Corona, Gender und Forschungsförderung - infobrief
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infobrief Zahlen und Fakten zur Forschungsförderung 1.21 Corona, Gender und Forschungsförderung Das Antrags- und Begutachtungsverhalten von Wissen- schaftlerinnen im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie Seit gut einem Jahr bestimmt das SARS-COV-2 Virus das gesellschaftliche Leben und den beruflichen Alltag. Von den damit verbundenen Einschnitten bleibt auch die akademische Welt nicht unberührt. Befürchtet wird insbesondere, dass durch die Pandemie Wissenschaftlerinnen im Vergleich zu Wissen- schaftlern stärker beansprucht werden und weniger Zeit für die Forschung bleibt. Auf lange Sicht be- steht die Sorge, dass sich dadurch Karrierehemmnisse für Frauen im Wissenschaftssystem ergeben. Gleichzeitig hat die Pandemie für einen beispiellosen Forschungsschub gesorgt, vor allem für Projekte im Zusammenhang mit Corona. Anlässlich dieser Diskussion werden im vorliegenden Infobrief deskrip- tive Statistiken aus der DFG-Antragsbearbeitung vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit sich im Zeitraum der Coronavirus-Pandemie geschlechtsspezifische Unterschiede im Antrags- und Begutachtungsverhalten bei der DFG erkennen lassen. 1 Studienlage und Fragestellung täten durch die Pandemie-Situation beschränkt waren. Seitdem die Weltgesundheitsorganisation Zugleich hat die Coronavirus-Pandemie der den Coronavirus-Ausbruch im März 2020 zur Forschung einen deutlichen Schub verliehen. Pandemie erklärte, haben sich die Arbeitsbe- Nicht nur befasste sich die weltweite Gemein- dingungen großer Teile der Gesellschaft – ein- schaft der Forschenden mit möglichen Impf- schließlich des Wissenschaftssystems – tiefgrei- stoffen, Therapien sowie der Effektivität der fend verändert. Einerseits hat die plötzliche aktuellen Eindämmungsmaßnahmen. Auch Umstellung auf Heimarbeit verbunden mit zeit- in anderen Themenbereichen wuchs der For- weiligen Schließungen von Schulen und Kin- schungsoutput. So verzeichnen im Anfangs- dertagesstätten und die Neuorganisation von stadium der Pandemie viele Fachzeitschriften Pflegeaufgaben viele Arbeitnehmerinnen und steigende Zahlen eingereichter Journalartikel. Arbeitnehmer vor große Herausforderungen Beispielsweise stieg nach einer Analyse von gestellt (Viglione, 2020). Die Aufteilung der Squazzoni et al. (2020) zwischen Februar und Mehrarbeit – in Form von erhöhtem Betreu- Mai 2020 die Zahl der eingereichten Artikel bei ungsaufwand („Care-Arbeit“) oder häuslicher allen Elsevier-Zeitschriften um rund 30 Prozent Arbeit – begleitet seither die Debatte um die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Zeit- Gleichstellung der Geschlechter (Staniscuaski schriften im Bereich der Medizin betrug der An- et al., 2020). Andererseits konnten bestimmte stieg sogar 63 Prozent. Auch akzeptierte Review- Forschungsthemen nicht weiterverfolgt wer- Einladungen seien im betrachteten Zeitraum für den, da internationale Reisen oder Laborkapazi- alle Disziplinen um knapp 30 Prozent gestiegen.
