Das European Medical Corps - Jonathan Baum
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Jonathan Baum Das European Medical Corps Eine europäische Antwort auf Gesundheitskrisen USA: New York Vereinte Nationen, Secretary-General’s High-Level Panel on the Global Response to Health Crises Belgien: Brüssel Europäische Kommission, DG ECHO , Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz Angola: Luanda und Lubango Mission des European Medical Corps Schweiz: Genf Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) Internationale Gesundheitskrisen bedrohen die öffentliche Gesundheit, medizinische Teams und Ausrüstung zur Behandlung von Patienten, Sicherheit und politische Stabilität ganzer Staaten. Der Ebola-Aus- Teams von Gesundheitsexperten, mobile Laboratorien zur Diagnose, bruch in Westafrika beispielweise kostete mehr als 11.000 Menschen Flugzeuge zum Transport infektiöser Patienten und logistische leben. Europa war auf eine solche Krise unzureichend vorbereitet, Unterstützung. Teilnehmende Staaten registrieren ihre Einsatzeinheiten insbesondere fehlte es an schnell einsetzbarem medizinischem Perso- bei der Europäischen Kommission, die diese finanziell unterstützt nal. Wie kann die Europäische Union bei zukünftigen Gesundheits und über das Europäische Krisenreaktionszentrum in Brüssel koordiniert. krisen wirkungsvoller und schneller reagieren? Deutschland stellt mit einem mobilen Infektionskrankenhaus, einem mobilen Labor und logistischen Unterstützungsteams den Kern des EMC . Auf dem Höhepunkt der Krise schlug die deutsche Bundesregierung die Schaffung eines Pools von Ärzten und Pflegepersonal vor, die Seinen ersten Praxistest erfuhr das European Medical Corps im sogenannten »Weißhelme«. Hieraus entwickelte die Europäische Rahmen des Gelbfieber-Ausbruchs in Angola und der Demokratischen Kommission das European Medical Corps ( EMC ), das im Februar 2016 Republik Kongo. Im Mai 2016 wurde ein Team von Gesundheitsexperten gegründet wurde. Als Teil des Europäischen Katastrophenschutz zur Lageeinschätzung nach Angola entsandt, anschließend folgte mechanismus kann das EMC sowohl bei Krankheitsausbrüchen als ein mobiles Labor zur Untersuchung von Blutproben. auch bei Naturkatastrophen eingesetzt werden. Es umfasst u. a. Jonathan Baum studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Forschungsaufenthalte führten ihn an das Weizmann Institute in Israel und die University of Cambridge in Großbritannien. Anschließend arbeitete er für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ) im Deutschen Biosicherheitsprogramm. Die Ein dämmung des Ebola-Ausbruchs in Westafrika unterstützte er bei einem Hilfseinsatz mit dem European Mobile Laboratory in Guinea. Als Feuerwehrmann ist Jonathan seit mehreren Jahren bei der Berliner Feuerwehr im Katastrophenschutz aktiv. In seinem Mercator-Projekt beschäftigte er sich mit den Lehren aus der Ebola-Krise in Westafrika, sowie dem Aufbau des European Medical Corps zur Bewältigung von Gesundheitskrisen. Jonathan.baum@mercator-fellows.org
Rose Beaugrand Psychische Gesundheit und psychosoziale Versorgung in humanitären Notsituationen Deutschland: Berlin Berghof Foundation Libanon: Beirut Libanesisches Rotes Kreuz Sierra Leone: Freetown World Health Organisation ( WHO ) Humanitäre Notsituationen können verschiedene Ursachen haben. Das Ziel aller psychosozialen humanitären Aktivitäten ist es, trotz Alleine in den letzten Jahren waren unterschiedliche Regionen der Welt widriger Lage die Fähigkeit der Menschen zu stärken, selbst einen Um- von Konflikten, Naturkatastrophen oder gravierenden Krankheits gang mit den schweren persönlichen und gesellschaftlichen Situatio- ausbrüchen betroffen. Auch wenn die Ursache jedes Mal eine andere nen zu finden und der Entwicklung psychischer Störungen v orzubeugen. ist, haben diese Situationen in der Regel eines gemeinsam: Sie Je nach Grad der Spezialisierung sind psychologische und psycho verändern die Lebenssituation von Menschen grundlegend. Innerhalb soziale Interventionen häufig in andere humanitäre Programme, wie kürzester Zeit sehen sich Menschen mit Verlust von Angehörigen zum Beispiel Water, Sanitation and Hygiene ( WASH ), Child Protection und Lebensgrundlage, Trauer, Unsicherheit, Angst und vielem mehr oder Livelihood eingebettet. Nur für Menschen, die entweder keinen Weg konfrontiert. In humanitären Notlagen haben Menschen unter finden, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen oder die bereits schiedliche psychische und psychosoziale Bedürfnisse. Für alle ist es psychische Vorerkrankungen hatten, werden individualisierte, speziali- das Wichtigste, dass grundlegende Anforderungen wie Nahrung, sierte Programme angeboten. Unterkunft und Sicherheit erfüllt werden. Andere brauchen Hilfe, die Erlebnisse und deren Auswirkungen zu verarbeiten und wieder andere benötigen formalisierte psychologische Versorgung. Trotz einer Fülle an Erfahrungen und Anliegen, geht es vor allem darum, das soziale Gefüge wiederherzustellen und ein Gefühl von Normalität zu vermitteln. Rose Beaugrand studierte European Studies in Magdeburg und Prag. Ihren Master in Social Policy and Planning absolvierte sie an der London School of Economics. Arbeitserfahrungen sammelte sie an der London School of Economics, bei der Europäischen Kommission und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Vietnam. Vor dem Mercator Kolleg war sie zwei Jahre als Project Manager für die Bertelsmann Stiftung tätig. Während ihres Kollegjahres beschäftigte sie sich damit, wie Aktivitäten zur psychischen Gesund- heit und psychosoziale Betreuung in die Reaktion auf humanitäre Notsituationen integriert werden. beaugrand.rose@gmail.com
