Chemieplattform Carling- die Umwelt im Warndt im Blick - Saarland.de
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Miteinander statt übereinander reden Saubere Luft zum Atmen ist neben einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserver- sorgung, die im Saarland zu 100 Prozent aus Grundwasservorkommen gespeist wird, unser wichtigstes Gut. Daher liegen mir diese beiden natürlichen Schutzgüter ganz besonders am Herzen. Ich kann vor diesem Hintergrund durchaus nachvollziehen, dass die Chemieplattform Carling seit jeher aufgrund ihrer grenznahen Lage Bedenken und Ängste bei der saarländischen Bevölkerung auslöst. Mein Ministerium nimmt diese Sorgen sehr ernst. Bereits seit Jahren wird daher die Entwicklung der Luftqualität im Warndt und seinen Anrainer- kommunen sehr intensiv überwacht. Die hoch qualifizierten Kollegen im entsprechenden Fachreferat meines Hauses begleiten die Veränderungen auf der Plattform darüber hinaus aktiv. Sie konnten auch erreichen, dass ein fachlicher Austausch stattfindet, obwohl es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt. Seit 2013 haben wir die Luftqualitätsmessungen im Warndt deutlich aus- gebaut und Studien zu möglichen denkbaren Umweltbelastungen auf den Weg gebracht. Dabei hat sich bis heute herausgestellt, dass es keine Hinweise auf eine besondere Belastung der Warndtregion gibt. Die Luft- qualität ist vergleichbar mit den anderen ländlichen Gegenden im Saarland. Nach dem Motto „Miteinander statt übereinander reden“ haben wir die Kommunikation mit der französischen Seite erheblich ausgeweitet. Dazu gehört auch eine umfassende Informationsweitergabe an die Bevölke- rung, wenn es um Genehmigungsverfahren geht. Wir wollen für eine größtmögliche Transparenz sorgen. Die vorliegende Broschüre soll Sie über die Ergebnisse und Studien, sowie die ergriffenen Maßnahmen für eine umfassende Kommunikation zwischen den beiden Grenzregionen informieren. Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. Ihr Reinhold Jost Minister für Umwelt und Verbraucherschutz 2 • Vorwort des Ministers
1. Chemesis, die Chemie- und Industrieplattform von Carling - St. Avold Nord Auf der französischen Chemie- und Industrieplattform Carling / St. Avold Nord mit dem Namen Chemesis, sind mehrere Unternehmen tätig. Sie befindet sich wenige Kilometer von der deutschen Grenze im Warndt entfernt. Zurzeit sind 12 Unternehmen in den Bereichen Chemie, Energie und Materia- lien tätig: Afyren Neoxy, Air Liquide, Altuglas International, Arkema, Cokes de Carling, Gazel Energie Génération, Metex Nøøvista, Protelor, SNF SA, SNF Coagulants, TotalEnergies und Total Direct Energie. Die Produktpalette von TotalEnergies umfasst auf der Chemieplattform vor allem verschiedene Kunststoffe und Harze, welche z.B. zur Herstellung von Joghurtbechern oder Teilen für die Automobilindustrie bzw. für die Medizinbranche verwendet werden. Die Firma ARKEMA stellt u.a. Rohstoffe für die Bau-, die Kosmetikindustrie sowie Druckereien her. Außerdem werden hier Materialien für die Produktion von Hygieneartikeln (Bsp.: Superabsorber für Babywindeln) hergestellt. Für den Betrieb des Kohleblocks des Kraftwerks Emile Huchet ist Gazel Energie verantwortlich, während die neueren Gasblöcke des Kraftwerks inzwischen von Total Direct Energie betrieben werden. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Industrie- und Chemieplattform immer wieder neu aufgestellt, angefangen bei der Carbochemie über die Petrochemie bis hin zu Zukunftsfeldern wie der grünen Chemie. Viele ältere Anlagen wurden stillgelegt. In der Folge hat auch der Ausstoß an Schadstoffen stark abgenommen. Chemieplattform Carling / St. Avold Nord • 3
