Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts

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Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Vorschlags- und
Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020
   an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
                                    Näheres unter wko.at/ooe/forderungsprogramm
Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
DIE NEUE LANDESREGIERUNG HAT VIEL ZU TUN!
Das Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ muss
rasch umgesetzt werden.
Mag.a Doris Hummer
WKOÖ Präsidentin
Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
INHALTSVERZEICHNIS

Starke Wirtschaft – starker Standort
Vorschlags- und Forderungsprogramm der Wirtschaft an die
oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts                                         4
Leistungen der oö. Unternehmen                                                                    4
Zielkennzahlen OÖ                                                                                 5

Wirtschafts- und standortpolitische Erwartungen                                                   6
Bekenntnis zur Wirtschaft und zum Standort Oberösterreich                                         6
Unternehmens- und investitionsfreundliches Klima schaffen                                         6
Standortsicherung und Folgekostenabschätzung im Legislativprozess verpflichtend verankern         7
Enge Abstimmung und Koordinierung der Wirtschaftspolitik zwischen Land OÖ und WKOÖ                7
Deutliche Aufstockung der Mittel für die oö. Wirtschaft                                           7
Strategische Landes-Wirtschaftsprogramme konsequent umsetzen                                      7

Handlungsfelder zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich 2015-2020                    8
Prioritäten der Wirtschaft in den Handlungsfeldern                                                9
Unternehmertum und Wachstum                                                                       9
Innovation und Technologie                                                                        9
Export und Internationalisierung                                                                  9
Bildung und Fachkräfte                                                                            9
Mobilität und Infrastruktur                                                                      10
Entlastung und Entbürokratisierung                                                               10
Digitalisierung                                                                                  11
Netzwerk-Ökonomie                                                                                11
Regionalentwicklung                                                                              11

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Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Starke Wirtschaft – starker Standort
    Vorschlags- und Forderungsprogramm der Wirtschaft an die
    oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts

    Oberösterreich hat durch eine aktive Wirtschaftspolitik die Chancen und Herausforderungen, die sich aus
    dem rasanten technologischen Wandel, der fortschreitenden Globalisierung und einer 28 Mitgliedstaaten
    umfassenden EU ergeben, in der Vergangenheit sehr gut nützen bzw. meistern können. Selbst die Finanz-
    und Wirtschaftskrise konnte im Vergleich zu anderen Regionen und Ländern mit Bravour bewältigt werden,
    die Auswirkungen sind allerdings bis heute spürbar: Wachstumsschwäche, steigende Arbeitslosigkeit und
    zunehmend schwierigere internationale Rahmenbedingungen machen vor Oberösterreich nicht halt.

    Der wesentliche Erfolgsfaktor bei der Bewältigung dieser Herausforderungen ist der gesunde Mix aus
    international erfolgreichen Leitbetrieben, einem innovativen Mittelstand, dynamischen Kleinbetrieben
    und flexiblen EPU, welche zusammen eine ausgewogene Struktur der heimischen Wirtschaft bilden. Die
    oö. Unternehmerinnen und Unternehmer erbringen hervorragende Leistungen für den Wirtschaftsstandort
    Oberösterreich:

    Leistungen der oö. Unternehmen

             Sicherung von    640.000 ARBEITSPLÄTZEN
             Ausbildung für   25.000 LEHRLINGE
                              5 Mrd. EURO an Investitionen in Sachanlagen
                              32 Mrd. EURO an Warenexporten
                                          15 Mrd. EURO an Löhnen und Gehältern
                                          FINANZIERUNG von 2/3 unseres SOZIALSYSTEMS

                                                         1,25 Mrd.                    EURO an Forschungsausgaben
                                                         Patentkaiser mit            666    PATENTEN
                                                          Quelle: WKO I Statistik Austria I Patentamt I AMS 2015 I Letztverfügbare Jahreswerte

    Die besonderen Kennzeichen Oberösterreichs sind dabei der hohe Anteil an Familienunternehmen sowie
    die wichtige Rolle des produzierenden Gewerbes und der Industrie. Insgesamt werden rund 40 Prozent der
    Wertschöpfung im produzierenden Bereich erbracht. Den Wirtschaftsstandort Oberösterreich erfolgreich
    weiter zu entwickeln, heißt deshalb in erster Linie den heimischen Produktionsstandort zu sichern und
    Oberösterreich als Bildungs- und Wissensstandort konsequent weiterzuentwickeln.

