Bohemian Rhapsody CAMERATA BERN - Antje Weithaas So 18.10.20 - 17.00 Uhr Theater National Bern
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Bohemian Rhapsody CAMERATA BERN Antje Weithaas So 18.10.20 — 17.00 Uhr Theater National Bern Werke von Dvorák, Janácek und Suk
Bohemian Rhapsody Wir freuen uns, das für März geplante Konzert «Bohemian Rhapsody» h eute Antje Weithaas – Leitung und Violine nachzuholen. Aufgrund der aktuell geltenden Schutzbestimmungen zu Sonntag, 18. Oktober 2020— 17.00 Uhr COVID-19 wird das Konzert jedoch mit einem veränderten Programm gespielt. Anstelle der Konzerteinführung vor Ort bieten wir auf unserer Website einen Josef Suk Vier Stücke für Violine und Klavier op. 17, nachkomponiert Podcast mit SRF-Musikredaktor Benjamin Herzog an – auch zum Nachhören. (1874–1935) für Violine und Streichensemble von Gabrielle Brunner im Auftrag der CAMERATA BERN (Uraufführung) Leoš Janácek Streichquartett Nr. 1 Kreutzersonate, in einer Fassung (1854–1928) für Streichensemble von Amsterdam Sinfonietta und Antje Weithaas Josef Suk Meditation über den altböhmischen Choral St. Wenzeslaus für Streichquartett op. 35a Antonín Dvorák Streicherserenade in E-Dur op. 22 (1841–1904) CAMERATA BERN Dieses Konzert wird von Radio SRF2 Kultur aufgezeichnet. © Julia Wesely Das Sendedatum wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. 3
Zum heutigen Von Vagabunden und Intelligenz- proletariern Programm Wie kaum ein anderes Wort durchlief jenes der «Bohème» einen semantisch durchaus beeindruckenden Wandel. Im ursprünglichen Sinne die französische Benennung der Landesleute Böhmens, Gedanken zur Nachkomposition von Josef Suks op. 17 für etablierte sich der Ausdruck im 15. Jahr- Solovioline und Streichensemble hundert als abschätzig gemeinte franko- Drei Jahrhunderte später, im 18. Jahrhun- phone Bezeichnung für böhmische Fah- dert, nehmen romantische Künstler des Ich würde gern sowohl den Begriff Arrangement als auch den Begriff rende. Der Begriff avancierte zu einem geschriebenen Wortes den «pittoresken Bearbeitung durch die Begriffe Übersetzung, bzw. Nachdichtung ersetzen. Sammelbegriff für Wahrsager, Heiden, Reiz des Zigeunerlebens und die Schön- Tatsächlich geht es darum, die Sprache und Ausdrucksweise eines Heimatlose, Menschen mit schlechtem heit der schmucken Nomaden» (so noch- Klangkörpers wie hier des Klaviers in die Sprache des Klangkörpers der Ruf, kurz: dem deutschen Pendant des mal Kreuzer) in ihren Werken auf. Die Idee Streicher zu übersetzen. Wie bei der Übersetzung eines Gedichts in eine ‹Zigeuners›. Dieser Wandel beinhaltet des Bohemen (deutsche Aussprache) als andere S prache ist die Frage: Entscheidet man sich für eine wörtliche ausdrücklich die Verbreiterung des eth- ungebundene, ungezwungene und unkon- Übersetzung, die die daraus sich ergebenden vor allem grammatikali- nischen Spektrums: Der Ausdruck der ventionelle Künstlernatur entsteht länder- schen Unebenheiten bewusst in Kauf nimmt, oder für eine Nachdichtung, «Bohème» wurde schon zu dieser Zeit übergreifend in der Form, in der sie auch die versucht, die Stimmung, den Sinn, den Klang und den Rhythmus eines verallgemeinert und unabhängig der tat- heute noch existiert. Beschrieben sei der Gedichts in der anderen Sprache wiederzugeben. Selbstredend geht dies sächlichen ethnischen Zugehörigkeit auf Typus anhand eines Auszugs aus Friedrich mit einer subjektiven Interpretation des Übersetzers oder der Übersetzerin alle Umherziehenden angewandt, die – von Hagedorns «Lob der Zigeuner» (1742): einher. wie der Literaturwissenschaftler Helmut Die Übersetzung der Sprache des Klaviers kann meines Erachtens