Das Cochlea Implantat in Zürich - Information zur Versorgung mit dem Cochlea-Implantat (CI) am CI-Zentrum Zürich

 
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Das Cochlea Implantat in Zürich - Information zur Versorgung mit dem Cochlea-Implantat (CI) am CI-Zentrum Zürich
Das Cochlea Implantat in Zürich

Information zur Versorgung mit dem
Cochlea-Implantat (CI) am CI-Zentrum Zürich
Das Cochlea Implantat in Zürich - Information zur Versorgung mit dem Cochlea-Implantat (CI) am CI-Zentrum Zürich
Liebe Patientin, lieber Patient,
liebe Eltern und Angehörige

Es gibt Hörstörungen, die so stark sind,    und sinnvoll ist. Andererseits bedarf es
dass sie mit einem Hörgerät nicht mehr      nach der Operation einer längeren Reha-
versorgt werden können. Sie können bei      bilitationsphase. Das CI wird in kleinen
Kindern als angeborene Schwerhörigkeit      Schritten angepasst, begleitet von einem
oder nach einer Erkrankung auftreten.       Hör- und Sprachtraining. Das Hören mit-
Aber auch Erwachsene sind bisweilen         tels Implantat unterscheidet sich deutlich
von einer sich ständig verschlechtern-      vom natürlichen Hören, das „neue“ Hören
den Schwerhörigkeit betroffen, bei der      muss gelernt werden.
Hörgeräte früher oder später nicht mehr
ausreichen.                                 Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen
                                            den Ablauf einer CI-Versorgung am
Diesen Hörgeschädigten bietet sich grund-   CI-Zentrum Zürich beschreiben.
sätzlich mit einem Cochlea-Implantat (CI)
die Möglichkeit, wieder über das Ohr zu
                                            Für das CI-Team Zürich
kommunizieren. Dabei wird während einer
Operation ein kleiner Elektrodenträger in   Prof. Dr. med. Alexander Huber,
die Gehörschnecke eingesetzt.               Klinikdirektor

Wesentliche Voraussetzungen für ein CI      Dr. rer. biol. hum. Bernd Strauchmann,
sind einerseits die Vorabklärungen, ob      Leiter CI-Zentrum
eine Implantation medizinisch möglich
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Wie funktioniert ein CI?

   Übertragungs-                Referenzelektrode
   Spule mit Magnet
                                       Implantat mit Empfangsspule

Soundprozessor                                      Elektrodenträger
                                                    in der Gehörschnecke

                                                               Hörnerv

                                                             Gehörschnecke (Cochlea)

                                              Mittelohr mit Hammer,
    Ohrmuschel               Gehörgang        Amboss und Steigbügel

                                            Trommelfell

Das Schallsignal, das unser Ohr aufnimmt,    Darin liegt auch der wesentliche Unter-
wird normalerweise in der Hörschnecke        schied zum Hörgerät: Das Hörgerät ver-
(lat. Cochlea) von den Haar-Sinneszellen     stärkt den aufgenommenen Schall akus-
in Nervenimpulse umgewandelt. Diese          tisch und ist auf eine Restfunktion der
werden im Gehirn verarbeitet, es entsteht    Haarzellen angewiesen. Das CI hingegen
ein Höreindruck.                             stimuliert elektrisch direkt die Nerven­
                                             zellen.
Wenn bei einer Schwerhörigkeit die
Haarzellen geschädigt sind, können keine
Signale mehr an die Nervenzellen weiter-
gegeben werden. Ist der Hörnerv nicht
geschädigt, kann dieser über ein Cochlea‑
Implantat direkt stimuliert werden. Kern-
stück des Implantats ist ein Elektroden-
träger, der in die Hörschnecke eingeführt
wird und dort die vorhandenen Nerven-
zellen elektrisch anregt.
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Das Cochlea-Implantat-System besteht        Der Nutzen eines Cochlea-Implantats ist
aus zwei Teilen: Dem bei der Operation      abhängig von verschiedenen Voraussetz-
implantierten Teil mit dem Elektroden-      ungen:
träger in der Hörschnecke und dem
äusseren Teil, dem Soundprozessor, der      •   Ausfall von Haarzellen im Innenohr,
wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen        die zur Taubheit oder zu einem
wird.                                           geringen Restgehör führen. Konven-
                                                tionelle Hörgeräte bringen im Alltag
                                                zu wenig Nutzen.

                                            •   Das Innenohr darf nicht verknöchert
                                                sein. Im Falle einer Verknöcherung ist
                                                die Versorgung mit einem CI einge-
                                                schränkt.

                                            •   Der Hörnerv muss funktionieren.