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Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Auch wenn Oberösterreich bundesweit das führende Industrie-, Export- und Technologiebundesland ist,
kann seine Entwicklung nicht allein oder nur im Österreichvergleich betrachtet werden. Über die inner-
österreichischen Benchmarks hinaus ist der internationale Vergleich das Maß der Dinge, wenn es um die
Zukunftsfähigkeit und Evaluierung des Standorts geht. Hier ist jedoch ein sukzessiver Abstieg Österreichs
zu beobachten. Internationale Standortrankings, eine im Auftrag der WKOÖ durchgeführte WIFO-Studie
hochentwickelter Sachgüterregionen Europas sowie der Regional-Competitiveness-Index (RCI) der
EU-Kommission belegen dies deutlich. Während die ausgewogene Struktur der heimischen Wirtschaft, die
Internationalisierung der Unternehmen und die Sozialpartnerschaft sehr positiv hervorgehoben werden,
sind vor allem das geringe Reformtempo, die hohe Steuer- und Abgabenquote sowie die Verfügbarkeit von
Fachkräften und die Arbeitsmarktregulierung die häufigsten Kritikpunkte.

Wie die aktuelle Diskussion um den Standort Österreich und dabei vor allem die Unzufriedenheit mit der
Bereitschaft zu notwenigen Reformen zeigt, sind wir an einem Wendepunkt angekommen: Wenn jetzt
nicht gehandelt wird, verlieren wir den Anschluss und verspielen somit unsere Zukunft! Die nachhaltige
Sicherung von Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in unserem Bundesland kann nur dann gelingen,
indem klare Zeichen und deutliche Maßnahmen zur Entlastung und Stärkung unserer Betriebe gesetzt
werden. Deshalb bedarf es gerade in herausfordernden Zeiten ambitionierter Ziele, um international zu
den besten Regionen aufzuschließen:

  Ziel-Kennzahlen OÖ				                                       Status Quo              Ziel 2020
Arbeitslosenquote						 5,7 Prozent		                                                  4,0 Prozent
								(2014)

Beschäftigungsquote 15-59 bzw. 64 Jahre			 75,9 Prozent		                              78,0 Prozent
								(2014)

Anzahl der Exporteure					 9.000			                                                    12.000
								(2015)

Warenexportquote						 57,4 Prozent 		                                                 65 Prozent
								(Schätzung 2014)

F&E-Quote							 3,17 Prozent		                                                        4,0 Prozent
								(2013)

  Erfindungsanmeldungen					                                   666			                  1.000
  (Patente und Gebrauchsmuster)				                            (2014)

  Absolventen technischer					1.350			1.800
  Studienrichtungen (JKU und FH OÖ)				 (2014)

  Energieintensität						5,3			5,0
  in Terajoule je Mio. Euro Bruttoregionalprodukt		 (2011)

  Strukturindikator						                                      15,6 Prozent		          20,0 Prozent
  „Lebenslanges Lernen“ – Erwerbstätige 25 - 64		              (2014)

Anteil an Bundesausgaben für oö. Fachhochschulen		 12,0 Prozent		                      16,0 Prozent
Anteil an Bundesausgaben für oö. Universitäten		   5,0 Prozent		                       7,0 Prozent
								(2013-2015)

                                                    VORSCHLAGS- UND FORDERUNGSPROGRAMM DER WKOÖ             5 | 12
Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Wirtschafts- und standortpolitische Erwartungen

Bekenntnis zur Wirtschaft und zum Standort Oberösterreich
   Die oö. Unternehmen, die überwiegend klein- und mittelbetrieblich strukturiert und familiengeführt
   sind, zeichnen sich durch hohe Standorttreue aus. Als Arbeitgeber sichern sie die Arbeitsplätze und
   den Wohlstand in unserem Bundesland, nehmen ihre gesellschaftliche und regionale Verantwortung
   wahr, finanzieren zu 2/3 das Sozialsystem und bieten jungen Menschen in der beruflichen Ausbildung
   Perspektiven. Dieses Bekenntnis zur Wirtschaft und zum Standort Oberösterreich muss auch in Zukunft
   Maßgabe und Richtschnur für die Landespolitik – sowohl in der Gesetzgebung als auch im hoheitlichen
   und privatwirtschaftlichen Verwaltungshandeln – sein. Re-Verstaatlichungsversuche, wie zuletzt im
   Abfallwirtschaftsbereich oder wirtschaftsferne Beteiligungsmodelle der öffentlichen Hand, stehen im
   Widerspruch zu jenen Prinzipien, auf denen die Prosperität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich
   aufbaut ist: Leistung - Eigentum - Eigenverantwortung

