Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020
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Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 LINZER KLANGWOLKEN 2020 PRÄSENTIERT VON SPARKASSE OÖ UND LINZ AG INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2020 HÖHEPUNKTE Kreative Kraft aus der Region, große künstlerische Expertise und besonders viel Interaktion mit der oberösterreichischen Bevölkerung - das Brucknerhaus Linz schafft gemeinsam mit heimischen KünstlerInnen und den Kooperationspartnern Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und Ars Electronica auch in außergewöhnlichen Zeiten Einzigartiges. Begleitend zur Präsentation der Linzer Klangwolken 2020 geben Bürgermeister Klaus Luger und Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum zudem einen Ausblick auf Höhepunkte des Internationalen Brucknerfests Linz 2020: "Kontroverse - Bruckner und seine Zeit(genossen)". IHRE GESPRÄCHSPARTNER/INNEN: Klaus Luger, Bürgermeister der Stadt Linz Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Brucknerhaus-Intendant Mag. Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende Sparkasse OÖ Mag. Kurt Rammerstorfer, Landesdirektor ORF Oberösterreich Mag. Brigitte Hütter, MSc, Rektorin der Kunstuniversität Linz Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter Ars Electronica und das Künstlerische Team der Linzer Klangwolke 2020: Peter Androsch Sam Auinger Wolfgang Dorninger Gitti Vasicek Für Rückfragen: Mag. Valerie Himmelbauer, Pressesprecherin & PR Brucknerhaus Linz Tel.: 0732 / 7612 2126 | Mobil: 0664 / 88 89 33 50 | E-Mail: valerie.himmelbauer@liva.linz.at 2
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 LINZER KLANGWOLKEN 2020 PRÄSENTIERT VON SPARKASSE OÖ UND LINZ AG "Die Corona-Krise hat uns in den vergangenen Wochen viel abverlangt. Umso mehr freut es mich, dass das Team der LIVA eine großartige Lösung für die Abhaltung der Klangwolke im September gefunden hat. Unter diesen Umständen sowie den ungewohnten Gegebenheiten haben die Künstlerinnen und Künstler eine Klangwolke kreiert, die sicherlich den hohen Erwartungen der Besucherinnen und Besucher entspricht. Die Klangwolke ist ein wichtiger Botschafter der Stadt Linz und begeistert jedes Jahr tausende Menschen." Klaus Luger (Bürgermeister der Stadt Linz) "Die Klangwolke 2020 wird - corona-bedingt - anders, aber sie wird keine 'Klangwolke light'. In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center und der Kunstuni Linz haben wir ein Konzept erarbeitet, dass früher oder später wahrscheinlich auch so umgesetzt worden wäre, zu dem uns aber die aktuellen Umstände nun schon früher inspiriert haben. Die Klangwolke 2020 geht 'back to the roots'. 1979, bei der allerersten Klangwolke, wurde ganz Linz mit Hilfe des ORF- Radios mit Bruckners 8. Sinfonie beschallt. Auch 2020 ist der eigentliche Star der Klangwolke die Stadt Linz. Aber dank neuer Technologien wird die Klangwolke 2020 zugleich etwas ganz Neues sein. Sie vereint Tradition und Fortschritt - also genau das, wofür auch Linz und Oberösterreich stehen." Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Brucknerhaus-Intendant "Seit mittlerweile 5 Jahren sind wir verlässlicher Ermöglicher der Linzer Klangwolken. Auch heuer werden wir Kulturgenuss für alle Menschen möglich machen. Von OberösterreicherInnen für OberösterreicherInnen - KünstlerInnen aus OÖ haben sich dieses Jahr ein ganz besonderes Programm für die ZuhörerInnen überlegt. Sie haben die große Herausforderung angenommen, ein neues, kreatives Format für diese traditionsreiche Klangwolke zu entwickeln und Linz über mehrere Wochen hinweg erklingen zu lassen. Alle sind eingeladen mitzumachen, das macht die Linzer Klangwolke zu einem verbindenden Erlebnis für uns alle." Mag. Stefanie Christina Huber (Vorstandsvorsitzende Sparkasse OÖ) "Die LINZ AG sorgt in diesen herausfordernden Zeiten als modernes Dienstleistungsunternehmen für die sichere Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden. Als verlässlicher Partner, der fest in der Region verankert ist, ermöglichen wir auch weiterhin Kunst und Kultur zu erleben und wollen damit zur Steigerung der Lebensqualität beitragen. Gerade für uns als innovatives Unternehmen ist es eine Freude, diese etwas andere, neuartige Klangwolke zu unterstützen. Denn mithilfe moderner Technik kehren wir wieder zurück zu den Wurzeln der Klangwolke und können gemeinsam ein Hörerlebnis der besonderen Art gestalten." DI Erich Haider, MBA (Generaldirektor der LINZ AG) ... 3
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 "Spektakulär, fulminant und aus dem österreichischen Kultursommer nicht mehr wegzudenken: Seit mehr als vier Jahrzehnten verzaubert die Linzer Klangwolke, das künstlerische Wahrzeichen der Stadt an der Donau, Jung und Alt. Wir wünschen allen Beteiligten gutes Gelingen und den Besucherinnen und Besuchern unvergessliche Impressionen auf einem der größten Open-Air-Festivals Europas!" Mag. Günther Erhartmaier (Landesdirektor der Wiener Städtischen Versicherung OÖ) "Die Klangwolke geht 2020 zurück zu ihren Wurzeln. Was im September 1979 mit tausenden Radiogeräten in den Fenstern der LinzerInnen begonnen hat, findet 41 Jahre später in diesem herausfordernden Jahr eine neue Qualität. Als Mitinitiator der Klangwolke ist ORF Oberösterreich auch heuer ein verlässlicher Medienpartner. Das Team des Landesstudios wird die Klangwolke in bewährter Weise trimedial im Radio, im Fernsehen sowie im Internet begleiten, um das kulturelle Großereignis direkt zu den Menschen nach Hause zu bringen." Mag. Kurt Rammerstorfer (Landesdirektor ORF Oberösterreich) "Die Klangwolke bewegt die Massen, auch virtuell. Als das gesellschaftliche Ereignis der Stadt ist ihre Strahlkraft enorm, gerade in Zeiten wie diesen wichtig und wertvoll. Für die Kunstuniversität ist es daher nur logisch, mit AbsolventInnen und Kunstschaffenden als Partner mit an Bord zu sein. Gemeinsam wollen wir an- und aufregen, Diskurse anstoßen und freilich auch unterhalten." Mag. Brigitte Hütter, MSC (Rektorin der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz) "Die Klangwolke 2020 wird aus der Sicht von Ars Electronica ein besonders attraktives Ereignis, da sie die ganze Stadt mit einbezieht und so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Formen der Vernetzung und des Miteinander liefert. Gemeinsam mit dem Ars Electronica Festival wird die heurige Linzer Klangwolke auch zu einem internationalen Event, da sich die vielen Außenstellen des internationalen AE-Netzwerks an vielen einzelnen Projekten beteiligen können und so die großartige Ideenwelt der Klangwolke sich von Linz aus, überall manifestieren kann. Das Ars Electronica Center, als zentrales Gebäude an der Donau, wird dabei selbst zu einem aktiven Ort werden." Gerfried Stocker (Künstlerischer Leiter Ars Electronica) 4