nur in Kreuzer festhält – «mehr oder minder einer Nachdichtung geschehen, da sich seine Ausdrucksweise, seine Arti- verwahrlost ein scheinbar wild-romanti- «Und fehlt es euch an feinen Sitten, kulation, seine Obertonstruktur und vieles mehr zu sehr von der Klang- und sches und sorgloses Leben führten». So fehlt's euch nicht an Fröhlichkeit, Ausdruckswelt eines Streicherkörpers unterscheidet. Ihr scherzt auf Gras und unter Zweigen, Ohn' allen Zwang und ohne Zeugen.» Bei dieser von der CAMERATA BERN in Auftrag gegebenen Nachdichtung hatte ich zudem auch die Besonderheit des Ensembles vor mir. Es war mir wichtig, der über Jahrzehnte gewachsenen aussergewöhnlichen Fähigkeit Fortsetzung Seite 6 zum musikalischen Dialog, der Spontaneität und der vitalen Virtuosität dieses Ensembles Rechnung zu tragen. Gabrielle Brunner 4 5
Vom Metzger zum Taktstockschwinger Fernab solch elitärer Diskussionen nahm 1841 nahe Prag mit der Geburt von An- tonín Leopold Dvorák ein zeitlebens be- Das Bild schien zu überzeugen. Ein ek- scheidenes und aufrechtes Leben seinen Dvorák wird das Verdienst zugeschrieben, latanter Wortgebrauch um 1800 zeugt Lauf. Als ältestes von neun Geschwistern mit seinen Werken dem böhmischen dop- von einer vermehrten Identifikation mit war Dvorák von Geburt an dazu prädesti- pelschwänzigen Wappenlöwen zu Zeiten der Lebenshaltung, nicht nur durch Li- niert, die Metzgerei und die dazugehörige der nationalen Wiedergeburt das B rüllen teraten und deren Publikum, sondern Gastwirtschaft seiner Eltern zu überneh- auf tschechisch wieder schmackhaft ge- auch durch die Vertreter der (ab)bilden- men. Er zeigte aber schon im Alter von macht und dem böhmischen Volk s eine den und musikalischen Künste. Span- zehn Jahren eine grossartige Begabung ursprünglich tschechische, über die Jahr- nende Ähnlichkeiten zu allen Spektren für das Bratschenspiel und Interesse hunderte verdeutschte Identität zumin- der Wortbedeutung «Bohémien» finden für das Komponieren von Musik, sodass dest auf musikalischer Ebene wieder sich bei den Rhapsoden aus dem anti- sich sein Vater trotz wiederkehrender gegeben zu haben. Nach eigenen Angaben Aloïs Schönn, ken Griechenland: Als durch das Land finanzieller Schieflage dazu entschloss, etablierte sich sein Kompositionsstil – Lagernde Zigeuner (1856) fahrende und epische Texte vortragende den Jungen zu fördern und ihm eine ent- einem Rhapsoden gleich – in den Sieb- Sänger verkamen sie innerhalb der spät- sprechende Ausbildung zu ermöglichen. ziger jahren tatsächlich auf Grundlage antiken Gesellschaft zu anmassenden 1859 schloss er achtzehnjährig als zweit- einer Synthese verschiedener osteuro- «Gesangsflickern» und der einst ehrbare bester die Prager Orgelschule ab. Die päischer Volksidiome, die jenen slawi- Berufsstand ging schliesslich verloren. folgenden elf Jahre waren geprägt von schen Ton evozieren, welcher alle seine Aus der Senke des Vergessens holte das einem Engagement als Bratschist im Or- Werke durchwirken sollte. Europa des 16. Jahrhunderts diese frag- chester des Prager Interimstheaters und mentarisch-antiakademische, enthusias der damit verbundenen Zusammenarbeit Fortsetzung Seite 8 tisch-diskontinuierlich vorgetragene lite- mit Bedrich Smetana als Leiter. Täglich rarische Ausdrucksform und setzte sie war der junge Musiker so mit Werken von annähernd zwei Jahrhunderte später zu Verdi, Meyerbeer, Donizetti und ande- Zeiten der Stürmer und Dränger in einen ren Grössen der Zeit konfrontiert. In den Zusammenhang mit ekstatischen und freien Zeiträumen erweiterte der auf- sonderlich anmutenden musikalischen strebende Komponist seinen Horizont, Werken. Bohemische oder böhmische ging planmässig vor, studierte Mozart, Rhapsodien legen somit begriffsge- Mendelssohn, Schumann, Wagner und schichtlich im groben Sinne des Wortes andere, arbeitete mit akribischer Sorg- mehrere Bedeutungsschichten frei, von falt an seinem eigenen Kompositionsstil. einfachen böhmischen Volksweisen bis Er scheute die Öffentlichkeit mit seinen hin zu freisinnigen musikalischen Werken ersten Werken und verbrannte in grosser phantastischen Ursprungs. Zahl jene, die ihm missfielen. 6 7
