Coronavirus - Aktuelle Information über das
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt 1. Zahlen und Fakten (Folie 11 ff) 2. Strategie (Folie 32 ff) 3. Labor und Testung (Folie 41ff) 4. Pharmakologie (Folie 44 ff) 5. Medizinische Versorgung (Ambulant , Kliniken, Intensiv (Folie 76 ff) 6. Masken (Folie 83ff) 7. Reinigung und Desinfektion 8. Sonstiges (Folie 84 ff)
Inhalt Zahlen und Fakten
Der von Ende April 2021 bis Ende Juni 2021 zu beobachtende Rückgang der 7-Tage-Inzidenz setzt sich nicht weiter fort. Die Fallzahlen nehmen bereits seit Anfang Juli 2021 wieder zu und steigen damit wesentlich früher und schneller als im vergangenen Jahr, als vergleichbare Inzidenzen erst im Oktober erreicht wurden. … Es sind vor allem jüngere Altersgruppen von Infektionen betroffen. In diesen Altersgruppen sind auch die Positivenanteile mit Abstand am höchsten. Damit zeigt sich nun deutlich der Beginn der vierten Welle, die insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt aufnimmt. Die Zahl der hospitalisierten Fälle steigt ebenfalls wieder an, die meisten hospitalisierten Fälle wurden in der Altersgruppe der 35- bis 59- Jährigen übermittelt, … Auch der Anteil der hospitalisierten und intensivpflichtigen Patienten mit COVID-19-Diagnose an allen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen steigt in der 32. KW im Vergleich zur Vorwoche weiter an. Die Gesundheitsämter können nicht mehr alle Infektionsketten nachvollziehen. Der Anteil der Fälle mit einer bekannten wahrscheinlichen Exposition im Ausland liegt bei knapp einem Viertel aller gemeldeten Fälle mit Angaben zum Infektionsland (häufigste Angabe für die 32. Meldewoche (MW) Türkei; größte Steigerung der Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche bei Kroatien, Kosovo und Nordmazedonien). In Deutschland, wie auch im europäischen Ausland, werden die meisten Infektionen durch besorgniserregende Varianten (VOC) verursacht. Der Anteil von Delta (B.1.617.2) lag in einer zufällig für die Sequenzierung ausgewählten Stichprobe, und damit repräsentativ für Deutschland, bei 99 %, der Anteil von Alpha (B.1.1.7) betrug um 1 %. Die Meldedaten zeigen einen ähnlichen Anteil von Delta von 98 % und Alpha von weniger als 1 %. Bis zum 17.08.2021 (Datenstand 18.08.2021) waren 64 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 58 % vollständig geimpft. …
21.08.2021
20.08.2021
Deutschland
Inzidenz
Infektionsgeschehen Deutschland … Ansteckung
Inhalt Strategie
Inhalt Labor und Testung
Inhalt Pharmakologie
Pittsburgh – Die Behandlung mit dem Plasma von Genesenen hat in einer randomisierten US-Studie COVID-19-Patienten nicht vor einer Verschlechterung der Erkrankung bewahrt, wie die jetzt im New England Journal of Medicine (2021; DOI: 10.1056/NEJMoa2103784) publizierten Ergebnisse zeigen. Die Behandlung von Infektionskrankheiten mit dem Plasma von Rekonvaleszenten geht bekanntlich auf Emil von Behring zurück, der die Serumtherapie erfolgreich zur Behandlung von Diphtherie und Tetanus eingesetzt hat, die heute durch eine Impfung verhindert werden können. Für Infektionen mit COVID-19 war dies anfangs nicht der Fall, und eine effektive Behandlung gegen schwere Verläufe gibt es bis heute nicht. Es wundert deshalb nicht, dass die Idee der Serumtherapie zu Beginn der Pandemie wieder aufgegriffen wurde. Die Behandlung