Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015

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Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
5. September 2015

Boston Symphony Orchestra
Gustav Mahler

Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Bildnachweise

Titel: Treppenhaus, Old State House, Boston. Foto: Wikimedia Commons

S. 7	Das Komponierhäuschen Gustav Mahlers in Toblach. Foto: Wikimedia Commons
S. 9	Boston, Fisherman’s wharf mit Händlern und Dockarbeitern, ca. 1980. Foto: National Archives Boston
S. 11	Gustav Mahler in Fischleinboden, 1907
S. 13	Andris Nelsons © Marco Borggreve
S. 14	Boston Symphony Orchestra © Marco Borggreve
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Musikfest Berlin 2015
Samstag, 5. September, 20 Uhr

                 5     Konzertprogramm

                 6     Essay

                11     Komponist

                12     Interpreten

                25     Musikfest Berlin 2015 im Radio und Internet

                26     Musikfest Berlin 2015 Programmübersicht

                28     Impressum

                Viele weitere Texte zum Musikfest Berlin lesen Sie im Blog der Berliner Festspiele:
                blog.berlinerfestspiele.de
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
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    Bitte beachten Sie, dass Mitschnitte und Fotografieren
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Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Programm

                        Gastspiel: Boston

                        Gustav Mahler (1860–1911)
                        Symphonie Nr. 6 a-Moll (1903/04)
                        1.   Allegro energico, ma non troppo
                        2.   Scherzo: Wuchtig
                        3.   Andante moderato
                        4.   Finale. Allegro moderato – Allegro energico

                                                                                        5
Samstag, 5. September   Boston Symphony Orchestra
20:00 Uhr               Andris Nelsons Leitung
Philharmonie

19:00 Uhr
Einführung mit
Olaf Wilhelmer

                        Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Essay

    Hammer und Glocke
    Gustav Mahler und die Musikkultur Amerikas

            I.

            Die Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts gehört wahrlich nicht zu den größten
            Metropolen der USA, aber sie ist doch so groß, dass man sich als Mitteleuropäer darin
            verirren kann. Vier Mal reiste Gustav Mahler in die Neue Welt, 21 Monate verbrachte er
            dort insgesamt, und am Ende seiner ersten Saison als Chefdirigent der Metropolitan
            Opera gastierte er im April 1908 auch in Boston. Dort suchte er mit seiner Frau Alma
            vergeblich eine Gemäldegalerie, besuchte bei strömendem Regen die Harvard Univer-
            sity und nahm die Bestände der Boston Public Library unter die Lupe.

            An der Met, bei den New Yorker Philharmonikern und an den Schreibtischen diverser
            Hotelsuiten arbeitete Mahler in seinen letzten vier Lebensjahren so viel, dass er von sei-
            ner neuen Wirkungsstätte kaum mehr mitbekam, als er bei solchen Stippvisiten sehen
            konnte. Aber soweit er die USA kannte, war er begeistert und versuchte, sie seinen
            Freunden schmackhaft zu machen. Dem Bühnenbildner Alfred Roller etwa schrieb er:
           „Die Menschen hier sind ungeheuer frisch – alle Roheit und Unbelehrtheit nur – Kinder-
            krankheiten. Die Gemeinheit und Verlogenheit rührt nur von unseren lieben eingewan-
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            derten Landsleuten her. Hier herrscht nicht der Dollar – er ist nur leicht zu verdienen.
            Man hat hier nur vor einem einzigen Ding Respekt: Können und Wollen!“

            Im selben Jahr – 1908 – versuchte Mahler, Willem Mengelberg zum Boston Symphony
            Orchestra zu locken und schrieb dem befreundeten Dirigenten: „Die Stellung in Boston
            ist die denkbar schönste für einen Musiker. – Es ist die erste und oberste des ganzen
            Kontinents. Ein Orchester ersten Ranges, dem nur das Wiener noch an die Seite zu
            stellen ist. Eine unumschränkte Machtvollkommenheit. Eine soziale Stellung, wie sie
            der Musiker in Europa gar nicht erringen kann. – Ein Publikum von einer solchen Lern-
            begierigkeit und Dankbarkeit, wie sich es der Europäer gar nicht vorstellen kann.“ Als
            Mahler das Boston Symphony Orchestra kennenlernte, bestand das Ensemble seit einem
            Vierteljahrhundert und hatte vor allem unter Dirigenten aus dem Habsburger Reich
            gespielt – Arthur Nikisch war der bekannteste von ihnen; er begründete die ruhmreiche
            Tradition ungarischer Orchestererzieher in Amerika. Der deutsche Wagnerianer Karl
            Muck lenkte die weiteren Geschicke dieses Klangkörpers, bis 1918 ein radikaler und für
            die Kulturgeschichte der USA typischer Umschwung eintrat: Die Epoche des Ersten Welt-
            kriegs zwang die Angehörigen der deutschsprachigen Szene dazu, Farbe zu bekennen.

            So verschwand beispielsweise beim Philadelphia Orchestra Deutsch als Arbeitssprache,
             und Leopold Stokowski setzte dort auf neues amerikanisches Repertoire. Das Boston
            Symphony Orchestra verwandelte sich dagegen in ein französisch-russisches Orchester,
             das seine neue Prägung zunächst von Pierre Monteux, dann ab 1924 von Serge
            ­Koussewitzky erhielt. Dessen handwerkliche Fähigkeiten waren zwar umstritten, aber
             in den 25 Jahren seines Wirkens gelang es Koussewitzky, den Ruhm des Orchesters
Boston Symphony Orchestra - Gustav Mahler - September 2015
Essay

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 stetig zu steigern. Überdies erlaubte es ihm das Vermögen seiner Gattin, Komponisten
zu unterstützen und repräsentative Werke anzuregen, wobei sich der Bogen vom arri-
vierten Igor Strawinsky bis zum jungen Leonard Bernstein erstreckte. Als das Boston
Symphony Orchestra im Rahmen des Musikfestes 2007 zuletzt in Berlin spielte, standen
 mit dem G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel und dem Konzert für Orchester von
Béla Bartók zwei von Koussewitzky beauftragte Meisterstücke auf dem Programm. Sein
 brillanter Nachfolger Charles Münch intensivierte die französische Traditionslinie in
Boston; die daraus hervorgegangenen Aufnahmen der Orchesterwerke von Hector
­Berlioz sind bis heute unübertroffen. Mit Erich Leinsdorf, der 1962 den Stab übernahm,
 kam die österreichische Tradition noch einmal zu ihrem Recht, sodass die folgenden
 Dirigenten in Boston ein ausgewogenes, durch verschiedene Schulen geprägtes Tradi-
tionsorchester vorfanden.