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 SOUNDING LINZ - DIE LINZER KLANGWOLKE 2020 PRÄSENTIERT VON SPARKASSE OÖ UND LINZ AG War's das schon mit Corona? Niemand weiß es. Weil in dieser Situation die Gesundheit des Publikums oberste Priorität hat, ist heuer nicht an eine Linzer Klangwolke im gewohnten Format mit mehr als 100.000 Menschen im Donaupark und großem Abschlussfeuerwerk zu denken. Dennoch nimmt die LIVA entschlossen die Herausforderung an, eine Klangwolke zu kreieren, die sich auch unter den gegenwärtigen Umständen realisieren lässt und kreativ mit den ungewohnten Gegebenheiten umgeht. Peter Androsch, Sam Auinger, Wolfgang "Fadi" Dorninger und Gitti Vasicek - vom Klangwolken-Veranstalter LIVA mit der "situationskompatiblen" Konzeption und Inszenierung betraut - sehen in einer solchen "alternativen" Klangwolke eine große Chance. Die Chance nämlich, zu den Wurzeln der Klangwolke zurückzukehren und die BewohnerInnen von Linz einzuladen, ihre Stadt und ihren Lebensraum neu zu (er-)hören. 1979: DIE STADT HÖRT BRUCKNER Die erste Klangwolke 1979 - der blutjunge Sam Auinger wirkte als Assistent mit - war etwas, das in der Kunst als "soziale Skulptur" bezeichnet wird: ORF Radio Oberösterreich übertrug eine Aufnahme von Anton Bruckners 8. Sinfonie, und die LinzerInnen folgten zu Tausenden dem Aufruf, ihre Radiogeräte ins offene Fenster zu stellen und die Musik zusammen mit überall in der Stadt platzierten Soundsystemen als "Klangwolke" in den Abendhimmel aufsteigen zu lassen. Sonst: kaum Show und kaum Effekte. Die Folge: Die Stahlstadt Linz entdeckte sich als Kulturstadt. So wie Anton Bruckner hier in Vergangenheit und Zukunft zugleich schaut und hört, gestalten Androsch, Auinger, Dorninger und Vasicek mit der Linzer Klangwolke 2020 sowohl eine Reverenz an epochemachende Klangwolken der letzten 41 Jahre als auch ein Kunstwerk der Zukunft, das die internationalen Tendenzen von Klangkunst und akustischer Ökologie zusammenführt. 2020: DIE STADT HÖRT SICH SELBST Auch Sounding Linz ist wieder als eine "soziale Skulptur" gedacht. In Rückbindung an den zentralen Satz der Linzer Kulturpolitik ab den späten 1970er-Jahren, "Kultur für alle!", können alle die Linzer Klangwolke 2020 mitgestalten, indem sie ab 9. Juli 2020 auf soundinglinz.at Klänge und Geräusche aus dem Linzer Stadtgebiet posten. Die Linzer Klangwolke 2020 beginnt also schon am 9. Juli, und zwar mit und auf soundinglinz.at! SOUNDING LINZ Die Linzer Klangwolke 2020 ist ein Kunstwerk des 21. Jahrhunderts: ökologisch - partizipativ - nachhaltig. Sounding Linz baut sich vom 9. Juli bis zum 12. September 2020 als ein großes Crescendo langsam, aber stetig auf. Die Linzer Klangwolke 2020 am 12. September ab 20 Uhr 5
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 ist der Höhepunkt dieses mehrteiligen Prozesses: Mapping - Markierungen - Klangwolkentag - Klangwolke und soundinglinz.at als Archiv und Forschungsplattform für die Zeit danach. Das Klangwolken-Team arbeitet mit vielen Linzer Kreativen an einer - akustisch-visuellen - Liebeserklärung an die Stadt. Mehr als einhundert Linzer StudentInnen und KünstlerInnen werden an Sounding Linz beteiligt sein, sei es im virtuellen oder realen Raum. WANN PASSIERT WAS? Ab 9. Juli: Mapping Ab dem 9. Juli 2020 können auf soundinglinz.at Audio- bzw. Videoaufnahmen sowie kurze Texte und auch veranschaulichende Fotos zu Klängen und Geräuschen im Linzer Stadtgebiet gepostet werden: kleine Reportagen zu bestimmten akustisch bemerkenswerten Orten; "Hör- Schnappschüsse"; Sounddokumentationen und kurze "Hör-Filme". Jedes Smartphone kann und bietet alles, was dafür notwendig ist. Jede und Jeder darf und soll mitmachen. Erlaubt ist alles, was hörbar ist. Nicht nur das Wohlklingende und das ganz Besondere sind gefragt. Gefragt sind ebenso der Misston, der Lärm, das Banale, das Alltägliche, das ganz Normale, das vermeintlich akustisch Unscheinbare. Zu entdecken gibt es Podcasts, Field Recordings, Videos, Fotos, Texte