CRISPR/Cas9 Mediated Knock-Out Pancreatic Cancer Cell Lines - of KRASG12D Mutated - OPUS 4
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CRISPR/Cas9 Mediated Knock-Out of KRASG12D Mutated Pancreatic Cancer Cell Lines Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med. vorgelegt von Eva Lentsch
Als Dissertation genehmigt von der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. Markus F. Neurath Gutachter: Prof. Dr. Robert Grützmann Gutachter: PD Dr. Maximilian Brunner Gutachter: Prof. Dr. Felix Rückert Gutachter: PD Dr. Benjamin Frey Tag der mündlichen Prüfung: 11. Januar 2022
Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung 1 1.1. Hintergrund und Ziele 1 1.2. Methoden 1 1.3. Ergebnisse und Beobachtungen 2 1.4. Schlussfolgerungen 2 2. Einordnung in den fachwissenschaftlichen Kontext 3 2.1. Das Pankreas – Aufbau und Funktion 3 2.2. Karzinogenese 4 2.2.1. Progressionsmodell 7 2.3. Das Pankreaskarzinom 8 2.3.1. Epidemiologie 8 2.3.2. Ätiologie und Risikofaktoren 8 2.3.3. Diagnostik 9 2.3.4. Tumorklassifikation 9 2.3.5. Therapie 11 2.4. Protoonkogene 13 2.4.1. KRAS 14 2.5. CRISPR/Cas-System 15 2.5.1. CRISPR/Cas9 16 2.6. Zielsetzung der Arbeit 17 2.7. Methoden 18 3. Publikation 19 4. Anhang 31 4.1. Literaturverzeichnis 31 4.2. Abkürzungsverzeichnis 36 4.3. Abbildungsverzeichnis 37 4.4. Tabellenverzeichnis 38 5. Danksagung 39
1. Zusammenfassung Deutscher Titel: CRISPR/Cas9 vermittelter Knock-out von KRASG12D-Mutationen in Pankreaskarzinomzellen 1.1. Hintergrund und Ziele Das Pankreaskarzinom (PaCa) ist die vierthäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Die Überlebenschancen nach Diagnosestellung sind sehr gering, was sich in der negativen 5-Jahres-Überlebensrate von nur circa 9% widerspiegelt. Es ist bekannt, dass in rund 90% der PaCa-Fälle eine Mutation im Protoonkogen KRAS nachweisbar ist. Als zentrales Element in verschiedenen Signalwegen ist KRAS in der Regulation von Zellproliferation, -differenzierung und -überleben involviert. Eine aktivierende Mutation kann zur kontinuierlichen Transmission eines Wachstums- signals und damit zur Tumorentstehung führen. Ob KRAS jedoch zur Aufrechterhaltung von Tumoren benötigt wird, ist fraglich. Mit dem CRISPR/Cas9- System, welches die Modifikation von Genen ermöglicht, wurde analysiert, ob ein Knock-out von mutiertem KRAS durchführbar ist. Weiterhin soll geklärt werden, wie sich das Ausschalten des mutierten KRAS auf das Überleben der Zellen auswirkt. 1.2. Methoden Zur Durchführung des CRISPR/Cas9 vermittelten Knock-outs und zur Überprüfung der Rolle von mutiertem KRAS im Pankreaskarzinom wurden zwei humane Zelllinien (Panc-1 und SUIT-2) und eine Zelllinie aus dem Mausmodell (TB32047) verwendet. Alle drei Zelllinien enthalten die heterozygote KRASG12D-Mutation (c.35G>A). Nach Transfektion, Puromycin Selektion und Einzelzell-Klonierung wurden Western Blots durchgeführt, um den Knock-out zu bestätigen. Zur weiteren Überprüfung des Knock- outs im Bereich von KRASG12D wurde die DNA aller Klone sequenziert. Auf Grund der Expressionsveränderungen der Signaltransduktionsproteine der veränderten TB32047 Zellen wurde die Genexpression dieser Klone mittels RNA-Sequenzierung untersucht. -1-
1.3. Ergebnisse und Beobachtungen Mit Hilfe der DNA Sequenzierung konnten Insertions- und Deletionsmutationen (Indel; variierend zwischen kleinen Indels unter 20 bp bis hin zu großen Indels über 20 bp) in der KRASG12D-Sequenz festgestellt werden. Mittels Western Blot war keine Expression von KRASG12D nachweisbar. Daher ist von erfolgreichen Knock-outs in allen drei getesteten Zelllinien auszugehen. Normales KRAS wurde dennoch von allen Klonen exprimiert. Die Untersuchung der Signaltransduktionsproteine (Erk, Akt, Stat3, AMPK, c-myc) zeigte eine heterogene Expression dieser Proteine. Panc-1 Klone zeigen eine stabile pErk Expression. Die Proteinexpression von pAkt ist bei einigen Klonen reduziert. Bei SUIT-2 konnte ein Verlust der Akt-Phosphorylierung, bei vorhandener pErk Expression, beobachtet werden. Konstante pErk- und pAkt- Level waren bei den TB32047 Klonen sichtbar. Die RNA Sequenzierung der TB32047 Klone offenbarte 417 unterschiedlich exprimierte Gene. Durch den Knock- out des mutierten KRAS kann es zu einem langsameren Wachstum kommen. Weiterhin zeigte die Zellkultur der Klone keinen Wachstumsstopp oder Apoptose. 1.4. Schlussfolgerungen Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass KRAS wahrscheinlich nicht essentiell für die Erhaltung vom Pankreaskarzinomzellen in vitro ist. Die Western Blots zeigen, dass jeder Klon sich einzeln entwickelt hat und als individuell angesehen werden sollte. Durch die RNA Sequenzierung konnten Einblicke in die veränderte Genexpression der TB32047 Klone gewonnen werden. Zwei stark herunterregulierte Gene waren Laminin B1 (Lamb1) und Solute Carrier Family 27, Member 6 (Slc27a6). Diese Herunterregulierung kann die Angiogenese, Invasion und Energieversorgung stark negativ beeinflussen und somit ein hilfreiches Werkzeug zur Bekämpfung vom PaCa sein. -2-
2. Einordnung in den fachwissenschaftlichen Kontext 2.1. Das Pankreas – Aufbau und Funktion Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine Drüse mit endo- und exokriner Funktion, welche sekundär retroperitoneal im Bauchraum liegt. Das Pankreas wiegt 70-80 Gramm, ist 13-18 cm lang und liegt auf Höhe des Lendenwirbelkörpers I-II (Aumüller et al. 2010). Zwischen Bauchdecke und Wirbelsäule liegend, wird das keilförmige Organ oben vom Magen, vorn vom Peritoneum, links von der Milz, rechts und unten vom Duodenum, sowie auf der Rückseite von der Aorta abdominalis, der Vena cava inferior, der Vena portae und der rechten Niere begrenzt (siehe Abbildung 1). Das Pankreas begrenzt kaudal die Bursa omentalis, ein Nebenraum in der Peritonealhöhle. Makroskopisch unterteilen kann man das Pankreas in Caput, Corpus und Cauda (Aumüller et al. 2010). Die arterielle Gefäßversorgung erfolgt durch Äste der Aorta. Der Truncus coeliacus gibt neben einem weiteren Ast, die Arteria splenica und die A. hepatica communis ab, die sich wiederum in A. hepatica propria und die A. gastroduodenalis aufteilt. Die A. pancreaticoduodenalis inferior, ein Ast der A. mesenterica superior, die A. splenica und die A. gastroduodenalis versorgen das Pankreas mit arteriellem Blut. Im venösen System fließt das Blut, je nach Ursprung, aus den Venae pancreaticae in die V. splenica oder in die V. mesenterica superior und von dort in die V. portae (Aumüller et al. 2010). Abbildung 1. Makroskopischer Aufbau der Bauchspeicheldrüse. Die dunkle Markierung zeigt die zu entfernenden Strukturen im Rahmen einer pyloruserhaltenden partiellen Pankreatikoduodenektomie. (Quelle: Dr. med. Maak 2017) -3-