II.

Als Gustav Mahler 1907 erstmals in die Neue Welt aufbrach, hatte er die Mehrzahl seiner
Werke (einschließlich der Achten Symphonie) schon komponiert. Während die Eindrücke
Amerikas sein Schaffen somit kaum noch beeinflussen konnten, entwickelte sich Mah-
lers Musik ihrerseits zu einer tragenden Säule der amerikanischen Orchesterkultur. Nach
Pionieren wie Stokowski und Mitropoulos wurde Bernstein – der Zögling Koussewitzkys –
zum Propheten Mahlers in den USA; den Siegeszug dieser Musik trieb aber auch das
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Essay

    Boston Symphony Orchestra mit Erich Leinsdorf sowie mit Seiji Ozawa und einem Zyklus
    aller Symphonien Mahlers voran. Dessen Sechste spielt damals wie heute eine zwiespäl-
    tige Rolle: Einerseits wird sie wegen ihres harschen Tonfalls weit weniger bevorzugt als
    etwa die benachbarte Fünfte, andererseits stellt ihr Klanggebirge eine Herausforderung
    für die traditionell auf den „großen Ton“ bedachten amerikanischen Spitzenorchester
    dar.

     Mahler selbst ahnte, dass es die Nachwelt nicht leicht mit diesem Werk haben würde.
    1904 schrieb er an den Musikologen Richard Specht: „Meine VI. wird Rätsel aufgeben,
     an die sich nur eine Generation heranwagen darf, die meine ersten fünf in sich auf­
     genommen und verdaut hat.“ Zwei Jahre später heißt es in einem Brief an Willem
    ­Mengelberg: „Meine 6. scheint wieder eine harte Nuß zu sein, welche von den Zähnchen
     unserer Kritik nicht geknackt werden kann.“ Eigentümlich an dieser „harten Nuss“ ist
     die an der Oberfläche vertraute Schale, in die Mahler seine Musik hüllt. Die Sechste ist
     sein geschlossenstes Werk, und das nicht nur, weil drei ihrer vier Sätze in a-Moll stehen.
    Die Form des ersten Satzes könnte als Muster eines traditionellen Sonatenhauptsatzes
     dienen, und ganz im Stil der Wiener Klassik schreibt Mahler sogar eine umfassende
     Expositionswiederholung vor. Doch muss dieses untypische Festhalten an alten Model-
     len keine Hinwendung zum Klassizismus bedeuten. Vielmehr scheint Mahler auf diese
    Weise die Kühnheit und Gewalt seiner musikalischen Sprache nachvollziehbar machen
    zu wollen – so wie der Mahlerianer Arnold Schönberg später seine ersten Zwölfton­
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     kompositionen in barocke Formen kleidete. Ein energisches Haupt- und ein gesang­
     liches Seitenthema exponieren als Marsch und Lied im Kopfsatz die Grundcharaktere
     der Mahlerschen Musik schlechthin. Die Welt des Liedes entfaltet sich zur Gänze in dem
     idyllischen Andante-Intermezzo, dessen Es-Dur von der Grundtonart der Symphonie
     meilenweit entfernt ist. Die Welt des Marsches obsiegt im Finale, hinter dem sich ein
     monumentaler Sonatenhauptsatz mit langsamer Einleitung verbirgt. Das Scherzo, eine
     der merkwürdigsten Eingebungen Mahlers, verschmilzt Lied und Marsch zu einem bizar-
     ren Totentanz, der mit seinen „falschen“ Akzenten den ersten Satz sarkastisch
     parodiert.

     Klanglich ist die Sechste Mahlers wohl avanciertestes Werk – Alban Berg und Anton
    Webern sind mit ihren Orchesterstücken nicht ohne dieses Vorbild zu denken. Dem rie-
     sigen Apparat entlockte Mahler damals unerhörte Farben, von denen vor allem die
     gleichsam alpinen Klanglandschaften der Überleitungen zeugen. Zwischen den regu-
     lären Formabschnitten beanspruchen diese zur Auflösung jeglicher Ordnung tendieren-
     den Felder viel Raum; entfernt postierte Herdenglocken tun ihr übriges – und zwar laut
     Mahlers eigener Anweisung „in realistischer Nachahmung von bald vereinigt, bald ver-
     einzelt aus der Ferne herüberklingenden (höheren und tieferen) Glöckchen einer wei-
     denden Herde. Es wird jedoch ausdrücklich betont, dass diese technische Bemerkung
     keine programmatische Ausdeutung zuläßt.“ Neben vielen aparten Klangmixturen fällt
     in Mahlers Instrumentierung der im Finale herabsausende Holzhammer auf, und zwar
    – wieder in Mahlers Vortragsbezeichnung – als „Kurzer, mächtig, aber dumpf hallender
    Schlag von nicht metallischem Charakter (wie ein Axthieb)“. Glocke wie Hammer
    verfehlen ihre Wirkung nicht und haben Mahler den – oft antisemitisch grundierten –
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Essay

     Vorwurf bloßer Effekthascherei eingebracht. Wir, die wir doch Mahlers Symphonien
     längst in uns „aufgenommen und verdaut“ haben müssten, sollten ihn dagegen in
     seiner rastlosen Suche nach neuen Klangquellen ernst nehmen.

     III.

     Die düstere Stimmung und der für Mahler untypische Moll-Schluss haben zu zahllosen
     biografischen Erklärungsversuchen geführt. Allerdings entstand die Sechste in der wohl
     glücklichsten Phase seines Lebens: Am 15. Juni 1904 war Mahler zum zweiten Mal Vater
     geworden, kurz darauf legte er an seinem Ferienhaus in Maiernigg am Wörthersee einen
     Spielplatz an, um dann sowohl seine Sechste Symphonie als auch – bei bester Gesund-
     heit seiner beiden kleinen Töchter – die „Kindertotenlieder“ zu vollenden. Der Sandkasten
     ist für die Deutung der Sechsten wichtig, weil er in den Memoiren Alma Mahlers erscheint.
     Darin heißt es, ihr Mann habe sie – Alma – im Seitenthema des Kopfsatzes porträtiert
     und im Scherzo „das arhythmische Spielen der beiden kleinen Kinder, die torkelnd durch
     den Sand laufen“ geschildert. Dieser Versuch, aus Mahlers Sechster eine „Symphonia
     domestica“ zu machen, ist schon deswegen absurd, weil Mahlers jüngere Tochter zur
     Zeit der Vollendung des Werks einen Monat alt war und kaum mit ihrer Schwester durch
     den Sand getorkelt sein dürfte. Ob Mahler, wie Alma behauptet, mit den Hammerschlä-
     gen des Finales auch seine persönlichen Schicksalsschläge „anticipando musizierte“ –
     den Tod der älteren Tochter drei Jahre später, die Demission aus Wien, das letale Herz-
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     leiden – das möge jeder für sich selbst entscheiden.

