CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg

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CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
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                                                OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG   1

SPIELZEIT 2019 / 20              OKTOBER / NOVEMBER 2019

  SCHAUSPIEL
  Animal Farm – Farm der Tiere

  MUSIKTHEATER
  CORO FANTASTICO

  JUNGES THEATER
  Die Zertrennlichen
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
2       01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

SCHAUSPIEL
Erzählen als politischer Akt
Die Regisseurin Luise Voigt im Gespräch
Nach »1984« am Staatstheater                   lassen wollen. George Orwell ist ein durch      immer kollektiv verhandelt werden muss.
Oldenburg inszenierst du nun in                und durch politischer Autor, der eine bes-      Das wird auch in unserer Inszenierung
Heidelberg »Animal Farm – Farm der             sere Welt vor Augen hatte. Heute sind wir       eine große Rolle spielen. Gerade »Animal
Tiere«. Was ist das Besondere an               großen politischen Idealen gegenüber            Farm« wurde oft instrumentalisiert, um
George Orwell?                                 skeptisch, viel zeitgenössische Literatur ist   zu verdeutlichen, dass die große Erzäh-
Luise Voigt: George Orwell hat es ge-          von Zynismus und Fatalismus geprägt. Mir        lung vom Kommunismus zum Scheitern
schafft, realpolitische Entwicklungen sei-     gefällt Orwells klare politische Haltung.       verurteilt ist. Das ist das genaue Gegen-
ner Zeit auf eine Weise darzustellen, die      Obwohl seine Erzählung eine ungemein            teil von dem, was Orwell wollte. Welchen
uns bis heute den Charakter und die Ent-       düstere Version unserer Welt entwirft,          Platz eine Erzählung in einer Gesellschaft
stehung totalitärer Systeme nahebringt.        richtet er sich an ein Publikum, das es an-     einnimmt, ist also offensichtlich nicht
Zwar beziehen sich beide Werke ganz            ders machen kann oder sogar muss.               durch den Autor selbst oder durch den
konkret auf die Entwicklung der Sowjet-
union von der Oktoberrevolution hin zum
Stalinismus, doch die jeweilige Übertra-
                                               Im botanischen Garten brachte sie »Wo die Barbaren
gung seiner Erzählung in eine fiktive Welt     leben« als deutschsprachige Erstaufführung heraus. Jetzt
(Bauernhof bzw. ferne Zukunft) sorgt da-
für, dass wir politische und gesellschaft-
                                               inszeniert Luise Voigt »Animal Farm – Farm der Tiere«
liche Mechanismen erkennen können, die         nach George Orwell als Warnung vor totalitären Systemen.
im realen Leben oft verschleiert sind.
                                               Ein Interview mit der Regisseurin.                                                           Alle Tiere sind gleich: Putenmastanlage
                                                                                                                                            im Odenwald.            Foto: Jürgen Popig
Worin besteht die Aktualität von
»Animal Farm«?                                 »Animal Farm« ist ein Prosatext, nicht          Text an sich gesichert, sondern ständig in
Luise Voigt: Wenn uns heute die Flexibili-     ursprünglich für das Theater geschrie-          Bewegung, also Verhandlungssache und
sierung auf dem Arbeitsmarkt als persön-       ben. Wie gehst du damit um?                     daher richtig im Theater.              JP
liche Freiheit verkauft wird oder das Verbot   Luise Voigt: Wenn ich einen Prosatext für
der kostenlosen Plastiktüte uns das Gefühl     das Theater bearbeite, ist das für mich
                                                                                                PREMIERE
gibt, die Politik würde endlich die notwen-    kein Widerspruch, da Erzählen an sich ein
digen Maßnahmen ergreifen, um die Kli-         politischer Akt zwischen Menschen ist,
                                                                                                »Animal Farm – Farm der
makatastrophe abzuwenden, ist ein Blick        der unsere Weltwahrnehmung prägt und             Tiere«
für diese Mechanismen notwendig, wenn          verändert. Für mich ist Erzählen etwas           12. Oktober 2019, 19.30 Uhr
wir uns nicht an der Nase herumführen          zutiefst Theatrales, da eine Erzählung           Marguerre-Saal

                                                                                                                                            »Zieht gen die großen
                                                                                                                                            Räuber jetzt zu Felde!«
                                                                                                                                            Mit großem Erfolg erobert Holger Schult-
                                                                                                                                            zes Neuinszenierung der »Dreigroschen-
                                                                                                                                            oper« seit ihrer Premiere am 23. Juni
                                                                                                                                            2019 die Herzen des Publikums: Bis dato
                                                                                                                                            waren alle Vorstellungen restlos ausver-
                                                                                                                                            kauft! Nutzen Sie also die Chance, in der
                                                                                                                                            neuen Spielzeit Tickets zu ergattern und
                                                                                                                                            die gesangliche und darstellerische
                                                                                                                                            Höchstleistung des Schauspielensemb-
                                                                                                                                            les zu erleben. Musikalisch bringt die
                                                                                                                                            Hamburger Band Tante Polly – unter-
                                                                                                                                            stützt von drei Gastmusikern aus der Re-
                                                                                                                                            gion – den Abend zum Glänzen, dessen
                                                                                                                                            starke ästhetische Setzung auch die Kri-
                                                                                                                                            tik überzeugte: »Plötzlich hat man eine
                                                                                                                                            ›Dreigroschenoper‹, die jetzt nicht direkt
                                                                                                                                            gegen die AfD gerichtet ist, aber zumin-
                                                                                                                                            dest so präzise und in der Gegenwart
                                                                                                                                            angekommen ist, dass das nur guttut«,
                                                                                                                                            beschrieb Michael Laages die Inszenie-
                                                                                                                                            rung auf Deutschlandfunk Kultur. MS

                                                                                                                                            »Die Dreigroschenoper«
                                                                                                                                            Nächste Termine: 6. / 20. / 26.
                                                                                                                                            Oktober 2019, 19.00 Uhr
Claudia Renner als Spelunken-Jenny und die Musiker der »Dreigroschenoper«.                                       Foto: Sebastian Bühler     Marguerre-Saal
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG           3

MUSIKTHEATER
Fragen stellen,
immer wieder fragen
Autorin und Regisseurin Adriana Altaras
inszeniert Puccinis »Madama Butterfly«
Man kennt sie als Romanautorin (unter anderem »Titos
Brille«) wie als nimmermüde Stimme der modernen jüdi-
schen Gesellschaft in Deutschland. Im Kino und im Fern-
sehen ist Adriana Altaras als Schauspielerin präsent. Doch
damit erschöpft sich der Alltag dieser facettenreichen                                        Liebes Publikum,
Künstlerin, die zudem zweifache Mutter ist und ihre
99-jährige Tante in Italien betreut, noch lange nicht. Denn
                                                                                              zu Beginn der neuen Spielzeit öffnet das Theater seine Türen und
da wäre noch die Oper. Und die liebt Adriana Altaras, seit
                                                                                              Hintertüren. Wir zeigen, was vor und hinter, über und unter der
sie, aus ihrer Heimat Zagreb geflohen, einen Teil ihrer
                                                                                              Bühne geschieht. Und wir präsentieren eine Inszenierung über die
Kindheit in Italien verbrachte.
                                                                                              Grenzen von Altem Saal, Foyer und Marguerre-Saal hinweg: CORO

A
        n der Neuköllner Oper in Berlin bot     Prozesse in Gang, die Blicke auf Figuren-
                                                                                              FANTASTICO. Bei dieser programmatischen Saisoneröffnung wir-
        sich die erste Chance für eine Regie.   psychologien öffnen, Spielsituationen
        Nicht auf der Hauptbühne, sondern       schaffen, die Ohren schärfen und Bühne,       ken nicht nur Chor, Extrachor und Orchester des Theaters Heidel-
in der dafür umfunktionierten kleinen Be-       Orchestergraben und das Publikum so nah
                                                                                              berg mit, sondern zum Beispiel auch die Hendsemer Krischer und
sucher-Garderobe inszenierte sie Gaetano        wie möglich zusammenbringen. Nun wird
Donizettis »Liebestrank« für fünf Solist*in-    Adriana Altaras zum ersten Mal am Theater     Mitglieder des Universitätschores. Gleich zum Auftakt also ein
nen und einen Hammerflügel. Das war             und Orchester Heidelberg inszenieren, Gia-
                                                                                              Bekenntnis zur Vielfalt, zum spannungsreichen Miteinander – im
1998 und Neukölln noch weit davon ent-          como Puccinis »Madama Butterfly«, eine
fernt, ein hipper Kiez zu sein. Entsprechend    der beliebtesten italienischen Opern. Das     Theater und über seine Grenzen hinaus.
bunt gemischt war das Publikum, von de-         Publikum darf sich auf eine so spannende
                                                                                              Das Junge Theater erzählt mit »Die Zertrennlichen« die Geschich-
nen nicht wenige zum ersten Mal in ihrem        wie bildnerisch opulente Aufführung freuen.
Leben eine Oper sahen. Mit ihren zuse-          Und der Rest? Ein dicker Fragenkatalog        te einer Annäherung über rassistische Vorurteile hinweg. Das Tanz-
hends größer werdenden Söhnen vergrö-           liegt schon parat.                      US
                                                                                              stück »Exhausting Space« wurde entwickelt vor dem Hintergrund
ßerten sich auch die Bühnen, für die Adri-
ana Altaras nun arbeiten durfte. Am              PREMIERE                                     politischer und sozialer Unruhen in Russland. Das Schauspiel
Magazin der Berliner Staatsoper, an den          »Madama Butterfly«                           »Animal Farm – Farm der Tiere« zeigt exemplarisch die schlei-
Theatern in Osnabrück und Augsburg, den          9. November 2019, 19.30 Uhr
Staatstheatern Kassel und Braunschweig           Marguerre-Saal                               chende Entstehung eines totalitären Systems. In einer Zeit, in der
und dem Theater Bern konnte sie sich peu
                                                                                              demokratische Errungenschaften leichtfertig in Frage gestellt oder
à peu weiterentwickeln.
Gerade für die schwerste Disziplin des The-      IMPRESSUM                                    schrittweise rückgängig gemacht werden, stellen wir diese Stoffe
aters, das komische Fach, das man selten
                                                 Die Theaterzeitung ist eine                  zur Diskussion – auf möglichst unterhaltsame Weise. Unterhalten
Regieanfänger*innen anvertraut, engagierte
                                                 Sonderveröffentlichung der
man sie in den ersten Jahren nahezu aus-
                                                 Rhein-Neckar-Zeitung.
                                                                                              Sie sich mit uns darüber! Herzlich willkommen zur Spielzeit
schließlich. Denn dass Adriana Altaras
                                                 Titelfoto:                                   2019 /20.
nicht nur eine humorbegabte Frau ist, son-
                                                 Die Mitarbeiter des Theaters und
dern Humor auch zu vermitteln weiß,
                                                 Orchesters Heidelberg
sprach sich schnell herum. Mittlerweile          von Susanne Reichardt                        Ihr
umfassen ihre Inszenierungen das komplet-
                                                 Fotos Programm:
te Spektrum, von Mozarts »Entführung«,
                                                 Sebastian Bühler, Lys Y. Seng,
Bizets »Carmen«, Verdis »Falstaff« zu            Annemone Taake
Strauss’ »Elektra«. Werke, die das Kern-
                                                 Konzept: Martin Stufferin
repertoire der Oper ausmachen, an die das
                                                 Gestaltung: RNZ-Grafik
Publikum bestimmte Erwartungen knüpft.
Wie geht Adriana Altaras mit ihnen um?           Redaktion:
Indem sie Fragen stellt – sich selbst, ihrer     Antonia Leitgeb, Laura Becker                Holger Schultze
Musik und dem Text, ihrem Team (musika-          Anzeigen:
lische Leitung, Ausstattung, Dramaturgie)        Andrea Miltner (verantw.)
und selbstverständlich den Sängerinnen           Druck:
und Sängern. Manche Fragen lösen sich            Heidelberger Mediengestaltung HVA
schnell, manche nie. Aber immer setzen sie       GmbH
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
4      01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

