Bodystreet: Nische ohne Preiskampf
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Nachruf
Die zum Tod
Preisträger: Struktur
In der und Klarheit mit
Beschränkung NutzenKonsensieren:
bodenständiger Energie
von Horst-Sven 2015
Strategiepreis Berger liegt„Getting Things Done“Geschäftspraktiken
die Kraft der Vielfalt nutzen
Strategie Journal
Strategie Journal- Heft
- Heft03-13
01-15
Bodystreet:
Nische ohne Verwandlung
Preiskampf
Rasantes Wachstum mit à la carte
innovativem Studiokonzept
Zwingender Nutzen: INTAX rüstet
Serien- zu Sonderfahrzeugen um
www.strategie.net
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Strategiepreis 2015
Verwandlungsprofis für Sonderfahrzeuge
INTAX aus Oldenburg steht für innovative Fahrzeuglösungen
reich sein kann, wenn alle Beteiligten Pünktlichkeit bei Terminfahrten, nicht
einen Nutzen davon haben würden.“ zuletzt die Qualität und Wiederer-
kennbarkeit des Unternehmens durch
Eine Win/Win-Situation reicht dabei ein eigenes Corporate Design.
seiner Meinung nach nicht aus, denn
sie beschreibt lediglich das Zusam- Aus der Praxis seines Betriebs heraus
menspiel zweier Parteien, meist Auf- wurde Jörg Hatscher mit einem Pro-
traggeber und Auftragnehmer. Ein blem konfrontiert, das für alle Miet-
elementarer Bestandteil des Erfolgs wagen- und Taxi-Unternehmen von
bleibt dabei außen vor: nämlich die Bedeutung war: Durch die hohe Kilo-
Mitarbeiter. Erst wenn durch die in- meterleistung der Fahrzeuge mussten
tegrative Einbindung aller Beteiligten diese teilweise schon nach einem Jahr
alle drei Gruppen „gewinnen“ können, durch Neuwagen ersetzt werden.
ist das die optimale Basis für den Er-
folg der Unternehmung. „Sozusagen Diese Neuwagen brauchten – jedes
Jörg Hatscher
als Abfallprodukt stellt sich dann auch Mal erneut – die technische und op-
nahezu zwangsläufig der wirtschaft- tische Ausstattung eines Mietwagens.
Wie man über die Lösung des eige- liche Erfolg ein“, so Hatscher. Die ausgedienten Fahrzeuge wären
nen Engpasses einen zwingenden aufgrund ihrer Farbgebung nur zu
Nutzen für die ganze Branche und Die gefundene Problematik war Schleuderpreisen auf dem Gebraucht-
die angrenzenden Zielgruppen ent- für alle Mietwagen- und Taxi- wagenmarkt verkäuflich gewesen und
wickeln kann, zeigt das Beispiel des Unternehmen von Bedeutung. wurden daher in die Ursprungsfarbe
Strategiepreisträgers Jörg Hatscher. zurücklackiert. Ein Verkauf im Firmen-
Ein Beitrag von Thomas Rupp Zu einer guten Dienstleistung in der CI hätte auch bedeutet, dass man die
Personenbeförderung gehört aber geschützte Farbgebung auf alten und
Alles begann im Jahr 1986, als Jörg nicht nur der Transport der Fahrgäste. ggf. ungepflegten Gebrauchtwagen
Hatscher in Oldenburg ein Mietwa- Das ganze Umfeld des Unternehmens gesehen hätte, was dem Ruf sicherlich
genunternehmen gründete. „Von An- trägt zum positiven oder negativen nicht zuträglich gewesen wäre.
fang an ging es um mehr als nur die Image bei. Wichtige Säulen des Er-
reine Personenbeförderung,“ so Hat- folgs sind das Alter und die Sauberkeit „Dadurch entstand stets ein hoher
scher, „denn mir war klar, dass eine der Fahrzeuge, ordentliche Betriebs- Wertverlust. Den musste man erst mal
Leistung nur dann langfristig erfolg- räume, die Freundlichkeit der Fahrer, hereinfahren,“ erläutert Hatscher. „Op-
Wie alles begann (1986): Mietwagen mit auffälliger Farbgebung (li.). Erste Versuche mit der Folierungstechnik (re.).
