CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
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01 OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 1 SPIELZEIT 2019 / 20 OKTOBER / NOVEMBER 2019 SCHAUSPIEL Animal Farm – Farm der Tiere MUSIKTHEATER CORO FANTASTICO JUNGES THEATER Die Zertrennlichen
2 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 SCHAUSPIEL Erzählen als politischer Akt Die Regisseurin Luise Voigt im Gespräch Nach »1984« am Staatstheater lassen wollen. George Orwell ist ein durch immer kollektiv verhandelt werden muss. Oldenburg inszenierst du nun in und durch politischer Autor, der eine bes- Das wird auch in unserer Inszenierung Heidelberg »Animal Farm – Farm der sere Welt vor Augen hatte. Heute sind wir eine große Rolle spielen. Gerade »Animal Tiere«. Was ist das Besondere an großen politischen Idealen gegenüber Farm« wurde oft instrumentalisiert, um George Orwell? skeptisch, viel zeitgenössische Literatur ist zu verdeutlichen, dass die große Erzäh- Luise Voigt: George Orwell hat es ge- von Zynismus und Fatalismus geprägt. Mir lung vom Kommunismus zum Scheitern schafft, realpolitische Entwicklungen sei- gefällt Orwells klare politische Haltung. verurteilt ist. Das ist das genaue Gegen- ner Zeit auf eine Weise darzustellen, die Obwohl seine Erzählung eine ungemein teil von dem, was Orwell wollte. Welchen uns bis heute den Charakter und die Ent- düstere Version unserer Welt entwirft, Platz eine Erzählung in einer Gesellschaft stehung totalitärer Systeme nahebringt. richtet er sich an ein Publikum, das es an- einnimmt, ist also offensichtlich nicht Zwar beziehen sich beide Werke ganz ders machen kann oder sogar muss. durch den Autor selbst oder durch den konkret auf die Entwicklung der Sowjet- union von der Oktoberrevolution hin zum Stalinismus, doch die jeweilige Übertra- Im botanischen Garten brachte sie »Wo die Barbaren gung seiner Erzählung in eine fiktive Welt leben« als deutschsprachige Erstaufführung heraus. Jetzt (Bauernhof bzw. ferne Zukunft) sorgt da- für, dass wir politische und gesellschaft- inszeniert Luise Voigt »Animal Farm – Farm der Tiere« liche Mechanismen erkennen können, die nach George Orwell als Warnung vor totalitären Systemen. im realen Leben oft verschleiert sind. Ein Interview mit der Regisseurin. Alle Tiere sind gleich: Putenmastanlage im Odenwald. Foto: Jürgen Popig Worin besteht die Aktualität von »Animal Farm«? »Animal Farm« ist ein Prosatext, nicht Text an sich gesichert, sondern ständig in Luise Voigt: Wenn uns heute die Flexibili- ursprünglich für das Theater geschrie- Bewegung, also Verhandlungssache und sierung auf dem Arbeitsmarkt als persön- ben. Wie gehst du damit um? daher richtig im Theater. JP liche Freiheit verkauft wird oder das Verbot Luise Voigt: Wenn ich einen Prosatext für der kostenlosen Plastiktüte uns das Gefühl das Theater bearbeite, ist das für mich PREMIERE gibt, die Politik würde endlich die notwen- kein Widerspruch, da Erzählen an sich ein digen Maßnahmen ergreifen, um die Kli- politischer Akt zwischen Menschen ist, »Animal Farm – Farm der makatastrophe abzuwenden, ist ein Blick der unsere Weltwahrnehmung prägt und Tiere« für diese Mechanismen notwendig, wenn verändert. Für mich ist Erzählen etwas 12. Oktober 2019, 19.30 Uhr wir uns nicht an der Nase herumführen zutiefst Theatrales, da eine Erzählung Marguerre-Saal »Zieht gen die großen Räuber jetzt zu Felde!« Mit großem Erfolg erobert Holger Schult- zes Neuinszenierung der »Dreigroschen- oper« seit ihrer Premiere am 23. Juni 2019 die Herzen des Publikums: Bis dato waren alle Vorstellungen restlos ausver- kauft! Nutzen Sie also die Chance, in der neuen Spielzeit Tickets zu ergattern und die gesangliche und darstellerische Höchstleistung des Schauspielensemb- les zu erleben. Musikalisch bringt die Hamburger Band Tante Polly – unter- stützt von drei Gastmusikern aus der Re- gion – den Abend zum Glänzen, dessen starke ästhetische Setzung auch die Kri- tik überzeugte: »Plötzlich hat man eine ›Dreigroschenoper‹, die jetzt nicht direkt gegen die AfD gerichtet ist, aber zumin- dest so präzise und in der Gegenwart angekommen ist, dass das nur guttut«, beschrieb Michael Laages die Inszenie- rung auf Deutschlandfunk Kultur. MS »Die Dreigroschenoper« Nächste Termine: 6. / 20. / 26. Oktober 2019, 19.00 Uhr Claudia Renner als Spelunken-Jenny und die Musiker der »Dreigroschenoper«. Foto: Sebastian Bühler Marguerre-Saal
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 3 MUSIKTHEATER Fragen stellen, immer wieder fragen Autorin und Regisseurin Adriana Altaras inszeniert Puccinis »Madama Butterfly« Man kennt sie als Romanautorin (unter anderem »Titos Brille«) wie als nimmermüde Stimme der modernen jüdi- schen Gesellschaft in Deutschland. Im Kino und im Fern- sehen ist Adriana Altaras als Schauspielerin präsent. Doch damit erschöpft sich der Alltag dieser facettenreichen Liebes Publikum, Künstlerin, die zudem zweifache Mutter ist und ihre 99-jährige Tante in Italien betreut, noch lange nicht. Denn zu Beginn der neuen Spielzeit öffnet das Theater seine Türen und da wäre noch die Oper. Und die liebt Adriana Altaras, seit Hintertüren. Wir zeigen, was vor und hinter, über und unter der sie, aus ihrer Heimat Zagreb geflohen, einen Teil ihrer Bühne geschieht. Und wir präsentieren eine Inszenierung über die Kindheit in Italien verbrachte. Grenzen von Altem Saal, Foyer und Marguerre-Saal hinweg: CORO A n der Neuköllner Oper in Berlin bot Prozesse in Gang, die Blicke auf Figuren- FANTASTICO. Bei dieser programmatischen Saisoneröffnung wir- sich die erste Chance für eine Regie. psychologien öffnen, Spielsituationen Nicht auf der Hauptbühne, sondern schaffen, die Ohren schärfen und Bühne, ken nicht nur Chor, Extrachor und Orchester des Theaters Heidel- in der dafür umfunktionierten kleinen Be- Orchestergraben und das Publikum so nah berg mit, sondern zum Beispiel auch die Hendsemer Krischer und sucher-Garderobe inszenierte sie Gaetano wie möglich zusammenbringen. Nun wird Donizettis »Liebestrank« für fünf Solist*in- Adriana Altaras zum ersten Mal am Theater Mitglieder des Universitätschores. Gleich zum Auftakt also ein nen und einen Hammerflügel. Das war und Orchester Heidelberg inszenieren, Gia- Bekenntnis zur Vielfalt, zum spannungsreichen Miteinander – im 1998 und Neukölln noch weit davon ent- como Puccinis »Madama Butterfly«, eine fernt, ein hipper Kiez zu sein. Entsprechend der beliebtesten italienischen Opern. Das Theater und über seine Grenzen hinaus. bunt gemischt war das Publikum, von de- Publikum darf sich auf eine so spannende Das Junge Theater erzählt mit »Die Zertrennlichen« die Geschich- nen nicht wenige