MUSIKTHEATER

CORO FANTASTICO!
 Ein Abend für alte Dekorationen, Kostümteile, Windmaschine, Schneetuch,
 Kronleuchter … und: CHOR und ORCHESTER

Der Opernchor des Theaters und Orchesters Heidelberg bei den Proben zu CORO FANTASTICO.                               Foto: Susanne Reichardt

Musik aus dem Schrank: die Hendsemer Krischer und der Bewegungschor.             Bühnenchaos mit dem Bewegungschor.
                                                       Foto: Susanne Reichardt                                        Foto: Susanne Reichardt
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                       5

                                      »Wie die Sendung mit der Maus, nur ohne Maus«, fasst Regisseur Tom Ryser das
                                      Konzept dieses außergewöhnlichen Opernabends zusammen. »Ohne Maus« soll heißen:
                                      nicht didaktisch, nicht erklärend, sondern überraschend, multiperspektivisch und ma-
                                      gisch erzählt CORO FANTASTICO, wie Theater im Allgemeinen, die Oper im Speziellen
                                      funktioniert. Und erzählt es so, dass alle Spaß daran haben, die Operneinsteigerfami-
                                      lie mit Kind und Kegel wie das Opernstammpublikum.

                                      W
                                               er bisher Berührungsängste mit    Der Opern- und der Extra-Chor und das       heraus, so unter anderem das Orchester
                                               Oper und Gesang hatte, wird sie   Orchester des Heidelberger Theaters öff-    des Staatstheaters Saarbrücken für eine
                                               hier garantiert verlieren. Wer    nen die Türen und Hintertüren ihres Hau-    »Zauberflöte ohne Sänger« oder Orches-
                                      schon immer den Traum hatte, einmal        ses, doch sie stehen nicht allein da. Die   ter, Chor und Solisten des Lübecker The-
                                      ganz nah oder gar mittendrin im Bühnen-    Hendsemer Krischer, Sänger*innen des        aters für Leonard Bernsteins »Mass«. Und
                                      geschehen zu sein – CORO FANTASTICO        Heidelberger Universitätschores und ein     das international renommierte Clownsduo
                                      macht’s möglich. Oper, das ist großes      Bewegungschor schlagen die Brücke von       Ursus & Nadeschkin schickte er kurzer-
                                      Drama, sprechen in Tönen und Töne als      außen nach innen, perspektivisch gese-      hand in den Orchestergraben und ließ sie
                                      Sprache. Folgerichtig ist auch in CORO     hen: vom Zuschauerraum auf die Bühnen       dort zwischen den Musikerinnen und Mu-
                                      FANTASTICO die alles verbindende Spra-     des Marguerre-Saals und des Alten Saals     sikern zu Beethovens fünfter Sinfonie ihr
                                      che der Gesang. Aber nicht irgendein       und ins Foyer, bewegen das Publikum im      Unwesen treiben.                      US
                                      Gesang, sondern: Chorgesang. Großer        doppelten Wortsinn, denn am Ende wech-
                                      Chor, und dazu: großes Orchester!          seln alle alle Seiten.
                                      Seit wann gibt es eigentlich Oper? Wie     Berühmte Opern- und Konzertchöre, mit-
                                      kommt die Oper auf die Bühne? Und was      reißende Orchesterstücke, Popsongs und
                                      passiert alles vorneweg und hinterher,     musikalische Überraschungen begleiten        PREMIERE
                                      davor und danach, dahinter, darüber, da-   die szenische Lösung der uralten Frage:
                                      runter …? Was treiben die Opern-Arbei-     »Was ist das eigentlich, die Oper?«
                                                                                                                              CORO FANTASTICO
                                                                                                                              27. September 2019, 19.30 Uhr
                                      ter*innen den lieben langen Tag? Wie       Der Basler Musiktheaterregisseur Tom Ry-
                                                                                                                              Marguerre-Saal, Alter Saal, Foyer,
                                      kommt das Publikum in die Oper und was     ser bewegt mit Vorliebe sich und andere
                                                                                                                              Theater und Orchester Heidelberg
                                      passiert mit ihm, wenn es einmal da ist?   aus dem alltäglichen Bühnengeschehen

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                                                                                     im Theater der Stadt Heidelberg

                                                                    Für Rentner     1019059182
                                                                                        5 Vorstellungen
                                                                            Theatergemeinde/Volksbühne
                                                                      in der Spielzeit
                                                                                    3sp/130 mm2019/2020
                                                                    in der Preiskategorie 3 + 4 für € 62,50

                                                                                 Theaterstraße 10 · 69117 Heidelberg
                                                                                     Telefon: 0 62 21 / 5 83 50 35
Hannah Eggert aus dem Bewegungschor und Mitglieder des
Universitätschores.               Foto: Susanne Reichardt
                                                                                 www.theatergemeinde-heidelberg.de
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
6      01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

JUNGES THEATER
Vielfalt der Gesellschaft ist ein Geschenk
Die Regisseurin Yvonne Kespohl im Gespräch über die Premiere des
preisgekrönten Stücks »Die Zertrennlichen«

                                            Die Inszenierung erzählt die Geschichte von Romain und Sabah. Beide wohnen
                                            einander genau gegenüber. Sabahs Familie kommt aus Algerien, Romains Eltern
                                            sind Einheimische. Die beiden Kinder freunden sich an, man könnte sagen, sie sind
                                            sogar ein bisschen ineinander verliebt. Doch den Eltern passt die Freundschaft nicht
                                            und der Alltagsrassismus der Erwachsenen drängt sich zwischen die beiden.

                                            Es ist wichtig, über das Thema Rassis-       Gesellschaft aufzugreifen und damit die      dem Deutschen Kindertheaterpreis aus-
                                            mus mit jungen Menschen zu sprechen          Diskussion darüber anzuregen. Deshalb        gezeichnet. In der Laudatio hieß es: »Es
                                                                                         reize sie auch dieser Stoff besonders.       ist eine große Tragödie um Liebe, Macht

                                            D
                                                   ie Regisseurin Yvonne Kespohl         Das Thema Rassismus sei Teil der Erzäh-      und Herrschaftsansprüche für Kinder.
                                                   macht im Gespräch mit der Dra-        lung, wie er auch leider Teil unserer Ge-    Die Konstruktion des Textes ist unge-
                                                   maturgin Josefine Rausch deut-        sellschaft ist. Das Stück sei eine nahbare   wöhnlich im Theater für Kinder und über-
                                            lich, wie wichtig es sei, mit jungen Men-    ästhetische Übersetzung der Umstände.        aus bemerkenswert.«                   JR
                                            schen über das Thema Rassismus zu
                                            sprechen. Es ginge darum, für das Thema      Tiefgründigkeit, feiner Humor und
                                            zu sensibilisieren und in den Austausch zu   Wortwitz
                                                                                         Der Autor Fabrice Melquiot gibt der Tief-     PREMIERE
                                            kommen, welcher Mehrwert, welches Ge-
                                            schenk das Zusammenleben verschiede-         gründigkeit durch feinen Humor und            »Die Zertrennlichen«
Inszeniert für das Junge Theater
                                                                                         Wortwitz eine Leichtigkeit mit auf den        10. November 2019, 15.00 Uhr
Heidelberg: Yvonne Kespohl.                 ner Kulturen ist. Insbesondere das Thea-
                                                                                         Weg. So wurde das Stück auch 2018 mit         Zwinger 3
                   Foto: Sebastian Bühler   ter mache es möglich, Probleme der