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Strategiepreis 2015
Durch die Folierung lässt sich die Farbe jedes Fahrzeugs beliebig verändern und danach wieder in den Originalzustand versetzen.
timal wäre es gewesen, wenn sich die rausklappbaren Fahrradträger sowie bot man also in Oldenburg unter dem
Umrüstkosten eines Serienfahrzeugs einen Unfalldatenspeicher, der zudem neuen Label die Umrüstung von nor-
zum Taxi minimieren ließen...!“ Und ge- als Flottensteuerungs-Instrument ein- malen Serienfahrzeugen zum Taxi und
nau für diese Problematik suchte und setzbar war. Mietwagen an. Um seine Problemlö-
fand er eine wegweisende Lösung. sung weiter zu verbessern und neue
Diese aus den eigenen Engpässen Marktpotenziale zu erschließen, suchte
So entwickelte er nicht nur vollständig entstandenen Entwicklungen legten der Unternehmer jetzt die Kooperation
rückrüstbare technische Einbauten, nahe, ein neues Unternehmen zu ih- mit der Automobilindustrie. „10 Jahre
sondern auch eine perfekte Lösung rer Vermarktung zu gründen. „Also nach Gründung des Stammbetriebs
für die Problematik der Farbgebung: habe ich mit großer Akribie alle Pro- war der nächste Schritt der Aufbau
die vollflächige Folierung. In anderen dukte zur Serienreife weiterentwi- eines Musterfahrzeugs“, berichtet Hat-
Worten, das gesamte serienmäßige ckelt“, erzählt Hatscher, „und aus dem scher, „das ich auf der Automobilmes-
Fahrzeug wird mit einer Folie in den Mietwagenbetrieb die Firma ‚INTAX se IAA in Frankfurt ausgestellt habe.“
gewünschten Farben des Unterneh- Innovative Lösungen für Taxis und
mens überzogen. Diese Technik kam Mietwagen‘ ausgegründet.“ Auf der IAA wurde dann der Grund-
im Jahr 1993 bei Jörg Hatschers eige- stein für die Serienfertigungen gelegt.
nem Fuhrpark erstmalig zum Einsatz. Die weitere Entwicklung richtete Der für die Thematik verantwortliche
sich nach den Engpässen Mitarbeiter eines japanischen Herstel-
Die Vorteile waren ziemlich über- der Automobilindustrie. lers bekundete sein Interesse an ei-
zeugend“, so der Unternehmer. „Die ner Zusammenarbeit. Er sah durch die
werbewirksame Wunschfarbe war Bei der Gründung im Jahr 1996 zählte neue Technologie die Chance, wieder
problemlos zu bekommen. Der Lack INTAX gerade einmal drei Mitarbeiter. in den Taxi-Markt einzusteigen. Bereits
wurde geschützt. Das Fahrzeug konnte Fast 20 Jahre später beschäftigt das viele Jahre zuvor war das Unterneh-
schnell und kostengünstig wieder neu- Unternehmen mehr als 75 Mitarbeiter men in diesem Sektor aktiv gewesen,
tralisiert werden, und die firmeneigene und verfügt über eine Produktionsflä- konnte jedoch weder die Taxifarbe
Farbgebung geriet durch den Fahr- che von über 2.250 Quadratmetern auf noch die technische Ausrüstung sowie
zeugverkauf nicht in fremde Hände.“ einem nun über 33.000 Quadratmeter die Infrastruktur darstellen.
