Chlorparaffine (CP) & nutzungsbedingte Schadstoffe - AWEL-Weiterbildungsveranstaltung 1.6.2021 Kurt Schläpfer

Die Seite wird erstellt Nikolai-Stefan Kirsch
 
WEITER LESEN
Chlorparaffine (CP) & nutzungsbedingte Schadstoffe - AWEL-Weiterbildungsveranstaltung 1.6.2021 Kurt Schläpfer
Chlorparaffine (CP)
             &
nutzungsbedingte Schadstoffe
     AWEL- Weiterbildungsveranstaltung 1.6.2021

                   Kurt Schläpfer
Chlorparaffine (CP) & nutzungsbedingte Schadstoffe - AWEL-Weiterbildungsveranstaltung 1.6.2021 Kurt Schläpfer
Inhalt
Chlorparaffine
- Charakterisierung
- gesetzliche Anforderungen
- Analytik, Vorgehen und Beurteilung

Nutzungsbedingte Schadstoffe
- Vorkommen und Exploration
- Untersuchungsstrategien
- Beispiele
Chlorparaffine (CP) & nutzungsbedingte Schadstoffe - AWEL-Weiterbildungsveranstaltung 1.6.2021 Kurt Schläpfer
Cha a e i ie                            g de Ch                      a affi e
Charakterisierung chemisch
 C10 C13:                             CP (SCCP)
 C14 C17:                              CP (MCCP)               C : 30 70 Ma
 C 18:    a                           CP (LCCP)

         C                        a
                                                                                       > 10 000
                                                                                         Ei e -
                                                                                       i    ee
 K

Aus VortragChDCONex:
               a affi e: S aChlorparaffine:
                             d de Reg ie      Stand
                                         g i Che i a ie der
                                                         ech Regulierung
                                                              dK  e e e f imdaChemikalienrecht
                                                                               Ba ff ec c i g  und Konsequenzen
                                                                                                           2
                                                                                                                für das Baustoffrecycling,
           J   T      ,B       a     U     BAFU
Josef Tremp, Bundesamt für Umwelt BAFU
Charakterisierung Verwendung
• Schneideöle und Schmiermittel

• Weichmacher in Fugendichtungsmassen (FDM)
• Weichmacher in PVC und Gummi
• Weichmacher in Dichtungen, Farben, Lacken und Klebstoffen
• Flammschutzmittel in Plastik und Textilien
• Lederverarbeitung
• Herstellung Spezialpapiere
production volume of CPs and illustrates these astonishing volumes. The historical
                                                                  PCB production is included in the figure for comparison. The estimated production of
                                                                  SCCPs in Europe, Canada and USA, in contrast, accounted for around 10’000 tonnes

      Charakterisierung Umwelt                                    in 2007 (Fiedler, 2010). It is difficult to breakdown this production volume to SCCPs,
                                                                  MCCPs, and LCCPs. However, it is known that SCCP consumption has been
                                                                  significantly reduced within the EU and USA in the last decades (Fiedler, 2010). The
                                                                  consumption of MCCPs, on contrary, seems to be rising and already surpassed that of
                                                                  SCCPs in the 1990s (Willis et al., 1994). It is estimated that the consumption of SCCPs
                                                                  in Switzerland has been reduced by 80% since 1994 when 70 tons were used (Bolliger
•   CP kommen in der Umwelt weit verbreitet vor. Sie wurden
    weltweit in der Atmosphäre nachgewiesen. Die höchsten
                                                                                Globale Produktion PCB vs. CP
                                                                  and Randegger-Vollrath, 2003; Fiedler, 2010).

                                                                                                 (aus P. Diefenbacher ETH Diss)

    Konzentrationen werden in Asien gemessen.
•   CP wurden in ähnlichen Konzentrationen wie andere
    bekannte POP-Substanzen in der Arktis nachgewiesen.
    Verglichen mit Dioxinen oder PCBs, liegen jedoch
    vergleichsweise wenige Informationen zu CP-Gehalten in der
    Umwelt vor
•   Es existieren wenige Langzeitstudien bzw. Monitoring zu CP.
•   Ein allgemein rückläufiger Trend der SCCP Gehalte in der
    Umwelt ist trotz Rückgang der Einsatzmengen nicht
    feststellbar.
                                                                  Figure 1.1 Global production of PCBs (blue line) plotted against the production of total CPs
                                                                  (black diamonds) (Breivik et al., 2002a; Fiedler, 2010)