NMVOC t/Jahr 700 600 500 400 300 200 100 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 TotalEnergies-Ausstoß von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen ohne Methan (NMVOCs) (Tonnen pro Jahr) – Daten von www.georisques.gouv.fr Benzol t/Jahr 25 Benzol t/Jahr 20 2004 8,6 2005 122 15 2006 50,6 10 2007 57,1 2008 37,1 5 2009 11,3 2010 24,1 0 2011 16,4 2012 2013 18,12014 2015 2016 2017 2018 TotalEnergies-Ausstoß von Benzol (Tonnen pro Jahr) – Daten von www.georisques.gouv. Um die Attraktivität der Plattform zu steigern, arbeitet Chemesis daran, neue Projekte und neue Industrien für die noch vorhandene bzw. durch Stilllegungen wieder freiwerdende Industriefläche anzuwerben. Einige NMVOC t/Jahr neu entstandene Unternehmen haben sich bereits auf der Plattform 700hat das Unternehmen METEX Nøøvista vor kurzem seine angesiedelt: So Fabrik in Betrieb 600 genommen, während sich die Anlage von AFYREN Neoxy derzeit im Bau500 befindet. Beide Unternehmen stellen Grundbausteine mit- tels biotechnologischer Verfahren aus nachwachsenden Rohstoffen her, 400 hauptsächlich für die Bereiche Kosmetik und Tiernahrung. 300 200 100 4 • Chemieplattform Carling 0 / St. Avold Nord 2013 2014 2015 2016 2017 2018
2009 2013 2014 2015 Stilllegung Inbetrieb- Stilllegung der Stilllegung des der Kokerei nahme der Kohleblöcke Steamcrackers (Cokes de zweiten Super- 4 und 5 des inkl. Lager- Carling) absorber- Kraftwerks stätten für Anlage von Emile Huchet Kohlenwasser- Arkema stoffe 2017 2018 2020 2021 Einweihung Inbetrieb- Baubeginn der Inbetriebnah- von zwei neuen nahme der Anlage von me der Anlage Anlagen von Anlage zur AFYREN Neoxy von METEX TotalEnergies: Herstellung Nøøvista Werk für C4- von Koagulan- Harze u. PPC- tien von SNF Werkstoffe Homepage der Plattform Chemesis: http://www.plateforme-chemesis.com/fr/ 2. Die Umwelt bestens im Blick: Studien, Messprogramme und Kontrolle der Luftqualität Aufgrund der Grenznähe der Chemieplattform Carling wird die Entwick- lung der Luftschadstoffe im Warndt und seiner Anrainerkommunen be- reits seit vielen Jahren überwacht. Neben den dauerhaft durchgeführten Luftqualitätsmessungen des Immissionsmessnetz Saar (IMMESA) an der Messstation in Lauterbach hat das Ministerium für Umwelt und Verbrau- cherschutz (MUV) in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von zum Teil sehr aufwendigen Messungen und Untersuchungen durchführen lassen. Studien • 5
2013-2019 2015 2015 2016-2018 seit 2019 Mess- Flechten- Projekt zur Feinstaub- Zusätzlich: kampagne zu studie Ermittlung der mess- online verfüg- bestimmten Geruchs- kampagne bare Messung Kohlen- belastung von Styrol und wasserstoffen Feinstaub 2.1 Studien Flechtenstudie 2015 führte der renommierte Flechtenspezialist Dr. Volker John, damaliger Leiter der botanischen Abtei- lung des Pfalzmuseums für Naturkunde Bad Dürk- heim und Mitglied der DELATTINIA (Naturforschende Gesellschaft des Saarlandes) im Auftrag des MUV eine Studie zur Ermittlung der Luftqualität im Warndt mittels Flechten als Bioindikatoren durch. Ergebnisse: • Keine erhöhte Schwefeldioxidbelastung nachweisbar Flechte Flavoparmelia • Im Vergleich zu 1980: Zahlreiche bedrohte Arten caperata wieder zu finden Hinweis auf eine Verbesserung der Gesamtsituation Projekt zur Ermittlung der Geruchsbelastung In den Jahren 2014 und 2015 wurde durch die Firma 3S in einer Studie untersucht, ob eine „Geruchserkennung“ mittels eines techni- schen Sensors möglich ist. Die Studie wurde in Zusammen- arbeit mit Prof. Dr. Andreas Schütze, Professor für Messtechnik an der Universität des Saarlandes durch- geführt. Im Rahmen der Studie wurde auch die Ge- ruchsbelastung im Warndt anhand von Probanden überprüft. Ergebnisse: • Keine erhebliche Geruchsbelastung feststellbar • Keine eindeutige Zuordnung der festgestellten Gerüche anhand der Windrichtung zur Chemie- plattform möglich 6 • Studien