und Klangspaziergänge Auf der Website werden alle Schallereignisse auf einer Stadtkarte von Linz verortet, sprich, als Punkte eingetragen und mit den dazu geposteten Daten verknüpft. Damit soundinglinz.at nicht für fragwürdige oder gar illegale Zwecke missbraucht wird, ist eine Onlineredaktion als Prüfinstanz vorgeschaltet. Eine Auswahl dieser Punkte wird zu Hör-Wanderwegen verbunden, die sich real in der Stadt begehen und erlauschen lassen. Damit sich soundinglinz.at zum offiziellen Projektstart schon als kleines Paradies der akustischen Artenvielfalt von Linz präsentiert, ging ein großes Klangwolken-Team bereits vorab auf Soundexpedition und hat begonnen, die Website zu befüllen. LKL - Lieblingsklang Linz Gefragt ist dezidiert auch der individuelle und ganz persönliche "Lieblingsklang Linz". Möglichst viele Menschen sollen ihren Lieblingsklang in Linz nennen. Aus den Nennungen wird eine Word-Cloud, ein visualisiertes akustisches Profil der Stadt erstellt. Der "Lieblingsklang Linz" kann per E-Mail oder telefonisch genannt werden: brucknerhaus@liva.linz.at, Klangwolkentelefon +43 (0) 732 7612 1000 6
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 Ab 15. August: Markierungen Vom 15. August bis zum 12. September werden im gesamten Linzer Stadtgebiet akustisch besonders interessante Schallquellen und Orte mit Klangfahnen und anderen Mitteln visuell markiert, um Hörbares sichtbar zu machen. In diesem Zeitraum werden zu verschiedenen Themen und in verschiedenen Stadtteilen Klangspaziergänge angeboten. Markierungen und Klangspaziergänge sind akustische "Tropfen", die sich mit vielen anderen bis zum 12. September zur Linzer Klangwolke 2020 verdichten. 12. September: Klangwolkentag Zwischen den Dämmerungen intensiviert sich am Klangwolkentag das inszenierte akustische Geschehen in Linz. Bereits ab dem frühen Morgen heißt es: Ohren spitzen, hören gehen! Androsch, Auinger, Dorninger und Vasicek nutzen an diesem Tag den im Sommer aufgetürmten Soundmaterialberg für ihre Kompositionen und akustischen Interventionen bzw. Installationen - mit der geballten Erfahrung von jahrzehntelanger Arbeit in der Schallkunst und -forschung, am Theater sowie des audiovisuellen Gestaltens. Erst mit dem Dunkelwerden - nach der fernsehgerechten Klangwolkenstunde am Abend - verschwinden die Klänge in der Stille der Nacht. Beispiele: Die Klangwolkenhörner bespielen Teile des Stadtgebietes und verweisen auch auf die Schiffs- und Nebelhörner der Donauschiffe. Eine Reverenz an Alvin Currans legendäre Klangwolke Waterworks aus dem Jahr 1987. Während der Klangwolke bilden die Hörner ein zentrales Klangelement. Die Klingelwellen fließen durch die Stadt: ein vielstimmiger Akkord als "soziale Installation" und alle sind eingeladen mitzufahren. Es gibt einen eigenen Parcours mit akustischen Überraschungen und Entdeckungen. Die Klingelwellen klingen auch während der Klangwolke ab 20 Uhr. 7
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 12. September, 20 Uhr: Klangwolke Die Stunde mit Klängen und Bildern Ab 20 Uhr gibt es zur gewohnten Klangwolken-Zeit eine durchgestaltete Inszenierung des Linzer Stadtklangs, die per Livestream und möglicherweise durch andere Medien und auf anderen Kanälen (z. B. ORF III, ARTE, 3sat etc.), in jedem Fall aber TV- gerecht übertragen und zusätzlich zu den faszinierenden Klängen natürlich auch eindrucksvolle Bilder bieten wird. Im Sinne der "sozialen Skulptur" wirken an dieser Inszenierung möglichst viele LinzerInnen und auch zahlreiche lokale sowie regionale KünstlerInnen mit. Beispiele: Die Radiowolke verweist auf die erste