                                                                  Anthropogenic release of CPs into the environment can occur directly during
                                                                  production, storage, transportation, and industrial use of CP containing products. In
                                                                  addition, indirect release from paints, plastics, and sealants as well as leaching, runoff,
Charakterisierung Gesundheit
• CP haben geringe akute Toxizität, es sind persistente Verbindungen, die sich im
  Fettgewebe anreichern. Einzelne Fraktionen gelten als hormonell wirksame
  Stoffe.
• Es wird angenommen, dass CP primär über den Boden in Pflanzen und dann in
  Tiere gelangen. Über diese Nahrungspfade gelangen sie zum Menschen. Weitere
  mögliche Expositionswege für Menschen sind die dermale Aufnahme über SCCP
  haltige Produkte und die Inhalation von CP über die Luft und/oder Hausstaub.
• CP werden heute in Humanmilch in ähnlicher Konzentration wie PCB gemessen.
• MAK D mittelkettige CP*: 6 mg/m3 als einatembares Aerosol
*https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/pdf/TRGS-900.pdf?__blob=publicationFile
Gesetzliche Anforderungen – POP-Konvention
Persistent Organic Pollutants (POP)

2018: Aufnahme der kurzkettigen Chlorparaffine in den Anhang A des
Stockholmer Übereinkommens (POP-Konvention)
Damit sind die SCCP in der gleichen Klasse wie PCB, PCP usw. und die
Herstellung und Verwendung ist stark eingeschränkt bzw. verboten.
Gesetzliche Anforderunge - ChemRRV
In der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV, SR 814.81) sind die
kurzkettigen CP in Anhang 1.1 Persistente Schadstoffe aufgeführt:
Die Herstellung, das Inverkehrbringen .... und die Verwendung von SCCP als Stoff und
von Zubereitungen, die SCCP enthalten, sind verboten.
Ausnahmen von den Verboten gelten für
   • Stoffe und Zubereitungen, wenn ihr Massengehalt an SCCP nicht mehr als
     1 % beträgt
   • Gegenstände, wenn ihr Massengehalt an SCCP nicht mehr als 0.15 % beträgt.
Die Verbotsregelung für SCCP ist in der Schweiz gleich wie in der EU. Für mittel- und
langkettige CP gibt es keine Verbote.
Gesetzliche Anforderungen - VVEA
Die Arbeitsgruppe zur Vollzugshilfe VVEA Art. 16 diskutierte die Frage nach dem
Vorgehen bei CP kontrovers und wiederholt. Trotz wackliger gesetzlicher Grund-
lagen fanden Untersuchungs- und Entsorgungsvorgaben in der Schlussfassung
Eingang:
• Fugendichtungsmassen sind auf Chlorparaffine (CP) zu untersuchen.
• Eine analytische Unterscheidung zwischen kurz-, mittel- und langkettigen CP ist
  nicht erforderlich.
• Auch Montageschäume können Chlorparaffine enthalten und sind deshalb bei
  Bauarbeiten als CP-haltige Abfälle zu behandeln.
• Keine Untersuchungspflicht CP in Farben / Anstrichen
Gesetzliche Anforderungen - VVEA
                                                         Mineralische Bauteile/Abfälle
                    Zu untersuchende Anwendungen          Verwertung                     Ablagerung (falls keine   Thermische Entsorgung
                                                                                         Verwertung möglich)

Chlorparaffine      Fugendichtungsmassen ab einer         Bei Fugendichtungsmassen                                 Fugendichtungsmassen
(CP)                Bagatellgrenze von 10 Laufmeter       mit > 10 000 mg/kg CP-Cl                                 mit > 10 000 mg/kg CP-Cl
bei mineralischen   pro Bauvorhaben (v. a. bei Gebäu-     muss die Fugendichtungs-                                 sind in einer Kehrichtver-
Bauabfällen         den in Betonskelett und Element-      masse getrennt entfernt                                  brennungsanlage (KVA)
                    bauweise).                            werden.                                                  mit Bewilligung oder einer
                                                                                                                   Sonderabfallverbrennungs-
                                                          Nach Entfernung der Fugen-                               anlage (SAVA) thermisch
                                                          dichtungsmasse: Verwertung                               zu entsorgen.
                                                          der mineralischen Bau-
                                                          substanz nach Art. 20 VVEA.                              Montageschäume sind von
                                                                                                                   nichtbrennbaren Bauteilen
                                                                                                                   vollständig zu entfernen
                                                                                                                   und in einer Kehrichtver-
                                                                                                                   brennungsanlage (KVA) mit
                                                                                                                   Bewilligung thermisch zu
                                                                                                                   entsorgen.