zum ersten Mal in ihrem wie bildnerisch opulente Aufführung freuen. Leben eine Oper sahen. Mit ihren zuse- Und der Rest? Ein dicker Fragenkatalog te einer Annäherung über rassistische Vorurteile hinweg. Das Tanz- hends größer werdenden Söhnen vergrö- liegt schon parat. US stück »Exhausting Space« wurde entwickelt vor dem Hintergrund ßerten sich auch die Bühnen, für die Adri- ana Altaras nun arbeiten durfte. Am PREMIERE politischer und sozialer Unruhen in Russland. Das Schauspiel Magazin der Berliner Staatsoper, an den »Madama Butterfly« »Animal Farm – Farm der Tiere« zeigt exemplarisch die schlei- Theatern in Osnabrück und Augsburg, den 9. November 2019, 19.30 Uhr Staatstheatern Kassel und Braunschweig Marguerre-Saal chende Entstehung eines totalitären Systems. In einer Zeit, in der und dem Theater Bern konnte sie sich peu demokratische Errungenschaften leichtfertig in Frage gestellt oder à peu weiterentwickeln. Gerade für die schwerste Disziplin des The- IMPRESSUM schrittweise rückgängig gemacht werden, stellen wir diese Stoffe aters, das komische Fach, das man selten Die Theaterzeitung ist eine zur Diskussion – auf möglichst unterhaltsame Weise. Unterhalten Regieanfänger*innen anvertraut, engagierte Sonderveröffentlichung der man sie in den ersten Jahren nahezu aus- Rhein-Neckar-Zeitung. Sie sich mit uns darüber! Herzlich willkommen zur Spielzeit schließlich. Denn dass Adriana Altaras Titelfoto: 2019 /20. nicht nur eine humorbegabte Frau ist, son- Die Mitarbeiter des Theaters und dern Humor auch zu vermitteln weiß, Orchesters Heidelberg sprach sich schnell herum. Mittlerweile von Susanne Reichardt Ihr umfassen ihre Inszenierungen das komplet- Fotos Programm: te Spektrum, von Mozarts »Entführung«, Sebastian Bühler, Lys Y. Seng, Bizets »Carmen«, Verdis »Falstaff« zu Annemone Taake Strauss’ »Elektra«. Werke, die das Kern- Konzept: Martin Stufferin repertoire der Oper ausmachen, an die das Gestaltung: RNZ-Grafik Publikum bestimmte Erwartungen knüpft. Wie geht Adriana Altaras mit ihnen um? Redaktion: Indem sie Fragen stellt – sich selbst, ihrer Antonia Leitgeb, Laura Becker Holger Schultze Musik und dem Text, ihrem Team (musika- Anzeigen: lische Leitung, Ausstattung, Dramaturgie) Andrea Miltner (verantw.) und selbstverständlich den Sängerinnen Druck: und Sängern. Manche Fragen lösen sich Heidelberger Mediengestaltung HVA schnell, manche nie. Aber immer setzen sie GmbH
4 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 MUSIKTHEATER CORO FANTASTICO! Ein Abend für alte Dekorationen, Kostümteile, Windmaschine, Schneetuch, Kronleuchter … und: CHOR und ORCHESTER Der Opernchor des Theaters und Orchesters Heidelberg bei den Proben zu CORO FANTASTICO. Foto: Susanne Reichardt Musik aus dem Schrank: die Hendsemer Krischer und der Bewegungschor. Bühnenchaos mit dem Bewegungschor. Foto: Susanne Reichardt Foto: Susanne Reichardt
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 5 »Wie die Sendung mit der Maus, nur ohne Maus«, fasst Regisseur Tom Ryser das Konzept dieses außergewöhnlichen Opernabends zusammen. »Ohne Maus« soll heißen: nicht didaktisch, nicht erklärend, sondern überraschend, multiperspektivisch und ma- gisch erzählt CORO FANTASTICO, wie Theater im Allgemeinen, die Oper im Speziellen funktioniert. Und erzählt es so, dass alle Spaß daran haben, die Operneinsteigerfami- lie mit Kind und Kegel wie das Opernstammpublikum. W er bisher Berührungsängste mit Der Opern- und der Extra-Chor und das heraus, so unter anderem das Orchester Oper und Gesang hatte, wird sie Orchester des Heidelberger Theaters öff- des Staatstheaters Saarbrücken für eine hier garantiert verlieren. Wer nen die Türen und Hintertüren ihres Hau- »Zauberflöte ohne Sänger« oder Orches- schon immer den Traum hatte, einmal ses, doch sie stehen nicht allein da. Die ter, Chor und Solisten des Lübecker The- ganz nah oder gar mittendrin im Bühnen- Hendsemer Krischer, Sänger*innen des aters für Leonard Bernsteins »Mass«. Und geschehen zu sein – CORO FANTASTICO Heidelberger Universitätschores und ein das international renommierte Clownsduo macht’s möglich. Oper, das ist großes Bewegungschor schlagen die Brücke von Ursus & Nadeschkin schickte er kurzer- Drama, sprechen in Tönen und Töne als außen nach innen, perspektivisch gese- hand in den Orchestergraben und ließ sie Sprache. Folgerichtig ist auch in CORO hen: vom Zuschauerraum auf die Bühnen dort zwischen den Musikerinnen und Mu- FANTASTICO die alles verbindende Spra- des Marguerre-Saals und des Alten Saals sikern zu Beethovens fünfter Sinfonie ihr che der Gesang. Aber nicht irgendein und ins Foyer, bewegen das Publikum im Unwesen treiben. US Gesang, sondern: Chorgesang. Großer doppelten Wortsinn, denn am Ende wech- Chor, und dazu: großes Orchester! seln alle alle Seiten. Seit wann gibt es eigentlich Oper? Wie Berühmte Opern- und Konzertchöre, mit- kommt die Oper auf die Bühne? Und was reißende Orchesterstücke, Popsongs und passiert alles vorneweg und hinterher, musikalische Überraschungen begleiten PREMIERE davor und danach, dahinter, darüber, da- die szenische Lösung der uralten Frage: runter …? Was treiben die Opern-Arbei- »Was ist das eigentlich, die Oper?« CORO FANTASTICO 27. September 2019, 19.30 Uhr ter*innen den lieben langen Tag? Wie Der Basler Musiktheaterregisseur Tom Ry- Marguerre-Saal, Alter Saal, Foyer, kommt das Publikum in die Oper und was ser bewegt mit Vorliebe sich und andere Theater und Orchester Heidelberg passiert mit ihm, wenn es einmal da ist? aus dem alltäglichen Bühnengeschehen ANZEIGE Theatergemeinde Volksbühne Heidelberg e. V. im Theater der Stadt Heidelberg Für Rentner 1019059182 5 Vorstellungen Theatergemeinde/Volksbühne in der Spielzeit 3sp/130 mm2019/2020 in der Preiskategorie 3 + 4 für € 62,50 Theaterstraße 10 · 69117 Heidelberg Telefon: 0 62 21 / 5 83 50 35 Hannah Eggert aus dem Bewegungschor und Mitglieder des Universitätschores. Foto: Susanne Reichardt www.theatergemeinde-heidelberg.de
