"CHRISTUS, DIR LEBE ICH" - Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien Aschermittwoch der Künstler*innen Freiburg, 2. März 2022

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"CHRISTUS, DIR LEBE ICH" - Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien Aschermittwoch der Künstler*innen Freiburg, 2. März 2022
„CHRISTUS, DIR LEBE ICH“
Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien

     Aschermittwoch der Künstler*innen
                Freiburg, 2. März 2022

                      Hochschule für Musik
  Katholische Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“
"CHRISTUS, DIR LEBE ICH" - Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien Aschermittwoch der Künstler*innen Freiburg, 2. März 2022
DIE ZEITEN                                                                        VORWORT

Hochschule für Musik, Wolfgang-Hoffmann-Saal                                      Der Aschermittwoch der Künstler*innen bringt jedes Jahr eine der Kunst-
                                                                                  sparten mit Menschen der Kirche ins Gespräch. Im Mittelpunkt stehen im
14.30 Uhr        Workshop als moderierte Probe                                    350. Todesjahr von Heinrich Schütz (geboren 1585 in Köstritz, gestorben
                                                                                  1672 in Dresden) dessen „Musikalische Exequien“, eine dramatisch-spi-
		Umrahmt von: Präludium und Fuge e-Moll für Orgel von
                                                                                  rituelle Musik und komponierte Bibelauslegung, die von der Spannung
                 J. S. Bach (BWV 548)
                                                                                  der Erfahrung irdischer Vergänglichkeit und der in ihr vernehmbaren Ver-
                                                                                  heißung himmlischer Vollendung geprägt ist.
16.30 Uhr        Begegnung/Imbiss im Foyer
                                                                                  Die Musikalischen Exequien sind ein Auftragswerk, das Schütz anlässlich
Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“                                                   des Todes von Fürst Heinrich Posthumus Reuß aus dem ostthüringischen
                                                                                  Gera im Jahr 1636 komponiert hat. Der Verstorbene hat im Wissen um
17.30 Uhr	Wort-Gottes-Feier mit Austeilung des Aschekreuzes                     den nahenden Tod seinen Sarg mit selbst ausgewählten Schriftstellen
		               Die Aufführung der Musikalischen Exequien von Heinrich           und Choralzitaten beschriften lassen. Es ist dieses Textprogramm, das
		               Schütz ist in die Feier integriert.                              Schütz in der Ausgestaltung der Exequien aufgegriffen und vertont hat.

                                                                                  Der Workshop, gestaltet als moderierte Probe, gibt einen Einblick in
                                                                                  die vokale und instrumentale musikalische Arbeit sowie in Fragen der
                                                                                  historisch wie theologisch informierten Aufführungspraxis. Beide spie-
                                                                                  len in der Hochschule für Musik Freiburg und insbesondere in ihrem
SO FINDEN SIE ZUR DREIFALTIGKEITSKIRCHE
                                                                                  vor zehn Jahren gegründeten Institut für Kirchenmusik eine bedeuten-
                                                                                  de Rolle. Integriert in die Wort-Gottes-Feier am Aschermittwoch wird
Zu Fuß, 1 km, ca. 15 min:
                                                                                  das Werk anschließend in der Kirchen „Heilige Dreifaltigkeit“ erklingen.
Sie begeben sich zur Schwarzwaldstraße, über- oder unterqueren sie und            Unter ebfr.de/aschermittwoch werden sich uns im Netz noch andere
biegen beim Gasthaus „Schiff“ in die Hansjakobstraße ein. Nach ca. 700 m          Mitfeiernde anschließen. Unter dieser Adresse können Sie Liturgie und
finden Sie die Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ (Nr.88 A) auf der rechten Seite.   Aufführung noch einmal nachhören.

Mit der Straßenbahn Linie 1 Richtung Littenweiler:

Einstieg: Musikhochschule, Abfahrten: 16.56 / 17.02 / 17.08 Uhr
Ausstieg: Hasemannstraße (2. Haltestelle)
Die Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ finden Sie, wenige Schritte zurück lie-
gend, auf der rechten Seite.

