Innovation für die Gesundheit Roche in Deutschland
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Innovation für die Gesundheit. Roche entwickelt Innovationen für die Gesundheit. Wir arbeiten intensiv daran, die Lebensqualität von Menschen in der ganzen Welt zu verbessern. Allein in Deutschland engagieren sich rund 14.000 Mitarbeitende für dieses wichtige Ziel. Und dies mit großem Erfolg. Für immer mehr Krankheiten finden wir zukunftsweisende Lösungen, die Diagnosen differenzierter und Therapien wirksamer und verträglicher machen, Heilungschancen verbessern und es chronisch erkrankten Patienten ermöglichen, ein weitgehend normales Leben zu führen. 2
Die passende Therapie für die richtige Patientengruppe zur richtigen Zeit. Deshalb engagieren wir uns für die personalisierte Medizin. Innovation ist unsere Antwort auf die drängenden Fragen der Medizin. Wir investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um für Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Hepatitis, Rheumatoide Arthritis und Diabetes wirksamere Therapien zu finden. 4
Personalisierte Medizin Dieselbe Krankheit, dieselben Symptome, dieselbe Therapie – so lautet bisher oft das gängige Behandlungskonzept. Doch kein Patient gleicht dem anderen. Genetische Unterschiede zwischen den Menschen und verschiedene genetische Aus prägungen einer Krankheit können Gründe dafür sein, dass ein Medikament bei einem Patienten wirkt und bei einem anderen nicht. Wir haben aus dieser Erkenntnis bereits sehr früh Konsequenzen gezogen und die personalisierte Medizin in den Fokus unserer Unternehmensstrategie gesetzt. Ziel der personalisierten Medizin ist es, die Behandlung bestmöglich auf den Patienten zuzuschneiden, Krankheiten auf ihrer molekularen Ebene verstehen zu lernen und gezielt wirksamere Therapien zu entwickeln. Mit Hilfe modernster diagnostischer Tests ermöglichen wir es Ärzten, Patienten zu identifizieren, die am wahrscheinlichsten von einer bestimmten Therapie profitieren werden. Für diese Patientengruppen entwickeln wir innovative Medikamente, die ganz spezifisch gegen Krankheits erreger und -ursachen wirken. So bieten wir Patienten, Ärzten und Kostenträgern mit der personalisierten Medizin einen messbaren Mehrwert bei der Behandlung von Erkrankungen. Denn sie trägt entscheidend dazu bei, die Wirksamkeit von Therapien und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, während sich gleichzeitig die Risiken unwirksamer Behandlungen und schwerer Nebenwirkungen verringern. 5
„Ich wünsche mir, dass alles so bleibt, wie es ist.“ Michaela F., Friseurmeisterin, 46 Jahre, zwei Kinder, seit 15 Jahren an Rheuma erkrankt. „Ich zeige Ihnen jetzt meinen Lebenstraum!“ Michaela F. geht rasch durch den Flur und öffnet die Tür zum Nebenzimmer. Dort stehen vor großen goldumrandeten Spiegeln zwei moderne Friseurstühle direkt vor dem Fenster. „Klein aber mein“, sagt die Friseurmeisterin stolz. Dass sie sich diesen Jugendtraum doch noch erfüllen konnte, hätte sie nicht mehr für möglich gehalten. Schließlich brauche man fürs Frisieren nichts notwendiger als seine Hände und bewegliche Finger – und genau das war ihr Problem. „Eines meiner Probleme“, ergänzt sie. Michaela F. ist an einer schweren Form von Rheumatoider Arthritis erkrankt. Mit einer angeblichen Sehnenscheidenentzündung, erinnert sich die heute 46-Jährige, habe sich die Erkrankung wohl erstmals bemerkbar gemacht. Um die 30 Jahre alt sei sie damals gewesen, und sie dachte, das Problem käme vom vielen Arbeiten. Einige Zeit später wurde ihr Knie dick und musste punktiert werden. Auch das schob sie zunächst auf den Beruf und das anstrengende Stehen im Frisiersalon. Dem Knie folgten schmerzende Hüften, ein anderes Mal taten ihr die Schultern weh, die Ellbogen, die Finger- oder die Handgelenke. „Das schlich sich alles nach und nach ein“, sagt Michaela F. Im Jahr 2000, erinnert sie sich, sei der Höhepunkt erreicht gewesen: „Mir hat alles, wirklich alles wehgetan. Es war, als habe man mir sämtliche Glieder im Leib zerbrochen.“ 6
Michaela F. sitzt am Küchentisch ihres An den Tag, der sie wieder hoffen ließ, Hauses in Wahn, einem Stadtteil im erinnert sie sich sehr gut. „Mein Rheuma Südosten von Köln. Es ist kurz vor tologe sagte mir, dass es da etwas Neues Weihnachten, und sie hat Geschenke für gibt. Ich solle schnellstmöglich in die ihre Kinder eingepackt. Auch daran sei Uniklinik kommen, ich könne vielleicht früher nicht zu denken gewesen, sagt sie, an einer Studie teilnehmen.“ Wenige und blickt auf die liebevoll in Geschenk Wochen später, nach vielen Gesprächen papier eingewickelten und mit Schleifen und Voruntersuchungen habe sie die verzierten Päckchen. Es habe Zeiten erste Infusion mit dem neuen Medikament gegeben, in denen sie in der Nacht auf erhalten: ein Antikörper kombiniert gestanden sei und Schmerzmittel ein mit einem herkömmlichen Chemothera nahm, damit sie morgens ihrer Familie peutikum. das Frühstück zubereiten konnte: „Ich hätte sonst keine Milchtüte aufschneiden Eine Woche später, erzählt Michaela F., und auch kein Brot schmieren können.“ stand sie wieder „mitten im Leben“. Nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt Sie hat ihre Hausarbeit erledigt und für stellte ein Facharzt endlich die richtige die Kinder gekocht. „Auch Gerichte, für Diagnose: Rheumatoide Arthritis. die man Kartoffeln schälen muss“, lächelt 34 Jahre alt war sie damals, und sie sie. Und sie ist mit ihrer Familie in den dachte überrascht: „Das bekommen Skiurlaub gefahren. „Zuvor bin ich mit doch nur alte Leute!“ Dennoch habe sie meinen deformierten Zehen und ge die Diagnose beruhigt: „Jetzt kann man schwollenen Füßen in keinen Skischuh endlich anfangen, etwas dagegen zu tun.“ hineingekommen.“ Michaela F. ist glücklich: „Es ist schön, wieder die Dinge Die Therapie erwies sich jedoch als tun zu können, die einem Spaß machen – schwieriger als erwartet: Der Erfolg der ohne groß darüber nachdenken zu herkömmlichen Behandlung hielt nicht müssen.“ lange an – die geschwollenen Gelenke und schlimmen Schmerzen kehrten Seit 2003 wiederholt sie die Antikörper- bald zurück. „Irgendwann war meine Be Therapie alle zwei Jahre. Jeden Freitag lastungsgrenze erreicht“, sagt Michaela F. arbeitet sie in ihrem Friseurladen, sie Sie fühlte sich ohne jede Hoffnung, sorgt für ihre Familie und kümmert sich schwere Depressionen stellten sich ein, um Haus und Hof. Vor kurzem meldete die Schmerzen wurden unerträglich. sie sich in einem Sportstudio an und freut sich über die wiedergewonnene Lebensqualität. Michaela F. schaut auf ihre Hände und bewegt die Finger. In letzter Zeit, meint sie nachdenklich, seien die Gelenke wieder ein wenig dicker geworden. Sie weiß, dass sie chronisch krank ist: „Aber es läuft ja trotzdem alles.“ Was sie sich für die Zukunft wünscht? Die Frage bleibt lange unbeantwortet. Die Gegenwart sei für sie wichtig, sagt sie schließlich. Es würde sie freuen, wenn sie noch recht lange so aktiv bleiben kann. „Ich will nichts besser haben“, sagt sie. „Ich wünsche mir einfach, dass alles so bleibt, wie es ist.“ 8
