiers, ca. 1496–1498. € 880 000,– Dr. Jörn Günther Rare Books AG b.w. www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Eine hinreißende Handschrift in nahezu perfektem Zustand, die zur Zeit des Bedford-Meisters in Paris von seinem Hauptschüler, dem Meister der Münchner Goldenen Legende angefertigt wurde. Die reiche Farbpalette, die sensible Aufmerksamkeit für dekorative Details, die verschwenderische Verwendung von Gold (einschließlich einiger Gold- werkzeuge) und der kreative Stil und die Ikonographie sind typisch für das früheste Pariser Werk dieses Meisters. Einst in der Sammlung von J. R. Ritman, war es in den letzten zwei Jahrzehnten in einer Privatsammlung unzu- gänglich. Das Stundenbuch von Le Goux de La Berchère (Gebrauch von Paris). In Latein und Französisch, illu- minierte Handschrift auf Pergament. Frankreich, Paris, um 1420. 11 ganzseitige Miniaturen, 24 Kalendervignetten und zahlreiche szenische Tondi des Meisters der Münchner Goldenen Legende. 117 Blätter, gebunden in rotem Maroquin des 18. Jahrhunderts. 165 × 120 mm. € 970 000,– Les Enluminures www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Gesellschaftliche Vordenker: Aufbruch im Revolutionsjahr 1789 1789 hält Friedrich Schiller seine enthusiastisch auf- genommene Antrittsvorlesung als Professor für Geschichte in Jena über Universalgeschichte. Während er seine Vorlesungen hält, beginnt die Französische Revolution. Der erste Druck der ersten Buchausgabe Schillers berühmter Antrittsvorlesung, die er am 26. und 27. Mai 1789 in Jena hielt, sieht Schillers Absage an das „unfruchtbare Einerlei der Schulbegriffe“, in der er sich inbesondere an die Studenten richtet und im zweiten Teil seinen Glauben an die fast unbe- schränkten Möglichkeiten der „Universalgeschichte“ schildert. Ein ausgesprochen seltenes Zeugnis einer Gesellschaft im Umbruch. Schiller, Friedrich. Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? Eine Aka- demische Antrittsrede bey Eröfnung seiner Vor- lesungen gehalten. Jena, Akademische Buchhandlung 1789. 32 S. Pappband. € 16 000,– Antiquariat J. Voerster Die Menschen sind frei! Die im Oktober 1789 erschienene Erklärung der Menschenrechte bildet die Grundlage der heutigen „Allgemeinen Erklärung“ der Vereinten Nationen. Seit 2003 wird dieses grundlegende Vermächtnis der Französischen Revolution als UNESCO-Weltkulturerbe geführt. Die Flugschriften spiegeln den epochalen Wandel von der vorrevolutionären, absoluten Macht zu neuen sozialen und politischen Strukturen mit verbrieften individuellen Rechten für jeden Bürger wider. Assemblée nationale – Extrait des procès-verbaux de l’Assemblée Nationale, Des 20, 21, 22, 23, 24, 26 Aout & premier Octobre 1789. Déclaration des droits de l’homme en société. Mit großer Holzschnitt-Vignette „La Loi et le Roi, Assemblée Nationale 1789”. 8 S. 8vo (c. 193×120 mm). Moderner roter Halbmaroquinband. (Versailles, F.-J. Baudouin, Imprimeur de l’Assemblée Nationale, 1789). € 250 000,– Hellmut Schumann b.w. www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online „Treibhauseffekt“ erstmals 1856 beschrieben Der amerikanischen Vordenkerin, Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Eunice Newton Foote (1819–1888) wird eine Schlüsselrolle für unser heutiges Verständnis des Treibhauseffekts und Klimawandels zugeschrieben. Sie war die erste, die in der vorliegenden Arbeit 1856 nachwies, dass Kohlendioxid und Wasserdampf Wärme absorbieren. Sie spekulierte auch darüber, dass Schwankungen von Kohlendioxid und Wasserdampf in der Atmosphäre zu Veränderungen des Klimas führen. Als Frau durfte sie ihre Ergebnisse 1856 