DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2

 
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DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern
                   und einander Zuhören

Das

Kunst
Journal
fliEgEndE
                               #2
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Das fliegende Kunst Journal #2
 Meine ideale Schule 19

                                                                                                                          neue Kleider in immer
                                                                                                                          neuem Gewand 22
                                                                     Lena, Lilly, Luisa, Mia & Lisa Haucke
                                         Fliegen, flattern ...
                                         Papier, Pulpe,

                                                                                                                          Des Kaisers
                                         Pappe! 20

                                                                                                                                                  Integrationsklasse   Marcus Kauer
                                                                                                                                                                       im Interview
                          Lilly

                                                           Hausaufgaben 17
                                  Wunscherfüllung:

                                                           Wunscherfüllung:

                                                                                                                                Wunscherfüllung:

                                                                                                                                coole Freunde 18
                                                                                                                                Coole Lehrer,
 15

                                                                                                                                                                       Lisa: Wie schön, dass Sie sich heute die Zeit für ein
                                  Träume 16

                                                                                                                                                                       Interview mit den Schüler*innen der Zeitungs-AG
 Schöpfen

                                                                                                                                                                       der Limesschule in Idstein nehmen. Kurz zu uns:
                                                                                                                                                                       Wir treffen uns einmal wöchentlich – derzeit natürlich
                                                           Keine

                                                                                                                                                                       digital – und arbeiten aktuell mit viel Engagement
                                                                                                                                                                       an der Entstehung der zweiten Ausgabe des
                                                                                                                                                                       fliegenden Kunstjournals. Könnten Sie uns Ihre
                                                                                                                                                                       berufliche Tätigkeit kurz vorstellen?

                                                                                                                                                                       Marcus Kauer: Ich bin Referatsleiter für Kulturelle
                                                                                                                                              14

                                                                                                                                                                       Bildung im Hessischen Kultusministerium in Wiesbaden.
                                                                                                                                                                       Wann immer etwas mit den Künsten im schulischen
                                         3, 2, 1 Klingeling!

                                                                                                                                                                       Kontext zu tun hat, läuft das über meinen Schreibtisch –
                                                                                                                          Dokumentieren
                                                                                                                          Kategorisieren,

                                                                                                                                                                       also alles, von Fotografie über Film, Musik, Tanz,
                                                                  10
                     7

                                                                                                                          Einsammeln,

                                                                                                                          Reflektieren,

                                                                                                                                                                       Bildende Künste. All das wird im Prinzip von mir mit
 aufhängen

                                                                                                                                                                       meinem Team mitorganisiert. Wann auch immer
                                         Abflug! 9

                                                                  Verlosung
 Girlanden

                                                                                                                                                                       Fragen oder neue Projektideen auftauchen, ist es
                                                                                                                                                                       unsere Aufgabe, diese zu begleiten und idealerweise
                                                                                                                                                                       umzusetzen. Ich freue mich sehr über eure Einladung!

                                                                                                                                                                       Euch, Lena und Lilly, habe ich ja bereits bei der
                                                                                                                                                                       Pressekonferenz zum fliegenden Künstlerzimmer im
                                                                                                                                                                       Februar kennengelernt – da hattet ihr ja auch einen
                                                                                                                                                                       Beitrag. Ich bin gespannt, was für Fragen ihr für heute
                                                                                                                                                                       ausgeheckt habt ...
Inhalt
                                                           Räume besetzen 4
                                                           Wo Papierflieger

                                                                                                             Stine Hollmann
                                         2
                                         Intro

  2
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

                                                             Lisa: Dass es zum Gelingen eines Großprojektes beiträgt, wenn sich alle daran
  Luisa: In welcher Funktion sind Sie am Projekt des
                                                             Beteiligten als Lernende verstehen, finde ich spannend. Könnte man daraus
  fliegenden Künstlerzimmers beteiligt?
                                                             schlussfolgern, dass die Projektanlage des fliegenden Künstlerzimmers an sich
                                                             damit einen geradezu demokratischen Grundgedanken enthält? Auch die
  Marcus Kauer: Gemeinsam mit Friederike Schönhuth
                                                             Limesschule steht für Demokratie-Bildung und hat einen künstlerischen
  hatte ich die Idee dazu. Wir saßen bei einem leckeren
                                                             Schwerpunkt. Das fliegende Künstlerzimmer lebt von den Menschen,
  Stück Kuchen in einem Café zusammen und haben
                                                             die es gestalten ...
  uns überlegt, dass es doch etwas ganz Wunderbares
  wäre, wenn Künstler*innen direkt an einer Schule
  in einem Atelier arbeiten würden. Die Profis aus den       Marcus Kauer: Ja, ich glaube, dass so eine Idee schon viel früher beginnt.
  Künsten vor Ort zu haben, ihnen als Schüler*innen          Ich selbst habe über 20 Jahre in der Schule gearbeitet, Friederike hat für
  zu begegnen, um zu sehen, wie sie arbeiten, und um         verschiedene Stiftungen gearbeitet, und wir hatten eigentlich schon eine
  sich dann selbst zu überlegen: Was macht die Kunst         Idee, wie es grob aussehen wird, weil wir uns sehr intensiv mit Menschen
  mit mir? – Aus dieser Idee heraus ist dann das fliegende   ausgetauscht und gesehen haben, was es eigentlich braucht. Demokratie
  Künstlerzimmer entstanden. Das war für mich                beginnt da, wo man zuhört und das, was Menschen denken, als wichtig
  natürlich auch ein großartiges Erlebnis – dass es          erachtet und in die Überlegungen miteinbezieht. Für mich war von Anfang an
  sich tatsächlich realisieren ließ und jetzt auch so        klar, dass Kinder in für sie relevante Entscheidungsprozesse des Schullebens
  erfolgreich funktioniert. Ich hätte vor vier Jahren        miteingebunden werden müssen.
  nicht gedacht, dass es sich so schnell umsetzen lässt.
  Ich bin da ganz glücklich drüber, auch über das            Ich habe immer zugehört, was die Schüler brauchen und habe all diese
  Interview mit euch, heute!                                 Erfahrungen in das fliegende Künstlerzimmer miteinfließen lassen. Diese Idee
                                                             hat sich dann immer weiterentwickelt. So, wie es jetzt aussieht, hatten wir es
                                                             auch nicht von Anfang an geplant. Erst in der Zusammenarbeit mit Architekten
                                                             ist es in seinem Bau zu einem kleinen Kunstwerk für sich geworden. Das ging
                                                             natürlich nur, weil wir Menschen beteiligt haben und auf sie gehört haben.
                                                             Deshalb denke ich, dass Demokratie in der Schule diese nur besser machen kann.