                                                                                                                                                        3
"CHRISTUS, DIR LEBE ICH" - Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien Aschermittwoch der Künstler*innen Freiburg, 2. März 2022
Heinrich Schütz (1585 – 1672)                        Intonatio:
                                                     Also hat Gott die Welt geliebt,
MUSIKALISCHE EXEQUIEN (1636)
                                                     dass er seinen eingebornen Sohn gab,
SWV 479-481
                                                     Soli:
I. Concert in Form einer Teutschen Begräbnis-Missa   auf dass alle, die an ihn gläuben,
                                                     nicht verloren werden,
Intonatio:                                           sondern das ewige Leben haben.       Joh 3,16
Nacket bin ich von Mutterleibe kommen.
                                                     Capella:
Soli:                                                Er sprach zu seinem lieben Sohn:
Nacket werde ich wiederum dahinfahren.               Die Zeit ist hie zu erbarmen;
Der Herr hat‘s gegeben,                              fahr hin, mein‘s Herzens werte Kron
der Herr hat‘s genommen,                             und sei das Heil der Armen
der Name des Herren sei gelobet. Hiob 1,21           und hilf ihn‘ aus der Sünden Not,
                                                     erwürg für sie den bittern Tod
Capella:                                             und lass sie mit dir leben. Martin Luther, 1523
Herr Gott Vater im Himmel, erbarm dich über uns.
                                                     Soli:
Soli:                                                Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes,
Christus ist mein Leben,                             machet uns rein von allen Sünden. 1 Joh 1,7b
Sterben ist mein Gewinn.
Siehe, das ist Gottes Lamm,                          Capella:
das der Welt Sünde trägt. Phil 1,21 / Joh 1,29b      Durch ihn ist uns vergeben
                                                     die Sünd, geschenkt das Leben.
Capella:                                             Im Himmel soll‘n wir haben,
Jesu Christe, Gottes Sohn, erbarm dich über uns.     o Gott, wie große Gaben. Ludwig Helmbold, 1575

Soli:                                                Soli:
Leben wir, so leben wir dem Herren;                  Unser Wandel ist im Himmel,
sterben wir, so sterben wir dem Herren.              von dannen wir auch warten
Darum, wir leben oder sterben,                       des Heilandes Jesu Christi, des Herren,
so sind wir des Herren. Röm 14,8                     welcher unsern nichtigen Leib verklären wird,
                                                     dass er ähnlich werde seinem verklärten Leibe.    Phil 3,20
Capella:
Herr Gott heiliger Geist, erbarm dich über uns.      Capella:
                                                     Es ist allhier ein Jammertal,
                                                     Angst, Not und Trübsal überall;

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"CHRISTUS, DIR LEBE ICH" - Heinrich-Schütz: Musikalische Exequien Aschermittwoch der Künstler*innen Freiburg, 2. März 2022
des Bleibens ist ein kleine Zeit, voller Mühseligkeit,         zu erleuchten, die dich kennen nicht
und wer‘s bedenkt, ist immer im Streit. Johann Leon, 1582/89   und zu weiden.
                                                               Er ist seines Volks Israel
Soli:                                                          der Preis, Ehr, Freud und Wonne. Martin Luther, 1524
Wenn eure Sünde gleich blutrot wäre,
soll sie doch schneeweiß werden,                               Soli:
wenn sie gleich ist wie rosinfarb,                             Unser Leben währet siebenzig Jahr,
soll sie doch wie Wolle werden. Jes 1,18b                      und wenn‘s hoch kömmt, so sind‘s achtzig Jahr,
                                                               und wenn es köstlich gewesen ist,
Capella:                                                       so ist es Müh und Arbeit gewesen. Psalm 90,10a
Sein Wort, sein Tauf, sein Nachtmahl
dient wider allen Unfall;                                      Capella:
der Heilge Geist im Glauben                                    Ach, wie elend ist unser Zeit
lehrt uns darauf vertrauen. Ludwig Helmbold, 1575              allhier auf dieser Erden,
                                                               gar bald der Mensch darniederleit,
Soli:                                                          wir müssen alle sterben.
Gehe hin, mein Volk, in eine Kammer                            Allhier in diesem Jammertal
und schleuß die Tür nach dir zu!                               ist Müh und Arbeit überall,
Verbirge dich einen kleinen Augenblick,                        auch wenn dir‘s wohl gelinget. Johannes Gigas, 1566
bis der Zorn vorrübergehe. Jes 26,20
                                                               Soli:
Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand,                      Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
und keine Qual rühret sie an.                                  und er wird mich hernach
Für den Unverständigen werden sie angesehen,                   aus der Erden auferwecken, und werde darnach
als stürben sie,                                               mit dieser meiner Haut umgeben werden
und ihr Abschied wird für eine Pein gerechnet                  und werde in meinem Fleisch Gott sehen. Hiob 19,25f.
und ihr Hinfahren für Verderben;
aber sie sind in Frieden. Weisheit 3,1–3                       Capella:
                                                               Weil du vom Tod erstanden bist,
Herr, wenn ich nur dich habe,                                  werd ich im Grab nicht bleiben,
so frage ich nichts nach Himmel und Erden,                     mein höchster Trost dein Auffahrt ist,
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht‘,                   Todsfurcht kannst du vertreiben,
so bist du, Gott, allzeit meines Herzens Trost                 denn wo du bist, da komm ich hin,
und mein Teil. Psalm 73,25f.                                   dass ich stets bei dir leb und bin;
                                                               drum fahr ich hin mit Freuden. Nikolaus Herman, 1560
Capella:
Er ist das Heil und selig Licht                                Soli:
für die Heiden,                                                Herr, ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.   Gen 32,27b