JUNGES THEATER                                                                                                                         Schwimmbad wird
                                                                                                                                       zur Bühne
Heidelberger*innen auf die Bühne!                                                                                                      Wiederaufnahme »Verschwommen«
                                                                                                                                       mit Vorstellungen bis 22. Oktober
Mit Beginn der neuen Spielzeit startet
auch das Spielclub-Programm                                                                                                            Im Oktober zeigt das Junge Theater die

des Theaters und Orchesters Heidelberg                                                                                                 letzten Vorstellungen von »Verschwom-
                                                                                                                                       men«. Das Ensemble hat gemeinsam
                                                                                                                                       mit der Regisseurin Natascha Kalmbach
Im Herbst starten insgesamt sieben Spielclubs in die                                                                                   in der vergangenen Spielzeit die erfolg-
nächste Runde und entwickeln im Laufe eines Jahres ihre                                                                                reiche Szenencollage zu Fragestellun-
                                                                                                                                       gen des Themas Gender entwickelt.
eigene Produktion.                                                                                                                     Im stillgelegten Schwimmbecken ist das

E
                                                                                                                                       junge Publikum dazu eingeladen, Be-
      rstmals wird einer der Spielclubs     Das Motto der Spielzeit: »Furcht.Los!«
                                                                                                                                       griffen wie Gender Pay Gap, Gen-
      dabei von Tänzerinnen und Tänzern     Unsere Spielclubs forschen in der Spiel-     Unter dem Motto »Furcht.Los!« forschen        dersternchen, Transgender, Testosteron,
      des Dance Theatre Heidelberg be-      zeit 2019/20 unter dem Motto »Furcht.        die Spielclubs 2019/20, wie wir Ängste
                                                                                         überwinden können.                            Östrogen, Klischee und Gleichberechti-
treut. Zu den sechs regulären Spielclubs    Los!«. Dabei wollen wir dem, was uns                         Foto: Susanne Reichardt       gung auf die Spur zu kommen.         JR
wird es außerdem einen Club geben, der      Angst macht, auf den Grund gehen und
an regelmäßigen Terminen für das For-       herausfinden, wo und wie wir den Mut
mat »Schau.Platz.Angst.« mit einem mo-      aufbringen, Ängste zu überwinden! Un-
bilen Wohnzimmer durch die Stadtteile       sere Clubs proben wöchentlich an festen
Heidelbergs wandern wird.                   Terminen, am Ende der Spielzeit gibt es
Es gibt wieder die Möglichkeit, in den      öffentliche Aufführungen unter anderem        Jetzt noch schnell anmelden!
                                                                                                                                        »Verschwommen«
Herbst- und Faschingsferien an Ferien-      auf dem Festival »Junges Theater im De-       Kontakt: Constanze Wohninsland
                                                                                                                                        Nächste Vorstellung: 13. Oktober
clubs teilzunehmen, welche innerhalb        lta«, dem Spielclubtreffen der Metropol-      constanze.wohninsland@heidelberg.de           2019, 17.00 Uhr
von vier Tagen forschen und ausprobie-      region Rhein-Neckar. Dieses Festival          oder 06221/5835510                            Altes Schwimmbad,
ren, um am Ende eine kleine Werkschau       wird in der Spielzeit 2019/20 wieder am       Eine Anmeldung ist jeweils bis zum            Emmertsgrund
zu präsentieren.                            Theater Heidelberg stattfinden.     MSt       dritten Termin möglich.
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                   7

JUNGES THEATER
Aus Holz
wird Mensch
Das Junge Theater Heidelberg feiert
am 3. November die Premiere von
»Pinocchio« im Alten Saal
Die Abenteuergeschichte um den kleinen Holz-Jungen,
welche bereits 1881 als Fortsetzungsserie erstmalig von
Carlo Collodi in einem italienischen Magazin für Kinder
unter dem Titel »Le avventure di Pinocchio« veröffentlicht
wurde, wird in Heidelberg rasant und nah am jungen                                     Große Verwandlungen: Kunstvolle Videoprojektionen verändern in wenigen Sekunden
Publikum gezeigt.                                                                      die Bühne, hier noch im Modell zu sehen.                       Foto: Annette Wolf

Die Bühnenbildnerin Annette Wolf            Pinocchio, was es bedeutet, ein Mensch     projektionen helfen. Gerade auf der       Vier Stichworte: Was erwartet die jungen
über die Entwicklung des Bühnen-            zu sein und entwickelt Mitgefühl. Leblo-   ästhetischen Ebene haben mich histo-      Zuschauer*innen?
bildes:                                     se Materie wird lebendig. Mit der Bühne    rische Bilderbücher und Tafeln interes-   Annette Wolf: Überraschung, Dynamik,
Was waren für dich die Inspirationen bei    möchte ich das Prozesshafte, etwas Of-     siert, die man nutzte, um Geschichten     Theater-Special-Effects, Raum für die
der Entwicklung des Konzeptes?              fenes und Unfertiges, ein Bild, das noch   zu erzählen. Es geht mir um bildhafte     Kreativität unserer Zuschauer*innen! JR
Annette Wolf: Von Beginn an stand für       keinen Abschluss hat, zeigen.              Momente – fragmentarisch, nie kom-
                                                                                                                                  PREMIERE
mich der Weg – die Wandlung von Pinoc-      So verwandelt sich der Raum im Laufe       plett! In diesem Sinne wird sich auch
chio – im Vordergrund. Von einer Holz-      des Stücks ständig, es geht temporeich     der Raum von Schwarz-Weiß und Eindi-       »Pinocchio«
                                            zu. Dabei wird uns die Arbeit mit der      mensionalität zu Farbe und Dreidimen-      3. November 2019, 15.00 Uhr
puppe entwickelt er sich zu einem ech-
ten Menschen. Auf seiner Reise entdeckt     Drehbühne und verschiedenen Video-         sionalität entwickeln.                     Alter Saal

                               »Die Wanze«
                               Nächste Termine: 6. Oktober,
                               15.00 und 17.00 Uhr,
                               7./9./14. Oktober 2019
                               jeweils 9.30 und 11.30 Uhr

                               Botanischer Garten,                  ANZEIGE
                               Universität Heidelberg

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                                                                                                                                                        1.100
                                                                                                                                                               E
                                                                                                                                                         je UnzeUR
                                                                                                         1019059169
                                                                                                        Der Goldmann                                   Machen
                                                                                                                                                               S
                                                                        Auf alle e                       3sp/100 mm                                     Gold zu ie
                                                                                g
                                                                        Traurin
                                                                                                                                                         Geld

                                                                          25 %

                                           In Zusammenarbeit
                                           mit dem Botanischen
                                           Garten Heidelberg

                                               Foto: Lys Y. Seng
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
8      01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019                                                                                                  PROGRAMM

