Clonen von Windows 7 / 8 mittels F(ree) O(pen) G(host) - Ein Handbuch von Michael Konz Geschwister-Scholl-Realschule Nürnberg 2013
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Clonen von Windows 7 / 8 mittels F(ree) O(pen) G(host) Ein Handbuch von Michael Konz Geschwister-Scholl-Realschule Nürnberg 2013
Inhaltsverzeichnis 1. Sinn und Zweck...................................................................................................................... 1 1.1 Einsatzmöglichkeiten..................................................................................................... 1 1.2 Alternativen ................................................................................................................... 1 1.3 Vorzüge des FOG Servers .............................................................................................. 1 1.4 Einsatzszenario .............................................................................................................. 2 1.5 Voraussetzungen ........................................................................................................... 2 1.6 Netzwerk ....................................................................................................................... 2 2. Installation............................................................................................................................. 6 2.1 Serverbetriebssystem.................................................................................................... 6 2.2 Installation des FOG Servers ......................................................................................... 7 2.2.1 Netzwerkeinrichtung ............................................................................................. 7 2.2.2 Installation von FOG .............................................................................................. 7 3. Nutzung ............................................................................................................................... 11 3.1 Registrierung von PCs.................................................................................................. 11 3.2 Problembehebung beim PXE-Boot .............................................................................. 12 3.3 Erzeugen von Images .................................................................................................. 13 3.3.1 Windows 7 ........................................................................................................... 13 3.3.2 Windows 8 ........................................................................................................... 14 3.4 Vorbereiten des Masterimages ................................................................................... 14 3.5 Erstellen eines Images ................................................................................................. 15 3.6 Einspielen eines Images auf einem Computer ............................................................ 16 3.7 Einspielen eines Images auf mehreren Computern .................................................... 17 3.7.1 Vorüberlegungen und Voraussetzungen............................................................. 17 3.7.2 Einstellungen auf dem FOG Server...................................................................... 17 3.7.3 Starten des Multicast Prozesses.......................................................................... 18 4. Sonstige nützliche Funktionen ............................................................................................ 20 4.1 Aufnahme in ein Active Directory ............................................................................... 20 4.1.1 Sinn und Zweck.................................................................................................... 20 4.1.2 Erforderliche Einstellungen ................................................................................. 21 4.1.3 Voraussetzungen ................................................................................................. 23 4.2 Verteilung von Snapins................................................................................................ 23 4.2.1 Sinn und Zweck.................................................................................................... 23 4.2.2 Vorbereitungen am Server .................................................................................. 24 4.2.3 Erstellung eines Snapins ...................................................................................... 24
4.2.4 Verteilen von Snapins.......................................................................................... 26 5. Bereitstellung von Druckern................................................................................................ 27 5.1 Vorüberlegungen......................................................................................................... 27 5.2 Installation lokaler Drucker (derzeit nur Win XP) ....................................................... 27 5.2.1 Installation „bekannter“ Drucker ........................................................................ 27 5.2.2 Installation von Druckern, welche eigene Treiber erfordern .............................. 28 5.2.3 Zuordnen von Druckern ...................................................................................... 28 5.2.4 Abschluss der Druckerinstallation ....................................................................... 29 5.3 Druckerinstallation unter Windows 7 ......................................................................... 29 6. FOG 0.33 .............................................................................................................................. 31 6.1 FOG Setup.................................................................................................................... 31 6.2 Anlegen eines neuen Windows 8 Images ................................................................... 32 6.3 Anlegen neuer Computer ............................................................................................ 33