      Als „Tragische Symphonie“ ging Mahlers Sechste in die Geschichte ein – den Beinamen
      verwendete der Komponist nicht, duldete ihn aber auf einem Konzertplakat. Der Musik-
      wissenschaftler Arne Stollberg hat in seinem Buch über „Die Idee des Tragischen in der
      Orchestermusik vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert“ einen Text analysiert,
      der für das Verständnis von Mahlers Konzeption entscheidend sein könnte. Der Philo-
      soph Siegfried Lipiner, mit dem Mahler seit Jugendtagen befreundet war, sagte 1878
      in einem Vortrag: „Die Tragödie ist Religion, und vor der tragischen Kunst wird der
      Mensch religiös. Denn in der tragischen Kunst sieht er sich selbst, wie er die Wirklichkeit
      vernichtet und als Erscheinung freudig vergeht – freudig, denn eben in diesem Vergehen
      und nur in ihm fühlt er, was nicht vergehen kann, und als Mensch dahinsterbend, fühlt
      er seine Auferstehung als Gott.“ So kann man erahnen, wie Mahler den dunklen Schluss
      seiner Sechsten überwand und durch das Zwielicht der Siebten zur strahlenden
     „Faust“-Vertonung der Achten Symphonie fand.

     Olaf Wilhelmer
Biografien / Komponist

Gustav Mahler                                       in Hamburg, das er von 1891 bis 1897 ausfüllte.
                                                    In Hamburg fand Mahler, der sich zu einem
Die Rezeptionsgeschichte der Musik Gustav           besessenen Arbeiter entwickelt hatte, endlich
Mahlers (1860–1911) ist erstaunlich. Waren seine    ein künstlerisches Umfeld, das seinen Ansprü-
Werke noch 1960, als sich der Geburtstag des        chen genügte. Vor allem aber gelang es ihm
Komponisten zum hundertsten Mal jährte, eine        jetzt auch, sein Leben so einzurichten, dass es
Angelegenheit für wenige Spezialisten, sind sie     Raum für kontinuierliches Schaffen bot. Von
 nun zu einem unverzichtbaren Bestandteil des       1893 an zog sich Mahler jedes Jahr im Sommer
Repertoires zahlreicher Orchester geworden.         in die Abgeschiedenheit eines ländlichen Ferien-
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Vor allem       hauses zurück um zu komponieren. Der Ertrag
 sehen wir in der Zerrissenheit und den inneren     der Hamburger Zeit übertrifft deswegen alles
Brüchen der Mahlerschen Musik keine künstleri-      Frühere erheblich und reicht von der Neufas-
 sche Unvollkommenheit mehr, sondern nehmen         sung der Ersten Symphonie über die „Wunder-
 sie im Gegenteil als einzigartige Qualität wahr.   horn“-Lieder und die Zweite Symphonie bis zu
Mahler ist für uns kein Jugendstilkomponist         weiten Teilen der Dritten Symphonie.
 mehr, dessen Musik sich im sinnlichen Genuss       1897 erhielt Mahler den Ruf auf einen der pres-
 erschöpft, sondern fast ein Zeitgenosse, dessen    tigeträchtigsten Posten seiner Zeit und wurde
Musik zum Nachdenken und zur geistigen Aus-         erst Kapellmeister, dann bald Direktor der
 einandersetzung herausfordert. Damit steht er      Wiener Hofoper. Die Dekade seiner bis 1907
 uns als zutiefst moderner Künstler vor Augen,      währenden Amtszeit ging mit vielen bahn-
 obwohl Mahler mit seinen künstlerischen Mit-

                                                                                                       11
teln, von einzelnen Ausnahmen abgesehen,
 die Schwelle zur neuen Musik nicht überschritt.
Gustav Mahler wurde am 7. Juli 1860 als Sohn
 einer deutschsprachigen jüdischen Familie in
Kalischt in Böhmen geboren. Schon bald nach
 seiner Geburt zogen die Eltern ins benachbarte
 Iglau, einer größeren Stadt, wo Mahler Kindheit
 und Jugend verbrachte. In Iglau empfing er
vielfältige musikalische Eindrücke, vor allem
 auch von der Volks- und Militärmusik, deren
Erinnerungsspuren sich später in seinen Werken
wiederfinden. Nach erstem Klavierunterricht,
 den er mit sechs Jahren erhielt, besuchte
­Mahler das Konservatorium in Wien und auch
 die dortige Universität, wo er Student Anton
 Bruckners war. Alle Versuche, sich als Kompo-
 nist durchzusetzen, schlugen zunächst fehl.
 Mahler sah seine Chance nun in der Tätigkeit
 eines Dirigenten, für die es keine geregelte
Ausbildung und nur vage Karrieremuster gab.
Sein Aufstieg als Dirigent war atemberaubend
 und führte über zahlreiche Stationen binnen
zehn Jahren von Operettendirigaten in einem
 Kurort zum Amt des Kapellmeisters der Oper
Biografien / Interpreten

     ­brechenden Aufführungen als besondere Glanz-        Andris Nelsons
     zeit in die Geschichte der Oper ein. Gleichzeitig
      gelang es Mahler, sich immer mehr als Kompo-        In der Saison 2014/2015 hat Andris Nelsons
      nist zu etablieren, sodass seine Symphonien nun     seinen Posten als Ray and Maria Stata Music
      auch von anderen Dirigenten – und nicht nur         Director des Boston Symphony Orchestra an­-
     von ihm selbst – aufgeführt wurden. Trotz aller      getreten und dirigiert das Ensemble in zehn
     Erfolge als Operndirektor wandelte sich sein         Programmen in der Symphony Hall. Im März
     Bild in der Öffentlichkeit allmählich von dem        2011 gab Andris Nelsons sein Debüt beim Boston
      eines nebenbei auch komponierenden Dirigen-         Symphony mit Mahlers Neunter Symphonie, im
     ten zu dem eines dirigierenden Komponisten.          Juli 2012 sein Debüt in Tanglewood, wo er im
      Im Sommer 1907 entschloss sich Mahler, der          Rahmen der Gala zum 75-jährigen Bestehen
      eine gewisse Amtsmüdigkeit verspürte, nach          das BSO und das Tanglewood Music Center
     New York an die Metropolitan Opera zu gehen.         Orchestra dirigierte. Das Konzert wurde später
     Dort sollte er nur im Winter für vier Monate diri-   als DVD und Blu-Ray veröffentlicht und landes-
      gieren, sodass ihm die übrige Zeit in Europa zur    weit ausgestrahlt. In einer Reihe von weiteren
     freien Verfügung stand. Kurz darauf brachte          Konzerten stellte er sich in Boston und Tangle-
      dieser Sommer zwei einschneidende, bittere          wood seinem Publikum vor. Seine Ernennung
     Erfahrungen für Mahler. Seine älteste Tochter,       zum Music Director des BSO festigte seinen Ruf
      die der im März 1902 geschlossenen Ehe mit          als einer der angesehensten Dirigenten welt-
     Alma Schindler entsprossen war, starb an einer       weit, der sich im Opern- und Konzertbereich
     Scharlach-Diphterie, und bei Mahler selbst           einen bedeutenden Namen gemacht hat. Bei
12