6 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 JUNGES THEATER Vielfalt der Gesellschaft ist ein Geschenk Die Regisseurin Yvonne Kespohl im Gespräch über die Premiere des preisgekrönten Stücks »Die Zertrennlichen« Die Inszenierung erzählt die Geschichte von Romain und Sabah. Beide wohnen einander genau gegenüber. Sabahs Familie kommt aus Algerien, Romains Eltern sind Einheimische. Die beiden Kinder freunden sich an, man könnte sagen, sie sind sogar ein bisschen ineinander verliebt. Doch den Eltern passt die Freundschaft nicht und der Alltagsrassismus der Erwachsenen drängt sich zwischen die beiden. Es ist wichtig, über das Thema Rassis- Gesellschaft aufzugreifen und damit die dem Deutschen Kindertheaterpreis aus- mus mit jungen Menschen zu sprechen Diskussion darüber anzuregen. Deshalb gezeichnet. In der Laudatio hieß es: »Es reize sie auch dieser Stoff besonders. ist eine große Tragödie um Liebe, Macht D ie Regisseurin Yvonne Kespohl Das Thema Rassismus sei Teil der Erzäh- und Herrschaftsansprüche für Kinder. macht im Gespräch mit der Dra- lung, wie er auch leider Teil unserer Ge- Die Konstruktion des Textes ist unge- maturgin Josefine Rausch deut- sellschaft ist. Das Stück sei eine nahbare wöhnlich im Theater für Kinder und über- lich, wie wichtig es sei, mit jungen Men- ästhetische Übersetzung der Umstände. aus bemerkenswert.« JR schen über das Thema Rassismus zu sprechen. Es ginge darum, für das Thema Tiefgründigkeit, feiner Humor und zu sensibilisieren und in den Austausch zu Wortwitz Der Autor Fabrice Melquiot gibt der Tief- PREMIERE kommen, welcher Mehrwert, welches Ge- schenk das Zusammenleben verschiede- gründigkeit durch feinen Humor und »Die Zertrennlichen« Inszeniert für das Junge Theater Wortwitz eine Leichtigkeit mit auf den 10. November 2019, 15.00 Uhr Heidelberg: Yvonne Kespohl. ner Kulturen ist. Insbesondere das Thea- Weg. So wurde das Stück auch 2018 mit Zwinger 3 Foto: Sebastian Bühler ter mache es möglich, Probleme der JUNGES THEATER Schwimmbad wird zur Bühne Heidelberger*innen auf die Bühne! Wiederaufnahme »Verschwommen« mit Vorstellungen bis 22. Oktober Mit Beginn der neuen Spielzeit startet auch das Spielclub-Programm Im Oktober zeigt das Junge Theater die des Theaters und Orchesters Heidelberg letzten Vorstellungen von »Verschwom- men«. Das Ensemble hat gemeinsam mit der Regisseurin Natascha Kalmbach Im Herbst starten insgesamt sieben Spielclubs in die in der vergangenen Spielzeit die erfolg- nächste Runde und entwickeln im Laufe eines Jahres ihre reiche Szenencollage zu Fragestellun- gen des Themas Gender entwickelt. eigene Produktion. Im stillgelegten Schwimmbecken ist das E junge Publikum dazu eingeladen, Be- rstmals wird einer der Spielclubs Das Motto der Spielzeit: »Furcht.Los!« griffen wie Gender Pay Gap, Gen- dabei von Tänzerinnen und Tänzern Unsere Spielclubs forschen in der Spiel- Unter dem Motto »Furcht.Los!« forschen dersternchen, Transgender, Testosteron, des Dance Theatre Heidelberg be- zeit 2019/20 unter dem Motto »Furcht. die Spielclubs 2019/20, wie wir Ängste überwinden können. Östrogen, Klischee und Gleichberechti- treut. Zu den sechs regulären Spielclubs Los!«. Dabei wollen wir dem, was uns Foto: Susanne Reichardt gung auf die Spur zu kommen. JR wird es außerdem einen Club geben, der Angst macht, auf den Grund gehen und an regelmäßigen Terminen für das For- herausfinden, wo und wie wir den Mut mat »Schau.Platz.Angst.« mit einem mo- aufbringen, Ängste zu überwinden! Un- bilen Wohnzimmer durch die Stadtteile sere Clubs proben wöchentlich an festen Heidelbergs wandern wird. Terminen, am Ende der Spielzeit gibt es Es gibt wieder die Möglichkeit, in den öffentliche Aufführungen unter anderem Jetzt noch schnell anmelden! »Verschwommen« Herbst- und Faschingsferien an Ferien- auf dem Festival »Junges Theater im De- Kontakt: Constanze Wohninsland Nächste Vorstellung: 13. Oktober clubs teilzunehmen, welche innerhalb lta«, dem Spielclubtreffen der Metropol- constanze.wohninsland@heidelberg.de 2019, 17.00 Uhr von vier Tagen forschen und ausprobie- region Rhein-Neckar. Dieses Festival oder 06221/5835510 Altes Schwimmbad, ren, um am Ende eine kleine Werkschau wird in der Spielzeit 2019/20 wieder am Eine Anmeldung ist jeweils bis zum Emmertsgrund zu präsentieren. Theater Heidelberg stattfinden. MSt dritten Termin möglich.
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 7 JUNGES THEATER Aus Holz wird Mensch Das Junge Theater Heidelberg feiert am 3. November die Premiere von »Pinocchio« im Alten Saal Die Abenteuergeschichte um den kleinen Holz-Jungen, welche bereits 1881 als Fortsetzungsserie erstmalig von Carlo Collodi in einem italienischen Magazin für Kinder unter dem Titel »Le avventure di Pinocchio« veröffentlicht wurde, wird in Heidelberg rasant und nah am jungen Große Verwandlungen: Kunstvolle Videoprojektionen verändern in wenigen Sekunden Publikum gezeigt. die Bühne, hier noch im Modell zu sehen. Foto: Annette Wolf Die Bühnenbildnerin Annette Wolf Pinocchio, was es bedeutet, ein Mensch projektionen helfen. Gerade auf der Vier Stichworte: Was erwartet die jungen über die Entwicklung des Bühnen- zu sein und entwickelt Mitgefühl. Leblo- ästhetischen Ebene haben mich histo- Zuschauer*innen? bildes: se Materie wird lebendig. Mit der Bühne rische Bilderbücher und Tafeln interes- Annette Wolf: Überraschung, Dynamik, Was waren für dich die Inspirationen bei möchte ich das Prozesshafte, etwas Of- siert, die man nutzte, um Geschichten Theater-Special-Effects, Raum für die der Entwicklung des Konzeptes? fenes und Unfertiges, ein Bild, das noch zu erzählen. Es geht mir um bildhafte Kreativität unserer Zuschauer*innen! JR Annette Wolf: Von Beginn an stand für keinen Abschluss hat, zeigen. Momente – fragmentarisch, nie kom- PREMIERE mich der Weg – die Wandlung von Pinoc- So verwandelt sich der Raum im Laufe plett! In diesem Sinne wird sich auch chio – im Vordergrund. Von einer Holz- des Stücks ständig, es geht temporeich der Raum von Schwarz-Weiß und Eindi- »Pinocchio« zu. Dabei wird uns die Arbeit mit der mensionalität zu Farbe und Dreidimen- 3. November 2019, 15.00 Uhr puppe entwickelt er sich zu einem ech- ten Menschen. Auf seiner Reise entdeckt Drehbühne und verschiedenen Video- sionalität entwickeln. Alter Saal »Die Wanze« Nächste Termine: 6. Oktober, 15.00 und 17.00 Uhr, 7./9./14. Oktober 2019 jeweils 9.30 und 11.30 Uhr Botanischer Garten, ANZEIGE Universität Heidelberg bis zu 1.100 E je UnzeUR 1019059169 Der Goldmann Machen S Auf alle e 3sp/100 mm Gold zu ie g Traurin Geld 25 % In Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Heidelberg Foto: Lys Y. Seng