stieß vor allem in den USA auf ein hohes Interesse, und noch vor einer vorläufigen Zulassung der Arzneimittelbehörde FDA im August 2020 waren rund 70.000 Patienten im Rahmen eines von der Mayo Clinic initiierten „National Expanded Access Program“ behandelt worden. Die Erfahrungsberichte waren überwiegend positiv, so dass von den parallel begonnenen randomisierten Studien nur noch eine Bestätigung der Wirksamkeit erwartet wurde. Diese blieb jedoch aus. Im Juni hatten chinesische Mediziner im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA, 2020; DOI: 10.1001/jama.2020.10044) berichtet, dass Patienten mit einer lebensgefährlichen Pneumonie nicht von einer Plasmainfusion profitieren. Mediziner aus Indien blieben bei Patienten mit mittelschwerer Pneumonie ebenfalls erfolglos, wie die im Oktober im Britischen Ärzteblatt (BMJ, 2020; DOI: 10.1136/bmj.m3939) publizierten Ergebnisse zeigen. Den größten Rückschlag erlitt die Behandlung in der britischen RECOVERY-Studie, die mehr als 10.000 Patienten auf eine Serumtherapie oder auf eine Kontrollgruppe randomisiert hatte. Auch hier konnte die Plasmaspende von Rekonvaleszenten die Überlebenschancen von Patienten, die wegen eines schweren Verlaufs bereits im Krankenhaus behandelt wurden, nicht verbessern. Mittlerweile gehen die Experten davon aus, dass die Serumtherapie am ehesten im Frühstadium der Erkrankung erfolgreich ist, wenn die Infektion noch nicht zu einer schweren systemischen Erkrankung geführt hat. In dieser Zeit könnte die Übertragung der fehlenden Antikörper das Immunsystem der Patienten im Kampf gegen die Coronaviren stärken. Medizinern aus Argentinien gelang es in der INFANT–COVID-19 Studie tatsächlich, die Zahl der schweren Verläufe mehr als zu halbieren. Voraussetzung für den Erfolg war, dass die Patienten innerhalb von 72 Stunden nach Symptombeginn behandelt wurden. Dies gelang, weil die Mediziner auf eine funktionierende Infrastruktur für die Serumtherapie zurückgreifen konnten, die dort standardmäßig zur Behandlung des argentinischen hämorrhagischen Fiebers, einer nur in Südamerika verbreiteten Zoonose, eingesetzt wird. So schnell waren ihre Kollegen aus den USA nicht. Die Einschlusskriterien der C3PO Studie („Covid-19 Convalescent Plasma in Outpatients“) sahen vor, dass Patienten, die sich innerhalb von 7 Tagen wegen einer Verschlechterung der Symptome an eine Notfallambulanz gewendet hatten, an den 48 teilnehmenden Zentren auf eine Serumtherapie oder eine Kontrollgruppe randomisiert werden. Immerhin gelang es den Ärzten, die Infusion im Durchschnitt 92 Stunden nach Symptombeginn zu starten (gegenüber 39,6 Stunden in der INFANT–COVID-19 Studie). Doch die günstigen Ergebnisse ihrer argentinischen Kollegen erreichte das Team um Clifton Callaway von der Universität Pittsburg nicht. An der Studie hatten insgesamt 511 Patienten im Durchschnittsalter von 54 Jahren teilgenommen, die zur Hälfte 3 oder mehr Risikofaktoren auf einen schweren Verlauf aufwiesen wie Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen oder chronische Lungenerkrankungen. Die Patienten erhielten eine Infusion von 250 ml Plasma. Bei der Hälfte handelte es sich um das Plasma von Genesenen mit einem mittleren Titer der neutralisierenden SARS-CoV-2-Antikörper von 1:641. Bei den anderen bestand das „Plasma“ nur aus einer Kochsalzlösung.