                                            DI 08.10.2019                                                                       DO 17.10.2019
OKTOBER
                                           9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,                                                 9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,
                                           Bürgerhaus HeidelBERG           12+                                                 Bürgerhaus HeidelBERG           12+
 DI 01.10.2019                             VERSCHWOMMEN                                                                        VERSCHWOMMEN
9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,        Stückentwicklung/Uraufführung                                                       Stückentwicklung/Uraufführung
Bürgerhaus HeidelBERG              12+      MI 09.10.2019                                                                      19.30–22.00 Uhr, Marguerre-Saal
VERSCHWOMMEN                                                                                                                   Wiederaufnahme
                                           9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
Stückentwicklung/Uraufführung                                                                                                  DIE LUSTIGE WITWE
                                           DIE WANZE
17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg                                                                                              von Franz Lehár
                                           von Paul Shipton
DER SECHSTE KONTINENT                                                                                                          Einführung um 18.45 Uhr
                                           20.00 Uhr, Aula der neuen Universität
Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und
                                           1. PHILHARMONISCHES KONZERT                                                          FR 18.10.2019
Maria Schneider/Uraufführung
                                           Musik von F. Liszt, L. van Beethoven
                                                                                                                               19.30 Uhr, Marguerre-Saal
 MI 02.10.2019                             und F. Schubert
                                                                                                                               ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+    Einführung um 19.15 Uhr
                                                                                                                               nach George Orwell
DIE WANZE                                   DO 10.10.2019                                                                      Einführung um 18.45 Uhr
von Paul Shipton
                                           9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,                                                 im Anschluss NachTisch
 DO 03.10.2019                             Bürgerhaus HeidelBERG              12+
                                                                                                                                SA 19.10.2019
19.00 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal,     VERSCHWOMMEN
Foyer                                      Stückentwicklung/Uraufführung                                                       19.30–22.00 Uhr, Marguerre-Saal
CORO FANTASTICO                            17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg                                                   DIE LUSTIGE WITWE
Chorprojekt von Tom Ryser und              DER SECHSTE KONTINENT                                                               von Franz Lehár
Ulrike Schumann                            von Lothar Kittstein und                                                             SO 20.10.2019
                                           Bernhard Mikeska/Uraufführung                                                       11.00 Uhr, Gloria-Kino
 FR 04.10.2019
                                           20.00 Uhr, Aula der neuen Universität                                               TITOS BRILLE
17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg                                                     SO 13.10.2019
                                           1. PHILHARMONISCHES KONZERT                                                         Film von Regina Schilling
DER SECHSTE KONTINENT
                                           Musik von F. Liszt, L. van Beethoven      15.00 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal,
Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und                                                                                         mit Adriana Altaras
                                           und F. Schubert                           Foyer
Maria Schneider/Uraufführung                                                                                                   Information und Karten
                                           Einführung um 19.15 Uhr                   CORO FANTASTICO
20.00 Uhr, Rokokotheater                                                                                                       beim Gloria-Kino unter 06221/25 319
                                            FR 11.10.2019                            Chorprojekt von Tom Ryser und
Schwetzingen                                                                                                                   Im Anschluss Publikumsgespräch
                                                                                     Ulrike Schumann
27. KONZERT MIT STIPENDIAT*INNEN           17.30 + 18.30 Uhr, Zoo Heidelberg                                                   15.00 + 17.00 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                           Zum letzten Mal!                          15.30 + 19.00 Uhr, Friedrich 5
DER JÜRGEN PONTO-STIFTUNG                                                                                                      DIE WANZE
Musik von W. A. Mozart,                    DER SECHSTE KONTINENT                     TANDEM
                                                                                                                               von Paul Shipton
J. B. Wendling, A. Dimler und F. Danzi     Lothar Kittstein, Bernhard Mikeska und    von Gregor Koppenburg
                                                                                                                               19.00 Uhr, Marguerre-Saal
Karten unter                               Maria Schneider/Uraufführung              Gastspiel der Compagnie TGNM
                                                                                                                               DIE DREIGROSCHENOPER
www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de     19.00 Uhr, Friedrich 5                    im Rahmen der Französischen Woche
                                                                                                                               von Bertolt Brecht
oder 01806/700 733                         HERO GIRLS                                17.00–18.30 Uhr, Altes Schwimmbad,
                                                                                                                               Musik von Kurt Weill
                                           Lesung im Rahmen                          Bürgerhaus HeidelBERG             12+
 SA 05.10.2019                                                                                                                 19.00 Uhr, Peterskirche
                                           des Internationalen Mädchentages          VERSCHWOMMEN
19.30 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal,                                                                                         1. BACHCHOR-KONZERT
                                           Eintritt frei!                            Stückentwicklung/Uraufführung
Foyer                                                                                                                          »Samson« von Georg Friedrich Händel
                                                                                     Im Anschluss Publikumsgespräch
CORO FANTASTICO                             SA 12.10.2019                                                                      Einführung um 18.10 Uhr
Chorprojekt von Tom Ryser und              10.00–14.00 Uhr, Probebühne                MO 14.10.2019
                                                                                                                                MO 21.10.2019
Ulrike Schumann                            MOMENT MAL! #1                            9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                                                                     DIE WANZE                                 9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                           Gesprächsreihe für Pädagog*innen
 SO 06.10.2019                                                                                                                 DIE WANZE
                                           Was soll ich dazu sagen?                  von Paul Shipton
15.00 + 17.00 Uhr, Botanischer Garten 9+                                                                                       von Paul Shipton
                                           Anmeldung unter                           17.00 Uhr, Foyer Marguerre-Saal
DIE WANZE                                                                                                                      19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                           schulgruppen@theater.heidelberg.de        THEATERFÜHRUNG
von Paul Shipton                                                                                                               ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
                                           oder 06221/5835 780                       19.00 Uhr, Museum Haus Cajeth
19.00 Uhr, Marguerre-Saal                                                                                                      nach George Orwell
                                           12.00–14.00 Uhr, Friedrich 5              WAS UNS FORTTRIEB, WAR KLAR
DIE DREIGROSCHENOPER                                                                                                           Einführung um 18.45 Uhr
                                           DTH-OPEN-STUDIO                           Marco Albrecht und Nicole Averkamp
von Bertolt Brecht
                                           Eintritt frei! / Anmeldung unter          lesen Hanna Arendt und Karl Jaspers        DI 22.10.2019
Musik von Kurt Weill
                                           jenny.mahla@heidelberg.de                 Eintritt frei!                            9.00 + 11.30 Uhr, Probebühne CARL
 MO 07.10.2019                             19.30 Uhr, Marguerre-Saal/Premiere
                                                                                      DI 15.10.2019                            MAL MACHEN!
9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+    ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
                                                                                     9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,       Workshop für Gruppen
DIE WANZE                                  nach George Orwell
                                                                                     Bürgerhaus HeidelBERG             12+     Anmeldung unter
von Paul Shipton                           Einführung um 18.45 Uhr
                                                                                     VERSCHWOMMEN                              schulgruppen@theater.heidelberg.de
                                                                                     Stückentwicklung/Uraufführung             oder unter 06221/5835 780
                                                                                     19.30 Uhr, Marguerre-Saal, Alter Saal,    9.15 + 11.15 Uhr, Altes Schwimmbad,
                                                                                     Foyer                                     Bürgerhaus HeidelBERG            12+
                                                                                     CORO FANTASTICO                           Zum letzten Mal!
                                                                                     Chorprojekt von Tom Ryser und             VERSCHWOMMEN
                                                                                     Ulrike Schumann                           Stückentwicklung/Uraufführung
                                                                                      MI 16.10.2019                             MI 23.10.2019
                                                                                     9.00 + 11.30 Uhr, Probebühne CARL         9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                                                                     MAL MACHEN!                               Zum letzten Mal!
                                                                                     Workshop für Gruppen                      DIE WANZE
                                                                                     Anmeldung unter                           von Paul Shipton
                                                                                     schulgruppen@theater.heidelberg.de        19.00 Uhr, Friedrich 5
                                                                                     oder unter 06221/5835 780                 DTH-EINBLICKE
                                                                                     9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+   Mit Dr. Stephanie Schroedter
                                                                                     DIE WANZE                                 Eintritt frei! / Anmeldung unter
                                                                                     von Paul Shipton                          jenny.mahla@heidelberg.de
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
PROGRAMM                                                                                           OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                    9

 DO 24.10.2019                          NOVEMBER
LESEZEIT
Magdalena Neuhaus liest
»Morgen und Abend« von Jon Fosse         SA 02.11.2019
Eintritt frei!                          11.00 Uhr, Alter Saal
19.30-22.00 Uhr, Marguerre-Saal         EINFÜHRUNGSMATINEE
DIE LUSTIGE WITWE                       MADAMA BUTTERFLY
von Franz Lehár                         20.00 Uhr, Zwinger 1/Wiederaufnahme
                                        DRIFT
 FR 25.10.2019                          von Ulrike Syha/Uraufführung
19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                         SO 03.11.2019
ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
nach George Orwell                      15.00 Uhr, Alter Saal/Premiere 6+
Einführung um 18.45 Uhr                 PINOCCHIO
                                        nach Carlo Collodi
 SA 26.10.2019                          19.00 Uhr, Marguerre-Saal
19.30 Uhr, Marguerre-Saal               ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
DIE DREIGROSCHENOPER                    nach George Orwell
von Bertolt Brecht                      Einführung um 18.15 Uhr
Musik von Kurt Weill                     MO 04.11.2019
 SO 27.10.2019                          17.00 Uhr, Foyer Marguerre-Saal
11.00 Uhr, Alter Saal                   THEATERFÜHRUNG
1. KAMMERKONZERT                        19.00 Uhr, Alter Saal
Musik von H. Wieniawski, F. Poulenc     MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES                 15.00 Uhr, Zwinger 3/Premiere     10+      MI 13.11.2019
und A. Schönberg                        FREUNDESKREISES                           DIE ZERTRENNLICHEN                        9.15 Uhr, Alter Saal                 6+
19.00 Uhr, Marguerre-Saal               20.00 Uhr, Zwinger 1                      von Fabrice Melquiot                      PINOCCHIO
Wiederaufnahme                          DRIFT                                                                               nach Carlo Collodi
                                        von Ulrike Syha/Uraufführung               MO 11.11.2019                            19.30 Uhr, Marguerre-Saal
Zum letzten Mal!
                                                                                  9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal       6+     Wiederaufnahme
IMPRESSION                               DI 05.11.2019
                                                                                  PINOCCHIO                                 DER STEPPENWOLF
von Iván Pérez/Uraufführung             9.15 Uhr, Alter Saal                 6+
                                                                                  nach Carlo Collodi                        nach Hermann Hesse
PreMove um 18.00 Uhr                    PINOCCHIO
Einführung um 18.15 Uhr                                                           9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+   Einführung um 18.45 Uhr
                                        nach Carlo Collodi
                                                                                  DIE WANZE                                 20.00 Uhr, Zwinger 1
 MO 28.10.2019                          19.30 Uhr Marguerre-Saal
                                                                                  von Paul Shipton                          EXHAUSTING SPACE
                                        DIE DREIGROSCHENOPER
10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11                                                                                       von Iván Pérez/Deutsche Erstaufführung
                                        von Bertolt Brecht                        19.30 Uhr, Marguerre-Saal
CLUB #9 GRUND.LOS!                                                                                                          20.00 Uhr, Aula der Neuen Universität
                                        Musik von Kurt Weill                      ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
Ferienclub                                                                                                                  2. PHILHARMONISCHES KONZERT
                                        Einführung um 18.45 Uhr                   nach George Orwell
19.00–21.00 Uhr, Friedrich 5                                                                                                Werke von B. Bartók, E. Bloch und
                                         MI 06.11.2019                            Einführung um 18.45 Uhr
DTH-WORKSHOP                                                                                                                A. Dvořák
                                        9.15 Uhr, Alter Saal                 6+    DI 12.11.2019                            Einführung um 19.15 Uhr
 DI 29.10.2019
                                        PINOCCHIO                                 9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal        6+
10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11                                                                                        DO 14.11.2019
                                        nach Carlo Collodi                        PINOCCHIO
CLUB #9 GRUND.LOS!                                                                                                          9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3        6–18
Ferienclub                               DO 07.11.2019                            nach Carlo Collodi                        MAL MACHEN!
                                        9.15 Uhr, Alter Saal                 6+   9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3        10+    Workshop für Gruppen, Anmeldung
 MI 30.10.2019                          PINOCCHIO                                 DIE ZERTRENNLICHEN                        unter schulgruppen@theater.heidelberg.de
10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11   nach Carlo Collodi                        von Fabrice Melquiot                      oder 06221/5835780
CLUB #9 GRUND.LOS!                                                                                                          9.15 Uhr, Alter Saal                  6+
                                         FR 08.11.2019                            19.00 Uhr, Gloria-Kino
Ferienclub                                                                                                                  PINOCCHIO
                                        9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal         6+   DTH-FILM
 DO 31.10.2019                          PINOCCHIO                                 »Homing« von Marina Mascarell sowie       nach Carlo Collodi
10.00–14.00 Uhr, Probebühne CARL 8–11   nach Carlo Collodi                                                                  9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                                                                  »Mirroring« und »Bird« von Dunja Jocic
CLUB #9 GRUND.LOS!                      19.30 Uhr, Marguerre-Saal                                                           DIE WANZE
                                                                                  Information und Karten
Ferienclub                              DIE DREIGROSCHENOPER                                                                von Paul Shipton
                                                                                  beim Gloria-Kino unter 06221/25319
12.30 Uhr, Orchestersaal                von Bertolt Brecht                                                                  19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                                                                  20.00 Uhr, Zwinger 1                      ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
1. LUNCHKONZERT                         Musik von Kurt Weill
                                                                                  EXHAUSTING SPACE                          nach George Orwell
Musik von O. Böhme und F. Schubert      20.00 Uhr, Zwinger 1/Premiere
                                                                                  von Iván Pérez/Deutsche Erstaufführung    Einführung um 18.45 Uhr
                                        EXHAUSTING SPACE
                                        von Iván Pérez
                                        Deutsche Erstaufführung
                                         SA 09.11.2019
                                        18.00 Uhr, Zwinger-Foyer
                                        DTH-EINBLICKE
                                        »Exhausting Space«
                                        19.30 Uhr, Marguerre-Saal/Premiere
                                        MADAMA BUTTERFLY
                                        von Giacomo Puccini
                                        20.00 Uhr, Zwinger 1
                                        EXHAUSTING SPACE
                                        von Iván Pérez
                                        Deutsche Erstaufführung
                                         SO 10.11.2019
                                        15.00 Uhr, Marguerre-Saal
                                        DIE DREIGROSCHENOPER
                                        von Bertolt Brecht
                                        Musik von Kurt Weill
                                        Einführung um 14.15 Uhr
CORO FANTASTICO MUSIKTHEATER - Theater und Orchester Heidelberg
10     01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019                                                                                                    PROGRAMM