                                                             Lilly: Was erhoffen Sie sich von der Nachwirkung des fliegenden
                                                             Künstlerzimmers, wenn es wieder abgereist ist?

                                                             Marcus Kauer: Wir erhoffen uns sehr, dass das fliegende Künstlerzimmer an den
                                                             Schulen, an denen es Station gemacht hat, Spuren hinterlassen wird, die Lust
  Lena: Gab es zwischendurch auch Probleme und               machen, etwas weiterzudenken: weiter in den Künsten aktiv zu sein und für
  Befürchtungen, dass es doch nicht funktionieren            die eigene Schule etwas Neues zu überlegen. Es geht immer wieder um die
  würde?                                                     Aktivierung, die Sinnlichkeit und Sensibilität – die ästhetische Erfahrung und
                                                             idealerweise die ästhetische Erkenntnis. Die Kunst gibt Impulse, irritiert und
  Marcus Kauer: Das ist gerade das Spannende, dass es        lässt uns kreativ über alternative Lösungswege nachdenken. Wir wollen das
  natürlich ganz viele Fragen und Herausforderungen          non-lineare Denken fördern, um genau dies anzuregen: Lust auf Lernen, Forschen,
  gab; angefangen beim Wasseranschluss bis hin zu den        Ausprobieren, Neues entdecken. Dabei steht die Kunst immer für sich und ist
  Überlegungen, ob das Angebot von den Schüler*innen         nicht das Vehikel. Es geht um eine veränderte Lehr- und Lernhaltung, die Lust
  und Lehrer*innen auch angenommen wird. Bei einem           auf Schule macht und zeigt, dass Schule so viel mehr sein kann: ganzheitliche
  solch großen Projekt gibt es viele Beteiligte, und es      Bildung, das ist die Grundidee, die dahintersteckt.
  gilt, vieles auszuhandeln und voneinander zu lernen.
  Wir hatten beispielsweise zunächst an einen her-           Ich glaube, das Entscheidende für den Erfolg all dieser Vorhaben ist es,
  kömmlichen Containerbau gedacht. Als wir mit den           die Demokratie-Bildung zu etablieren. Und es ist unabdingbar, auf die
  Architekten ins Gespräch kamen, stellte sich heraus,       Stimmen aller Akteur*innen zu hören, um gemeinsam etwas Gutes zu gestalten!
  dass der Bau eines Holzhauses nicht wesentlich teurer,     Nicht zuletzt können natürlich die künstlerischen Impulse auch den Unterricht
  aber dafür viel komfortabler wäre.                         neugestalten und Schule zur Veränderung anregen. Ihr könnt als Schüler*innen
                                                             mit eurer Kunst und euren Ideen Dinge anders in den Blick nehmen und
                                                             anders lernen. Ihr könnt einen neuen Blick auf die Schule werfen und gemeinsam
                                                             mit den Lehrer*innen den Mut haben, etwas auszuprobieren, um etwas
                                                             gemeinsam zu bewegen.

                                                                                                                                              3
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Das fliegende Kunst Journal #2

 Wo Papierflieger
 Räume besetzen
                                  Die Tänzerin, Performance-Künstlerin
  Über den künstlerischen
        Handlungsauftrag
 von Lisa Haucke und den
Nachhall der Intervention
                                  und Pädagogin Lisa Haucke steht
                                  als Stipendiatin im fliegenden
                                  Künstlerzimmer an der Limesschule
                                  Idstein vor einer besonderen
                                  Herausforderung: Ihr Aufenthalt
                                  fällt in einen Zeitraum, der von der
                                  Corona-Pandemie und den damit
                                  einhergehenden einschränkenden
                                  Maßnahmen geprägt war und ist.
                                  Schulunterricht findet teilweise in
                                  Form von Homeschooling statt.
                                  Die Künstlerin lebt somit als Gast
                                  zeitweise allein in dem auf dem
                                  Schulhof aufgestellten fliegenden
                                  Künstlerzimmer, entwickelt Ideen,
                                  modifiziert sie wieder, passt sie
                                  den Bedingungen und pandemie-
                                  bedingten Verordnungen an. Die
                                  Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin
                                  und Autorin Stine Hollmann hat
                                  die aktuellen Projekte im fliegenden
                                  Künstlerzimmer reflektiert und
                                  analysiert.