Linzer Klangwolke 1979. Auch 2020 sind alle LinzerInnen aufgerufen, ihre Radios, Smartphones oder Bluetooth-Lautsprecher ins offene Fenster zu stellen und die Radioübertragung der Klangwolken-Sounds in den Abendhimmel über Linz aufsteigen zu lassen. In Linz gibt es unzählige hohe Gebäude, Türme oder Anhöhen. Hundert BlechbläserInnen auf hundert Türmen nützen das, um von hoch oben ein Klangnetz über die Stadt zu spannen. Das imposante Stadion auf der Gugl strahlt, weithin sichtbar, von oben über die Stadt. Es schallen der Sound von tausend Bällen, eine "klingende Torwand" und Fangesänge (über die Tonanlage) aus dem glühenden Stadion. Zu den weiteren Klangereignissen und -orten zählen: • zehn Juwelen (Mariendom, Brucknerhaus Linz, LENTOS Kunstmuseum, Venusgarten etc.) • Doppler-Sinfonie • Besenballett • der Freinbergtunnel und viele mehr 8
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 NACHHALTIGKEIT Die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz fungiert nicht nur als eine/r der KooperationspartnerInnen der Linzer Klangwolke 2020, sondern stellt einen gewichtigen Teil der Mitwirkenden, seien es Lehrende, AbsolventInnen oder Studierende. Nach dem 12. September wird soundinglinz.at von der Kunstuniversität als Archiv und Forschungsplattform weiterbetrieben. Außerdem fließt das gesammelte Material auch den wichtigsten internationalen Websites in Sachen Soundmapping und Acoustic Ecology zu. Auf diese Weise wird die Linzer Klangwolke 2020 zu einer Art Weltereignis. Die Hörstadt, das im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009 gegründete Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft, fungiert - nicht nur durch die Person von Peter Androsch - als weiterer Kooperationspartner. Wir brauchen Ihre Hilfe, um die Menschen aufzurufen, bereits ab 9. Juli 2020: • auf soundinglinz.at Ihre Beiträge zu posten • den "Lieblingsklang Linz" an brucknerhaus@liva.linz.at zu mailen • oder am Klangwolkentelefon unter +43 (0) 732 7612 1000 zu nennen. Bis 12. September werden wir für weitere Mitmachaktionen noch um Ihre Unterstützung bitten, damit die entsprechenden Aufrufe möglichst viele Menschen erreichen. Für Ihre tatkräftige Mithilfe schon im Voraus ganz herzlichen Dank! KÜNSTLER/INNEN-BIOGRAPHIEN Peter Androsch Den in Wels Geborenen kann man getrost als Schallkünstler bezeichnen: Schall hören, verstehen, gestalten, festhalten. So ergeben sich als Arbeitsfelder Musik, akustische Ökologie, Sprache und Schallaufzeichnung (als Hör- und Sehdokument). Androsch ist überzeugt, dass man von der Welt oft mehr erfährt, wenn man genau zuhört als wenn man genau hinsieht. Als musikalischer Leiter von Linz09 gründete er die Hörstadt, das Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft. Androsch ist Lektor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und als Musiker, Komponist, Raum- und Schriftkünstler, Forscher und Vortragender international tätig. | peterandrosch.at Sam Auinger, geboren in Linz, ist ein international aktiver Komponist und Klangkünstler. In seinen Arbeiten ist das Hörbare immer Emotion und Information, ob zusammen mit Bruce Odland bei Symphony of Resonances in Thessaloniki (documenta 14) oder als erster Stadtklangkünstler in Bonn. Der konkrete Ort ist dabei für Auinger stets Ausgangspunkt und Rahmen zugleich. Neben seinem künstlerischen Wirken arbeitet er mit StadtplanerInnen und ArchitektInnen, hält Vorträge und leitet Workshops. Hierbei legt er in allen Entwurfs- und Planungsprozessen großen Wert auf persönliche Erfahrungen vor Ort und propagiert ein Denken mit den Ohren. | samauinger.de Wolfgang Dorninger Für den gebürtigen Linzer steht der Klang im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Ganz gleich, ob als Betreiber des Labels base[records], als Musiker und Komponist für Liveacts wie Dorninger, Wipeout, The Smiling Buddhas (früher mit Josef K. Noyce, Monochrome Bleu), 9
