Briefing Notes Gruppe 62 - Informationszentrum Asyl und Migration
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Gruppe 62 - Informationszentrum Asyl und Migration Briefing Notes 10. Dezember 2018 Ägypten Kampagne gegen Hepatitis C Die Regierung führt seit Oktober 2018 eine bis April 2019 geplante, umfassende Kampagne zur Erkennung und Behandlung des Hepatitis-C-Virus. 4,4 % der Bevölkerung sollen an Hepatitis C erkrankt sein und etwa 40.000 Ägypter jährlich an den Folgen sterben. Die in ihrer Reichweite beispiellose Kampagne wird hauptsächlich durch die Weltbank gefördert und ermöglicht eine kostenlose Erstbehandlung für die gesamte erwachsene Bevölkerung (etwa 50 Millionen Menschen). Afghanistan Parlamentswahl in Provinz Kabul annulliert Die unabhängige Wahlbeschwerdekommission (IECC) hat am 06.12.18 alle in der Provinz Kabul abgegebenen Stimmen für ungültig erklärt. Dies sind rund eine Million Stimmen und damit etwa ein Viertel der bei den Wahlen Ende Oktober landesweit abgegebenen Stimmen. Die IECC begründete ihre Entscheidung u.a. mit massiven Fälschungen. Gemäß Wahlgesetz müsste nun innerhalb von sieben Tagen die Wahl wiederholt werden. Dies gilt nach Ansicht aller Beobachter als nahezu unmöglich. Die Wahlkommission wird vermutlich die Abstimmung mit der für Ende April angesetzten Präsidentschaftswahl zusammenlegen. Noch unklar ist, welche Auswirkungen die Entscheidung der IECC auf Provinzen hat, deren Resultate noch nicht veröffentlicht worden sind. Hohe Anzahl von Rückkehrern aus Iran Nach Angaben von IOM und OCHA sind mit Stand 01.12.18 aus Iran und Pakistan fast 768.000 Afghanen spontan zurückgekehrt oder abgeschoben worden (undocumented returns). Die Mehrheit der Rückkehrer, rund 723.600, kam aus dem Iran. Hintergrund ist die sich verschlechternde politische und wirtschaftliche Lage in Iran, insbesondere der Verfall der Währung. Dies führte dazu, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften im informellen Sektor, in dem Afghanen hauptsächlich tätig sind, stark zurückging. Da Afghanen üblicherweise einen Teil ihrer Einkünfte nach Afghanistan senden, wirkt sich der Ausfall dieses Transfers negativ auf die heimische Wirtschaft aus. Das wird bereits in den schon von der Dürre geschädigten Provinzen Herat, Badghis und Ghor sichtbar. Militärische Auseinandersetzungen Es liegen Berichte über Militär- und Polizeioperationen in folgenden Provinzen vor: Helmand, Uruzgan, Nimroz, Zabul (Süden), Sar-i-Pul, Faryab, Jawzjan (Norden), Ghazni, Paktika (Südosten), Kabul, Logar, Kapisa (Zentrum), Farah, Ghor und Herat (Westen). Die Sicherheitslage in den Distrikten Malistan und Jaghuri der Provinz Ghazni (vgl. BN v. 19.11.18) verbessert sich nach UN-Angaben schrittweise. Erste Binnenflüchtlinge seien bereits zurückgekehrt. Fernsehjournalist entführt Unbekannte haben am 05.12.18 den Direktor eines privaten TV-Senders in Jalalabad (Nangarhar, Osten) entführt. 1