2 DFG infobrief 1.21 Dennoch wurde im Hinblick auf die For- Erste Forschungsergebnisse deuten also dar- schungsproduktivität bereits sehr früh davor auf hin, dass die Pandemie die Produktivität von gewarnt, dass die Corona-Krise den „Gender Wissenschaftlerinnen stärker reduziert als die Publication Gap“ verschärfe (z. B. Flaherty, 2020). von Wissenschaftlern: Es wird angenommen, Zwar ist in der Anfangsphase der Pandemie die dass Frauen im Vergleich zu Männern einer er- Gesamtzahl der eingereichten Artikel gestiegen, höhten Arbeitsbelastung gegenüberstehen und der Anteil der eingereichten Artikel von Frauen dadurch weniger Zeit für die Forschung bleibt. ist jedoch teilweise zurückgegangen (z. B. Fuchs- Dies wiederum, so wird vermutet, birgt langfris- Schündeln, 2020; Wiegand et al., 2020). Insbe- tige Folgen für die wissenschaftliche Karriere. sondere im Bereich der Corona-Forschung selbst Angelehnt an diese Annahmen und die ers- wird eine geringere Forschungsproduktivität ten empirischen Befunde aus der Literatur, die von Wissenschaftlerinnen beobachtet (Ander- sich vor allem auf das Publikationsverhalten sen et al., 2020; Cevik et al., 2020). Im Allgemei- beziehen, werden im Folgenden deskriptive nen wird der Einfluss der Pandemie auf den For- Statistiken zum Antrags- und Begutachtungs- schungsoutput von Wissenschaftlerinnen und verhalten von Frauen und Männern bei der Wissenschaftlern über unterschiedliche Wissen- DFG dargestellt. Dies soll beleuchten, inwie- schaftsbereiche und Forschungsthemen hinweg weit sich die Pandemie auf die Aktivität von thematisiert. Dies umfasst unter anderem den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Bereich der Neuroimmunologie (Ribarovska et der Forschungsförderung auswirkt. al., 2021), Volkswirtschaftslehre (Fuchs-Schün- deln, 2020), Sozialwissenschaften (Cui et al., 2020) und die MINT-Fächer (Mathematik, In- formatik, Naturwissenschaft und Technik) (King 2. Datenbasis und & Frederickson, 2021). Es gibt außerdem Hin- Operationalisierung weise darauf, dass besonders Frauen in den frü- hen Stadien ihrer wissenschaftlichen Karrieren Die folgende Analyse konzentriert sich auf die von den Auswirkungen der Pandemie betroffen eingegangenen Anträge in der Einzelförderung.2 sind (Vincent-Lamarre et al., 2020). Dabei ist zu beachten, dass die Datenbasis und Von der plötzlichen Umstellung zum Online- die Operationalisierungen der hier vorgestellten Unterricht und der damit einhergehenden zu- Analysen von der Standard-Berichterstattung sätzlichen Arbeitsbelastung (Entwicklung von der DFG abweicht. Zum einen beinhaltet die Online-Materialien, emotionale Sorgearbeit Datenbasis nicht nur Neuanträge, sondern auch für Studenten, etc.) seien deshalb insbesonde- Fortsetzungsanträge, da die Analyse auf die Ge- re die jüngeren und weiblichen Fakultätsmit- samtheit der zeitlichen Belastungen durch die glieder betroffen, da sie verhältnismäßig mehr Pandemie und die damit verbundenen mög- Lehr- und Betreuungsaufgaben übernehmen lichen Auswirkungen im Hinblick auf die An- (Viglione, 2020). Hingegen verfügen Fakultäts- tragsaktivität abzielt. Zum anderen liegt im mitglieder, die hochrangige Fakultätspositionen Gegensatz zur Standard-Berichterstattung der besetzen, über mehr Zeit für die Forschung, da DFG, die die Antragsentscheidungen oder die Gremien-Tätigkeiten oder Beteiligungen an Ein- laufende Förderung eines Jahres in den Blick stellungs- und Lehrplankommissionen während nimmt (z.B. im Jahresbericht3), hier der Fokus eines Lockdowns weniger Zeit in Anspruch neh- auf dem Antragseingang. Im Kontext potenziel- men (vgl. Kim, 2020).1 ler Pandemie-Effekte spiegeln Antragseingänge 2 Gemeinschaftsanträge gehen in die Zählung pro Antragstellerin und 1 Laut Oleschuk (2020) lassen sich die genderspezifischen Unterschiede Antragsteller mit ein. in Sachen Sorgearbeit durch traditionelle Geschlechterrollen und soziale Normen erklären. 3 www.dfg.de/dfg_profil/jahresbericht.