                                            SA 16.11.2019
                                           15.00 Uhr, Alter Saal        6+
                                           PINOCCHIO
                                           nach Carlo Collodi
                                           Geschlossene Vorstellung
                                           19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                           ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
                                           nach George Orwell
                                           Einführung um 18.45 Uhr
                                            SO 17.11.2019
                                           11.00 Uhr, Alter Saal
                                           2. KAMMERKONZERT
                                           Werke von G. Ligeti, D. Popper, W. Lutos-
                                           ławski, J. Horovitz und K. Turner
                                           15.00 Uhr, Zwinger 3                 10+
                                           DIE ZERTRENNLICHEN
                                           von Fabrice Melquiot
                                           19.00 Uhr, Marguerre-Saal
                                           MADAMA BUTTERFLY
                                           von Giacomo Puccini
                                           19.00 Uhr, Zwinger 1
                                           DRIFT
20.00 Uhr, Zwinger 1                                                                   11.00 Uhr, Zwinger 1/Wiederaufnahme        DO 28.11.2019
                                           von Ulrike Syha/Uraufführung
GASTSPIEL DER BÜHNE FÜR                                                                TSCHICK                                   9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal          6+
                                            MO 18.11.2019                              nach Wolfgang Herrndorf                   PINOCCHIO
MENSCHENRECHTE
                                           9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal          6+    19.30 Uhr, Alter Saal                     nach Carlo Collodi
Die Mittelmeer-Monologe
                                           PINOCCHIO                                   KONZERT DER KINDER- UND                   16.30 Uhr, Stadtbücherei
Eintritt frei!
                                           nach Carlo Collodi                          JUGENDCHÖRE                               LESEZEIT
Im Anschluss Publikumsgespräche
                                           9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3          10+                                              Daniel Friedl liest »Der Untertan« von
20.00 Uhr, Aula der Neuen Universität                                                   SA 23.11.2019
                                           DIE ZERTRENNLICHEN                                                                    Heinrich Mann
2. PHILHARMONISCHES KONZERT                                                            19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                           von Fabrice Melquiot                                                                  Eintritt frei!
Werke von B. Bartók, E. Bloch und          19.00–21.00 Uhr, Friedrich 5                CORO FANTASTICO
A. Dvořák                                 DTH-WORKSHOP                                Chorprojekt von Tom Ryser und              FR 29.11.2019
Einführung um 19.15 Uhr                    mit Orla McCarthy                           Ulrike Schumann                           9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal          6+
 FR 15.11.2019                             19.30 Uhr, Marguerre-Saal                   20.00 Uhr, Zwinger 1                      PINOCCHIO
9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3        6-18    Zum letzten Mal!                            TSCHICK                                   nach Carlo Collodi
MAL MACHEN!                                DER STEPPENWOLF                             nach Wolfgang Herrndorf                   19.30 Uhr, Marguerre-Saal
Workshop für Gruppen, Anmeldung            nach Hermann Hesse                           SO 24.11.2019                            Übernahme vom Schloss
unter schulgruppen@theater.heidelberg.de   Einführung um 18.45 Uhr                                                               DER DIENER ZWEIER HERREN
                                                                                       19.00 Uhr, Marguerre-Saal
oder 06221/5835780                          DI 19.11.2019                                                                        von Carlo Goldoni
                                                                                       ANIMAL FARM – FARM DER TIERE
9.15 Uhr, Alter Saal                  6+   9.00 + 11.30 Uhr, Zwinger 3        6–18     nach George Orwell                         SA 30.11.2019
PINOCCHIO                                  MAL MACHEN!                                 Einführung um 18.15 Uhr                   10.00-14.00 Uhr, Probebühne
nach Carlo Collodi                         Workshop für Gruppen, Anmeldung                                                       MOMENT MAL! #2
                                                                                        MO 25.11.2019
10.00 + 11.45 Uhr, Johannes-Brahms-        unter schulgruppen@theater.heidelberg.de                                              Warum sind im Theater immer alle
Saal, Musik- und Singschule Heidelberg     oder 06221/5835780                          11.00 Uhr, Zwinger 1
                                                                                       TSCHICK                                   nackt?
1. JUGENDKONZERT                           9.15 Uhr, Alter Saal                  6+                                              Workshop für Pädagog*innen
Malte Arkona – Live in HD!                 PINOCCHIO                                   nach Wolfgang Herrndorf
                                                                                       19.30 Uhr, Marguerre-Saal                 Anmeldung unter
16.30 Uhr, Stadtbücherei                   nach Carlo Collodi                                                                    schulgruppen@theater.heidelberg.de
                                           18.30 Uhr, Marguerre-Saal                   Zum letzten Mal!
VORLESETAG                                                                                                                       oder 06221/5835780
                                           DIE LUSTIGE WITWE                           CORO FANTASTICO
19.30 Uhr, Marguerre-Saal                                                                                                        18.00 Uhr, Marguerre-Saal
                                           von Franz Lehár                             Chorprojekt von Tom Ryser und
MADAMA BUTTERFLY                                                                                                                 14. STERNENGALA
                                           Geschlossene Vorstellung                    Ulrike Schumann
von Giacomo Puccini                                                                                                              Benefiz-Veranstaltung zugunsten der
Einführung um 18.45 Uhr                    20.00 Uhr, Zwinger 1                         DI 26.11.2019                            AIDS-Hilfe Heidelberg e. V.
                                           Zum letzten Mal!                            9.30 + 11.30 Uhr, Zwinger 3         10+
                                           DRIFT                                       DIE ZERTRENNLICHEN
                                           von Ulrike Syha/Uraufführung
                                                                                       von Fabrice Melquiot
                                            MI 20.11.2019                              9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                           9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+     DIE WANZE
                                           DIE WANZE                                   von Paul Shipton
                                           von Paul Shipton                            20.00 Uhr, Zwinger 1
                                           11.30 Uhr, Alter Saal                6+     TSCHICK
                                           PINOCCHIO                                   nach Wolfgang Herrndorf
                                           nach Carlo Collodi
                                                                                        MI 27.11.2019
                                           19.30 Uhr, Marguerre-Saal
                                           ANIMAL FARM – FARM DER TIERE                9.15 + 11.30 Uhr, Alter Saal         6+
                                           nach George Orwell                          PINOCCHIO
                                           Einführung um 18.45 Uhr /                   nach Carlo Collodi
                                           im Anschluss Publikumsgespräch              9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+
                                                                                       Zum letzten Mal!
                                            DO 21.11.2019                              DIE WANZE
                                           19.30 Uhr, Marguerre-Saal                   von Paul Shipton
                                           MADAMA BUTTERFLY                            11.00 Uhr, Zwinger 1
                                           von Giacomo Puccini                         TSCHICK
                                            FR 22.11.2019                              nach Wolfgang Herrndorf
                                           9.30 + 11.30 Uhr, Botanischer Garten 9+     19.30 Uhr, Alter Saal
                                           DIE WANZE                                   RNZ-FORUM
                                           von Paul Shipton                            mit den drei »Kretschmännern«
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                     11

                                                                                                                                »Exhausting Space« lenkt die Aufmerk-
    TANZ                                                                                                                        samkeit darauf, wie wir mit anderen Men-

    Wie nah ist zu nah?
                                                                                                                                schen, aber auch Dingen und Räumen
                                                                                                                                umgehen und bringt eine Zerbrechlichkeit
                                                                                                                                ins Spiel, die auch Stärke verheißt. Die
                                                                                                                                resultierende Anspannung hängt unter an-