1. Sinn und Zweck 1.1 Einsatzmöglichkeiten Systembetreuer von Schulnetzwerken sehen sich oft mit der Aufgabe konfrontiert, Rechner gemäß dem schulischen Anforderungsprofil einzurichten bzw. die ursprüngliche Konfigura- tion wiederherzustellen. Dies ist in der Regel kein Problem, solange es sich dabei um einen einzelnen Computer han- delt, kann jedoch mit steigender Rechnerzahl zu einer sehr zeitaufwendigen Aufgabe wer- den. So ist es in der Regel aus Zeitgründen nicht möglich, jeden Rechner manuell zu instal- lieren. Hierzu gibt es Image-Programme, deren Aufgabe es ist, ein Abbild eines Computers zu er- stellen, welches in sehr kurzer Zeit auf anderen Computern wiederhergestellt werden kann. 1.2 Alternativen Der FOG (Free Open Ghost) Server ist nicht das einzige frei verfügbare Image-Programm. So bieten beispielsweise die Programme CloneZilla und Image X ebenfalls die Funktionalität an, Abbilder von Rechnern zu erstellen, welche auf anderen Rechnern wiederhergestellt wer- den können. Hierbei wird jeweils ein Datenträger erstellt, von welchem der Zielrechner ge- startet werden kann. Anschließend wird das eigentliche Clone-Programm geladen, welches das Image von einem lokal angeschlossenen oder aber einem Netzlaufwerk auf die lokale Festplatte einspielt. Anschließend kann der Rechner neu gestartet werden und hat exakt die Konfiguration des Musterrechners, auf welchem das Image erstellt wurde. 1.3 Vorzüge des FOG Servers Anders als bei den unter 1.2 vorgestellten Lösungen ist es beim FOG Server nicht mehr er- forderlich, jeden Rechner manuell von einem Bootmedium aus zu starten. Vielmehr können die Zielrechner über das Netzwerk (sofern die Zielrechner WOL-fähig sind) automatisch auf- geweckt werden. Wenn die Bootsequenz der Rechner so eingestellt ist, dass zunächst von der Netzwerkkarte aus gebootet wird, wird beim Systemstart überprüft, ob ein Clone Auf- trag vorliegt. Ist das der Fall, wird dieser vollautomatisch abgearbeitet. Andernfalls startet das lokal installierte System. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass eine beliebige Anzahl an Rechnern von einer zentralen Stelle aus mit wenigen Mausklicks geclont werden kann und eine „Turnschuh-freie“ Administration ermöglicht wird. Dies kann auch zeitgesteuert erfol- gen. So ist es möglich, einen Computerraum beispielsweise vollautomatisch am Ende einer Schulwoche noch zu clonen. Zusätzlich ermöglicht der FOG Server einige weitere Dienste wie beispielsweise die automa- tische Installation von Druckern, das Nachverteilen von Software und die vollautomatische Aufnahme in eine bestehende Domänenstruktur, welche im weiteren Verlauf dieses Skrip- tes noch im Einzelnen besprochen werden sollen. 1 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
1.4 Einsatzszenario Die Akademie Dillingen stellt im Skript „Windows-Systemsicherung mit WinPE und ImageX“ (http://alp.dillingen.de/schulnetz/materialien/WinPE.pdf) Lösungen vor, wie Windows 7 mittels USB Stick geclont werden kann. Dieses Verfahren ist für eine überschaubare Anzahl an Rechnern, welche gelegentlich geclont werden, vorzuziehen, da die Installation und Kon- figuration des FOG-Servers relativ zeitintensiv sind und sich für wenige Rechner, welche sel- ten geclont werden, nicht rentieren. Diese Einschätzung verändert sich dann, wenn entweder die Anzahl der zu clonenden Rech- ner stark wächst und es daher sehr zeitintensiv wird, jeden Rechner manuell von einem ent- sprechenden Bootmedium zu starten, oder aber sehr häufig geclont werden soll und zusätz- lich die unter 1.5 und 1.6 beschriebenen technischen Voraussetzungen erfüllt werden kön- nen. 1.5 Voraussetzungen Der FOG Server stellt keine besonderen Anforderungen an die Hardware. Jedoch erfolgt die Imageerstellung und -verteilung komplett über das Netzwerk. Entsprechend sollte dieses möglichst performant sein, da der Imageprozess sonst bei großen Images viel Zeit in An- spruch nehmen kann. Demzufolge müssen im Server eine ausreichend schnelle Netzwerk- karte und eine Festplatte, welche die von der Netzwerkkarte übertragenen Daten verarbei- ten kann, installiert werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Festplattendurchsatz erheblich sinken kann, wenn mehrere verschiedene Images zeitglich verarbeitet werden müssen. Der FOG Server kann auf ein Linux Betriebssystem installiert werden. Hier werden Ubuntu und Fedora empfohlen. Jedoch sind auch Debian und CentOS möglich. 1.6 Netzwerk Um die Clientcomputer clonen zu können, muss auf diesen zunächst über das Netzwerk ein eigenes Betriebssystem gestartet werden (PXE Boot). Damit die Rechner dieses vom FOG Server abrufen können, müssen sie bereits vor dem Start eines Betriebssystems eine IP- Adresse haben. Da auf dieser Ebene noch keine festen IP Adressen eingestellt werden kön- nen, muss im Netzwerk ein DHCP Server vorhanden sein. Hierbei muss beachtet werden, dass innerhalb eines Netzwerks jeweils nur ein DHCP Server bestehen darf. Entsprechend fragt der FOG Server während des Setups ab, ob er als DHCP Server fungieren soll. 2 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Während des Setups des FOG Servers werden einige Netzwerkeinstellungen abgefragt. So- fern der FOG Server, wie in der obigen Abbildung dargestellt, selbst als DHCP Server verwen- det wird, werden die entsprechenden DHCP Optionen während des Setups automatisch ge- setzt. Häufig sollen FOG Server jedoch nachträglich in Netze mit bereits bestehenden DHCP Ser- vern integriert werden. 