Corona, Gender und Forschungsförderung: Das Antrags- und Begutachtungsverhalten von Wissenschaftlerinnen im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie 3 Abbildung 1: Entwicklung des Antragseingangs in der Einzelförderung nach Geschlecht von 2016 bis 2021 (jeweils März bis Februar des Folgejahres) 14.000 12.270 12.000 11.086 10.684 10.716 9.845 10.000 Anzahl Anträge 8.000 6.000 4.385 4.000 3.591 3.728 3.412 3.062 2.000 0 03/2016 – 02/2017 03/2017 – 02/2018 03/2018 – 02/2019 03/2019 – 02/2020 03/2020 – 02/2021 weiblich männlich die wissenschaftliche Aktivität von Forschenden 3 Ergebnisse aus der bei der DFG im betreffenden Zeitraum besser DFG-Antragsbearbeitung wider als Antragsentscheidungen, welche auf Antragstellungen in der Vergangenheit beru- 3.1 Antragseingänge in der Einzelförderung hen.4 Die Datenbasis umfasst damit auch An- träge, die im Laufe der Zeit anderweitig erledigt Haben Wissenschaftlerinnen im Vergleich zu wurden.5 Außerdem steht im Zentrum des Inte- Wissenschaftlern während der Coronavirus- resses der Vergleich von fünf nicht kalendarisch, Pandemie weniger Anträge bei der DFG ein- sondern über den Beginn der Pandemie im März gereicht? Um die Entwicklung über die Zeit zu 2020 definierten 12-Monats-Zeiträumen, die je- betrachten, umfasst die Datenbasis der vorlie- weils vom März des einen bis zum Februar des genden Untersuchung Anträge, die im Zeitraum Folgejahres reichen. Aufgrund dieser Faktoren März 2016 bis Februar 2021 eingereicht wurden. weichen die berichteten Daten in dieser Analyse Seit März 2016 ist die Zahl sowohl der von von denen in anderen Berichtsprodukten ab. Männern als auch von Frauen eingereichten Anträge kontinuierlich gestiegen (siehe Abbil- dung 1). Im „Corona-Jahr“ (d. h. März 2020 bis 4 Vom Antragseingang bis zur Entscheidung vergehen im Durch- schnitt ca. sechs bis sieben Monate, siehe https://www.dfg.de/ Februar 2021) haben männliche Antragstellen- dfg_profil/zahlen_fakten/statistik/bearbeitungsdauer. 5 Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Infobriefs wurde noch nicht de insgesamt 1.184 Anträge mehr eingereicht als über alle im „Corona-Jahr“ eingereichten Anträge entschieden. im Vorjahreszeitraum (d. h. März 2019 bis Feb- Deshalb beinhaltet dieser Infobrief keine Berichterstattung von Förderquoten. ruar 2020). Dies entspricht einem Anstieg von
4 DFG infobrief 1.21 Abbildung 2: Frauenanteil am Antragseingang in der Einzelförderung nach Wissenschaftsbereichen von 2016 bis 2021 (jeweils März bis Februar des Folgejahres) 03/2016 – 02/2017 36,1 Geistes- 03/2017 – 02/2018 35,7 und Sozial- 03/2018 – 02/2019 37,5 03/2019 – 02/2020 36,1 wissenschaften 03/2020 – 02/2021 36,9 03/2016 – 02/2017 29,1 Lebens- 03/2017 – 02/2018 29,9 03/2018 – 02/2019 29,5 wissenschaften 03/2019 – 02/2020 30,8 03/2020 – 02/2021 31,9 03/2016 – 02/2017 15,6 Natur- 03/2017 – 02/2018 17,3 03/2018 – 02/2019 16,5 wissenschaften 03/2019 – 02/2020 17,4 03/2020 – 02/2021 18,4 03/2016 – 02/2017 10,8 Ingenieur- 03/2017 – 02/2018 11,3 03/2018 – 02/2019 12,9 wissenschaften 03/2019 – 02/2020 12,2 03/2020 – 02/2021 13,5 03/2016 – 02/2017 23,7 03/2017 – 02/2018 24,2 Insgesamt 03/2018 – 02/2019 25,1 03/2019 – 02/2020 25,2 03/2020 – 02/2021 26,3 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 10,7 Prozent. Im Vergleich dazu war der absolu- teile in den vier von der DFG unterschiede- te Anstieg der eingereichten Anträge der weib- nen Wissenschaftsbereichen. Wie Abbildung 2 lichen Antragstellenden mit 657 Anträgen im zeigt, ist der Anteil der weiblichen Antragstel- gleichen Zeitraum absolut zwar geringer; der lerinnen im Corona-Jahr in Vergleich zum Vor- prozentuale Anstieg fällt mit 17,6 Prozent je- jahreszeitraum (März 2019 bis Februar 2020) doch höher aus. in allen vier Wissenschaftsbereichen leicht ge- Der vergleichsweise hohe Anstieg der einge- stiegen. Die Zuwächse bewegen sich in einem reichten Anträge von Wissenschaftlerinnen im Bereich von 0,8 Prozentpunkten (Geistes- und Corona-Jahr – wenn auch