    Die deutsche Erstaufführung von »Exhausting Space«                                                                          derem mit dem Entstehungskontext des
                                                                                                                                Stückes zusammen. Iván Pérez entwickel-

    ist ab November im Zwinger zu sehen                                                                                         te die Choreografie bereits 2013 mit dem
                                                                                                                                Ballet Moscow und reagierte darin auch
                                                                                                                                auf die zunehmend homophoben Gesetze
                                                                                                                                und Übergriffe in Russland. Der damalige
                                                                                                                                Titel »Attention, the doors are closing!«
    Drei Tänzer*innen umge-                                                                                                     griff diese bedrohliche Stimmung auf. Die
                                                                                                                                bekannte Durchsage aus der Moskauer
    ben von 100 schwarzen                                                                                                       Metro kündigt an, dass die Türen nun
    Eiern. »Exhausting Space«                                                                                                   schließen und das heißt auch, dass es zeit-
                                                                                                                                weise keinen Ausweg aus dem unterirdi-
    fasziniert mit einem                                                                                                        schen Fahrzeug gibt. Darüber hinaus ist
    Wechselspiel von Kraft und                                                                                                  die U-Bahn immer wieder ein Ort, an dem
                                                                                                                                Fremde etwas zu nah kommen können und
    Sensibilität, aber auch                                                                                                     wir damit umgehen müssen, dass unserer
    durch die Begegnung mit                                                                                                     persönlicher Raum nicht unbedingt res-
                                                                                                                                pektiert wird.
    Andersartigkeit.                                                                                                            In der weiterentwickelten Version des
                                                                                                                                Stücks unter dem Titel »Exhausting Spa-
                                                                                                                                ce« wird vor allem dieser Aspekt betont:
                                                                                                                                Drei Tänzer*innen erkunden die Grenzen
                                                                                                                                des Körpers in Auseinandersetzung mit
                                                                                                                                dem persönlichen und zwischenmenschli-
                                                                                                                                chen Raum. Die Trennungslinie zwischen
                                                                                         PREMIERE                               Intimität und Einengung erscheint als
                                                                                         »Exhausting Space«                     schmaler Grat, der von einer Seite vertei-
                                                                                         8. November, 20.00 Uhr,                digt und von der anderen gewaltsam über-
                                                                                         Zwinger 1                              schritten werden kann. Zur Musik von
                                                                                                                                Rutger Zuydervelt entfaltet sich ein fort-
Die Tänzerin Inés Belda Nácher tanzte bereits 2015 in »Exhausting Space«, als es beim polnischen Brave Festival zu sehen war.   währender Zyklus von Loslösen und Zu-
                                                                                                          Foto: Mateusz Bral    sammenfinden der Körper.               AG

TANZ
Im inneren Kreis der Millennials
»Impression« bildete in der letzten Spielzeit den Auftakt der Trilogie über die
Generation Y und ist am 27. Oktober ein letztes Mal mit Live-Orchester zu sehen

I
   ván Pérez’ erste Heidelberger Urauf-
   führung betrachtet die Generation der
   zwischen 1980 und 2000 Geborenen.
In variationsreichen Szenen durchleben
die Tänzer*innen Verbundenheit, Isolati-
on, Freiheit, aber auch Orientierungslo-
sigkeit. Offen für vielfältige Assoziatio-
nen ist »Impression« am Puls einer
Generation, die keine klaren Definitionen
kennt. Exklusiv am letzten Termin: Eine
Stunde vor der Vorstellung leitet Iván
Pérez den PreMove, eine bewegungs-
sprachliche Einführung, die die Zuschau-
er*innen auf das Stück einstimmt und
die auf der Bühne stattfindet.         JM

 WIEDERAUFNAHME
 »Impression«
 27. Oktober 2019, 19.00 Uhr
 Marguerre-Saal
 PreMove mit Iván Pérez, 18.00 Uhr
                                             Marc Galvez im Kreis der Millennials.                                                                     Foto: Alwin Poiana
12      01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

                                                                                                                                    W
                                                                                                                                               as haben Tanz und Molekularbio-
                                                                                                                                               logie gemeinsam? Bei der Nacht
                                                                                                                                               der Forschung am 27. September
                                                                                                                                     haben sich das DTH und das EMBL (Euro-
                                                                                                                              Corporate Design Manual
                                                                                                                                     pean Molecular Biology Laboratory) auf
                                                                                                                                     dem Königstuhl genau diese Frage gestellt.
                                                                                                                                     Nach einem Ausschnitt von Iván Pérez’
                                                                                                                                     Stück »Becoming« wurden gemeinsame
                                                                                                                                     Themen wie Zusammenhalt und Gruppen-
                                                                                                                                     dynamik in den verschiedenen Forschungs-
                                                                                                                                     gebieten diskutiert. Drei Expert*innen der
                                                                                                                                     molekularbiologischen Forschung tausch-
                                                                                                                                     ten sich mit dem Choreografen und einem
                                                                                                                                     interessierten Publikum über die Schnitt-

                                 TANZ                                                                                                mengen der Kunst und Wissenschaft aus.
                                                                                                                                     Das machte auf jeden Fall Lust auf mehr

                                 Moleküle und Tanz
                                                                                                                                     anregende Zusammenarbeit der beiden
                                                                                                                                     Institutionen.
                                                                                                                                     Dieses European Researchers’ Night-Pro-
                                                                                                                                     jekt wird durch die Europäische Kommis-
                                 Bei »Creating is understanding«                                                                     sion im Rahmen der Marie-Skłodows-
                                                                                                                                     ka-Curie-Maßnahmen finanziert.         JM
                                 finden Kunst und Wissenschaft zusammen
»Becoming« lebt von der ständigen Verbindung der Tänzer*innen und erforscht die Kommunikation einer Gruppe ohne Worte.
                                                                                        Foto: Sebastian Bühler und EMBL

Nicht nur zuschauen – mitreden und mitmachen
Das Dance Theatre Heidelberg (DTH) bietet ein vielseitiges Rahmenprogramm
für das und mit dem Publikum
Offene Proben                                 Hintergrundgeschichten
Das »DTH-Open-Studio« bietet die Mög-         Im Rahmen der »DTH-Einblicke« kann
lichkeit, bei einer Probe für die neue Pre-   man mit dem künstlerischen Team über
miere dabei zu sein und sich anschlie-        die Entstehung der Werke ins Gespräch
ßend mit den Künstler*innen über die          kommen. Auch externe Gäste aus unter-
gewonnen Eindrücke auszutauschen.             schiedlichen Kontexten zeigen, wie die
                                              Tanzstücke von Anregungen aus den ver-
 DTH-Open-Studio zu                           schiedenen Bereichen wie Wissenschaft
 »Exhausting Space«                           oder Politik beeinflusst werden.
 12. Oktober 2019, 12.00 Uhr
 Friedrich 5                                   DTH-Einblicke zur Wiederauf-
 Eintritt frei! Anmeldung jeweils an           nahme »Impression« mit
 jenny.mahla@heidelberg.de oder
 06221/5835440                                 Dr. Stefanie Schroedter,
                                               Tanz- und Musikwissen-
                                               schaftlerin
                                               23. Oktober 2019, 19.00 Uhr
In Bewegung                                    Friedrich 5
Für alle, die sich selbst bewegen wollen,
gibt es die monatlichen Workshops in eng-      DTH-Einblicke zu »Exhausting
lischer Sprache. Abwechselnd führen un-        Space« mit Iván Pérez
terschiedliche Tänzer*innen Interessierte      9. November 2019, 18.00 Uhr
aller Altersklassen in die Bewegungsideen      Zwinger-Foyer
der Stücke ein. Um diese auszuprobieren,       Eintritt frei! Anmeldung jeweils an
ist keine Tanzerfahrung nötig.                 jenny.mahla@heidelberg.de oder
                                               06221/5835440
 DTH-Workshop mit
 Jacqueline Trapp                             Tanz im Kino                                 DTH-Film »Homing«,
 28. Oktober 2019, 19.00 Uhr                  In Kooperation mit dem Programmkino
 Friedrich 5                                  Gloria zeigt das DTH verschiedenste Filme
                                                                                           »Mirroring« und »Bird«
                                                                                           12. November 2019, 19.00 Uhr
                                              rund um das Thema Tanz. Von Spielfil-
 DTH-Workshop mit                             men, die nur mittels der Choreografie er-
                                                                                           Gloria-Kino
 Orla McCarthy                                zählen, bis zu Aufzeichnungen besonderer
                                                                                           Tickets direkt beim Gloria-Kino,
 18. November 2019, 19.00 Uhr                                                              Hauptstraße 146, sowie unter
                                              Bühnenstücke, zeigen sich hier die ver-
 Friedrich 5                                                                               06221/25319
                                              schiedenen Facetten des Tanzes im Kino,
 Tickets an der Theaterkasse
                                              begleitet von Nachgesprächen.          JM   Filmstill aus Marina Mascarells Film »Homing«.
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                     13

KONZERT
Endlich ist es so weit:
Die Spielzeit beginnt – musikalisch!
1. und 2. Philharmonisches Konzert, 1. Jugendkonzert