8 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 PROGRAMM DI 08.10.2019 DO 17.10.2019 OKTOBER 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, Bürgerhaus HeidelBERG 12+ Bürgerhaus HeidelBERG 12+ DI 01.10.2019 VERSCHWOMMEN VERSCHWOMMEN 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, Stückentwicklung/Uraufführung Stückentwicklung/Uraufführung Bürgerhaus HeidelBERG 12+ MI 09.10.2019 19.30–22.00 Uhr, Marguerre-Saal VERSCHWOMMEN Wiederaufnahme 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Stückentwicklung/Uraufführung DIE LUSTIGE WITWE DIE WANZE 17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg von Franz Lehár von Paul Shipton DER SECHSTE KONTINENT Einführung um 18.45 Uhr 20.00 Uhr, Aula der neuen Universität Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und 1. PHILHARMONISCHES KONZERT FR 18.10.2019 Maria Schneider/Uraufführung Musik von F. Liszt, L. van Beethoven 19.30 Uhr, Marguerre-Saal MI 02.10.2019 und F. Schubert ANIMAL FARM – FARM DER TIERE 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Einführung um 19.15 Uhr nach George Orwell DIE WANZE DO 10.10.2019 Einführung um 18.45 Uhr von Paul Shipton 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, im Anschluss NachTisch DO 03.10.2019 Bürgerhaus HeidelBERG 12+ SA 19.10.2019 19.00 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal, VERSCHWOMMEN Foyer Stückentwicklung/Uraufführung 19.30–22.00 Uhr, Marguerre-Saal CORO FANTASTICO 17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg DIE LUSTIGE WITWE Chorprojekt von Tom Ryser und DER SECHSTE KONTINENT von Franz Lehár Ulrike Schumann von Lothar Kittstein und SO 20.10.2019 Bernhard Mikeska/Uraufführung 11.00 Uhr, Gloria-Kino FR 04.10.2019 20.00 Uhr, Aula der neuen Universität TITOS BRILLE 17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg SO 13.10.2019 1. PHILHARMONISCHES KONZERT Film von Regina Schilling DER SECHSTE KONTINENT Musik von F. Liszt, L. van Beethoven 15.00 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal, Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und mit Adriana Altaras und F. Schubert Foyer Maria Schneider/Uraufführung Information und Karten Einführung um 19.15 Uhr CORO FANTASTICO 20.00 Uhr, Rokokotheater beim Gloria-Kino unter 06221/25 319 FR 11.10.2019 Chorprojekt von Tom Ryser und Schwetzingen Im Anschluss Publikumsgespräch Ulrike Schumann 27. KONZERT MIT STIPENDIAT*INNEN 17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg 15.00 + 17.00 Uhr, Botanischer Garten 9+ Zum letzten Mal! 15.30 + 19.00 Uhr, Friedrich 5 DER JÜRGEN PONTO-STIFTUNG DIE WANZE Musik von W. A. Mozart, DER SECHSTE KONTINENT TANDEM von Paul Shipton J. B. Wendling, A. Dimler und F. Danzi Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und von Gregor Koppenburg 19.00 Uhr, Marguerre-Saal Karten unter Maria Schneider/Uraufführung Gastspiel der Compagnie TGNM DIE DREIGROSCHENOPER www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de 19.00 Uhr, Friedrich 5 im Rahmen der Französischen Woche von Bertolt Brecht oder 01806/700 733 HERO GIRLS 17.00–18.30 Uhr, Altes Schwimmbad, Musik von Kurt Weill Lesung im Rahmen Bürgerhaus HeidelBERG 12+ SA 05.10.2019 19.00 Uhr, Peterskirche des Internationalen Mädchentages VERSCHWOMMEN 19.30 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal, 1. BACHCHOR-KONZERT Eintritt frei! Stückentwicklung/Uraufführung Foyer »Samson« von Georg Friedrich Händel Im Anschluss Publikumsgespräch CORO FANTASTICO SA 12.10.2019 Einführung um 18.10 Uhr Chorprojekt von Tom Ryser und 10.00–14.00 Uhr, Probebühne MO 14.10.2019 MO 21.10.2019 Ulrike Schumann MOMENT MAL! #1 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ DIE WANZE 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Gesprächsreihe für Pädagog*innen SO 06.10.2019 DIE WANZE Was soll ich dazu sagen? von Paul Shipton 15.00 + 17.00 Uhr, Botanischer Garten 9+ von Paul Shipton Anmeldung unter 17.00 Uhr, Foyer Marguerre-Saal DIE WANZE 19.30 Uhr, Marguerre-Saal schulgruppen@theater.heidelberg.de THEATERFÜHRUNG von Paul Shipton ANIMAL FARM – FARM DER TIERE oder 06221/5835 780 19.00 Uhr, Museum Haus Cajeth 19.00 Uhr, Marguerre-Saal nach George Orwell 12.00–14.00 Uhr, Friedrich 5 WAS UNS FORTTRIEB, WAR KLAR DIE DREIGROSCHENOPER Einführung um 18.45 Uhr DTH-OPEN-STUDIO Marco Albrecht und Nicole Averkamp von Bertolt Brecht Eintritt frei! / Anmeldung unter lesen Hanna Arendt und Karl Jaspers DI 22.10.2019 Musik von Kurt Weill jenny.mahla@heidelberg.de Eintritt frei! 9.00 + 11.30 Uhr, Probebühne CARL MO 07.10.2019 19.30 Uhr, Marguerre-Saal/Premiere DI 15.10.2019 MAL MACHEN! 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ ANIMAL FARM – FARM DER TIERE 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, Workshop für Gruppen DIE WANZE nach George Orwell Bürgerhaus HeidelBERG 12+ Anmeldung unter von Paul Shipton Einführung um 18.45 Uhr VERSCHWOMMEN schulgruppen@theater.heidelberg.de Stückentwicklung/Uraufführung oder unter 06221/5835 780 19.30 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal, 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad, Foyer Bürgerhaus HeidelBERG 12+ CORO FANTASTICO Zum letzten Mal! Chorprojekt von Tom Ryser und VERSCHWOMMEN Ulrike Schumann Stückentwicklung/Uraufführung MI 16.10.2019 MI 23.10.2019 9.00 + 11.30 Uhr, Probebühne CARL 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ MAL MACHEN! Zum letzten Mal! Workshop für Gruppen DIE WANZE Anmeldung unter von Paul Shipton schulgruppen@theater.heidelberg.de 19.00 Uhr, Friedrich 5 oder unter 06221/5835 780 DTH-EINBLICKE 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Mit Dr. Stephanie Schroedter DIE WANZE Eintritt frei! / Anmeldung unter von Paul Shipton jenny.mahla@heidelberg.de
PROGRAMM OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 9 DO 24.10.2019 NOVEMBER LESEZEIT Magdalena Neuhaus liest »Morgen und Abend« von Jon Fosse SA 02.11.2019 Eintritt frei! 11.00 Uhr, Alter Saal 19.30-22.00 Uhr, Marguerre-Saal EINFÜHRUNGSMATINEE DIE LUSTIGE WITWE MADAMA BUTTERFLY von Franz Lehár 20.00 Uhr, Zwinger 1/Wiederaufnahme DRIFT FR 25.10.2019 von Ulrike Syha/Uraufführung 19.30 Uhr, Marguerre-Saal SO 03.11.2019 ANIMAL FARM – FARM DER TIERE nach George Orwell 15.00 Uhr, Alter Saal/Premiere 6+ Einführung um 18.45 Uhr PINOCCHIO nach Carlo Collodi SA 26.10.2019 19.00 Uhr, Marguerre-Saal 19.30 Uhr, Marguerre-Saal ANIMAL FARM – FARM DER TIERE DIE DREIGROSCHENOPER nach George Orwell von Bertolt Brecht Einführung um 18.15 Uhr Musik von Kurt Weill MO 04.11.2019 SO 27.10.2019 17.00 Uhr, Foyer Marguerre-Saal 11.00 Uhr, Alter Saal THEATERFÜHRUNG 1. KAMMERKONZERT 19.00 Uhr, Alter Saal Musik von H. Wieniawski, F. Poulenc MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES 15.00 Uhr, Zwinger 3/Premiere 10+ MI 13.11.2019 und A. Schönberg FREUNDESKREISES DIE ZERTRENNLICHEN 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ 19.00 Uhr, Marguerre-Saal 20.00 Uhr, Zwinger 1 von Fabrice Melquiot PINOCCHIO Wiederaufnahme DRIFT nach Carlo Collodi von Ulrike Syha/Uraufführung MO 11.11.2019 19.30 Uhr, Marguerre-Saal Zum letzten Mal! 