Rheumatologie Endlich kann Michaela F. wieder Dinge tun, die für andere selbst verständlich sind – zum Beispiel Geschenke verpacken. Mit Antikörpern gegen Rheuma Rheuma ist ein Sammelbegriff für mehr Auf die Therapie mit dem Wirkstoff spre- als 450 schmerzhafte Erkrankungen der chen besonders gut Patienten an, in deren Knochen und Gelenke. Wodurch Rheuma Blut sich bestimmte Proteine finden, die verursacht wird, ist noch nicht endgültig die Krankheit anzeigen, so genannten Bio- geklärt. Wahrscheinlich beruht die Krankheit marker. Dazu zählen cyclische citrullinierte auf einer fehlerhaften Reaktion des Immun- Peptide (CCP), die mit dem Elecsys Anti-CCP- systems. Eine besondere Rolle im Krank- Test von Roche zuverlässig nachgewiesen heitsgeschehen spielen hier die B-Zellen: Sie werden können. produzieren so genannte Auto-Antikörper, die „irrtümlich“ körpereigene Strukturen an- Mit Tocilizumab wurde der erste mono greifen. Zusätzlich produzieren die B-Zellen klonale Antikörper gegen einen bestimmten Botenstoffe, die Entzündungen auslösen Rezeptor, den Interleukin-6 (IL-6)-Rezeptor, oder verstärken. Die Wissenschaftler wissen zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis heute, dass vor allem diejenigen B-Zellen, die (RA) entwickelt. Der Wirkstoff stellt einen auf ihrer Oberfläche ein bestimmtes Protein, neuartigen Therapieansatz zur Bekämpfung das CD 20, tragen, für die Fehlreaktionen dieser schweren Krankheit dar. Es hat sich verantwortlich sind. gezeigt, dass IL-6 im Entzündungsprozess der Rheumatoiden Arthritis eine Schlüssel- Ein biotechnologisch hergestelltes Molekül, rolle spielt. der monoklonale Antikörper Rituximab, kann an CD 20 binden und fehlgesteuerte Das Ziel der personalisierten Medizin ist B-Zellen ausschalten. Der Entzündungs es, anhand solcher Biomarker diejenigen prozess wird gestoppt und weitere Schäden Patienten auszuwählen, die von der Therapie an den Gelenken (Rheumatoide Arthritis) den größtmöglichen Nutzen haben. werden verhindert. 9
„Man kann auch als Diabetiker alles machen – man muss nur ein bisschen länger darüber nachdenken.“ Bastian H., 34 Jahre. Wirtschaftswissenschaftler, Einhandsegler, Buch autor und Weltreisender. Erhielt im Jahr 1997 die Diagnose Diabetes. „Selbstverständlich wäre ich meinen Diabetes gerne wieder los!“ Bastian H., groß, schlank, sportlich, verschränkt die Arme vor seiner Brust, rückt auf dem Sofa nach vorn, ganz nahe an den Rand, und sagt: „Aber ich habe keine Wahl, ich muss damit leben. Und das geht. Es geht sogar sehr gut.“ Seine letzte große Reise war eine Weltumsegelung: Sechs Monate, 15.000 Seemeilen von Neuseeland nonstop über den Südpazifik rund um Kap Hoorn nach Argentinien und Patagonien, Valparaiso, Recife und die Azoren zurück nach Hamburg. Das klingt nach Freiheit und Abenteuer – aber auch nach großen Herausforderungen. Für Bastian H. lautete die größte Herausforderung „bei 80 Knoten Wind und 15 Meter hohen Wellen den Blutzuckerspiegel zu messen.“ 10
Diabetes 11
Bastian H. hat seit seinem 20. Lebensjahr erinnert sich, wie er auf dem Nachhause Damaskus“, erinnert sich Bastian H. Der Diabetes. Heute ist er 34 und blickt auf weg von Laternenpfahl zu Laternenpfahl Freund, der ihn begleitete, wusste nichts ein Lebensjahrzehnt zurück, das vielfäl taumelte: Die Nacht über quälte er sich von seinem Diabetes und fuhr mit ihm tiger kaum sein könnte. Er hat derzeit und trank Unmengen Wasser. Gegen im Taxi von Krankenhaus zu Kranken „eine kleine Pause“ eingelegt, womit er Morgen suchte er im Telefonbuch nach haus. „Erst im fünften nahm man mich meint, dass er gerade einmal nicht auf einer Arztpraxis und fand eine, „direkt auf“, sagt Bastian H.: „Die dachten alle, den Meeren der Welt unterwegs ist, um die Ecke, zufällig ein Diabetologe“. ich wäre sturzbetrunken.“ Nach einigen sondern sich in seiner Wahlheimat Berlin Der Arzt habe sich seine Geschichte ange Erlebnissen dieser Art habe er sich klar um diverse Projekte kümmert – alle rund hört und dann seinen Blutzuckerspiegel gemacht, dass man „auch als Diabetiker ums Segeln. Heute steht ein Hörbuch auf gemessen. „Sie sind Diabetiker“, lautete alles machen kann, man muss nur ein dem Programm: In einem Tonstudio in die Diagnose. „Und Sie müssen jetzt bisschen länger darüber nachdenken.“ Berlin-Kreuzberg spricht er sein Buch sofort ins Krankenhaus auf die Intensiv „Raus ins Blaue!“ aufs Band. station – ihr Zuckerspiegel ist lebens Beispielsweise über den „Diabetes-Bedarf bedrohlich hoch.“ für 180 Tage auf See“. So schrieb er es im Eine Segeltour rund um die Welt – das war Dezember 2009 in die erste Zeile seiner eigentlich schon nach dem Abitur sein Nach dem Krankenhaus folgte ein drei To-do-Liste. Nach dem Studium wollte er Plan: „Zuerst Zivildienst, dann ein Jahr wöchiges Diabetes-Schulungsprogramm. endlich seinen alten Traum, die Weltum Freiheit und Abenteuer, dann studieren.“ „Dort wird man zum Spezialisten für segelung, in die Tat umsetzen. Bastian H. Zum Zivildienst ging Bastian H. nach seine Erkrankung“, sagt Bastian H. rechnet vor, was das Wort „Diabetes- Lübeck und arbeitete als Rettungssanitäter Seinen Zivildienst als Rettungssanitäter Bedarf“ in der Praxis bedeutet: „180 mal mit 24-Stunden-Diensteinsätzen. Das war musste er aufgeben – und seinen Traum 30 gleich 5.400 Einheiten Langzeit-Insu ungewohnt, und es wunderte ihn deshalb vom Segeltörn um die Welt auch. Es lin und noch einmal mindestens ebenso nicht, dass er permanent müde war. Auch folgte eine schwierige Zeit. Nicht der viel normales Insulin für die Mahlzeiten, dass er beim Treppensteigen häufiger außer Diabetes selbst, sondern der Umgang mindestens drei Blutzuckermessgeräte – Atem kam, schob er auf den anstrengenden damit sei sein Problem gewesen, sagt falls eines unterwegs ausfällt oder ver Dienst. Eine Auffälligkeit, meint Bastian H. Bastian H. Manchen Freunden habe er loren geht – dazu Pens, Nadeln, schnell rückblickend, hätte ihm vielleicht doch zu davon erzählt, anderen nicht; er war sich wirkender Flüssigzucker – man kann ja denken geben können: „Ich trank unheim nicht sicher, was er tun oder lassen sollte; nie wissen.“ Schließlich sei eine Unter lich viel. Ich habe damals palettenweise das öffentliche Hantieren mit Mess zuckerung auf hoher See das Letzte, Eistee im Supermarkt gekauft.“ geräten und Spritzen oder das Bekenntnis was er auf seinen Reisen erleben wolle. „Ich bin Diabetiker“ waren ihm peinlich. Und er ist froh darüber, dass es ihm die Eines Tages im Zug nach einem Wochen Nicht selten endete das Verdrängen der moderne Medizintechnik heute ermög endbesuch bei seiner Familie wurde ihm Stoffwechselstörung in einer gefährlichen licht, „eben auch mal schnell am Steuer speiübel. So übel, dass er es kaum mehr Unterzuckerung: „Einmal erwischte es rad bei stürmischer See“ den Blutzucker auf die Zugtoilette schaffte. Bastian H. mich bei 45 Grad im Schatten mitten in zu kontrollieren. Das hat ihm viel von 12