Die Innervation der Bauchspeicheldrüse erfolgt sympathisch durch das Ganglion coeliacum und parasympathisch durch den Truncus vagalis posterior. Die Nervenfasern treten gefäßbegleitend in das Organ ein. Die sympathische Aktivierung durch Noradrenalin führt zu einer Hemmung der Insulinsekretion. Im Gegensatz dazu wird durch den Parasympathikus (Acetylcholin) die Enzym- und die Insulinsekretion gesteigert (Aumüller et al. 2010). Das Pankreas erfüllt zwei wichtige Aufgaben: als seröse Drüse produziert sie bis zu zwei Liter Verdauungssaft, in dem sich Vorstufen von Proteasen (z.B.: Trypsinogen), Glykosidasen (α-Amylase), Nukleasen (Desoxy- und Ribonuklease) und Lipasen befinden. Diese Enzyme werden über den Ductus pancreaticus, gemeinsam mit dem Ductus choledochus, über die Papilla duodeni major in den Dünndarm sezerniert. Dort werden die Vorstufen in ihre aktive Form gebracht, um wichtige Nahrungsbestandteile spalten zu können. Damit der im Magen gebildete saure Chymus neutralisiert werden kann, und um den Enzymen ein optimales Milieu zu bieten, beinhaltet der Pankreassaft HCO3—-Ionen, die den pH-Wert bei 8 halten (Lüllmann-Rauch und Paulsen 2012). Die verschiedenen endokrinen Zellen übernehmen die Aufgabe der Hormonproduktion. Die A-, B-, D- und PP-Zellen lagern sich als Langerhans-Inseln zusammen. Diese Inseln sind im ganzen Organ verteilt, am häufigsten sind sie aber im Cauda pancreatis zu finden. Von den Zellen werden Glukagon, Insulin, Somatostatin und das Pankreatische Polypeptid gebildet (Aumüller et al. 2010, Lüllmann-Rauch und Paulsen 2012). 2.2. Karzinogenese Um die Komplexität neoplastischer Erkrankungen, insb. bösartiger Neubildungen, besser zu verstehen, sollte die Entstehung dieser genauer betrachtet werden. Hanahan und Weinberg beschreiben sechs wesentliche Eigenschaften und neue Besonderheiten einer entarteten Zelle (siehe Abbildung 2). -4-
Aufrechterhaltung der Umgehung von wachstums- Wachstumssignale hemmenden Signalen Umgestaltung des zellulären Abwenden immunogener Energiehaushalts Destruktion Ermöglichung der Apoptoseresistenz replikativen Unsterblichkeit Genominstabilität& - tumorfördernde mutation Inflammation Induktion der Aktivierung der Angiogenese Invasion und Metastasierung Abbildung 2. Grundlagen, fundamentale Eigenschaften und neu entstehende Besonderheiten von Krebszellen. (Quelle: in Anlehnung an Hanahan und Weinberg 2011) 1. Aufrechterhaltung der proliferativen Signalübertragung Normalerweise kontrolliert das Gewebe sorgfältig die Produktion und Freisetzung von Wachstumssignalen. Dadurch entsteht eine Homöostase der Zellzahl, die die Erhaltung der Gewebearchitektur ermöglicht. Durch Defekte in den negativen Rückkopplungsmechanismen kann eine chronische Proliferation entstehen und Krebszellen können durch diese Deregulierung unabhängig von den Wachstumsfaktoren agieren. 2. Umgehung von wachstumshemmenden Signalen Entartete Zellen müssen wachstumshemmende Faktoren umgehen können. Dazu gehören beispielsweise Tumorsupressorgene, wie RB und TP53. Diese fungieren ursprünglich als zentrale Elemente, die regeln, ob Zellen sich vermehren, Seneszenz aktivieren oder in Apoptose gehen sollen. 3. Apoptoseresistenz Um die Apoptose zu umgehen, entwickeln Tumorzellen eine Vielzahl von Strategien. Häufig ist ein Verlust der TP53-Tumorsuppressorfunktion zu finden. Andererseits können antiapoptotische Regulatoren (Bcl-2) oder Überlebenssignale (Igf1/2) exprimiert oder erhöht und proapoptotische Faktoren (Bax, Bim) herunterreguliert werden. -5-
4. Ermöglichung der replikativen Unsterblichkeit Die Unsterblichkeit der entarteten Zellen kann auf verlängerte Telomere der DNA zurückgeführt werden. Durch die stetige Verlängerung der Telomere kann die Aktivierung der Seneszenz oder Apoptose vermieden werden. Oftmals wird dies durch die gesteigerte Expression der Telomerase oder alternativ über eine rekombinationsbasierte Aufrechterhaltung der Telomere erreicht. 5. Induktion der Angiogenese Tumore benötigen, wie normales Gewebe, Nährstoffe und Sauerstoff, um zu überleben. Darüber hinaus müssen Kohlendioxid und Stoffwechselabfälle abtransportiert werden. Um dies zu ermöglichen, kann ein „angiogener Schalter“ aktiviert werden, welcher dazu führt, dass neue Gefäße wachsen. Diese können dann das fortschreitende, neoplastische Wachstum unterstützen. 6. Aktivierung der Invasion und Metastasierung Veränderungen in der Form von Krebszellen und in ihrer Bindung an andere Zellen und der extrazellulären Matrix, z.B. durch den Verlust von E-Cadherin, führen zur Invasion und Metastasierung dieser entarteten Zellen. Grundlagen dieser sechs Eigenschaften sind Genominstabilität und Inflammation, welche die Entstehung der o.g. Fähigkeiten einer Tumorzelle begünstigen. Zusätzlich dazu sollten zwei weitere Merkmale, die Fähigkeit zur Neuprogrammierung des Energiestoffwechsels und das Abwenden immunogener Destruktion, beachtet werden. Durch die Möglichkeit der Umprogrammierung des Glukosestoffwechsels auf die Glykolyse kann beispielsweise die Zellproliferation weiterhin stattfinden. Die Zwischenprodukte der Glykolyse werden in verschiedene Biosynthesewege (z.B.: Aminosäureproduktion) eingespeist. Dies wiederum führt zur Synthese von Makromolekülen und Zellorganellen, welche für den Zusammenbau neuer Zellen erforderlich sind (Hanahan und Weinberg 2011). Besitzt eine Zelle einige oder alle der genannten Merkmale, besteht die Möglichkeit der Entartung. -6-
2.2.1. Progressionsmodell Die Zellen der Bauchspeicheldrüse durchlaufen eine Progression von normalem Gangepithel über Vorläuferläsionen bis hin zum Karzinom. Intraepitheliale Neoplasien (PanIN) sind ein Großteil der Vorläufer für infiltrierende Adenokarzinome der Bauchspeicheldrüse. Eingeteilt werden die PanINs basierend auf dem morphologischen Grad der Dysplasie – PanIN-1: geringgradig, PanIN-2: moderat, PanIN-3: hochgradig (Wood und Hruban 2014). Pankreasgangläsionen mit diskreten zytologischen Atypien, wie säulenförmiges Epithel, können eine aktivierende Mutation im KRAS und eine erhöhte Expression von Her-2/neu aufweisen. Im weiteren Verlauf erfolgt eine Inaktivierung des p16-Tumorsuppressorgens. Der Zellaufbau wird zunehmend ungeordneter und es entstehen vermehrt nukläre Atypien. Im letzten PanIN-Stadium tritt ein Verlust der Tumorsuppressorgene p53, DPC4/SMAD und BRCA2 auf (Hruban et al. 2000, siehe Abbildung 3). Normales PanIN-1: PanIN-2: PanIN-3: Duktales Epithel Her-2/neu p16 p53, DPC4/SMAD, Adenokarzinom KRAS BRCA2 Abbildung 3. Progressionsmodell für das Pankreaskarzinom. Die Überexpression von Her- 2/neu und eine aktivierende KRAS-Mutation treten im PanIN-1-Stadium auf, im Verlauf erfolgt eine Inaktivierung der p16- (PanIN-2) und p53-, DPC4/SMAD- und BRCA2- Tumorsuppressorgene (PanIN-3). (Quelle: in Anlehnung an Hezel et al. 2006 und Hruban et al. 2000) Ein geringer Anteil der duktalen Adenokarzinome des Pankreas entstehen hingegen aus zystischen Vorläufern, wie der intraduktalen papillären muzinösen Neoplasie und der muzinösen zystischen Neoplasien (Wood und Hruban 2014). -7-