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 Sounddesigner, Klangkünstler oder Lektor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Er pendelt mühelos zwischen diametral entgegengesetzten Welten, der algorithmischen Klangerzeugung und konkreten Klängen. Seine Anordnungen reichen von Raum-Klang-Installationen, multimedialen Performances und akustischen Präsentationen bis hin zu Theatermusik und Techno. | dorninger.servus.at Brigitte Vasicek Nach dem Abschluss einer Tapisserie-Lehre studierte die Künstlerin an der heutigen Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz in der Meisterklasse für Visuelle Gestaltung bei Laurids Ortner. Vasicek arbeitete unter anderem als Initiatorin, Produktionsleiterin und Kuratorin für die Ars Electronica, das Festival der Regionen und die Stadtwerkstatt. Seit 2005 ist sie Professorin für Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz. Schwerpunkte Ihrer Arbeit sind die Frauen- und Geschlechterforschung sowie Gleichstellungsfragen (etwa in der Initiative Feminismus und Krawall oder der Vernetzungsstelle FIFTITU%), wofür sie 2018 mit dem Käthe-Leichter-Preis der österreichischen Bundesregierung ausgezeichnet wurde. 10
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2020 KONTROVERSE - BRUCKNER UND SEINE ZEIT(GENOSSEN) Das Internationale Brucknerfest Linz macht heuer den musikhistorisch bedeutsamen ästhetisch-ideologischen Parteienstreit zwischen "Neutönern" und "Akademikern" zum Thema. Die 27 Veranstaltungen, die zwischen 4. September und 11. Oktober stattfinden, zeichnen dabei zugleich ein musikalisches Porträt Wiens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Denn 1869 bezog nicht nur Johannes Brahms seinen ständigen Wohnsitz in Wien, ein Jahr zuvor war auch Anton Bruckner von Linz in die Kaisermetropole übersiedelt. Aber vertraten sie tatsächlich diametral entgegengesetzte Positionen? Immerhin komponierten Bruckner wie Brahms Sinfonien, denen kein explizites Programm zugrunde lag. Spätestens nach der Uraufführung seiner 3. Sinfonie jedoch, in der er sich (scheinbar) als Wagnerianer zu erkennen gegeben hatte, wurde auch Bruckner den "Neutönern" zugeordnet. Ob die Fronten zwischen den verfeindeten Lagern wirklich so eindeutig verliefen, wird das Brucknerfest 2020 möglicherweise zu klären helfen. BRAHMS VERSUS BRUCKNER In mehreren Konzerten werden Kompositionen Bruckners unmittelbar mit denen seines Antipoden konfrontiert. Im Sinfonien-Zyklus treffen dabei sogar Werke bzw. Werkfassungen aufeinander, die zeitgleich (in Wien) erstaufgeführt wurden: So bringen das Bruckner Orchester Linz und Markus Poschner im ersten ihrer beiden Konzerte Brahms' 3. und Bruckners 6. Sinfonie (13.9.), im zweiten Bruckners 3. und Brahms' 2. Sinfonie zur Aufführung (24.9.). Pietari Inkinen, der heuer mit Wagners Der Ring des Nibelungen in Bayreuth hätte debütieren sollen, nimmt sich im Rahmen der Klassischen Klangwolke der 4. Sinfonie von Brahms und Bruckners 7. Sinfonie an (19.9.). Auf Originalinstrumenten, gespielt von Le Cercle de l'Harmonie unter Jérémie Rhorer, erklingen die 1. Sinfonie von Brahms und Bruckners 2. Sinfonie (3.10.). Auch die vier Kirchenkonzerte bringen Werke der beiden Kontrahenten zu Gehör, so das Konzert des englischen Spitzenensembles The Sixteen am 26.9. im Mariendom oder das Konzert