Diabetes der Freiheit und Unabhängigkeit seiner aktiv wahrzunehmen: „So wie man mit diabeteslosen Jahre zurückgegeben. einem Segelschiff nicht gegen den Wind segeln kann, kommt man auch nicht Die Lehre, die er für sich gezogen hat gegen seinen Diabetes an – man muss ihn und an andere weitergeben will, ist, den mit auf die Reise nehmen.“ Diabetes nicht zu verdrängen, sondern Diabetes – Unterschiedliche Formen einer Stoffwechselstörung Die beiden Hauptgruppen bei Diabetes mellitus – oft nicht langsam, sondern plötzlich und heftig auf. auch als Zuckerkrankheit bezeichnet – sind der Typ 1- Als Auslöser der Typ 1-Diabetesform werden ver und der Typ 2-Diabetes. Die meisten Menschen mit schiedene Ursachen diskutiert. Wissenschaftler Diabetes sind an Typ 2 erkrankt. Ihre Körperzellen re- vermuten, dass Faktoren wie Erkrankungen, Viren agieren nicht ausreichend auf das Blutzucker senkende oder Umweltgifte eine Rolle spielen. Hormon Insulin. Zudem schütten die Insulinproduzen- ten – die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse – Noch vor rund 80 Jahren verlief eine Diabetes- nicht mehr genügend Insulin aus. Die Entstehung Erkrankung tödlich. Heute erlauben ausgereifte von Typ 2-Diabetes bestimmt ein Zusammenspiel von technische Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte Vererbung und Lebensweise. zur Selbstkontrolle und moderne Insulintherapien Menschen mit Diabetes ein nahezu normales Leben Rund zehn Prozent aller Menschen mit Diabetes haben und einen eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Typ 1-Diabetes. Typ 1 tritt vorwiegend bei unter Stoffwechselstörung. Unterstützt wird dies durch 40-jährigen Menschen auf, oft schon im Kindesalter. Diabetes Management-Lösungen, die die persönlichen Bei dieser Form handelt es sich um eine Autoimmun Diabetesdaten visualisieren und individuelle Trends krankheit: Zellen der körpereigenen Abwehr greifen und Auffälligkeiten im Blutzuckerverlauf auf einen die Insulin-produzierenden Beta-Zellen der Bauchspei- Blick sichtbar machen. Ärzte und Patienten können cheldrüse an. Wenn rund 90 Prozent der Zellen zerstört auf dieser Basis Blutzuckerschwankungen und Risiko- sind, macht sich die Stoffwechselstörung bemerkbar: werte schnell erkennen und die Therapie individuell Im Unterschied zum Typ 2-Diabetes treten die Symptome steuern und gezielt anpassen. Dank einer modernen Diabetes-Therapie konnte Bastian H. seinen Traum von einer Weltumsegelung wahrmachen. 13
„Mit dem Wissen schwindet die Angst.“ Cornelia W., 52 Jahre, Hausfrau. Zwei erwachsene Kinder. Erhielt im Jahr 2006 die Diagnose Brustkrebs. Cornelia W., eine attraktive dunkelhaarige Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, legt das Familien-Fotoalbum auf den Esszimmertisch und beginnt zu blättern. „2007“ – das Jahr ist dick mit Filzstift auf den Rücken des Albums geschrieben. „Das war ich an Weihnachten“, sagt Cornelia W. und zeigt auf ein Bild, das sie mit einer großen Schirmmütze auf dem Kopf vor dem Weihnachtsbaum zeigt. „Damals hatte ich kein einziges Haar mehr auf dem Kopf “, erinnert sie sich. Ihre Perücke aber mochte sie nie tragen. „Die Kappe war mir da lieber.“ Sie deutet auf ein anderes Bild, auf dem ihr Bruder zu sehen ist. Er hat sich die Langhaar perücke von Cornelia W. über den Kopf gezogen und lacht in die Kamera. „Mein Brustkrebs“, sagt Cornelia W., „gehörte zum Alltag. Ich hatte meine Haare verloren – nicht aber meine Lebensfreude.“ 14
Onkologie 15
Ihre Krankengeschichte begann ein Jahr Mal auch nur daran gedacht, dass zuvor, im September 2006. Cornelia W. Brustkrebs auch sie betreffen könnte. war, wie jedes Jahr, bei ihrer Frauenärztin „Ich wusste nur, dass ich so schnell wie zur Vorsorgeuntersuchung. „Da könnte möglich wieder gesund werden wollte.“ etwas sein“, vermutete die Ärztin beim Abtasten der Brust und schickte Cornelia Es folgten Untersuchungen und Tests, W. umgehend zur Mammografie. Noch dann stand die Diagnose fest: ein wal am gleichen Tag erreichte sie die nieder nussgroßer, HER2-positiver Tumor war schmetternde Nachricht, dass sie an in ihrer Brust entstanden. „HER2-posi Brustkrebs erkrankt sei. tiv“ bedeute, dass es sich um eine ganz bestimmte Form von Brustkrebs handele, Schon am nächsten Morgen, erzählt erklärten die Ärzte. Der Therapie sah Cornelia W., habe sie ihren Koffer ge Cornelia W. zuversichtlich entgegen: „Was packt und sei in die Klinik gefahren. auch immer auf mich zukommen wird“, „Ich war ziemlich panisch“, erinnert sie sagte sie sich: „Da muss ich jetzt durch.“ sich. Der Arzt im Krankenhaus konnte sie beruhigen: „Sie sind bei uns in guten Die Behandlung begann mit drei Händen. Wir untersuchen Sie jetzt wöchentlichen Infusionen: Sie erhielt Schritt für Schritt und überlegen dann eine herkömmliche Chemotherapie mit gemeinsam weiter.“ zellteilungshemmenden Medikamenten, kombiniert mit einem innovativen Krebs- Cornelia W. profit ierte „Ich wusste ja rein gar nichts“, sagt med ikament, einem monoklonalen von einer gezielten Behandlung mit Cornelia W. Niemals zuvor hatte sie sich Antikörper. Dieser richtet sich speziell einem monoklonalen mit dem Thema beschäftigt, kein einziges gegen HER2-positive Brusttumore. Antikörper. 16
Onkologie Die Therapie verlief bei Cornelia W. schlimmer als die Haare zu verlieren, sei erfolgreich: Der Tumor in der Brust ver es aber gewesen, auch noch die Wimpern kleinerte sich. Im August 2007 wurde und Augenbrauen einzubüßen. Cornelia der Tumorrest chirurgisch entfernt, W. blättert im Fotoalbum und zeigt eine weitere Strahlentherapie schloss auf ein weiteres Bild: „Das ist mein auf sich an, um auch noch die letzten, gedunsenes Kortison-Gesicht ohne möglicherweise verbliebenen Krebs Wimpern und Augenbrauen.“ zellen zu zerstören. Cornelia W. schlägt das Album zu und Die Nebenwirkungen der Chemotherapie, legt den Nachsorgepass zur Seite. „Heute blickt Cornelia W. zurück, hätten sie am habe ich das alles hinter mir“, sagt sie meisten belastet. Sie steht vom Tisch auf, entschieden und erzählt von ihrem geht zum Schrank, holt ihren Nachsorge Stammtisch, an dem sie regelmäßig pass aus der Schublade und liest vor, mit anderen an Brustkrebs erkrankten was ihr Arzt dort notiert hat: Durchfall Frauen zusammenkommt. „Es hilft zu und Kopfschmerzen, Nasenbluten und reden“, erklärt sie. „Man erkennt, dass Sodbrennen, taube Finger und Zehen, Brustkrebs kein einzelnes Schicksal ist, tränende Augen, verformte Fingernägel, das einen ganz alleine trifft.“ Sie weiß, wunde Stellen im Mund. „Und dann dass der Krebs wiederkommen kann. fielen mir auch noch die Haare aus“, sagt Aber sie fürchtet ihn nicht mehr. „Man Heute steht Cornelia W. wieder mit Cornelia W. Das erste Büschel Haare darf sich nicht verstecken“, betont sie, beiden Beinen fest im Leben und habe sie in der Hand gehalten, als sie ein „man muss sich informieren und offen fürchtet den Krebs nicht mehr. Kreuzworträtsel lösen wollte und sich in mit der Krankheit umgehen.