D
      ie Heidelberger Stadthalle ist ge-     gent des Philharmonischen Orchesters
      schlossen und wird saniert. Bevor      Heidelberg, hat das Werk vollendet, in-
      der zentrale Veranstaltungsort die     dem er den dritten und vierten Satz re-
Pforten wieder öffnet, findet die Reihe      konstruierte beziehungsweise ergänzte.
der Konzerte des Philharmonischen Or-
                                             Aus der neuen Welt
chesters Heidelberg in der Aula der Neu-
                                             Das 2. Philharmonische Konzert ent-
en Universität ihre Fortsetzung. Den
                                             führt mit Antonín Dvořáks Symphonie
Auftakt macht das 1. Philharmonische
                                             Nr. 9 »Aus der neuen Welt« ins ferne
Konzert mit Musik von Franz Liszt, Lud-
                                             Amerika. Antonín Dvořák reist 1892
wig van Beethoven und Franz Schubert.
                                             nach New York. Dort soll er den Ameri-
Les Préludes                                 kanern ihre eigene Nationalmusik ver-
Die bekannteste symphonische Dichtung        mitteln.
im Werk Franz Liszts ist zweifelsohne
                                             »Tanz-Suite«
»Les Préludes«. Inspiriert von dem
                                             Vom Tonfall der Folklore inspiriert: Bau-
gleichnamigen Text aus Alphonse de La-
                                             erntänze, echte und erfundene Volkswei-
martines Gedichtsammlung »Médita-
                                             sen fasst Béla Bartók in seiner »Tanz-Sui-
tions poétiques« sah Liszt die Phasen
                                             te« zusammen. Die Themen erfindet er,
des Lebens als Vorspiele, als »Préludes«                                                  Hat das 2. Philharmonische Konzert fest im Blick: Cello-Virtuosin Tanja Tetzlaff.
                                             dennoch sind die ungarischen, rumäni-
– zur Melodie des Todes.                                                                                                                                 Foto: Giorgia Bertazzi
                                             schen, slowakischen oder arabischen
Klavierkonzert Nr. 3                         Einflüsse nicht zu überhören. Tanzmusik
                                                                                          mo. Den Violoncello-Solopart über-
Neue Wege beschreitet sodann Ludwig          Osteuropas und Vorderasiens – symbo-
                                                                                          nimmt Tanja Tetzlaff.
van Beethoven mit seinem »3. Klavier-        lisch gemeint als Bekenntnis zur Verbrü-
konzert«. Nicht mehr brillante Virtuosen-    derung der Völker.                           1. Jugendkonzert
musik mit orchestralem Hintergrund
                                             »Schelomo«                                   Im 1. Jugendkonzert geht Starmoderator
bringt er zu Papier. Von jetzt an wird das
                                             Der Komponist Ernest Bloch widmet            Malte Arkona (ARD, KiKA) zusammen
Klavier immer mehr in den Orchester-
                                             sich besonders den Traditionen der jüdi-     mit GMD Elias Grandy und dem Philhar-
klang eingebettet – gleichwertige Part-
                                             schen Kultur. Die hebräische Rhapsodie       monischen Orchester Heidelberg den
ner im spannungsgeladenen Dialog.
                                             »Schelomo« entstand 1916, als ihn die        Besonderheiten von Antonín Dvořáks
»Unvollendete« vollendet                     Erfahrungen des Ersten Weltkriegs mehr       Neunter Symphonie nach. Die Jugend-
Weiter steht auf dem Programm Robert         und mehr bedrückten. Ursprünglich als        konzerte finden während der Stadthal-
Schumanns »h-Moll-Symphonie«, die als        Vokalwerk gedacht, dann für Violoncello      lensanierung im Johannes-Brahms-Saal         1. Bachchor-Konzert
»Unvollendete« in die Geschichte einge-      geschrieben, ist sie ein tönendes Porträt    der Städtischen Musikschule ihre neue
                                                                                                                                       Mit Georg Friedrich Händels Oratori-
gangen ist. Mario Venzago, Ehrendiri-        des alttestamentarischen Königs Salo-        Heimat.                            SK
                                                                                                                                       um »Samson« beginnt die neue Sai-
                                                                                                                                       son der Bachchor-Konzerte in der
                                                                                                                                       Peterskirche. Händel komponiert
                                                                                                                                       »Samson« 1741 nach der Fertigstel-
                                                                                                                                       lung seines berühmten »Messiah«.
                                                                                                                                       Die Handlung berichtet von Samson,
                                                                                                                                       dem übermenschlich starken Anfüh-
                                                                                                                                       rer des Volkes Israel, der sich von
                                                                                                                                       Dalila verführen lässt. Dabei verrät er
                                                                                                                                       ihr das Geheimnis seiner Kraft und
                                                                                                                                       Stärke.
                                                                                                                                       Die beeindruckenden Chöre der Israe-
                                                                                                                                       liten und Philister und die differenzier-
                                                                                           1. Philharmonisches Konzert                 te musikalische Ausgestaltung der Er-
                                                                                           9./10. Oktober 2019, 20.00 Uhr
                                                                                                                                       zählung machen das Oratorium zu
                                                                                           Aula der Neuen Univeristät
                                                                                                                                       einem seiner größten Meisterwerke der
                                                                                                                                       Kirchenmusik. Christian Kabitz diri-
                                                                                           2. Philharmonisches Kozert                  giert den Bachchor und das Philharmo-
                                                                                           13./14. November 2019, 20.00 Uhr
                                                                                                                                       nische Orchester Heidelberg.         SK
                                                                                           Aula der Neuen Universität

                                                                                           1. Jugendkonzert                             Konzert
                                                                                           15. November 2019, 10.00 Uhr
                                                                                           und 11.45 Uhr                                1. Bachchor-Konzert
                                                                                                                                        20. Oktober 2019, 19.00 Uhr
                                                                                           Johannes-Brahms-Saal, Musik-                 Peterskirche Heidelberg
Stimmt sich schon mal auf das 1. Philharmonische Konzert ein: Pianist
                                                                                           und Singschule Heidelberg
Kit Armstrong.                                               Foto: J. F. Mousseau
14      01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

   KONZERT

   Die ersten
   Kammerkonzerte
   der neuen Saison
   Musik von der Romantik bis zur Moderne

Im Alten Saal finden ab Oktober wieder die Kammerkonzerte statt.                                                                      Foto: Waechter + Waechter Architekten BDA

M
         it Musik von Henryk Wieniawski,      tisch, und er verlor in einer Nacht alles,     1899 erst 25 Jahre alt, als er sich von      1. Lunchkonzert
         Francis Poulenc und Arnold           was er mit seinen Konzerten verdient           Richard Dehmels gleichnamiger Dichtung
         Schönberg startet die Saison der     hatte – Sogar seine Guarneri-Geige.            sowie von seiner Liebe zu Mathilde von       Die beliebte Reihe der Lunchkonzerte
Kammerkonzerte. Henryk Wieniawski                                                            Zemlinsky zur Komposition seines gleich-     im Orchestersaal wird auch in der neuen
vermittelt überzeugend den slawischen         Herzerkrankung                                 namigen Streichsextetts inspirieren lässt.   Saison fortgesetzt. Den Auftakt macht
Einfluss seiner polnischen Heimat – mit       Mit seiner Gesundheit bezahlt Wieniawski       Auf den Spuren von Johannes Brahms           Solo-Trompeter Clément Schuppert, der
zahlreichen Anklängen an die für seine        die Spielsucht. Er ist unterwegs von Nor-      wandelt Arnold Schönberg mit dem opul-       mit dem Philharmonischen Orchester
Zeit stilprägende Musik.                      wegen bis in die Türkei, von Russland bis      enten Klangbild seines Werks, das zu         Heidelberg das »Trompetenkonzert op.
                                              in die USA. Als in New York die ersten Sym-    seinen erfolgreichsten zählt.                18« von Oskar Böhme musizieren wird.
Der jüngste Kandidat                          ptome einer Herzerkrankung auftreten,                                                       Die musikalische Leitung hat Dietger
Im polnischen Lublin kommt er am 10. Juli     mahnen ihn die Ärzte zur Ruhe. Sein letz-      2. Kammerkonzert: Bläser und Violoncelli     Holm.
1835 zur Welt. Bereits mit acht Jahren mel-   tes Konzert in Moskau kann der 45-jährige      Vornehmlich Musik für Holz- und Blech-       Weiter steht Franz Schuberts »Sympho-
det er sich zur Aufnahmeprüfung am Pariser    nur im Sitzen absolvieren, danach bricht er    bläser, sowie für Violoncelli bietet das     nie Nr. 1 D-Dur« auf dem Programm, die
Konservatorium – der jüngste Kandidat, der    zusammen. Nadeschda von Meck, die Gön-         Programm des 2. Kammerkonzerts. Zu           Schubert im frühen Alter von 16 Jahren
jemals die Prüfung bestand. Mit elf hat er    nerin Tschaikowskys, nimmt den völlig mit-     hören ist Musik von György Ligeti, David     schrieb.                             SK
das Abschlussdiplom als Geiger in der Ta-     tellosen Künstler in ihrem Haus auf, wo er     Popper, Witold Lutosławski, Joseph Ho-
sche und bekommt obendrein die Goldme-        im Jahr 1880 starb. Seine Musik schrieb er     rovitz und Kerry Turner. Die Ausführen-
                                                                                                                                            1. Lunchkonzert
daille als bester Absolvent. Schon nach den   für den eigenen Konzertgebrauch, und sie       den sind im 1. Kammerkonzert: Moran            31. Oktober 2019, 12.30 Uhr
ersten Konzerten wird er mit Ovationen        sollte nicht nur künstlerischen Wert zeigen,   Choi, Julia Parusch, Juliane Kliegel, Se-      Orchestersaal
gefeiert. Die Fürsten, vor denen er spielt,   sondern auch spieltechnisch den höchsten       bastian Eckoldt (Violine), Robert Wood-
zeichnen ihn mit den höchsten Orden aus.      Schwierigkeitsgrad repräsentieren.             ward, Sabine Ehlscheidt (Viola), Min-
                                                                                             yung Lee, Patrick Burkhardt (Violoncello),
Melancholie und Eleganz                       Poetische Klangsprache                         Lukas Greßmeyer (Bassklarinette) und
Wieniawskis Begabung muss eine beste-         Weiter steht auf dem Programm Musik            Mauricio Wayar Soux (Fagott). Im 2.
chende Mischung aus polnischer Melan-         von Francis Poulenc. Dessen unverwech-         Kammerkonzert musizieren Konrad Metz
cholie und Pariser Eleganz gewesen sein       selbare, poetische Klangsprache gehört         (Flöte), Marie Tetzlaff (Oboe), Sascha
                                                                                                                                          1. Kammerkonzert
                                                                                                                                          27. Oktober 2019, 11.00 Uhr
– vorangetrieben von einem wilden Tem-        zu den reizvollsten im 20. Jahrhundert.        Stinner (Klarinette), Hitomi Wilkening
                                                                                                                                          Alter Saal
perament. Lebendigkeit und Schwung            Die »Sonate für Klarinette und Fagott«         (Fagott), Jessica Armstrong (Horn), Jo-
des Vortrags sind ihm wichtiger als die       entsteht im Jahr 1922.                         hann Aparicio Bohórquez, Min-yung Lee
notengetreue Präzision. »Ohne Risiko                                                         (Violoncello), Clément Schuppert, Martin
                                                                                                                                          2. Kammerkonzert
                                                                                                                                          17. November 2019, 11.00 Uhr
geht nichts, so sein Motto. Leider pack-      Opulentes Klangbild                            Hommel (Trompete), Damian Schneider
                                                                                                                                          Alter Saal
te ihn die Lust am Risiko auch am Spiel-      »Verklärte Nacht«: Arnold Schönberg ist        (Posaune) und Thomas Matt (Tuba). SK
OKTOBER/ NOVEMBER 2019 01 THEATERZEITUNG                    15