auf einem niedrige- Sozialwissenschaften) bis 1,3 Prozentpunkten ren Ausgangsniveau im Vergleich zu Männern – (Ingenieurwissenschaften). Aus dieser Analyse wirkt sich auf den Frauenanteil aus: Insgesamt leiten sich also bislang eher keine Hinweise auf steigt der Anteil der Anträge von Frauen um 1,1 Faktoren ab, die die Antragstellung von Frauen Prozentpunkte von 25,2 Prozent auf 26,3 Pro- systematisch negativ beeinflussen. zent (siehe Abbildung 2). Damit setzt sich der Es ist außerdem anzunehmen, dass nicht alle Trend der vier vorangegangenen Jahre auch im Akademikerinnen und Akademiker in gleicher Corona-Jahr fort. Weise durch die Coronavirus-Pandemie einge- Es ist denkbar, dass die Pandemie Forschende schränkt sind. Unterschiedliche Lebensphasen verschiedener Disziplinen in unterschiedlichem und -situationen können dabei eine wichtige Maße betrifft. So ist zum Beispiel anzunehmen, Rolle spielen. Zum Beispiel ist es denkbar, dass dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, kinderlose Forscherinnen weniger familiäre die auf Laborarbeiten und Feldforschung ange- Verpflichtungen haben als Forscherinnen mit wiesen sind, die negativen Auswirkungen der (Klein-)Kindern (vgl. Oleschuk, 2020). Aufgrund Pandemie stärker spüren als solche, deren wis- der Tatsache, dass im Rahmen der DFG-Antrag- senschaftliche Tätigkeit größtenteils im Home- stellung der Familienstand von Antragstellenden Office stattfinden kann (vgl. SNF, 2021). Eine sowie deren Kinderzahl nicht erhoben werden, geschlechtsspezifische Annäherung an diese ist eine Differenzierung der Antragseingänge Frage umfasst die Betrachtung der Frauenan- von Frauen nach der Anzahl der (Klein-)Kinder
Corona, Gender und Forschungsförderung: Das Antrags- und Begutachtungsverhalten von Wissenschaftlerinnen im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie 5 Abbildung 3: Entwicklung des Antragseingangs von Frauen nach Altersgruppen von 2016 bis 2021 (jeweils März bis Februar des Folgejahres) 2.000 1.797 1.800 1.600 1.504 1.426 1.400 1.322 1.203 1.200 Anzahl Anträge 1.111 1.000 938 886 877 778 800 866 862 832 765 780 600 554 468 382 400 343 286 200 0 03/2016 – 02/2017 03/2017 – 02/2018 03/2018 – 02/2019 03/2019 – 02/2020 03/2020 – 02/2021 bis 35 Jahre 36 – 45 Jahre 46 – 55 Jahre ab 56 Jahre nicht möglich. Stattdessen wird im Folgenden ein Jahr vor dem Beginn des „Corona-Jahres“ das Alter von Antragstellerinnen herangezogen, statt, während zwischen März 2020 und Feb- da dieses − zumindest näherungsweise – mit der ruar 2021 der Antragseingang demgegenüber Wahrscheinlichkeit kleiner Kinder im Haushalt wieder zunahm. Somit lässt auch die Unter- sowie auch mit Karrierestufen korreliert. scheidung nach Altersgruppen keine deutli- Seit März 2016 sind die Antragszahlen von chen Veränderungen im Antragsverhalten von Frauen in fast allen Altersgruppen kontinuier- Frauen erkennen, die als coronabedingt zu in- lich gestiegen (siehe Abbildung 3). Die höchs- terpretieren wären. ten Zuwächse verbuchen Wissenschaftlerin- Ein weiterer negativer Effekt der Pandemie nen in der Altersgruppe zwischen 36 und 45 ist die Gefahr einer sogenannten „Lost generati- Jahre: Im Corona-Jahr wurden in dieser Al- on“ (Lewis, 2020). Diese kann sich unter ande- tersgruppe 293 mehr Anträge gestellt als im rem in Form von abgesagten und verschobenen Vorjahreszeitraum. Gefolgt wird dieser An- Studien- und Forschungsvorhaben im Ausland tragszuwachs von dem der Altersgruppe der äußern und beeinträchtigt damit die interna- ab 46- bis 55-Jährigen (173 Anträge mehr im tionale Mobilität in der Wissenschaft. Ob sich Corona-Jahr im Vergleich zu März 2019 bis solche Pandemie-Effekte auch in der Antrags- Februar 2020). Auffällig ist, dass die Antrags- aktivität von jungen Wissenschaftlerinnen und zahlen bei den bis 35-Jährigen im Zeitverlauf Wissenschaftlern bei der DFG widerspiegeln nicht kontinuierlich gestiegen sind. Dies als und ob geschlechtsspezifische Unterschiede be- Effekt der Pandemie zu interpretieren, fällt al- stehen, lässt sich anhand der Auslandsstipen- lerdings schwer: Der stärkste Rückgang fand dien genauer untersuchen. Dazu gehören die