Tim Cholibois Internationale Klimafinanzierung aus der Perspektive traditionell benachteiligter Akteure Madagaskar: Antananarivo Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ) Vereinigtes Königreich: London C40 Cities Climate Leadership Group Marshallinseln: Majuro Office of Environmental Planning and Policy Coordination ( OEPPC ) Madagaskar hat mit 2800 Sonnenstunden jährlich doppelt so bei denen sich Städte direkt bewerben können. Warum? In einer von viele wie Deutschland, die Bedingungen für Windenergie sind so gut Nationalstaaten regierten Welt werden Städte nicht als relevante Akteure wie nirgends sonst in Afrika. Und doch haben 95 % der ländlichen wahrgenommen und so bei der Umsetzung von innovativen Lösungen Bevölkerung keinen Zugang zu Strom. Warum? Ausländische Investoren ausgebremst. Die Folge? Ihr enormes Potenzial, eine Vorreiterrolle im scheuen den bis vor kurzem politisch instabilen Inselstaat, es gibt Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen, verpufft. dort keine Garantien für ihre Investitionen. Vor Ort fehlt das Know-How für den Bau und die Instandhaltung von Kleinkraftwerken. Die Folge? Auf den Marshallinseln soll der Meeresspiegel bis 2030 um 3–16 cm Die von der Regierung bis 2030 angepeilten 5000 MW Zusatzleistung gestiegen sein, die Korallenatolle liegen im Schnitt 1,80 m ü. NN. im Netz erscheinen illusorisch. Die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen gestaltet sich schwierig. Warum? Das nationale Budget reicht nicht aus und noch sträuben Urbane Räume bedecken zirka 2 % der Erdoberfläche, beherbergen sich die Industriestaaten, Entwicklungsländer für Schäden und Verluste jedoch über die Hälfte der Erdbevölkerung und verursachen drei Viertel durch den Klimawandel zu kompensieren. Die Folge? Es ist nicht sicher, der Emissionen. Oft direkt am Wasser gelegen und im Schnitt 2–5 Grad ob die Marshallinseln zum Ende dieses Jahrhunderts noch existieren wärmer als ihre Umgebung sind sie überdurchschnittlich stark vom werden. Klimawandel betroffen. Und doch gibt es nur eine Handvoll Klimafonds, Tim Cholibois studierte Management mit einem Schwerpunkt auf Finanzwesen am University College London und Internationale BWL und VWL an der European Business School London. Nach diversen Praktika in der Privatwirtschaft war er vor dem Mercator Kolleg als Management-Berater im Energiesektor tätig. Während seines Kollegjahres beschäftigte sich Tim mit dem Z ugang zur Klimafinanzierung aus verschiedenen Blickwinkeln. Er freut sich darauf, Lösungsansätze zu den auf diesem Plakat aufgeworfenen Problemstellungen im persönlichen Gespräch oder per E-Mail zu diskutieren. tim.cholibois@mercator-fellows.org
Lars Döbert Märtyrerverehrung in einem Flüchtlingscamp in Palästina – Lässt Ansätze zur Prävention von sich die Gewaltspirale stoppen? Radikalisierung und extremistischer Gewalt in Post-Konfliktgebieten Lässt sich Extremismus verhindern – und wenn ja, wie? USA: New York United Nations Department of Peacekeeping Operations ( DPKO ) Senegal: Dakar United Nations Office on Drugs and Crime ( UNODC ), Regional Office for West and Central Africa Palästinensische Gebiete: Ramallah Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ) GmbH, Programm zur Stärkung der Polizeistrukturen in den Palästinensischen Gebieten Gewalt beginnt nicht erst mit Taten, sie beginnt bereits im Kopf. minderjährig, der Jüngste war gerade einmal zwölf Jahre alt. Viele Extremismus und radikales Denken bilden die Voraussetzung für der Attentäter kommen aus Flüchtlingscamps der West Bank, in denen terroristisches Handeln. die Lebensbedingungen von Überbevölkerung und der Präsenz von Eine große Herausforderung ist es daher Antworten zu finden, Waffen geprägt sind. Eine Analyse der Vorfälle ergab, dass 58 Prozent wie sich Radikalisierung verhindern lässt. Eine allgemeingültige Ant- der Täter aus Gebieten in Palästina stammen, in denen die palästi wort dafür gibt es nicht. Dafür ist jeder Mensch mit seinen Lebens nensische Polizei nach den Oslo II Vereinbarungen keine Zugriffsrechte erfahrungen, -umständen und Empfindungen zu individuell. hat ( Area B, Ostjerusalem ). Neben dem Gefühl der staatlichen Ohn- Während des Kollegjahres habe ich den Fokus daher auf konkrete macht behindert dies massiv die Etablierung von Sicherheit in diesen Problemfelder gerichtet, um möglichst praktische Lösungsansätze palästinensischen Gemeinden. entwickeln zu können. Dafür ein Beispiel: Ein Lösungsansatz: Die Einführung einer bürgernahen Polizei, die Messerattacken in Israel Jugendlichen ermöglicht, ihre Sicherheitsbedürfnisse zu adressieren. Seit Oktober 2015 erlebt Israel eine Welle von Messerattacken Mobile Einheiten, unter Koordinierung mit Israel, tragen dazu bei, palästinensischer Einzeltäter. Bislang wurden 192 solcher Attacken ver- Polizeidienstleistungen auch in Gemeinden zu bringen, die bislang übt, 65 Prozent der Attentäter starben dabei. Ein Viertel der Täter ist noch nicht von der palästinensischen Polizei betreut werden konnten. Lars Döbert hat Internationale Beziehungen und European Studies in Berlin, Brasília, London und Tel Aviv studiert. Vor dem Mercator Kolleg war er als Referent beim Bundesverband der Deutschen Industrie ( BDI ) u. a. für Terrorismusabwehr im internationalen Transport zuständig. In seinem Projektvorhaben für das Kollegjahr beschäftigte er sich mit praktischen Ansätzen zur Radikalisierungsprävention in Post-Konflikt gebieten mit Fokus auf Westafrika und den Nahen Osten. Lars.doebert@mercator-fellows.org
Florian Egli Innovation und Klimawandel Anreize für neue Lösungen in der Bekämpfung des Klimawandels und deren Finanzierung Schweiz: Bern Abteilung Internationales, BAFU Bundesamt für Umwelt Senegal: Dakar Agence Nationale de la Grande Muraille Verte, Ministère de l’Environnement et du Développement Durable USA: Bay Area, Kalifornien Aggrigator Inc. UK: London E3G – Third Generation Environmentalism Nach dem erfolgreichen Abschluss des Klimaabkommens ( COP 21 ) Einzelne Menschen kämpfen jedoch für diese Veränderung. An in Paris, bleibt die Frage der Umsetzung ungelöst. Wie kann zum Beispiel geführt von einem enthusiastischen Ingenieur führt der Senegal die die EU ihre Emissionen bis 2030 um 40 % im Vergleich zu 1990 senken? panafrikanischen Wiederaufforstungsinitiative »Grande Muraille Um ein solch ambitioniertes Ziel zu erreichen, braucht es Investitionen, Verte« ohne internationale Hilfe durch, in Kalifornien entwickeln die strategische Entwicklung neuer Technologien und das Engagement 10 Köpfe eine Plattform, um Kleinbauern in Sambia das Überleben zu der Privatwirtschaft. sichern und die Nahrungsmittelproduktion lokal zu halten und in London werden Ideen für ein nachhaltiges EU -Finanzsystem entwickelt. Die Bekämpfung des Klimawandels muss ein Business Case werden. Zahlreiche Initiativen haben dies mittlerweile erkannt; der größte Es gibt keine Formel, mit der man innovative Lösungen in der internationale