Armenien Ministerpräsident Paschinjan gewinnt Parlamentswahl Dem vorläufigen Endergebnis zufolge hat der bisherige Ministerpräsident und frühere Oppositionsführer Nikol Paschinjan mit seinem Wahlbündnis Mein Schritt mit rund 70 % der Stimmen eine absolute Mehrheit bei der Parlamentswahl vom 09.12.18 erreicht. In Jerewan sagte Paschinjan, die sog. Samtene Revolution sei noch nicht beendet. Er versprach weitere Reformen. Das zukünftige Regierungsbündnis Mein Schritt hat aufgrund ihrer großen Mehrheit dazu nun alle parlamentarischen Möglichkeiten. In der neuen Nationalversammlung wird es neben Mein Schritt nur zwei viel kleinere Fraktionen geben: Blühendes Armenien, geführt vom Oligarchen Tsarukjan und die liberale Partei Leuchtendes Armenien. Die einstige Staatspartei Republikaner, welche für Machtmissbrauch und Korruption stand, kam nicht ins Parlament. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 49 %. Insgesamt verlief die Wahl ohne größere Unregelmäßigkeiten fair und friedlich. China Selbstverbrennung Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet zündete sich am 08.12.18 im Kreis Ngaba (chin.: Aba) in der Provinz Sichuan ein Tibeter an. Über seinen Zustand wurde bislang nichts bekannt. Es ist die 155. Selbstverbrennung in China seit 2009. Aktivist verurteilt Ein Gericht in der Provinz Guangdong verurteilte den Liedermacher, Autor und Aktivisten Xu Lin am 07.12.18 u.a. wegen Unruhestiftung zu drei Jahren Haft. Beispielsweise hatte er Lieder über den 2017 in der Haft verstorbenen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo veröffentlicht. Xinjiang: Hunderte Kirgisen in Lagern Unter Berufung auf örtliche Behördenvertreter berichtete Radio Free Asia am 04.12.18, aus einem Dorf des Kreises Akto (chin.: Aketao) in der Autonomen Präfektur Kizilsu Kirghiz (Kezileisu Keerkezi) seien mehr als 300 der über 1.500 kirgisischen Einwohner in Umerziehungslager gebracht worden. In Xinjiang leben etwa 190.000 Kirgisen. In den Lagern werden Berichten zufolge neben Uiguren auch Angehörige anderer muslimischer Minderheiten untergebracht. DR Kongo ADF tötet Zivilisten in der Region Beni Laut Angaben des Bürgermeisters der Stadt Beni (Osten, Provinz Nord-Kivu) töteten am 06.12.18 mutmaßlich Kämpfer der islamistischen Rebellengruppe Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) zwölf Zivilisten in Mangolikene nahe Beni. In der Nacht zum 07.12.18 töteten sie fünf Zivilisten im Dorf Paida (bei Beni). Ebola breitet sich aus Laut Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums vom 06.12.18 hat sich die Anfang August 2018 in der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu ausgebrochene Ebola-Epidemie in den letzten drei Wochen auf die rund eine Millionen Einwohner zählende Stadt Butembo ausgebreitet; bisher gab es 25 Tote. Bei dem weltweit zweitgrößten Ebola-Ausbruch sind mit Stand vom 07.12.18 in den ostkongolesischen Provinzen Nord-Kivu und Ituri insgesamt 489 Menschen erkrankt (davon 441 bestätigte und 48 Verdachtsfälle). An Ebola gestorben sind 280 Personen (davon 232 bestätigte und 48 Verdachtsfälle). Besonders betroffen vom Ebola-Ausbruch ist die Stadt Beni (Provinz Nord-Kivu) mit rund 800.000 Einwohnern und ihre Umgebung. Indien Tödliche Proteste wegen toter Kühe 2