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ Wiederaufnahme IMPRESSION DI 05.11.2019 PINOCCHIO DER STEPPENWOLF von Iván Pérez/Uraufführung 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ nach Carlo Collodi nach Hermann Hesse PreMove um 18.00 Uhr PINOCCHIO Einführung um 18.15 Uhr 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Einführung um 18.45 Uhr nach Carlo Collodi DIE WANZE 20.00 Uhr, Zwinger 1 MO 28.10.2019 19.30 Uhr Marguerre-Saal von Paul Shipton EXHAUSTING SPACE DIE DREIGROSCHENOPER 10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11 von Iván Pérez/Deutsche Erstaufführung von Bertolt Brecht 19.30 Uhr, Marguerre-Saal CLUB #9 GRUND.LOS! 20.00 Uhr, Aula der Neuen Universität Musik von Kurt Weill ANIMAL FARM – FARM DER TIERE Ferienclub 2. PHILHARMONISCHES KONZERT Einführung um 18.45 Uhr nach George Orwell 19.00–21.00 Uhr, Friedrich 5 Werke von B. Bartók, E. Bloch und MI 06.11.2019 Einführung um 18.45 Uhr DTH-WORKSHOP A. Dvořák 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ DI 12.11.2019 Einführung um 19.15 Uhr DI 29.10.2019 PINOCCHIO 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ 10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11 DO 14.11.2019 nach Carlo Collodi PINOCCHIO CLUB #9 GRUND.LOS! 9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 6–18 Ferienclub DO 07.11.2019 nach Carlo Collodi MAL MACHEN! 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ 9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 10+ Workshop für Gruppen, Anmeldung MI 30.10.2019 PINOCCHIO DIE ZERTRENNLICHEN unter schulgruppen@theater.heidelberg.de 10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11 nach Carlo Collodi von Fabrice Melquiot oder 06221/5835780 CLUB #9 GRUND.LOS! 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ FR 08.11.2019 19.00 Uhr, Gloria-Kino Ferienclub PINOCCHIO 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ DTH-FILM DO 31.10.2019 PINOCCHIO »Homing« von Marina Mascarell sowie nach Carlo Collodi 10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11 nach Carlo Collodi 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ »Mirroring« und »Bird« von Dunja Jocic CLUB #9 GRUND.LOS! 19.30 Uhr, Marguerre-Saal DIE WANZE Information und Karten Ferienclub DIE DREIGROSCHENOPER von Paul Shipton beim Gloria-Kino unter 06221/25319 12.30 Uhr, Orchestersaal von Bertolt Brecht 19.30 Uhr, Marguerre-Saal 20.00 Uhr, Zwinger 1 ANIMAL FARM – FARM DER TIERE 1. LUNCHKONZERT Musik von Kurt Weill EXHAUSTING SPACE nach George Orwell Musik von O. Böhme und F. Schubert 20.00 Uhr, Zwinger 1/Premiere von Iván Pérez/Deutsche Erstaufführung Einführung um 18.45 Uhr EXHAUSTING SPACE von Iván Pérez Deutsche Erstaufführung SA 09.11.2019 18.00 Uhr, Zwinger-Foyer DTH-EINBLICKE »Exhausting Space« 19.30 Uhr, Marguerre-Saal/Premiere MADAMA BUTTERFLY von Giacomo Puccini 20.00 Uhr, Zwinger 1 EXHAUSTING SPACE von Iván Pérez Deutsche Erstaufführung SO 10.11.2019 15.00 Uhr, Marguerre-Saal DIE DREIGROSCHENOPER von Bertolt Brecht Musik von Kurt Weill Einführung um 14.15 Uhr
10 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 PROGRAMM SA 16.11.2019 15.00 Uhr, Alter Saal 6+ PINOCCHIO nach Carlo Collodi Geschlossene Vorstellung 19.30 Uhr, Marguerre-Saal ANIMAL FARM – FARM DER TIERE nach George Orwell Einführung um 18.45 Uhr SO 17.11.2019 11.00 Uhr, Alter Saal 2. KAMMERKONZERT Werke von G. Ligeti, D. Popper, W. Lutos- ławski, J. Horovitz und K. Turner 15.00 Uhr, Zwinger 3 10+ DIE ZERTRENNLICHEN von Fabrice Melquiot 19.00 Uhr, Marguerre-Saal MADAMA BUTTERFLY von Giacomo Puccini 19.00 Uhr, Zwinger 1 DRIFT 20.00 Uhr, Zwinger 1 11.00 Uhr, Zwinger 1/Wiederaufnahme DO 28.11.2019 von Ulrike Syha/Uraufführung GASTSPIEL DER BÜHNE FÜR TSCHICK 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ MO 18.11.2019 nach Wolfgang Herrndorf PINOCCHIO MENSCHENRECHTE 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ 19.30 Uhr, Alter Saal nach Carlo Collodi Die Mittelmeer-Monologe PINOCCHIO KONZERT DER KINDER- UND 16.30 Uhr, Stadtbücherei Eintritt frei! nach Carlo Collodi JUGENDCHÖRE LESEZEIT Im Anschluss Publikumsgespräche 9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 10+ Daniel Friedl liest »Der Untertan« von 20.00 Uhr, Aula der Neuen Universität SA 23.11.2019 DIE ZERTRENNLICHEN Heinrich Mann 2. PHILHARMONISCHES KONZERT 19.30 Uhr, Marguerre-Saal von Fabrice Melquiot Eintritt frei! Werke von B. Bartók, E. Bloch und 19.00–21.00 Uhr, Friedrich 5 CORO FANTASTICO A. Dvořák DTH-WORKSHOP Chorprojekt von Tom Ryser und FR 29.11.2019 Einführung um 19.15 Uhr mit Orla McCarthy Ulrike Schumann 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ FR 15.11.2019 19.30 Uhr, Marguerre-Saal 20.00 Uhr, Zwinger 1 PINOCCHIO 9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 6-18 Zum letzten Mal! TSCHICK nach Carlo Collodi MAL MACHEN! DER STEPPENWOLF nach Wolfgang Herrndorf 19.30 Uhr, Marguerre-Saal Workshop für Gruppen, Anmeldung nach Hermann Hesse SO 24.11.2019 Übernahme vom Schloss unter schulgruppen@theater.heidelberg.de Einführung um 18.45 Uhr DER DIENER ZWEIER HERREN 19.00 Uhr, Marguerre-Saal oder 06221/5835780 DI 19.11.2019 von Carlo Goldoni ANIMAL FARM – FARM DER TIERE 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ 9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 6–18 nach George Orwell SA 30.11.2019 PINOCCHIO MAL MACHEN! Einführung um 18.15 Uhr 10.00-14.00 Uhr, Probebühne nach Carlo Collodi Workshop für Gruppen, Anmeldung MOMENT MAL! #2 MO 25.11.2019 10.00 + 11.45 Uhr, Johannes-Brahms- unter schulgruppen@theater.heidelberg.de Warum sind im Theater immer alle Saal, Musik- und Singschule Heidelberg oder 06221/5835780 11.00 Uhr, Zwinger 1 TSCHICK nackt? 1. JUGENDKONZERT 9.15 Uhr, Alter Saal 6+ Workshop für Pädagog*innen Malte Arkona – Live in HD! PINOCCHIO nach Wolfgang Herrndorf 19.30 Uhr, Marguerre-Saal Anmeldung unter 16.30 Uhr, Stadtbücherei nach Carlo Collodi schulgruppen@theater.heidelberg.de 18.30 Uhr, Marguerre-Saal Zum letzten Mal! VORLESETAG oder 06221/5835780 DIE LUSTIGE WITWE CORO FANTASTICO 19.30 Uhr, Marguerre-Saal 18.00 Uhr, Marguerre-Saal von Franz Lehár Chorprojekt von Tom Ryser und MADAMA BUTTERFLY 14. STERNENGALA Geschlossene Vorstellung Ulrike Schumann von Giacomo Puccini Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Einführung um 18.45 Uhr 20.00 Uhr, Zwinger 1 DI 26.11.2019 AIDS-Hilfe Heidelberg e. V. Zum letzten Mal! 9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3 10+ DRIFT DIE ZERTRENNLICHEN von Ulrike Syha/Uraufführung von Fabrice Melquiot MI 20.11.2019 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ DIE WANZE DIE WANZE von Paul Shipton von Paul Shipton 20.00 Uhr, Zwinger 1 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ TSCHICK PINOCCHIO nach Wolfgang Herrndorf nach Carlo Collodi MI 27.11.2019 19.30 Uhr, Marguerre-Saal ANIMAL FARM – FARM DER TIERE 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal 6+ nach George Orwell PINOCCHIO Einführung um 18.45 Uhr / nach Carlo Collodi im Anschluss Publikumsgespräch 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ Zum letzten Mal! DO 21.11.2019 DIE WANZE 19.30 Uhr, Marguerre-Saal von Paul Shipton MADAMA BUTTERFLY 11.00 Uhr, Zwinger 1 von Giacomo Puccini TSCHICK FR 22.11.2019 nach Wolfgang Herrndorf 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+ 19.30 Uhr, Alter Saal DIE WANZE RNZ-FORUM von Paul Shipton mit den drei »Kretschmännern«