Klimafonds ( GCF ), der Green Climate Fund, arbeitet mit Bekämpfung des Klimawandels hervorbringt. Vielleicht sind es aber Privatunternehmen, Initiativen wie die UN Principles for Responsible am ehesten kleine Strukturen, die große Ideen umsetzen. Unsere Investment versuchen die Finanzströme in nachhaltige Bereiche Aufgabe könnte demzufolge sein, uns für eine Welt einzusetzen, die zu lenken, und trotzdem b ewegt sich das System nur sehr langsam. Veränderung, neue Ideen und Start-ups zulässt und fördert, anstatt Diese Trägheit des Systems und der Unwille, das Risiko der Veränderung bestehende Finanz- und Marktstrukturen zu schützen. einzugehen, um ein u nkalkulierbares Risiko in einigen Jahrzehnten abzuwenden, haben mich überrascht. Florian Egli studierte VWL am Graduate Institute of International and Development Studies ( IHEID ) in Genf. Bei der OECD , Ecoplan AG ( Beratungsunternehmen ) und am Centre for International Environmental Economics ( I HEID ) arbeitete und publizierte er zu den Themen I nnovation, Technologiewandel und Umweltökonomie. Er ist Vorstandsmitglied des außenpolitischen Think Tanks foraus, wo er auch mehrere Jahre die Gruppe in Bern leitete, und Mitbegründer der Global Shapers des World Economic Forums ( W EF ) in Bern. florian.egli@mercator-fellows.org
David Fischer Energie und Klimapolitik in Europa: eine typisch europäische Gratwanderung Politische und ökonomische Notwendigkeiten für den Wandel zu einer emissionsarmen Wirtschaft Frankreich: Paris OECD , Generalsekretariat, Round Table on Sustainable Development Belgien: Brüssel Europäische Kommission, Generaldirektion Klima Spätestens mit dem historischen Pariser Klimaabkommen im Dezember Mit der derzeit verhandelten Reform des Emissionshandels versucht 2015 haben sich fast alle Staaten der Welt zum Wandel zu einer emis die Europäische Kommission nun das Instrument flexibler zu gestalten. sionsarmen Wirtschaft entschlossen. Das heißt: das k omplette Energie Gleichzeitig sollen industriepolitische und Wettbewerbshindernisse system und darauf basierende Prozesse und S trategien umkrempeln, durch Innovationsförderung in der Industrie sowie Modernisierung des neue Produkte entwickeln und neue T echnologien erforschen. ost-europäischen Stromsektors sukzessive vermindert werden. Die Verhandlungen sind also eine typisch europäische Gratwanderung: Die EU hat sich zur Lösung dieser Aufgabe einen Emissionshandel Wie ambitioniert kann der Emissionshandel sein, ohne dass die auferlegt, der durch die Bepreisung des CO 2-Ausstoß versucht Industrie dem kompletten System widerspricht und die Mehrheit der die negativen Umweltfolgen in die Geschäftstätigkeit zu integrieren. Mitgliedsstaaten – mit ganz unterschiedlichen wirtschaftlichen Struk Theoretisch ist es das effizienteste Instrument; jedoch stehen turen und Energiesystemen – es weiterhin unterstützen? dieser theoretischen Effizienz industriepolitische und Wettbewerbs- überlegungen sowie überlappende Instrumente der Mitgliedsstaaten Wie die OECD aber richtig feststellt, werden Klimainstrumente im Weg. wie der Emissionshandel nur ihre volle Kraft entwickeln können, wenn andere Politikfelder auch klimapolitische Überlegungen berücksich tigen. Zum Beispiel, wenn Baureferate ihre Verordnungen anpassen, David Fischer studierte Internationale Beziehungen an der University of Wales, Aberystwyth um den Einsatz von CO 2-freien Zement zu ermöglichen. und absolvierte zwei Masterstudiengänge in Lateinamerikastudien sowie im Umweltmanagement an der University of Oxford. Erste Arbeitserfahrung sammelte er bei der ONE Campaign, beim Chemiekonzern Evonik Industries sowie beim Finanzdienstleister Allianz. Während seines Kolleg jahres arbeitete er als Politikberater bei der OECD ( u. a. als Delegierter auf der Pariser Klima- konferenz ) und als Referent im Verhandlungsteam zur Reform des EU-Emissionshandel bei der Europäischen Kommission. david.fischer@mercator-fellows.org
UN Geneva, Third UN Meeting of Experts on LAWS, April 2016 Sophie-Charlotte Fischer Letale autonome Waffensysteme Ansätze für eine präventive Regulierung neuer Dual-Use-Technologien Schweiz: Zürich Center for Security Studies, ETH Zürich Thailand: Bangkok UN Regional Centre for Peace and Disarmament in Asia and the Pacific Vereinigte Staaten: New Haven Yale University, The Global Politics of Artificial Intelligence Research Group Letale autonome Waffensysteme ( LAWS ) entscheiden ohne mensch Könnte ein Roboter im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht liches Einwirken über die Auswahl eines Ziels und die Ausführung eines zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten unterscheiden? Und potentiell tödlichen Angriffs. Auch wenn diese Systeme bisher nicht wer trüge die Verantwortung im Falle einer tödlichen Fehlentscheidung? von Staaten eingesetzt werden, nähert sich der technologische Fortschritt diesem Szenario mit wachsender Geschwindigkeit. Eine Autonomisie- Während meines Kollegjahres habe ich mich deshalb mit der Frage United Nations rung von Waffensystemen erscheint aus militärischer Sicht logisch und beschäftigt, ob und wenn ja in welcher Form LAWS von der internationa- Regional Headquarters in Bangkok, Thailand erstrebenswert. Gegenüber dem menschlichen Soldaten bergen LAWS len Staatengemeinschaft reguliert werden sollten. Auf der Suche nach Vorteile wie schnellere Reaktionszeiten und eine verbesserte Präzision. Antworten, habe ich mich im Rahmen meiner Stagen besonders mit den sicherheitspolitischen Implikationen von künstlicher Intelligenz aus Aus einer ethischen und rechtlichen Perspektive ist der mögliche einandergesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit war die Analyse Einsatz von LAWS jedoch stark umstritten. Im Prozess der Autonomi von Positionen und Strategien verschiedener Akteure in den aktuellen sierung von tödlichen Waffen wird der Mensch zunehmend vom Verhandlungen zu LAWS in Genf. Ein besonderes Interesse habe ich für Entscheidungsprozess und der damit einhergehenden Verantwortung die Rolle privater Technologieunternehmen bei der Entwicklung und entfernt. Darf eine Maschine über das Leben eines Menschen richten? Regulierung von LAWS entwickelt. Sophie-Charlotte Fischer studierte zunächst Liberal Arts and Sciences Yale Campus, am University College Maastricht und an der kanadischen Queen’s University. New Haven, USA Danach absolvierte sie einen Master in Internationaler Sicherheitspolitik an der Sciences Po Paris. Arbeitserfahrung während und nach dem Studium sammelte Sophie unter anderem bei der NATO , im Auswärtigen Amt sowie am Deutschen Institut für Menschenrechte. Während ihres Kollegjahres beschäf- tigte sie sich mit Regulierungsmodellen für neue Dual-Use-Technologien im Spannungsfeld von Sicherheitspolitik, Völkerrecht und Technologieentwicklung. Der Schwerpunkt ihres Projekts war die Militarisierung künstlicher Intelligenz. sophie.fischer@mercator-fellows.org
