BNE vor Ort - Wer ist Landwirtschaft? - éducation21
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Freitag, 4. Dezember 2020 Netzwerktreffen BNE BNE vor Ort – Wer ist Landwirtschaft? Das Projekt «BNE vor Ort – Wer ist Landwirtschaft?» ermöglicht Dozierenden, Wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden der PH Luzern (und darüber hinaus) ein geschärftes Verständnis von BNE am ausserschulischen Lernort, im Sinne eines «Reallabors» zu erlangen, um wirksame Lernmaterialien für die jeweiligen Zielgruppen zu erstellen bzw. qualitätsvolle Lernmaterialien beurteilen zu können. Markus Wilhelm weiterdenken.
Ausstellung zu nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung und Vermarktung Spiel als roter Faden Zonen mit Brennpunkten bilden einen roten Faden durch Themen wie Qualitätsanforderungen bei Obst, Stoffflüsse, Klima, Biodiversität oder Agrargeschichte. An jedem Brennpunkt stellt ein porträtierter Bauer oder eine Bäuerin im Video eine Frage zum jeweiligen Thema. Die Antworten werden anonym ausgewertet und liefern am Ende der Ausstellung Anhaltspunkte zum eigenen Verhalten. https://www.museumburgrain.ch/projekt_2021 2
Lernmaterialien zu nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung und Vermarktung Weitere Lernmaterialien werden schrittweise erarbeitet https://www.museumburgrain.ch/projekt_2021 5
Grundverständnis zur Nachhaltige Entwicklung Nachhaltigkeit kann es nicht geben. Folglich kann es auch keine auf Nachhaltigkeit hinführende Nachhaltige Entwicklung geben. Nur eine Nachhaltige Entwicklung als Gegenentwurf zu einer Vorübergehenden Entwicklung kann prinzipiell angedacht werden. Wie diese Form der Nachhaltigen Entwicklung aussieht, ist nicht vorgegeben. Sie ist nicht bekannt. Franzen (2020), Wilhelm & Rehm (2008)
Schwache Nachhaltigkeit Substitution zwischen den Vermögensarten darf vor‐ genommen werden, lediglich die Summe aller Vermögens‐ arten soll im Zeitverlauf nicht abnehmen. Nicht‐erneuerbares Natur‐ kapital kann genutzt werden, wenn dieser Kapitalverlust z.B. durch ansteigendes Wirtschafts‐ oder Sozial‐ kapital ausgeglichen wird. Effizienz als Ziel: Ertrag bei konstantem Aufwand (z.B. Ressourcen) maximieren bzw. Aufwand (z.B. Ressourcen) bei konstantem Ertrag zu minimieren ist. Wird oft von Ökonomen/innen vertreten Alles ist möglich Döring, 2004; Münck, 1999; Siegmar (2007)
Schwache Nachhaltigkeit Starke Nachhaltigkeit Substitution zwischen den Es gilt die Komplementarität Vermögensarten darf vor‐ der Vermögensarten: Keine genommen werden, lediglich der einzelnen Vermögens‐ die Summe aller Vermögens‐ arten darf im Zeitverlauf arten soll im Zeitverlauf nicht abnehmen. abnehmen. Nicht‐erneuerbares Natur‐ Nicht‐erneuerbares Natur‐ kapital darf nur dann genutzt kapital kann genutzt werden, werden, wenn es vollständig wenn dieser Kapitalverlust z.B. recycelt werden können. Weil durch ansteigendes dies nicht möglich ist Wirtschafts‐ oder Sozialkapital (Entropie), darf es im Grund ausgeglichen wird. nicht genutzt werden. Effizienz als Ziel: Ertrag bei Suffizienz als Ziel: konstantem Aufwand (z.B. Minimierung von Rohstoff‐ Ressourcen) maximieren bzw. und Energienutzung durch Aufwand (z.B. Ressourcen) bei Reduktion von Konsum‐ oder konstantem Ertrag zu Komfortansprüchen. minimieren ist. Wird oft von Wird oft von Ökonomen/innen vertreten Naturwissenschaftler/innen vertreten Alles ist möglich Nichts geht mehr Döring, 2004; Münck, 1999; Siegmar (2007)
Schwache Nachhaltigkeit Sensitive Nachhaltigkeit: Starke Nachhaltigkeit Substitution zwischen den Bestimmte Substitutionen Es gilt die Komplementarität Vermögensarten darf vor‐ zwischen den Vermögens‐ der Vermögensarten: Keine genommen werden, lediglich arten dürfen bis zu einer der einzelnen Vermögens‐ die Summe aller Vermögens‐ gewissen Grenze vor‐ arten darf im Zeitverlauf arten soll im Zeitverlauf nicht genommen werden. abnehmen. abnehmen. Nicht‐erneuerbares Natur‐ Nicht‐erneuerbares Natur‐ Nicht‐erneuerbares Natur‐ kapital kann bis zu einer kapital darf nur dann genutzt kapital kann genutzt werden, bestimmten Grenze genutzt werden, wenn es vollständig wenn dieser Kapitalverlust z.B. werden. Dabei stellt sich die recycelt werden können. Weil durch ansteigendes Frage, wer aus welchen dies nicht möglich ist Wirtschafts‐ oder Sozialkapital Gründen welche Grenzen der (Entropie), darf es im Grund ausgeglichen wird. Substitution bestimmen darf. nicht genutzt werden. Effizienz als Ziel: Ertrag bei Konsistenz als Ziel: Suffizienz als Ziel: konstantem Aufwand (z.B. Entkopplung des industriellen Minimierung von Rohstoff‐ Ressourcen) maximieren bzw. Stoffkreislaufes von der Natur und Energienutzung durch Aufwand (z.B. Ressourcen) bei durch eine geschlossene Reduktion von Konsum‐ oder konstantem Ertrag zu Produktion und Komfortansprüchen. minimieren ist. Wiederverwertung. Wird oft von Wird oft von Ethiker/innen Wird oft von Ökonomen/innen vertreten vertreten Naturwissenschaftler/innen vertreten Alles ist möglich Kenntnis der Dringlichkeit Nichts geht mehr Kenntnis der Betroffenen Döring, 2004; Münck, 1999; Siegmar (2007)