Analyse der Krebsraten und der Atemwegserkrankungen 2014 und 2021 wurden Auswertungen des saarländischen Krebsregis- ters bezüglich der Krebsraten in der Warndt-Region beauftragt. Zudem hat das MUV 2017 die Kassenärztliche Vereinigung um eine Analyse der Daten zu Atemwegserkrankungen in der Region Warndt gebeten. Ergebnisse: • Keine Hinweise auf ungewöhnlich hohe oder untypische Krebsraten • Keine Hinweise auf vermehrte Atemwegserkrankungen 2.2 Messprogramme und Luftqualitätsmessungen Messkampagne zu bestimmten Kohlenwasserstoffen Von 2013 bis 2019 wurde in den Orten Lauterbach, Dorf im Warndt und Emmersweiler die Luftqualität zusätzlich anhand 39 verschiedener Kohlenwasserstoffe bestimmt. Ergebnisse: • Sichere Einhaltung sämtlicher Ziel-/Richt-/Grenzwerte • Gemessene Konzentrationen in der Größenordnung der Hintergrund- belastung wie im übrigen Land Feinstaubmesskampagne In den Jahren 2016 bis 2018 wurde eine Messkam- pagne zu Feinstaub (PM10) mit Messpunkten in Dorf im Warndt und in Lauterbach durch- geführt. Im Rahmen der Messkampagne wurden auch die metallischen Inhaltsstoffe der Proben, sowie der Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) anhand der Benzo[a]pyren-Konzentration bestimmt. In Lauterbach wurde zusätzlich ein Quecksilber-Sammler installiert. Messstation in Lauterbach Messkampagnen• 7
Ergebnisse: • Sichere Einhaltung aller gesetzlich geltenden Grenz-/Beurteilungs- werte bzw. Richtwerte • Höhe der Schadstoffbelastung im Bereich der ländlichen Hinter- grundbelastung Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Fortsetzen der Luftqualitätsmessungen Nach Beendigung der Messkampagnen wurden die Feinstaubmessung und die Messung von Styrol in Lauterbach jeweils mittels eines kontinu- ierlichen Analysators im Rahmen des IMMESA-Messnetzes fortgeführt. Dabei findet auch eine Überwachung der Inhaltsstoffe des Feinstaubes statt. Da es sich um ein kontinuierliches Messverfahren handelt, können die Messwerte frei verfügbar im Internet abgerufen werden. Übersicht der aktuellen Luftqualitätsmessungen im Warndt: Orte Überwachte Stoffe Benzol (B)* Toluol (T)* Xylol (X)* Lauterbach Schwefeldioxid (SO2)* Styrol* Feinstaub PM 10 und Inhaltsstoffe* Stickstoffdioxid (NO2)** Staubniederschlag und metallische Inhaltsstoffe** Benzol (B)** Dorf Toluol (T)** im Warndt Xylol (X)** Stickstoffdioxid (NO2)** Staubniederschlag und metallische Inhaltsstoffe** Benzol (B)** Toluol (T)** Emmersweiler Xylol (X)** Stickstoffdioxid (NO2)** Staubniederschlag und metallische Inhaltsstoffe** * Zeitaktuelle Messwerte ** Messberichte Die Ergebnisse der Studien, Messkampagnen sowie Luftqualitäts- messungen sind zu finden unter: www.immissionsschutz.saarland.de Informationen: A-I, Chemieplattform Carling 8 • Übersicht aktuelle Luftqualitätsmessungen
SO2, NO2, CO, PM10, O3 SO2 BTX SO2, BTX, Styrol, PM10 TSB, BTX, NO2 TSB, BTX, NO2 NO2 TSB, BTX, NO2 SO2, NO2, PM10, NOx Benzol, Styrol IMMESA- IMMESA- AtMO Grand Est- Messstation Messpunkte Messstation Übersicht aktuelle Luftqualitätsmessungen • 9 online verfügbar
3. Aktuell und gut informiert: Das Meldesystem Auch für den Fall, dass Ereignisse sowohl während des regulären Betrie- bes der Chemieplattform als auch bei betrieblichen Störungen auftreten, findet eine schnelle Informationsweitergabe über ein umfangreiches Meldesystem statt. Die Mitteilungen im Zusammenhang mit der Chemie- plattform Carling können in 4 Arten unterteilt werden: 1. Besondere Ereignisse • Z.B. Fackelbetrieb oder Zersetzungsreaktion • Reiner Informationscharakter; keine Gefährdungslage 2. SIPA: Système d’Information sur la Pollution Atmosphérique – Informationssystem für Umweltbelastungen • Information im Falle von ungewöhnlichen Schadstoffkonzentrationen in Frankreich • Vier verschiedene Stufen (aufsteigend von A nach D): A: ungewöhnliche Konzentration B: Geruchswahrnehmung C: mögliche gesundheitliche Auswirkungen D: reversible Auswirkungen 3. POI: Plan d’Operation Interne – Interner Notfallplan • Bewältigung einer internen Krise oder Verschmutzung in einem Unternehmen • Keine mögliche Ausbreitung über die Werksgrenzen hinaus 4. PPI: Plan Particulier d’Intervention – Externer Notfallplan • Bewältigung einer Krise oder Verschmutzung in einem Unternehmen • Mögliche Ausbreitung über die Werksgrenzen hinaus • Zusätzlich erfolgt eine telefonische Vorabinformation der Katastrophenschutzbehörden 10 • Das Meldesystem