Am 03.12.18 ist ein Polizist im Distrikt Bulandshahr (Bundesstaat Uttar Pradesh, rd. 80 km von Neu-Delhi) von etwa 400 strenggläubiger Hindus getötet worden, nachdem Tierkadaver, darunter Kühe, gefunden worden sein sollen. Die aufgebrachte Menge versammelte sich vor der Polizeistation im Dorf Chingrawathi, um wegen der Unfähigheit der örtlichen Polizei zu protestieren und das Töten von im Hinduismus als heilig geltenden Kühen zu verhindern. Bei den Ausschreitungen kam auch ein Protestierender ums Leben. Demonstration für Bau von Hindu-Tempel Am 09.12.18 demonstrierten auf dem Ramlila Maidan (Ram Leela Ground) in Neu-Delhi über 200.000 Menschen für die Errichtung des Ram-Janmabhumi-Tempels in Ayodhya (Distrikt Faizabad, Bundesstaat Uttar Pradesh) an der Stelle der 1992 zerstörten Babri-Moschee aus dem 16. Jahrhundert. Organisator war die hindu-nationalistische Vishva Hindu Parishad (VHP), die der Regierungspartei Bharatiya Janata Party (BJP) nahesteht. Irak Nordirak: DPK nominiert Präsidentschaftskandidaten Am 03.12.18 nominierte die Demokratische Partei Kurdistans (DPK) Nechviran Barzani zum Präsidentschaftskandidaten für die Autonome Region Kurdistan Irak. Sein Nachfolger für das Amt des Ministerpräsidenten soll Masrur Barzani (Sohn des lnagjährigen Präsidenten Massud Barsani) werden. Politischer Stillstand in Bagdad Laut Medienberichten unterbrachen Parlamentsabgeordnete am 04.12.18 eine Parlamentssitzung, die zu einer Regierungsbildung nach der Wahl im Mai 2018 führen sollte. Die Posten u.a. für das Innen- und Verteidigungsministerium bleiben unbesetzt. Dem Stillstand liegt eine Spaltung zwischen den zwei schiitischen Hauptblöcken von Moqtada Sadr und dem Milizenführer Hadi al-Amiri zugrunde. Schwere Niederschläge Massive Regenfälle haben in weiten Teilen des Landes zu Zerstörungen und Beschädigungen von Infrastruktur sowie Wohnhäusern geführt (vgl. BN v. 26.11.18). Besonders betroffen sind intern Vertriebene in den Provinzen Salah ad-Din und Ninewa (Mosul, Nimrud, Sinjar Gebirge). Lokalen Medien zufolge wurden etwa 80 Familien aus dem Dorf Zanazel (Provinz Ninewa) evakuiert. Das Krisenkoordinierungszentrum des kurdischen Innenministeriums (Joint Crisis Coordination Centre) meldete am 07.12.18, dass im Vertriebenenlager Dibaga 2 in der Provinz Erbil etwa 700 intern Vertriebene auf Notfallhilfe angewiesen seien. Iran Selbstmordattentat in Südostiran Bei einem Selbstmordanschlag im Chahbahar (Südost) sind zwei Menschen getötet und mindestens 28 verletzt worden. Chahbahar liegt in der Provinz Sistan-ve Belujistan, wo mehrere separatistische, von Pakistan aus agierende sunnitische Gruppen aktiv sind. Die Provinz war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Die religös-ultrakonservative Website Raja News meldete, dass die sunnitisch-extremistische Gruppe Ansar al-Furqan die Verantwortung übernommen habe. Frauen-Proteste gegen häuliche Gewalt Dutzende Frauenrechtlerinnen protestierten in Teheran, um auf das Problem häuslicher Gewalt aufmerksam zu machen. In Iran seien nach Angaben der Protestierenden zwei von drei verheirateten Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Offizielle Angaben hierüber gibt es nicht. Frauenrechtlerinnen fordern seit Jahren neben dem Scheidungsrecht für Frauen – es gilt bislang ausschließlich für Männer – auch mehr Schutz gegen häusliche Gewalt in Form eines Straftatbestandes. Haftstrafe für regimekritische Journalistin Das Teheraner Revolutionsgericht hat die Journalistin Hengameh Shahidi zu 12 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Zum Strafvorwurf wurden keine Angaben bekannt, da das Verfahren der Sicherheitskategorie 3