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 11 »Exhausting Space« lenkt die Aufmerk- TANZ samkeit darauf, wie wir mit anderen Men- Wie nah ist zu nah? schen, aber auch Dingen und Räumen umgehen und bringt eine Zerbrechlichkeit ins Spiel, die auch Stärke verheißt. Die resultierende Anspannung hängt unter an- Die deutsche Erstaufführung von »Exhausting Space« derem mit dem Entstehungskontext des Stückes zusammen. Iván Pérez entwickel- ist ab November im Zwinger zu sehen te die Choreografie bereits 2013 mit dem Ballet Moscow und reagierte darin auch auf die zunehmend homophoben Gesetze und Übergriffe in Russland. Der damalige Titel »Attention, the doors are closing!« Drei Tänzer*innen umge- griff diese bedrohliche Stimmung auf. Die bekannte Durchsage aus der Moskauer ben von 100 schwarzen Metro kündigt an, dass die Türen nun Eiern. »Exhausting Space« schließen und das heißt auch, dass es zeit- weise keinen Ausweg aus dem unterirdi- fasziniert mit einem schen Fahrzeug gibt. Darüber hinaus ist Wechselspiel von Kraft und die U-Bahn immer wieder ein Ort, an dem Fremde etwas zu nah kommen können und Sensibilität, aber auch wir damit umgehen müssen, dass unserer durch die Begegnung mit persönlicher Raum nicht unbedingt res- pektiert wird. Andersartigkeit. In der weiterentwickelten Version des Stücks unter dem Titel »Exhausting Spa- ce« wird vor allem dieser Aspekt betont: Drei Tänzer*innen erkunden die Grenzen des Körpers in Auseinandersetzung mit dem persönlichen und zwischenmenschli- chen Raum. Die Trennungslinie zwischen PREMIERE Intimität und Einengung erscheint als »Exhausting Space« schmaler Grat, der von einer Seite vertei- 8. November, 20.00 Uhr, digt und von der anderen gewaltsam über- Zwinger 1 schritten werden kann. Zur Musik von Rutger Zuydervelt entfaltet sich ein fort- Die Tänzerin Inés Belda Nácher tanzte bereits 2015 in »Exhausting Space«, als es beim polnischen Brave Festival zu sehen war. währender Zyklus von Loslösen und Zu- Foto: Mateusz Bral sammenfinden der Körper. AG TANZ Im inneren Kreis der Millennials »Impression« bildete in der letzten Spielzeit den Auftakt der Trilogie über die Generation Y und ist am 27. Oktober ein letztes Mal mit Live-Orchester zu sehen I ván Pérez’ erste Heidelberger Urauf- führung betrachtet die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen. In variationsreichen Szenen durchleben die Tänzer*innen Verbundenheit, Isolati- on, Freiheit, aber auch Orientierungslo- sigkeit. Offen für vielfältige Assoziatio- nen ist »Impression« am Puls einer Generation, die keine klaren Definitionen kennt. Exklusiv am letzten Termin: Eine Stunde vor der Vorstellung leitet Iván Pérez den PreMove, eine bewegungs- sprachliche Einführung, die die Zuschau- er*innen auf das Stück einstimmt und die auf der Bühne stattfindet. JM WIEDERAUFNAHME »Impression« 27. Oktober 2019, 19.00 Uhr Marguerre-Saal PreMove mit Iván Pérez, 18.00 Uhr Marc Galvez im Kreis der Millennials. Foto: Alwin Poiana
12 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 W as haben Tanz und Molekularbio- logie gemeinsam? Bei der Nacht der Forschung am 27. September haben sich das DTH und das EMBL (Euro- Corporate Design Manual pean Molecular Biology Laboratory) auf dem Königstuhl genau diese Frage gestellt. Nach einem Ausschnitt von Iván Pérez’ Stück »Becoming« wurden gemeinsame Themen wie Zusammenhalt und Gruppen- dynamik in den verschiedenen Forschungs- gebieten diskutiert. Drei Expert*innen der molekularbiologischen Forschung tausch- ten sich mit dem Choreografen und einem interessierten Publikum über die Schnitt- TANZ mengen der Kunst und Wissenschaft aus. Das machte auf jeden Fall Lust auf mehr Moleküle und Tanz anregende Zusammenarbeit der beiden Institutionen. Dieses European Researchers’ Night-Pro- jekt wird durch die Europäische Kommis- Bei »Creating is understanding« sion im Rahmen der Marie-Skłodows- ka-Curie-Maßnahmen finanziert. JM finden Kunst und Wissenschaft zusammen »Becoming« lebt von der ständigen Verbindung der Tänzer*innen und erforscht die Kommunikation einer Gruppe ohne Worte. Foto: Sebastian Bühler und EMBL Nicht nur zuschauen – mitreden und mitmachen Das Dance Theatre Heidelberg (DTH) bietet ein vielseitiges Rahmenprogramm für das und mit dem Publikum Offene Proben Hintergrundgeschichten Das »DTH-Open-Studio« bietet die Mög- Im Rahmen der »DTH-Einblicke« kann lichkeit, bei einer Probe für die neue Pre- man mit dem künstlerischen Team über miere dabei zu sein und sich anschlie- die Entstehung der Werke ins Gespräch ßend mit den Künstler*innen über die kommen. Auch externe Gäste aus unter- gewonnen Eindrücke auszutauschen. schiedlichen Kontexten zeigen, wie die Tanzstücke von Anregungen aus den ver- DTH-Open-Studio zu schiedenen Bereichen wie Wissenschaft »Exhausting Space« oder Politik beeinflusst werden. 12. Oktober 2019, 12.00 Uhr Friedrich 5 DTH-Einblicke zur Wiederauf- Eintritt frei! Anmeldung jeweils an nahme »Impression« mit jenny.mahla@heidelberg.de oder 06221/5835440 Dr. Stefanie Schroedter, Tanz- und Musikwissen- schaftlerin 23. Oktober 2019, 19.00 Uhr In Bewegung Friedrich 5 Für alle, die sich selbst bewegen wollen, gibt es die monatlichen Workshops in eng- DTH-Einblicke zu »Exhausting lischer Sprache. Abwechselnd führen un- Space« mit Iván Pérez terschiedliche Tänzer*innen Interessierte 9. November 2019, 18.00 Uhr aller Altersklassen in die Bewegungsideen Zwinger-Foyer der Stücke ein. Um diese auszuprobieren, Eintritt frei! Anmeldung jeweils an ist keine Tanzerfahrung nötig. jenny.mahla@heidelberg.de oder 06221/5835440 DTH-Workshop mit Jacqueline Trapp Tanz im Kino DTH-Film »Homing«, 28. Oktober 2019, 19.00 Uhr In Kooperation mit dem Programmkino Friedrich 5 Gloria zeigt das DTH verschiedenste Filme »Mirroring« und »Bird« 12. November 2019, 19.00 Uhr rund um das Thema Tanz. Von Spielfil- DTH-Workshop mit men, die nur mittels der Choreografie er- Gloria-Kino Orla McCarthy zählen, bis zu Aufzeichnungen besonderer Tickets direkt beim Gloria-Kino, 18. November 2019, 19.00 Uhr Hauptstraße 146, sowie unter Bühnenstücke, zeigen sich hier die ver- Friedrich 5 06221/25319 schiedenen Facetten des Tanzes im Kino, Tickets an der Theaterkasse begleitet von Nachgesprächen. JM Filmstill aus Marina Mascarells Film »Homing«.