3 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Hier müssen auf dem bestehenden DHCP Server zusätzliche Einstellungen getroffen werden. Sofern es sich um einen Windows Server handelt, müssen die DHCP Optionen 66 und 67 gesetzt werden. Hierbei muss als Option 66 (Hostname des Startservers) die IP Adresse des FOG Servers an- gegeben werden, wohingegen als Option 67 (Name der Startdatei) die Datei „pxelinux.0“ übergeben werden muss. Auf einem Linux Server muss als „next-server“ die IP des FOG Servers und als „filename“ erneut „pxelinux.0“ übergeben werden. Hierbei ist zu beachten, dass der filename in der Konfigurationsdatei in Anführungszeichen stehen muss. Da es in der Regel keinen Sinn macht einen FOG Server zu betreiben, um wenige Rechner zu clonen, wird dieser meist so eingesetzt, dass viele Rechner mit dem identischen Image versehen werden sollen. Dies würde zu erheblicher Netzwerklast und einer starken Belas- tung der Serverplatten führen, wenn das Image für jeden Rechner einzeln verschickt werden müsste. 4 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Um dieses Problem zu umgehen, kann der FOG Server ein Image per Multicast gleichzeitig an viele Computer verschicken. Dies führt dazu, dass das Image nur einmal von den Server- platten gelesen und nur einmal über die Netzwerkkarte des Servers übertragen werden muss. Hierbei verhalten sich die Switche verschiedener Hersteller jedoch unterschiedlich. So haben die zur Erstellung dieses Skripts verwendeten HP Procurve Switche beispielsweise in den Werkseinstellungen keinen Multicastverkehr zugelassen. Um dies zu ermöglichen, musste in der Konfiguration des Switches zunächst das Internet Group Management Proto- col (IGMP) aktiviert werden. Sofern sich der FOG Server in einem anderen Subnetz befindet als die Clients, muss der ver- wendete Router die Multicast-Pakete richtig weiterleiten. Dies ist nicht bei allen Geräten möglich. Wenn eine Firewall zwischen den Netzen eingerichtet ist, müssen einige Ports frei- gegeben werden (TCP: 20-22, 80, 111, 443, 2049, 1024-65535 sowie UDP: 69, 111, 1024- 65535). Da Schulen ihre Netzwerke in der Regel in mehrere Teilnetze aufteilen, welche durch be- stimmte Zugriffsregeln voneinander getrennt sind, kann es erforderlich werden, Rechner zu clonen, welche sich nicht im gleichen Netzwerk befinden, wie der FOG Server. Um dies zu ermöglichen ist ein Router erforderlich. Hierbei gestaltet es sich jedoch schwierig mehrere Rechner innerhalb eines Netzes, in welchem kein FOG Server steht, gleichzeitig mittels Mul- ticast zu versorgen. Eine kostenfreie Alternative zu den teuren Routern und Switchen, wel- che das Routen des Multicastverkehrs ermöglichen, bietet das kostenlose PFSense. 5 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
2. Installation 2.1 Serverbetriebssystem Um einen möglichst ressourcenschonenden und performanten Betrieb zu gewährleisten, wurde bei der Erstellung dieses Skritps ein Ubuntu Server Betriebssystem in Version 12.04 LTS verwendet. Während der Installation sollte die geführte Partitionierung der vollständigen Festplatte gewählt werden. Bei manueller Partitionierung sollte die /-Partition möglichst groß gewählt werden, da FOG die Images in /images ablegt. Zur Vereinfachung der weiteren Installation empfiehlt es sich, während der Linuxinstallation den SSH Serverdienst mit zu installieren. 6 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
2.2 Installation des FOG Servers 2.2.1 Netzwerkeinrichtung Vor der Installation des FOG Servers sollte im zugrundeliegenden Betriebssystem eine stati- sche IP-Adresse vergeben werden. Unter Ubuntu muss hierzu die Datei /etc/network/interfaces konfiguriert werden. Hierbei müssen die folgenden Eintragungen konfiguriert werden: Wert: Bedeutung: address Statische IP Adresse des Servers netmask Subnetzmaske des Servers gateway IP Adresse des Gateways dns-nameservers IP Adresse des DNS Servers Eine Änderung der IP Adresse ist nach der Installation des FOG Servers mit gro- ßem Aufwand verbunden, weshalb hier eine IP Adresse verwendet werden sollte, welche dauerhaft die Adresse des Servers bleiben kann. Nach Abschluss der IP Konfiguration muss die Netzwerkschnittstelle des Servers neu gestar- tet werden, um die gewählten Einstellungen zu übernehmen. 2.2.2 Installation von FOG 2.2.2.1 Vorbereitung Das FOG Paket ist auf der Webseite des FOG Projekts (www.fogproject.org) als tar.gz Datei erhältlich. Diese kann wahlweise mittels wget direkt vom Ubuntu-Server aus heruntergela- den oder aber nach dem Download von einem Windows PC aus auf diesen übertragen wer- den. Anschließend muss die Datei auf dem Server entpackt werden, wobei ein neuer Ordner na- mens fog_Versionsnum- mer entsteht. 2.2.2.2 Durchführung der Installation Nachdem das Archiv erfolgreich entpackt wurde, findet sich im neu entstandenen Ordner ein Unterordner bin, in welchem die Datei installfog.sh liegt. Um dem Installationsskript die erforderlichen Rechte zu geben, muss diese mit Superuser Rechten ausgeführt werden. An- schließend erfragt das Skript noch folgende Einstellungen ab: 7 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Frage: Bedeutung: Empfohlene Antwort: What type of installation Der FOG Server kann entwe- N (normale Installation). would you like to do? der als alleinstehende An- wendung (normale Installa- tion) oder als Storage Node zur Erweiterung eines be- stehenden FOG Servers in- stalliert werden. What is the IP Address to be Festlegung der IP Adresse Hier muss die IP Adresse an- used by this FOG Server? des FOG Servers. gegeben werden, welche dem Linuxserver als stati- sche IP zugewiesen wurde. Would you like to setup a Der FOG Server kann als IP Adresse des lokalen Gate- router address for the DHCP DHCP Server fungieren. ways. Server? Falls dieser DHCP Server die DHCP Clients automatisch mit einem Gateway konfigu- rieren soll, muss dieses hier eingegeben werden. Would you like to setup a Sofern der DNS Eintrag der IP Adresse des DNS Servers, DNS address for the DHCP DHCP Clients automatisch welcher für das lokale Netz- Server and client Boot Im- vom DHCP Server konfigu- werk zuständig ist. age? riert werden soll, muss hier angegeben werden, welche IP Adresse der DHCP Server den Clients zuteilen soll. Would you like