zugeordnet wurde. Shahidi wurde zuvor bereits mehrmals verhaftet. Sie schreibt seit vielen Jahren für Reformer-Zeitungen und war bei den Präsidentschaftswahlen 2009 Beraterin für Frauenrechte des Oppositionsführers der Grünen Bewegung, Mehdi Karroubi. Streikwelle hält an Die Streikwelle reißt nicht ab. Der Unmut über Misswirtschaft, Korruption und staatliche Repression zieht sich anscheinend durch alle Berufsgruppen. So setzten Krankenhausmitarbeiter des Imam-Khomeini- Krankenhauses in Karaj ihren Protest fort. Die Demonstranten fordern ihre Gehälter, die seit einem Jahr nicht bezahlt wurden. Ghasem Taheri, Vertreter des Islamischen Krankenhaus-Berufsverbandes, schätzte die Zahl der Demonstranten auf über 250. Revolutionsführer Khamenei begnadigt Gefangene Revolutionsführer Ayatollah Seyed Ali Khamenei begnadigte nach Meldung der Nachrichtenagentur Tasim gestützt auf Art. 110 der Verfassung 1.086 Inhaftierte oder reduzierte deren Haftstrafen. Die Häftlinge waren wegen unterschiedlicher Vorwürfe verurteilt worden. Anlass sind die Geburtstage des Propheten Muhammad und von Imam Jafar Sadis, des 6. Imams der Schiiten. Jemen Friedensgespräche Die Houthi-Rebellen und die jemenitische Regierung haben sich am 06.12.18 in Schweden zu UN-geführten Friedensgesprächen getroffen. Es ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass sich beide Seiten zu Gesprächen treffen. In den Gesprächen werden u.a. der Zugang zum internationalen Flughafen in Sanaa über die administrative Kontrolle der Hafenstadt Hodeida diskutiert. Beide Seiten haben sich auf einen Gefangenenaustausch geeinigt, der nach verschiedenen Quellen 2.500 bis 6.000 Gefangene umfassen könnte. Die Gespräche werden voraussichtlich mindestens bis zum 14.12.18 dauern. IS-Angriffe Islamic State in Yemen (IS-Y) gab an, am 02.12.18 ein Mitglied der al-Qaida in the Arabian Peninsula (AQAP) sowie am 05.12.18 einen Soldaten, der zu den Houthi-Rebellen gehörte, in Gouvernement al-Bayda getötet zu haben. Berichten zufolge zielten 60 % der Angriffe des IS-Y seit Oktober 2018 auf AQAP und 40 % auf die Houthi-Rebellen. Das jemenitische Militär war bisher kein Ziel. Migration nach Jemen Es werden für 2018 150.000 Migranten im Jemen erwartet. Das sind 50 % mehr als in 2017. 92 % sollen aus Äthiopien kommen, die übrigen aus Somalia. Jemen dient in der Regel als Transitland auf dem Weg in die Golfstaaten; allerdings können viele Migranten wegen der Lage im Jemen nicht weiterreisen. Kamerun Anklagen gegen Anti-Biya-Aktivisten fallengelassen Laut Meldung der BBC vom 05.12.18 hat ein Gericht in Douala auf Weisung des Justizministers die Anklagen gegen 52 Oppositionelle fallengelassen, die im Oktober 2018 gegen die Wiederwahl von Staatspräsident Paul Biya protestiert hatten. Die seit Oktober 2018 Inhaftierten waren wegen Aufstands und der Abhaltung illegaler Demonstrationen angeklagt gewesen. Kasachstan Oppositioneller verhaftet In Astana ist der Parteichef der nicht zugelassenen Alash People's Social Democratic Party, Syrym Abdirakhmanov, wegen der Verbreitung von Falschinformationen, Beamtenbeleidigung und Behinderung der Justiz verhaftet worden. Ein Gericht in Astana ordnete am 01.12.18 eine zweimonatige Untersuchungshaft an. Die Alash People's Social Democratic Party positioniert sich als gemäßigte Partei, die 4