jedoch nicht veröffent- lichen, dies kam nur einem Mann zu: Joseph Henry, dem Gründungsdirektor des Smithsonian. Foote wird heute als Schlüsselfigur in der Geschichte der Klimawissenschaft anerkannt. Foote, Eunice Newton. Circumstances affecting the Heat of the Sun’s Rays. 1856. Oktav. Originalumschlag. € 14 500,– Peter Harrington www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Das Studieren der Natur in Detail und Tiefe Naturwissenschaftliche Zeichnungen und Studien zeigen in sensibler Weise und auf akademisch höchstem Niveau eine Verbindung von Kunst und Naturwissenschaft. In ihrer detaillierten und präzisen Wiedergabe, der genau beob- achteten Pflanzen und Tiere, zeugen sie von der großen Faszination des Gesehenen. Schellenberg, Johann Rudolf. Raupe. Aquarell Kuntzmann, H. Skizzenbuch eines Schülers mit über Bleistift auf Papier, Wasserzeichen: Fleur-de- 46 Zeichnungen, darunter 14 in Rötel, 15 in Bleistift Lys, unten links von fremder Hand bezeichnet: „J. R. und 17 Aquarelle, Gouachen und lavierte Zeichnungen; Schellenberg.“, 22,3 × 17,8 cm. 28 weiße Blätter. Blattgröße 25,8 × 20,5 cm, Wasser- zeichen ‚J Honig‘, und andere. Titelblatt mit den Ini- € 1800,– tialen ‚IHLK‘ und der Datierung 1788, einige Blätter H. W. Fichter Kunsthandel signiert ‚H. Kuntzmann‘, zwei datiert 1790. € 1600,– Antiquariat Elvira Tasbach Schröder, Erich. Originalaquarelle zu Walther Schoenichen: Taschen- buch der in Deutschland geschützten Tiere. Berlin, Bermühler, 1938. 37 Originalaquarelle (je zwischen 20 × 12,5 bis 21 × 12,5 cm), montiert auf Trägerkarten mit Druckanweisungen. € 3500,– Tresor am Römer www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online „Dix ist wohl der einzige, der was taugt…“ – Briefe der Künstler der „Brücke“ an ihre Sammler „Sehr richtig empfinden Sie das unangenehme Sich laut machen der Dresdner Lokalgrössen alles Leute der im Sterben liegenden Akademie – Dresden. Auch ich bin empört, wie schlecht Nolde und Heckel und besonders Schmidt-Rottluff gehängt sind, konnte aber nichts machen ...“ So schreibt Ernst Ludwig Kirchner an den Berliner Kunstsammler Max Kruss (1872–1962); Briefe, in denen der Künstler die Politik des Kunstmarkts, Antipathien gegenüber Museumsdirektoren, Interesse an jungen Künstlern aber auch die Hängung expressionistischer Bilder auf Ausstellungen diskutiert. „Dass mit der neuen Sachlichkeit viel wird glaube ich nicht, dazu ist die Sache doch zu antiquiert und zu wenig neu ... Dix ist wohl der einzige, der was taugt …“ „Der reinste Genuss, der nach allem anderen schaalwerdenden bleibt, ist doch die Kunst. Sie bleibt, wenn Alles sonst weg ist und das ist so schön, danach wollen wir tun ...“ Kirchner, Ernst Ludwig (1880–1938). 4 eigenh. Briefe mit Unterschrift. Davos, 3. August 1926 bis 4. September 1926. 4to. 14 Seiten. € 9800,– Schmidt-Rottluff, Karl (1884-1976). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Chemnitz, 16. Mai 1946. 4to. 1 ½ Seiten. € 450,– Beide bei Eckard Düwal www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Kunst und Literatur im Zusammenspiel: Mappenwerke, Pressendrucke und illustrierte Bücher Dadaismus in Wort und Bild. Ein hervorragendes Autorenexemplar dieser seltenen und wichtigen frühen Dada-Publikation mit Widmung von Tristan Tzara an Paul Dermee. Der belgische, von Tzara entdeckte Dichter wagte es, die „Dada“-Revue in Zürich zu verbreiten. Ein wichtiges Zeugnis ihrer Zusammenarbeit. Arp, Hans. Vingt-cinq Poemes. By Tristan Tzara. Illustriert mit 10 Holzschnitten von Arp. 8vo. 205 × 145 mm. Von Hans Arp gestalteter Originalpappband, in einem neuen Schuber. Zürich: Heuberger, 1918. € 11 000,– Ursus Books Eine einzigartige Kooperation des Malers und Grafikers A. R. Penck mit dem amerikanischen Künstler und Papiermacher John Gerard. Sarah Kirschs Gedichte wurden in der Bodoni-Antiqua von Hand gesetzt und im Bleisatz gedruckt; für die Papiergüsse haben A. R. Penck und John Gerard eng zusammen gearbeitet. Jedes Blatt wurde von Hand geschöpft, A. R. Penck hat seine Illustrationen auf das Schöpfsieb gegossen und damit mit jedem Exemplar ein Unikat geschaffen. Penck, A. R. – Kirsch, Sarah. Wallenstein. Mit 13 (einschl. Einband, 12 farbigen) Orig.-Papiergüssen von A. R. Penck. Berlin 1991. € 1650,– Antiquariat Matthias Loidl Der documenta-Urwurm des Jahres 1997 weist auf die in diesem Jahr stattfindende documenta XV. Martin Waldes „Hallucigenia“ in der documenta X Edition nutzt das ausgestorbene Meerestier als Metapher, um die Fähigkeit des Träumens zu symbolisieren; Hallucigenia haben sich der Kontrolle der Menschen entzogen, mutieren und reproduzieren sich selbst. Sie sind flüchtig und kaum fassbar. Walde, Martin. Hallucigenia. documenta X Edition. Edition Schellmann, München-New York, 1997. Hallucigenia Products. 21 cm. 10 S. gefaltet, zweifarbig gedruckt, illustriert. In zweifacher Ausführung. Jede davon handnummeriert und von Walde signiert. Mit englischen Texten von Maia Damianovic, Simon Conway Morris und Martin Walde. Limitiert auf 250 Ex. € 3800,– Antiquariat Hamecher www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Unikat für die Goethesammlung! „Einen wohlgeschnitzten vollen Becher Hielt ich drückend in den beyden Händen, Amor trat herein und fand mich sitzen Und er lächelte bescheiden weise Als den unverstaendigen bedaurend. Freund ich kenn ein schoeneres Gefaese Werth die ganze Seele drein zu senken Wenn ich dir es goennte Es mit eignem Nectar dir erfüllte.“ (Johann Wolfgang von Goethe, 1781) Der Auszug ist dem Ende September 1781 ent- standenen Gedicht entnommen, welches zuerst im von Herzogin Anna Amalia begründeten, handschriftlich produzierten „Tiefurter Journal“ erschien. Goethe schreibt am 22. 9. 1781 an seine Freundin Charlotte von Stein: „… indessen ich an einigen Gedichten mich sinnend ergötzte, die ich in das Tiefurter Journal schicke von da aus sie erst meiner Besten die Cour machen sollen ...“ In dieser frühen Fassung, noch ohne Titel und mit verschiedenen Abweichungen gegenüber dem Erstdruck in den „Schriften“ (Band 8, 1789) ist dies ein literarischer Fund von ausgesprochener Seltenheit. Goethe, Johann Wolfgang von (1749–1832). Eigenhändiges Gedicht. 3/4 Seite folio (ca. 38,3 × 23,3 cm). Lateinische Schrift. Papier mit Wasserzeichen „J. Honig & Zoonen“. € 75 000,– J. A. Stargardt www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Elisabeth Wittkowski gewinnt den Preis für junge Sammlerinnen & Sammler 2022 für ihre Elton-John-Sammlung: „Selbstdarstellung und Rezeption 1970-72“ Das Interesse eine Sammlung zu erarbeiten und zu kuratieren, aber auch die Freude an den Objekten und Samm- lungsgebieten ist generationenübergreifend. Der Verband Deutscher Antiquare hat in diesem Jahr zum 2. Mal einen Preis für junge Sammler ausgelobt, der mit 1000 Euro dotiert ist. Die Bewerber, nicht älter als 35 Jahre, wurden gebeten, einen Überblick über ihre Sammlung zu geben aber auch ihre Beweggründe zu schildern. Elisabeth Wittkowski (Jahrgang 1998) erhält den Preis für junge Sammlerinnen & Sammler 2022 des Verbandes Deutscher Antiquare, der am 21. Februar 2022 im Rahmen der Online-Preisverleihung und Veranstaltung „Junge Sammler & Eine bibliophile Reise durch Deutschland“ verliehen wird. Die