Auf die Frage, wie er komponiere, antwor- Unterhaltende Huldigung und tete Dvorák zu einem späteren Zeitpunkt unausgesprochen rührende seines Lebens, dass sich dies im Laufe Bekundung von Zuneigung der Zeit geändert habe: In jungen Jahren Einst dem höfischen Hochadel vorbehal- habe er seine Ideen nicht schnell genug ten, eroberte die Serenade als musika zu Blatt bringen können, alles andere sei lische Gattung im frühen Verlauf des nebensächlich gewesen. Erst mit der Zeit 18. Jahrhunderts auch die Salons bürgerli- sei er vorsichtiger geworden, habe neue cher Haushalte. Gewertet als musikalische Ideen sorgfältig durchdacht, sie zwanzig-, Manifestation fröhlich-leichter Unbe- Noch unbehelligt vom späteren Weltruhm dreissig-, hundertmal gespielt und erst schwertheit, erhielt sie den zweideutigen hat Dvorák 1875 seine erste Serenade dann aufgeschrieben. Dieser Entwicklung deutschen Beinamen des «Abendständ- geschrieben. Mit viel Feingefühl werden dürften verschiedene einschneidende Er- chens». Zweideutig deshalb, weil sich ebenjene leichte Fröhlichkeit und Un- lebnisse zugrunde liegen. Durch Brahms darin sowohl eine Zeitangabe wie auch ein beschwertheit mit einem wohlig warmen als etabliertem und erfahrenem Bewun- Aufführungsmodus w iderspiegeln. Sere- Gefühl von übergreifender Innigkeit ver- derer und Gönner erreichte Dvorák 1878 naden seien am besten draussen, in der knüpft, womit sich das fünfsätzige Werk, erstmals finanzielle Unabhängigkeit und wetterbedingten Heiterkeit des Abends das wie die zwei Jahre später, nach einem internationale Bekanntheit. In seinem (darin sowohl sereno, «heiter», als auch Wien-Aufenthalt komponierte Bläserse- Schaffen derart bestätigt und unter- sera, «Abend») zu geniessen, also vorzüg- renade, die Ära der Haydn- und Mozart- stützt, ereilten Dvorák privat jedoch zu licher Weise «auf Gras und unter Zweigen», Zeit auf eigene Weise beschwören will, dieser Zeit die plötzlichen und voneinan- wie es bei Hagedorns ‹Zigeuner›-Lob steht. ganz problemlos mit ähnlich erfolgrei- der unabhängigen Tode aller seiner drei chen Werken von Tschaikowsky oder Grieg kleinen Kinder. In die Zeit vor diesem messen kann. grossen persönlichen Umbruch fällt das am heutigen Abend vorgestellte Werk. Fortsetzung Seite 10 Antonin Dvorák Photographie, 1868 8 9
Die Macht der Musik Belegt ist Dvoráks Freundschaft mit dem «Ich hatte die unglückliche, gequälte, ge- knapp 13 Jahre jüngeren Leoš Janácek, prügelte, erschlagene Frau vor Augen, wie mit dem er im Sommer 1877 sogar eine sie der russische Schriftsteller Tolstoj in gemeinsame Wanderung durch Böhmen Als Pensionär konnte sich Janácek weit- seinem Werke Kreutzersonate schildert», unternahm. Janácek, damals in Brünn gehend frei seinem ersten Streichquartett schreibt der Komponist 1924 an Kamila eine «der treibenden Kräfte im Kultur- widmen. «Angeregt durch L. N. Tolstojs Stösslová. Somit steht weniger das Ehe- kampf der Brünner Tschechen gegen den Kreutzersonate», ist auf dem Autograph und Eifersuchtsdrama des vom Kompo- deutschen Einfluss» (Meinhard Saremba), zu lesen. Bereits 1908 entstand ein heute nisten hochverehrten