Anspruch an eine kompetenzorientierte Bildung in Nachhaltiger Entwicklung Problemoffenheit Dilemmasituationen wahrnehmen wollen Prozess‐ & Inhaltswissen Befähigung Befähigung Dilemmasituationen fachlich verstehen durch durch ethische Komplexitätsbewusstsein emanzipa- und torische mit Komplexität von Dilemmasituationen umgehen fachliche BNE Urteilsfähigkeit Bildung Relevanz von Dilemmasituationen beurteilen Handlungsbereitschaft in Dilemmasituationen ethisch handeln wollen in Anlehnung an Wilhelm & Kalcsics 2017 und HochN‐Leitfäden www.hochn.org 12
Transdisziplinärer Forschungs‐ und Bildungsprozess am Reallabor (Living Lab) Transdisziplänerer Forschungs‐ und Bildungsprozess am Reallabor Gesellschaft Schulen Reallabor Fachdidaktik Wissenschaft Freizeit Formale Bildung Agrarmuseum Burgrain PH Luzern Hoch‐N Ko-Konstruktion Gesell- Lernenden-Sicht Moderation Wissen- des Forschungs- & schaftliche gesellschaftlicher wissenschaftlicher schaftliche Lerngegenstands Probleme Probleme Probleme Probleme Divergentes Denken Ko-Produktion von Gesell- Wissen- Unterrichts- neuem Prozess- Bildungs- 13 schaftlicher schaftlicher diskurs und Inhalts-Wissen diskurs Diskurs Diskurs Konvergentes Denken Resultate für Ko-Evalualation Resultate für Resultate für Resultate für wissen- gesell- und Dissemination Unterrichts- Bildungs- schaftliche schaftliche der Erkenntnisse praxis theorien Theorien Praxis Denken in Analogien Bürgerwissenschaftler*innen Forschungs‐ und Lerngegenstand Professionelle Wissenschaftler*innen ausserschulisches Lernen Produktion, Verarbeitung und Institut für Fachdidaktik NMG und und lokale (Schul‐)Projekte Vermarktung von Lebensmitteln universitäre (B)NE‐Netzwerke 13 In Anlehnung an Wilhelm (2020) und Borner & Kraft (2018)
Ansatz der Forschenden Entwicklung (Design Based Research) Experteninput forschungsbasierter forschungsbasierter PH Luzern, éducation21 Ausschluss Ausschluss Design Re-Design FD mit LP FD mit LP Lernmaterialien Wer ist Landwirtschaft? Lokale Theorie Analyse BNE‐Grundverständnis Analyse Lehrmittelhandreichung Anforderungen Lehrplan21, Museum Erprobung Implementierung Entwicklung Ersterprobung Zweiterprobung Feldstudie: Pilot Feldstudie: Haupt Sommer2020 Winter 2020 Frühjahr 2021 Sommer 2021 ab Herbst 2021 5 Lehrpersonen 20 Masterstudierende 40 Studierende 200 Studierende 5 Lehrpersonen 10 Lehrpersonen 40 Lehrpersonen 100 Schüler/innen 200 Schüler/innen 800 Schüler/innen 14
Synthese 15
Kompetenzorientierte BNE am Reallabor 16
Literatur Bellina, L., Tegeler, M.K., Müller-Christ, G. & Potthast, T. (2018). Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre (Betaversion). BMBF-Projekt „Nachhaltigkeit an Hochschulen: entwickeln – vernetzen – berichten (HOCHN)“. Bremen und Tübingen. Borner, J. & Kraft, A. (2018). Konzeptpapier zum Reallabor-Ansatz. Bundesministerium für Bildung. Döring, R. (2004). Wie stark ist schwache, wie schwach starke Nachhaltigkeit? Wirtschaftswissenschaftliche Diskussionspapiere, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, 08(04). [Online]. Verfügbar unter http://hdl.handle.net/10419/22095 (23.05.2017) Franzen, J. (2020). Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen? Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. Münck, H. J. (1999), "Starke" oder "schwache" Nachhaltigkeit? Theologisch – ethische Überlegungen zur ökologischen Grundkomponente des Sustainability-Leitbilds. Zeitschrift für Evangelische Ethik (43), 277-293. Siegmar, O. (2007). Bedeutung und Verwendung der Begriffe nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit Eine empirische Studie Siegmar Otto. Bremen: Dissertation. Wilhelm, M. (2020). Mögliches Verständnis von BNE. Handreichung für das Erstellen von Lernmaterialien zu BNE vor Ort – Pilotfassung. Unveröffentlichtes Manuskript IF NMG, PH Luzern. Wilhelm, M. & Kalcsics, K. (2017). LERNWELTEN Natur – Mensch – Gesellschaft – AUSBILDUNG – 3. Zyklus. Bern: Schulverlag plus. Wilhelm, M. & Rehm, M. (2008). Bildung für Nachhaltige Entwicklung – politisches Engagement und naturwissenschaftliches Denken. In: Kirchschläger, P. G., Kirchschläger, T. & Belliger, A. (Hrsg.), Menschenrechte und Umwelt. Internationales Menschenrechtsforum Luzern (IHRF) Band V (S. 391-395), Bern: Stämpfli.
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