Unternehmens- und investitionsfreundliches Klima schaffen
   Alle oö. Unternehmen – vom Leitbetrieb über den Mittelstand, EPU bis zu den Unternehmensgründern –
   brauchen ein Klima mit Rahmenbedingungen, die Leistung, Eigenverantwortung und Risikobereitschaft
   fördern. Planbarkeit und Rechtssicherheit sind unabdingbar, um Vertrauen in den Standort und in die
   Zukunft zu erzeugen. Insgesamt braucht die Wirtschaft dringend vertrauensbildende Maßnahmen, denn
   stabile planbare Rahmenbedingungen und vor allem Rechtssicherheit sind für Investitionsentscheidun-
   gen von grundlegender Bedeutung. Weiters muss der Komplexitätsgrad der Verwaltung drastisch redu-
   ziert werden. Oberösterreich soll dadurch unternehmerischer und weniger verwalterisch werden.

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Standortsicherung und Folgekostenabschätzung im Legislativprozess verpflichtend verankern
   Bei allen neuen Gesetzgebungsvorhaben ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes
   OÖ als wesentliche Zielsetzung und Maßgabe des Gesetzgebers aufzunehmen und zu prüfen. Dadurch
   sollen negative Auswirkungen auf den Standort OÖ verhindert und eine Verhältnismäßigkeit mit ande-
   ren Zielen der Landespolitik, wie dem Umwelt- und Naturschutz, hergestellt werden. Einseitige und
   überzogene Auflagen zulasten der Wirtschaft wie zB Wildkorridore oder Gewässerschutz- oder Natu-
   ra 2000-Vorschriften sind ebenso mit der Wirtschaft abzustimmen wie bei allen standortrelevanten
   Entscheidungen im Verkehrs-, Energie und Infrastrukturbereich die Anliegen der Wirtschaft zu berück-
   sichtigen sind. Ebenso verpflichtend ist eine Folgekostenabschätzung von Gesetzgebungsakten auf die
   Wirtschaft, insbesondere die KMU, vorzunehmen. Damit soll über die Bewertung auf die Verwaltungs-
   ebene eine Beurteilung der Auswirkungen auch auf die Unternehmen gesetzlich verankert werden.

Enge Abstimmung und Koordinierung der Wirtschaftspolitik zwischen Land OÖ und WKOÖ
   Durch eine koordinierte Vorgangsweise, insbesondere gegenüber Bund und EU, soll ein Gleichklang und
   damit eine Verstärkung der Interessenpolitik gewährleistet werden, Synergiepotentiale können geho-
   ben und Doppelgleisigkeiten vermieden werden.

Deutliche Aufstockung der Mittel für die oö. Wirtschaft
   In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bedarf es verstärkter Investitionsanreize, um die Wirtschaft
   zu stimulieren. Eine Aufstockung der budgetären Mittel für das Wirtschaftsressort und darüber hinaus
   aller wirtschaftsfördernder Maßnahmen des Landes in der Periode 2015 - 2020 schafft Wachstum und
   sichert Beschäftigung in unserem Bundesland.

Strategische Landes-Wirtschaftsprogramme konsequent umsetzen
   Strategische Planung mit konsequenter Fokussierung sind Kennzeichen erfolgreicher Wirtschaftspoli-
   tik. Die mehrjährigen Programme des Landes OÖ – Strategisches Wirtschafts- und Forschungsprogramm
   Innovatives OÖ 2020, Arbeitsplatz 2020, OÖ. Strategie für KMU und Familienunternehmen und das
   Konjunktur- und Wachstumspaket – leisten einen wesentlichen Beitrag in der strategischen Ausrichtung
   der Landeswirtschaftspolitik. Dadurch ist eine Fokussierung auf die im zunehmend globaler werdenden
   Wettbewerb maßgeblichen Themen- und Handlungsfelder gelungen, die es konsequent fort- und umzu-
   setzen gilt.