Flavia Fries Menschenrechte Produktionsmitarbeiter bei Fairphones Endfertiger Hi-P Quelle: Fairphone in globalen Lieferketten Herausforderungen und Lösungswege am Beispiel der Elektronikindustrie Dänemark: Kopenhagen Danish Institute for Human Rights Mexiko: Guadalajara Flex Niederlande: Amsterdam Fairphone Die Lieferkette eines Smartphones ist unübersichtlich – selbst für die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in den Produktions Unternehmen, die Smartphones herstellen. Es sind hunderte, wenn ländern zu verbessern, ist ein Weg in kleinen Schritten. In Abwesenheit nicht tausende Fabriken und Minen, die bei der Herstellung eines Smart- staatlicher Regulierung setzen inzwischen viele Unternehmen unter phones involviert sind. Es ist also unmöglich, über die Arbeits- und dem Titel Corporate Social Responsibility Standards für bessere Arbeits- Lebensbedingungen aller Menschen Bescheid zu wissen, die sich in bedingungen, die sie in ihren Fabriken und bei ihren Lieferanten irgendeiner Art an der Produktion beteiligen. Dabei sind die allgemeinen umsetzen wollen. Obwohl es für einen Elektronikhersteller unmöglich Probleme in der globalen Lieferkette der Elektronikindustrie bekannt: ist, die Einhaltung dieser Arbeitsstandards in seiner ganzen Lieferkette Von afrikanischen Minen, die Konfliktparteien finanzieren, bis hin sicherzustellen, können gezielte Maßnahmen die Situation vieler zu chinesischen Fabriken, die Migrationsarbeiter zu niedrigen Löhnen Menschen verbessern. Das niederländische Sozialunternehmen Fair während mehr als 60 Stunden die Woche schuften lassen. phone zeigt, dass es dabei nicht auf die Größe des Unternehmens ankommt. Mit mutigen Projekten in seiner Lieferkette und der Trans parenz über die fortbestehenden Herausforderungen sensibilisiert Flavia Fries hat ein Doppelmaster-Studium an den Universitäten Zürich und Maastricht mit dem Fairphone nicht nur die Öffentlichkeit, sondern inspiriert auch die ganze Schwerpunkt öffentliches und internationales Recht und einer Spezialisierung in Menschenrechten Elektronikindustrie. absolviert. Nach ihrem Studium arbeitete sie in Zürich bei einer Beratungsfirma, die Unternehmen und öffentliche Institutionen zu sozialen und ökologischen Themen berät. Während des Kollegjahres beschäft igte sie sich mit der Frage, wie Arbeits- und Lebensbedingungen in den Produktionsländern verbessert werden können. Fortan wird sie bei Fairphone im Value Chain Team tätig sein. flavia.fries@mercator-fellows.org Fairphone 2 in seinen Einzelteilen: Bei der Herstellung eines Smartphones sind tausende Menschen involviert. Quelle: Fairphone
Farsan Ghassim Der Vorschlag eines UN-Parlaments Macht er Sinn – für Deutschland, Europa und die Welt? USA: New York Campaign for a United Nations Parliamentary Assembly Deutschland: Berlin Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland Belgien: Brüssel Europäisches Parlament Während seiner ersten Stage von September bis Dezember 2015 Schließlich unterstützte Farsan in seiner dritten und letzten Stage arbeitete Farsan im New Yorker Büro der Campaign for a United Nations von April bis September 2016 das Kabinett des Präsidenten des Euro Parliamentary Assembly ( UNPA ). Dies ermöglichte es ihm, mehr über päischen Parlaments, Martin Schulz. Im Rahmen seiner Mitarbeit den Vorschlag eines UN -Parlaments zu lernen, die Arbeitsweise im im außenpolitischen Team bereitete er u. a. Briefings des Präsidenten NGO -Sektor kennenzulernen sowie mit UN -Diplomaten ins Gespräch zu vor, schrieb Redemanuskripte und nahm an diversen Meetings mit kommen. nationalen und zivilgesellschaftlichen Vertretern teil. Des Weiteren be- schäftigte sich Farsan in Brüssel mit der europäischen Perspektive Im Rahmen seiner zweiten Stage von Januar bis April 2016 war auf den UNPA -Vorschlag – u. a. durch Interviews mit zahlreichen Mit Farsan im deutschen Außenministerium in Berlin tätig. In der Abteilung gliedern des Europäischen Parlaments sowie Experten innerhalb für die Vereinten Nationen erfuhr er mehr über den Stand aktueller der EU -Institutionen. Die diversen Positionen zum Vorschlag eines UN -Reformdiskussionen und half u.a. bei der Koordination EU - UN -Parlaments fasste er in einem Artikel für das Magazin Internationale interner UN -Abstimmungstreffen mit. Darüber hinaus setzte er sich Politik zusammen. basierend auf internen Dokumenten sowie diversen Gesprächen innerhalb des Auswärtigen Amtes auch mit der Perspektive Deutsch- lands auf den UNPA -Vorschlag auseinander. Vor dem Mercator Kolleg absolvierte Farsan Ghassim ein zweijähriges Masterstudium in globaler Politik an der Yale University. Davor war er eineinhalb Jahre Unternehmensberater bei Bain & Company in Düsseldorf, nachdem er bei der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen arbeitete – u. a. im Sicherheitsrat und in der Generalversammlung. Zuvor erwarb er nach seinem Abitur und Zivildienst in Nordrhein-Westfalen einen Bachelor in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre von der London School of Economics ( LSE ). Basierend auf seinen Erkenntnissen und Erfahrungen im Rahmen des Mercator Kollegs beginnt Farsan ab Oktober 2016 seine politikwissen- schaftliche Promotion an der University of Oxford. farsan.ghassim@mercator-fellow.org