2.3. Das Pankreaskarzinom Durch maligne Entartung der Gangzellen des exokrinen Pankreas entstehen Adenokarzinome, welche über 95% der Pankreaskarzinome ausmachen. Daneben gibt es auch zystische, azinäre oder endokrine Tumore des Pankreas (Leilinienprogramm 2013). Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) soll Hauptgegenstand dieser Arbeit sein. Die Begrifflichkeit ‚Pankreaskarzinom‘ soll hierbei insbesondere für PDAC stehen. 2.3.1. Epidemiologie In Deutschland erkranken rund 18.400 Menschen jährlich an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese Erkrankung tritt im höheren Lebensalter auf, wie man am mittleren Erkrankungsalter erkennen kann. Bei Männern wird das Karzinom durchschnittlich mit 72 Jahren und bei Frauen mit 76 Jahren diagnostiziert. Bei dem männlichen Geschlecht liegt die Inzidenz auf dem 10. Platz der Krebs- neuerkrankungen, beim weiblichen Geschlecht auf dem 6. Platz, wobei der Bauspeicheldrüsenkrebs die vierte Stelle aller Krebssterbefälle einnimmt (Zentrum für Krebsregisterdaten 2016a). Die Mortalität entspricht annähernd der der Inzidenz. Auch im Hinblick auf die 5-Jahres-Überlebensrate, welche beim Pankreastumor bei 9% liegt, wird deutlich, dass die Überlebenschance nach Feststellung der Krankheit minimal ist (Zentrum für Krebsregisterdaten 2016b). 2.3.2. Ätiologie und Risikofaktoren Die Entstehung des Bauchspeicheldrüsenkrebses ist noch nicht hinreichend geklärt und bedarf weiterer Erforschung. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die sich mit der Zeit als wesentlich herausgestellt haben. Tabakkonsum, Adipositas und exzessiver Alkoholismus stellen lebensartassoziierte Faktoren dar (Larsson et al. 2005, Talamini et al. 1999a). Daneben können auch andere Erkrankungen, wie Diabetes Mellitus Typ II oder chronische Pankreatitis, die Entstehung eines solchen Tumors beeinflussen (Huxley et al. 2005, Talamini et al. 1999b). Hereditäre Syndrome, wie das Peutz-Jeghers-Syndrom, die hereditäre Pankreatitis, das familiäre atypische multiple Muttermal- und Melanomsyndrom, das familiäre Mamma- und Ovarialkarzinom aber auch das hereditäre nichtpolypöse kolorektale Karzinom oder die familiäre adenomatöse Polyposis können eine Rolle in der Bildung eines Pankreaskarzinoms spielen (Giardiello et al. 2000, Howes et al. 2004, Vasen et al. 2000, Friedenson 2005, Lilley und Gilchrist 2004, Giardiello et al. 1993). -8-
2.3.3. Diagonstik Das Stellen der Diagnose ‚Pankreaskarzinom’ im Frühstadium ist schwierig, da entsprechende Frühsymptome fehlen. Auch in späteren Stadien gibt es keine eindeutigen Hinweise. Eine B-Symptomatik, also Fieber über 38°C, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust, kann Anhalt für ein Tumorgeschehen sein. Symptome, wie neu aufgetretene gürtelförmige Rückenschmerzen, Appetitverlust, ein schmerzloser Ikterus, sowie unspezifische Oberbauchschmerzen mit Gewichtsverlust, können in Richtung des Vorhandenseins eines Tumors im Bereich des Pankreas zeigen (Herold 2017). Verschließt der Tumor den Ductus choledochus, kann das Courvoisier-Zeichen (tastbare prallelastische Gallenblase ohne Schmerzreiz mit sichtbarem Ikterus) positiv ausfallen. Auch seltene Symptome, wie eine pathologische Glukosetoleranz, ein neu aufgetretener Diabetes mellitus oder eine erhöhte Thromboseneigung können auftreten (Herold 2017). Neben der Anamnese spielt die körperliche Untersuchung eine wesentliche Rolle in der Diagnostik. Gibt es dort Hinweise auf ein Pankreaskarzinom, sollten weitere bildgebende Untersuchungen vorgenommen werden. Die Sonografie und die Endosonografie sind Mittel der ersten Wahl (Leilinienprogramm 2013). Daneben sollten auch laborchemische Parameter (Lipase, alkalische Phosphatase, ɣGT und Bilirubin) und Tumormarker, wie das Carbohydrate-Antigen 19-9 oder das Carcinoembryonale Antigen, präoperativ bestimmt werden (Bruch und Trentz 2008, Nazli et al. 2000). Sie dienen auch im späteren Verlauf als Kontrolle (Distler et al. 2013, Herold 2017). Zur weiteren Abklärung oder bei einem starken Verdacht, stehen neben CT und MRT auch MRCP oder ERCP zur Verfügung. Bei unklarem Status, eingeschränkter Resektabilität oder einer palliativen Situation kann eine Biopsie durchgeführt werden. 2.3.4. Tumorklassifikation Um maligne Tumore, wie das Pankreaskarzinom, in der Medizin präzise einzuteilen, wird die TNM-Klassifikation verwendet. Das TNM-System vereint die Ausdehnung des Primärtumors (T), das Fehlen oder Vorhandensein von regionären Lymphknotenmetastasen (N) und das Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen (siehe Tabelle 1). Die TNM-Klassifikation kann zu unterschiedlichen Zeiten während der Behandlung des Patienten ermittelt werden. Prätherapeutisch, also nach klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren, wird die cTNM- Klassifikation verwendet. -9-
Im Gegensatz dazu wird posttherapeutisch, nach Operation, die histopathologische pTNM-Klassifikation verwendet (Bruch und Trentz 2008). T Primärtumor TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden T0 Kein Anhalt auf Primärtumor Tis Carcinoma in situ T1 Tumor begrenzt auf Pankreas, maximal 2 cm oder weniger im Durchmesser T2 Tumor begrenzt auf Pankreas, 2 cm bis 4 cm im Durchmesser T3 Tumor breitet sich jenseits des Pankreas aus, mindestens 4 cm im Durchmesser T4 Tumor infiltriert Truncus coeliacus, A. hepatica communis oder A. meseterica superior N Regionäre Lymphknoten NX Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden N0 Keine regionären Lymphknotenmetastasen N1 Metastasen in 1 – 3 regionären Lymphknoten N2 Metastasen in ≥ 4 regionären Lymphknoten M Fernmetastasen M0 Keine Fernmetastasen M1 Fernmetastasen vorhanden Tabelle 1. Aktuelle TNM-Klassifikation des Pankreaskarzinoms (modifiziert nach Cong et al. 2018). Diese drei Aspekte werden zu vier Stadien gruppiert anhand derer man adäquate therapeutische Entscheidungen aber auch prognostische Aussagen treffen kann (siehe Tabelle 2). Am weitesten verbreitet ist die Einteilung nach der Union for International Cancer Control zusammen mit dem American Joint Comittee on Cancer. - 10 -