“ Denn mit Gedanken an den Kopf fasste. Viel dem Wissen schwinde die Angst. Kein Krebs ist wie der andere Das Roche-Medikament mit dem Wirkstoff wie Chemotherapeutika, die im „Schrotschuss- Trastuzumab ist seit dem Jahr 2000 in Europa Verfahren“ wahllos alle sich rasch im Körper zur Behandlung von HER2-positivem Brust- teilenden Zellen – gesunde wie kranke – angreifen, krebs zugelassen. Es kann gezielt in das setzt der Wirkstoff gezielt an den Krebszellen an, Krankheitsgeschehen eingreifen und den kann somit effektiv am Tumorgewebe wirken und Krebs „an der Wurzel packen“. Es handelt verursacht weniger Nebenwirkungen. Zusätzlich sich um einen monoklonalen Antikörper, der aktiviert der Antikörper die körpereigene Immun- bestimmte Proteine, so genannte HER2-Rezep abwehr, indem die Tumorzellen durch die Bindung toren, auf der Oberfläche von Brustkrebszellen des Antikörpers an ihrer Oberfläche markiert in ihrer Funktion blockieren kann. werden. Die Folge: Das Immunsystem erkennt die Tumorzellen, greift sie an und zerstört sie. HER2-Rezeptoren, die sich auch auf gesunden Zellen finden, sind bei bestimmten Brusttumoren Rund 15 bis 25 Prozent der Patientinnen mit Brust- im Übermaß auf der Zelloberfläche vorhanden. krebs weisen übermäßig viele HER2-Rezeptoren In diesem Fall wirken sie wie Schleusen, die eine auf der Oberfläche der Tumorzellen auf. Mit gewe- Flut von Teilungsaufforderungen in das Innere der bebasierten diagnostischen Tests kann heute der Zelle weiterleiten und sie bösartig entarten lassen, HER2-Rezeptor-Status jeder Brustkrebspatientin wobei es zu einem Tumorwachstum kommt. Der bestimmt werden. Erweist sich eine Gewebeprobe Antikörper bindet sehr spezifisch an den HER2- als HER2-positiv, ist mit Trastuzumab heute eine Rezeptoren, blockiert die „Schleusen“ und stoppt zielgerichtete und effektive Therapie verfügbar: ein den verhängnisvollen Nachrichtenfluss. Im Unter- Beispiel für die Anwendung der personalisierten schied zu herkömmlichen Krebsmedikamenten Medizin. 17
Später einmal, sagt Beata B., würde sie gerne Forscherin werden. Dafür arbeitet sie hart, zurzeit 60 Stunden in der Woche. „Ich muss schließlich ein ganzes Semester aufholen, um mit meinem Studium noch in der Regelzeit fertig zu werden“, erklärt sie. Das sei, zugegeben, ein wenig anstrengend. Aber es macht ihr nichts aus: „Ganz im Gegenteil – ich bin froh, nach meiner erzwungenen Auszeit wieder etwas tun zu können.“ Die Chemiestudentin Beata B. sitzt in einer Kaffee-Ecke des Biozentrums der Universität Frankfurt und erzählt, was sie vor einem Jahr „völlig unver mittelt“ aus der Bahn geworfen hat. Im Mai 2009, gleich nach Semesterende, ging sie zum ersten Mal zur Blut spende. Ihr sei das schon immer ein Anliegen gewesen. Zwei Wochen später erhielt sie einen Brief. Darin stand, dass ihr Blut nicht in Ordnung sei und man weitere Tests vornehmen würde. Einige Tage darauf erhielt sie einen zweiten Brief. Diesmal gab er genauer Auskunft: In ihrem Blut waren Hepatitis C-Viren gefunden worden. 18
Virologie „Du kannst wieder gesund werden!“ Beata B., 23 Jahre, Studentin der Chemie. Erkrankte im Jahr 2009 an Hepatitis C. 19
Hepatitis C: Individuelle Diagnose und Therapie Die Hepatitis-Viren A und B wurden erst- sowie zwei Arzneimittel: ein lang wirksames mals in den 1970er Jahren beschrieben. Interferon, das einmal pro Woche unter Im Jahr 1988 gelang dann mit Hilfe emp- die Haut gespritzt wird, sowie der Wirkstoff findlicher molekularbiologischer Methoden Ribavirin in Tablettenform. Anhand des so der Nachweis des besonders gefährlichen genannten Virus-Genotyps, mit dem der Hepatitis C-Virus (HCV), das Leberver Patient infiziert ist, der Ausgangsviruslast bei sagen, Leberzirrhose und Leberkrebs Behandlungsbeginn und dem individuellen, verursachen kann. virologischen Ansprechen auf die Therapie entscheidet der Arzt über die optimale Die meisten Betroffenen bemerken die Therapiedauer für den jeweiligen Patienten. Infektion überhaupt nicht, manche klagen Neben diesen Virus-spezifischen Ansätzen über Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder zur Steuerung einer personalisierten Therapie Beschwerden im rechten Oberbauch. Nur gibt es wirtspezifische Biomarker, die nach bei wenigen äußert sich die Infektion als jüngsten Erkenntnissen eine Prognose für akute Hepatitis mit Gelbsucht. den Therapieerfolg und die optimale Wahl des Therapieregimes ermöglichen. Noch Mitte der 1990er Jahre hatte nur jeder zehnte Patient eine Chance auf Heilung. Bei konsequenter Therapiedurchführung Zu dem personalisierten Therapieansatz liegen die Heilungschancen je nach von Roche heute gehören ein diagnostischer Genotyp heute zwischen 50 und 90 Prozent. Test, mit dem mithilfe der modernen PCR- Auch die Nebenwirkungen sind heute gut Technologie (Polymerase Kettenreaktion) beherrschbar. die Virusmenge bestimmt werden kann, „Das war ein Schock“, sagt Beata B. Sie begann im noch heute den Kopf und sagt, dass sie nach der Internet zu recherchieren. Was sie dort las, beunru ersten Schockstarre ein Gedanke ganz und gar zu higte sie noch mehr. Von besonders gefährlichen beherrschen begann: „Woher habe ich das?“ Viren und Leberversagen war da die Rede. „Doch ob Drogenmissbrauch, häufig wechselnde Sexual Es ist bis heute ein Rätsel, wie die Viren in ihren partner, Tätowierungen oder Piercings – keiner Körper gelangt sind. Beata B. vermutet, dass sie sich der dort genannten Übertragungswege traf in die Erreger bei einer medizinischen Behandlung irgendeiner Weise auf mich zu.“ Beata B. schüttelt mit einer verunreinigten Spritze eingehandelt hat. 20
Virologie Auch wann die Infektion erfolgt sei, ob sie die sam zurückdrängen kann. Dass die Behandlung Beata B. ist froh, Viren erst seit kurzem oder womöglich schon seit Erfolg versprechend verlief, zeigte ein Test bereits dass sie sich nach ihrer Hepatitis C- ihrer Kindheit mit sich herumtrage, lasse sich nicht vier Wochen nach Therapiebeginn. „Normaler Erkrankung wieder näher eingrenzen. Irgendwann habe sie aufgehört, weise dauert die Behandlung zwölf Monate“, voll auf ihr Studium sich mit der Frage zu quälen, wann, wie und wo sie erläutert Beata B. „Nach dem Test aber war klar, konzentrieren kann. sich angesteckt habe. „Ich entschied mich, meine dass bei mir sechs Monate ausreichen würden.“ Energie lieber darauf zu verwenden, wie ich die Viren wieder loswerden kann.“ Über die verkürzte Therapiezeit ist sie noch im Nachhinein froh: Sie musste ihr Studium unter Dabei habe sie sich oft sehr allein gelassen gefühlt. brechen, Depressionen stellten sich ein – für einen Ihr älterer Bruder, inzwischen Apotheker, sei der energiegeladenen Menschen wie Beata B. war die erste gewesen, der ihr wieder Kraft und Zuversicht Zeit der krankheits- und therapiebedingten Untätig gab: „Du kannst wieder gesund werden!