                                                 VORSCHLAGS- UND FORDERUNGSPROGRAMM DER WKOÖ          7 | 12
Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Ziel der oö. Wirtschaftspolitik muss es daher sein, die oö. Unternehmen in den herausfordernden
    Zeiten bestmöglich zu unterstützen. Dazu braucht es klare Ziele und Schwerpunkte, um ein investi-
    tions- und wachstumsfreundliches Klima zu schaffen und den Standort Oberösterreich nachhaltig zu
    stärken. Die WKOÖ hat dazu die Kernthemen und –anliegen der heimischen Unternehmen gesammelt
    und im Vorschlags- und Forderungsprogramm zusammengefasst:

         Handlungsfelder zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
         Oberösterreich 2015-2020

    Das umfassende Vorschlags- und Forderungsprogramm soll Oberösterreich dabei unterstützen den erfolg-
    reichen Weg auch in Zukunft fortzusetzen. Dieser umfasst eine wirtschafts- und standortpolitische Präam-
    bel zu den grundsätzlichen Erwartungen an die Landesregierung sowie neun Handlungsfelder:

                                                                                                 > INNOVATION
          > UNTERNEHMERTUM                                                                            UND
            UND WACHSTUM                                                                         TECHNOLOGIE

                                          > BILDUNG
                                             UND
                                         FACHKRÄFTE
                                                                     > MOBILITÄT
                                                                        UND
                                                                   INFRASTRUKTUR

                                                                                             > REGIONAL-
                                               > NETZWERK-                                  ENTWICKLUNG
                                                ÖKONOMIE
                      > ENTLASTUNG
                           UND
                   ENTBÜROKRATISIERUNG
                                                                         > DIGITALI-
                                                                          SIERUNG

                                                                                                    > EXPORT
                                                                                                       UND
                                                                                                  INTERNATIO-
                                                                                                  NALISIERUNG

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Prioritäten der Wirtschaft in den Kernthemen/Handlungsfeldern

Unternehmertum und Wachstum

• Faire Rahmenbedingungen:
  Gleiche Regeln und Wettbewerbsbedingungen für in- und ausländische Anbieter, Gleichstellung von
  privaten und öffentlichen Mitbewerbern, keine Re-Verstaatlichungen (zB Abfallwirtschaftsbereich)
• Unterstützung durch das Land OÖ bei der dauerhaften Verankerung der Schwellenwerteverordnung im
  Bundesvergabegesetz sichern
• Infrastruktur-, Wohnbau-, Sanierungsoffensive verstärken
• Verlängerung und Ausbau des Handwerkerbonus – Unterstützung bei der Durchsetzung gegenüber Bund
• Wachstumsanreize für EPU setzen (Förderung erster Mitarbeiter, …)
• Gazellenprogramm für stark wachsende Unternehmen ausweiten, Investitions-Förderprogramme des
  Landes OÖ auf gesamte Wirtschaft ausweiten (insbesondere oö. Investitionszuwachsprämie, WIP, …)
• Stärkung der Initiativen für den ländlichen Raum und die Nahversorgung (zB Dienstleistungsscheck)

Innovation und Technologie

• Wirtschaftsnaher Ausbau der Wissens- und Innovationsstrukturen (JKU-LIT, FH, Stiftungsprofessuren, …)
• Mehr F&E-Mittel für Innovationsprojekte von KMU
• Schaffung von corporate incubators (Entwicklung von Geschäftsideen von Unternehmen)
• Beteiligungsmöglichkeiten von Wirtschaft/Industrie an start-ups unterstützen
• TIM-Technologie- und Innovationsmanagement als gemeinsames Technologietransferprojekt von WKOÖ
  und Land OÖ fortsetzen
• Massive Steigerung der Landesausgaben für den Bereich „Forschung, Technologie und Innovation“
• Gemeinsames Lobbying zur Erhöhung des oö. Anteils aus Bundes- und EU-Mittel für Innovationsprojekte
  der Wirtschaft und Wissenschaft (JKU-Ausbau, …)
• Forcierte Nutzung europäischer Technologie- und Innovationsinitiativen