     wurde eine Herzerkrankung diagnostiziert. Von        seinen ersten Auftritten als designierter Music
     1908 an entstand mit dem „Lied von der Erde“,        Director des BSO dirigierte er das Orchester im
      der Neunten Symphonie und der Fragment              Oktober 2013 in einem Programm mit Werken
      gebliebenen Zehnten Symphonie ein Spätwerk,         von Wagner, Mozart und Brahms und kehrte im
      in dem Gesten der Trauer und des Abschieds          März 2014 mit einer konzertanten Aufführung
      ergreifend auskomponiert sind.                      von Strauss’ „Salome“ in die Symphony Hall
      Im Spätsommer 1910 war Mahler in eine tiefe         zurück. Andris Nelsons ist der 15. Music Director
     Krise geraten. Seine Gesundheit war ge-              in der Geschichte des Boston Symphony
      schwächt, seine Ehe praktisch am Ende. Der          Orchestra.
     September brachte dem Komponisten mit der            Maestro Nelsons feierte große Erfolge als Music
     Uraufführung der Achten Symphonie noch               Director (2008 – 2015) des City of Birmingham
      einmal große künstlerische Bestätigung, und         Symphony Orchestra. Ihre umfangreiche Europa-
      er absolvierte auch noch die Wintersaison in        Tournee endete im Juni 2015 mit finalen Konzer-
     Amerika. Im Februar erkrankte er aber an einer       ten in Birmingham und bei den BBC Proms im
      damals nicht behandelbaren Herzinfektion.           Juli. Nelsons Arbeit mit dem CBSO wurde im
     Vom Tode gezeichnet kehrte Mahler im April           Frühjahr 2015 mit dem Royal Philharmonic Soci-
     1911 nach Europa zurück und starb am 18. Mai         ety Music Award geehrt. Nelsons unternimmt
      in Wien.                                            weltweit ausgedehnte Tourneen und begibt sich
                                                          im Sommer 2015 auf seine erste Sommerfesti-
                                                          val-Tournee mit dem BSO, mit Auftritten in
                                                          Salzburg, Luzern, London, Paris und Berlin. In
                                                          den kommenden Spielzeiten wird Nelsons die
                                                          Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmoni-
                                                          kern, den Wiener Philharmonikern, dem Concert­-
Biografien / Interpreten

                                                     Boston Symphony Orchestra
                                                     1881 gab das Boston Symphony Orchestra sein
                                                     Gründungskonzert und verwirklichte damit den
                                                     Traum seines Gründers, des Bürgerkriegsvete­
                                                     ranen, Geschäftsmannes und Philanthropen
                                                     Henry Lee Higginson, der sich für seine Heimat-
                                                     stadt Boston ein eigenes bedeutendes Orchester
                                                     wünschte. Heute erreicht das BSO in seiner
                                                     134. Saison Millionen von Zuhörern und das
                                                     nicht nur durch Konzertauftritte in Boston und
                                                     Tanglewood, sondern auch über Internet, Radio,
                                                     Fernsehen, Bildungsprogramme, Einspielungen
                                                     und Tourneen. Es vergibt Auftragsarbeiten an
                                                     die wichtigsten zeitgenössischen Komponisten.
                                                     Die Sommersaison in Tanglewood zählt zu den
  gebouw Orchestra Amsterdam, dem Gewand­            bedeutendsten internationalen Musikfestivals.
  hausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester      Mit den BSO Youth Concerts sichert sich das
  des Bayerischen Rundfunks, dem Lucerne Festi-      Orchester sein Publikum der Zukunft und
 val Orchestra und dem Philharmonia Orchestra        erreicht mit den Bildungsprogrammen ganz
 fortsetzen. Er ist regelmäßig im Royal Opera        Boston. In der Tanglewood-Saison betreibt es

                                                                                                        13
 House Covent Garden, an der Wiener Staatsoper       außerdem das Tanglewood Music Center, eine
  und der Metropolitan Opera zu Gast. Im Som-        der besten Ausbildungsstätten für professio-
  mer 2016 wird er in Bayreuth „Parsifal“ dirigie-   nelle Nachwuchsmusiker. Die weltbekannten
  ren, in einer Neuinszenierung von Uwe Eric         Boston Symphony Chamber Players bestehen
 ­Laufenberg. Andris Nelsons und das BSO wer-        aus Musikern des BSO, während das Boston
  den mit der Deutschen Grammophon für Live-         Pops Orchestra im Bereich der leichteren Muse
Aufnahmen mit Werken von Schostakowitsch             internationale Maßstäbe setzt.
 zusammen­arbeiten. Ihre erste CD (Sommer            Das Boston Symphony Orchestra gab sein Eröff-
 2015) enthält die Passacaglia aus „Lady Mac-        nungskonzert am 22. Oktober 1881 unter der
  beth von Mzensk“ sowie die Sinfonie Nr. 10.        Leitung von Georg Henschel, der bis 1884 des-
  Ebenso besteht eine produktive Kooperation mit     sen Dirigent blieb. Auf Georg Henschel folgten
  dem Label Orfeo International. Ihre neueste        die in Deutschland geborenen und ausgebilde-
Aufnahme beinhaltet Tschaikowskys „Manfred“-         ten Dirigenten Wilhelm Gericke, Arthur Nikisch,
 Sinfonie sowie den Slawischen Marsch. Über          Emil Paur und Max Fiedler, eine Entwicklung,
  die Hälfte der Einspielungen wurde mit einem       die ihren Höhepunkt in der Ernennung des
„Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ aus­       legendären Karl Muck fand, der das Orchester
  gezeichnet. Andris Nelsons wurde 1978 in Riga      von 1906 bis 1908 und von 1912 bis 1918 leitete.
  in eine Musikerfamilie hineingeboren und           Ein Jahr später folgte Pierre Monteux. Diese
  begann seine Karriere als Trompeter beim Lat-      Personalentscheidung markierte den Beginn
 vian National Opera Orchestra, bevor er Dirigie-    einer französischen Tradition, die auch während
  ren studierte. Von 2006 bis 2009 war er Chef­      der Amtszeit des in Russland geborenen Serge
  dirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie        Koussevitzky (1924–1949) durch das Engage-
  in Herford und von 2003 bis 2007 Music Director    ment vieler in Frankreich ausgebildeter Musiker
  der Latvian National Opera.                        fortgesetzt wurde.
Biografien / Interpreten