 4                                EIN TEXT VON STINE HOLLMANN
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

DIE INTERVENTION UND HANDLUNGS-                        DIE ANEIGNUNG VON RAUM                               1 Die Form der Intervention bietet –

                                                                                                            vor dem Hintergrund jeweiliger
ANWEISUNG: PAPIERFLIEGER FLIEGEN
                                                                                                            institutioneller Rahmenbedingungen
                                                       Auf diese Weise wurden zahlreiche anonyme            – einen gestalterischen Spiel- und

Lisa Haucke initiierte das Projekt „Papierflieger      Wünsche auf dem Schulhof verstreut, in der           Freiraum der Spontanität, Ergebnis-

                                                                                                            offenheit im künstlerischen Raum.
fliegen“ mit einer künstlerischen Intervention   1
                                                       Pause aufgesammelt und gelesen, wieder in
                                                                                                            „Intervention bedeutete ‚dazwischen
(Lautsprecherdurchsage) und formulierte darin          die Lüfte geschickt oder vom stürmischen             gehen‘, also in etwas einzugreifen.

eine Handlungsanweisung (Wunsch auf Papier             Wind aufgewirbelt. Formal fand zunächst eine         In seiner ursprünglichen Verwendung

                                                                                                            im Völkerrecht war damit ein Verbot
schreiben, Papierflieger falten und fliegen lassen),   chaotische Besetzung eines Raumes statt,
                                                                                                            verbunden. (…) In der modernen Kunst
aus der im Weiteren Handlungsanweisungen               in dem herumfliegendes Papier als Irritation         kommt der Begriff eigentlich erst

für ihren künstlerischen Auftrag entstanden sind.      wahrgenommen wurde. Einige Schüler*innen             im 20. Jahrhundert vor“ und wird

                                                                                                            „im heutigen Sinn – als methodische
Dieser Auftakt war wichtig für die Strukturierung      bemühten sich, die Flieger in das dafür vor-
                                                                                                            Beschreibung einer gesellschafts-
des gesamten Schuljahres und die weiteren              gesehene Feld zurückzubringen, welches durch         politisch relevanten, sozial verantwort-

Aktionen, die währenddessen – unter Pandemie-          gemeinsam mit Schüler*innen gebastelte               lichen und in den Alltag eingreifen-

                                                                                                            den Kunst (…)“ verstanden. Siehe dazu:
bedingungen – stattfanden. Am Ende des                 neon-pink-grüne Girlanden markiert war. Doch
                                                                                                            Friedrich von Borries: Intervention
Stipendiums manifestiert sich das Projekt              der Wind trug sie immer wieder fort. Kinder          (Glossar), in: Begriffe des Ausstellens /

„Papierflieger fliegen“ in einem handgeschöpften,      verschiedenen Alters, verschiedenster Soziali-       Terms of exhibiting.

                                                                                                            Hrsg. von Petra Reichensperger.
mit Schreibmaschine geschriebenen Buch der             sierung „teilten miteinander“ ihre Wünsche
                                                                                                            Berlin: Sternberg Press, S. 256ff.
Wünsche. Dieses überlässt die Künstlerin der           auf dem gepflasterten, treppenstufenartig an-
Limesschule Idstein.                                   gelegten Teil des Schulhofs. Im Zuge dessen
                                                       ist auch das Leitbild der Limesschule interessant:
Doch beginnen wir im August 2020, am Anfang            Einzeln wichtig. Gemeinsam stark.
                                                                                                            25
des Schuljahres, zu einer Zeit, in der Masken
und Abstand zwar geboten waren, aber Unter-
richt vor Ort stattfinden konnte. Mit einer von        DER KÜNSTLERISCHE AUFTRAG
der Künstlerin gesprochenen Ansage über die
Schullautsprecheranlage kündigte sie das               Aus diesen über 1000 Papierfliegern wurden
beginnende Schuljahr und ihre begleitende              in der folgenden Pause drei Wünsche auf dem
Anwesenheit als fliegende Künstlerin an.               Schulhof „ausgelost“. Das Ausloseverfahren
Damit einhergehend formulierte sie die in den          wurde zu einer feierlichen Zelebrierung, in der
nächsten zehn Minuten durchzuführende Hand-            Lisa Haucke von den vier Performer*innen
lungsanweisung. Die Teilnahme richtete sich an         Eva Dreier, Misza Prakash, Marie-Delphine Rauhut
alle Schüler*innen und Lehrer*innen, an das            und Natalia Rotaru sowie von Sylvia Heyden
technische Personal und die Beschäftigten in der       (T.A.N.Z. Braunschweig) unterstützt wurde.
Verwaltungsabteilung. Sie waren aufgefordert,          Im Rahmen des Zeremoniells wurde dreimal
auf ein Stück Papier anonym einen Wunsch für           ein riesiger goldener Papierflieger aus dem
das zukünftige Schuljahr zu schreiben, dieses          Fenster des ersten Stocks geworfen.2 Ausgelost       2 Anm.: Wichtig für die Funktionsweise