T N M IA T1 N0 M0 IB T2 N0 M0 IIA T3 N0 M0 IIB T1-T3 N1 M0 III T4 jedes N M0 IV jedes T jedes N M1 Tabelle 2. Stadieneinteilung des Pankreaskarzinoms anhand der TNM-Klassifikation (modifiziert nach Cong et al. 2018). Mittels Grading kann ein Tumor nach seiner Malignität eingeteilt werden. Anhand morphologischer Kriterien wird zwischen vier Stufen, von hochdifferenziert (G1) bis undifferenziert (G4), unterschieden (Bruch und Trentz 2008). Falls eine operative Entfernung des Tumors durchgeführt wird, beurteilt die Residualtumorklassifikation (R-Klassifikation) den Resektionsrand nach Fehlen oder Vorhandensein eines Resttumors (siehe Tabelle 3). R-Status Residualtumor RX Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden R0 Kein Residualtumor R1 Mikroskopischer Residualtumor R2 Makroskopischer Residualtumor Tabelle 3. Residualtumorklassifikation. 2.3.5. Therapie Um Therapieentscheidungen treffen zu können, wird das Pankreaskarzinom anhand klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren in drei – vier Kategorien (resektabel, borderline, lokal- oder fernmetastasiert) eingeteilt (siehe Abbildung 4). Da aktuell allein die Resektion des Pankreas potentiell kurativ ist, sollten resektable Tumore operiert werden. Befindet sich das Karzinom im Kopf der Bauchspeicheldrüse, besteht die Möglichkeit einer Kausch-Whipple-Operation oder einer pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion (Distler und Grützmann 2012, Lin et al. 2005). Basis beider operativer Verfahren ist die En-bloc-Entfernung des tumortragenden Anteils des Pankreas. Die klassische Whipple-Operation beinhaltet außerdem die Resektion der unteren 2/3 des Magens, des Duodenums inklusive der - 11 -
Gallenblase und der distalen Gallenwege und der proximalen Anteile des Jejunums (Bruch und Trentz 2008, Henne-Bruns 2012). Im Gegensatz dazu bleiben bei der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion (PPPD) der Magen, der Pylorus und die oberen 2 – 4 cm des Duodenums erhalten (siehe Abbildung 1). Die Wiederherstellung des Abflusses der Pankreas- und Gallensäfte kann beispielsweise durch eine Pankreatikojejunostomie und eine biliodigestive Anastomose gewährleistet werden. Bei der Whipple-OP sollte zusätzlich z.B. eine Billroth-II- Rekonstruktion erfolgen (Bruch und Trentz 2008, Henne-Bruns 2012). Eine subtotale Pankreaslinksresektion oder eine totale Duodenopankreatektomie können beim Pankreaskorpuskarzinom angewendet werden. Ist die Lokalisation im Pankreasschwanz, wird eine Linksresektion, ggf. mit Splenektomie, durchgeführt (Leitlinienprogramm 2013). Zusätzlich erfolgt bei allen Verfahren eine Lymphknotendissektion. Ziel der Operationsverfahren sollte eine R0-Resektion sein, da ein R1- oder R2-Status mit schlechterem Überleben assoziiert ist (Brunner et al. 2019). Nach der operativen Entfernung des Karzinoms wird leitliniengerecht eine adjuvante Chemotherapie empfohlen. Je nach Zustand des Patienten kann entweder eine Kombinationschemotherapie (z.B.: 5-Fluouracil mit Leucovorin, Irinotecan und Oxaliplatin als FOLFIRINOX-Schema), Gemcitabin und/oder Capecitabin, eine Vorstufe von 5-Fluouracil, für mindestens sechs Monate angewendet werden (Oettle et al. 2007, Liao et al. 2013, Brunner et al. 2019). Wird der Tumor als borderline eingestuft, sollte zuerst eine Biopsie durchgeführt werden. Anschließend kann ggf. eine neoadjuvante (Radio-)Chemotherapie von Vorteil sein, da durch ein down-staging des Tumors eine verbesserte Resektabilität erzielt werden kann. Falls eine operative Exploration die Möglichkeit einer Resektion zeigt, kann das Karzinom entfernt werden. Auch hier folgt eine adjuvante Chemotherapie mit den oben genannten Substanzen (Brunner et al. 2019). Ist der Primärtumor lokal metastasiert oder liegen Fernmetastasen vor, sollte ebenfalls eine Biopsie durchgeführt werden. Anhand des Gesundheitszustands des Patienten wird das weitere Therapieregime bestimmt. Die Primärbehandlung bei Patienten mit ECOG 0 – 1 (Eastern Cooperative Oncology Group) wird, je nach grundliegender Erkrankung, chemotherapeutisch mit FOLFIRINOX oder anderen Kombinationen (z.B.: nab-Paclitaxel oder Capecitabin) mit Gemcitabin durchgeführt (Klaiber et al. 2018, Sultana et al. 2007, Conroy et al. 2011). Sollte der ECOG-Status höher sein, empfiehlt man Gemcitabin als Monotherapie. Nach dem ersten Behandlungszyklus sollte ein Restaging erfolgen, um die Wirkung beurteilen zu - 12 -
können (Brunner et al. 2019). Schlägt diese Therapie nicht an oder kommt es zu einem Progress der Grunderkrankung, sollte der Patient sekundär mit einem anderen Chemotherapeutikum behandelt werden. Bei Patienten, die nicht mehr operativ oder mittels Chemotherapie behandelt werden können, sollte eine palliative Versorgung angestrebt werden. Dies umfasst auch die Behandlung von Komplikationen. Die häufig auftretende Gallengangsobstruktion kann beispielsweise mittels Stent versorgt werden. Abbildung 4. Grobe Übersicht über den Behandlungsalgorithmus für Patienten mit Adenokarzinom des Pankreas. (Quelle: Pelzer und Riess, 2015) 2.4. Protoonkogene Protoonkogene kommen ubiquitär im menschlichen Organismus vor. Sie dienen der Kontrolle und Steuerung von Wachstum, Teilung und Differenzierung der Zelle (Horn et al. 2012). Beispiele für Protoonkogene sind Wachstumsfaktoren und deren Rezeptoren, G-Proteine und Transkriptionsfaktoren. Solche Gene sind Teil eines Signaltransduktionweges, bei dem durch Bindung eines Wachstumsfaktors an einen extrazellulären Rezeptor ein Signal intrazellulär und spezifisch in den Zellkern geleitet wird. Dort wird mittels Transkriptionsfaktoren die Transkription zellteilungsspezifischer Gene aktiviert (Rassow et al. 2012). Findet nun eine somatische Mutation (z.B.: Amplifikation, Deletions-, Punkt-, Insertionsmutation oder Translokation) statt, kann das entweder zum Funktionsverlust dieses Gens und damit zur Apoptose oder durch Aktivierung zum Onkogen führen. Durch diese Aktivierung erhält die Zelle ein Funktionsgewinn, der mit einem Kontrollverlust einhergeht. Es - 13 -
findet eine übermäßige Expression statt. Die Zelle kann dadurch in der Lage sein, sich unkontrolliert zu vermehren und zu teilen, was zur Tumorbildung beiträgt (Horn et al. 2012, Rassow et al. 2012, Heinrich et al. 2014). 2.4.1. KRAS Das KRAS ist ein Protoonkogen der RAS-Familie, welches zuerst im Kirsten rat sarcoma virus entdeckt und identifiziert wurde. Es gehört zur Gruppe der G-Proteine. Im Gegensatz zu den meisten heterotrimeren G-Proteinen liegt KRAS monomer vor. Aktiviertes KRAS ist mit GTP beladen und kann Zielproteine und auch Signaltransduktionsprozesse aktivieren. Gegenteilig sind mit GDP-beladene KRAS- Proteine inaktiv. Durch Hilfsfaktoren, wie dem Guaninnukleotid-Austauschfaktor kann GDP durch GTP ausgetauscht werden. Das Protoonkogen ist mittels Lipidanker an dessen C-Terminus am inneren Blatt der Zellmembran befestigt (Rassow et al. 2012, Hunter et al. 2015). Durch verschiedene nachgeschaltete Effektoren, wie z.B. Raf/Mek/Erk, PI3K/PDPK1/Akt, RalGDS/p38MAPK, Rac, Rho und NF1, kann KRAS eine Signalübertragung ermöglichen (Eser et al. 2014, siehe Abbildung 5). Abbildung 5. Vereinfachte Darstellung des Ras Signalweges. (Quelle: in Anlehnung an Hezel et al. 2006) Die Funktion von KRAS liegt in der Kontrolle der Zellproliferation und – differenzierung. Eine Punktmutation am Codon 12 (von GGT zu GAT; GTT oder CGT) kann zu einer Inaktivierung der GTPase-Aktivität führen. Daneben kann es auch zu Mutationen im Codon 13 oder 61 kommen. Durch die Mutation kommt es zur Signalgebung und zur ständigen Weiterleitung nicht vorhandener Wachstumsreize (Rassow et al. 2012, Hezel et al. 2006). Die aktivierende KRAS-Mutation greift zur Übertragung von Signalen auf drei wesentliche Effektoren zurück: Raf, PI3K und RalGDS. Die Raf-Kinase aktiviert durch eine Reihe von Phosphorylierungen die MAPK/Erk-Kinase, welche zur Proliferation anregen kann. Durch den PI3K- - 14 -