6 DFG infobrief 1.21 Abbildung 4: Antragseingang bei Auslandsstipendien nach Geschlecht von 2016 bis 2021 (jeweils März bis Februar des Folgejahres) 500 50% 450 45% 41,3% 40,8% 39,9% 400 40% 36,8% 350 34,7% 35% 300 30% Anzahl Anträge 250 25% 200 20% 378 331 331 150 310 15% 258 220 233 220 100 214 10% 137 50 5% 0 0% 03/2016 – 02/2017 03/2017 – 02/2018 03/2018 – 02/2019 03/2019 – 02/2020 03/2020 – 02/2021 weiblich männlich Anteil der Anträge von Frauen „Forschungsstipendien“ und das Auslandsmodul Anträgen); bei den Frauen sind es sogar rund des „Walter-Benjamin-Programm“ (WBP).6 36 Prozent (von 214 Anträgen auf 137 Anträ- In der Tat gehen sowohl die Anträge für Aus- ge). Insgesamt entspricht der Rückgang bei den landsstipendien von Nachwuchswissenschaft- Auslandsstipendien knapp 25 Prozent (von 524 lerinnen als auch von -wissenschaftlern im Co- Anträgen in 03/2019 – 02/2020 auf 395 Anträge rona-Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in 03/2020 – 02/2021). Dies legt nahe, dass die (03/2019 – 02/2020) zurück (siehe Abbildung 4).7 globale Pandemie die Planung von Forschungs- Der Einbruch bei den Männern macht rund projekten im Ausland für Nachwuchswissen- 17 Prozent aus (258 Anträge im Vergleich zu 310 schaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Corona-Jahr beträchtlich erschwert hat. Der 6 Seit November 2019 können im Programm „Forschungsstipendien“ stärkere Einbruch bei den Wissenschaftlerin- nur noch Fortsetzungs- und Rückkehrstipendienanträge gestellt werden. Das WBP wurde im Juli 2019 eingeführt und ersetzt schritt- nen wirkt sich zudem auf den Anteil der An- weise die auslaufenden Forschungsstipendien. Zudem beinhaltet das WBP im Gegensatz zu den „Forschungsstipendien“, die ausschließ- träge von Frauen aus, der im Corona-Zeitraum lich Forschungsvorhaben im Ausland bezuschussen, neben einem Auslandsmodul („Stipendien“) auch ein Inlandsmodul (sogenannte um 6,1 Prozentpunkte gesunken ist (von 40,8 „Stellen“). Aufgrund der Fragestellung beschränkt sich die folgende Prozent auf 34,7 Prozent). Es scheint, als wür- Analyse im Rahmen des WBP auf das Auslandsmodul („Stipendien“). 7 Bedingt durch die erwähnte Programmumstellung werden in den den junge Forscherinnen im Vergleich zu ihren ersten drei Zeitperioden (d.h. 03/2016 – 02/2017, 03/2017 – 02/2018 und 03/2018 – 02/2019) allein die Antragseingänge bei den männlichen Kollegen im Corona-Jahr eher auf „Forschungsstipendien“ erfasst. Die letzten beiden Zeitperioden die Beantragung von Forschungsaufenthalten (03/2019 – 02/2020 und 03/2020 – 02/2021) beinhalten die Antrags- eingänge beider Programme. im Ausland verzichten.
Corona, Gender und Forschungsförderung: Das Antrags- und Begutachtungsverhalten von Wissenschaftlerinnen im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie 7 Abbildung 5: Entwicklung der Rücklaufquote nach Geschlecht von 2016 bis 2021 (jeweils März bis Februar des Folgejahres) 70% 64,7 65% 61,8 60,2 61,5 60% 59,3 59,2 57,8 56,4 55% 55,2 54,5 50% 45% 03/2016 – 02/2017 03/2017 – 02/2018 03/2018 – 02/2019 03/2019 – 02/2020 03/2020 – 02/2021 weiblich männlich Basis: Systematisch erfasste Anfragen für schriftliche Begutachtungen. Nach Beteiligungsdatum der Gutachterin/des Gutachters. 3.2 Schriftliche Begutachtungen Gesamtzahl an Gutachteranfragen – bei schriftli- chen Begutachtungsanfragen insgesamt seit 2016 Das Begutachtungsverhalten von Wissenschaft- rückläufig: Während vor fünf Jahren noch 61,5 lerinnen und Wissenschaftlern kann als weiterer Prozent der Anfragen bei Frauen in einer Zusage Indikator für eine wissenschaftliche Aktivität mit resultierten, waren es im letzten Beobachtungs- DFG-Bezug herangezogen werden. Geht man Zeitraum nur noch 55,2 Prozent. Ein vergleich- davon aus, dass die Pandemie zu einer erhöhten barer Rückgang ist auch bei Männern beobacht- Arbeitsbelastung führt, dann