Jury entschied sich unter den vielfältigen Einsendungen für die kreative und überzeugende Arbeit von Elisabeth Wittkowski, der «Selbstdarstellung und Rezeption» Elton Johns in den frühen 1970er Jahren. Der Künstler fasziniert einerseits in seiner stetigen Entwicklung, die Sammlung zeigt jedoch häufig eine andere Person hinter der allgemein sichtbaren Bühnenpersona. Authentische Darstellung versus Realitätsverzerrungen der Medien aber auch die Multi- medialität der Elton-John-Rezeption spiegeln sowohl das Sammelthema als auch alltagsgeschichtliche kulturelle Prozesse der frühen 1970er Jahre wider. Elisabeth Wittkowski entdeckte bereits mit 15 Jahren Interesse am Sammeln und an der Materialität der Objekte und schreibt in ihrer Bewerbung: „Eine Sammlung kann mit ihrer Zeit wachsen und sich verändern und vor allem stets Anlass und Ausgangspunkt neuer Interpretationen sein.“ Elton John als Sammler Cover „Bravo“ vom 29. März 1971, Erfolg als junger Musiker 1970-1972 von Elton John signiert www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Veranstaltungsreihe „Das Rote Sofa Online“ der Antiquariatsmesse Stuttgart Die Veranstaltungsreihe der Antiquariatsmesse Stuttgart, „Das Rote Sofa Online“ wird 2022 unter dem Thema „Sammeln – Eine Leidenschaft“ fortgesetzt. Nachdem 2021 insbesondere die Antiquarinnen und Antiquare zu Wort kamen, sind im Februar 2022 mehrere Veranstaltungen geplant, auf denen Sammler berichten und begeistern werden. Die Veranstaltungen schauen auf Sammler und Sammlungen in der Geschichte, aber auch auf das literarische und bibliophile Leben im heutigen Deutschland mit anschließender Verleihung des Preises für junge Sammlerinnen & Sammler 2022. 9. Februar 2022 – 19 Uhr: Bibliophilie und die Facetten einer Sammlung Was bedeutet heute noch der Aufbau einer Sammlung? Was verbirgt sich hinter den Sammlungen, denen wir begegnen? Was ist ihre Geschichte und wer sind die Menschen, die sie zusammengetragen haben? Wie werden Sammlungen gefördert, präsentiert, und wie zeigt sich die bibliophile Welt in der heutigen Öffentlichkeit? Im Gespräch mit Ralph Aepler, Vorsitzender der bibliophilen „Pirckheimer Gesellschaft e. V.“, Dr. Ursula Kampmann, Redakteurin des Magazins für Buchliebhaber „Bookophile“ und dem Antiquar Michael Solder aus Münster, dessen Antiquariat vielen Deutschen durch die Wilsberg-Reihe im ZDF bekannt ist. Moderation: Elvira Tasbach, Inhaberin des Berliner Antiquariats Elvira Tasbach und Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Antiquare. 16. Februar 2022 – 19 Uhr: „Hinter dem Pergament: Die Welt“ – Leidenschaftliche Sammler und Botschafter der Bibliophilie in der Frühzeit des Buchdrucks Im Gespräch mit Dr. Christoph Winterer, Kurator der Ausstellung zum Leben und Schaffen des Frankfurter Kaufmanns, Verlegers und Sammlers Peter Ugelheimer (ca. 1445–1488) 2018 im Dommuseum Frankfurt und Herausgeber des Kataloges zur Ausstellung „Hinter dem Pergament: Die Welt“, Tobias Roth, dessen Anthologie „Die Welt der Renaissance“ (erschienen 2020) auf großes Medienecho stieß und sowohl auf der Spiegel- als auch der Schweizer Bestsellerliste stand, und Antiquar Peter Fritzen, spezialisisert auf den Handel mit frühen Drucken und Inkunabeln, deren Schönheit und Handwerkskunst auch heute noch fasziniert. Moderation: Dr. Markus Brandis, Leiter der Abteilung Bücher und Autographen des Berliner Auktionshauses Bassenge und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare. 21. Februar 2022 – 19 Uhr: Junge Sammler & Eine bibliophile Reise durch Deutschland: Die Ver- leihung des Preises für junge Sammlerinnen und Sammler 2022 Schöne und seltene Bücher faszinieren Menschen aller Generationen. Dies wurde auch in diesem Jahr wieder durch die vielfältigen Einsendungen zum Preis für junge Sammlerinnen und Sammler deutlich. Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises an Elisabeth Wittkowski mit anschließendem Gespräch und weiteren Gästen: Bernhard Hampp, Journalist und Autor der Buchreihe „Erlesen“, die literarische Stätten in Deutschland vorstellt und Inspiration zum Sammeln gibt, Frau Prof. Dr. Christine Haug, Leiterin des Zentrums für Buch- wissenschaft: Buchforschung – Verlagswirtschaft – Digitale Medien der Ludwig-Maximilians-Universität und Mitglied der Jury des Sammler- preises, Anne Maurer, Kunsthistorikerin und begeisterte Antiquarin im Graphikantiquariat Koenitz in Leipzig. Moderation: Sibylle Wieduwilt, Inhaberin des Frankfurter Antiquariats „Tresor am Römer“ und Vorsitzende des Verbandes Deutscher Antiquare. Links zu allen Veranstaltungen unter: www.antiquariatsmesse-stuttgart.de/veranstaltungen www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
Antiquariatsmesse Stuttgart, 18. bis 22. Februar 2022, Katalog & Online Allgemeine Informationen Antiquariatsmesse Stuttgart 2022 – Katalog & Online Deutsche und internationale Antiquariate und Galerien präsentieren jedes Jahr im Rahmen der Antiquariatsmesse Stuttgart wertvolle Bücher, Druckgraphik, Autographen, Landkarten und illustrierte Werke. Bereits seit 1962 bildet die Messe einen Rahmen für den Antiquariatsbuchhandel und spiegelt Deutschlands lange Geschichte der Druckkunst und des Verlags- und Buchwesens wider. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie findet die Anti- quariatsmesse 2022 nochmals in Form einer digitalen Messe und eines gedruckten Kataloges statt. Information zum Katalog 2022 Der Katalog ist ab 1. Februar 2022 lieferbar und kann bei der Geschäftsstelle des Verbandes zum Preis von 10 Euro erworben werden. Der Katalog ist ebenso in elektronischer Form erhältlich. Digitale Messe 2022 Die Online-Messe wird am 18. Februar 2022 um 12 Uhr frei geschaltet und schließt am 22. Februar 2022 um 24 Uhr. 69 deutsche und internationale Antiquariate und Galerien stellen bis zu 20 Objekte aus. Die Online-Messe wickelt keine Direktverkäufe ab, der Verkauf wird direkt über den Händler getätigt. Verband Deutscher Antiquare e.V. (VDA) Seit 1949 gilt der VDA als wichtigstes Netzwerk des deutschen Antiquariatsbuchhandels. Die Mitglieder des Ver- bandes verpflichten sich zu seriösem und professionellem Handel nach den Richtlinien des internationalen Dach- verbandes, der International League of Antiquarian Booksellers (ILAB). Der VDA veranstaltet jährlich im Januar die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für die Bandbreite des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland. Geschäftsstelle: Norbert Munsch, Seeblick 1, 56459 Elbingen Tel.: (0) 6435 90 91 47 E-Mail: buch@antiquare.de Presseinformationen Gern senden wir auf Anfrage Bilddateien in Druckqualität und weitere Informationen zum Angebot, sowie den aktuellen Katalog. Kontakte zu den einzelnen Ausstellern und Interviewanfragen werden gern durch die Presse- stelle im Vorfeld organisiert. Bitte wenden Sie sich für alle Presseanfragen an: Angelika Elstner Öffentlichkeitsarbeit Antiquariatsmesse Stuttgart E-Mail: elstner@antiquare.de Tel: +49 (0) 6435 90 91 47 Link zur Messe: www.antiquariatsmesse-stuttgart.de www.antiquariatsmesse-stuttgart.de Angelika Elstner, Pressereferentin des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. / elstner@antiquare.de
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