Tolstoj im Zentrum entwickelte früh einen beinahe fanati- verschollenes Klaviertrio zu Tolstojs Ehe- des Werkes als vielmehr ein musikali- schen Nationalismus, worunter vor allem und Eifersuchtsgeschichte, deren inneres sches Psychogramm ungebremster Lei- seine deutsch sozialisierte Frau Zdenka Drama mit der Aufführung von Beetho- denschaften, welche durch die Macht der litt (und in einem Selbstmordversuch 1916 vens «Kreutzer»-Sonate (1802) seine tra- Musik entfacht werden können. und anschliessend gerichtlicher Trennung gische Wendung erhält. Eine Rohfassung mündete). Andererseits beflügelten seine des Quartetts wurde bereits zwischen Fortsetzung Seite 12 umfangreichen ethnographischen S tudien dem 13. und 28. Oktober 1923 fertigge- zum böhmisch-mährischen Volkslied s eine stellt. Janáceks Biograph Hans Hollander kompositorische Phantasie, die in den machte hinsichtlich der Gattungswahl auf- 1920er Jahren einen genuinen Stilwandel merksam auf den Widerspruch zu seiner des fast 70-jährigen Komponisten nach «eruptiven, rhapsodisch-unpolyphonen sich zog. Melodiegestaltung», die dem kammermu- sikalischen Stil bis dato fremd gewesen ist. Und tatsächlich zeichnet sich das Werk durch heterogen nebeneinanderstehen- de Eigenheiten aus: Das erschütternde Quartmotiv zu Beginn, das als typisch- es Intonationsmotiv der ostmährischen Volksmusik entstammt, fungiert als eine Art thematisches Motto der Rahmensätze. Leoš Janácek Spannungsreiche Klangflächen und spie- Porträt von Gustav Böhm, 1926 lerische Themenkomplexe wechseln ein- ander ab. Polyrhythmisch gebrochen und in dynamische Extreme getrieben wendet sich das Geschehen vom Dramatisch- Expressiven jäh ins Lyrisch-Intime: «jako v pláci» – «wie in Tränen» – beginnt der letz- te Satz im Adagio. 10 11
Böhmische Weisen Nun lässt der englische Gebrauch der Uraufgeführt wurde Janaceks Streich- Wortkonstellation «Bohemian Rhapsody» quartett 1924 vom Böhmischen Quartett offen, ob es sich um böhmische Volks- (nach 1913 Ceské kvarteto), dem es auch weisen oder um bohemische Phantasien gewidmet ist. An der zweiten Violine sass handelt. Beide Deutungen finden sich an dabei Josef Suk, ein Lieblingsschüler von Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im diesem Abend in gleichwertiger Weise Dvorák, dem er sogar seine Tochter O tilie Spätsommer 1914 war das Böhmische erfüllt: Die Konstellation von Streicher- ehelich anvertraute. Seine Vier Stücke Quartett verpflichtet, seine Konzerte kantilene, Choralmeditation und süss- für Violine und Klavier sind das Werk stets mit der österreichischen Kaiser- romantischer Ständchenmusik vereint eines reifen Grenzgängers, das der kaum hymne zu beginnen. Doch Suk entschied sowohl die Aspekte der phantastischen 26-jährige Komponist im Frühling 1900 sich bald dagegen: Seine Meditation über Darbietung als auch die Ausgelassen- vorlegte und seinem Quartettkollegen den mittelalterlichen St. Wenzel-Choral heit einer romantischen Abendstimmung. Karel Hoffmann widmete. So einfach die (Svatováclavský chorál) komponierte er an Alle Werke, verschieden in sozialer wie Struktur der Sätze daher kommt, sind sie einem einzigen Tag. Der heilige Wenzel ist musikhistorischer Herkunft, atmen doch doch deutlich voneinander unterschie- Schutzpatron Böhmens und der Hymnus den gleichen böhmischen Geist und be- den, im technischen Anspruch und stilis- selbst gilt noch heute als eines der ältes- reichern auf diese Weise in jedem Augen- Böhmisches Quartett: tischen Tonfall: Während der erste Satz ten Zeugnisse einer tschechischen Kultur, Karel Hoffmann (1. Violine), blick unsere Ohren, so auch heute. Quasi ballata