Lotte Elsa Goos Wege aus der Jugendarbeitslosigkeit Design Thinking und neue Aus- und Weiterbildungskonzepte in Nigeria Nigeria: Lagos West Africa Vocational Education ( WAVE ) Nigeria: Lagos & Kaduna The Design Institute Lagos Nigeria: Lagos The Lagos Labs 2016 70 Millionen Menschen in Nigeria sind zwischen 15 und 35 Jahren alt. Die für Lagos typische Anpassungsfähigkeit, Kreativität und Resilienz In dieser Zahl stecken sowohl Herausforderungen als auch enormes zeigte sich auch bei den Lagos Labs 2016, einem Erfinderwettbewerb für Potential. Um dieses Potential auszuschöpfen, bedarf der Arbeitsmarkt nigerianische Studenten. Im April 2016 gaben nationale und internatio- neuer Ausbildungsmodelle. Nigeria kann sich bisher auf keine nach nale Dozenten eine Woche lang Design Thinking- und Technikwork- haltig erfolgreichen Ansätze berufen und muss viele Antworten komplett shops für 70 Studenten aus ganz Nigeria. Im Anschluss arbeiteten die neu formulieren. Genau in dieser Neuformulierung liegt womöglich Teilnehmer drei Tage und drei Nächte lang an ihren Erfindungen. aber auch ein komparativer Vorteil. Das Abweichen von traditionellen Die Teilnehmer präsentierten u. a. Sensoren für die optimale Nutzung Ausbildungsmodellen und die Innovationsfreudigkeit der NGO West landwirtschaftlicher Flächen und ein Benachrichtigungs- und Sicher- Africa Vocational Education ( W AVE ) ist repräsentativ für viele junge Orga- heitssystem für Notfallsituationen. Eine Gruppe junger Computer- nisationen in Lagos und Nigeria. und Bauingenieure der Universität Akure reiste an, obwohl sie sich mit ihrem Studentenbudget keine Unterkunft in der Finanzmetropole Lagos leisten konnten. Sie teilten sich zu siebt einen Fußboden und Lotte Elsa Goos studierte zunächst Internationale Beziehungen und Entwicklungsstudien am fuhren als Gewinner mit 1 Millionen Naira, umgerechnet ca. 4500 Euro, Maastricht University College und der Universidad de Salamanca bevor sie ihren Master der i nternational nach Hause. Gemeinsam mit Mentoren aus der Wirtschaft entwickeln vergleichenden Bildungsforschung an der Stanford University absolvierte. Neben ihrer Tätigkeit bei Teach First Deutschland, sammelte sie Arbeitserfahrung im Bereich politischer Bildung und Menschen- sie nun ihren Prototypen weiter. Ihr Traum und Ziel ist es, ihre Techno rechtsbildung, u. a. beim Stanford Program on Human Rights und der Bundeszentrale für politische Bildung. logie für Gaskocher in ganz Afrika auf den Markt zu bringen und für sich In ihrem Kollegjahr unterstützte Lotte die Gründung des Design Institute Lagos und der Lagos Labs 2016. und Tausende andere junge Afrikaner Arbeitsplätze zu schaffen. Sie beriet außerdem die nigerianische Zentralbank und das südafrikanische Startup ID work. lotte.goos@mercator-fellows.org
Simon Gottwalt Zugang zu essentiellen Medikamenten Herausforderungen in Handel, Innovation und lokaler Produktion Indien: Neu-Delhi Ärzte ohne Grenzen ( MSF ) Access Kampagne Schweiz: Genf Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) Äthiopien: Addis Abeba Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) Landesbüro Äthiopien Die WHO schätzt, dass jedes Jahr 10 Millionen Menschen sterben, Was tun, sollte Indien nicht mehr dazu in der Lage sein, günstige weil sie keinen Zugang zu existierenden Diagnostika, Medikamenten Medikamente in die Welt zu liefern? Eine lokale pharmazeutische oder Impfungen haben. Dabei spielen hohe Medikamentenpreise Produktion aufbauen, lautet die Antwort der WHO , für die ich in ebenso eine Rolle wie eine mangelnde Infrastruktur zur Qualitäts Äthiopien die Regierung dabei unterstütze, die Rahmenbedingungen kontrolle und Verteilung von Medikamenten. für die Medikamentenherstellung zu verbessern. Neben günstigen Preisen kann dies weitere Vorteile haben: Durch die geringere Abhän Medikamentenpreise in ärmeren Ländern sind schon seit geraumer gigkeit von Importen verspricht man sich eine verbesserte Ver Zeit Diskussionthema, nicht zuletzt seit sich indische Hersteller in sorgungslage und weniger Probleme mit gefälschten Medikamenten. der AIDS -Krise um die Jahrtausendwende zur Apotheke der Entwick- Zudem sorgt eine einheimische Industrie für qualifizierte Arbeitsplätze lungsländer aufgeschwungen haben. Bei Ärzte ohne Grenzen in Neu-Del- und treibt die wirtschaftliche Entwicklung voran. Bis zum erklärten hi arbeitete ich dafür, dass Indien diese Rolle weiter einnehmen kann. Ziel der WHO , dem universellen Zugang zu essentiellen Medikamenten, Änderungen im internationalen Patentrecht, eine wirtschaftsliberale Re- Impfungen und Diagnostika, ist es allerdings noch ein weiter Weg. gierung sowie die Verhandlung von Freihandelsabkommen gefährden diesen Status. Simon Gottwalt studierte Molecular Biotechnology mit einem Schwerpunkt auf Wirkstoffforschung in Heidelberg, Berlin und Santiago de Compostela. Arbeitserfahrung in der internationalen Zusammen arbeit erlangte er bei der GIZ im Bereich Gesundheit, bei der Planung und Durchführung einer Benefiz- Radreise für eine indische NGO sowie als Erdbebenaufbauhelfer in Peru. Als Mercator Fellow ging Simon in Indien, der Schweiz und Äthiopien der Frage nach, wie man dem Ziel eines universellen Zugangs zu bereits existierenden Medikamenten näher kommen kann, und wie bessere Anreize für die Entwicklung von neuen Wirkstoffen gesetzt werden können. Simon.gottwalt@mercator-fellows.org
Lisa Küchenhoff Bildungsintegration junger Flüchtlinge Wie können westliche Aufnahmeländer die Bildung junger Flüchtlinge fördern, auch wenn diese den üblichen Alters- oder Leistungsanforderungen nicht entsprechen? Schweiz: Genf Intergovernmental Consultations on Migration, Asylum and Refugees ( IGC ) Deutschland: Berlin Bundesministerium für Bildung und Forschung ( BMBF ) Kanada: Toronto Centre for Refugee Studies, York University Neuseeland: Auckland Ministry of Education Internationale Zusammenarbeit braucht Zeit, z. B. für Auftaktstatements New Zealand & AUT Centre for Refugee Education jedes Mitgliedsstaats beim UNHCR Executive Committee in Genf Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beinhaltet folgendes Internationale Zusammenarbeit ist in der Schulpolitik eher selten, Ziel: »Bis 2030 sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen gleichberech- dabei lässt sich viel voneinander lernen: In Kanada, z. B., haben tigt eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörde ihren Arbeitsplatz in Schulen, abschließen, die zu brauchbaren und effektiven Lernergebnissen führt.