                                                                                                            der Papierflieger sind dabei die
zu einem Papierflieger zu falten und diesen dann       waren dann die drei Papierflieger, auf die
                                                                                                            Auswahl des Materials, die Gestaltung/
im Anschluss aus einem Fenster in den Schul-           jeweils die Spitzen der gelandeten goldenen          Faltung, die Abwurfposition und die

hof fliegen zu lassen. Die konkrete individuelle       Flieger zeigten. Anschließend wurde mit einer        Bedingungen der Umgebung (Winde,

                                                                                                            Luftzüge, Strömungen).
Ausformulierung, welche Art Papier, welcher            Lostrommel, der sogenannten Zaubertrommel,
Stift etc. wurde dabei offengehalten. Ohne, dass       ein Datum ermittelt, an dem die Wünsche von
jemand wusste, was in der Folge mit den                der Künstlerin mit einer künstlerischen Aktion
Zetteln und dem darauf Geschriebenen passieren         erfüllt werden mussten. Potenziell formulierte
würde, wurden zahlreiche Wünsche formuliert:           jeder auf einem Papierflieger geäußerte Wunsch
„gute Noten“, „Spaß an der Schule“, „einfach nur       einen weiteren Arbeitsauftrag für die Künstlerin.
durchkommen“, „Wiedersehen mit der Familie             Aus diesem Verfahren ergaben sich drei Themen,
und den Freunden“. Auf einem gestreiften               die sie zusammen mit den Schüler*innen
Collegeblock-Blatt stand mit schwarzem Filzstift       im Schuljahr künstlerisch interpretierte.
geschrieben: „Ich wünsche mir, dass wir alle           „Keine Hausaufgaben (23.11.2020), „Träume“
zusammen durch die Corona-Kriese durch                 (29.12.2020), „Coole Lehrer, coole Freunde“
müssen. Das wir alle ruhe bewahren und nicht           (28.05.2021).
durchdrehen, das alle lernen in solchen Zeiten
zu lieben. Mehr nicht. Ich möchte das wir alles        Die Wünsche, in denen sich Werte der
zusammen machen“ (sic!).                               Schüler*innen artikulieren, hat die Künstlerin
                                                       zusammen mit helfenden Schüler*innenhänden            15
                                                       im Nachhinein in Gesprächen reflektiert,
                                                       verschiedenen Kategorien zugeordnet und
                                                                                                            16

                                                                                                                                                 5
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Das fliegende Kunst Journal #2

                                        digital abgespeichert: „Freundschaft“, „Corona“,      Die im Stipendium durchgeführten Aktionen
                                        „Zukunft“, „Familie“, „Aktionsverweigerer“,           versteht die Künstlerin selbst als spielerische
                                        „Hilferuf“, „Politisches“, „Materielles“ u. a. m.     Improvisationspraxis, in der sie „Erfahrungs-
                                        Im Anschluss wurde das Papier, aus dem                räume zum selbständigen Experimentieren und
                                        Girlanden und Flieger gefaltet waren, im Rahmen       Entdecken“ schaffen möchte (Zitat Lisa Haucke).
                                        eines weiteren Workshops recycelt und neu             Ihr Fokus liegt auf einem Spannungsverhältnis
                                        geschöpft. Das bunte Papier der Girlanden bildet      zwischen Prozessorientierung und Ergebnis-
                               17
                                        dabei – formal angelehnt an die Liveaktion –          orientierung. Dabei ist es der Raum der unvor-

                               18       den rahmenden Einband. Die Transformation             hersehbaren Möglichkeiten und des Zufalls,
                                        der Papierflieger und Girlanden in ein mani-          der auch ihre künstlerisch-pädagogische Praxis
                               19       festes Buch stehen hierbei für einen Kreislauf-       mitbestimmt und gleichzeitig den Rahmen
                                        gedanken und den nachhaltigen, verantwor-             auslotet, in dem bestimmte Regeln für die
                                        tungsvollen Umgang mit den für das Projekt            Improvisationspraxis etabliert werden.
                                        notwendigen Ressourcen.                               Auch wenn diese Form der Intervention mit
                                                                                              der Schulleitung abgesprochen war, hat mit
                                        Dies zeigt sich in der zeitintensiven handwerk-       „Papierflieger fliegen“ in meinen Augen eine
                                        lichen Gestaltung des gesamten Buches: Das            Aneignung von bürokratisiertem Raum statt-
                                        geschöpfte Papier wurde von Hand bestempelt,          gefunden. Die Intervention hat den funktionalen,
                                        um neue Kapitel bzw. Kategorien anzukündigen.         sozialen Raum Schulhof und dessen Struktur
                                        Die Textseiten mit den anonymen Wünschen              aufgebrochen. Können die Papierflieger also auch
                                        wurden auf der Schreibmaschine getippt.               Ausdruck einer demokratischen Ermächtigung
                                        Verwendet wurden halbtransparente Blätter             sein und im Sinne einer interventionistischen
                                        Architekturpapier, die die jeweilige Struktur         Praxis heraus demokratische Prinzipien hinter-
                                        der dahinterliegenden Seiten durchscheinen            fragen, offenlegen und weiterdenken? Letztlich
                                        lassen. Und auch die japanische Bindung               hat Lisa Haucke dazu aufgerufen, sich Raum
3 Anm.: So sprachen in einem Fern-      wurde von Hand genäht. Entstanden ist auf             anzueignen und einen Frei-Raum3 geöffnet, aus
sehbeitrag des Rhein-Main-TV über
                                        diese Weise ein Unikat, das nicht nur inhaltlich      dem sich neue Möglichkeiten der Teilhabe und
das Projekt vom 24.03.2021 zwei