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 13 KONZERT Endlich ist es so weit: Die Spielzeit beginnt – musikalisch! 1. und 2. Philharmonisches Konzert, 1. Jugendkonzert D ie Heidelberger Stadthalle ist ge- gent des Philharmonischen Orchesters schlossen und wird saniert. Bevor Heidelberg, hat das Werk vollendet, in- der zentrale Veranstaltungsort die dem er den dritten und vierten Satz re- Pforten wieder öffnet, findet die Reihe konstruierte beziehungsweise ergänzte. der Konzerte des Philharmonischen Or- Aus der neuen Welt chesters Heidelberg in der Aula der Neu- Das 2. Philharmonische Konzert ent- en Universität ihre Fortsetzung. Den führt mit Antonín Dvořáks Symphonie Auftakt macht das 1. Philharmonische Nr. 9 »Aus der neuen Welt« ins ferne Konzert mit Musik von Franz Liszt, Lud- Amerika. Antonín Dvořák reist 1892 wig van Beethoven und Franz Schubert. nach New York. Dort soll er den Ameri- Les Préludes kanern ihre eigene Nationalmusik ver- Die bekannteste symphonische Dichtung mitteln. im Werk Franz Liszts ist zweifelsohne »Tanz-Suite« »Les Préludes«. Inspiriert von dem Vom Tonfall der Folklore inspiriert: Bau- gleichnamigen Text aus Alphonse de La- erntänze, echte und erfundene Volkswei- martines Gedichtsammlung »Médita- sen fasst Béla Bartók in seiner »Tanz-Sui- tions poétiques« sah Liszt die Phasen te« zusammen. Die Themen erfindet er, des Lebens als Vorspiele, als »Préludes« Hat das 2. Philharmonische Konzert fest im Blick: Cello-Virtuosin Tanja Tetzlaff. dennoch sind die ungarischen, rumäni- – zur Melodie des Todes. Foto: Giorgia Bertazzi schen, slowakischen oder arabischen Klavierkonzert Nr. 3 Einflüsse nicht zu überhören. Tanzmusik mo. Den Violoncello-Solopart über- Neue Wege beschreitet sodann Ludwig Osteuropas und Vorderasiens – symbo- nimmt Tanja Tetzlaff. van Beethoven mit seinem »3. Klavier- lisch gemeint als Bekenntnis zur Verbrü- konzert«. Nicht mehr brillante Virtuosen- derung der Völker. 1. Jugendkonzert musik mit orchestralem Hintergrund »Schelomo« Im 1. Jugendkonzert geht Starmoderator bringt er zu Papier. Von jetzt an wird das Der Komponist Ernest Bloch widmet Malte Arkona (ARD, KiKA) zusammen Klavier immer mehr in den Orchester- sich besonders den Traditionen der jüdi- mit GMD Elias Grandy und dem Philhar- klang eingebettet – gleichwertige Part- schen Kultur. Die hebräische Rhapsodie monischen Orchester Heidelberg den ner im spannungsgeladenen Dialog. »Schelomo« entstand 1916, als ihn die Besonderheiten von Antonín Dvořáks »Unvollendete« vollendet Erfahrungen des Ersten Weltkriegs mehr Neunter Symphonie nach. Die Jugend- Weiter steht auf dem Programm Robert und mehr bedrückten. Ursprünglich als konzerte finden während der Stadthal- Schumanns »h-Moll-Symphonie«, die als Vokalwerk gedacht, dann für Violoncello lensanierung im Johannes-Brahms-Saal 1. Bachchor-Konzert »Unvollendete« in die Geschichte einge- geschrieben, ist sie ein tönendes Porträt der Städtischen Musikschule ihre neue Mit Georg Friedrich Händels Oratori- gangen ist. Mario Venzago, Ehrendiri- des alttestamentarischen Königs Salo- Heimat. SK um »Samson« beginnt die neue Sai- son der Bachchor-Konzerte in der Peterskirche. Händel komponiert »Samson« 1741 nach der Fertigstel- lung seines berühmten »Messiah«. Die Handlung berichtet von Samson, dem übermenschlich starken Anfüh- rer des Volkes Israel, der sich von Dalila verführen lässt. Dabei verrät er ihr das Geheimnis seiner Kraft und Stärke. Die beeindruckenden Chöre der Israe- liten und Philister und die differenzier- 1. Philharmonisches Konzert te musikalische Ausgestaltung der Er- 9./10. Oktober 2019, 20.00 Uhr zählung machen das Oratorium zu Aula der Neuen Univeristät einem seiner größten Meisterwerke der Kirchenmusik. Christian Kabitz diri- 2. Philharmonisches Kozert giert den Bachchor und das Philharmo- 13./14. November 2019, 20.00 Uhr nische Orchester Heidelberg. SK Aula der Neuen Universität 1. Jugendkonzert Konzert 15. November 2019, 10.00 Uhr und 11.45 Uhr 1. Bachchor-Konzert 20. Oktober 2019, 19.00 Uhr Johannes-Brahms-Saal, Musik- Peterskirche Heidelberg Stimmt sich schon mal auf das 1. Philharmonische Konzert ein: Pianist und Singschule Heidelberg Kit Armstrong. Foto: J. F. Mousseau
14 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 KONZERT Die ersten Kammerkonzerte der neuen Saison Musik von der Romantik bis zur Moderne Im Alten Saal finden ab Oktober wieder die Kammerkonzerte statt. Foto: Waechter + Waechter Architekten BDA M it Musik von Henryk Wieniawski, tisch, und er verlor in einer Nacht alles, 1899 erst 25 Jahre alt, als er sich von 1. Lunchkonzert Francis Poulenc und Arnold was er mit seinen Konzerten verdient Richard Dehmels gleichnamiger Dichtung Schönberg startet die Saison der hatte – Sogar seine Guarneri-Geige. sowie von seiner Liebe zu Mathilde von Die beliebte Reihe der Lunchkonzerte Kammerkonzerte. Henryk Wieniawski Zemlinsky zur Komposition seines gleich- im Orchestersaal wird auch in der neuen vermittelt überzeugend den slawischen Herzerkrankung namigen Streichsextetts inspirieren lässt. Saison fortgesetzt. Den Auftakt macht Einfluss seiner polnischen Heimat – mit Mit seiner Gesundheit bezahlt Wieniawski Auf den Spuren von Johannes Brahms Solo-Trompeter Clément Schuppert, der zahlreichen Anklängen an die für seine die Spielsucht. Er ist unterwegs von Nor- wandelt Arnold Schönberg mit dem opul- mit dem Philharmonischen Orchester Zeit stilprägende Musik. wegen bis in die Türkei, von Russland bis enten Klangbild seines Werks, das zu Heidelberg das »Trompetenkonzert op. in die USA. Als in New York die ersten Sym- seinen erfolgreichsten zählt. 18« von Oskar Böhme musizieren wird. Der jüngste Kandidat ptome einer Herzerkrankung auftreten, Die musikalische Leitung hat Dietger Im polnischen Lublin kommt er am 10. Juli mahnen ihn die Ärzte zur Ruhe. Sein letz- 2. Kammerkonzert: Bläser und Violoncelli Holm. 1835 zur Welt. Bereits mit acht Jahren mel- tes Konzert in Moskau kann der 45-jährige Vornehmlich Musik für Holz- und Blech- Weiter steht Franz Schuberts »Sympho- det er sich zur Aufnahmeprüfung am Pariser nur im Sitzen absolvieren, danach bricht er bläser, sowie für Violoncelli bietet das nie Nr. 1 D-Dur« auf dem Programm, die Konservatorium – der jüngste Kandidat, der zusammen. Nadeschda von Meck, die Gön- Programm des 2. Kammerkonzerts. Zu Schubert im frühen Alter von 16 Jahren jemals die Prüfung bestand. Mit elf hat er nerin Tschaikowskys, nimmt den völlig mit- hören ist Musik von György Ligeti, David schrieb. SK das Abschlussdiplom als Geiger in der Ta- tellosen Künstler in ihrem Haus auf, wo er Popper, Witold Lutosławski, Joseph Ho- sche und bekommt obendrein die Goldme- im Jahr 1880 starb. Seine Musik schrieb er rovitz und Kerry Turner. Die Ausführen- 1. Lunchkonzert daille als bester Absolvent. Schon nach den für den eigenen Konzertgebrauch, und sie den sind im 1. Kammerkonzert: Moran 31. Oktober 2019, 12.30 Uhr ersten Konzerten wird er mit Ovationen sollte nicht nur künstlerischen Wert zeigen, Choi, Julia Parusch, Juliane Kliegel, Se- Orchestersaal gefeiert. Die Fürsten, vor denen er spielt, sondern auch spieltechnisch den höchsten bastian Eckoldt (Violine), Robert Wood- zeichnen ihn mit den höchsten Orden aus. Schwierigkeitsgrad repräsentieren. ward, Sabine Ehlscheidt (Viola), Min- yung Lee, Patrick Burkhardt (Violoncello), Melancholie und Eleganz Poetische Klangsprache Lukas Greßmeyer (Bassklarinette) und Wieniawskis Begabung muss eine beste- Weiter steht auf dem Programm Musik Mauricio Wayar Soux (Fagott). Im 2. chende Mischung aus polnischer Melan- von Francis Poulenc. Dessen unverwech- Kammerkonzert musizieren Konrad Metz cholie und Pariser Eleganz gewesen sein selbare, poetische Klangsprache gehört (Flöte), Marie Tetzlaff (Oboe), Sascha 1. Kammerkonzert 27. Oktober 2019, 11.00 Uhr – vorangetrieben von einem wilden Tem- zu den reizvollsten im 20. Jahrhundert. Stinner (Klarinette), Hitomi Wilkening Alter Saal perament. Lebendigkeit und Schwung Die »Sonate für Klarinette und Fagott« (Fagott), Jessica Armstrong (Horn), Jo- des Vortrags sind ihm wichtiger als die entsteht im Jahr 1922. hann Aparicio Bohórquez, Min-yung Lee notengetreue Präzision. »Ohne Risiko (Violoncello), Clément Schuppert, Martin 2. Kammerkonzert 17. November 2019, 11.00 Uhr geht nichts, so sein Motto. Leider pack- Opulentes Klangbild Hommel (Trompete), Damian Schneider Alter Saal te ihn die Lust am Risiko auch am Spiel- »Verklärte Nacht«: Arnold Schönberg ist (Posaune) und Thomas Matt (Tuba). SK