« um die vielen Fragen rund um die Integration von Neuankömmlingen Leicht könnte man meinen, dieses Ziel beziehe sich nur auf Ent direkt vor Ort zu klären. In Neuseeland werden die schulischen Kompeten- wicklungsländer. zen von Schüler*innen in ihrer Muttersprache getestet, um heraus zufinden, ob ein Leistungsrückstand auf mangelnde Sprachkompetenz Junge Flüchtlinge müssten in westlichen Aufnahmeländern eigentlich oder andere Ursachen zurückzuführen ist. In Deutschland ermöglicht von gut aufgestellten Bildungssystemen profitieren können. Doch die duale Berufsausbildung jungen Flüchtlingen, gleichzeitig zur Schule oft sind diese nicht ausreichend auf Schüler*innen eingestellt, die die zu gehen, Geld zu verdienen und lokale Arbeitserfahrung zu sammeln. Bildungssprache nicht sprechen, nicht lesen oder schreiben können, Die Umsetzung dieser und weiterer Ansätze hilft oft nicht nur den noch nie eine Schule besucht haben, unter traumatischen Erfahrungen jungen Flüchtlingen – sie kann das Bildungssystem für alle Schüler*in- leiden oder das Alter für die allgemeine Schulpflicht überschreiten. nen inklusiver, diverser und erfolgreicher machen. Was fehlt? Gute Gelegenheiten für Staaten voneinander abzuschreiben! Lisa Küchenhoff machte ihren Masterabschluss in Politik- und Kulturwissenschaft mit Fokus Nordamerika an der FU Berlin. Ihr Bachelorstudium absolvierte sie in Konstanz und Boston. Arbeitserfahrungen zum Thema Bildungsgerechtigkeit sammelte sie bei der gemeinnützigen Organisation Teach First Deutschland, wo sie mehrere Jahre u. a. die Ausbildung der Teilnehmer*innen und die Organisationsentwicklung betreute. Danach war sie im Pilotprojekt School Turnaround der Berliner Senatsverwaltung für Bildung und der Robert Bosch Stiftung tätig, das sich die Unterstützung von Schulen in kritischer Lage zur Aufgabe gemacht hat. Darüber hinaus ist Lisa als Trainerin in der interkulturellen Bildungs- und Jugendarbeit aktiv. lisa.kuechenhoff@mercator-fellows.org Völlig neue Landschaften erwarten Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Neuseeland, wie z. B. diese Mordor-Filmkulisse aus dem »Herrn der Ringe«
Steffen Lohrey Verteilung von Hilfsgütern vor einer Kältewelle in Cullco Belén, Perú Klimaresilienz und Katastrophenvorsorge Effektive Prävention durch wissenschaftliche Erkenntnisse, Datenanalysen und Frühwarnsysteme Lao PDR : Vientiane CARE International in Lao PDR USA : Washington, D. C. World Bank Group ( IBRD ) Perú: Putina Red Cross / Red Crescent Climate Centre, Cruz Roja Peruana Wetterbedingte Katastrophen beeinträchtigen jährlich Millionen Wetterereignisse lassen sich mit modernen Methoden oft Tage von Menschen: Überschwemmungen zerstören die Existenzgrundlage im Voraus vorhersagen. Traditionelle Katastrophenhilfe orientiert sich zahlreicher armer Menschen. Dürren und extreme Temperaturen jedoch meist an »post-disaster« Auswirkungen: Finanzielle und lassen Tiere und Feldfrüchte eingehen, Hitzewellen fordern tausende materielle Hilfen werden erst nach einer Katastrophe mobilisiert. Hilfe Todesopfer. vor einer Katastrophe zu leisten würde die betroffenen Menschen hingegen besser unterstützen, zudem ist solche Vorsorge fast immer Die Widerstandskraft gegen derartige Ereignisse wird als Resilienz günstiger. Das Klimazentrum des Roten Kreuzes testet Katastrophen bezeichnet. Diese kann auf vielfältige Weise erreicht werden. Offensicht- hilfe basierend auf Vorhersagen in dem Projekt »Forecast-based lich können Siedlungen außerhalb anstelle innerhalb von Flutgebieten Financing«, welches ich in den peruanischen Anden bei der Evaluation errichtet werden, doch das ist nicht immer möglich: In Bangladesch gibt und direkten Katastrophenhilfe bei Schnee- und Kältewellen unter es aufgrund der Bevölkerungsdichte zahlreiche Siedlungen innerhalb stützte. von Flutgebieten, deren Bewohnern nur das Abwarten der nächsten Katastrophe bleibt. Dort können indirekte Maßnahmen den Weg zu einer Steffen Lohrey studierte Luft- und Raumfahrttechnik mit Spezialisierungen besseren Widerstandskraft bereiten: Finanzielle Instrumente wie Ver auf wissenschaftliche Satellitentechnik und Atmosphärenphysik an den Universitäten sicherungen können die Konsequenzen einer Flut d eutlich mindern. Bei Stuttgart und École Polytechnique, Frankreich. Er forschte nach seinem Abschluss der Weltbank analysierte ich im Team von Stéphane Hallegatte, wie diese an der Universität Oxford in der Atmosphärenphysik, und untersuchte am Mercator verschiedenen Ansätze mit einem einheitlichen Indikator analysiert Research Institute on Global Commons and Climate Change Pfadabhängigkeiten werden können. in Stadtwachstum und urbaner Mobilität. Während des Kollegjahres arbeitete Steffen Lohrey zu der Frage, wie Resilienz gegen Klimaereignisse im E ntwicklungskontext erhöht werden kann. Dafür arbeitete er sowohl in analytischen Bereichen wie Daten analyse, Berichterstattung, als auch angewandt im Feld mit Interviews und K artografie. Steffen.lohrey@mercator-fellows.org Baseline Interview im Projekt »Preparación basado en Pronósticos« in Orduña, Perú
Paul Muller Drohnen für eine verbesserte medizinische Diagnostik und Therapie in entlegenen ländlichen Gebieten Nepal: Kathmandu Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ) Deutschland: Frankfurt KfW Entwicklungsbank Deutschland: Bonn DHL 70 % der afrikanischen Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, Mengen lebenswichtiger Medikamente und Blutproben ( z. B. sog. aber mehr als 90 % der Ärzte arbeiten in Städten. Das kommende Jahr- prick-blood Proben auf Filterpapier für die mikrobiologische Diagnostik ) zehnt steht vor der Herausforderung, die ländliche Bevölkerung an von und zu entlegenen Gesundheitsstationen und sogar zu Patienten den in den Ballungszentren verfügbaren medizinischen Möglichkeiten befördern. Auf diese Weise können die diagnostischen und thera teilhaben zu lassen. Dabei könnten Drohnen eine Rolle spielen. Droh- peutischen Angebote zentraler Gesundheitseinrichtungen im Sinne nen werden z. B. eingesetzt, um Wildtiere in Namibia zu beobachten, verbesserter Outreach-Strukturen auch für entlegenere Gebiete um die Wasserzuteilung in der Landwirtschaft zu optimieren oder die zugänglich gemacht werden. Erste Pilotprojekte gibt es bereits in Nepal Sonneneinstrahlung im Amazonasbecken zu messen. In der Gesund- zum Transport von Blutproben, in Papua Neu Guinea zum Transport heitsversorgung spielten Drohnen bisher kaum eine Rolle, obwohl sich von Tuberkulose-Proben und in den deutschen Alpen für die Zustellung drei der acht Millenium-Entwicklungsziele mit gesundheitlichen The- von Medikamenten durch den DHL Paketkopter. men beschäftigen. Low-cost Drohnen können kostengünstig kleinere Paul Muller studierte VWL , Ökonometrie und Operations Research in Maastricht und Hong Kong und absolvierte das Programm United Nations and Multilateral Diplomacy an der Radboud, Oxford und Harvard University. Für ein medizinisches Projekt wurde er bei Jugend Forscht Luxemburg ausgezeichnet. Er sam- melte Arbeitserfahrung bei einer Logistik-Beratungsfirma in Antwerpen, bei einer NGO in Indien im Bereich Mikrofinanzen und als ehrenamtlicher Rettungssanitäter in Luxemburg. Während seines Mercator Kolleg- jahres verbrachte er Stationen bei der GIZ in Nepal, bei der KfW Entwicklungsbank in Frankfurt und im DHL Paketkopter Team in Bonn. paul.muller@mercator-fellows.org