impressionistischen Geist das zurück auf das 12. Jahrhundert da- Josef Suk (2. Violine), Hanuš Wihan (Violoncello), atmet, sind im nachfolgenden Appassio- tiert. Suk verwendet eine phrygische Va- Oskar Nedbal (Viola) Véra de Perregaux, Sascha Wegner nato Verweise auf die böhmische Folklore riante des Chorals aus dem Jahr 1668 und Photographie zwischen 1894–1898 und ihre eigentümliche Rhythmik nicht zu gliedert ihn in vier Episoden. Hervor sticht überhören. Un poco triste versprühen der die dritte, in welcher die Fürbitte um dritte Satz und seine eindringliche Kan- den Erhalt des «tschechischen Landes» tilene programmatisch grosse Intensität, melodisch prägnant herausragt – dem jäh wechselnd mit tanzartigen Episoden, Publikum dürften die Worte eindringlich worin sich der gelehrige Schüler Dvoráks mitgeklungen und patriotische Wallun- zeigt. Feurig-rasant beschliesst hochvir- gen evoziert haben, wenn es sinngemäss Dieser Text wurde im Rahmen eines tuoses Violinspiel in der finalen Burlesque heisst: «Du bist der Erbe des tschechi- Programmheftseminars am Institut für den Reigen. schen Landes, / erinnere dich an deinen Musikwissenschaft der Universität Bern Stamm / lass uns nicht sterben, / uns und konzipiert, diskutiert und redaktionell die Zukunft». Noch im selben Jahr wurde betreut. das Werk in einer Fassung für Streichor- chester aufgeführt sowie für Klavier und Orgel bearbeitet. 13 12
Biografien Antje Weithaas, Leitung und Violine In der Spielzeit 2020/21 setzt Antje Weit- 2019 wurden zwei CDs veröffentlicht: Energiegeladen durchdringt Antje Weit- haas erneut einen starken Akzent auf eine Einspielung des Violinkonzerts von haas mit ihrer zwingenden musikalischen Beethovens Werke: Sein Violinkonzert Robert Schumann und des Doppelkon- Intelligenz und ihrer beispiellosen tech- spielt sie in Bremerhaven, Schwerin und zerts von Johannes Brahms mit der NDR nischen Souveränität jedes Detail im mit der Badischen Staatskapelle Karls- Radiophilharmonie, dem Cellisten Maxi- Notentext. Ihr Charisma und ihre Bühnen- Ihre ansteckende Begeisterungsfähig- ruhe; beim Saisoneröffnungskonzert der milian Hornung und dem Dirigenten An- präsenz fesseln, ohne sich je vor das Werk keit macht Antje Weithaas auch zu einer Kammerakademie Potsdam und für ihr drew Manze sowie eine Aufnahme des zu drängen. Neben den grossen Konzerten gefragten Leiterin bei play-conduct-Pro- Debüt beim Taiwan Phiharmonic Orches- Violinkonzerts und der Konzert-Rhap- Mozarts, Beethovens und Schumanns und jekten internationaler Kammerorchester. tra leitet sie das Werk vom Solistenpult sodie von Khachaturian mit dem Staats- neuen Werken wie Jörg Widmanns Violin- Als künstlerische Leiterin der CAMERATA aus. Beethovens Tripelkonzert interpre- orchester Rheinische Philharmonie und konzert beinhaltet ihr weitgefächertes BERN war sie fast zehn Jahre für das tiert sie mit Marie-Elisabeth Hecker und dem Dirigenten Daniel Raiskin. Konzertrepertoire auch Klassiker der Mo- musikalische Profil des Ensembles ver- Martin Helmchen beim Orchestre Philhar- derne wie Schostakowitsch, Prokofjew antwortlich, mit dem sie weiterhin regel- monique de Monte Carlo. Weitere Höhe- Fortsetzung Seite 14 und Gubaidulina sowie selten gespielte mässig zusammenarbeitet. Vom Pult der punkte der Spielzeit sind Antje Weithaas’ Violinkonzerte wie die von Hartmann und Konzertmeisterin aus leitete sie sogar Auftritte mit dem Residentie Orkest Den Schoeck. grossformatige Werke wie die Sinfonien Haag unter Jun Märkl und Antony Her- Beethovens und veröffentlichte Aufnah- mus (Mozart und Mendelssohn), mit dem men von Werken Tschaikowskys, Brahms’, MDR Sinfonieorchester unter Karl-Heinz Mendelssohns und Beethovens. Steffens (Brahms), mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra unter Anja Bihlmaier (Berg) und mit dem Jerusalem Symphony Orchestra unter Antony Hermus (Sibe- lius). Im Duo konzertiert sie weiterhin mit dem Cembalisten Mahan Esfahani. Antje Weithaas © Giorgia Bertazzi 15 14