Schülerinnen von diesem geöffneten
                                        einen künstlerischen Prozess dokumentiert,            Handlungsmöglichkeiten ergeben, wobei es in
Raum als FreiRaum, dessen besondere     sondern selbst haptisches Abbild eines künst-         diesem Projekt besonders um das Erhören
Qualität darin liegt, dass an dessen
                                        lerischen Prozesses ist.                              von Wünschen und die Artikulation von hetero-
Ende nicht ein zu bewertendes

Ergebnis steht, sondern sich vielmehr
                                                                                              genen Sichtweisen geht, welche zum Hand-
jeder selbst fragen muss, inwieweit     Mit dem Buch, welches Teil des Präsenzbestandes       lungsimpuls für sie als Künstlerin wurden.
er diesen Raum der Freiheit genutzt
                                        der Schulbibliothek wird, gibt Lisa Haucke den
hat. Es ist auch dieser Raum der

individuellen Gestaltung, in dem alle
                                        Schüler*innen die Wünsche zurück. Als Sender          Zu dieser Beschäftigung mit demokratischen
Beteiligten zu Lernenden werden.        werden sie am Ende zum Empfänger ihrer                Prinzipien gehört es, dass sich alle am Prozess
Vgl. https://www.rheinmaintv.de/
                                        eigenen Nachrichten. Anonym, persönlich und           Beteiligten als Lernende begreifen – und das
sendungen/beitrag-video/

das-fliegende-kuenstlerzimmer-/
                                        kollektiv werden diese darin zusammengehalten;        betrifft nicht zuletzt die Künstlerin selbst. So
vom-24.03.2021/.                        die Wünsche der Corona-Schulgeneration.               wurde auch Lisa Haucke zur Lernenden, indem
                                        Das Buch kann von der Schulgemeinschaft als           sie sich auf die Wünsche der Schüler*innen
                                        Quelle weiter genutzt und Wünsche können              einlassen und für sich herausfinden musste,
                                        auf ihre Erfüllbarkeit geprüft werden. Es geht        mit welcher Sprache sie künstlerisch auf
                                        also auch um die Nachhaltigkeit in Bezug auf          diese antworten konnte. Die künstlerische
                                        den Aspekt des kulturellen Bildungsprojektes.         Arbeit gestaltete sich als dynamischer Prozess,
                                        Wie können die Papierflieger weiterfliegen?           geprägt mehr vom stetigen Aushandeln von
                                        Mit der Aktion hinterlässt das fliegende Künst-       Inhalten und von Impulsen, die zum Handeln
                                        lerzimmer eine Spur, der auch noch gefolgt            anregen, denn von vorgefertigten Methoden.
                                        werden kann, wenn das Zimmer wieder weg ist.          Geradezu symbolisch für diese nichtformalisierten,
4 In ihrer Arbeit „Schwerer als                                                               ergebnisoffenen Lernpraktiken stehen die
Luft“ (2018) hat beispielsweise das
                                                                                              Papierflieger als Übermittler schweifender,
Künstlerpaar Lotte Lindner und

Till Steinbrenner (*1971 und 1967)
                                        WENN WÜNSCHE ERHÖRT WERDEN                            flüchtiger und fliegender Gedanken, als Vehikel
einen selbstgebauten Drachen                                                                  für Wünsche und Sehnsüchte. Nicht umsonst
fliegen lassen und ihn dafür genutzt,
                                        Die von Lisa Haucke gewählte spielerische Form        werden in der Kunst Drachen oder Papierflieger
Pamphlete zu streuen. Auch die

Künstlerin Christiane Möbus (*1947)
                                        des Papierfliegers ist für das Projekt grundlegend.   immer wieder zu Übermittlern von Botschaften.4
formulierte 1970 eine Handlungs-        Papierflieger werden normalerweise als Stör-
anweisung „Schicke mit der Mond-
                                        faktor im Unterricht wahrgenommen. Doch im
rakete Apollo 15 Mission Plan ein

Papierflugzeug mit und lasse es auf
                                        Rahmen des künstlerischen Projekts wird diese
den Mond fliegen. 26. Juli 1971.“       Störung gewünscht.