Für den eigenen Betrieb entwickelte großen Grundstück, auf dem in Kürze
Hatscher weitere Innovationen wie bis zu 800 Fahrzeuge Platz finden. Ne- Nach der Präsentation der Lösung gab
z.B. einen aus dem Kofferraum he- ben dem eigenen Mietwagenbetrieb es also einen Pilotkunden in einer neu-
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Tausende von Sonderfahrzeugen wurden bei INTAX technisch und farblich reversibel umgerüstet.
en Zielgruppe, die ein großes Umsatz- „Man darf erwarten, dass die Folie fitiert die Gesellschaft durch hohe Ab-
potenzial versprach und stark an der über die Anwendungsdauer so hält, gaben an Bund, Land, Gemeinde und
weiteren Entwicklung des Unterneh- wie sie ursprünglich verklebt wurde. Sozialkassen.
mens INTAX interessiert war. „So kam Wobei eine rückstandlose Entfernbar-
es zur ersten größeren Kooperation, die keit zwingend zum Konzept gehört“, Aber das ist eigentlich erst der Beginn
für alle Seiten so erfolgreich war, dass erklärt Jörg Hatscher. „Die Mindest- der Story. Denn was liegt näher als die
stets weitere folgten“, erläutert Jörg haltbarkeit von Komplettfolierungsfo- Lösung auf angrenzende Zielgruppen
Hatscher. „Inzwischen kommt etwa je- lien liegt je nach Farbe und Ausfüh- zu erweitern? Und diese werden bereits
des dritte bis vierte neue Taxifahrzeug rung zwischen drei und fünf Jahren“. relativ schnell auf die Problemlösungen
in Deutschland aus Oldenburg.“ aufmerksam. „Unsere Arbeit hat noch
Durch die INTAX Technologie können weitere Aufmerksamkeit erregt. Plötzlich
Die Innovation der Folierung sowie Taxis zum optimalen Ersatzzeitpunkt kam Interesse aus Bereichen, an die wir
die konsequente Ausrichtung auf getauscht und die bei INTAX umgerü- bis Ende der 1990er-Jahre noch gar nicht
spurlos rückrüstbare Technikkompo- steten Fahrzeuge wieder vollständig gedacht hatten“, erläutert Hatscher.
nenten bot ganz offensichtlich einen zurückgerüstet werden. Dies birgt Vor-
zwingenden Nutzen, ohne den die teile für alle am Projekt beteiligten Par- Denn im Prinzip sind nicht nur Taxis
Entwicklung nicht so erfolgreich ver- teien: Automobil-Hersteller und Auto- und Mietwagen von der Problematik
laufen wäre. Mittlerweile vertrauen häuser verkaufen mehr Fahrzeuge. betroffen. Die Betreiber bzw. Her-
fast alle Automobil-Hersteller bzw. steller von Polizei- und Feuerwehr-
-Importeure auf den innovativen Be- Das Angebot mit zwingendem fahrzeugen, Krankenwagen und Fahr-
trieb Jörg Hatschers. Nutzen wurde auf die angrenzenden schulfahrzeugen sind alle potenzielle
Zielgruppen ausgeweitet. INTAX-Kunden. Im Jahr 2002 beschäf-
Zum Umfang einer Folierung gehört tigte INTAX über 40 Mitarbeiter und
insbesondere die Beschichtung aller Da kaum noch Reparaturen anfallen, fertigte Taxis und Sonderfahrzeuge
von außen sichtbaren lackierten Flä- sind die Kunden zufriedener. Das Ta- für mehrere Fahrzeughersteller und
chen. Türeinstiege oder nach innen xi-Unternehmen kann wirtschaftlicher Importeure in Serie. Der Firmenna-
ragende Karosserieteile können bei agieren. Die Taxi-Kunden werden mit me wurde in „INTAX Innovative Fahr-
Bedarf ebenfalls foliert werden. Bei neueren und dadurch besseren und zeuglösungen GmbH“ geändert.