     1936 dirigierte Serge Koussevitzky das Orchester    dirigiert. Der erste gebürtige Amerikaner in der
       bei den ersten Konzerten in den Berkshires;       Position des Music Directors war James Levine
       ein Jahr später bezog er mit seinen Musikern      von 2004 bis 2011. Er dirigierte das En­semble in
       die Sommerresidenz in Tanglewood. Serge           breit gefächerten Programmen, die auch Auf-
      ­Koussevitzky war ein leidenschaftlicher Ver-      tragsarbeiten amerikanischer Komponisten zum
      fechter von Major Higginsons Traum einer           125-jährigen Jubiläum des Orchesters umfass-
     „guten ehrlichen Schule für Musiker“, der 1940      ten, und brachte eine Anzahl von Live-Aufnah-
       mit der Gründung des Berkshire Music Center       men beim orchestereigenen Label BSO Classics
     (dem heutigen Tanglewood Music Center)              heraus.
      Wirklichkeit wurde.                                Im Mai 2013 begann ein neues Kapitel in der
     Auf Serge Koussevitzky folgte 1949 Charles          Geschichte des Boston Symphony Orchestra, als
      Munch, der weiterhin zeitgenössische Kompo-        der international gefeierte junge lettische Diri-
       nisten unterstützte, viele französische Werke     gent Andris Nelsons als nächster Music Director
       ins Repertoire aufnahm und das BSO bei seinen     vorgestellt wurde. Er hat seinen Posten mit der
       ersten internationalen Tourneen begleitete.       Saison 2014/2015 übernommen. Bis heute ver-
     1956 trat das BSO unter der Leitung von Charles     wirklicht und erweitert das Boston Symphony
      Munch als erstes amerikanisches Orchester in       Orchestra die Visionen seines Gründers Henry
       der Sowjetunion auf. Erich Leinsdorf wurde        Lee Higginson, und zwar nicht nur durch Kon-
     1962 Music Director, auf ihn folgte 1969 William    zerte, Bildungsprogramme und Internetpräsenz,
      Steinberg. 1972 wurde Seiji Ozawa 13. Music        sondern auch durch den zunehmenden Einsatz
      Director und beendete seine historische 29-jäh-    virtueller und elektronischer Medien, in dem
14

       rige Amtszeit 2002. Nach der Normalisierung       sich die Offenheit des BSO gegenüber der stets
       der Beziehungen zu China unternahm das BSO        im Wandel begriffenen Welt des 21. Jahrhun-
     1979 unter Seiji Ozawa als erstes amerikanisches    derts spiegelt.
      Orchester eine Tournee auf das chinesische
      Festland. Bernard Haitink, Erster Gast­dirigent    EMC Corporation ist stolz, die Europatournee
       seit 1995 und Conductor Emeritus seit 2004,       des Boston Symphony Orchestra
                                                         als Hauptsponsor unterstützen zu können.
       hat das BSO in Boston, New York, Tanglewood,
       auf Europatourneen und im Aufnahmestudio
Besetzungsliste

Boston Symphony Orchestra

Ray and Maria Stata Music Director            Andris Nelsons

La Croix Family Fund Conductor Emeritus,       Bernard Haitink
endowed in perpetuity
Music Director Laureate                       Seiji Ozawa
Germeshausen Youth and Family Concerts        Thomas Wilkins
Conductor, endowed in perpetuity

Violine I           Malcolm Lowe Concertmaster, Tamara Smirnova Associate
                    Concertmaster, Alexander Velinzon Assistant Concertmaster,
                    Elita Kang Assistant Concertmaster, Bo Youp Hwang, Lucia Lin,
                    Ikuko Mizuno, Nancy Bracken*, Aza Raykhtsaum*, Bonnie Bewick*,
                    James Cooke*, Catherine French*, Jason Horowitz*, Ala Jojatu*

Violine II          Haldan Martinson Principal, Julianne Lee Assistant Principal,
                    Sheila Fiekowsky, Nicole Monahan+, Ronan Lefkowitz,
                    Vyacheslav Uritsky*, Jennie Shames*, Valeria Vilker Kuchment*+,

                                                                                      15
                    Tatiana Dimitriades*, Si-Jing Huang*, Victor Romanul*,
                    Wendy Putnam*, Xin Ding*, Glen Cherry*, Yuncong Zhang*+,
                    Gerald Elias^, Caroline Pliszka^, John Holland^, Jung Eun Ahn^,
                    Ji Eun Kim^

Viola               Steven Ansell Principal, Cathy Basrak Assistant Principal,
                    Wesley Collins, Robert Barnes, Michael Zaretsky, Mark Ludwig*,
                    Rachel Fagerburg*, Kazuko Matsusaka*, Rebecca Gitter*,
                    Daniel Getz*, Lisa Suslowicz^, Nathaniel Farny^

Violoncello         Jules Eskin Principal, Martha Babcock Associate Principal,
                    Sato Knudsen, Mihail Jojatu, Owen Young*, Mickey Katz*,
                    Alexandre Lecarme*, Adam Esbensen*, Blaise Déjardin*,
                    Theresa Borsodi^, Michael Reynolds^

Kontrabass          Edwin Barker Principal, Lawrence Wolfe Assistant Principal,
                    Benjamin Levy, Dennis Roy+, Joseph Hearne, James Orleans*,
                    Todd Seeber*, John Stovall*, Thomas Van Dyck*, Joseph Holt^

Flöte               Elizabeth Rowe Principal, Clint Foreman,
                    Elizabeth Ostling Associate Principal, Linda Toote^

Piccolo             Cynthia Meyers

Oboe                John Ferrillo Principal, Mark McEwen, Keisuke Wakao
                    Assistant Principal, Amanda Hardy^
Besetzungsliste

     Englisch Horn         Robert Sheena

     Klarinette            William R. Hudgins Principal, Michael Wayne,
                           Thomas Martin Associate Principal & E-flat clarinet,
                            Catherine Hudgins^

     Bassklarinette        Craig Nordstrom

     Fagott                Richard Svoboda Principal, Suzanne Nelsen,
                            Richard Ranti Associate Principal, Ronald Haroutunian^