6
DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

Girlanden
aufhängen

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                                                     2

               3

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DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Das fliegende Kunst Journal #2

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DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

... 3, 2, 1
Klingeling!

                                                                                                            eger.
                                                                            baut nun e
Abflug!
                                                                        e                  in en             f

                                                                                                           li
                                                                                                   Papier

                                                                  t
                                                             7   Bi t

                                                                  Schickt alle, wenn das
                                                                  Glöckchen klingelt, pünktlich
                                                                  um 9.15 Uhr, eure Flieger aus
                                                                  den Fenstern.

        Bitte                                                   h en Wun                                         rauf.
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                        hr                                 n              h                                 r
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DAS FLIEGENDE KUNST JOURNAL - #2
Das fliegende Kunst Journal #2

Verlosung
                          „Liebe Schülerinnen und Schüler. Seid ihr alle bereit?
                          Haltet ihr auch schön Abstand? Ich begrüße euch
                          herzlichst! Mein Name ist Maestro Wunschfee. Wir
                          starten gleich die große Verlosung eurer Papierflieger.
                          Frau Assistentin? Die Requisten bitte! – Vielen Dank!
                          Und nun: Musik bitte!“

                                                             8

„Frau Violetta Goldi, der große
goldene Flieger bitte! Sie werden
diesen auf seinen ersten Flug
aus dem Fenster starten. Wenn
der große Flieger einen kleinen
trifft, wird der auf ihm notierte
Wunsch erfüllt.“

… Musik bitte!

                                                                 Frau Assistentin prüft
                                                                 den ausgelosten Flieger,
                                                                 um ihn Herrn Maestro
                                                                 zu überreichen.

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Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

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                                               10                      „Frau Assistentin?
                                                                       Und nun die Zaubertrommel
                                                                       bitte. Wir ermitteln nun ein
                                                                       Datum, an dem die fliegende
                                                                       Künstlerin den Wunsch mit
                                                                       einer künstlerischen Aktion
                                                                       erfüllen wird.“

                                                              Träume
                                                     wird am 29.12.2020 erfüllt

                                                                                                      11
Das fliegende Kunst Journal #2

                                                               ... es ertönt
                                                               Musik von
                                                               Monteverdi ...

                                                          11

                                     ... drei Tänzerinnen wirbeln
                                     mit riesigen roten Tüchern über
                                     den Schulhof ...

                                               12

„Musik Stop, bitte. Und nun bitte
ich Frau von Vogelnest nach vorne.
Mit dem zweiten goldenen Flieger,

                  Keine
bitte! … Wir sind gespannt auf
den zweiten Abflug ... Musik bitte
für die Tänzerinnen ...“

             Hausaufgaben
             wird am 23.11.2020 erfüllt

12
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

„Und nun der Augenblick,
auf den wir alle gewartet haben!
Die fliegende Künstlerin!
Frau Assistentin, überreichen
Sie ihr den goldenen Flieger!
Und nun: Musik bitte!“

                                                                        13

                 Coole Lehrer,
                 coole Freunde
                                           wird am 28.05.2021 erfüllt
14

                                                                        13
Das fliegende Kunst Journal #2

Einsammeln,
Kategorisieren,
Reflektieren,
Dokumentieren

                                               17

15                                                  16

Die eingesammelten Papierflieger werden
mit den Schüler*innen in den Pausenaktionen
im fliegenden Künstlerzimmer besprochen,
ausgewertet, kategorisiert und dokumentiert.

14
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

                                                                         18

                                                       Die
                                                       Papierflieger
                                                       werden
                                                       geschreddert
                                                       und neu
                                                       geschöpft.
Schöpfen

                                                        19

             Die Wünsche werden mit der
                                                                    20
             Schreibmaschine auf transparante
             Seiten getippt, die Seiten dann
             gemeinsam mit dem geschöpftem
             Papier von Hand zu einem
             Buch gebunden. Das Buch geht
             in den Präsenzbestand der
             Schulbibliothek über.

                                                                         15
Das fliegende Kunst Journal #2

                                           22

21

Wunscherfüllung:
Träume
                                      Welche Träume
                                      haben wir in
                                      Zeiten von
                                      Corona? Was für
                                      eine Stimmung
                                      bewegt uns?
                                      Träumen wir
                                      davon, dass
                                      Corona nur ein
                                      Traum ist?
                                 23

16
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

Helft ihr euch
bei den
Hausaufgaben                                                   Wenn du dir deine
gegenseitig?                                                   Hausaufgaben
                                                               selbst ausdenken
                                                               könntest,
                                                               was würdest
                                                               du machen?

                                                                           Keine Hausaufgaben
                                                                           Wunscherfüllung:
Wann machen                                          Wie
Hausaufgaben                                         lernst
Spaß?                                                du am
                                                     besten?

                                                                                      17
Das fliegende Kunst Journal #2

Wunscherfüllung:
Coole Lehrer,
coole Freunde
               Die Klasse 5 von Frau Martínez hat sich mit dem
               Thema Freundschaft beschäftigt. Resultat ist
               eine riesige Zeichnung (150 x 400 cm), deren
               Entstehung in einem kleinen Video gezeigt wird.
               Die darin enthaltenen Kinderstimmen sprechen
               Zitate aus Briefen der Schüler*innen, die an die
24             beste Freundin gerichtet sind.