“, hat er ihr keit nur schwer zu ertragen. Sie habe das Ende der versichert. Nach einer qualvollen Zeit mit „vielen Behandlung einerseits herbeigesehnt, sich anderer Fragen und wenigen Antworten“ habe sie sich an seits aber auch davor gefürchtet. Der abschließende das Leberzentrum einer Uniklinik gewandt. Dort Test erbrachte das erhoffte Ergebnis: Keine Viren fühlte sie sich gut aufgehoben. Sie berichtet, wie mehr nachweisbar! man im Labor zunächst den molekularen Aufbau „ihrer“ Viren bestimmt habe. Von den verschie Jetzt steckt Beata B. voller Pläne. Was sie im Studium denen Untertypen, stellte sich heraus, war sie mit versäumt hat, will sie schnellstmöglich nachholen. Hepatitis C-Viren des so genannten Genotyps 3 Und sie will die Welt bereisen, um „viel Leben zu infiziert. „Bei allem Unglück“, versichert Beata B., erleben“. „sei das eine gute Nachricht gewesen.“ Denn die mit diesem Virustyp infizierten Menschen haben die besten Aussichten auf einen Behandlungserfolg. Fünf Mal am Tag nahm sie daraufhin Tabletten mit einem antiviralen Wirkstoff ein. Einmal pro Woche erhielt sie Interferon, einen speziell aufbereiteten Botenstoff des Immunsystems, der die Viren wirk 21
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Innovation „Personalisierte Medizin heißt, Behandlungen auf bestimmte Patientengruppen zuzuschneiden. In dieser Differenzierung liegt die Zukunft der Medizin.“ Severin Schwan, CEO der Roche-Gruppe 23
Therapeutische und diagnostische Perspektiven – ein Blick in die Zukunft. Derzeit in der späten klinischen Entwicklung und in der Zulassung: neue Medikamente gegen Haut-, Lungen- und Brustkrebs sowie virale und entzündliche Erkrankungen. Mit Hilfe von Genchips entwickeln wir Methoden, um Krankheiten besser zu verstehen und wirks amer zu be handeln. Das Wissen über die Biologie von Krankheiten wächst rasch. Aus dem molekularen Ver ständnis für die Krankheitsmechanismen werden künftig immer mehr differenzierende Diagnose- und maßgeschneiderte Behandlungsmethoden entstehen. Schon heute verfügt Roche bereits über personalisierte Therapien in verschiedenen Indikationen, darunter Brust-, Magen-, Lungen- und Hautkrebs sowie Hepatitis B und C. Roche ist wie kein anderes Unternehmen in der Lage, das Konzept der personalisierten Medizin umzusetzen. Denn dank der engen Zusammenarbeit der Divisionen Pharma und Diagnostics unter einem gemeinsamen Dach – von der Forschung bis zum Vertrieb – können wir die personalisierte Medizin systematisch voranbringen. Derzeit befinden sich verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe in bereits fortgeschritte nen Phasen der Entwicklung; einige von ihnen sind auf spezielle Patientengruppen zugeschnitten. Für diejenigen, die dem Ansatz der personalisierten Medizin folgen, entwickeln unsere Forscher zeitgleich passende diagnostische Tests. 24
Innovation Ein neues Medikament gegen den schwarzen freigesetzt und direkt durch die Zellmembran in die Hautkrebs Tumorzelle eingeschleust. Hier entfaltet das Medi Weltweit erkranken jedes Jahr rund 160.000 Men kament dann seine zellabtötende Wirkung. Durch schen an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). die Kombination mit dem Antikörper Trastuzumab In späten Stadien der Krankheit gab es bislang kaum wirkt das Chemotherapeutikum vor allem auf die Heilungschancen. Ein neuer Roche-Wirkstoff hemmt Krebszellen. Der Doppelschlag gegen Brustkrebs mit nun gezielt Hautkrebszellen, die eine spezifische „Trastuzumab-DM1“ (TDM1) wird derzeit in zwei Veränderung (Mutation) im so genannten BRAF-Gen Phase-III-Studien erprobt. aufweisen. Diese Mutation tritt etwa bei der Hälfte aller metastasierenden Melanome auf. Ein von Roche Neue Hoffnung gibt auch der Antikörper Pertu entwickelter diagnostischer Test kann diese Mutation zumab. Er wird derzeit bei frühen und fortgeschrit nachweisen und diejenigen Melanom-Patienten iden tenen Stadien von HER2-positivem Brustkrebs und tifizieren, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf den fortgeschrittenem HER2-positiven Magenkrebs neuen Wirkstoff ansprechen werden. Dieser verzögert getestet. Pertuzumab ist insofern einzigartig, als er das Fortschreiten der Krebserkrankung nachweislich, speziell entwickelt wurde, um zu verhindern, dass verringert die Größe der Tumoren und verbessert die sich der HER2-Rezeptor mit anderen HER-Rezep Lebensqualität der Erkrankten deutlich. toren verbindet. Dieser Vorgang spielt vermutlich bei der Entstehung und beim Wachstum verschie Gezielt gegen Lungenkrebs dener Krebsarten eine wichtige Rolle. Der nicht kleinzellige Lungenkrebs ist weltweit die häufigste tumorbedingte Todesursache. Vorläufige Hepatitis-Viren im Zangengriff Ergebnisse einer klinischen Studie Phase II zeigen: Hepatitis C-Viren verursachen akute und chronische Der neue monoklonale Antikörper MetMAb, der Lebererkrankungen, die zu Leberversagen, Leber kombiniert mit dem Wirkstoff Erlotinib von Roche zirrhose und Leberkrebs führen können. Rund 200 (Tyrosinkinase-Hemmer) verabreicht wird, kann Millionen Menschen sind weltweit mit dem gefähr bei Patienten mit einer bestimmten Form von nicht lichen Erreger infiziert, von dem es vier Untertypen kleinzelligem Lungenkrebs ein nahezu doppelt so (Genotypen) gibt. Diese unterscheiden sich nicht langes Überleben ohne Verschlechterung der Er nur in ihrem molekularen Auf bau, sondern auch krankung ermöglichen. MetMAb bindet spezifisch in ihrer Behandelbarkeit. an so genannte c-Met-Rezeptoren und verhindert so die Aktivierung eines krebsfördernden Wachstums Besonders schwer zu behandeln ist der Genotyp 1 faktors. Parallel entwickelt Roche derzeit einen des Hepatitis C-Virus. Derzeit werden bei Roche gewebebasierten Begleittest, um Lungenkrebs- mehrere kleine, antiviral wirksame Moleküle ent Patienten zu identifizieren, die aufgrund einer über wickelt, die auch dann noch helfen sollen, wenn die mäßigen Bildung eines für diesen Tumortyp kenn herkömmliche Therapie mit Interferon versagt. zeichnenden Rezeptors am ehesten auf eine Behand Erste klinische Resultate zeigen, dass sich auch bei lung ansprechen. Die Phase-III-Studien zur Prüfung Patienten, die auf Interferone nicht ansprechen, mit des neuen Wirkstoffs beginnen in Kürze. der neuen kombinierten Behandlung innerhalb von nur zwei Wochen eine 99,9-prozentige Reduktion der Antikörper gegen Brustkrebs Viruslast im Blut erzielen ließ. Patientinnen mit fortgeschrittenem HER2-positiven Brustkrebs können womöglich von einem Roche- Hoffnung für Asthmatiker Entwicklungskandidaten profitieren, der sich aus Nicht bei allen Asthmatikern ist der molekulare dem bereits bewährten monoklonalen Antikörper Mechanismus gleich, der ihrer Erkrankung zugrunde Trastuzumab und dem Toxin DM1, das wie ein liegt. Bei einer bestimmten Patientengruppe spielt der Chemotherapeutikum wirkt, zusammensetzt. Botenstoff Interleukin 13 eine entscheidende Rolle: Er schaltet gewisse Gene zur falschen Zeit am falschen Der mit einem Chemotherapeutikum verbundene Ort an und löst asthmatische Reaktionen aus. Antikörper (Antikörper-Wirkstoff-Konjugat) bindet gezielt an Brustkrebszellen mit übermäßig vielen Der neue monoklonale Antikörper Lebrikizumab HER2-Rezeptoren auf der Oberfläche und verhindert, ist imstande, Interleukin 13 abzufangen und asthma dass Zellteilungssignale in das Innere der Zelle weiter tische Symptome zu lindern. Ob ein Asthmapatient zu geleitet werden. Außerdem fordert der Antikörper der Gruppe gehört, die auf eine Therapie ansprechen, das Immunsystem auf, die Krebszellen zu vernich kann ein Biomarker anzeigen, der sich mit einem ten. Das Chemotherapeutikum DM1 wird erst mit Bluttest bestimmen lässt. Der neue Behandlungsansatz Bindung des Antikörpers an den HER2-Rezeptor wird gerade in einer Phase-II-Studie klinisch getestet. 25