sich u.a. für Reformen und den Kampf gegen Korruption, Bürokratismus und Ungerechtigkeit in Kasachstan einsetzt. Seit Jahrzehnten geht Präsident Nursultan Nazarbaev systematisch gegen Oppositionelle vor. Kosovo/Serbien Neuer Konflikt wegen Kosovo-Armee Am 14.12.18 will Kosovo über ein eigenes Heer abstimmen. Geplant ist, die 2.500 Personen der Kosovo Security Force (KSF), die bisher zum Schutz von Zivileinrichtungen und zur Krisenreaktion eingesetzt wurde, zu einer Nationalarmee mit 5.000 Personen und schwerer Bewaffnung zu transformieren. Für Serbien ist die bevorstehende Abstimmung eine Provokation. Es hält die Einführung einer Nationalarmee für verfassungswidrig und sieht sie als Bedrohung. Die serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabic will eine Intervention im Kosovo nicht ausschließen. Bei der NATO ist man ernsthaft besorgt. Entsprechend der gültigen UN-Sicherheitsratsresolution 1244 aus dem Jahr 1999 darf Kosovo keine eigene Armee einsetzen. Damit verschärft sich die Krise zwischen beiden Staaten. Erst vor kurzem hatte Kosovo neue Zölle für Waren aus Serbien eingeführt. (vgl. BN v. 26.11.18) Niger Überfall auf GIZ-Fahrzeug Nach Informationen der Deutschen Presseagentur haben Unbekannte am 09.12.18 ein Auto der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) überfallen. Zwei Bewaffnete erschossen den nigrischen Fahrer und stahlen das Fahrzeug. Der nigrische Beifahrer wurde verletzt. Der Vorfall ereignete sich in Aderbissinat (im Zentrum des Landes, rund 150 Kilometer südlich von Agadez). Agadez ist ein zentraler Anlaufpunkt für Migranten, die aus Westafrika über Libyen oder Algerien das Mittelmeer erreichen wollen. Ruanda Oppositionelle freigesprochen Das Oberste Gericht in der Hauptstadt Kigali sprach die Oppositionspolitikerin Diane Rwigara am 06.12.18 frei. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Aufrufs zum Umsturz und Fälschung von Wahlunterlagen 22 Jahre Haft gefordert. Rwigaras Kandidatur in den Präsidentenwahlen vom August 2017 war abgelehnt worden, nachdem die Wahlkommission ihr zur Last gelegt hatte, dass ein Teil der für ihre Kandidatur notwendigen Unterschriften von Unterstützern gefälscht seien. Sie hatte als aussichtsreichste Oppositionskandidatin gegolten. Rwigara, die die Anklage als politisch motiviert bezeichnete, wird als eine der schärfsten Kritikerin Präsident Paul Kagames angesehen. Sie war im September 2017 festgenommen und im Oktober 2018 gegen Kaution freigelassen worden. Ihre mitangeklagte Mutter Adeline wurde ebenfalls freigesprochen. Serbien Protest wegen Gewalt gegen Oppositionelle In Belgrad haben am 07.12.18 Tausende gegen die Regierung von Präsident Vucic und Gewalt gegen Regierungskritiker und Medien demonstriert. Zum Protest hatten mehrere im Bündnis für Serbien vereinigte Oppositionsparteien aufgerufen, nachdem einer ihrer Mitglieder brutal verprügelt worden war. Das Oppositionsbündnis vermutet Schläger im Auftrag Vucics hinter der Attacke. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück. Nach Angaben des Bündnisses sei der jüngste Angriff kein Einzelfall. Im Dezember 2017 habe es während der Kommunalwahlen mehrere Fälle der Einschüchterung von Oppositionskandidaten und Wählern gegeben. Die Wahlveranstaltungen seien durch Schlägertrupps gestört worden, die mit schwarzen Autos ohne Kennzeichen unterwegs gewesen wären. Im Februar 2018 sei eine Infoveranstaltung zwei kleinerer Oppositionsparteien in einem Vorort von Belgrad überfallen worden. Im September 2018 seien oppositionelle Politiker im nordserbischen Novi Sad bedroht worden. 5