20.08.2021
Aurora/Colorado – Eine Kombination aus 2 monoklonalen Antikörpern, die von B-Zellen eines COVID-19-Patienten stammen und deren Halbwertzeit durch chemische Modifikationen verlängert wurde, haben in einer Phase-3-Studie gesunde Probanden über ein Jahr lang vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 geschützt. Die Ergebnisse, die noch nicht publiziert sind, wurden vom Hersteller in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Eine Impfung bietet derzeit am ehesten die Gewähr, im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht an COVID-19 zu erkranken. Die Impfung erzielt jedoch nicht bei allen Personen eine Antikörperantwort. Vor allem Menschen mit Abwehrschwächen oder solchen, die immunsupprimierende Medikamente einnehmen, erreichen häufig keinen ausreichenden Schutz. Diesen Personen könnte in Zukunft mit der intramuskulären Injektion von 2 Antikörpern geholfen werden, die im letzten Jahr im Blut einer von COVID-19 genesenen Person entdeckt wurden. Forscher des Vanderbilt Vaccine Center in Nashville hatten im Blut des Patienten auch die B-Zellen gefunden, die die Antikörper produzieren, und das Gen für den Antikörper isoliert, so dass die Antikörper jetzt in rekombinanten Zellen in beliebiger Menge hergestellt werden können. Der Hersteller Astrazeneca hat die Lizenz für die Produktion erworben. Um sie besser zur Prävention einsetzen zu können, ließ er die Antikörper modifizieren. Zum einen wurde die Halbwertzeit verdreifacht, wodurch eine einmalige Injektion einen Schutz über bis zu 12 Monate bieten könnte. Eine zweite Modifikation soll verhindern, dass es nach der Behandlung von Personen, die schon einmal mit SARS-CoV-2 infiziert waren, zur Bildung von infektionsverstärkenden Antikörpern kommt. Der Hersteller lässt die Kombination AZD7442 der beiden Langzeit-Antikörper Tixagevimab (AZD8895) und Cilgavimab (AZD1061) derzeit an mehr als 9.000 Personen auf seine Fähigkeit hin untersuchen, Infektionen mit SARS-CoV-2 zu verhindern oder zu behandeln. Die Studie PROVENT zur Prävention von SARS-CoV-2 ist mittlerweile abgeschlossen. An 87 Zentren in den USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Belgien hatten 5.197 Personen, die nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren, eine intramuskuläre Injektion erhalten, die bei 3.460 Teilnehmern 300 mg AZD7442 und bei den übrigen 1.737 Teilnehmern ein Placebo enthielt. Etwa 43 % der Teilnehmer waren 60 Jahre und älter. Mehr als 75 % hatten Vorerkrankungen wie Diabetes, Adipositas, Herzerkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, chronische Nieren- und chronische Lebererkrankungen. Oder sie litten unter Abwehrschwächen oder mussten immunsupprimierende Medikamente einnehmen, die häufig eine ausreichende Antikörper- Antwort auf eine Impfung verhindern. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war das Auftreten einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion bis zum Tag 183 nach der Behandlung. Nach den vom Hersteller mitgeteilten Ergebnissen verhinderte die intramuskuläre Injektion die meisten Infektionen und alle schweren Fälle von COVID-19. Die Schutzwirkung vor einer Infektion betrug 77 % mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 46 % bis 90 %. In der Studie traten 25 Fälle einer symptomatischen COVID-19 auf. Von den mit AZD7442 behandelten Personen soll keine schwer an COVID-19 erkrankt oder daran gestorben sein. Im Placeboarm soll es zu 3 schweren Fällen von COVID-19 gekommen sein, von denen 2 tödlich endeten. Erste „In-vitro“-Ergebnisse an der Universität Oxford und der Columbia University in New York haben laut Hersteller gezeigt, dass AZD7442 auch die Virusvarianten von SARS-CoV-2 einschließlich der Delta-Variante neutralisiert. Astrazeneca kündigt aufgrund der Ergebnisse der PROVENT-Studie und einer weiteren Studie (STORM CHASER) an, eine Notfallgenehmigung zu beantragen. Die vollständigen Ergebnisse von PROVENT sollen demnächst in einer Fachzeitschrift publiziert und auf einer medizinischen Tagung vorgestellt werden. © rme/aerzteblatt.de