Insa Nieberg Verhandeln in der Grauzone Einbindung von bewaffneten nicht-staatlichen Akteuren und nicht anerkannten Staaten in Mediationsprozesse Österreich: Wien Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Schweiz: Genf HD Centre for Humanitarian Dialogue Belgien: Brüssel mediatEUr Ukraine: Kiew mediatEUr Verhandlungen mit bewaffneten nicht-staatlichen Akteuren und nicht Private Diplomatie kann eine Alternative oder Ergänzung zu diesen anerkannten Staaten stellen die klassische Diplomatie und Konflikt offiziellen Formaten sein. Unabhängige und unparteiische Institu lösung vor ein Dilemma: Zu groß scheint das Risiko für Staaten, durch tionen, die Vertraulichkeit garantieren, können die Kontaktaufnahme Verhandlungen diese Akteure als Partner auf Augenhöhe zu legiti zwischen Parteien erleichtern und den Akteuren, die unter dem Druck mieren. Gleichzeitig kann eine friedliche Lösung nur durch die Einbin- ihrer B asis und der Öffentlichkeit stehen, einen sicheren Raum zum dung aller Konfliktparteien erreicht werden. So unterschiedlich die Austausch bieten. Mediatoren, die als Drittpartei herangezogen werden, so unterschiedlich sind auch deren Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen: Abseits dieser hochrangigen Prozesse, die oft als langwierig, ge Die OSZE hat – im Vergleich zu anderen internationalen Organisationen – schlossen und wenig erfolgreich wahrgenommen werden, versuchen flexible Möglichkeiten gefunden, de-facto Staaten in institutionalisierte Zivilgesellschaft und Bürger_innen, Dialog im Alltag umzusetzen. Konfliktlösung einzubinden. So nehmen Vertreter Transnistriens im Gruppen mit Gemeinsamkeiten suchen Wege zur Verständigung und sogenannten »5+2«-Format direkt an der Konfliktlösung auf Grundlage bilden die Basis einer »kritischen Masse« zur Veränderung der Situation. der territorialen Integrität Moldaus teil. Die Offenheit, das Engagement und der Mut dieser Mediator*innen und Aktivist*innen in diesen Prozessen sind beindruckend und zukunftsweisend. Teilnehmerinnen der OSCE Dialogue Academy for Young Women und Parlamentarier- Insa Nieberg studierte European Studies mit den Schwerpunkten Internationale innen aus Belgrad und Prish- tina Beziehungen und Sicherheitspolitik in Magdeburg und Sankt Petersburg sowie Bath und © OSCE Berlin. Erste Arbeitserfahrungen sammelte sie beim Institut für Europäische Politik in Berlin, im UNHCR -Verbindungsbüro zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Wien und bei der GIZ im Bereich Flucht und Entwicklungszusammenarbeit. Im Laufe ihres Kollegjahres beschäftigte sie sich mit unterschiedlichen Ansätzen zur Unter- stützung von Mediation und Dialog, vor allem im Rahmen des aktuellen Konflikts in der Ukraine und protracted conflicts im postsowjetischen Raum. insa.nieberg@mercator-fellows.org
Nora Rathje Handlungsspielraum im Kontext von Fragilität Die Rolle nicht-staatlicher Akteure in Stablisierungsmaßnahmen Deutschland: Berlin Auswärtiges Amt Myanmar: Rangun Saferworld Deutschland: Berlin Berghof Foundation Seit der Intervention in Afghanistan ist der Ausdruck »Staatsaufbau Myanmar nachgegangen. Dabei habe ich innovative Ansätze und nach westlichen Vorbild« in Verruf geraten. Zu früh, zu wenig kontext Projekte kennenlernen, die an vorhandenen, oftmals nicht-staatlichen bezogen und inklusiv ist versucht worden staatliche Strukturen auf Strukturen, Institutionen und Akteuren anknüpfen. So versucht bei- zubauen. Heute ist es Konsens, dass in der Post-Konfliktphase zunächst spielsweise ein Projekt in Myanmar in rebellenkontrollierten Regionen, eine Wiederkehr zur Gewalt vermieden werden und die Grundbedin zusammen mit lokalen Organisationen und Rebellenführern ein gungen für Entwicklung und positiven Frieden reifen müssen. Klar ist Konzept und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu erarbeiten auch, dass dabei oft kein Weg an nicht-staatlichen Akteuren vorbei und umzusetzen. In einer Region, in der es noch mindestens 5–10 Jahre führt. Aber was bedeutet das für unser Engagement in fragilen Staaten dauern wird bis sich auf ein Regierungsmodell mit dem Zentralstaat genau? Mit welchen Akteuren können oder müssen wir sogar zu geeinigt wird, können nicht-staatliche Akteure eine wichtige Rolle sammenarbeiten? Und welche Risiken birgt es? Diesen Fragen bin ich für Frieden und Sicherheit übernehmen. Langfristig werden wir im Zeit- während meines Kollegjahrs im Grundsatzreferat für fragile alter von komplexen innerstaatlichen Konflikten unser Auge und un- Staaten in der Zentrale des Auswärtige Amts, in einer Organisation für ser Verständnis für solche Akteure, die bisher oft vernachlässigt worden Konflikttransformation und in einer abgelegenen Konfliktregion in sind, schärfen müssen. Nora Rathje studierte Soziologie und Internationale Beziehungen am University College Maastricht Morgens im Kachin State, und der Boğaziçi University in Istanbul. Anschließend absolvierte sie einen Master of Global Governance in dem bewaffnete Gruppen gegen die Unterdrückung and Ethics am University College London. Erste Arbeitserfahrungen sammelte sie beim Auswärtigen der ethnischen Minderheit Ausschuss und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ) in Manila. Zuletzt und für mehr Autonomie arbeitete sie als Junior Project Manager bei einer transnationalen NGO . Das Kollegjahr hat sie g enutzt, kämpfen. nach neuen Ansätze für das Engagement in fragilen Staaten zu suchen. nora.rathje@mercator-fellows.org Frauen mit Röcken in Farben der Kachin.