Signalweg und dessen nachgeschaltete Effektoren (z.B.: Akt), kann das Überleben, die Größe und die Proliferation von Zellen beeinflusst werden. Aktiviertes RAL fördert die RAS-induzierte zelluläre Transformation (Hezel et al. 2006). 2.5. CRISPR/Cas-System Schon im Jahr 1987 wurde von Wissenschaftlern der Osaka Universität eine unbekannte Sequenz im Genom von Escherischia coli (E. coli) mit kurzen sich wiederholenden Nukleotidsequenzen und angrenzenden einzigartigen Segmenten beschrieben. Als in den letzten Jahren vermehrt das whole-genome sequencing populär wurde, fand man CRISPR (clustered regularly interspaced short palindromic repeat)-Sequenzen und CRISPR-assoziierte (Cas) Gene in verschiedensten Bakterien und Archaeen (Charpentier und Doudna 2013). Die Entdeckung, dass diese kurzen auffälligen Sequenzen der DNA von Viren oder Plasmiden ähneln, ließ vermuten, dass es sich hierbei um ein adaptives Immunsystem der Bakterien handelt, welches eine spezifische Abwehr gegen Angreifer bietet (Mojica et al. 2005). CRISPR-Genloci umfassen ein CRISPR-Array mit identischen Wiederholungen und eingelagerten Spacern, welche die CRISPR-RNA (crRNA) Komponenten kodieren. Zudem gibt es ein Cas-Operon mit Genen, welches die Cas-Proteinkomponenten verschlüsselt (Doudna und Charpentier 2014). Die crRNA bildet, je nach Typ, mit einem oder mehreren Cas-Proteinen einen Komplex, um in die Virusproliferation eingreifen zu können. Man vermutet, dass dieses adaptive Immunsystem dreiphasig abläuft. In der ersten Phase findet die Insertion einer kurzen Angreifer-DNA-Sequenz in den CRISPR-Komplex statt, diese dient dann als Spacer. Danach erfolgt die Transkription einer Präkursor-crRNA (prä-crRNA), welche durch Reifung zu einer individuellen crRNA wird. Die reife crRNA besteht dann aus einem Repeat- und einem Spacer-Anteil. Der Spacer dient der Erkennung der fremden DNA. Zuletzt kann durch Komplementarität der crRNA zur Angreifer-DNA eine Spaltung dieser fremden DNA durch die Cas-Proteine stattfinden (Doudna und Charpentier 2014, van der Oost et al. 2014). Die Tätigkeit vieler CRISPR-Systeme beruht auf dem Vorhandensein von einem sequenzspezifischen protospacer adjacent motif (PAM), welches in der Nähe der Ziel-crRNA Sequenz der eingedrungenen DNA liegt (Doudna und Charpentier 2014). Basierend auf den unterschiedlichen Komponenten und der Art der Funktion kann man das CRISPR/Cas-System in drei große Gruppen aufteilen. Typ I und III des CRISPR/Cas-Systems enthalten mehrere Cas-Proteine, die Komplexe mit der entsprechenden crRNA bilden (CASCADE-Komplex für Typ I - 15 -
und Cmr- oder Csm-RAMP-Komplex für Typ III), um die Erkennung und Zerstörung der Ziel-DNA zu erleichtern. Bei den beiden Typen wird außerdem das prä-crRNA- Transkript durch CRISPR-assoziierte Ribonukleasen gespalten, wodurch mehrere kurze crRNA freigesetzt werden. Diese crRNA-Intermediate werden bei CRISPR Typ III zusätzlich durch RNasen am 3‘-Ende weiter prozessiert, um das voll ausgereifte Transkript zu erzeugen. Im Gegensatz dazu weist Typ II eine deutlich reduzierte Anzahl an Cas-Proteinen auf. Es erfolgt eine Hybridisierung der transaktivierenden CRISPR-RNA (tracrRNA) mit der crRNA zu einem tracrRNA:prä-crRNA-Duplex. Dieser Duplex wird von RNase III und anderen Nukleasen zur reifen crRNA prozessiert. Zusammen mit Cas9 wird ein Komplex gebildet, der die DNA abbauen kann (Hsu et al. 2014). 2.5.1. CRISPR/Cas9 Das CRISPR-assoziierte Protein 9 (Cas9) wird am häufigsten unter den Cas- Proteinen für genomische Veränderungen verwendet. Bei Cas9 handelt es sich um eine RNA-gesteuerte Endonuklease. Diese ist Teil des CRISPR-Systems vom Typ II. Es gibt eine große Vielfalt von Cas9 in verschiedenen bakteriellen CRISPR- Systemen. Die Größe der Cas9-Nukleasen reicht von etwa 900 bis 1.600 Aminosäuren (Hsu et al. 2014). Die am häufigsten für das Genom-Engineering verwendete Nuklease ist vom Streptococcus pyogenes (Wang et al. 2016). Cas9 setzt sich aus dem Nuklease(NUC)-Teil und dem α-helikalen Erkennungs(REC)-Teil zusammen. Der NUC-Bereich umfasst die HNH-Nukleasedomäne, die den Ziel-DNA- Strang spaltet, die RuvC-ähnliche Nukleasedomäne, die den Nicht-Ziel-Strang spaltet, eine PAM-interagierende Domäne, die mit der PAM-Region der Angreifer- DNA interagiert und zur Zielspezifität von Cas9 beiträgt, und eine Wedge-Domäne, die wichtig für die orthogonale Erkennung der crRNA ist. Der REC-Bereich enthält die Regionen, die zur Erkennung von crRNA:Angreifer-DNA-Duplexen benötigt werden (Wang et al. 2016). Die Cas9-vermittelte Spaltung der Angreifer-DNA wird durch eine Zusammenarbeit von zwei RNAs gesteuert. Es gibt einerseits die crRNA, die die fremde DNA durch eine Watson-Crick-Basenpaarungsregion von etwa 20 Basenpaaren erkennt. Andererseits wird die tracrRNA gebraucht, die mit der crRNA hybridisiert und entscheidend für die crRNA-Prozessierung und die Cas9-Bindung ist (Hsu et al. 2014). Um dieses System zu vereinfachen, kann die crRNA:tracrRNA- Verbindung in eine modifizierbare, chimäre Single-Guide-RNA (sgRNA) vereinigt werden (Jinek et al. 2012). Der Cas9-sgRNA-Komplex ist in der Lage an jede Stelle - 16 -
der DNA zu binden, die eine Basenpaarung mit der sgRNA eingehen kann und an eine PAM-Sequenz angrenzt. Dadurch entsteht ein leicht programmierbares System zur Bearbeitung von Genen. Die Bindung der Einheit an der Ziel-DNA induziert Doppelstrangbrüche, die die DNA-Reparatur beispielsweise durch nichthomologes Endjoining (NHEJ) oder Homologie-gesteuerte Reparatur auslöst. NHEJ verursacht Insertions- und/oder Deletionsmutationen an der Doppelstrangbruchstelle und kann somit zum Kock-out von Genen führen. Durch Anpassen der sgRNA, damit diese sich mit der DNA-Sequenz von Interesse paart, kann das CRISPR-System die Basis eines Werkzeugs zur Veränderung des Genoms bilden (Wang et al. 2016). 2.6. Zielsetzung der Arbeit Das Pankreaskarzinom ist aktuell Objekt der Forschung. Durch die fehlende Frühsymptomatik, die fast unbekannte Ätiologie, die komplexe Therapie und die schlechte 5-Jahres-Überlebensrate, muss man sich dieser Thematik widmen. Wie wir nach derzeitigem Forschungsstand wissen, findet in circa 90% der Pankreaskarzinome eine Aktivierung des Protoonkogens KRAS statt. Dies führt zur Proliferationssteigerung und damit zum unkontrollierten Wachstum des Gewebes. Mithilfe der neuen CRISPR/Cas-Methode, die es uns ermöglicht, in das vorhandene Genom einzugreifen, wollten wir versuchen, ob dies prinzipiell in Zelllinien des Pankreaskarzinoms möglich ist. Dadurch stellen sich folgende Fragen: - Funktioniert ein CRISPR/Cas9-vermittelter Knock-out von KRAS-Mutationen in Pankreaszelllinien? - Wie verhalten sich die behandelten Zelllinien (Klone) im Vergleich zum Wildtyp? - In wie weit differenzieren sich Proteine der Klone von dem des Wildtyps? - 17 -