to change Der FOG Server lauscht auf Name der Netzwerkkarte, the default network inter- einer Netzwerkkarte des auf welcher der FOG Server face from eth0? Linuxservers. Da diese je- lauschen soll. doch mehrere Netzwerkkar- ten haben können, muss hier angegeben werden, auf welcher Netzwerkkarte der FOG Server lauschen soll. Would you like to use the Der FOG Server kann als Ja, sofern es im Netzwerk FOG Server for DHCP Ser- DHCP Server fungieren. So- noch keinen DHCP Server vice? fern es innerhalb des Netz- gibt, andernfalls nein. werks bereits einen beste- henden DHCP Server gibt, darf dies jedoch nicht einge- schaltet werden. Stattdes- sen müssen im externen DHCP Server die DHCP Opti- onen 66 (next –server) und 67 (bootfile-name) konfigu- riert werden. This version of FOG has in- Die FOG Oberfläche liegt in Da es noch keine deutsche ternationalization support, verschiedenen Sprachen Version der Oberfläche gibt, would you like to install the vor, hier kann entschieden kann hier mit nein geant- additional language packs? werden, ob diese installiert wortet werden. werden sollen. 8 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Nachdem das Installationsskript alle erforderlichen Informationen abgefragt hat, fasst es diese nochmals zusammen und erfragt, ob die Installation gestartet werden soll. Die anschließend ablaufende Setup-Routine wird von der Aufforderung, ein MySQL Pass- wort festzulegen unterbrochen. Dies kann theoretisch leer bleiben, sollte jedoch aus Sicher- heitsgründen gesetzt werden. 2.2.2.3 Anpassungen Nach Abschluss der Installation sind noch folgende Veränderungen in Konfigurationsda- teien erforderlich (die Zeilenangaben können je nach Version der jeweiligen Pakete variie- ren): Datei: Eintragung: Bedeutung: /var/www/fog/commons/con- Zeile 53: MYSQL PASS- Hier muss das MySQL fig.php WORD Password, welches während der FOG In- stallation gewählt wurde, in die leeren Hochkommata einge- setzt werden. /opt/fog/service/etc/config.php Zeile 7: UDPSENDER Hier kann in Sekunden MAXWAIT angegeben werden, nach welcher Zeit der FOG Server einen Mul- ticast an mehrere Rech- ner automatisch star- tet, auch falls sich nicht alle Rechner bereits ge- meldet haben. Erfolgt 9 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
hier keine Eintragung, startet der Multicast erst, wenn alle Rechner der Zielgruppe bereit sind. /opt/fog/service/etc/config.php Zeile 12: MYSOL PASS- Hier muss das MySQL WORD Password, welches während der FOG In- stallation gewählt wurde, in die leeren Hochkommata einge- setzt werden. /etc/php5/apache2/php.ini Zeile 458: Hier kann die maximale memory_limit Paketgröße von Snapins angegeben werden, welche mit dem FOG Server ver- teilt werden können. Die derzeitige Höchst- grenze beträgt 1900 MB. /etc/php5/apache2/php.ini Zeile 728: Hier kann die maximale post_max_size Paketgröße von Snapins angegeben werden, welche mit dem FOG Server ver- teilt werden können. Die derzeitige Höchst- grenze beträgt 1900 MB. /etc/php5/apache2/php.ini Zeile 879: up- Hier kann die maximale load_max_ filesize Paketgröße von Snapins angegeben werden, welche mit dem FOG Server ver- teilt werden können. Die derzeitige Höchst- grenze beträgt 1900 MB. Nach der Anpassung der Konfigurationsdateien muss der Apache Webserver neu gestartet werden, um die Konfigurationsveränderungen zu übernehmen. 10 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
3. Nutzung 3.1 Registrierung von PCs Sobald alle Nacharbeiten beendet worden sind, kann der FOG Server über den Webbrowser über die Adresse http:///fog angesprochen werden. Beim ersten Aufruf muss die Datenbank noch fertig geschrieben werden, was der Benutzer durch einen Klick auf „In- stall / Upgrade“ bestätigen muss. Anschließend erscheint eine Anmeldemaske, auf welcher man sich mit dem Benutzernamen „fog“ und dem Passwort „password“ anmelden kann. Um Rechner mit FOG clo- nen zu können, müssen diese am Server angemel- det sein. Die einfachste Möglichkeit das zu erledi- gen ist es, die Rechner auf PXE Boot einzustellen und anschließend zu starten. Während des Startvorgangs erscheint dann ein Startmenü, in welchem man den Eintrag „Perform Full Host Registration and Inventory“ auswählen kann. Anschließend wird ein klei- nes Betriebssystem über das Netzwerk gestartet, welches einige Informatio- nen über den zu registrie- renden Computer erfragt. Hierbei ist es ausreichend, einen Computernamen an- zugeben. Alle anderen Fra- gen können durch Drücken der Eingabetaste unbeant- wortet bleiben. Nach der erfolgreichen Re- gistrierung des Rechners er- scheint dieser in der Ober- fläche des FOG Servers un- ter dem Menüpunkt „Host Management“. Bevor ein Computer über den FOG Server geclont werden kann, muss ihm zu- nächst ein Image zugewie- sen werden. 11 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
3.2 Problembehebung beim PXE-Boot Falls auf dem Client kein Text zu sehen ist, ist ein neuerer Kernel für den Netzwerk- start erforderlich. Dieser kann im Web- Interface unter „FOG Configuration“ (ein Fragezeichen-Sym- bol) per Mausklick heruntergeladen und installiert werden. Auf einigen PCs ist außerdem noch ein Kernel-Parameter für die korrekte Grafikdarstellung erforderlich. Dieser Parameter wird ebenfalls im Bereich „FOG Configuration“, Untermenü „FOG Settings“, Variable „FOG_KERNEL_ARGS“ eingestellt. Bewährt hat sich „vga=788 nomodeset“: 12 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
3.3 Erzeugen von Images 3.3.1 Windows 7 Beim Anlegen des Images ist es wichtig zu wissen, wie Windows 7 installiert wurde. Die Standardinstal- lation legt während der In- stallation eine 100 MB große Bootpartition und eine Datenpartition an, welche den Rest der Fest- platte belegt. Entspre- chend kann am FOG Ser- ver folgender Image Type vorgegeben werden: Image Type: Single Partition (NTFS Only, Resizable) Diese Einstellung bringt den Vorteil mit sich, dass die Größe der Da- tenpartition während des Clonens verändert werden kann. Entspre- chend ist es möglich, ein Image auf ein Ziel- system aufzuspielen, welches eine kleinere Festplatte als das Quellsystem hat, auf welchem das Image er- stellt wurde. Damit der FOG Server trotz der Auswahl von „Single Partition“ sowohl Bootpartition als auch Datenpartition clont, muss ihm beim Zuteilen des Images zu einem Computer mitge- geben werden, dass es sich um einen Windows 7 Computer handelt. 13 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