Besondere SIPA POI PPI Ereignisse Absender: Absender: Absender: Absender: Unternehmen Unternehmen Präfektur Unternehmen Führungs- und Lagezentrum der Polizei im Saarland • Ministerium für Inneres, Bauen und Sport • Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz • Feuerwehr Völklingen • Rathaus Völklingen • Rathaus Großrosseln • Rathaus Überherrn • Ortsvorsteher Lauterbach • Integrierte Leitstelle • Polizeiinspektion Völklingen Das Meldesystem • 11
4. Miteinander statt übereinander reden: Die Informationspolitik Auf Initiative und mit Unterstützung von Umweltminister Reinhold Jost wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe von zusätzlichen bzw. verbesserten Wegen zur Informationsbeschaffung und -weitergabe in Bezug auf die Chemieplattform Carling eingerichtet. Dies betrifft vor allem die Überwachungskommission „Commission de suivi de site“ (CSS) zur Chemieplattform Carling, in der zusätzlich zur Stadt Völklingen und dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport auf Betreiben des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz auch die Gemeinde Großrosseln als Mitglied aufgenommen wurde. Durch das MUV konnte zudem erreicht werden, dass seitens der französischen Präfektur eine Simultanübersetzung der Sitzungen dieses Gremiums organisiert wird, um den Informationsaustausch zwischen deutschen und französischen Teilnehmern zu verbessern. Inhalte der CSS-Sitzungen: • Berichte der Unternehmen der Chemieplattform über umweltrelevante Aspekte sowie zu Fragen des Störfallmanagements • Berichte der französischen Behörden zu durchgeführten Inspektionen und getroffenen Maßnahmen Gremium für Informationsbeschaffung und Informationsaustausch zwischen den Unternehmen der Plattform, den französischen Behörden und der saarländischen Seite Das MUV hat in die CSS aktiv und wiederholt eigene Anliegen einge- bracht, die von der französischen Seite aufgegriffen wurden: • Veröffentlichung der Styrol-Messwerte an der Messstation L’Hopital im Internet • Fortführung der Benzolmessungen in L‘Hôpital Zu jeder CSS-Sitzung wird eine Vorbesprechung seitens des Ministeri- ums für Umwelt und Verbraucherschutz organisiert, an der die saar- ländische CSS-Delegation teilnimmt. Diese Delegation besteht aus den oben genannten saarländischen Mitgliedern der CSS und den Kommunen Überherrn, Wadgassen und Saarbrücken sowie Vertretern der Bürger- initiative „Saubere Luft“. Mit Hilfe der übersetzten deutschen Sitzungs- unterlagen werden die Themen der anstehenden CSS-Sitzung in der Vorbesprechung diskutiert. In einer Nachbesprechung berichtet das MUV der saarländischen CSS-Delegation über die Ergebnisse und Erkenntnisse aus der jeweiligen CSS-Sitzung. 12 • Die Informationspolitik
Vorbesprechung Nachbesprechung Diskussion anhand Bericht der Ergebnisse der Sitzungsunterlagen CSS-Sitzung in deutscher und französischer Sprache Neben den regelmäßigen Sitzungen der CSS finden zudem technische Treffen zwischen den französischen und den deutschen Behörden auf der Fachebene zum direkten Austausch statt. Etablierung einer umfassenden Kommunikation mit französischen Behörden und Unternehmen der Chemieplattform Carling Gründung einer transparenten Informationspolitik • 13