2.7. Methoden Um die Zielsetzung der Arbeit praktisch umsetzen zu können, wurden in KRASG12D heterozygote Zelllinien verwendet. Durch Nutzung von heterozygoten Zelllinien ist es möglich, dass das mutierte KRAS mittels der CRISPR/Cas9 Methode ausgeschaltet wird und sich durch einen loss of function/ expression auszeichnet. Das Wildtyp (WT) KRAS bleibt hier erhalten und kann das Protein exprimieren. Neben den im Paper veröffentlichten Methoden kommt es auf einen genauen Ablauf der Transfektion an (siehe Tabelle 4). Die zu verwendenden Zelllinien werden am ersten Tag mit einer Konzentration von 2,5x105 Zellen/Well ausplattiert. Die Inkubationszeit beträgt 24 Stunden unter Kulturbedingungen. Am Tag danach findet die Transfektion mittels Lipofectamine 3000 statt. Hierbei entstehen durch das kationische Lipid, das die anionische Nukleinsäure komplexiert, Liposomen, die durch ihre Lipophilie und ihre Ladung durch die Phospholipid-Doppelschicht der Zellmembran nach intrazellulär gelangen. Das Lipofectamine 3000 wird nach Herstelleranleitung vorbereitet und die Plasmid-DNA hinzugefügt. Nach einer Inkubationszeit von 10 – 15 Minuten bei Raumtemperatur gibt man den DNA-Lipid- Komplex zu den ausplattierten Zellen. Am Tag nach der Transfektion erfolgt ein Mediumwechsel. Da das Plasmid durch den Vektor eine Puromycin-Resistenz besitzt, wird Puromycin (Konzentration: 5ng/l) als Selektionsdruck verwendet. Um die Überlebenschance der Zellen mit Plasmid zu erhöhen, wird außerdem Maus Epidermaler Wachstumsfaktor (mEGF) hinzugefügt. Nach zwei Tagen Ruhe steht ein erneuter Mediumwechsel, inkl. Gabe von mEGF, an. An Tag 8 werden die erfolgreich transfizierten Zellen vereinzelt. Die Einzelzellklone werden über einen längeren Zeitraum hochgezogen und dann mittels Protein- und DNA-Analyse verifiziert. Zeitpunkt Aufgabe Tag 1 Ausplattieren der Zelllinien Tag 2 Transfektion mittels Lipofectamine 3000 Tag 3 Selektion mittels Puromycin, Gabe von mEGF Tag 4 Ruhe Tag 5 Ruhe Tag 6 Mediumwechsel mit Gabe von mEGF, Weglassen von Puromycin Tag 7 Ruhe Tag 8 Ausplattieren der Klone (1 Zelle/Well) Tabelle 4. Zeitlicher Ablauf der Transfektion. - 18 -
3. Publikation Titel: CRISPR/Cas9 mediated knock-out of KRASG12D mutated pancreatic cancer cell lines Authors: Eva Lentsch, Lifei Li, Susanne Pfeffer, Arif B. Ekici, Leila Taher, Christian Pilarsky, Robert Grützmann Published: 14. November 2019 Journal: International Journal of Molecular Sciences DOI: 10.3390/ijms20225706 - 19 -
International Journal of Molecular Sciences Article CRISPR/Cas9-Mediated Knock-Out of KrasG12D Mutated Pancreatic Cancer Cell Lines Eva Lentsch 1 , Lifei Li 2 , Susanne Pfeffer 1 , Arif B. Ekici 3 , Leila Taher 2 , Christian Pilarsky 1, * and Robert Grützmann 1, * 1 Department of Surgery, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) and Universitätsklinikum Erlangen, 91054 Erlangen, Germany; eva.pilarsky@googlemail.com (E.L.); susanne.pfeffer@uk-erlangen.de (S.P.) 2 Division of Bioinformatics, Department of Biology, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), 91054 Erlangen, Germany; lilifeifiona@hotmail.com (L.L.); leila.taher@fau.de (L.T.) 3 Institute of Human Genetics, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) and Universitätsklinikum Erlangen, 91054 Erlangen, Germany; arif.ekici@uk-erlangen.de * Correspondence: christian.pilarsky@uk-erlangen.de (C.P.); robert.gruetzmann@uk-erlangen.de (R.G.) Received: 5 September 2019; Accepted: 9 November 2019; Published: 14 November 2019 Abstract: In 90% of pancreatic ductal adenocarcinoma cases, genetic alteration of the proto-oncogene Kras has occurred, leading to uncontrolled proliferation of cancerous cells. Targeting Kras has proven to be difficult and the battle against pancreatic cancer is ongoing. A promising approach to combat cancer was the discovery of the clustered regularly interspaced short palindromic repeat (CRISPR)/CRISPR-associated (Cas) system, which can be used to genetically modify cells. To assess the potential of a CRISPR/CRISPR-associated protein 9 (Cas9) method to eliminate Kras mutations in cells, we aimed to knock-out the c.35G>A (p.G12D) Kras mutation. Therefore, three cell lines with a heterozygous Kras mutation (the human cell lines SUIT-2 and Panc-1 and the cell line TB32047 from a KPC mouse model) were used. After transfection, puromycin selection and single-cell cloning, proteins from two negative controls and five to seven clones were isolated to verify the knock-out and to analyze changes in key signal transduction proteins. Western blots showed a specific knock-out in the KrasG12D protein, but wildtype Kras was expressed by all of the cells. Signal transduction analysis (for Erk, Akt, Stat3, AMPKα, and c-myc) revealed expression levels similar to the wildtype. The results described herein indicate that knocking-out the KrasG12D mutation by CRISPR/Cas9 is possible. Additionally, under regular growth conditions, the knock-out clones resembled wildtype cells. Keywords: CRISPR/Cas9 system; G12D; Kras; Suit-2; Panc-1; TB32047 1. Introduction Pancreatic cancer (PaCa) is the fourth leading cause of all cancer death in the United States of America and Germany. Smoking, chronic pancreatitis, heavy alcohol consumption or genetic predispositions, such as Lynch syndrome, are only a small variety of risk factors. Common symptoms, including weight loss, abdominal or back pain, mean that identification during the early stages can be difficult. With its disastrous five-year survival rate of about 8%, the chances of survival after diagnosis are remote. Besides chemotherapy or radiation therapy as therapeutic options to alleviate pain or extend survival, the only potentially curative prospect remains resection [1–4]. Therefore, a better understanding of the functions of the tumor is fundamental to develop new treatment strategies and identify new therapeutic targets. Int. J. Mol. Sci. 2019, 20, 5706; doi:10.3390/ijms20225706 www.mdpi.com/journal/ijms