               Dass gute Freundschaft auch Meinungs­
               verschiedenheiten aushält und beide
               Seiten in Beziehung lernen, zeigt der
               kleine Audiobeitrag von Kimi.

                                                                  25

                                                                       Am Freitagmorgen werden alle, sobald sie die
                                                                       Schule betreten, mit dieser Frage konfrontiert.
                                                                       Es wird diskutiert, wer das wohl geschrieben
                                                                       haben könnte. Was macht „coole Lehrer“ aus?
                                                                       Dazu finden sich bereits Antworten auf dem
                                                                       Boden rund um das Gebäude, ebenfalls mit

18
                                                                       Kreide auf den Boden geschrieben.
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

                       EIN TEXT VON LILLY
       Meine
ideale Schule          (ZEITUNGS-AG)

                       „Das Leben ist kein Wunschkonzert“ – diesen Satz hat jeder        im Schulgarten, eine bewusstere Mülltrennung oder
                       bestimmt schon mal gehört. Manche vielleicht bei sich zu          Wasserspender, um Plastikflaschen zu vermeiden. Dass
                       Hause, die meisten jedoch das erste Mal in der Schule, denn       letztendlich die Wasserspender und -flaschen gewonnen
                       dort muss man sich anpassen, um zu bestehen. Oft habe             haben, fand ich zunächst nicht so gut, aber eben gerade das
                       ich das Gefühl, der Lehrplan, das Schulamt und alle anderen       macht Demokratie aus, dass man toleriert, akzeptiert
                       mit Autorität würden gegen mich arbeiten. Die Themen              und am Ende merkt, dass die andere Option auch gut war.
                       sind vorgegeben, und weiter, als eine Mind-Map gestalten
                       zu dürfen, geht der kreative Freiraum nicht. Ich fände es         Schule macht mir Spaß, wenn ich mit anderen etwas
                       schön, wenn es mehr Möglichkeiten und Flexibilität in meiner      gemeinsam schaffen kann. Wenn ich beim Sprechen Ideen
                       Schule gäbe.                                                      entwickele und gemeinsam mit anderen weiterkomme.
                                                                                         Wenn ich meine eigene Begeisterung fühle, merke, dass es
                       Es ist erschreckend, aber nicht verwunderlich, wie viele          ganz von allein läuft und eines zum anderen kommt: Dinge
                       Klassenkameraden und Freunde sich in der Schule nicht             entstehen, auf die man allein nie gekommen wäre, ganz
                       richtig wohlfühlen. Sie sehen Lernen als Last und wünschen        natürlich, wie ein kreatives Team. Wie wäre es, wenn
                       sich nichts sehnlicher, als Ferien zu haben. Das Besondere        Profis aus dem Labor, der Kunst, aus dem Theater, aus einem
                       an den Ferien ist die Freizeit, denn ich kann selbst bestimmen,   Verlag, aus der Landwirtschaft, aus verschiedenen Berufen
                       wie ich meine Zeit verbringe. Würde die Schule uns eine           mit uns regelmäßig zusammenarbeiten könnten?
                       Möglichkeit geben, unsere persönlichen Interessen, Stärken,

                                                                                         Schule sollte viel größer
                       Hobbys und Träume in den Schulalltag zu integrieren,
                       würde sie zu einem Ort der Inspiration werden. Momentan

                                                                                         gedacht werden: als
                       ist es für mich schwer, fokussiert und konzentriert beim
                       Unterricht dabeizubleiben, denn durch den Bildschirm fühlt

                                                                                         ein lebendiges Feld, das
                       man sich distanziert und unwichtig. Jetzt, durch den
                       Online-Unterricht, kommen viele Dinge zum Vorschein, die

                                                                                         nicht außerhalb von
                       schon vorher falsch gelaufen sind, doch er offenbart auch,
                       dass viele kleine Ideen das Zusammenarbeiten auf Dauer

                                                                                         Gesellschaft stattfindet,
                       erleichtern können. Der Wert eines Gesprächs hat sich
                       gesteigert, und man lernt die Zeit, die man miteinander

                                                                                         sondern das einen
                       verbringt, auch online, mehr zu schätzen.

                       Hier beginnt                                                      wesentlichen Kern von
                       demokratische Bildung:                                            Gesellschaft ausmacht.
                       Wir sollten das Umfeld,                                           Wir sollten lernen glücklich zu sein, anstatt außerhalb

                       in dem wir so viele Jahre
                                                                                         der Schule wegen der Vielzahl an Hausaufgaben unglücklich
                                                                                         zu sein. Meine ideale Schule ist kein starres Konstrukt,

                       verbringen und welches
                                                                                         sondern eine flexible, lernfähige Gemeinschaft, die kreative
                                                                                         Impulse umsetzt und ihnen nachgeht. Akzeptanz von

                       so ausschlaggebend für
                                                                                         Individualität und Unterschieden ist wichtig, denn es ist
                                                                                         schön, dass wir alle so verschieden sind. Deswegen sollte

                       unsere Zukunft ist, selbst
                                                                                         es gefördert werden, dass wir unsere Stärken kennenlernen
                                                                                         und in Bereichen, die uns inspirieren, weitermachen.