     Kontrafagott          Gregg Henegar

     Horn                  James Sommerville Principal, Richard Sebring Associate Principal,
                            Rachel Childers, Michael Winter, Jason Snider, Jonathan Menkis,
                            Lee Wadenpfuhl^, Kevin Haseltine^, Jaclyn Rainey^

     Trompete              Thomas Rolfs Principal, Benjamin Wright,
                           Thomas Siders Assistant Principal, Michael Martin+,
                            Michael Dobrinski^, Bruce Hall^, Travis Peterson^

     Posaune               Toby Oft Principal, Stephen Lange, Amanda Stewart^

     Bass Posaune          James Markey
16

     Tuba                  Mike Roylance Principal, James Jenkins^

     Pauke                 Timothy Genis

     Schlagzeug            J . William Hudgins, Daniel Bauch Assistant Timpanist,
                            Kyle Brightwell, Matthew McKay, Richard Flanagan^

     Harfe                 Jessica Zhou+, Allegra Lilly^, Krysten Keches^

     Klavier und Celesta   Vytas Baksys^

     Tanglewood Festival John Oliver
     Chorus Conductor

     Librarians            D. Wilson Ochoa Principal, John Perkel
     Associate Conductor   Marcelo Lehninger
     Assistant Conductor   Ken-David Masur
     Personnel Managers    Lynn G. Larsen, Bruce M. Creditor Assistant Personnel Manager
     Stage Manager         John Demick

     * participating in a system of rotated seating
     + on leave
     ^ guest musician
128 DAS MAGAZIN DER
                        BERLINER PHILHARMONIKER

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040 / 468 605 117       128-abo@berliner-philharmoniker.de   www.berliner-philharmoniker.de/128
Foto: André Løyning

                                                                                                             Café Restaurant
                                    Ein Tag mit…
                                    Karl Ove Knausgård
                                    Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele in
                                    Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und                              HAT Gaststätten und Catering GmbH -
                                    Gerd Bucerius
                                                                                                              Café Restaurant Manzini
                                    2. Oktober 2015, 19:30 Uhr
                                    Haus der Berliner Festspiele                                              Ludwigkirchstr. 11
                                    www.berlinerfestspiele.de                                                 10719 Berlin-Wilmersdorf
                                    In Kooperation mit     Die Berliner Festspiele werden
                                                                                                              Fon 030 88 578 20
                                                           gefördert durch

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        GEDANKENFREIHEIT
                                                                                               In neue
                                                                                    Richtungen denken
                                                                         Das Magazin für ungezähmte Gedanken.
                                                                           Mit Essays, Reportagen und Bildern,
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 Illustrationen: Büchner: Olaf Hajek;
 Becker & Lorde: Miriam Migliazzi & Mart Klein; Molotov: Felix Gephart
WO
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KOMPONISTEN BESTER
STIMMUNG SIND

JONAS KAUFMANN                                SOL GABETTA                                      YO-YO MA
Nessun Dorma                                  Beethoven: Tripelkonzert                         Songs from the Arc of Life
Jonas Kaufmann glänzt auf seinem neuen        Diese Neueinspielung des berühmten Tripel-       Yo-Yo Ma und die Pianistin Kathryn Stott
Album mit Arien von Giacomo Puccini,          konzerts lebt von den unterschiedlichen          verbindet seit 30 Jahren eine tiefe Freund-
stilvoll begleitet vom Orchestra di Santa     Charakteren der drei fantastischen Solisten      schaft. Zu diesem Jubiläum haben sie ein
Cecilia. Limitierte Deluxe-CD mit Bonus-DVD   Sol Gabetta, Giuliano Carmignola und Dejan       wunderbares Album mit ihren Lieblings-
erhältlich ab 11.9.15                         Lazić. Und das Kammerorchester Basel unter      werken von Bach, Schubert, Brahms,
                                              Giovanni Antonini ist auch bei den ergänzen-     Schumann und Debussy aufgenommen.
                                              den Ouvertüren brillant. Erhältlich ab 11.9.15   Erhältlich ab 18.9.15

             Friedrichstraße                  Mo-Fr 9-24 Uhr
                                              Sa 9-23:30 Uhr

www.kulturkaufhaus.de
Faust | Melnikov | Queyras
                          Robert Schumann                                Schumann | Brahms | Dietrich
     Klavierkonzert & Klaviertrio Nr. 2
               Alexander Melnikov, Klavier                               Neue Bahnen
                     Isabelle Faust, Violine                             Als „ein geheimes Bündnis verwandter Geister“
           Jean-Guihen Queyras, Violoncello                              empfand Robert Schumann seine Freundschaft
              Freiburger Barockorchester                                 zu Johannes Brahms. Auf zwei neuen CDs
                     Pablo Heras-Casado                                  haben Isabelle Faust, Alexander Melnikov und
                                   HMC 902198                            Jean-Guihen Queyras Kammermusik sowie das
                                                                         berühmte Schumann’sche Klavierkonzert eingespielt.
                                                                         Als geistesverwandte Musiker finden sie auf ihren
                                                                         Originalinstrumenten einen ganz eigenen Ansatz, der
                                                                         die ursprünglichen Feinheiten, die Transparenz und
                          Johannes Brahms
                                                                         zugleich Leidenschaftlichkeit dieser Meisterwerke
            Violinsonaten op. 100 & 108
                                                                         wieder neu zum Leben erweckt.
            Dietrich | Schumann | Brahms
                                FAE-Sonate
                      Isabelle Faust, Violine
                 Alexander Melnikov, Klavier
                                   HMC 902219

                                                                                      harmoniamundi.com
                                                                                       Auch auf Ihrem Smart- und iPhone

D_Faust_Melnikov_ Musikfest Berlin.indd 1                                                                          03/08/2015 10:08

                           Schütz • Bach •                                                                                      Gestaltung: s-t-a-t-e.com

                           Schönberg

  Rundfunkchor Berlin
  Gijs Leenaars Dirigent                Tickets unter
  19. September 2015                    Tel: 030/20298722
  Sa 22 Uhr                             tickets@rundfunkchor-berlin.de
  Passionskirche Berlin                 www.rundfunkchor-berlin.de
Ab 40 macht man
     bei