PAK                 Teerhaltige Kleber (z. B. Parkett-    Verwertung des gesamten        Ablagerung des Bau-       Thermische Entsorgung
Analytik
Gemische sind schwierig zu quantifizieren – genaue Methoden
sprengen den üblichen Aufwand.
2016 initiierte die Arbeitsgruppe Analytik Vergleichsmessungen
zwischen 5 Diagnostiklaboren*:
à Mit den angewandten, einfachen Methoden ist eine vergleichbare
Quantifizierung möglich, wenn es nicht sehr tiefe Konzentrationen sind
à eine Unterscheidung zwischen den Chlorierungsgraden d.h. kurz-,
mittel- und langkettige CP, ist aber schwierig

*Vergleichsmessungen Chlorparaffine 29.03.2017, Felix Bühler; Bachema AG (https://slideplayer.org/slide/12979575/)
Vorgehen
• Probenahme FDM analog PCB
• Auftrag Labor: wenn PCB < 50ppm à Analyse CP durchführen.
• wenn CP ≥ 10’000 ppm dann bei Sanierung/Rückbau getrennte
  Entfernung
• Herausschneiden der FDM entlang den Flanken ist genügend, eine
  Bearbeitung der Flanken ist nicht notwendig.
• sämtliche FDM auffangen und in KVA oder SAVA (Einhausung in den
  meisten Fällen nicht notwendig)
FAZIT
• Dank Vollzugshilfe ist eine einheitliche Praxis in der Schweiz möglich
• Die Regelung in der Vollzugshilfe ist pragmatischer Umweltschutz
  (relevante Konzentrationen und Materialien)
• Dank «hohem» Grenzwert und Verzicht auf Unterscheidung nach
  Kettenlänge kann mit einfachen Methoden zuverlässiger analysiert
  werden.
• Vorgehen ermöglicht Betonrecycling
• CP können mit wenig Aufwand aus der Umwelt entfernt werden.
Nutzungsbedingte Schadstoffe
Als nutzungsbedingte Schadstoffe werden alle Schad- und Fremdstoffe
verstanden, die über die Nutzung – entweder gasförmig, flüssig oder
fest - die Bausubstanz (Beton/Ziegel/Verputz/Holz etc.) oder den
Untergrund belasten.
Nutzungsbedingte Schadstoffe können einerseits für Rückbau und
Entsorgung aber auch für Sanierung und Umnutzung bedeutsam sein.

Die nutzungsbedingten Schadstoffe können identisch sein wie die
Schadstoffe, welche im Baumaterial vorhanden sind. So gibt es auch
nutzungsbedingte Asbest-, PCB-, und CP-Vorkommen.
der Schadstoffermittlung können bei den jeweiligen Fach-      untersuchung
 verbänden eingeholt werden.                                   über die Sani
Ermittlungpflicht VVeA -Vollzugshilfe
                                                               ten-Verordnu
 3.2.2 Durchführung der Schadstoffermittlung                   ermittlung mi
 Schadstoffe in Bauabfällen können auf materialbeding-      3. Die für den S
 te Bauschadstoffe oder auf einen nutzungsbedingten            relevanten P
 Schadstoffeintrag zurückzuführen sein. Die Ermittlungs-       untersuchend
 pflicht umfasst dabei sowohl die Bauschadstoffe als auch   4. Die zu unters
 die nutzungsbedingten Schadstoffe.                            zu analysiere
Vorkommen
Exploration – Vorgabe VVEA
1. Die Historie des Objektes in Bezug auf dessen Nutzung inklusive eines
   allfälligen Eintrags im Kataster der belasteten Standorte (KbS) ist
   abzuklären.
2. Wenn der Projektperimeter im Bereich eines KbS-Standorts liegt, sind
   allfällig vorhandene Vor- und Detailuntersuchungen gemäss Art. 7 bzw. 14
   der Verordnung über die Sanierung von belasteten Standorten (Altlasten
   Verordnung, AltlV, SR 814.680) in die Schadstoffermittlung mit
   einzubeziehen.
3. Die für den Schadstoffeintrag während der Nutzung relevanten Prozesse
   gemäss Anhang A4 und die zu untersuchenden Schadstoffe sind zu
   definieren.
4. Die zu untersuchenden Bauteile sind zu definieren und zu analysieren.
Exploration - Recherche
Wenn Branche, Prozesse und Schadstoffe des Objektes nicht im Anhang
A4 der Vollzugshilfe Bauabfälle VVEA enthalten sind und keine
historischen Informationen vorliegen??
à Begehung: Auffälligkeiten, Hinweise auf Prozesse, Schadstoffe
à Bauherr: Informationen zu Wissensträgern, Nutzung, Prozesse etc.
à Wissensträger/ Ex-Mitarbeiter: Informationen zu Nutzung, Prozesse,
Havarien etc.
à Archiv, Suche im Internet über Prozesse, Produkte, Stoffe etc.
Exploration – Dokumentation