                         Implantat          •   Bei erwachsenen Patienten sollte die
                                                Hörstörung erst nach dem Sprach-
                                                erwerb eingetreten sein.

Das Mikrofon nimmt den Schall auf,          Es gibt keine obere Altersgrenze für
leitet diesen an den Prozessor weiter,      eine Implantation, aber der allgemeine
der die Schallinformationen in eine Reihe   und geistige Gesundheitszustand der
von elektrischen Impulsen umwandelt         Patientin oder des Patienten und sein sozi-
und diese drahtlos über eine Sendespule     ales Umfeld sind wesentliche Kriterien. Bei
durch die Haut an das Implantat sendet.     Kindern mit angeborener Gehörlosigkeit
Das Implantat stimuliert entsprechende      erfolgt die Operation in der Regel zwischen
Elektroden in der Hörschnecke, die ihrer-   dem ersten und zweiten Lebensjahr.
seits direkt die vorhandenen Nervenzellen
anregen.

                                                                      Soundprozessoren
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Zeitlicher Ablauf

Die CI-Versorgung beginnt mit Vorunter-        Parallel dazu wird ein Hörtraining bzw.
suchungen und Beratungsgesprächen.             bei Kindern eine audiopädagogische oder
Die Operation findet meist einige Monate       logopädische     Begleitung     empfohlen.
nach der CI-Abklärung statt. Für die           Nachdem die CI-Einstellung stabil ist, er-
Anpassungen des CI-Prozessors sind             folgen noch 1 bis 2 Mal jährlich Kontrollen
im ersten Jahr 6 bis 8 Besuche am              mit Hörtests.
CI-Zentrum nötig.

          Die Grafik zeigt den typischen Ablauf bei einer CI-Versorgung am CI-Zentrum Zürich.
                               Abhängig von Alter, Hör-Erfolg etc. sind Abweichungen möglich.
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Vorabklärung Kinder

Bei gehörlos geborenen Kindern wird          MRI) gibt weitere Hinweise, ob eine CI-
das Hörproblem häufig durch den Neu-         Operation möglich und sinnvoll ist. Je
geborenen-Hörtest festgestellt, welcher      nach Alter des Kindes erfordern gewisse
üblicherweise in den ersten Lebens-          Abklärungen eine Narkose. Sie erfolgen in
wochen stattfindet. Bei Kindern, die nach    der Regel ambulant.
der Geburt ertaubt sind, sollen bald-
möglichst Abklärungen im Hinblick auf ein    Nach der Durchführung dieser Unter-
CI durchgeführt werden. Hierzu zählen        suchungen und nach ausführlicher
auch logopädische Untersuchungen über        Information der Eltern und anderer Be-
mögliche Störungen in der Sprachent-         zugspersonen wird gemeinsam eine Ent-
wicklung.                                    scheidung über die CI-Operation ge-
                                             troffen. Kontakte mit Eltern von bereits CI
Wird eine Hörstörung vermutet, werden        versorgten Kindern können hilfreich sein.
verschiedene      Hörprüfungen     vorge-    Das Vertrauen der Eltern und der kleinen
nommen. Bestätigt sich eine bedeutende,      Patientinnen und Patienten in die betreu-
beidseitige Innenohr-Schwerhörigkeit, so     ende Klinik und die CI-Versorgung sind
erfolgt zunächst eine probeweise Hör-        wichtige Voraussetzungen.
geräteanpassung über einige Monate so-
wie eine audiopädagogische Betreuung.        Nach dem Entscheid zur Operation werden
Wird durch die Eltern, die Audiopädagog-     die IV (Invalidenversicherung) und/oder die
Innen und die behandelnden Ärzte kein oder   Krankenkasse über den geplanten Eingriff
zu wenig Nutzen der Hörgeräte erkannt,       informiert und die Kostenübernahme be-
werden mit allen Beteiligten Gespräche       antragt.
über eine mögliche CI-Versorgung geführt.

Eine Bilduntersuchung des Innenohres
und des Hörnervs (Kernspintomogramm
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Vorabklärung Erwachsene

Bei Erwachsenen wird eine Reihe von            Sind alle Voraussetzungen erfüllt, ist die
speziellen Hörprüfungen durchgeführt.          Patientin, der Patient motiviert und ist
Der Hörverlust wird gemessen, das              eine Therapie nach der Operation gewähr-
Sprachverstehen mit dem aktuellen Hörge-       leistet, so wird eine gemeinsame Ent-
rät festgestellt und der Erfolg eines späte-   scheidung zur CI-Implantation getroffen.
ren CIs abgeschätzt. Erwachsene, welche
seit früher Kindheit taub sind, kommen in      Nach dem Entscheid zur Operation
der Regel nicht als CI-Träger in Frage, da     werden die IV (Invalidenversicherung) oder
bei ihnen das Gehirn die Klänge nicht ver-     die AHV und die Krankenkasse über den
arbeiten kann.                                 geplanten Eingriff informiert und die
                                               Kostenübernahme beantragt.
Eine Bilduntersuchung des Innenohres und
des Hörnervs (Kernspintomogramm MRI)
sind die weiteren Abklärungsschritte, wel-
che Hinweise geben, ob eine CI-Operation
möglich und sinnvoll ist.