        Kompromisse.
     Männern
     keine

                                                                                                 Jetzt
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Di., 10.11.15 · 20 Uhr · Philharmonie*                          Fr., 29.1.16 · 20 Uhr · Kammermusiksaal                           Mo., 4.4.16 · 20 Uhr · Philharmonie*
Sol Gabetta Violoncello                                         Quadro Nuevo                                                      Anne-Sophie Mutter                  Violine
Orchestre de Paris · Paavo Järvi, Leitung                       Neues Programm: „Tango!“                                          Mutter’s Virtuosi – Stipendiaten der
Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-moll                                                                                            „Anne-Sophie Mutter Stiftung e.V.“
Berlioz: Symphonie fantastique                                  Mi., 17.2.16 · 20 Uhr · Philharmonie*                             Bach: Doppelkonzert d-moll BWV 1043
                                                                Lang Lang Klavier                                                 Previn: Nonett
                                            Sol Gabetta                                                    Khatia Buniatishvili

Mo., 14.12.15 · 20 Uhr · Kammermusiksaal*                                                                                         Vivaldi: Die vier Jahreszeiten op. 8
                                                                National Symphony Orchestra Washington
Felix Klieser Horn                                              Christoph Eschenbach, Leitung                                     Di., 12.4.16 · 20 Uhr · Philharmonie*
Württembergisches Kammerorchester                               Grieg: Klavierkonzert a-moll
Haydn: Hornkonzert Nr. 1 D-Dur                                  Brahms: Symphonie Nr. 1 c-moll                                    Hélène Grimaud               Klavier
Schumann: Adagio und Allegro                                                                                                      Orchestra dell’Accademia Nazionale di
                                            Felix Klieser                                                  Enoch zu Guttenberg
sowie Werke von Purcell, Holst & Dvořák                        Mi., 24.2.16 · 20 Uhr · Philharmonie                              Santa Cecilia · Sir Antonio Pappano, Leitung

Fr., 18.12.15 · 20 Uhr · Kammermusiksaal                        Michael Bully Herbig                                              Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur
                                                                                                                                  Saint-Saëns: „Orgelsymphonie“
                                                                „Karneval der Tiere“ · Russische
Christmas meets Cuba                                            Kammerphilharmonie St. Petersburg                                 Do., 14.4.16 · 20 Uhr · Kammermusiksaal*
Klazz Brothers & Cuba Percussion
                                                                Do., 25.2.16 · 20 Uhr · Kammermusiksaal                           Sol Gabetta           Violoncello
                                                                Khatia Buniatishvili Klavier
                                            Klazz Brothers                                                 Anne-Sophie Mutter
Mo., 18.1.16 · 20 Uhr · Philharmonie*                                                                                             Il Giardino Armonico · Giovanni Antonini, Leitung
Rudolf Buchbinder Klavier                                       Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
                                                                                                                                  J.S. Bach, W.F. Bach, C.Ph.E. Bach & Telemann
Sächsische Staatskapelle Dresden                                Strawinsky: Drei Sätze aus „Petruschka“                           So., 22.5.16 · 20 Uhr · Philharmonie*
Weber: Konzertstück f-moll                                      sowie Werke von Liszt
Mozart: Klavierkonzerte C-Dur & d-moll                                                                                            Daniil Trifonov        Klavier
                                                                Di., 15.3.16 · 20 Uhr · Philharmonie       The Philharmonics
                                                                                                                                  Pittsburgh Symphony Orchestra
                                                                Kodo
                                            Rudolf Buchbinder
Di., 19.1.16 · 20 Uhr · Philharmonie*                                                                                             Manfred Honeck, Leitung
                                                                         Die Trommelsensation aus Japan
Gustavo Dudamel Leitung                                         Neues Programm: „Mystery“
                                                                                                                                  Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-moll
                                                                                                                                  Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 „Pathétique“
Simón Bolívar Symphony Orchestra
of Venezuela                                                    Mi., 23.3.16 · 20 Uhr · Philharmonie                              Mo., 20.6.16 · 20 Uhr · Philharmonie
Strawinsky: Petruschka (1947)
Strawinsky: Le Sacre du Printemps                               Bach: Matthäus-Passion                                            Bobby McFerrin
                                            Gustavo Dudamel     Chorgemeinschaft Neubeuern                 Hélène Grimaud
                                                                                                                                  Von Samba bis Bossa Nova
Mo., 25.1.16 · 20 Uhr · Philharmonie                            Enoch zu Guttenberg, Leitung                                      mit brasilianischen Sängern, Instrumenta-
Daniil Trifonov        Klavier                                  Di., 5.4.16 · 20 Uhr · Kammermusiksaal
                                                                                                                                  listen und Tänzern
Bach/Brahms: Chaconne d-moll
Chopin: Zwölf Etüden op. 10                                     The Philharmonics
Rachmaninow: Sonate Nr. 1 d-moll                                „Das gewisse Quäntchen Schmäh“
                                            Daniil Trifonov                                                Sol Gabetta

* in Zusammenarbeit mit der Konzert-Direktion Adler

                                                                                             Tickets      0800-633 66 20              Anruf kostenfrei
                                                                                             www.firstclassics-berlin.de | Alle Vorverkaufsstellen
Erleben Sie die
Saison 2015 /2016 mit
  Daniel Barenboim
       und der
 Staatskapelle Berlin

                          sowie
      Gustavo Dudamel, Zubin Mehta, David Afkham,
Pablo Heras-Casado, Sir Antonio Pappano, Martha Argerich,
    Yo-Yo Ma, Jonas Kaufmann, Patricia Kopatchinskaja,
 Sir András Schiff, Renaud Capuçon, Daniil Trifonow u. a.
                                                            Foto: jonas unger

                www.staatskapelle-berlin.de
2015–2016 season
boston symphony hall
october 1–april 23

                                  andris nelsons
                                  music director

The Boston Symphony Orchestra gratefully
acknowledges the generous support of
EMC Corporation in Boston and Berlin.

                               2015 bso european tour
bso.org                          exclusive sponsor
Das Musikfest Berlin 2015 im Radio und Internet

Deutschlandradio Kultur Die Sendetermine

Fr     4.9.     20:03 Uhr     San Francisco Symphony                      Live-Übertragung
So     6.9.     20:03 Uhr     The Israel Philharmonic Orchestra           Live-Übertragung
Do     10.9.    20:03 Uhr     Mahler Chamber Orchestra                    Aufzeichnung vom       9.9.
So     13.9.    20:03 Uhr     SWR Sinfonieorchester                       Aufzeichnung vom       7.9.
                              Baden-Baden und Freiburg
Do     17.9.    20:03 Uhr     Deutsches Symphonie-Orchester Berlin        Live-Übertragung
Fr     18.9.    20:03 Uhr     Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung
So     20.9.    20:03 Uhr     Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin           Aufzeichnung vom       16.9.
Mi     23.9.    20:03 Uhr     „Quartett der Kritiker“                     Aufzeichnung vom       10.9.
Do     24.9.    20:03 Uhr     Emerson String Quartet                      Aufzeichnung vom       10.9.
Fr     25.9.    20:03 Uhr     The Royal Danish Orchestra                  Aufzeichnung vom       14.9.
Fr     16.10.   20:03 Uhr     The Danish String Quartet                   Aufzeichnung vom       13.9.