der späteren Entfernung einer Folie- sichereren Fahrzeugen befördert, was
rung kommt der Originallack rück- auch noch die Umwelt entlastet. INTAX Zu dieser Zeit entstand auch der Kon-
standslos und in geschontem, gut er- samt Mitarbeitern und Zulieferern hat takt zu einem besonderen Großkunden:
haltenem Zustand zum Vorschein. eine sichere Zukunft und letztlich pro- 2002 wurde mit der BwFuhrparkService
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GmbH ein Mobilitätsdienstleister der durch unser Unternehmen definiert – das sich mit geringem Wertverlust
Bundeswehr gegründet. Dieser verwal- wurden, haben wir inzwischen tausen- verkaufen lässt.“
tet mit mehr als 26.000 Fahrzeugen ei- de Fahrzeuge um- und z.T. auch schon
nen großen Teil der Bundeswehr-Fahr- wieder in den zivilen Ursprungszu- Nicht nur im Inland findet das Folie-
zeuge. Bereits kurz nach der Gründung stand zurückgerüstet“, führt Hatscher rungsverfahren und seine nutzbrin-
kam er auf INTAX zu. aus. „Auftraggeber der INTAX sind gende Anwendung und Anpassung
hierbei die Automobil-Hersteller, die an verschiedene Teilzielgruppen ein
Militärfahrzeuge sind nur dann als wiederum durch die BwFPS beauftragt großes Interesse. Gerade die Folierung
Leasingfahrzeuge darstellbar, wenn werden.“ – übrigens eine Wortschöpfung von
man sie für die Bedürfnisse der Bun- Jörg Hatscher – wird inzwischen welt-
deswehr gleich rückrüstbar umbaut. Das Folierungsverfahren weit nachgeahmt, wobei die INTAX mit
So kommen dort nicht nur die zuvor aus Oldenburg kommt der Marke durch weltweite Schulungen
geschilderten Argumente für rück- inzwischen weltweit zum Einsatz. sowie Lieferungen auch daran einen
rüstbare Taxis zum Tragen, sondern nicht unerheblichen Anteil hat.
z.B. auch, dass man militärfarbene „Wo die Serienproduktion der Fahr-
Fahrzeuge nach der Nutzung nicht zeugindustrie aufhört, fangen wir an“, „So ist es meinem Betrieb bis heute
ohne Weiteres als Gebrauchtwagen fasst Hatscher die INTAX-Leistungen gelungen, die Benchmark-Rolle zu be-
exportieren kann. zusammen. „Vom Taxi mit kompletter kleiden. Da wir stets nachhaltig und
Innenausstattung und Folierung über langfristig denken und handeln“, so
INTAX bot also die Folierung von Bun- das Fahrschulauto mit Doppelpedal- Hatscher, „haben wir sogar einen Ver-
deswehrfahrzeugen an und entwi- anlage bis hin zur technischen Son- band gegründet, der seinen Sitz bei
ckelte dazu gleich ein ganzheitliches derausstattung von Militärfahrzeugen INTAX hat und dem inzwischen schon
Leasingkonzept. So wurden Sonder- entwickeln wir innovative Lösungen viele weitere Folien-Hersteller sowie
fahrzeuge – u.a. die Fahrzeuge der für Sonderfahrzeuge. Unser Grund- Marktbegleiter angehören: die GEWA,
Feldjäger – in Serie gefertigt und Fahr- satz ist die 100-prozentige Rückrüst- German Wrapping Association.“
zeugzubehör geliefert. „Nach dieser barkeit. Nach der Einsatzzeit wird so
nunmehr 12-jährigen Zusammenar- zum Beispiel aus einem Feuerwehrau- Weitere Info:
beit, bei der viele Ausstattungspakete to wieder ein ganz normales Fahrzeug www.intax.de / www.foliocar.com
Viele Sonderfahrzeuge auf Deutschlands Straßen wurden vom Oldenburger Unternehmen umgerüstet.
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