liegt die Vermutung bar (von 64,7 Prozent auf 59,2 Prozent). Trotz nahe, dass im Rahmen von zu treffenden Prio- dieses Trends scheinen die Rücklaufquoten sich ritätsentscheidungen Anfragen nach DFG-Be- tendenziell zu stabilisieren: In den letzten zwei gutachtungen häufiger abgelehnt werden als in Jahren lag die Rücklaufquote bei den Männern nicht von der Pandemie betroffenen Jahren.8 Wie bei rund 59 Prozent; bei den Wissenschaftlerin- Abbildung 5 zeigt, sind die Rücklaufquoten – d. h. nen ist sie im Corona-Jahr sogar etwas angestie- der Anteil erfolgreicher Gutachteranfragen an der gen (um 0,7 Prozentpunkte). Die Vermutung, dass Wissenschaftlerinnen 8 Für die Analyse möglicher geschlechtsspezifischer Auswirkungen von COVID-19 auf das Begutachtungsverhalten wurde das Beteili und Wissenschaftler durch die Belastungen der gungsdatum der Gutachterinnen und Gutachter zugrunde gelegt. Die Statistiken dieses Kapitels sind damit nicht mit anderen berich- Coronavirus-Pandemie mehr Gutachtenanfra- teten Begutachtungs-Statistiken der DFG vergleichbar, die in der gen ablehnen, hat sich also – zumindest bisher – Regel die Begutachtungen nach dem Jahr der Antragsentscheidung der entschiedenen Anträge betrachten. nicht bestätigt.
8 DFG infobrief 1.21 Abbildung 6: Frauenanteil am Antragseingang bei den COVID-19 Ausschreibungen nach Wissenschaftsbereichen im Zeitraum März 2020 bis Februar 2021 40% 36,9 35% 31,9 30% 26,3 25% 20% 18,4 15% 13,5 10% 5% 38,1 36,0 30,5 29,9 35,9 0% Geistes- und Sozial- Lebens- Natur- Ingenieur- Insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften wissenschaften Vergleichswert: Frauenanteil am Antragseingang in der Einzelförderung 3.3 COVID-19-Forschung greifenden Erforschung von Epidemien und Pandemien“ sowie fünf Ausschreibungen zu Ein im Vergleich zu Wissenschaftlern ge- coronaspezifischen „Fokusförderungen“ veröf- ringerer Forschungsoutput von Wissenschaft fentlicht.10 Von insgesamt 1.049 Anträgen wur- lerinnen wurde besonders im Forschungsfeld den 377 Anträge von Frauen eingereicht. Dies zum Coronavirus beobachtet (z.B. Andersen entspricht einem Anteil von 35,9 Prozent (siehe et al., 2020; Cevik et al., 2020).9 Dies könnte Abbildung 6). Differenziert nach Wissenschafts- zum einen daran liegen, dass gerade zu Beginn bereichen zeigt sich, dass die Frauenanteile bei des Pandemieausbruchs Wissenschaftlerinnen den COVID-19-Ausschreibungen insgesamt einer erhöhten Arbeitsbelastung ausgesetzt und in jedem einzelnen Wissenschaftsbereich waren. Zum anderen haben Wissenschaft höher als in der Vergleichsgruppe der Anträge lerinnen im Vergleich zu Wissenschaftlern wo- in der Einzelförderung sind (zum Vergleich sie- möglich auch die Tendenz, bereits laufende he auch Abbildung 2): Der Frauenanteil bei den Forschung gegenüber neuen Themen wie COVID-19-Ausschreibungen ist um rund 9,6 COVID-19-Forschungen zu priorisieren (vgl. Prozentpunkte höher als der Frauenanteil bei z. B. Amano-Patiño et al., 2020). den Antragseingängen in der Einzelförderung, Die DFG hat im Zeitraum März 2020 bis Fe- der insgesamt 26,3 Prozent ausmacht. In den bruar 2021 eine „Ausschreibung zur fachüber- Ingenieurwissenschaften ist der Unterschied besonders prägnant. Dort beträgt der Anteil 9 Cevik et al. (2020) zeigen beispielsweise, dass mehr als zwei Drittel der Forschenden, die klinische Studien im Zusammenhang mit COVID-19 leiten, Männer sind. Andersen et al. (2020) stellen fest, 10 Diese umfassen die Fokusförderungen: „Immunität, Wirtssuszep- dass der Anteil von Artikeln zu COVID-19 mit einer Frau als Erst tibilität und Pathomechanismen der Infektion mit SARS-CoV-2“, autorin in den ersten beiden Monaten nach Ausbruch der Pandemie „Infektionsprävention“, „SARS-COV-2 Sequencing procets“, „Impact um 19 Prozent niedriger war als bei Artikeln, die 2019 in denselben of the Coronavirus Pandemic in the Global South: Health Systems Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. and the Society“ und „Aerosol Particles and their Distribution“.