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG 15 FSJ Kultur Kira Filsinger und Franziska Häberlein berichten von ihrer ersten Spielzeit am Theater und Orchester Heidelberg Juhu, das Abitur ist geschafft! Aber was jetzt? Studium, Ausbildung, Auslandsjahr oder ein freiwilliges Franziska Häberlein und Kira Filsinger haben in der Spielzeit 2018 /19 ein FSJ Kultur soziales Jahr? am Theater und Orchester Heidelberg absolviert. Foto: Verena Sobowiec E s gibt so viele Möglichkeiten, und delberg für einen der sieben FSJ-Plätze eine Antwort wissen. So findet man sich ben. Außerdem haben sie die Möglichkeit wenn man sowieso noch nicht ge- bewerben, zum Beispiel in der Presse- dann doch schnell zurecht. Zu den tägli- bei allen Premieren im Marguerre-Saal nau weiß, was man machen will, ist und Öffentlichkeitsarbeit. chen Aufgaben zählen zum Beispiel das dabei zu sein und auch die Entstehung der ein FSJ doch eine super Lösung! Wenn Mit der neuen Spielzeit beginnt dann das Aufbereiten des Pressespiegels, das Ver- Plakatfotos können sie live mitverfolgen. man jedoch nicht in den Kindergarten FSJ und man weiß gar nicht, wo vorne und teilen von Printmaterialien und das Orga- Das Ende der Spielzeit bedeutet dann oder in ein Krankenhaus möchte, gibt es hinten ist: so ein großes Haus, wie soll nisieren des städtischen Versandes. Be- auch das Ende des FSJs. »Es war auf je- noch die Möglichkeit zum FSJ Kultur. man sich da je zurechtfinden? Und so vie- sonders interessant ist auch die Mitarbeit den Fall ein einzigartiges und wunder- Und habt ihr gewusst, dass man auch im le Mitarbeiter*innen, die ganzen Namen an der Homepage. Aber auch große Pro- schönes Erlebnis. Wir haben so viel Spaß Theater ein FSJ machen kann? Wir näm- kann sich doch keiner merken! jekte wie das Koordinieren großer Vorsin- gehabt und konnten viel über das Arbeits- lich auch nicht. Über die LKJ (Landesver- Aller Anfang ist schwer, aber zum Glück gen, das Dekorieren von Schaufenstern leben hier am Theater lernen! Wir sehen eingung Kulturelle Jugendbildung) kann gibt es mehr als genug liebe Menschen am und Vitrinen oder das Organisieren von uns bestimmt schon bald wieder, Theater man sich am Theater und Orchester Hei- Haus, die auf jede noch so »doofe« Frage Fototerminen werden den FSJlern überge- Heidelberg!« KF, FH Zwei Welten treffen aufeinander Gastspiel »Tandem« im Rahmen der Französischen Woche ANZEIGE A ls der Vater stirbt, kommen zwei fen aufeinander, zwei Männer, die Söhne und beanspruchen beide nicht dieselbe Sprache sprechen und das väterliche Haus als Erbe. Bis nicht einmal gemeinsame Erinnerun- dahin hat der eine vom anderen Bruder gen haben. nichts gewusst. Sebastian, der Adop- Die deutsch-französische Compagnie tivsohn serbischer Herkunft, glaubt, das einzige Kind zu sein: Immer schon TGNM bringt mit »Tandem« von Tho- mas Gourdy, Nicolas Marchand und 1019059167 hat er in dem kleinen Dorf Schwieck in Gregor Koppenburg ein packendes Maja Mieder Bayern gelebt. Cédric hingegen hat immer in Frankreich gelebt und wusste Theaterstück über Verwurzelung, Zu- gehörigkeit und Identität auf die Büh- 2sp/120 mm bis zu dessen Tod nichts von seinem ne, das deutsche, französische und biologischen Vater. Zwei Welten tref- englische Sprache mischt. JP »Tandem« 13. Oktober 2019, 19.00 Uhr Friedrich 5 Mieder-, Wäsche-, Bademoden Neugasse 13 · 69117 Heidelberg Zwischen allen Sprachen: Thomas Gourdy und Nicolas Marchand in »Tandem«. Tel. 0 62 21 / 2 42 95 · www.maja-dessous.de Foto: Roger Paulet
16 01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019 Inside Freundeskreis Der Freundeskreis-Vorstand im Kurz-Interview Seit wann sind Sie Mitglied im Freun- nischen Theaterfestival ¡Adelante! zuerst ernsthafter Botschaft über die Welt der deskreis des Theaters? in Heidelberg aufgeführt, dann in Santia- Macht. »Sammlung Prinzhorn«, ein bio- Seit 2008. go de Chile. Freundeskreismitglieder hat- grafisches Meisterwerk, spartenübergrei- ten im Rahmen der Freundeskreisreise im fend sprach es mehrere Ebenen kraftvoll Wann waren Sie das erste Mal im Juli 2017 die Möglichkeit, dieses Stück an. »Abends am Fluss / Hochwasser«, Theater und in welchem Stück? vor Ort zu besuchen. Das Stück selbst an zwei Opern von Johannes Harneit: Zwei Als Kind (im Grundschulalter) in Mozarts zwei Spielorten erleben zu können, mit für mich beeindruckende Kompositionen, »Zauberflöte«. der Schauspieltruppe »ihr Land« kennen wobei mir der gesungene Dialog der bei- zu lernen, war eine Bereicherung. Für den zu ertrinken drohenden Koffer in be- Standen Sie schon einmal selbst auf der mich ist das Theater der Gegenwart über sonders positiver Erinnerung geblieben Bühne? Grenzen hinweg. sind. Ja, im letzten Jahr, im Marguerre-Saal, Gabi Dietz-Wölfer. als mich Holger Schultze spontan auf die Welches Stück, das Sie am Theater und Werden Sie Mitglied im Freundeskreis! Foto: Christian Buck Bühne holte, um für den Freundeskreis zu Orchester Heidelberg gesehen haben, Weitere Informationen auf werben. ist Ihnen besonders in Erinnerung www.freundeskreis-heidelberg.de. VS geblieben und warum? Welches ist Ihr Lieblings-Theaterstück? Da müsste ich mehr als eines nennen. … das variiert … Momentan ist es »Nimby »Requiem«, die Tanzproduktion von Na- / Not in my Backyard«. Die Koproduktion nine Linning. Als diese zum ersten Mal im Mitgliederversammlung des Theaters und Orchesters Heidelberg Alten und Marguerre-Saal aufgeführt wur- des Freundeskreises 4. November 2019, 19.00 Uhr mit dem Colectivo Zoológico aus Santiago de, war das ein Theater-Erlebnis auf allen Alter Saal de Chile wurde 2017 beim iberoamerika- Ebenen. »König Ubu«, herrlich schräg mit Was liegt auf dem Tisch von ..? ... Lotte Linnenbrügger, der Leiterin der Requisite E in kürzliches Gespräch mit einer Zu- oder gelb oder sogar bunt sein? Wer wird sie schauerin, die letzte Spielzeit eine öf- verteilen, das Einlasspersonal, die Beteilig- fentliche Probe besuchte: »Ach ten – immerhin knapp 150 an der Zahl – hallo, wie war ihr Sommer?« – »Wir haben oder liegen sie auf wundersame Weise auf das Theater vermisst, aber den Urlaub ha- den Stühlen? 150 Mitwirkende? Regen- LUST AUF ben Sie sich verdient, mir war nicht bewusst, schirme? Wovon ist denn hier die Rede? Von wie viel wirklich auf Proben passiert …«! der Saisoneröffnung des Musiktheaters: Was ein Glück – wieder eine Zuschauerin CORO FANTASTICO! Oh, jetzt sind die Re- davon überzeugt, dass Theaterleute nicht genschirme ausgeplaudert … Psssst! Viel EIN DATE? nur abends arbeiten, sondern sehr viel mehr spannender: Insgesamt sind mit dem Thea- dahinter steckt, bis die Gäste eine fertige ter- und Extrachor, Mitwirkenden des Uni- Inszenierung zu sehen bekommen. chores und den Hendsemer Krischern vier Da kommt schon mal die Frage auf, welcher Chöre beteiligt plus das Philharmonische Griff der richtige ist für mehrere hundert Orchester Heidelberg und Statist*innen. ABO 2019|20 Regenschirme. Sollen die Schirme schwarz Regenschirme? Welche Regenschirme? JL INFORMATIONEN ZUM ABO-KAUF UNTER 06221 | 5835 222 www.theaterheidelberg.de Lotte Linnenbrügger fertigt Schilder für CORO FANTASTICO. Foto: Franziska Häberlein
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