Export und Internationalisierung

• Exportprogramme des Landes OÖ weiterführen und verstärken
• Exportoffensiven für start-ups, Dienstleister und Kreativwirtschaft ins Leben rufen
• Exportcenter als erfolgreiche Internationalisierungsdrehscheibe von WKOÖ und Land OÖ ausbauen
• Gemeinsamen Wirtschaftsraum OÖ-Niederbayern-Südböhmen weiterentwickeln
• Konkrete Projekte im Rahmen der Europaregion Donau-Moldau und der EU-Donaustrategie mit der Wirt-
  schaft entwickeln
• Bestmöglich EU-Mittel für den Wirtschaftsstandort OÖ und die oö Unternehmen lukrieren (zB Horizon
  2020)

Bildung und Fachkräfte

• Stärkung des dualen Ausbildungssystems zur Sicherung des Fachkräftebedarfs der oö. Wirtschaft (wei-
  tere Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit „Lebe dein Talent – die Lehre“ und regionaler Lehr-
  lingsmessen durch das Land OÖ)
• Verbesserung der Berufsorientierung in 7. und 8. Schulstufe, insbesondere Ausweitung der Potential-
  analysen für Jugendliche. Programme zum Nachholen von Bildungsabschlüssen (Pflichtschulabschluss)
  weiter kostenlos zur Verfügung stellen (Fortführung §15a Vereinbarung Bund-Länder)
• Attraktivierung des Lehrberufes durch innovative Einstiegs- bzw. Umstiegsformen (Lehre mit Matura,

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Vorschlags- und Forderungsprogramm der WKOÖ 2015-2020 - an die oö. Landesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Matura mit Lehre, Duales Traineeprogramm für AHS-Maturanten, ...) erhöhen.
     • AMS-Förderungen auf Bedarf der Wirtschaft optimieren (zB C-95 Ausbildung, …)
     • Unternehmerisches Potenzial bereits im Ausbildungsbereich fördern
     • Weiteren Ausbau von FH OÖ und JKU insbesondere im Technisch-/Naturwissenschaftlichen Bereich
       unterstützen
     • Beraten statt Strafen: Toleranzen einfordern
     • Aktive Arbeitsmarktinitiativen für „Defizit-Zielgruppen“ (Wiedereinsteigerinnen, Bildungsferne mit
       Migrationshintergrund, Ältere, …) um Fachkräfteanteil zu erhöhen
     • Spezielle Programme für Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere in Zusammenhang mit der
       Flüchtlingsthematik (Lehrlingsprogramme für unbegleitete Jugendliche, Fachkräfteentwicklung bei
       Mangelberufen, Ausweitung der Deutschkurse)
     • Vereinbarkeit Familie und Beruf sicherstellen (zB Ausbau betrieblicher Kinderbetreuung, Arbeitszeit-
       flexibilisierung, …)

     Mobilität und Infrastruktur

     • Gezielte Investitionen in den Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur aller Verkehrsträger
     • Wichtige Korridore für OÖ sicherstellen und Engpässe beseitigen (zB Eisenbahnachse Summerau – Pyhrn
       - Schober, Westring und Ostumfahrung von Linz, Donaubrücken Linz und Mauthausen, …)
     • Keine neue Kilometersteuer auf Österreichs Straßen (flächendeckende Maut für Kfz über 3,5 t) mit
       einem neuen teuren Inkasso- und öffentlichen Verwaltungsbereich
     • Rechtliche Rahmenbedingungen für standortrelevante Verkehrs-, Umwelt- und Energieprojekte vorab
       mit Wirtschaft abstimmen (zB Wildkorridore, Gewässerschutz, Abfallwirtschaftsgesetz, IGL, …)
     • Besondere Schwerpunkte zu bürgernäherem Verwaltungsvollzug im Verkehrsrecht setzen (zB Beraten
       statt Strafen bei Formalverstößen ohne Sicherheitsrelevanz, Doppelbestrafungen und im Verhältnis zu
       Folgen und Verschulden unverhältnismäßig hohe Strafen beseitigen)
     • Donau als Verkehrsachse der Zukunft weiterentwickeln
     • Rasche Anbindung an das internationale Linienflugnetz sicherstellen
     • Wildwuchs an wirtschaftsfeindlichen Lkw-Fahrverboten beseitigen