Corona, Gender und Forschungsförderung: Das Antrags- und Begutachtungsverhalten von Wissenschaftlerinnen im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie 9 weiblicher Antragstellender bei den Ausschrei- Pandemie hindeutet: Die Zahl entsprechender bungen 29,9 Prozent, während er in der Einzel- Anträge ging im Corona-Jahr für Männer wie für förderung bei 13,5 Prozent liegt.11 Frauen zurück. Letztere verzichteten sogar häufi- Für die COVID-19-Forschung kann – im Ver- ger auf eine entsprechende Antragstellung – wes- gleich zum Antragseingang in der Einzelför- halb ihr Anteil an den Stipendienanträgen sank. derung – also keine geringere Nachfrage nach Die Ergebnisse auf Basis des DFG-Förderge- DFG-Drittmitteln durch Frauen festgestellt schäfts sind dabei größtenteils konsistent mit werden. Vielmehr stammen entsprechende An- den Befunden, die zuletzt der Schweizerische träge in diesem Bereich in überdurchschnittli- Nationalfonds (SNF) veröffentlichte. Auf der cher Zahl von Wissenschaftlerinnen. Grundlage dort eingereichter Fördergesuche stellt auch der SNF – mit Ausnahme eines ein- maligen Einbruchs bei den Geistes- und Sozial- wissenschaften im Bereich der Projektförderung 4 Fazit – keine außergewöhnlichen Schwankungen fest (SNF, 2021). Auch beim European Research Die COVID-19-Pandemie und die damit ein- Council (ERC) gingen im Advanced Grant Call hergehenden Eindämmungsmaßnahmen haben im August 2020 (ERC, 2020) sowie im Starting zu tiefgreifenden Veränderungen in den Arbeits- Grant Call im April 2021 (ERC, 2021) insgesamt bedingungen großer Teile der Gesellschaft ge- mehr Anträge als bei den vorhergehenden Aus- führt. Was das Wissenschaftssystem betrifft, so schreibungen ein. Dabei erhöhte sich bei beiden rückte die Arbeitssituation von Wissenschaftlerin- Programmen der Anteil der Anträge von Wis- nen bereits früh in den Vordergrund der Diskussi- senschaftlerinnen. Ebenso stieg im Jahr 2020 on. Auch die langfristigen Auswirkungen auf die bei der französischen Agence Nationale de la wissenschaftlichen Karrieren junger Forscherin- Recherche (ANR) die Beteiligung von Frauen nen und Forscher wurden intensiv thematisiert. sowohl in absoluten Antragszahlen als auch als Im Rahmen der DFG-Antragsbearbeitung ist Anteil an allen Anträgen (ANR, 2021). für das zurückliegende Corona-Jahr kein Rück- Auf Basis der vorgestellten Befunde lassen sich gang des Anteils der von Frauen eingereichten bislang keine geschlechtsspezifischen Auswir- Anträge zu beobachten. Vielmehr steigt die An- kungen der Pandemie auf die Aktivität bei der tragsbeteiligung von Frauen sogar stärker, als die DFG erkennen. Vielmehr lassen die Befunde ver- von Männern. Weiterhin deutet auch der Ver- muten, dass im Rahmen der Arbeitsplanung für gleich von Altersgruppen und die Unterscheidung die Beantragung von Drittmitteln und das Ver- nach vier Wissenschaftsbereichen auf keine spe- fassen von Gutachten mehr Zeit vorhanden ist zifischen Zäsuren hin. Auch lehnten im betrach- bzw. aufgewendet wird: Reduzierte Laborzeiten, teten Zeitraum weder Wissenschaftlerinnen noch ein eingeschränkter Tagungs- und Konferenzbe- Wissenschaftler häufiger als zuvor Anfragen der trieb sowie weniger internationale Dienstreisen DFG für Begutachtungen ab. Und bei Ausschrei- schaffen womöglich Freiräume, die insbesondere bungen im Bereich von COVID-19-spezifischer für das Schreiben von Projektanträgen und Gut- Forschung sind Frauen sogar anteilig stärker ver- achten genutzt werden können. Allerdings gilt treten als in der Einzelförderung insgesamt. Von für die Gesamtheit der analysierten Daten dieses den hier untersuchten Zusammenhängen ergibt Infobriefs: Die Auswertungen beruhen auf rein sich einzig mit Blick auf Auslandsstipendien ein quantitativen Statistiken zur DFG-Forschungs- Befund, der auf eine bremsende Wirkung der förderung, welche sich bisher nur auf das erste „Corona-Jahr“ beziehen. Es bleibt späteren Stu- 11 Die meisten COVID-19-Anträge kommen aus dem Bereich der dien vorbehalten, die langfristigen Auswirkun- Lebenswissenschaften (49 Prozent) und den Geistes- und Sozial- wissenschaften (37 Prozent). gen tiefergehend zu analysieren.