Somalia Anschläge Bei Anschlägen der al-Shabaab wurden in Mogadischu ein Mitarbeiter des Telekommunikationsministeriums (02.12.18) und mehrere AMISOM-Soldaten getötet (05.12.18) sowie ein Journalist verletzt (04.12.18). Sieben somalische Soldaten einschließlich eines Generals kamen am 06.12.18 bei einem Anschlag der al-Shabab auf einen Militärkonvoi in Dhanaane (Region Lower Shabelle) ums Leben. Kampfhandlungen Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen al-Shabaab-Kämpfern und einer örtlichen Miliz, die sich Steuerforderungen der Extremisten widersetzte, wurden am 03.12.18 in Adale (Region Middle Shabelle) vier al-Shabaab-Angehörige getötet. Unterstützer rivalisierender Kandidaten für die im Bundesstaat Southwest anstehenden Präsidentschaftswahlen beschossen einander in Baidoa (Region Bay) mehrfach mit Granaten. Die Sicherheitskräfte verhafteten am 06.12.18 zahlreiche Personen. Al-Shabaab-Kämpfer griffen am 06.12.18 einen Militärstützpunkt des Bundesstaates Jubbaland in Beled Hawo (Region Gedo) an; mindestens fünf Soldaten starben. Mit einem Luftschlag töten US-Streitkräfte bei Basra (Region Middle Juba) am 08.12.18 vier Kämpfer der Al-Shabaab. Togo Tote bei Protesten Am 08.12.18 kam es in der Hauptstadt Lomé und anderen Städten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Regierung hatte vom Oppositionsbündinis C14 zwischen dem 08. und 18.12.18 geplante Demonstrationen verboten. Sicherheitskräfte gingen gegen Oppositionsanhänger vor, die sich trotzdem versammelten. Dabei wurden in Lomé mindestens zwei Menschen getötet. Tunesien Lehrerproteste Medienberichten zufolge protestierten tausende Lehrer in mehreren Städten gegen niedrige Löhne. Einige boykottierten die Beaufsichtigung von Prüfungen. Bereits im November 2018 kam es zu einem Streik von Angestellten des öffentlichen Dienstes. Ukraine Blockade der Straße von Kertsch teils aufgehoben Nach Mitteilung des ukrainischen Verkehrsministers Wladimir Omeljan vom 04.12.18 ist die von Russland gesperrte Meeresenge von Kertsch teilweise wieder freigegeben. Auf dem Seeweg wieder erreichbar sind die Häfen von Mariupol und Berdjank am Nordufer des Asowschen Meeres. Die Ukraine sprach von einem Einlenken Russlands und verwies auf die eindeutige internationale Reaktion sowie die Aufmerksamkeit ausländischer Medien. Russland hatte den Rückstau der auf die Einfahrt ins Asowsche Meer wartenden Schiffe mit schlechtem Wetter begründet. 6
Usbekistan Baptistengemeinde durchsucht Den Angaben der christlichen Menschenrechtsorganisation Forum 18 zufolge kam es am 25.11.18 zu einer Razzia in einer Baptistengemeinde in Taschkent. Die Sicherheitsbehörden konfiszierten Literatur und DVDs. Vierzehn Gemeindemitglieder wurden verhört. Von offizieller Seite gab es keine Erklärung für die Durchsuchung. Laut einigen Mitgliedern der Baptistengemeinde habe der örtliche Polizeichef verhafteten Baptisten gedroht, dass erst mit einer offiziellen Registrierung der Gemeinde solche Durchsuchungen einstellt werden würden. Eine Registrierung lehnt die Baptistengemeinde ab, da sie staatliche Einflussnahme befürchtet. Gruppe 62 - Informationszentrum Asyl und Migration Briefing-Notes informationsvermittlungsstelle@bamf.bund.de 7
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