FSJ Kultur
Kira Filsinger und Franziska Häberlein
berichten von ihrer ersten Spielzeit
am Theater und Orchester Heidelberg
Juhu, das Abitur ist geschafft! Aber was jetzt?
Studium, Ausbildung, Auslandsjahr oder ein freiwilliges
                                                                                        Franziska Häberlein und Kira Filsinger haben in der Spielzeit 2018 /19 ein FSJ Kultur
soziales Jahr?                                                                          am Theater und Orchester Heidelberg absolviert.                Foto: Verena Sobowiec

E
      s gibt so viele Möglichkeiten, und    delberg für einen der sieben FSJ-Plätze     eine Antwort wissen. So findet man sich      ben. Außerdem haben sie die Möglichkeit
      wenn man sowieso noch nicht ge-       bewerben, zum Beispiel in der Presse-       dann doch schnell zurecht. Zu den tägli-     bei allen Premieren im Marguerre-Saal
      nau weiß, was man machen will, ist    und Öffentlichkeitsarbeit.                  chen Aufgaben zählen zum Beispiel das        dabei zu sein und auch die Entstehung der
ein FSJ doch eine super Lösung! Wenn        Mit der neuen Spielzeit beginnt dann das    Aufbereiten des Pressespiegels, das Ver-     Plakatfotos können sie live mitverfolgen.
man jedoch nicht in den Kindergarten        FSJ und man weiß gar nicht, wo vorne und    teilen von Printmaterialien und das Orga-    Das Ende der Spielzeit bedeutet dann
oder in ein Krankenhaus möchte, gibt es     hinten ist: so ein großes Haus, wie soll    nisieren des städtischen Versandes. Be-      auch das Ende des FSJs. »Es war auf je-
noch die Möglichkeit zum FSJ Kultur.        man sich da je zurechtfinden? Und so vie-   sonders interessant ist auch die Mitarbeit   den Fall ein einzigartiges und wunder-
Und habt ihr gewusst, dass man auch im      le Mitarbeiter*innen, die ganzen Namen      an der Homepage. Aber auch große Pro-        schönes Erlebnis. Wir haben so viel Spaß
Theater ein FSJ machen kann? Wir näm-       kann sich doch keiner merken!               jekte wie das Koordinieren großer Vorsin-    gehabt und konnten viel über das Arbeits-
lich auch nicht. Über die LKJ (Landesver-   Aller Anfang ist schwer, aber zum Glück     gen, das Dekorieren von Schaufenstern        leben hier am Theater lernen! Wir sehen
eingung Kulturelle Jugendbildung) kann      gibt es mehr als genug liebe Menschen am    und Vitrinen oder das Organisieren von       uns bestimmt schon bald wieder, Theater
man sich am Theater und Orchester Hei-      Haus, die auf jede noch so »doofe« Frage    Fototerminen werden den FSJlern überge-      Heidelberg!«                      KF, FH

Zwei Welten treffen
aufeinander
Gastspiel »Tandem« im Rahmen der
Französischen Woche                                                                                     ANZEIGE

A
       ls der Vater stirbt, kommen zwei     fen aufeinander, zwei Männer, die
       Söhne und beanspruchen beide         nicht dieselbe Sprache sprechen und
       das väterliche Haus als Erbe. Bis    nicht einmal gemeinsame Erinnerun-
dahin hat der eine vom anderen Bruder       gen haben.
nichts gewusst. Sebastian, der Adop-        Die deutsch-französische Compagnie
tivsohn serbischer Herkunft, glaubt,
das einzige Kind zu sein: Immer schon
                                            TGNM bringt mit »Tandem« von Tho-
                                            mas Gourdy, Nicolas Marchand und
                                                                                                                                1019059167
hat er in dem kleinen Dorf Schwieck in      Gregor Koppenburg ein packendes                                                     Maja Mieder
Bayern gelebt. Cédric hingegen hat
immer in Frankreich gelebt und wusste
                                            Theaterstück über Verwurzelung, Zu-
                                            gehörigkeit und Identität auf die Büh-
                                                                                                                                2sp/120 mm
bis zu dessen Tod nichts von seinem         ne, das deutsche, französische und
biologischen Vater. Zwei Welten tref-       englische Sprache mischt.           JP

                                                        »Tandem«
                                                        13. Oktober 2019,
                                                        19.00 Uhr
                                                        Friedrich 5
                                                                                                                                       Mieder-, Wäsche-, Bademoden
                                                                                                                                      Neugasse 13 · 69117 Heidelberg
Zwischen allen Sprachen: Thomas Gourdy und Nicolas Marchand in »Tandem«.                                                Tel. 0 62 21 / 2 42 95 · www.maja-dessous.de
                                                             Foto: Roger Paulet
16     01 THEATERZEITUNG OKTOBER/ NOVEMBER 2019

Inside Freundeskreis

Der Freundeskreis-Vorstand im Kurz-Interview
                                            Seit wann sind Sie Mitglied im Freun-        nischen Theaterfestival ¡Adelante! zuerst        ernsthafter Botschaft über die Welt der
                                            deskreis des Theaters?                       in Heidelberg aufgeführt, dann in Santia-        Macht. »Sammlung Prinzhorn«, ein bio-
                                            Seit 2008.                                   go de Chile. Freundeskreismitglieder hat-        grafisches Meisterwerk, spartenübergrei-
                                                                                         ten im Rahmen der Freundeskreisreise im          fend sprach es mehrere Ebenen kraftvoll
                                            Wann waren Sie das erste Mal im              Juli 2017 die Möglichkeit, dieses Stück          an. »Abends am Fluss / Hochwasser«,
                                            Theater und in welchem Stück?                vor Ort zu besuchen. Das Stück selbst an         zwei Opern von Johannes Harneit: Zwei
                                            Als Kind (im Grundschulalter) in Mozarts     zwei Spielorten erleben zu können, mit           für mich beeindruckende Kompositionen,
                                            »Zauberflöte«.                               der Schauspieltruppe »ihr Land« kennen           wobei mir der gesungene Dialog der bei-
                                                                                         zu lernen, war eine Bereicherung. Für            den zu ertrinken drohenden Koffer in be-
                                            Standen Sie schon einmal selbst auf der      mich ist das Theater der Gegenwart über          sonders positiver Erinnerung geblieben
                                            Bühne?                                       Grenzen hinweg.                                  sind.
                                            Ja, im letzten Jahr, im Marguerre-Saal,
Gabi Dietz-Wölfer.                          als mich Holger Schultze spontan auf die     Welches Stück, das Sie am Theater und            Werden Sie Mitglied im Freundeskreis!
                     Foto: Christian Buck   Bühne holte, um für den Freundeskreis zu     Orchester Heidelberg gesehen haben,              Weitere Informationen auf
                                            werben.                                      ist Ihnen besonders in Erinnerung                www.freundeskreis-heidelberg.de.  VS
                                                                                         geblieben und warum?
                                            Welches ist Ihr Lieblings-Theaterstück?      Da müsste ich mehr als eines nennen.
                                            … das variiert … Momentan ist es »Nimby      »Requiem«, die Tanzproduktion von Na-
                                            / Not in my Backyard«. Die Koproduktion      nine Linning. Als diese zum ersten Mal im
                                                                                                                                           Mitgliederversammlung
                                            des Theaters und Orchesters Heidelberg       Alten und Marguerre-Saal aufgeführt wur-
                                                                                                                                           des Freundeskreises
                                                                                                                                           4. November 2019, 19.00 Uhr
                                            mit dem Colectivo Zoológico aus Santiago     de, war das ein Theater-Erlebnis auf allen
                                                                                                                                           Alter Saal
                                            de Chile wurde 2017 beim iberoamerika-       Ebenen. »König Ubu«, herrlich schräg mit

                                                                                         Was liegt auf dem Tisch von ..?

                                                                                         ... Lotte Linnenbrügger,
                                                                                         der Leiterin der Requisite
                                                                                         E
                                                                                               in kürzliches Gespräch mit einer Zu-       oder gelb oder sogar bunt sein? Wer wird sie
                                                                                               schauerin, die letzte Spielzeit eine öf-   verteilen, das Einlasspersonal, die Beteilig-
                                                                                               fentliche Probe besuchte: »Ach             ten – immerhin knapp 150 an der Zahl –
                                                                                         hallo, wie war ihr Sommer?« – »Wir haben         oder liegen sie auf wundersame Weise auf
                                                                                         das Theater vermisst, aber den Urlaub ha-        den Stühlen? 150 Mitwirkende? Regen-

    LUST AUF
                                                                                         ben Sie sich verdient, mir war nicht bewusst,    schirme? Wovon ist denn hier die Rede? Von
                                                                                         wie viel wirklich auf Proben passiert …«!        der Saisoneröffnung des Musiktheaters:
                                                                                         Was ein Glück – wieder eine Zuschauerin          CORO FANTASTICO! Oh, jetzt sind die Re-
                                                                                         davon überzeugt, dass Theaterleute nicht         genschirme ausgeplaudert … Psssst! Viel

    EIN DATE?
                                                                                         nur abends arbeiten, sondern sehr viel mehr      spannender: Insgesamt sind mit dem Thea-
                                                                                         dahinter steckt, bis die Gäste eine fertige      ter- und Extrachor, Mitwirkenden des Uni-
                                                                                         Inszenierung zu sehen bekommen.                  chores und den Hendsemer Krischern vier
                                                                                         Da kommt schon mal die Frage auf, welcher        Chöre beteiligt plus das Philharmonische
                                                                                         Griff der richtige ist für mehrere hundert       Orchester Heidelberg und Statist*innen.

    ABO 2019|20
                                                                                         Regenschirme. Sollen die Schirme schwarz         Regenschirme? Welche Regenschirme? JL

                                            INFORMATIONEN ZUM
                                                ABO-KAUF UNTER
                                                               06221 | 5835 222

                                                              www.theaterheidelberg.de

                                                                                         Lotte Linnenbrügger fertigt Schilder für CORO FANTASTICO.
                                                                                                                                                  Foto: Franziska Häberlein
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