10 DFG infobrief 1.21 Literatur on-data-suggest-covid-19-tanking-womens-re- search-productivity. Amano-Patiño, Noriko; Faraglia, Elisa; Giannitsa- rou, Chryssi; Hasna, Zeina (2020): The Unequal Fuchs-Schündeln, Nicola (2020): Gender structure Effects of Covid-19 on Economists‘ Research Pro- of paper submissions at the Review of Economic ductivity. University of Cambridge: Cambridge- Studies during COVID-19: First evidence. Univer- INET Working Paper, 2020/22, S. 1–12. sität Frankfurt, S. 1– 6. www.wiwi.uni-frankfurt. de/profs/fuchs/staff/fuchs/paper/FemaleSubmis- Andersen, Jens Peter; Nielsen, Mathias Wullum; sionsCovid19.pdf. Simone, Nicole L.; Lewiss, Resa E.; Jagsi, Reshma (2020): Meta-Research: COVID-19 medical pa- Kim, Kelsey (2020): How is COVID-19 Affecting pers have fewer women first authors than expec- Women’s Research Productivity? UCLA: Cen- ted. eLife 2020, 9, e58807, S. 1–7. ter for the Study of Women. https://csw.ucla. edu/2020/07/09/how-is-covid-19-affecting- Agence Nationale de la Recherche (ANR) (2021): womens-research-productivity/. Le genre dans le sprojets ANR. Appel á projets générique 2015 – 2020. https://anr.fr/fileadmin/ King, Molly M.; Frederickson, Megan E. (2021): documents/2021/StatsGenreAAPG15-20.pdf. The Pandemic Penalty: The gendered effects of COVID-19 on scientific productivity. Socius, 7, Cevik, Muge; Haque, Syed Arefinul; Manne- S. 1– 24. Goehler, Jennifer; Kuppalli, Krutika; Sax, Paul E.; Majumder, Maimuna S.; Orkin, Chloe (2020): Lewis, Dyani (2020): Coronavirus fallout puts Gender disparities in international COVID-19 next generation of scientists at risk. Nature index. clinical trial leadership. medRxiv 2020, S. 1–11. www.natureindex.com/news-blog/coronavirus- https://www.medrxiv.org/content/medrxiv/early/ fallout-puts-next-generation-scientists-at-risk. 2020/08/05/2020.08.02.20166751.full.pdf. Oleschuk, Merin (2020): Gender Equity Con- Cui, Ruomeng; Ding, Hao; Zhu, Feng (2020): siderations for Tenure and Promotion during Gender Inequality in Research Productivity During COVID-19. Canadian Review of Sociology, 57(3), the COVID-19 Pandemic. arXiv 2020, S. 1– 25. S. 502 – 515. https://arxiv.org/pdf/2006.10194.pdf. Ribarovska, Alana K.; Hutchinson, Marc R.; Pitt- European Research Council (ERC) (2020): Appli- man, Quentin J.; Pariante, Carmine; Spencer, cations for ERC Advanced Grants 2020: Facts and Sarah J. (2021): Gender inequality in publishing figures. https://erc.europa.eu/news/applications- during the COVID-19 pandemic. Brain, behavior, erc-advanced-grants-2020-facts-and-figures. and immunity, 91, S. 1– 3. European Research Council (ERC) (2021): Starting Schweizerischer Nationalfonds (SNF) (2021): We- Grants Applications: Facts and Figures. https://erc. niger Fördergesuche von Frauen? https://data. europa.eu/news/applications-erc-starting-grants- snf.ch/stories/weniger-foerdergesuche-frauen-de. 2021-facts-and-figures. html. Flaherty, Colleen (2020): No room of one‘s own. Staniscuaski, Fernanda; Reichert, Fernanda; Inside Higher Education. www.insidehighered. Werneck, Fernanda de Pinho; de Oliveira, Letícia; com/news/2020/04/21/early-journal-submissi- Mello-Carpes, Pâmela B.; Soletti, Rossanna C.;
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