                                                                                                                    25
Do     22.10.   20:03 Uhr     IPPNW-Benefizkonzert                        Aufzeichnung vom       12.9.

Deutschlandradio Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, digital und über Livestream
auf www.dradio.de zu empfangen.

kulturradio vom rbb Die Sendetermine

Do     3.9.     20:04 Uhr     Staatskapelle Berlin                        Live-Übertragung
Sa     19.9.    20:04 Uhr     Konzerthausorchester Berlin                 Aufzeichnung vom       6.9.
Sa     26.9.    20:04 Uhr     Rundfunkchor Berlin                         Aufzeichnung vom       19.9.
So     27.9.    20:04 Uhr     Berliner Philharmoniker                     Aufzeichnung vom       12.9./13.9.

kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream
auf www.kulturradio.de zu empfangen.

Digital Concert Hall Die Sendetermine

So     13.9.    20:00 Uhr     Berliner Philharmoniker                     Digital Concert Hall   Live-Übertragung
Sa     19.9.    19:00 Uhr     Berliner Philharmoniker                     Digital Concert Hall   Live-Übertragung
Veranstaltungsübersicht

     Mi   2.9.    20:00   Kammermusiksaal      Synergy Vocals
                                               Ensemble Modern

     Do   3.9.    19:00   Philharmonie         Staatskapelle Berlin

     Fr   4.9.    20:00   Philharmonie         San Francisco Symphony

     Sa   5.9.    17:00   Kammermusiksaal      Schumann Quartett

                  20:00   Philharmonie         Boston Symphony Orchestra

     So   6.9.    11:00   Philharmonie         Konzerthausorchester Berlin

                  20:00   Philharmonie         The Israel Philharmonic Orchestra

     Mo   7.9.    20:00   Philharmonie         SWR Sinfonieorchester
26

                                               Baden-Baden und Freiburg

     Di   8.9.    20:00   Philharmonie         Orchester und Chor der
                                               Deutschen Oper Berlin

     Mi   9.9.    18:30   Philharmonie Foyer   Eröffnung Carl Nielsen Ausstellung

                  20:00   Kammermusiksaal      Mahler Chamber Orchestra

     Do   10.9.   18:00   Ausstellungsfoyer    „Quartett der Kritiker“
                          Kammermusiksaal

                  20:00   Kammermusiksaal      Emerson String Quartet

     Fr   11.9.   20:00   Philharmonie         Philharmonia Orchestra

     Sa   12.9.   17:00   Kammermusiksaal      The Danish String Quartet

                  19:00   Philharmonie         Berliner Philharmoniker

                  22:00   Kammermusiksaal      IPPNW-Benefizkonzert
So   13.9.    11:00      Kammermusiksaal                The Danish String Quartet

              17:00      Kammermusiksaal                Novus String Quartet

              20:00      Philharmonie                   Berliner Philharmoniker

Mo   14.9.    20:00      Philharmonie                   The Royal Danish Orchestra

Di   15.9.    20:00      Philharmonie                   Swedish Radio Symphony Orchestra

Mi   16.9.    20:00      Philharmonie                   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Do   17.9.    20:00      Philharmonie                   Rundfunkchor Berlin
                                                        Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Fr   18.9.*   ab 10:00   Martin-Gropius-Bau              Orfeo

                                                                                                 27
                                                        * Weitere Präsentationstermine
                                                         19., 20., 26., 27., 30. September und
                                                         1.– 4. Oktober

              20:00      Haus der Berliner Festspiele   Ensemble Musikfabrik

              20:00      Philharmonie                   Rundfunkchor Berlin
                                                        Berliner Philharmoniker

Sa   19.9.    17:00      Haus der Berliner Festspiele   Ensemble Musikfabrik

              19:00      Philharmonie                   Rundfunkchor Berlin
                                                        Berliner Philharmoniker

              22:00      Passionskirche                 Rundfunkchor Berlin

So   20.9.    11:00      Kammermusiksaal                Arditti Quartet

              17:00      Kammermusiksaal                Gringolts / Boyd / Altstaedt

              20:00      Philharmonie                   Rundfunkchor Berlin
                                                        Berliner Philharmoniker
Impressum
     Musikfest Berlin                                Berliner Festspiele
     Veranstaltet von den Berliner Festspielen       Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH
     in Zusammenarbeit mit der                       Gefördert durch die Beauftragte der
     Stiftung Berliner Philharmoniker                Bundesregierung für Kultur und Medien

     Künstlerischer Leiter: Dr. Winrich Hopp         Intendant: Dr. Thomas Oberender
     Organisationsleitung: Anke Buckentin            Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben
     Stellv. Organisationsleitung: Kathrin Müller    Presse: Claudia Nola (Ltg.), Sara Franke,
     Mitarbeit: Ina Steffan, Magdalena Ritter        Patricia Hofmann, Makiko Mizushima
     Presse: Patricia Hofmann, Makiko Mizushima      Redaktion: Christina Tilmann (Ltg.), Anne Phillips-Krug,
                                                     Dr. Barbara Barthelmes, Jochen Werner
     Programmheft                                    Internet: Frank Giesker, Jan Köhler
     Herausgeber: Berliner Festspiele                Marketing: Stefan Wollmann (Ltg.),
     Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes               Gerlind Fichte, Christian Kawalla
     Komponistenbiografien: Dr. Volker Rülke         Grafik: Christine Berkenhoff
     Korrektorat: Anke Buckentin, Kathrin Kiesele,   Vertrieb: Uwe Krey
     Anne Phillips-Krug, Christina Tilmann,          Ticket Office: Ingo Franke (Ltg.), Simone Erlein, Gabriele Mielke,
     Jochen Werner                                   Marika Recknagel, Torsten Sommer, Christine Weigand
     Gestaltung: Ta-Trung, Berlin                    Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß (Ltg.), Frauke Nissen
     Grafik: Christine Berkenhoff                    Protokoll: Gerhild Heyder
     Anzeigen: Runze & Casper Werbeagentur GmbH      Technik: Andreas Weidmann (Ltg.)
     Herstellung: enka-druck GmbH
                                                     Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin
     Stand: August 2015.                             T +49 30 254 89 0
     Programm- und Besetzungsänderungen              www.berlinerfestspiele.de, info@berlinerfestspiele.de
     vorbehalten.
     Copyright: 2015 Berliner Festspiele,            Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH
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     Autoren und Fotografen                          Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin, kbb.eu

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