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Capella:
Er sprach zu mir: Halt dich an mich,
es soll dir itzt gelingen,
ich geb mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen.
Den Tod verschlingt das Leben mein,
mein Unschuld trägt die Sünden dein;
da bist du selig worden. Martin Luther, 1523

II. Motette »Herr, wenn ich nur dich habe«

Herr, wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erden.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht‘,
so bist du doch, Gott,
allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Psalm 73,25f.

III. Lobgesang des Simeon
Intonatio:
Herr, nun lässest du deinen Diener
in Friede fahren, wie du gesagt hast.

Chorus I
Denn meine Augen haben
deinen Heiland gesehen,
welchen du bereitet hast für allen Völkern,
ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volks Israel. Luk 2,29–32

Chorus II
Selig sind die Toten,
die in dem Herren sterben;
sie ruhen von ihrer Arbeit
und ihre Werke folgen ihnen nach.
Sie sind in der Hand des Herren
und keine Qual rühret sie. Offb 14,13 / Weish 3,1

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                                                                                                                                    wie 
                                                                                                                                         flüchtig,!"
                                                                                                                                                    ach #$%& '())*  + ,!-*! #$$#.
WORT-GOTTES-FEIER                                                                                                  Lied      | Ach
                                                                                                                              
                                                                                                                                                        wie nichtig

                                                                                                                                               /
Heinrich Schütz, Musikalische Exequien, I. Concert, 1. Teil                                                                                                                     0             1             2

                                                                                                                                                                                                                
                                                                                                                                                                                                                                     3       /

                                                                                                                                                                              
                                                                                                                                                                         

Liturgische Eröffnung und Begrüßung
                                                                                                      !" #$%& '())*  + ,!-*! #$$#.                                   
                                             !" #$%& '())*  + ,!-*! #$$#.
                                                                                                        
                                                                                                              V

                                                                                                                            
                                                                                                                                           /
                                                                                                                                       9: ;?@ ABC?@ I?
A    4. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig                       | „Bekehre uns, vergib die Sünde, schenke, Herr, uns neu dein Erbarmen“
                                                      Lied      
     ist der Menschen Schöne!                         gesÄnge                                                                                               350        351

                                                                                                                                                                                h
                                                                                                            œ           œ                      œ–
     Wie ein Blümlein bald vergehet,

                                                                             œ–        œ          œ                                  œ                  œ
                                                                 œ
                                                                                                  –
     wenn ein raues Lüftlein wehet,
                                                266
     so ist unsre Schöne, sehet!
                                                          Kv Be - keh - re                     uns,         ver - gib               die       Sün - de,
V    5. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
                                                            œ          œ          œ                     œ           œ
                                                                                             œ                                  œ             œœ        œ                   ˙
     ist der Menschen Glücke!                                                                           –
     Wie sich eine Kugel drehet,
                                                          schen - ke, Herr, uns                        neu dein                 Er - bar - men.
     die bald da, bald dorten stehet,
                                                                                                            œ       œ           œ         œ
                                                                                                                                                                        der
     so ist unser Glücke, sehet!
                                                                œ        œ        œ        œ– œ
                                                      T: Josef Seuffert (1971) 1972 / 1992, M: „Attende, Domine“, Frankreich 17. Jh.
                                                                                                   –                                               œ–   œ               ward