Bethesda/Maryland – Eine 2-fache Impfung mit dem mRNA-Impfstoff mRNA-1273 könnte nach aktuellen in Science (2021; DOI: 10.1126/science.abj4176) veröffentlichten Laborergebnissen mittelfristig auch vor den zirkulierenden Varianten von SARS-CoV-2 schützen. Einzig die in Südafrika zirkulierende Beta-Variante weist vermutlich aufgrund der Mutation E484K Schwächen auf. Die COVID-19-Zahlen haben sich in den letzten Wochen trotz der Verbreitung der Delta-Variante relativ günstig entwickelt. Die Zahl der Infektionen ist zwar gestiegen, Todesfälle sind jedoch selten geworden. Eine mögliche Erklärung ist eine gute Schutzwirkung der Impfstoffe gegen die Virusvarianten. Die Ergebnisse der ausführlichen Tests, die das Vaccine Research Center der US-National Institutes of Health (NIAID) in Bethesda für den mRNA-Impfstoff mRNA-1273 durchführt, bestätigen diese Vermutung. Das Team um Nicole Doria-Rose hat Teilnehmern der Phase-1-Studie 6 Monate nach der Impfung Blutproben entnommen und die Fähigkeit des Serums untersucht, die verschiedenen SARS-CoV-2 Varianten zu neutralisieren. Getestet wurden neben dem ursprünglichen Wuhan-Stamm, dessen S-Gen mRNA-1273 enthält, auch der Wildstamm aus dem letzten Sommer, der sich durch die Mutation D614G vom Wuhan-Stamm unterscheidet, sowie die besorgniserregenden Varianten Alpha (B.1.1.7), die sich von England aus innerhalb weniger Wochen weltweit ausgebreitet hat, und Delta (B.1.617.2), die derzeit in den westlichen Ländern das Infektionsgeschehen beherrscht. Weiter untersucht wurden die Varianten Beta (B.1.351), die in Südafrika dominiert, Gamma (P.1), die in Südamerika verbreitet ist, sowie Epsilon (B.1.429), die zuerst in Kalifornien auftrat, sich aber in Amerika nicht gegen Alpha und Delta durchsetzen konnte, und Iota (B.1.526), die ebenfalls eine US-amerikanische Spezialität geblieben ist. Die Forscher führten 3 funktionelle Tests durch, in denen untersucht wurde, ob das Serum der Geimpften Pseudoviren von der Infektion von Zellkulturen abhält. In 2 weiteren Tests wurde untersucht, ob die Antikörper aus dem Serum der Patienten am S-Protein binden. Da die Teilnehmer der Phase-1-Studie bereits Mitte letzten Jahres vollständig geimpft wurden, konnte Doria-Rose untersuchen, ob sich der Antikörperschutz im Verlauf von 6 Monaten verschlechtert hat. Im April hatte das Team bereits die Ergebnisse zum Wildtyp veröffentlicht. Jetzt liegen auch die Ergebnisse zu den Virusvarianten vor. Sie zeigen einen allmählichen Rückgang der Antikörperwirkung, der sowohl in den Neutralisationstests als auch in den Bindungsstudien nachweisbar war. Der Rückgang war linear und erfolgte in allen Gruppen etwa gleich schnell. Endscheidend für den langfristigen Antikörperschutz könnte der 2 Wochen nach der 2. Dosis erreichte Spitzenwert sein. Die Variante Beta hatte hier eine relativ niedrige Immunität erzielt. Nach 7 Monaten hatten in einem Neutralisationstest nur noch 54 % der Teilnehmer nachweisbare Antikörper, Lebendviren wurden noch zu 88 % von der Infektion der Zellen abgehalten und in einer „ACE2-Competition“ reagierten alle untersuchten Seren. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass mRNA-Impfstoffe auch nach 6 Monaten gegen die Problemvariante schützen. Die derzeit in Deutschland dominierende Delta-Variante wurde von 96 % der Probandenseren nach 6 Monaten erfolgreich abgewehrt. Auch von Gamma (85 %) scheint keine große Gefahr auszugehen. Auch bei älteren Menschen könnte der Impfschutz nach den Ergebnissen von Doria-Rose ausreichen. Die Forscher haben in den Neutralisationstests auch die Auswirkungen einzelner Mutationen untersucht (allerdings nur 43 Tage nach der Impfung). Die meisten Mutationen hatten keine Folgen. Einzig E484K, das in den Varianten Beta, Gamma 1 und Iota vorhanden ist, hat die Neutralisation deutlich vermindert. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung dürfte jedoch gering sein, da eine Impfung (anders als die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern) immer zu einer breiten Antikörperantwort führt, die gegen mehrere Stellen des S-Proteins gerichtet ist. Einzelne Mutationen können einen Impfstoff deshalb nicht unwirksam machen. © rme/aerzteblatt.de
21.08.2021
Inhalt Medizinische Versorgung Ambulante Versorgung Klinische Versorgung
Inhalt Masken/Schutzausstattung
Inhalt Sonstiges
Sie können auch lesen