Roche erforscht und entwickelt Antikörper nicht nur als Wirkstoff zur gezielten Behandlung von Krankheiten, sondern auch für die Diagnostik. Roche investiert viel in Forschung und Entwicklung. Vor allem völlig neue Ideen. Roche betreibt Spitzenforschung für die Gesund- Prävention und Diagnose bis hin zur Therapie und heit in den Therapiegebieten Onkologie, Virologie, Therapie-Überwachung. Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie Störungen des Zentralen Nervensystems. So investierte Ein Schwerpunkt unserer Forschung ist neben der das Unternehmen im Jahr 2010 mehr als 18 Millionen Suche nach neuen Wirkstoffen die Suche nach Bio Euro pro Tag in die globale Forschung und Entwick markern in Blut, Urin, Speichel und Gewebe. Dabei lung. Das entspricht etwa 20 Prozent des weltweiten handelt es sich um charakteristische biologische Umsatzes. Damit ist Roche nicht nur in der Gesund Strukturen, wie zum Beispiel Proteine, die nachge heitsbranche führend. wiesen und gemessen werden und auf normale oder krankhafte biologische Prozesse im Körper hinweisen Was Roche besonders auszeichnet, ist die enge können. Roche nutzt Biomarker einerseits, um Arznei Vernetzung der beiden Divisionen Pharma und mittelangriffspunkte zu identifizieren und auszuwählen, Diagnostics. In mehr als 160 Projekten (Stand 2011) und andererseits, um Patientengruppen zu bestimmen, weltweit arbeiten diese gemeinsam intensiv daran, die auf eine bestimmte Therapie ansprechen. neueste Forschungsergebnisse in wirksame Behand lungskonzepte umzusetzen, um innovative Produkte Am Standort Mannheim entwickelt Roche innovative und Dienstleistungen für das gesamte Spektrum der Produkte und Lösungen, die an den Alltagsbedürfnis Gesundheitsversorgung anbieten zu können: von der sen von Menschen mit Diabetes oder Herz-Kreislauf- Identifikation bestehender Krankheitsrisiken über Erkrankungen ausgerichtet sind. So arbeiten wir an 26
Forschung und Entwicklung der ständigen Weiterentwicklung unserer Im Zusammenhang mit der Zulassung Wirtschaftlichkeit einer Behandlung Gerinnungs- und Blutzuckermesssysteme, neuer Medikamente ist dies von wesent und darüber, wie diese die Lebens- um die Zuverlässigkeit der Messergebnisse licher Bedeutung für Roche. Penzberg ist qualität der Patienten verbessert. Alle zu optimieren und die Handhabung im auch ein wichtiges Forschungszentrum zulassungsrelevanten Arzneimittelstudien Alltag weiter zu vereinfachen. Ein Beispiel für eines der großen Therapiegebiete von für Deutschland werden von Roche in hierfür ist Accu-Chek Mobile, das als welt Roche, die Onkologie. Hier steht die Ent Grenzach-Wyhlen aus koordiniert und weit erstes Blutzuckermesssystem ohne deckung und Charakterisierung neuer je nach Indikationsgebiet an renommier einzelne Teststreifen auskommt. Dank einer Biopharmazeutika für die Behandlung ten Universitätskliniken sowie in aus innovativen Bandtechnologie entfallen hier von Krebspatienten und die Identifizierung gewählten qualifizierten Praxen durch im Durchschnitt zwei Drittel der Hand und Entwicklung geeigneter Biomarker geführt. Auch Studien für bereits auf griffe, die beim Messen mit Einzelteststreifen (in Zusammenhang mit der Diagnostik) dem Markt befindliche Produkte werden nötig sind. Insbesondere für Patienten, im Vordergrund. Mit Hilfe eines weiten initiiert. Insgesamt belief sich die Zahl die mit Insulin behandelt werden und Spektrums an molekularbiologischen, aller Studien in Deutschland der klini mehrmals täglich ihren Blutzuckerspiegel zellbiologischen und präklinischen schen Phasen I bis IV im Jahr 2010 auf kontrollieren, ist dies eine spürbare Erleich Methoden können die Wirkstoffe gezielt 167. Darin waren insgesamt über 20.000 terung im Alltag. Ein weiterer Fokus unserer optimiert werden. Patienten involviert. Forschungsarbeit ist die Zusammenfüh rung einzelner technischer Komponenten Penzberg ist darüber hinaus das Zentrum Forschungskooperationen zu integrierten und für den Anwender für Forschung und Entwicklung in den Mit gezielten Investitionen in Forschung, gleichzeitig diskreten Systemen. Beispiel Bereichen Systemintegration von Analy Entwicklung und Produktion sowie in haft hierfür steht Accu-Chek Combo – senautomaten sowie Reagenzien- und Test wissenschaftliche Kooperationen stärken ein interaktives System aus Insulinpumpe entwicklung für den krankenhausnahen wir seit vielen Jahren unsere Position als und Blutzuckermesssystem, bei dem das Einsatz. Dabei steht die Entwicklung neuer innovatives Unternehmen und wollen so Messgerät auch die Funktionen einer Fern Analysenautomaten im Mittelpunkt. Diese unsere Wettbewerbsfähigkeit in Deutsch bedienung für die Insulinpumpe, eines sind die weltweite Zugangsbasis für Bio land weiter ausbauen. Als verlässlicher Bolusrechners sowie eines elektronischen markertests. Ebenfalls im Fokus stehen Partner sind wir in vielen nationalen und Tagebuchs in sich vereint. Darüber hinaus immunologische Tests und Tests der enzy internationalen Kompetenz-Netzwerken arbeiten wir an der Entwicklung eines matischen klinischen Chemie. Sie dienen aktiv. Seit mehreren Jahren unterstützen Systems zur kontinuierlichen Blutglukose beispielsweise zur Bestimmung von Schild wir die Spitzencluster-Initiative des messung. Auch hier bilden Präzision, drüsenparametern, zur Analyse des Fett- Bundesministeriums für Bildung und Diskretion und Einfachheit in der Hand und Zuckerstoffwechsels oder zur Diagnose Forschung (BMBF). So beispielsweise die habung die Leitmotive unserer Arbeit. von Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkran Initiative „m4 personalisierte Medizin – kungen, Infektionen mit Hepatitis-Viren Eine neue Dimension der Medikamenten Im Biotechnologie-Zentrum Penzberg sowie verschiedener Krebsarten. entwicklung“ in der Bio-Region München, werden im „Center of Exellence für die im Jahr 2010 als Spitzencluster aus Therapeutische Proteine“ neuartige Forscher in Penzberg entwickeln zudem gezeichnet wurde. In der Metropolregion