des weltweit gefeierten Tenebrae Choir am 18.9. im Alten Dom. An diesem Abend steht außerdem Josef Gabriel Rheinbergers Cantus Missae auf dem Programm, die "schönste reine Vokalmesse des 19. Jahrhunderts". Auch andere Komponisten, die einer der beiden Fraktionen zugeordnet werden können, sind im Programm des Brucknerfests vertreten: Robert Fuchs etwa mit der seinerzeit überaus populären Serenade Nr. 2 für Streichorchester, gespielt von der Festival Sinfonietta Linz unter Howard Griffiths (27.9.), oder Franz Liszt mit der "Dante-Sinfonie" unter Martin Haselböck (7.10.). HOCHKARÄTIG BESETZTES BRUCKNERFEST Lang ist die Liste der internationalen Stars, die beim Brucknerfest 2020 vertreten sind. Mauro Peter, der Tamino der Salzburger Festspiele, gibt einen Liederabend (15.9.), Thomas Quasthoff präsentiert sein neues Jazz-Programm (17.9.), die Weltklasseklarinettistin Sharon Kam spielt Reinecke, Brahms und Gade (25.9.), Sir Antonio Pappano bringt "sein" Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia nach Linz (30.9.), Kit Armstrong präsentiert sich mit 11
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 dem Gesamtwerk des jung verstorbenen Liszt-Schülers Julius Reubke an einem Abend als Pianist und als Organist (5.10.), und schließlich stellt das Minguet Quartett mit Starbratschist Gérard Caussé in einem Kammerkonzert Streichquintette von Brahms und Bruckner einander gegenüber (8.10.). Ein besonderer Höhepunkt verspricht das festliche Abschlusskonzert in der Stiftsbasilika St. Florian zu werden: Christoph von Dohnányi wird mit dem Bruckner Orchester Linz sowie den SolistInnen Jacquelyn Wagner und Michael Volle an Bruckners Todestag über dessen Sarkophag das Deutsche Requiem seines Rivalen Brahms aufführen (11.10.). INTERNATIONAL RENOMMIERTE INTERPRETINNEN Auch diesmal konnten für die spannenden Konzertprogramme wieder zahlreiche international renommierte InterpretInnen wie die Dirigenten Christoph von Dohnányi, Pietari Inkinen, Jérémie Rhorer, die Weltklasseklarinettistin Sharon Kam, die Cello-Shootingstars Julia Hagen und Kian Soltani oder die Ausnahmepianisten Kit Armstrong und Aaron Pilsan gewonnen werden. Zudem sind mit dem Tenebrae Choir und The Sixteen zwei der besten Vokalensembles der Welt erstmals in Linz zu erleben. Internationale Starsänger wie Thomas Quasthoff, Michael Volle und Mauro Peter, gefragte Kammermusikformationen wie das Minguet Quartett und das Oliver Schnyder Trio sind ebenso vertreten wie das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner oder Schauspielstars wie Wolfgang Böck und Thomas Thieme. JUWELEN DER MUSIK Wie schon in den vergangenen Jahren werden im Festival natürlich nicht nur Werke Bruckners zu hören sein. Neben seinem angeblichen Antipoden Brahms sind viele weitere Zeitgenossen Bruckners mit ihren Kompositionen in den Programmen vertreten, darunter bekannte Namen wie Antonín Dvořák, Franz Liszt, Camille Saint-Saëns oder Richard Strauss, aber auch (neu) zu entdeckende wie Julius Reubke, Joachim Raff, Johann von Herbeck oder Carl Reinecke. Freuen Sie sich auf ein vielfältiges und anregendes Brucknerfest 2020, denn so haben Sie Bruckner und seine Zeit(genossen) noch nie gehört! KLASSISCHE KLANGWOLKE 2020 PRÄSENTIERT VON SPARKASSE OÖ UND LINZ AG Samstag, 19. September 2020, 19:30 Uhr Brucknerhaus Linz, Großer Saal BRAHMS-/BRUCKNER-ZYKLUS II Johannes Brahms' 4. Sinfonie und Anton Bruckners 7. Sinfonie wurden am 17. Jänner bzw. am 21. März 1886 von den Wiener Philharmonikern unter dem Dirigat von Hans Richter zur Wiener Premiere gebracht. Brahms erzielte mit seiner heute allgemein als