Ausführliche Gespräche mit dem Patient-
en und seinen Angehörigen sollen die
Chancen und Grenzen einer CI-Versorgung
aufzeigen.
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Die Operation

Die Operation erfolgt bei Kindern und      Die Risiken der Operation sind sehr
Erwachsenen in Vollnarkose und dauert      gering: Manchmal können vorüber-
in der Regel etwa 2 Stunden. Nach einem    gehende Schwindelbeschwerden und
Hautschnitt hinter dem Ohr werden die      Geschmacksstörungen auf der Zunge
Elektroden in die Cochlea eingeführt und   auftreten, selten Wundheilungsstörungen.
die Empfängerspule in einer Vertiefung     Eine Gesichtsnervenlähmung kann dank
im Knochen verankert. Die Funktions-       der heute verwendeten Operationstechnik
fähigkeit und die Nervenreizung werden     nahezu ausgeschlossen werden.
bereits während der Operation geprüft.
                                           Unmittelbar nach der Operation kann der
Die verbleibende Narbe wird später         Patient noch keine Höreindrücke wahr-
wieder von den Haaren verdeckt. 1 bis 2    nehmen. Nach 4 bis 5 Wochen erfolgt die
Tage nach der Operation kann die Pati-     erste Anpassung des Sprachprozessors
entin oder der Patient mit einem kleinen   (äusserer Teil des CI-Systems).
Verband nach Hause entlassen werden.
Nach 8 Tagen erfolgt eine Wundkontrolle
und die Fadenentfernung.
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Anpassung, Hör- und Sprachtraining

Der Erfolg der CI-Implantation hängt        Regelschule mit zusätzlicher Therapie und
wesentlich von der Nachbetreuung durch      Unterstützung.
kompetentes Fachpersonal und einer
konsequenten Schulung der Höreindrücke
(Hör- und Sprachtraining) ab.

Nach der Erstanpassung erfolgen wieder-
holte Kontrollen zur Optimierung des
Sprachprozessors im CI-Zentrum. Bei
Kindern ist eine enge Zusammenarbeit
von Eltern, BetreuerInnen, Lehrpersonen
und AudiopädagogInnen über viele Jahre
eine Grundvoraussetzung.

Ein intensives Sprachtraining macht es
dem Gehirn möglich, das Hören und durch
die Sprachentwicklung das Sprechen zu
erlernen. Dazu benötigen alle Beteiligten
Zeit und Geduld.                            Erwachsene, die vor der Ertaubung hören
                                            und sprechen konnten, benötigen ebenfalls
                                            eine mehr oder weniger lange Eingewöhn-
                                            ungsphase, bis auch sie Sprache wieder
                                            verstehen können. Dazu empfiehlt es sich
                                            sehr, ein regelmässiges Hörtraining zu ma-
                                            chen. Dieses findet bei einer anerkannten
                                            Audioagogin (Hörtherapeutin) oder einem
                                            anerkannten Audioagoge (Hörtherapeut)
                                            in der Nähe des Wohnortes statt. Das
                                            Ziel ist eine individuelle Förderung zur
                                            Unterstützung der Hörentwicklung und
                                            der Kommunikations- und Interaktions-
                                            fähigkeiten.

Kinder mit CI können Lautsprache, Bil-
dung und Integration auf verschiedenen
Wegen erreichen: in Schwerhörigen- oder
Gehörlosenschulen, aber auch in der
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Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten für eine Cochlea-
Implantation belaufen sich auf Fr. 50‘000.-
bis Fr. 60‘000.- einschliesslich der Nach-
betreuung.

Im Regelfall werden die Kosten durch die
Krankenversicherung zusammen mit der
IV oder der Unfallversicherung getragen.

Gleichzeitig mit dem Antrag für eine CI-
Versorgung werden auch die Hörtrainings-
stunden beantragt.
UniversitätsSpital Zürich
Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie
CI-Zentrum
Frauenklinikstrasse 24
CH-8091 Zürich

Telefon   +41 44 255 58 15
Fax       +41 44 255 44 24
E-Mail    ci-zentrum@usz.ch
Web       www.ci-zentrum.com
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