     Entlastung und Entbürokratisierung

     • Verschlankung der öffentlichen Verwaltung konsequent fortsetzen
     • Konsequente Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung zu einer Dienstleistungs- und Service-
       organisation für Wirtschaft und Gesellschaft
     • Doppelgleisigkeiten bei Zuständigkeiten vermeiden und Verfahren konzentrieren (Beschleunigung von
       UVP-Verfahren, …), insbesondere bei
           >> Errichtung und Betrieb von Infrastrukturen für Mobilität (Straße/Schiene – Güter/Personen),
              Energie und Telekommunikation (Breitband)
           >> Errichtung und Betrieb von Betriebsanlagen und generell bei unternehmerischen Tätigkeiten
     • Keine Erhöhung von Verwaltungsabgaben und Gebühren in der neuen Legislaturperiode
     • Schulterschluss des Landes mit der Wirtschaft zur Verhinderung von „Golden Plating“ auf Bundes- und
       EU-Ebene (insbesondere Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, ...)
     • Erleichterter Zugang zu Förderungen und Finanzierungen, Reduktion förderbürokratischer Verpflicht-
       ungen
     • Beraten statt Strafen: Toleranzen einfordern

10 | 12   VORSCHLAGS- UND FORDERUNGSPROGRAMM DER WKOÖ
Digitalisierung

• Flächendeckenden Breitbandausbau in Kooperation mit der Wirtschaft vorantreiben
• Verstärkte Förderung der Unternehmen bei Anschluss an ultraschnelles Internet
• Digitale Agenda für Oberösterreich gemeinsam erarbeiten
• Ausbau OÖ zu Modellregion 4.0 (zB Industrie, Logistik, …)
• Digitalisierung in allen öffentlichen Bereichen vorantreiben (zB e-government, …)
• Sicherung von Wettbewerbsgleichheit in- und ausländischer Dienste (zB Regionale Online-Shops vs.
  ausländische Internetplattformen)
• Klare Zuständigkeiten innerhalb der Regierung und Verwaltung schaffen
• Breitbandoffensive konsequent umsetzen

Netzwerk-Ökonomie

• Förderung von spezifischen Netzwerk- und Kooperationsmodellen auf regionaler Ebene (Plattformen
  und Initiativen wie „guute.at“ oder „Gemüseregion.at“, …)
• Gezielte Förderung von Dienstleistungsinnovationen und Exporten
• Regionalität und Versorgungssicherheit als wesentliche Elemente verankern
• Leuchtturmprojekte für Kreativwirtschaft entwickeln (zB Oberösterreich als Kreativwirtschaftshub für
  Donauraum, …)
• Neue Formate für Kooperations- und Geschäftsanbahnung – speziell für EPU und KMU – entwickeln und
  unterstützen
• Oö. Strategie für KMU- und Familienunternehmen umsetzen
• Wachstumsorientierte KMU gezielt begleiten
• Verstärkte Vernetzung von innovativen Dienstleistern mit produzierenden Unternehmen

Regionalentwicklung

• Regionalen Fachkräftebedarf durch „regional branding“ sichern
• Regionale Auftragsvergabe noch stärker intensivieren – Verankerung des Best-Bieter-Prinzips (Sicher-
  stellung maximaler oö. Wertschöpfung)
• Verantwortungspartnerschaften in den oö. Regionen zur Abfederung des demografischen Wandels um-
  setzen
• WKOÖ Bezirksinfrastrukturprogramme konsequent umsetzen
• Dezentrale Betriebsansiedlungen fördern
• Nahversorgung durch spezifische Maßnahmen weiter stärken und fördern (zB Attraktivierung der Orts-
  und Stadtkerne)
• Kooperationen und überregionale Gemeindezusammenarbeit intensivieren (Wirtschaftsparks, Inkobas,
  Kreativzentren, Kinder- und Schülerbetreuung, …)
• Förderung regionaler Standortinitiativen und Kooperationen (Standortportal OÖ, …)
• Regionsspezifisches Employer Branding gesamthaft in OÖ umsetzen – Entwicklung eines Leitprojektes
  für Oberösterreich
• Straffung der Strukturen auf regionaler Ebene (TZ, RMOÖ, Leader, …)

                                                   VORSCHLAGS- UND FORDERUNGSPROGRAMM DER WKOÖ           11 | 12
Stand 06.2017
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