5. Beteiligung ist möglich: Grenzüber- schreitende Genehmigungsverfahren Wenn neue Anlagen auf der Chemieplattform Carling gebaut werden sollen, muss der Betreiber hierzu zunächst einen Genehmigungsantrag bei den zuständigen französischen Behörden stellen. Abhängig von Art und Größe der geplanten Anlage bietet die französische Regierung dem Saarland dann eine Beteiligung am Genehmigungsverfahren an. Im Rahmen aller seit 2015 eingereichten Genehmigungsanträge mit grenzüberschreitender Öffentlichkeitsbeteiligung wurde eine Beteiligung der saarländischen Öffentlichkeit durch das MUV sichergestellt. Dabei wurden die saarländischen Bürger*innen nicht nur über die öffentliche Anhörung und die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme infor- miert. Zusätzlich wurde auch eine Auslegung der gesamten Antrags- unterlagen und eine Übersetzung weiterer Teile der Antragsunterlagen in die deutsche Sprache veranlasst. Auch die jeweiligen Berichte des Anhörungsleiters sowie die Genehmigungsbescheide wurden auf Veran- lassung des MUV übersetzt und ausgelegt sowie im Internet veröffent- licht. Die Mitglieder der saarländischen CSS-Delegation wurden über die einzelnen Verfahrensschritte informiert. Zu diesen Genehmigungsanträgen hat das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (MUV) die betroffenen Behörden im Saarland ange- hört und eine Stellungnahme zu den Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit für die angrenzenden saarländischen Gebiete erstellt. Viele der Anregungen und Forderungen des MUV wurden dabei von der französischen Präfektur im Rahmen der erteilten Genehmigungen aufgegriffen. 2015 2016 2018 2020 Genehmi- Genehmi- Geneh- Geneh- gungsverfah- gungsverfah- migungs- migungs- ren Werk zur ren Werk zur verfahren verfahren Herstellung Herstellung Werk von Werk von von C4-Harzen von PPC-Werk- METEX AFYREN Neoxy stoffen Nøøvista 14 • Grenzüberschreitende Genehmigungsverfahren
Fazit In den letzten Jahren hat sich die Chemieplattform Carling stark gewandelt. Ein Rückgang der Freisetzung von Schadstoffen ist dabei eindeutig erkennbar. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat diesen Prozess aktiv durch Studien und Messungen begleitet und dabei in vielen Bereichen weitere positive Entwicklungen angestoßen: • Erhebliche Ausweitung der Kommunikation mit der französischen Seite • Etablierung einer umfassenden Informationsweitergabe an die Bevölkerung zu Genehmigungsverfahren • Ausbau der Luftqualitätsmessungen im Raum Warndt • Zusätzliche Studien zur Kontrolle der Luftqualität und der Auswirkungen im Warndt Sichere Einhaltung aller gesetzlichen Grenzwerte bzw. Beurteilungs- und Richtwerte Schadstoffbelastung im Rahmen der ländlichen Hintergrund- belastung Keine Hinweise auf eine besondere Belastung der Warndtregion Ausblick – Wir bleiben dran Auch in Zukunft wird das MUV die Entwicklungen auf der Chemie- plattform Carling genau beobachten und die einzelnen Maßnahmen gegebenenfalls entsprechend anpassen. Die Kommunikation mit der französischen Seite und die transparente Informationspolitik sollen weiterverfolgt und ausgebaut werden. Ziel ist es auch, das umfangreiche Meldesystem weiter anzupassen. So befin- det sich eine Email-Weiterleitung der Meldungen an die entsprechen- den saarländischen Stellen bereits in Vorbereitung. Die Möglichkeit für Jedermann, schnell und einfach Informationen zum aktuellen Zustand der Anlagen auf der Plattform zu erhalten, z.B. in Form einer Informati- onshotline oder eines Dashboards auf französischer Seite soll mit den Betreibern besprochen werden. Fotonachweise: Titelseite: Erich Fritz, MUV • Seite 2: Sebastian Bauer, MUV • Seite 3: Erich Fritz, MUV • Seite 5: Dipl.-Biol. Dr. Volker John, „Ein Beitrag zur Ermittlung der Luftqualität im Warndt mittels Flechten als Bioindikatoren“ • Seite 6: 3S GmbH, „Geruchserfassung im Warndt – Abschluss- bericht“ • Seite 7: Bericht „Dokumentation der Ortswahl nach 39. BImSchV“, LUA • Seite 9: Karte - Zora, Lizenznr. Z - 9/04 • Seite 13: Moselle Attractivité - www.leuropevueduciel.com Fazit und Ausblick • 15
Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Keplerstraße 18 66117 Saarbrücken Ansprechpartner: Dr. Björn Finkler Referat E/5 Gentechnik, Chemikalien, Strahlenschutz Tel: +49(0)681 501-4500 info-stoffe@umwelt.saarland.de www.umwelt.saarland.de /umwelt.saarland.de /umweltministerium_saarland Satz, Gestaltung, Druck: LVGL Stand Mai 2021
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