                                                                                                                                                                            œ
A    6. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig             K 1 Der Sohn des Höchsten kam auf uns - re                                                   Er - de,
     sind der Menschen Schätze!                         2 Be - kehrt euch al - le, denn das Reich ist                                              na - he;
                                                        3 Hört sei - ne Stim-me, än - dert eu - er                                                 Le - ben;
     Es kann Glut und Flut entstehen,                                                                                                                                      und
     dadurch, eh wir uns versehen,
                                                            œ œ               œ –œ –œ œ                         œ           œ        œ œœ                                  der
                                                                                                                                                        œ
                                                                                                                                                                            œ
     alles muss zu Trümmern gehen.
                                                      1 uns zu     er - ret - ten aus der Macht des Bö - sen.
V    7. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
                                                      2 in rech - ter Bu - ße wan - delt eu - re Her - zen.
     ist der Menschen Prangen!                        3 su - chet das Gu - te und lasst ab vom Bö - sen;                                                                   Le

                                                            œ œ œ œ                           œ        œ œ
     Der in Purpur hoch vermessen
                                                                                                                            œ            œ œœ œ                             ˙
                                                                  –
     ist als wie ein Gott gesessen,                                                           –
     dessen wird im Tod vergessen.                                                                                                                                         bis
                                                      1 Er ruft die Menschen in das Reich des Va - ters. Kv
                                                      2 Seid neu - e Menschen, die dem Herrn ge - fal - len. Kv

                                                                                                                                                                            œ
A    8. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
                                                      3 als Got- tes Kin - der wir - ket sei - nen Frie - den. Kv
     sind der Menschen Sachen!
     Alles, alles, was wir sehen,                     4 ihr seid gefunden wie verlorne schafe, / und in der Taufe                                                          für

                                                                                                                                                                            œ
     das muss fallen und vergehen.                    seid ihr neu geboren. / Die kraft des geistes macht euch
     Wer Gott fürcht’, wird ewig stehen               stark im glauben. kv
     Text und Melodie: Michael Frank 1652             5 Als Jesu Jünger seid ihr nun gesendet. / geht hin zu allen,
                                                                                                                                                                       schw
     (Melodiefassung nach Johann Crüger 1661)         kündet seine botschaft; / bringt neue hoffnung auf die
                                                      ganze erde. kv
                                                                                                                                                                       2 so
                                                      6 Tut gutes allen, helft den unterdrückten / und stiftet                                                         solch
                                                      Frieden: Liebet euren nächsten. / Dies ist ein Fasten in den                                                     sein d
                                                      Augen gottes. kv                                                                                                 Tag u
                                                      7 ihr wart einst knechte, er macht euch zu Freunden; / ihr                                                       mann
                                                      wart einst sklaven, er macht euch zu Freien. / kehrt heim                                                        sterb
12                                                    zum vater, kommt zum Mahl der Freude. kv                                                                    13
                                                                                                                                                                       zorn
                                                      T: Josef Seuffert [1971] 1972/1992, M: „Attende, Domine“, Frankreich 17. Jh.                                     T: nach S
MITWIRKENDE

Moderierte Probe
Referent				                      Prof. Dr. Meinrad Walter
Dirigent					Prof. Frank Markowitsch
Organist				David Kiefer

Musikalische Exequien
Sopran					Marie Christine Köberlein
					Natalie Beck
Alt					Miriam Stelzer
					Mareike Zorko
Tenor					Korbinian Krol
					Jonas Bruder
Bass					Francesc Ortega Martí
					Malte Kebschull

Continuo
Orgel					Martin Müller
Cello					Annekathrin Beller
Violone					Georg Schuppe

Wort-Gottes-Feier
Hauptzelebrant				                Weihbischof Dr. Peter Birkhofer
Konzelebrant				                  Pfarrer Dr. Winfried Keller
Lektorin/Lektor				               Lisa Lauer, Gabriel Beck
Organist				Niklas Jahn
                                                                    Copyright der Bilder: Heinrich-Schütz-Haus
                                                                                         Heinrich-Schütz-Str. 1
Vorbereitung                                                                             07586 Bad Köstritz
Referat Kunst, Kultur, Kirche		   Dr. Katharina Seifert                                  www.heinrich-schuetz-haus.de

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Referat Kunst, Kultur, Kirche
                      Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
                      Hauptabteilung 6 – Grundsatzfragen, Strategie

In Kooperation mit:
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