Für Transparenz und Absicherung ist der Stand des Nichtwissens
unbedingt zu dokumentieren.

Bei «exotischen» Fällen empfiehlt es sich, die Vollzugsbehörden
hinsichtlich Untersuchungsumfang und Entsorgungswegen
einzubeziehen.
Nutzungsbedingte Belastungen der Bausubstanz
                          Zu untersuchende Anwendungen          Verwertung                      Ablagerung (falls keine   Thermische Entsorgung
                                                                                                Verwertung möglich)

       Diverse            Alle Bauten mit früheren oder         Verwertung des gesamten         Ablagerung des Bau-
       Schadstoffe        aktuellen Nutzungen, welche in        Bauteils unter Einhaltung der   teils unter Einhaltung
                          Anhang A4 aufgeführt sind, müs-       Grenzwerte nach Anhang 3        der Grenzwerte nach

VVEA
                          sen auf entsprechende nutzungs-       Ziff. 2 VVEA. Für Details       Anhang 5 VVEA.
                          bedingte Schadstoffe untersucht       siehe Kapitel 4.4               Für Details siehe
                          werden. Die zu untersuchenden         Verwertung des gesamten         Kapitel 4.4
                          Bauteile sind zu definieren und zu    Bauteils unter Einhaltung der   Bei Überschreitung
                          analysieren (vgl. Kapitel 3.2.2).     Grenzwerte nach Anhang 4        der Grenzwerte nach
                          Wenn der Standort der Baute im        Ziff. 1 VVEA als Rohmaterial    Anhang 5 Ziff. 5.2
                          KbS eingetragen ist, sind allfälli-   für die Zementherstellung.      VVEA ist eine vorgängi-
                          ge Resultate von Untersuchungen                                       ge Behandlung nötig.
                          des Standorts bei der Beurteilung
                          zu berücksichtigen.

       Aliphatische Koh- Unabhängig von der Art der Nut-        Verwertung des gesamten         Ablagerung des Bau-
       lenwasserstoffe   zung ist bei optisch erkennba-         Bauteils unter Einhaltung der   teils unter Einhaltung
       (KWC10–C40)       ren, grossflächigen (> 20 m2)          Grenzwerte nach Anhang 3        der Grenzwerte nach
                         Verschmutzungen durch Mine-            Ziff. 2 VVEA. Für Details       Anhang 5 VVEA.
                         ralöle der aliphatische Kohlen-        siehe Kapitel 4.4.              Für Details siehe
                         wasserstoffgehalt (KWC10–C40) der      Verwertung des gesamten         Kapitel 4.4
                         verschmutzten Bausubstanz zu           Bauteils unter Einhaltung der   Bei Überschreitung
                         analysieren.                           Grenzwerte nach Anhang 4        der Grenzwerte nach
                                                                Ziff. 1 VVEA als Rohmaterial    Anhang 5 Ziff. 5.2
                                                                für die Zementherstellung.      VVEA ist eine vorgängi-
                                                                                                ge Behandlung nötig.