Int. J. Mol. Sci. 2019, 20, 5706 2 of 11 In about 90% of PaCa cases, a Kras mutation is detectable [5]. Kras is a proto-oncogene first Int. J. Mol. Sci. 2019, 20, x 2 of 11 discovered and identified in Kirsten rat sarcoma virus. It is part of the G-protein family. In contrast to most heterotrimeric G proteins, Kras is monomeric. As a central element in multiple signaling to most heterotrimeric G proteins, Kras is monomeric. As a central element in multiple signaling pathways, it is involved in the regulation of cell proliferation, differentiation, and survival. A point pathways, it is involved in the regulation of cell proliferation, differentiation, and survival. A point mutation mutationininthe theprotein proteinleads leadstotoimpairment impairment of of guanosine triphosphate(GTP)ase guanosine triphosphate (GTP)aseactivity activityand andthus thus continuous continuous transmission transmission of non-existent growthgrowth of non-existent signals [6]. Activated signals [6]. mutations Activated inmutations the proto-oncogene in the Kras are a hallmark of PaCa. Its activity leads to a major role in proto-oncogene Kras are a hallmark of PaCa. Its activity leads to a major role in PaCa PaCa initiation but itsinitiation importance butin maintaining its importance the in tumor is uncertain maintaining [7–9]. is uncertain [7–9]. the tumor InInrecent years, whole-genome recent years, whole-genome sequencing led toled sequencing the discovery of clustered to the discovery regularly interspaced of clustered regularly short palindromic repeat (CRISPR) sequences and CRISPR-associated interspaced short palindromic repeat (CRISPR) sequences and CRISPR-associated (Cas) genes in (Cas) various bacteria genes in and archaea various [10]. The bacteria andidentification archaea [10]. of Thethese sequences,ofresembling identification DNA from these sequences, viruses DNA resembling or plasmids, from suggests viruses that it is a bacterial or plasmids, suggestsadaptive that it isimmune system a bacterial that immune adaptive providessystem particular that defense providesagainst viral particular intruders [11–13]. CRISPR-associated protein 9 (Cas9) is the most commonly defense against viral intruders [11–13]. CRISPR-associated protein 9 (Cas9) is the most commonly used among the Cas used among proteins. the Cas proteins. Cas9-mediated cleavage of Cas9-mediated DNA operatescleavagewith twoofRNAs:DNA (i) operates CRISPR-RNAwith two RNAs:which (crRNA), (i) CRISPR-RNA recognizes foreign (crRNA), which recognizes DNA through foreign DNA a complementary regionthrough 20-basea complementary regioncalled pairs (bps) in length, 20-base the pairs (bps) in length, called the proto-spacer adjacent motif (PAM), proto-spacer adjacent motif (PAM), and (ii) trans-acting CRISPR-RNA (tracrRNA), which hybridizes and (ii) trans-acting CRISPR-RNA with the crRNA (tracrRNA), which hybridizes [14,15]. To facilitate this system,with thethe crRNA [14,15]. To crRNA–tracrRNA facilitate fusion thiscombined can be system, the into crRNA–tracrRNA a chimeric single-guide fusion RNA can(sgRNA) be combined [16]. into a chimeric By creating single-guide region a 20-nucleotide RNA (sgRNA) complementary[16]. Byto creating a DNA a 20-nucleotide sequence of interestregion complementary in the sgRNA, Cas9 to can a DNA be aimedsequence at anyofgenomic interest in the with locus sgRNA, Cas9 a suitable can be aimed at any genomic locus with a suitable PAM sequence. PAM sequence. After DNA tracking and cleavage, repair mechanisms can provoke insertion and After DNA tracking and cleavage, repair mutations deletion mechanisms can provoke (indels), which mayinsertion causeand deletion mutations a knock-out (indels), whichproviding [17]. With CRISPR/Cas9 may cause a newa knock-out [17]. With CRISPR/Cas9 providing a new opportunity for modifying genes in general and opportunity for modifying genes in general and the armed with the knowledge of overexpression of the armed with the knowledge of overexpression of Kras in PaCa, the possible knock-out of mutated Kras in PaCa, the possible knock-out of mutated Kras was investigated. Kras was investigated. 2. Results 2. Results 2.1. Expression of KrasG12D and Total Ras after CRISPR/Cas9-Mediated Knock-Out in PaCa Cell Lines 2.1. Expression of KrasG12D and Total Ras after CRISPR/Cas9-Mediated Knock-Out in PaCa Cell Lines To verify the role of mutant Kras in pancreatic cancer cell lines, two human (Panc-1 and SUIT-2) To verify the role of mutant Kras in pancreatic cancer cell lines, two human (Panc-1 and SUIT-2) and a murine cell line (TB32047) were used to perform a CRISPR/Cas9-based knock-out of the mutated and a murine cell line (TB32047) were used to perform a CRISPR/Cas9-based knock-out of the allele. All cell lines contained a heterozygous KRASG12D (c.35G>A) mutation. After transfection, mutated allele. All cell lines contained a heterozygous KRASG12D (c.35G>A) mutation. After puromycin selection and single-cell cloning, we produced about five to seven clones (Kras clones). transfection, puromycin selection and single-cell cloning, we produced about five to seven clones Western blotting was performed to detect the knock-out effects introduced with the CRISPR/Cas9 gene (Kras clones). Western blotting was performed to detect the knock-out effects introduced with the editing system. CRISPR/Cas9 gene In allediting tested cell lines,Inthe system. all results showed tested cell lines,athe knock-out with noaprotein results showed expression knock-out with noof mutant G12D proteinprotein Krasof mutant expression . However, protein aKras normal total Krasaprotein G12D. However, expression normal total level was Kras protein observed expression levelfor Panc-1 wildtype (WT) cell lines, negative controls (transfected with nonsense sgRNA was observed for Panc-1 wildtype (WT) cell lines, negative controls (transfected with nonsense molecules; NCs) and Kras clones. In the SUIT-2 cell line, WT and Kras clones resembled each other, whereas sgRNA molecules; NCs) and Kras clones. In the SUIT-2 cell line, WT and Kras clones resembled each the protein expression in the the other, whereas negative protein controls was higher. expression Total Kras in the negative expression controls in the TB32047 was higher. clones Total Kras was lower expression in than thein the WTclones TB32047 and negative was lower controls than in(Figure the WT1). and negative controls (Figure 1). Figure Figure Kras 1. 1. expression Kras by wildtype expression cells,cells, by wildtype negative controls negative and clones controls in Panc-1, and clones SUIT-2SUIT-2 in Panc-1, and TB32047 and cell lines. (A) TB32047 cell Western lines. (A)blots (WBs) Western showed blots (WBs) similar showedbands similarinbands Panc-1. (B) SUIT-2 in Panc-1. negative (B) SUIT-2 controls negative (N;controls pX) expressed (N; pX)more Kras protein expressed than protein more Kras wildtypethan(WT) cells and(WT) wildtype clones. (C)and cells TB32047 clones clones. produced (C) TB32047 slightly clonesless Kras protein produced than slightly lesstheir KrasWT and NC. protein thanNo protein their WT and expression, indicating NC. No protein KrasG12Dindicating expression, knock-out, could Krasbe G12Dobserved knock-out,in Panc-1, could beSUIT-2 and TB32047 observed cell lines. in Panc-1, SUIT-2β-actin, glyceraldehyde and TB32047 3-phosphate cell lines. β-actin, dehydrogenase glyceraldehyde(GAPDH) served 3-phosphate as loading controls. dehydrogenase (GAPDH) served as loading controls. 2.2. DNA Sequencing from Knocked-Out Clones