CAMERATA BERN Antje Weithaas – Leitung und Violine 1. Violine Antje Weithaas Suyeon Kang Simone Roggen Oszkár Varga 2. Violine Mariya Krasnyuk Sibylla Leuenberger Michael Bollin Christina Merblum-Bollschweiler Gabrielle Brunner © LISA+REMO UBEZIO Viola Manuel Hofer Alejandro Mettler Friedemann Jähnig Cello Thomas Kaufmann Gabrielle Brunner, Nachkomposition Martin Merker Gabrielle Brunner ist im In- und Ausland Seither schrieb sie zahlreiche Auftrags- sowohl als Interpretin als auch als Kom- kompositionen u.a für die Ensembles Kontrabass Käthi Steuri ponistin tätig. Sie wuchs in einer Schwei- Ensemble Zora, Spyros Klaviertrio, En- zer Musikerfamilie in München auf und semble Proton und für die CAMERATA wurde früh durch ihren Vater, den Klari- BERN, für das Berner Kammerorchester, nettisten Eduard Brunner, besonders mit für die Chöre Chor 21 und Novantiqua der zeitgenössischen klassischen Musik sowie für die Musikreihen und Festivals vertraut. Bis zum Abitur war sie Schüle- Lucerne Festival, Musikfestival Bern und rin der Geigerin Ana Chumachenko. Nach Kirche Pilgerweg Bielersee. dem Solistendiplom bei Eva Zurbrügg in Bern besuchte sie die Meisterklasse von 2011 war sie Stipendiatin für ein Aufent- Professor Igor Ozim. Studien bei György haltsstipendium in Edenkoben, Deutsch- Kurtág und unzählige Ur-und Erstauffüh- land. rungen bildeten den Grundstein für den späteren kompositorischen Weg, der mit In der Saison 2021/22 wird Gabrielle Brun- dem Studium für Komposition bei Daniel ner Composer in Residence der CAMERATA Glaus 2007–2009 in Zürich seinen Anfang BERN sein. nahm. 16 17
Nächste Konzerte und Veranstaltungen Die verlorene Insel Death and the Maiden Familienkonzert Montag, 22. März 2021 — 19.30 Uhr Samstag, 21. November 2020 — 14.00 Bern, Casino Bern CAMERATA BERN © Julia Wesely und 16.00 Uhr Bolligen, Aula Eisengasse Tournee — Mittwoch, 24. März 2021 — 19.30 Uhr Sibylla Leuenberger – Konzept und Wien, Wiener Konzerthaus Moderation Freitag, 26. März 2021 — 19.30 Uhr Eine Geschichte mit Musik von J. S. Bach, Budapest, Franz-Liszt-Akademie Couperin, Boccherini und Weiteren Samstag, 27. März 2021 — 19.30 Uhr London, Southbank Centre Montag, 29. März 2021 — 20.00 Uhr Herzbeben Antwerpen, deSingel Sonntag, 13. Dezember 2020 — 11.00 Mittwoch, 31. März 2021 — 20.00 Uhr und 17.00 Uhr Hamburg, Elbphilharmonie Bern, Zentrum Paul Klee — — Patricia Kopatchinskaja – Konzept, Impressum Antje Weithaas – Leitung und Violine Leitung und Violine Werke von Mendelssohn Bartholdy, Werke von Schubert, Kurtág, Mendels- Weinberg und Beethoven sohn Bartholdy und Weiteren Redaktion (11.00 Uhr, Zusatzkonzert: Weinberg CAMERATA BERN und Beethoven) Geheimnis Gestaltung Sonntag, 16. Mai 2021 — 17.00 Uhr diff. Kommunikation AG, Bern Vivaldis Freunde Bern, Zentrum Paul Klee Sonntag, 7. Februar 2021 — 17.00 Uhr — Druck Bern, Zentrum Paul Klee Lorenza Borrani – Leitung und Violine Tanner Druck AG, Langnau — Werke von Schnittke und Schubert Sergio Azzolini – Leitung und Fagott Werke von Vivaldi, Pisendel, Reichenauer Danke und Fasch Weitere Konzerte und Informationen finden Sie unter cameratabern.ch 19 18
IN FLAGRANTI «Wenn wir ein neues Kapitel aufschlagen.» Die Berner Privatkundenbank für solide Vorsorgelösungen
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