Friederike Reinhold Vertriebene und ihr Zugang zu legaler Identität und Rechten Griechenland: Lesbos Humanitarian Support Agency Iran: Teheran Norwegian Refugee Council Libanon: Beirut United Nations High Commissioner for Refugees Deutschland: Berlin Auswärtiges Amt, Koordinierungsstab Flucht und Migration Legale Identität ist die Voraussetzung, dass Menschen ihre individuellen werden. Der Beginn eines Teufelskreises. Angesichts der prekären Grundrechte in Anspruch nehmen und ausüben können. Vertriebenen Situation sehen sich viele Betroffene gezwungen, weiter zu fliehen. bleibt dieser Zugang oft verwehrt aufgrund der prekären und unsteten Der fehlende Zugang zu Rechtsidentität ist damit nicht nur ein massives Umstände von Flucht und Vertreibung. Unsichere Aufenthaltsstatus, Menschenrechtsproblem, sondern auch Triebfeder sekundärer Flucht- fehlende Ausweisdokumente und administrative und kulturelle Hürden bewegungen. bei der Registrierung von Geburten, Ehen und Scheidungen setzen Vertriebene einem besonders hohen Risiko aus, ein Leben im Identitäts- Während meines Kollegjahres habe ich die Situation in zwei Ländern limbo zu führen. Für die Betroffenen bedeutet der Mangel an Rechts analysiert, die zu den größten Aufnahmeländern von Vertriebenen identität keinen Zugang zu öffentlicher Versorgung, wie Bildung, Gesund- gehören – Iran und Libanon. Anschließend habe ich mich damit beschäf- heit, Arbeitsmarkt und Sicherheit, und damit keine langfristige tigt, wie die internationale Gemeinschaft das Problem im Rahmen Perspektive in den Aufnahmeländern. Verstärkt wird diese Problematik der Menschenrechtsförderung, der SDG s und der #ibelong-Kampagne durch das wechselwirkende Phänomen der Staatenlosigkeit. Kinder adressiert und welchen komplementären Beitrag eine neu ausgerichtete von Eltern, die keine legale Identität besitzen oder die bereits staatenlos deutsche und europäische Migrationspolitik leisten kann. sind, sind einem hohen Risiko ausgesetzt, ihrerseits staatenlos zu Friederike Reinhold studierte Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Münster sowie Internationale Beziehungen und politische Theorie an der Humboldt-Universität Berlin und der New School for Social Research in New York. Erste Arbeitserfahrungen s ammelte sie im Auswärtigen Amt, am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ( GIZ ). Vor Aufnahme in das Kolleg arbeitete sie als Gutachterin für die GIZ in Kabul, Afghanistan. friederike.reinhold@mercator-fellows.org Gespräch mit dem Shura Rat einer informellen Siedlung in Kerman
Patrick Renz Chance oder Herausforderung für Asien? Die Auswirkungen unkonventioneller fossiler Brennstoffe auf regionale Energiesicherheitsüberlegungen und eine nachhaltigere Energiepolitik Philippinen: Manila Asian Development Bank USA : Washington D. C. The National Bureau of Asian Research Indonesien: Jakarta World Bank Wie wirkt sich die momentane Marktsituation für fossile Brennstoffe Nach den ersten Monaten wurde schnell klar, dass die wichtigste auf die Ziele Energiesicherheit und nachhaltigere Energiepolitik in Asien Frage ist, wie die Entwicklungsländer Südost- und Ostasiens sich von aus? Diese sehr breite Frage begleitete mich in mein Kollegjahr. Reicht ihrer Kohleabhängigkeit lösen können. Daher das Fazit meines der Aktivismus, welchen die COP 21 Verhandlungen ausgelöst haben, für Kollegjahres: alles steht und fällt mit Kohle. Wenn die Entwicklungs ein rechtzeitiges Umdenken in dieser Region? Ist es wichtiger, zuerst länder Südost- und Ostasiens es schaffen, durch ein Umdenken in die Herausforderungen um die Stromproduktion oder den Transportsek- ihrer Energiepolitik die Abhängigkeit von Kohle, wie in China nun begon- tor anzugehen? Welche Rolle spielt das verlangsamte wirtschaftliche nen, zu verringern und nicht, wie in Südostasien geplant, weiter aus Wachstum in der Region? Wie unterscheiden sich die Herausforderun- zubauen, dann ist eine nachhaltigere Energiezukunft realisierbar. Sollte gen von Energieexporteuren zu Energieimporteuren? aber ein traditionelles Verständnis von Energiesicherheit dies ver hindern, so rücken sowohl die COP 21 als auch von Luftverschmutzung getriebene Emissionsverringerungsziele in weite Ferne. Patrick Renz absolvierte nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Bern einen Master in internationalen Beziehungen an der Tsinghua Universität. Erste Arbeitserfahrung sammelte er im Privatsektor als China Energy Security and Geopolitics Analyst für den China Oil & Gas Monitor von NewsBase und Research Analyst der Frontier Services Group in Peking. Zudem ist er als Young Leader und Non-Resident Fellow beim Pacific Forum CSIS aktiv, hat das Young Leaders in Foreign and Security Policy Fellowship des GCSP in Genf erhalten und gründete die Plattform IR.Asia. Während seines Kollegjahres beschäftigte er sich mit Energiesicherheit, speziell fokussiert auf den Nexus der neuen Realitäten für Asiens fossile Brennstoffmärkte, nachhaltige Energiepolitik und geopolitische Veränderungen. patrick.renz@mercator-fellows.org
Andronike Roedel Comprehensive Security: Enabling Partners Hilfe zur Selbsthilfe im Rahmen der Vernetzten Sicherheit Deutschland: Berlin Auswärtiges Amt Deutschland: München Münchner Sicherheitskonferenz USA : Washington D. C. German Marshall Fund of the United States Die zunächst hoffnungsvolle Begeisterung der Internationalen Während des Mercator Kollegs bin ich den Fragen nachgegangen: Gemeinschaft für die möglichen Entwicklungen des sogenannten Welche Möglichkeiten stehen internationalen Organisationen bei der »Arabischen Frühlings«, ist einer traurigen Ernüchterung gewichen. Konfliktprävention und Krisenbewältigung im Nahen und Mittleren Anstatt eines friedlichen demokratischen Wandels durchleben Osten und Nordafrika zu Verfügung? Wie können fragile Staaten dabei viele Menschen im Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika unterstützt werden, ihren Bürgerinnen und Bürgern Schutz zu ge gewaltsame Konflikte, Vertreibung und humanitäre Ausnahmesitua währleisten? Auf welche Weise können nachhaltige Transformations- tionen. Der kontinuierliche Zerfall von Staatlichkeit in der Region, partnerschaften gefördert werden? Und schließlich: wie effektiv ist sei es in Libyen, Syrien oder dem Irak, stellt die Staatengemeinschaft die Hilfe zur Selbsthilfe? vor neue Herausforderungen. Im Fokus meiner Arbeit standen zivile und militärische Maßnahmen im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative ( Enable & Enhance ), insbesonde- re im Bereich der Sicherheitssektorreform ( SSR ). Darüber hinaus habe ich mich auch mit der Rolle der Informationskriegsführung in hybriden Konflikten beschäftigt. Andronike Roedel studierte Politik- und Nahostwissenschaften in London und München und schloss ihr Studium mit einem Master of Science an der School of Oriental and African Studies ( SOAS ) ab. Vor dem Mercator Kolleg war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Außen- und Sicherheitspolitik im Deutschen Bundestag tätig. Weitere Arbeitserfahrung sammelte sie u. a. bei einer internationalen NGO in Tadschikistan und bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Andronike ist als Reserveoffizier im Kommando Luftwaffe beordert. Seit April 2016 arbeitet sie als zivile Referentin in der Abteilung Politik im Bundesminis terium der Verteidigung. andronike.roedel@mercator-fellows.org
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