Meisterwerk bewunderten Sinfonie, die seine letzte bleiben sollte, allenfalls einen Achtungserfolg, und selbst sein treuer Kritiker-Freund Eduard Hanslick tat sich zunächst ungewohnt schwer mit dem Werk, dem er "ans Herbe streifende[n] Frost" attestierte. Noch nach einer Aufführung am 2. Jänner 1887 konnte Bruckner nicht ohne Genugtuung vermelden: "4. Sinf. v. Brahms gestern gräßlich durchgefallen." Bruckner dagegen brachte sein immerhin schon neuntes sinfonisches Werk endlich den Durchbruch zum international anerkannten Komponisten. Der Erfolg der Sinfonie, den auch 12
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 Hanslicks abschätzige Bemerkung, sie sei eine "symphonische Riesenschlange", nicht schmälern konnte, machte ihn zur musikalischen Ikone der "Neudeutschen", die sein Schaffen "zum sinfonischen Gegenentwurf von Brahms" (v-)erklärten. Dies geschah nicht zufällig erst nach Wagners Tod, dessen Andenken Bruckner das Adagio der ‚Siebten‘ als "Trauermusik" widmete. Ein Werk also, für das Pietari Inkinen ein geradezu idealer Interpret ist, auch wenn sein Bayreuth-Debüt nicht wie geplant im Sommer 2020 stattfinden kann. PROGRAMM Johannes Brahms (1833-1897) Sinfonie Nr. 4 e-moll, op. 98 (1884-85) - Pause - Anton Bruckner (1824-1896) Sinfonie Nr. 7 E-Dur, WAB 107 (1881-83) BESETZUNG Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern Pietari Inkinen | Dirigent DOPPELKLICK ZUM GLÜCK - KINDERKLANGWOLKE 2020 PRÄSENTIERT VON SPARKASSE OÖ UND LINZ AG Sonntag, 13. September 2020 "Die Kinderklangwolke geht auf Wanderschaft!", verkündet der künstlerische Vorstandsdirektor der LIVA Dietmar Kerschbaum. "Das Jahr 2020 hielt bisher viele Veränderungen für uns bereit, auf die es zu reagieren galt. Somit entstand in Zusammenarbeit mit dem Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel die Idee, wir kommen zu euch, nämlich genau dann, wenn der Virus euer Kommen nicht zulässt und wir bringen die Kinderklangwolke auf zwei unterschiedliche Standorte!" Unter dem Titel "Doppelklick zum Glück" schafft die Kinderklangwolke 2020 dabei eine künstlerische Auseinandersetzung mit digitalen und analogen Erlebnissen. Wir erlebten in den letzten Monaten eine herausfordernde Zeit, die unsere Kommunikation in eine digitale Welt führte. Fantastisch, was die Technologie schon alles kann, doch dieses ureigenste Erlebnis und Spüren einer Livedarbietung, welches Genre auch immer, schafft nur die analoge Welt. Die große Herausforderung wird denn auch die Veranstaltungsorganisation unter den Covid-19-Bedingungen sein. Somit wandelt sich die Kinderklangwolke heuer zu einem Hybrid, der sowohl live als auch digital erlebbar wird: Am 13. September 2020 erfahren Sie mit ihren Liebsten eine neue Form der Kinderklangwolke, eine am Vormittag und eine am Nachmittag. Lassen sie sich zum "Glück" inspirieren! 30 Jahre Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel wird sich an diesem Tag bemerkbar machen. Am Ende ist dann eines klar, wir lieben Kultur - zum Angreifen und Mitmachen! 13
Brucknerhaus Linz | Mediengespräch, 9. Juli 2020 Idee, Konzept & Umsetzung: Nicole Wegerer-Jeschke Komposition: Florian Wöss Puppenspiel: Gerti Tröbinger Videoproduktion: Patrick Schmid Laufend aktualisierte Informationen auf www.kuddelmuddel.at Die Programme und die Durchführung sämtlicher Konzerte des Internationalen Brucknerfestes Linz 2020 sowie der Linzer Klangwolken 2020 präsentiert von Sparkasse OÖ und LINZ AG stehen unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gesundheitspolitischen Auflagen der Bundesregierung. 14
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