biopharmazeutische Wirkstoffe für alle Anwendungen und Systeme für die medi Rhein-Neckar engagieren wir uns im Therapiegebiete erforscht und entwickelt, zinische und biotechnologische Forschung. Biotechnologie-Cluster „Zellbasierte & in denen Roche global aktiv ist. Dies Diese hochinnovativen Lösungen von Molekulare Medizin“ (BioRN). Ebenso geschieht in enger Zusammenarbeit mit Roche für den Life Science Markt sind unterstützen wir den Cluster „MicroTEC den anderen großen Forschungszentren in vielen Laboren weltweit zu finden. Südwest“ und wollen damit die Vorausset von Roche, unter anderem in Basel, Nutley Sie sind heute bei der Bearbeitung vieler zungen schaffen, dass sich technologische und South San Francisco. Der Schwer komplexer molekularbiologischer Frage Fortschritte im Bereich der Mikrosystem punkt der therapeutischen Proteine liegt stellungen – so auch bei der Aufklärung technik schneller in innovative Produkte bei Antikörpern, die mit dem Know-how der Entstehung von Krankheiten – be umsetzen lassen. Zudem arbeitet Roche der Forscher vor Ort hier generiert, aus teiligt. Schwerpunkte liegen dabei auf Diagnostics innerhalb des Clusters gewählt und in ihrer Wirkungsweise opti der Genanalyse und der Zellanalytik. „Forum Organic Electronics“ gemeinsam miert werden. Darüber hinaus entwickeln mit Partnern an Design, Herstellung und Experten in Penzberg für therapeutische Klinische Studien physikalisch-chemischer Charakterisie Proteine aus der Forschungspipeline von Zur Zulassung neuer Medikamente sind rung von Sensoren im Bereich der konti Roche spezifische Produktionsprozesse. klinische Studien unerlässlich. Hier wird nuierlichen Blutzuckermessung. Weltweit Dies ist notwendig, um einerseits eine die Wirksamkeit eines neuen Wirkstoffs, engagieren sich unsere Wissenschaftler spätere großtechnische Herstellung aber auch die Unbedenklichkeit hinsicht in einem Netzwerk mit mehr als 150 sicherzustellen und anderseits für die lich gravierender Nebenwirkungen ge Kooperationspartnern, um immer wieder klinische Prüfung ausreichende Mengen testet. Darüber hinaus liefern klinische bedeutende Fortschritte in der Patienten an Wirkstoffen zur Verfügung zu stellen. Studien wichtige Informationen über die versorgung zu erzielen. 27
Wir liefern nicht nur wichtige Therapien. Sondern auch Qualität made in Germany. Roche verfügt über ein breites Portfolio zur Therapie von Anämie („Blutarmut“). hochspezifischer diagnostischer Tests und In den Produktionsgebäuden in Penzberg wirksamer therapeutischer Proteine auf werden aber auch eine große Zahl an Basis der Biotechnologie. Ihre Herstellung Reagenzien und Einsatzstoffen für die erfordert höchste Sorgfalt und Qualität. Diagnostik-Systeme von Roche hergestellt. Deshalb investieren wir in modernste Die breite Technologie- und Produkt Fertigungsanlagen und gewährleisten eine palette in der Diagnostik ist weltweit lückenlose Qualitätssicherung nach einzigartig und reicht von Immuntests, strengsten Maßstäben – von der Produk zum Beispiel zum Nachweis von Herz tion über die Lagerung bis hin zur Aus insuffizienz oder Prostatakrebs, über lieferung beim Kunden. Deutschland ist enzymatische Tests, etwa zur Cholesterin- für Roche ein wichtiger und zuverlässiger oder Glukosemessung, bis hin zu Produktionsstandort. Forschungsreagenzien und Industriepro dukten. Der Roche-Konzern investierte in Im Biotechnologiezentrum Penzberg den letzten zehn Jahren in den Ausbau des stellen wir wichtige therapeutische Biotechnologie-Zentrums Penzberg rund Wirkstoffe für den Roche-Konzern her, 1,8 Milliarden Euro. darunter Trastuzumab, einen mono klonalen Antikörper gegen Brustkrebs, Wichtige Arzneimittel für Menschen pegyliertes Interferon zur Behandlung von in der ganzen Welt Hepatitis-Infektionen und Erythropoietin Die Wirkstoffe aus Penzberg und von an 1 deren Standorten in der Roche-Gruppe 1 werden in Mannheim zu gebrauchsfertigen Mit cobas® 6000 und cobas® 8000 Produkten abgefüllt, zum Teil auch verpackt. bietet Roche mittleren und großen Der Standort ist eines von drei globalen Laboren modulare Analysensys Exzellenzzentren für die Abfüllung von teme, die für effiziente und wirt schaftliche Laborabläufe sorgen. parenteralen Arzneimitteln. Dies sind Medikamente, die als Injektion oder 2 Infusion verabreicht werden. Die Anfor In Mannheim werden wichtige derungen an Reinheit und Keimfreiheit Komponenten für das Blutanalyse- 2 System Elecsys® produziert, das zum sind dementsprechend hoch. Nachweis von mehr als 85 Para metern dient – unter anderem von Das Portfolio umfasst zurzeit zehn ver HIV, Hepatitis, Schwangerschafts- schiedene Produktfamilien. Seit 2005 und Schilddrüsenhormonen. hat Roche rund 200 Millionen Euro in 3 die Parenteralia-Produktion am Standort Proteine für den Einsatz in Mannheim investiert (Stand Juli 2011). Diagnostik oder Therapie werden In der 2008 fertiggestellten Abfüllanlage biotechnologisch hergestellt und für Flüssigvials gehen zum Beispiel die in Flüssigstickstoff bei -196 Grad Medikamente mit den Wirkstoffen Celsius aufbewahrt. 3 Bevacizumab (Darmkrebs) und Rituximab 28
Produktion (Lymphknotenkrebs) vom Band. Andere Produkte werden nach der Abfüllung gefriergetrocknet. Besonders empfindliche Produkte lassen sich so besser lagern als im flüssigen Zustand, dazu gehören Enfuvirtid (AIDS) und Trastuzumab (Brust krebs). Auf der Fertigspritzenlinie wird Epoetin beta gegen Blutarmut direkt in die Spritzen abgefüllt. Die Produktion von gebrauchsfertigen, vorgefüllten Spritzen ist eine zukunftsweisende Technologie. Innovative Lösungen für die Diagnostik Doch nicht nur wichtige Medikamente kommen aus Mannheim. Zu unseren bekann testen Diagnostikprodukten zählen CoaguChek XS, ein kompaktes Gerät, mit dem Patienten ihre Blutgerinnung selbst messen können, sowie die Blutzuckermesssysteme und -teststreifen der Marke Accu-Chek. So ist das innovative Accu-Chek Mobile Blutzuckermesssystem – „made in Mannheim“ – das weltweit erste Blutzuckermess system, das keine einzelnen Teststreifen benötigt und damit besonders leicht in der alltäglichen Handhabung ist. Das Gerät enthält eine Testkassette, die erst nach 50 Anwendungen gewechselt werden muss. Darüber hinaus produzieren wir unter den Marken cobas und Ventana wichtige Lösun gen für die In-vitro-Diagnostik, das heißt zur Bestimmung von rund 200 Parametern in Blut, Urin, Speichel und Gewebe. Dazu gehören Flüssigreagenzien für mittlere und große Labore sowie Teststreifen für die so genannte Point-of-Care-Diagnostik direkt beim Patienten. Die zugehörige Kundenbasis ist außerordentlich breit – von professio nellen Anwendern in Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Labore bis – vor allem beim Gerinnungsselbstmanagement und Diabetes – zum Endverbraucher. Die Erhöhung der Testeffizienz im Labor steht im Fokus der Roche PVT GmbH an den Standorten Waiblingen und Aldingen nahe Stuttgart. Das Unternehmen, das seit 2011 zu Roche gehört, ist eines der Kompetenzzentren für die Entwicklung und Produktion von Systemen zur Laborautomatisierung. Qualitätsfreigabe aller Medikamente für den europäischen Raum Von Grenzach-Wyhlen aus werden zentrale Elemente der technischen Qualitätssicherung für den gesamten europäischen Raum gesteuert und nach eingehender Qualitätsprüfung alle Arzneimittel für den europäischen Markt freigegeben. Das gilt auch für klinische Prüfpräparate zur Anwendung in klinischen Studien in Europa. Im Rahmen der Qualitätssicherung überprüfen wir permanent, ob unsere Arzneimittel internen und externen Richtlinien sowie Gesetzen entsprechen. 29