3.3.2 Windows 8 Da der Aufbau der Bootpartition von Windows 8 geändert wurde, muss hier unter FOG 0.32 noch „Multiple Partition Image - Single Disk (not resizeable)“ gewählt werden, da die geclonten Computer sonst nicht starten. Dies bedeutet jedoch, dass die Zielfestplatten mindestens die Größe der Quellfestplatte haben müssen. Dieses Problem wurde in FOG 0.33 behoben. Hier kann als Operating System „Windows 8“ gewählt wer- den. Da es sich bei Version 0.33 derzeit (Stand März 2013) jedoch noch um eine unfertige Betaversion han- delt, ist eine entsprechende Installationsanleitung in Ka- pitel 6 dieses Skripts zu fin- den. Zum Clonen von Windows 8 muss unter FOG 0.32 im Hostmanagement noch der OS Type „Windows 7“ ge- wählt werden. Wie im Anhang ersichtlich wird, ist ab Version 0.33 hier Windows 8 verfügbar, was dazu führt, dass wieder Images mit der Einstellung „Single Partition (NTFS Only, Resizable)“ verwendet wer- den können. 3.4 Vorbereiten des Masterimages Um den Cloning-Vorgang möglichst schnell durchführen zu können, sollte das Image mög- lichst klein sein. Entsprechend empfiehlt es sich, einen frisch installierten Computer zu nut- zen, auf welchem lediglich die benötigten Programme installiert sind. Bei der Erstellung des Images müssen folgende Details beachtet werden: 14 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
1. Um nachträgliche Änderungen (z.B. Namensänderungen bzw. Aufnahme in ein Active Directory) an den geclonten Rechnern auto- matisch vornehmen zu können, müssen diese mit dem FOG Ser- ver kommunizieren können. Hierzu muss das FOG Tool instal- liert sein. Dieses lässt sich von http:///fog/client herunterladen. Während der In- stallation muss ausgewählt werden, welche Services genutzt werden sollen und auf welcher IP-Adresse der FOG Server erreicht werden kann. 2. Sofern die Hardware der Zielrechner nicht exakt mit der Hardware des Quellrechners übereinstimmt, muss Windows 7 nach dem Clonen ein Mini-Setup ausführen. Hierzu muss Windows vor dem Clonen in den Auditmodus gebracht werden, wie im Skript http://alp.dillingen.de/schulnetz/materialien/Win7_Sysprep.pdf beschrieben ist. Da Windows 7 jedoch nicht beliebig oft in den Auditmodus versetzt werden kann, empfiehlt es sich, den Quellrechner auf einer virtuellen Maschine zu installieren und diese mit Bordmitteln vor der ersten Versiegelung zu sichern. In der aktuellen Version unterstützt FOG jedoch weder die „VMWare“- noch die „Virtual PC“-Festplattencon- troller, weshalb sich die „Virtual Box“ als Plattform am besten eignet. 3.5 Erstellen eines Images Um den Upload eines Images auf den Server zu starten, muss dieser im Taskmanagement ausgewählt und anschließend auf „Upload“ gedrückt werden. 15 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Anschließend erfragt der Server noch, ob der Auftrag einmalig sofort, einmalig zu einer be- stimmten Uhrzeit oder in festen Intervallen durchgeführt werden soll. Hierbei kann ange- geben werden, dass der Rechner nach Abarbeitung des Auftrags automatisch herunterge- fahren wird. Sofern der jeweilige Rechner W(ake)O(n)L(an) fähig ist, wird dieser nach dem Absenden des Auftrags automatisch gestartet. Hierbei wird ein kleines Betriebssystem über das Netz- werk geladen, auf Grundlage dessen das eigentliche Cloning Programm abläuft. 3.6 Einspielen eines Images auf einem Computer Um ein Image einspielen zu können, muss der Zielrechner zunächst, wie unter 3.1 be- schrieben, am Server registriert und mit einem Image assoziiert werden. Anschließend kann im Task Management der Befehl „Deploy“ (FOG 0.33: „Download“) ab- gesetzt werden, welcher wie auch der Upload zu einer bestimmten Uhrzeit, in regelmäßi- gen Intervallen oder aber sofort durchgeführt werden kann. Um keine Fehlermeldung zu erhalten, dass der Computername bereits im Netzwerk exis- tiert, wurde in der „unattend.xml“ ein zufälliger Computername (*) vergeben. Da es jedoch besonders innerhalb einer Domäne häufig interessant ist zu wissen, welcher Name zu wel- chem Rechner gehört, startet das FOG Tool den Rechner automatisch neu, sobald der An- meldebildschirm erstmals geladen wurde. Nach dem Neustart hat der Rechner dann den 16 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Computernamen, welcher bei der Registrierung des Clients in der FOG Datenbank angege- ben wurde. 3.7 Einspielen eines Images auf mehreren Computern 3.7.1 Vorüberlegungen und Voraussetzungen In seinen Standardeinstellungen kann der FOG Server bis zu zehn Aufträge parallel abarbei- ten. Dies führt jedoch sowohl auf den Serverfestplatten als auch im Netzwerk zu erheblich erhöhtem Datendurchsatz und somit zu einer langsameren Übertragung des Images. Da die Computer innerhalb eines Computerraumes jedoch in der Regel mit identischer Soft- ware bestückt sein sollen, kann man ein Image mittels Multicast an mehrere Rechner gleich- zeitig übertragen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass das Image nur einmal von der Ser- verplatte gelesen und auch nur einmal von der Netzwerkkarte des Servers verschickt wer- den muss. Um einen Multicast durchführen zu können, muss dieser von den verwendeten Netzwerk- komponenten unterstützt werden. Je nach verbauter Hardware kann es dabei erforderlich werden, die Konfiguration einiger Netzwerkkomponenten etwas zu überarbeiten. So musste beispielsweise bei den zur Erstellung dieses Skripts verwendeten HP Procurve Switches zu- nächst das „Internet Group Management Protocol“ aktiviert werden. 