Int. J. Mol. Sci. 2019, 20, 5706 3 of 11 2.2. DNA Sequencing from Knocked-Out Clones DNA sequencing was performed on all knock-out clones to confirm the presence of the target mutation in the sequence of KrasG12D . All knock-out clones had indel mutations in the sequence of KrasG12D . Most clones (Panc-1 2.1, 2.2, 2.8 and 2.9; SUIT-2 1.6, 2.7, 2.8, and 1.10; TB32047 1.7, 1.12, 1.14, and 1.18) had small indels (< 20 bp), while Panc-1 clones 2.7 and 2.14 had single-nucleotide insertions. Only three clones, one from each cell line (Panc-1 2.4, SUIT-2 2.4 and TB32047 1.8), had large indels (>20 bp) (see Table 1). Table 1. Insertion and deletion mutation (indel) size of Panc-1, SUIT-2 and TB32047 clones. Indel size varies between single nucleotide indel, small: < 20 base pair (bp) and large > 20 bp inserts and/or deletions. Panc-1 Clones Indel Size SUIT-2 Clones Indel Size TB32047 Clones Indel Size 2.1 small 1.6 small 1.7 small 2.2 small 2.7 small 1.12 small 2.4 large 2.8 small 1.14 small 2.7 single nucleotide 1.10 small 1.8 large 2.8 small 2.4 large 1.18 small 2.9 small 2.14 single nucleotide 2.3. Expression of Key Signal Transduction Proteins in CRISPR/Cas9-Edited PaCa Cell Lines After confirming the KrasG12D protein knock-out, the effect on key signal transduction pathways was analyzed. Specifically, the (non-)phosphorylated proteins Erk, Akt, Stat3, AMPKα and c-myc were evaluated (Figure 2). We observed a heterogeneous expression pattern. Within Panc-1 cell clones pErk levels remained comparatively stable, however pAkt, pStat3, pAMPKα and c-myc levels were reduced in some Kras clones. This is contrary to the findings from the other cell lines. In the human cell line SUIT-2, we observed a loss of Akt phosphorylation while Erk phosphorylation was retained. pStat3 and pAMPKα proteins were only produced by clone 2.6 and c-myc levels were reduced in some Kras clones. However, within the murine KPC cell line TB32047, we found that the pErk levels and the phosphorylation of Akt and c-myc remained constant, the pStat3 protein was only produced by two clones, and most of the clones expressed pAMPKα.
were reduced in some Kras clones. This is contrary to the findings from the other cell lines. In the human cell line SUIT-2, we observed a loss of Akt phosphorylation while Erk phosphorylation was retained. pStat3 and pAMPKα proteins were only produced by clone 2.6 and c-myc levels were reduced in some Kras clones. However, within the murine KPC cell line TB32047, we found that the pErk Int. levels J. Mol. and 20, Sci. 2019, the5706 phosphorylation of Akt and c-myc remained constant, the pStat3 protein4 was of 11 only produced by two clones, and most of the clones expressed pAMPKα. Figure Figure2.2.Expression ExpressionofofErk, Erk,Akt, Akt,Stat3, Stat3,AMPKα AMPKα andand c-myc proteinsby c-myc proteins bywildtype wildtypecells, cells,negative negative controls controls and Kras clones in Panc-1, SUIT-2 and TB32047 cell lines. Here, the prefix “p” indicates the the and Kras clones in Panc-1, SUIT-2 and TB32047 cell lines. Here, the prefix “p” indicates phosphorylated phosphorylated version versionofofthe the protein. (A)Panc-1 protein. (A) Panc-1 2.1, 2.1, 2.82.8 andand 2.142.14 expressed expressed slightly slightly less less Erk Erk than thethan the others. others. Clone Clone 2.1 also 2.1 also produced produced less pErk. less pErk. Akt expression Akt expression in showed in Panc-1 Panc-1 showed no difference no difference between WT, NC and clones. pAkt was reduced in Panc-1 clones 2.8, 2.9 and 2.14. Stat3 was expressed by all Panc-1 clones, except 2.14. Panc-1 showed reduced pStat3 expression in clone 2.1, 2.8 and 2.14. Lower AMPKα expression could be observed in Panc-1 WT, NC and clone 2.1. The pAMPKα expression level was lower in clone 2.1 than the other samples. Panc-1 NC and 2.1 produced less c-myc compared to the others. (B) SUIT-2 clones expressed Erk similar to the wildtype cells. SUIT-2 clones 1.6 and 2.7 produced less pErk. Akt expression in SUIT-2 cells showed no difference in expression between WT, NC and clones. Only WT cells, NC and clone 2.8 expressed pAkt. Clone 1.10 produced decreased Stat3 levels. pStat3 was only produced by SUIT-2 WT, pX2 and clone 2.6. Lower AMPKα expression could be observed in clones 1.10 and 2.4 compared to the WT cells. Just SUIT-2 pX2 and clone 2.6 produced pAMPKα. SUIT-2 clones 1.6, 2.7 and 2.4 produced less c-myc compared to the others. (C) Erk expression in TB32047 clones was similar to the wildtype. pErk was only expressed by TB32047 NC. Akt, pAkt, Stat3, AMPKα and c-myc protein levels were similar throughout all TB32047 samples. pStat3 was only produced by TB32047 NC, clones 1.12 and 1.18. TB32047 clones 1.12, 1.14, 1.8 and 1.18 expressed higher pAMPKα than the remaining samples. β-Actin, GAPDH and Na,K-ATPase served as loading controls. 2.4. TB32047 RNA Sequencing Results Since the edited TB32047 cells demonstrated some changes in the expression levels of key signal transduction proteins, we further investigated the differential gene expression of the CRISPR/Cas9 knock-out in this model system. RNA sequencing (RNA-seq) data from eight TB32047 samples (WT, N3, N4, sg1.7, sg1.8, sg1.12, sg1,14, and sg1.18) were analyzed to determine RNA expression changes in the KrasG12D knock-outs. Based on their whole transcriptomes, the WT and NC samples grouped together and differed from the KrasG12D knock-out samples (see Figure 3A). A total of 417 genes were differentially expressed between the two sample groups (see Supplementary data). Principal component analysis (PCA) based on the expression of the differentially expressed genes (DEGs) confirmed that most of the variance in the data (69.9%, PC1) was associated with expression changes between the KrasG12D knock-out samples and the WT and NC samples (PC1, see Figure 3B). In addition, KrasG12D knock-out samples were separated into two groups, although these differences were comparatively smaller (9.4% of the variance, PC2). Approximately half of the DEGs (218) were up-regulated, while the other half (199) were down-regulated (see Figure 3C). Among the down-regulated DEGs were
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