Innovative Produkte verlangen innovativen Service. Unser Vertrieb ist darauf eingerichtet. Menschen, die sich nicht mit den bestehenden und erklärungsbedürftig. Hier ist umfassendes Möglichkeiten zufrieden geben, sind der Entwick Know-how, aber auch die notwendige Manpower lungsmotor bei Roche – auch im Vertrieb. So gehen gefragt, um den unterschiedlichen Kundenanforde wir bei der Vermarktung unserer Produkte und im rungen voll gerecht zu werden. Kundenservice neue Wege, um innovativen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen und unsere Kunden Wir entwickeln Tests, die mehr medizinischen Nutzen bestmöglich vor Ort zu betreuen. stiften, indem sie Diagnosen frühzeitiger erlauben beziehungsweise dazu beitragen, Krankheiten so Mit mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbei differenziert zu bestimmen, dass gezieltere Therapien tern gehört der Vertrieb für Pharma und Diagnostika im Sinne einer personalisierten Medizin möglich in Deutschland weltweit zu einem der größten in der werden. Als Marktführer im Diagnostikbereich bieten Roche-Gruppe. Und das hat einen guten Grund. Als wir das größte Produktprogramm der gesamten Anbieter von Lösungen für die gesamte Wertschöp Branche. Dazu zählen beispielsweise auch Tests zur fungskette von Forschung über Diagnostik bis hin zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, die von Therapie zählen wir nicht nur Ärzte und Patienten, Roche mtm laboratories AG entwickelt und produ sondern auch Hochschulen und Industrieunterneh ziert werden. Diese ergänzen den PCR-basierten men, Forschungslaboratorien und Krankenhäuser auf cobas 4800 HPV Test um ein wichtiges Element im der ganzen Welt zu unseren Kunden. Unsere Produkte Zusammenhang mit der Diagnostik von Infektionen sind nicht nur innovativ, sondern oft auch komplex mit Humanen Papillomviren (HPV). 30
Vertrieb Darüber hinaus sind wir für das Marke pumpen-Systeme, Stechhilfen sowie Dia ting und den Vertrieb der verschreibungs betes Management-Lösungen. pflichtigen Roche-Medikamente für ganz Deutschland zuständig. Wir sind heute Die große Bandbreite unserer Produkte die globale Nummer eins im Bereich der zeigt, wie unterschiedlich unsere Kunden Krebsmedikamente, der Virologie und der gruppen und ihre jeweiligen Anforderungen Transplantationsmedizin. Unsere Kompe sind. Für Krankenhäuser und Labore stellt tenz auf dem Gebiet der Molekularbiolo zum Beispiel Prozesseffizienz einen wesent gie ermöglicht es Roche, neuartige, gezielt lichen Erfolgsfaktor dar. Daher bieten wir wirkende Medikamente zu entwickeln, die ihnen nicht nur modulare Systeme nach auf die Bedürfnisse einzelner Patienten Maß für den Serumarbeitsplatz, sondern gruppen zugeschnitten sind. Damit tragen auch Systemberatung, Installation, Wartung wir dazu bei, die Gesundheitsversorgung und Reparatur sowie Schulung aus einer besser, sicherer und kosteneffizienter zu Hand. Dem Patienten wiederum wollen gestalten. wir Zugang zu den neuesten lebensverlän gernden und die Lebensqualität verbessern Zu unserem Diagnostika-Portfolio ge den Medikamenten verschaffen. Unsere hören Produkte für Labordiagnostik und Außendienstmitarbeiter halten daher Kon molekulare Routinediagnostik, die unter takt zu Wissenschaftlern, Forschern und der Marke cobas vertrieben werden, Geräte Ärzten in Praxen und Krankenhäusern und und Teststreifen für patientennahe Diagnos informieren sie regelmäßig über unsere tik in Klinik und Praxis, Workflow-Lösun Diagnostikprodukte und Arzneimittel, gen und Reagenzien für gewebebasierte deren Eigenschaften sowie neue medizini Krebsdiagnostik, Systeme und Reagenzien sche Studien. Zu unseren Aufgaben gehört für medizinische und biotechnologische es darüber hinaus, mit den Herausforde Forschung sowie Softwarelösungen, die rungen im deutschen Gesundheitsmarkt, sicherstellen, dass dem behandelnden Arzt zum Beispiel dem steigenden Kostendruck alle für eine Therapieentscheidung benö oder der Kosten-Nutzen-Bewertung für tigten Informationen auf einen Blick zur neue Arzneimittel, zum Wohle der Patien Verfügung stehen. Darüber hinaus hat ten erfolgreich umzugehen. Im Zentrum der Roche-Strategie die Swisslab GmbH in Berlin, die seit steht der Patient. Um die behan 2008 zu Roche in Deutschland gehört, Damit wir unsere unterschiedlichen delnden Ärzte jederzeit mit allen ein intelligentes Laborinformationssystem Kundengruppen bestmöglich beraten und notwendigen Informationen entwickelt, das auf die komplexen Anforde unterstützen können, haben wir bereits vers orgen zu können, stehen rungen eines Laborzentrums spezialisiert vor mehr als zehn Jahren eine leistungs im Service Center kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. ist und ein effizientes Management von fähige Serviceeinheit gegründet, die eine Ein wichtiges Ziel von Vertriebs diagnostischen Daten erlaubt – unabhängig Kundenbetreuung auf Spitzenniveau veranstaltungen ist der wissen davon, aus welchem Labor sie stammen. sicherstellen soll. Ein hohes Ziel, das wir schaftliche Diskurs und die enge Über 60 Prozent aller Universitätskliniken dank engagierter Mitarbeitender, einer Vernetzung zwischen Forschern, in Deutschland nutzen inzwischen die klaren Zielsetzung und kontinuierlicher Ärzten und Experten aus Marke ting und Vertrieb. Mit den Roche IT-Anwendungen von Swisslab. Verbesserung erreicht haben. So ist es kein Tagen bieten wir Kunden die Wunder, dass uns mit vielen Kunden seit Möglichkeit, unsere Produkte Die Produktwelt der Marke Accu-Chek Jahrzehnten eine enge partnerschaftliche direkt im Werk zu erleben. richtet sich an Menschen mit Diabetes Zusammenarbeit verbindet. Sie schätzen und ihre Versorger. Hier bieten wir Pati die gute Erreichbarkeit ihrer persönlichen enten und Behandelnden zukunftsweisen Ansprechpartner, die große Flexibilität, de Konzepte für ein effizientes Diabetes mit der wir auf ihre Anforderungen Management – von der Blutzuckermes reagieren, und die hohe Fachkompetenz, sung über die Dokumentation und Inter mit der wir sie dabei unterstützen, die pretation der Daten bis hin zur Insulinga Herausforderungen einer modernen be. Unser Accu-Chek-Portfolio umfasst Gesundheitsversorgung zu meistern. kompakte Blutzuckermessgeräte, Insulin 31
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