3.7.2 Einstellungen auf dem FOG Server Um mehrere Computer gleichzeitig mit einem Image versorgen zu können, müssen diese auf dem FOG Server zu einer Gruppe zusammengefasst werden. 17 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Dies lässt sich im FOG Server erledigen, indem man die gewünschten Rechner im Host Ma- nagement auswählt und im Feld „Create new group“ einen entsprechenden Gruppennamen vergibt. Anschließend können für diese Rechner über das Group Management gemeinsame Einstel- lungen, wie beispielsweise die Zuordnung von Images, das Hinzufügen von Druckern, die Aufnahme in ein Active Directory oder das Verteilen von Software Snapins, getroffen wer- den. 3.7.3 Starten des Multicast Prozesses Sobald alle erforderlichen Einstellungen für die Gruppe über das Group Management ge- troffen wurden, kann das Image über das Task Management verteilt werden. Hierzu muss auf den Button „List All Groups“ geklickt werden. Anschließend bietet der Server die Optio- nen „Deploy“ und „Multicast“ an. Der Button „Deploy“ löst dabei aus, dass das Image an alle Mitglieder der Gruppe als Singlecast verteilt wird. Sofern die Gruppe aus mehr als zehn Mit- gliedern besteht, werden die ersten zehn Mitglieder sofort versorgt, während weitere Mit- glieder auf freie Slots warten und starten, sobald ein Slot frei geworden ist. Der „Multicast“ Button hingegen führt dazu, dass alle Mitglieder der Gruppe parallel mit dem Image versorgt werden. Hierbei passt sich die Geschwindigkeit automatisch an das langsamste Gruppenmitglied an. 18 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Versuche haben gezeigt, dass selbst baugleiche Rechner, welche mittels Wake on Lan zeit- gleich gestartet wurden, unterschiedlich schnell booten. Dies kompensiert der FOG Server, indem er mit der Imageverteilung wartet, bis sich alle Mitglieder der Gruppe bereit melden. Da es jedoch aus verschiedensten Gründen vorkommen kann, dass ein Rechner nicht startet (Kabel von Schülern gezogen,…), sollte in der Datei /opt/fog/service/etc/config.php die Va- riable UDPSENDER_MAXWAIT gesetzt sein, welche in Sekunden angibt, nach welcher War- tezeit der Imageprozess für alle bereiten Rechner unabhängig davon startet, ob sich alle Gruppenmitglieder bereit gemeldet haben. 19 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
4. Sonstige nützliche Funktionen 4.1 Aufnahme in ein Active Directory 4.1.1 Sinn und Zweck In der Regel wird ein Schulnetzwerk von vielen verschiedenen Benutzern verwendet. Dabei kommt es häufig vor, dass die verschiedenen Benutzer verschiedene Sicherheitsberechti- gungen haben. So müssen beispielsweise Schulleiter auf Verwaltungsdaten zugreifen, wel- che normale Lehrer aus Datenschutzgründen nicht zu Gesicht bekommen dürfen. An Schulen, an welchen jeder Lehrer eine persönliche Emailadresse hat, wäre es wünschens- wert, beim Öffnen des Emailclients die eigenen Emails und Termine sehen zu können. Da schulische Computer häufig von verschiedenen Kollegen genutzt werden und ein Kollege keinen fest zugeteilten Computer hat, kann es wünschenswert sein, dass getroffene Einstel- lungen automatisch übernommen werden und man beispielsweise unabhängig davon, an welchem Computer man sich anmeldet, immer denselben Desktop vorfindet. Eine Möglichkeit, um diese Anforderungen umzusetzen, stellt eine Domäne mit eigenem Domaincontroller, wie beispielsweise einem Windows 2008 Server, dar. Damit sich die Benutzer eines Computers an einer Domäne anmelden können, muss dieser zunächst als Maschine am Domaincontroller angemeldet werden. Da hierbei rechnerspezi- fische Daten abgelegt werden, kann man nicht einfach den Masterrechner an der Domäne anmelden und diesen anschließend clonen. 20 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Sofern viele Rechner gleichzeitig geclont werden, kann es jedoch sehr zeitaufwendig wer- den, diese nach dem Clone Prozess einzeln von Hand an der Domäne anzumelden. Um das zu vermeiden, kann dies automatisch vom FOG Server erledigt werden. 4.1.2 Erforderliche Einstellungen Damit die automatische Domänenaufnahme verfügbar ist, muss das FOG Tool (siehe Kapitel 3.2) vor der Erstellung des Images auf dem Masterrechner, welcher während des Clonens kein Mitglied der Domäne sein darf, installiert werden. Um dem FOG Server mitzuteilen, dass ein Computer an der Domäne angemeldet werden soll, muss man den entsprechenden Rechner im Host Management aussuchen und dann auf den Button „Active Directory“ kli- cken. Für eine erfolgreiche Domänenaufnahme müssen dabei folgende Einstellungen getroffen werden: Einstellung: Wert: Domain name: Vollständiger Name der Domain inkl. En- dung. Domain username: Domainname ohne Endung und Benutzer- name eines zur Aufnahme berechtigten Be- nutzers. Beide Informationen werden durch Backslash getrennt ohne Leerzeichen angegeben. Domain Password: Verschlüsseltes Passwort des zur Auf- nahme verwendeten Benutzeraccounts. 21 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Da die FOG Oberfläche gegebenenfalls auch von Nutzern bedient werden soll, welche inner- halb der Domäne keine administrativen Rechte haben, muss das Passwort verschlüsselt an- gegeben werden, um es vor allzu neugierigen Usern zu schützen. Diese Verschlüsselung lässt sich mit dem mitgelieferten FOGCrypt Tool bewältigen. Dieses lässt sich im entpackten FOG Verzeichnis unter dem Unterordner /fog_0.32/FOG Ser- vice/src/FOGCrypt/FOGCrypt/bin/Debug finden. Zur Erstellung des verschlüsselten Pass- worts muss der komplette Inhalt dieses Ordners in einen lokalen Ordner kopiert werden. Dies lässt sich am einfachsten mittels eines SSH Clients bewältigen. Anschließend wird das verschlüsselte Passwort auf einem Windows Computer in der Einga- beaufforderung erstellt, indem man in das Verzeichnis wechselt, in welchem die FOGC- rypt.exe abgelegt wurde und anschließend den Befehl „Fogcrypt.exe Administratorpasswort > Ausgabedatei.txt“ eingibt. Das verschlüsselte Passwort findet sich dann in einer neu entstandenen Textdatei, aus wel- cher es herauskopiert werden kann. 22 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Nachdem diese Einstellungen auf dem Server fertiggestellt wurden, wird das Betriebssystem unmittelbar nach dem nächsten Start in die Domäne aufgenommen und dabei automatisch neu gestartet. 