                                                          Weitere schadstoffhaltige Materialien
       Diverse            Die obenstehende Aufzählung ist nicht abschliessend! Bei konkreten Hinweisen auf weitere entsorgungsrelevante
       Schadstoffe im     Schadstoffe15 in relevanten Mengen sind entsprechende Untersuchungen durchzuführen.
       Einzelfall
Umnutzung
Diagnostiker haben Objekte und Materialien nicht nur hinsichtlich
relevanter Schadstoffe und Auflagen zu Arbeits- und Umweltschutz zu
prüfen.
Immer häufiger werden Industrie- und Gewerbebrachen umgenutzt
und/oder Bauteile wiederverwendet. Was Betrieb war, soll Atelier,
Laden, Büro oder Wohnung werden.
Es wird vom Diagnostiker erwartet, dass er die Schadstoffsituation auch
hinsichtlich der geplanten Nutzungen beurteilt. Dafür ist eine
Anpassung der Untersuchungsstrategie notwendig. Häufig kommt dann
auch die Frage nach Beurteilung und Entfernung von Gerüchen....
Untersuchungsstrategien Umnutzung
1. Identifikation der Umnutzungspläne
2. Relevante gesetzliche Vorgaben Schadstoffe
      - Innenraumrichtwerte (Wohnungen/Büros)
      - Lebensmittelhygienische Grenz- und Richtwerte
      - weitere spezifische Regelungen (Tierhaltung, Pharma etc.)
3. Vorgaben für Geruchsstoffe
4. Geplante Baumassnahmen
5. Geplante Lüftungssysteme (Luftführung, Luftwechsel)
Beispiel: KVA
Rückbau KVA à Prozesse (Materialien) Schadstoffe
- Kehrichtbunker (Beton) CKW/VOC/HC/SM/PCB/PAK
- Verbrennen (Ofen mit Schlackensteinen) SM/PAK/Dioxine (KVA-Alltag)
               à Schlacke (Metallisch)
                       à Schlackenbunker (Beton) SM/PAK/Dioxine (KVA-Alltag)
               à Rauchgas (Kanal Metall)
                       à Elektrofilter (Metall
                               à Elektrofilterasche SM/PAK/Dioxine (KVA-Alltag)
                à Quench/Wäscher mit Säurebehandlung) (Metall, Gummi/GFK) Dioxine
                               à Waschwasseraufbereitung (PP/Gummi) Dioxine
                               à Reingaskanal zum Kamin (GFK) Dioxine
Beispiel: Mechanische Werkstätte
Produktionshalle wird zu Migrosfiliale
à Metallverarbeitung - Historische Untersuchung
   Rohre schneiden & schweissen, Drehbank
       à Fette/Öle/Kühlschmiermittel & Geruch à KW à Entsorgung Bodenabtrag
   Oberflächenbeschichtung
       à Phosphatierung
   Entfettung
       à CKW à Perchlorethylen- in Luft und Untergrund – Konflikt Nutzung
   Holzkonstruktionen
       à Biozide à keine Biozide nachgewisen

   Perchlorethylen
   - Richtwertfestsetzung Luft für Einhaltung Lebensmittelgrenzwert
   - Ableitung Massnahmen für Richtwerteinhaltung
Beispiel: Chemische Produktion
Historische Untersuchung :
         à synthesespezifische Schadstoffe im Tonnenmassstab
Zusätzliche Recherchen:
         à alte Prozesse – keine analytischen Methoden für Stoffklassen
         à viele Nebenprodukte ohne Charakterisierung
                                               ???

- Untersuchung Material anhand breiter Analytik (TVOC, HC, AOX, SM, PAK, PCB etc.).
- Entsorgung in Absprache mit Vollzugsbehörde
- Schutzkonzepte für Personenschutz/Umweltschutz orientieren sich an den kritischsten Stoffen.
- Ob und wie eine Umnutzung möglich ist muss mit umfangreiche Untersuchungen abgeklärt
werden.
FAZIT
• VVEA gibt Basisvorgehensweise vor
• Weitere Recherchen (Prozesse/Stoffe) sind häufig notwendig
• Wissen und Nichtwissen gut dokumentieren
• Beurteilung nicht geregelte Schadstoffe à Vollzugstelle einbinden

• Beurteilung Umnutzung wird häufig vom Diagnostiker erwartet

• ERFA-Veranstaltungen und Polludoc –Fallsammlung wären hilfreich
CP & nutzungsbedingte Schadstoffe

Fragen / Anmerkungen ?
Sie können auch lesen