4.1.3 Voraussetzungen Der Administrator sollte sich frühzeitig überlegen, ob ein Rechner später Mitglied einer Do- mäne werden soll, da es dann wenig Sinn macht, einen lokalen Benutzer automatisch anzu- melden. Entsprechend muss in diesem Fall die Datei „unattend.xml“ angepasst werden, so dass keine automatische lokale Anmeldung erfolgt. Ob die Aufnahme in die Domäne erfolgreich verlaufen ist, lässt sich in der Systemsteuerung am vollständigen Computernamen erkennen. 4.2 Verteilung von Snapins 4.2.1 Sinn und Zweck Ein häufig an Systembetreuer herangetragenes Anliegen ist es, „schnell“ eine bestimmte Software zu installieren, welche für den Unterricht in einem bestimmten Fach benötigt wird. Eine Möglichkeit, diesem Wunsch nachzukommen, besteht darin, die Software auf dem Masterrechner zu installieren, das Image neu auf den Server hochzuladen und anschließend wieder an die Clients zu verteilen. Dies macht jedoch nur dann Sinn, wenn die Software dauerhaft auf allen Computern instal- liert werden soll. Handelt es sich jedoch um eine Software, welche nur gelegentlich auf be- stimmten Rechnergruppen benötigt wird, ist es einfacher, diese als Snapin automatisiert nachinstallieren zu lassen. 23 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
4.2.2 Vorbereitungen am Server Mit den Standardeinstellungen darf die Größe eines Snapins ma- ximal 2 MB betragen. Dies be- schränkt die Funktionalität des Tools jedoch deutlich, da so nur sehr kleine Softwarepakete, wie beispielsweise ein Packpro- gramm, nachinstalliert werden können. Auf einem 32 Bit Server kann diese Beschränkung jedoch auf bis zu 1900 MB erhöht wer- den. Hierzu müssen die in Kapitel 2.2.2.3 gelisteten Veränderungen an der Datei /etc/php5/apache2/php.ini vorgenommen werden. Sofern nicht bereits ge- schehen, muss der Apache Webserver zum Einlesen dieser Veränderungen neu gestartet werden. 4.2.3 Erstellung eines Snapins Um ein Snapin zu erstellen, werden vor und nach der Installation einer Software Abbilder der Registry gemacht. Diese werden anschließend verglichen, bevor die Unterschiede zu ei- nem Snapin zusammengefasst werden. Diese Aufgabe kann vom Programm Install Rite 2.5 c, welches frei erhältlich ist, erledigt werden. 24 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Nachdem man Install Rite mitgeteilt hat, dass ein neues Snapin erzeugt werden soll, beginnt das Programm zunächst ein Abbild der aktuellen Registry anzulegen. Dies kann abhängig davon, was bereits installiert ist und wie schnell die verbaute Festplatte ist, einige Minuten in Anspruch nehmen. Sobald die Registry fertig untersucht wurde, wird man aufgefordert, das gewünschte Pro- gramm zu installieren. Sowie Install Rite erkennt, dass die Installation abgeschlossen ist, wird die Registry erneut gescannt und die Änderungen berechnet. Anschließend muss noch eingegeben werden, wo das aus den Differenzen erstellte Paket abgespeichert und wie es installiert werden soll. Um unter Windows 7 keine Meldung von Hand quittieren zu müssen, muss hier unbedingt das Kontrollkästchen „Force reboot if nee- ded“ ausgewählt werden. Sofern der „quiet installation mode“ ausgewählt wurde, läuft das Setup unabhängig von den Rechten des angemeldeten Benutzers im Hintergrund ab und der Computer wird nach Fertigstellung des Setups automatisch neu gestartet. Um das erstellte Paket auf andere Rechner verteilen zu können, muss dieses anschließend auf dem Server abgelegt werden. Dies kann im Snapin Management unter dem Menüpunkt „new Snapin“ erledigt werden. Hier können zusätzliche Optionen angegeben werden, mit denen das Setup aufgerufen werden soll. Die Übertragung zum Server kann abhängig von der Setupgröße und der Netzwerkperformance etwas Zeit in Anspruch nehmen. 25 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
4.2.4 Verteilen von Snapins Um ein Snapin auf einen Rechner zu verteilen, muss ihm dies zunächst über die Hostverwal- tung zugeordnet werden. Anschließend können über die „Advanced Options“, welche sich innerhalb des Host Mana- gements finden, mittels der Funktionen „Deploy Snapins“, welche alle dem Host zugeteilten Snapins installiert, und „Deploy Single Snapin“, welche ein einzelnes Snapin auswählen und installieren lässt, Snapins installiert werden. 26 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
5. Bereitstellung von Druckern 5.1 Vorüberlegungen In Schulnetzwerken kann es gelegentlich vorkommen, dass kurzfristig Drucker nachinstal- liert werden müssen. So kann es beispielsweise während Projektarbeiten erforderlich wer- den, dass die Schüler auf dem A3 Kopierer der Schule drucken können. Da die Erfahrung jedoch gezeigt hat, dass speziell jüngere Schüler von einer großen Menge verfügbarer Drucker verwirrt werden, sollte die Anzahl dieser im Image möglichst gering gehalten werden. So scheint es beispielsweise sinnvoll, den Drucker des Computerraums und gegebenenfalls einen PDF Drucker lokal zu installieren. 5.2 Installation lokaler Drucker (derzeit nur Win XP) 5.2.1 Installation „bekannter“ Drucker Unter Windows XP können über den FOG Server weitere lokale Drucker hinzugefügt werden. Um einen Drucker im FOG Server anzulegen, muss im Printer Management auf „Add New Printer“ geklickt werden. Hierbei ist es wichtig, dass als „Printer Model“ exakt die Bezeich- nung verwendet wird, welche in der INF Datei des Druckertreibers verwendet wird. 27 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Sofern es sich um einen Drucker handelt, welchen Windows standardmäßig kennt, kann als „Inf File“ die Datei c:\Windows\inf\ntprint.inf verwendet werden, welche in den Windowsstandardeinstellungen nicht sichtbar wird, da es sich beim Ordner „inf“ um einen versteckten Ordner handelt. 5.2.2 Installation von Druckern, welche eigene Treiber erfordern Bei Druckern, welche nicht in der Windows Bibliothek enthalten sind, müssen zusätzliche Treiber vorgehalten werden. Die einfachste Variante besteht darin, den Treiber bereits in das Image einzubinden und dann den entsprechenden Pfad anzugeben. Da jedoch bei der Imageerstellung häufig noch nicht bekannt ist, welche Drucker später ver- wendet werden, können die Treiber auch auf einer Netzwerkfreigabe abgelegt werden. Hierbei ist wichtig, dass der lesende Zugriff anonym möglich sein muss. Zu diesem Zweck kann ebenfalls der Ubuntu Server, auf welchem bereits der FOG Server läuft, eingesetzt wer- den. Um von Windows aus auf eine Linux Freigabe zugreifen zu können, muss hier zunächst ein Samba Server installiert werden, welcher entweder von Hand in der Datei /etc/samba/smb.conf oder aber grafisch über SWAT konfiguriert werden kann. 5.2.3 Zuordnen von Druckern Sobald die erforderlichen Drucker auf dem FOG Server angelegt sind, können diese einzel- nen Clients zugeordnet werden. Dies kann im Host Management unter dem Menüpunkt „Printers“ erledigt werden. 28 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Die Erfahrung zeigt, dass Schüler besonders bei Systemen mit mehreren ähnlich benannten Druckern häufig Probleme haben, den richtigen Drucker auszuwählen. Um dieses Problem zu umgehen, kann man im FOG Printer Management einen Standarddrucker auswählen, welcher in Windows dann als Standarddrucker markiert wird. Dies hat zur Folge, dass der gewählte Drucker bei Drücken der Tastenkombination „STRG + P“ bereits automatisch aus- gewählt ist. 5.2.4 Abschluss der Druckerinstallation Die Druckerinstallation wird vom FOG Tool automatisch durchgeführt. Sobald ein neuer Dru- cker installiert wurde, wird für zehn Sekunden eine entsprechende Meldung angezeigt. An- schließend kann der neu installierte Drucker normal verwendet werden. 5.3 Druckerinstallation unter Windows 7 Unter Windows 7 können derzeit (FOG 0.32) keine lokalen Drucker automatisiert installiert werden. Um dieses Problem zu umgehen und dennoch Drucker über den FOG Server bereit- zustellen, ist ein „Printer Server“ erforderlich, auf dem die Drucker installiert und freigege- ben sind. Dies kann beispielsweise ein Windows 2008 R2 Server sein, auf welchem der Prin- ter Server Dienst installiert ist. Der freigegebene Drucker muss anschließend im FOG Server als „Network Printer“ angelegt werden, bevor er den jeweiligen Clients zugeordnet werden kann. Hierbei müssen keine zu- sätzlichen Treiber angegeben werden, da der Client diese automatisch vom Server abfragt. Entsprechend müssen die Treiber jedoch auf dem Server verfügbar sein. Dies ist bei Windows 7 64 Bit kein Problem, da dieses identische Treiber wie der Windows 2008 Server 29 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
benötigt. Für andere Betriebssysteme müssen auf dem Druckerserver zusätzliche Treiber bereitgehalten werden. Da die Druckerinstallation unter Windows 7 jedoch noch unzuver- lässig funktioniert, empfiehlt es sich, diese, soweit ohnehin ein Windows 2008 R2 Server im Netzwerk vorhanden ist, nicht mit dem FOG Server, sondern mit entsprechenden Gruppen- richtlinien zu automatisieren (siehe ausführliche Beschreibung unter: http://openbook.gali- leocomputing.de/windows_server_2008/windows_server_2008_kap_16_004.htm) 30 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
6. FOG 0.33 6.1 FOG Setup Auch die neue Version des FOG Servers läuft auf Ubuntu Betriebssystemen. Bei der Erstel- lung dieses Skripts wurde ein Ubuntu Server in Version 12.04 LTS eingesetzt. Dieser wurde gemäß der unter 2.1 beschriebenen Verfahrensweise installiert. Sinnvoll ist es hierbei, eben- falls den SSH Server zu installieren, da die im Skript aufgeführten Befehle dann per copy & paste eingefügt werden können. Vor der eigentlichen Installation sollten die Paketquellen aktualisiert werden. Da derzeit noch kein fertiges Installationspaket vorliegt, müssen die Installationsquellen aus dem Subversion Repository heruntergeladen werden. Hierzu muss zunächst Subversion auf dem Server installiert werden. Nach der Installation von Subversion muss ein Verzeichnis angelegt werden, in welches die Installationsdateien heruntergeladen werden sollen. Nachdem in dieses Verzeichnis ge- wechselt wurde, kann der Download mit dem Befehl svn checkout https://freeghost.svn.sourceforge.net/svnroot/freeghost/trunk gestartet werden. Abhängig von der Verbindungsgeschwindigkeit kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach Abschluss des Downloads findet sich im Verzeichnis trunk/bin das bereits von FOG 0.32 bekannte Installationsskript. Nach der Installation müssen auch bei Version 0.33 die im Unterpunkt 2.2.2.3 genannten Veränderungen an folgenden Dateien vorgenommen werden: - /var/www/fog/commons/config.php - /opt/fog/service/etc/config.php 31 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
6.2 Anlegen eines neuen Windows 8 Images Um einen Windows 8 Computer clonen zu können, muss zunächst im Menü „Image Ma- nagement“ ein entsprechendes Image angelegt werden. Im Gegensatz zu FOG 0.32 ist in Version 0.33 hier der Operating System Typ „Windows 8“ verfügbar. Dies führt dazu, dass trotz der eigenen Bootloaderpartition wieder mit der Einstellung „Single Partition (NTFS Only, Resizable)“ gearbeitet werden kann. 32 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
6.3 Anlegen neuer Computer In der aktuellen Betaversion funktioniert das Aufnehmen neuer Computer noch nicht gemäß des unter 3.1 beschriebenen Vorgehens über das Live System. Stattdessen müssen die MAC Adressen der Clients von Hand im Host Management unter „Add New Host“ angegeben wer- den. Das Bilden von Gruppen und somit das Verteilen von Images mittels Multicast sind derzeit noch nicht möglich. 33 © Michael Konz Geschwister Scholl Realschule Nürnberg 2013
Sie können auch lesen