                       gestalten können.
                                                                                         Für mich erfüllt das fliegende Künstlerzimmer einen Teil
                                                                                         dieser Aufgabe, denn dort kann ich meiner Passion für
                                                                                         Gestaltung nachgehen. Es sollte möglich sein, länger ein
                       Bei Demokratie geht es darum, dass jeder Mensch ein               Kind zu sein, um Kreativität und Offenheit beizubehalten,
                       Mitspracherecht hat, dass jedes Individuum zählt und              indem man wie im Künstlerzimmer freie Entfaltung fördert.
                       gehört werden sollte. An der Limesschule sind bereits viele       Eine Lernperspektive sollte bedeuten, dass alle Beteiligten
                       Schritte in eine mitbestimmende Schülerschaft gemacht             voneinander lernen, nicht nur die Schüler*innen von den
                       worden; ich erinnere mich an die Abstimmung auf dem               Lehrer*innen, sondern auch umgekehrt. Dies geschieht
                       Schulhof, wo wir uns zwischen drei nachhaltigen Projekten         immer wieder, vor allem bei kreativen Prozessen, denn man
                       entscheiden konnten. Zur Auswahl standen ein Bienenvolk           lernt nie aus.

                                                                                                                                                19
Das fliegende Kunst Journal #2

Fliegen, flattern …
Mia: Ich gehe in die 11. Klasse

und meine Lieblingsfächer sind       Ich hänge an dem                                      Ich wurde extra aufgehängt,
                                                                                           um dem grauen Stein und Metall
                                                                                                                                 Hin und wieder heben die
                                                                                                                                 Verkleideten ein oder zwei der
Kunst und Deutsch. Texte

Schreiben und vor allem Zeichnen

und Malen waren schon immer
                                     großen Gebäude.                                       etwas Farbe zu geben und den
                                                                                           Menschen ein festliches Gefühl zu
                                                                                                                                 Papierflieger auf und lesen die
                                                                                                                                 auf ihnen beschriebenen Wünsche

                                     Leicht wehe ich
meine Hobbys. An der
                                                                                           schenken. Trotz der starken           der Schüler vor. Ich frage mich,
Zeitungs-AG gefällt mir am

besten, dass man sich aus
                                                                                           Brise versammeln sich immer mehr      was diese Wünsche überhaupt
unterschiedlichen Perspektiven

mit Kunst beschäftigen kann.         im kühlen Wind.                                       Menschen auf dem Hof, eineinhalb
                                                                                           Meter trennen sie voneinander.
                                                                                                                                 bedeuten und wie die Perfor-
                                                                                                                                 mer*innen in den Kostümen diese

                                     Er wird immer                                         Ein paar von ihnen stechen mit
                                                                                           ihren bunten Kleidern hervor.
                                                                                                                                 erfüllen könnten. Mit der Zeit
                                                                                                                                 werden es weniger Papierflieger

                                     stärker und lässt                                     Auf einmal sehe ich Papier in der
                                                                                           Luft. Schnell stelle ich fest, dass
                                                                                                                                 und weniger Menschen auf dem
                                                                                                                                 Schulhof. Am Ende des Schultages

                                     schließlich den                                       es sich um Papierflieger handelt,
                                                                                           die aus den Fenstern geworfen
                                                                                                                                 werde auch ich wieder abgehängt
                                                                                                                                 und weggepackt. Mit einem

                                     ganzen Schulhof                                       wurden. Ich sehe hinauf und bin
                                                                                           umgeben von ihnen, man könnte
                                                                                                                                 letzten Blick auf den Hof frage ich
                                                                                                                                 mich, wann wohl der nächste

                                     zittern.                                              fast denken, sie schneien vom
                                                                                           Himmel. Wenn ich genau hinsehe,
                                                                                                                                 Anlass sein wird, bei dem man mich
                                                                                                                                 aufhängt. Ob es den überhaupt
                                                                                           erkenne ich Buchstaben, die auf       geben wird?
                                                                                           sie geschrieben wurden. Leider
                                                                                           segeln sie zu schnell zu Boden, als   EIN TEXT VON MIA
                                                                                           dass ich sie hätte lesen können.      (ZEITUNGS-AG)

Lena: Kunst und Design               Ich bin ein Blatt und liege zusammen mit vielen       Ein unbeschreibliches Gefühl.         Klassische Musik schallt über den
interessieren mich sehr. An der
                                     anderen in einem Block. Es ist dunkel hier und        Ich lande etwas unsanft. Die Atmo-    Hof, und alle Kinder schauen den
Arbeit in der Zeitungs-AG mag

ich besonders die Zusammen-
                                     ich höre Geräusche aus dem Klassenzimmer.             sphäre verändert sich, und einige     Tanzenden gebannt zu. Bald wird
arbeit und Interaktion mit anderen   Was die Menschen dort sprechen, kann ich              Menschen beginnen einen Tanz          ein großer goldener Papierflieger
Menschen. Außerdem finde
                                     nicht verstehen. Der Block setzt sich in Bewegung     zwischen uns.                         geworfen. Und dann noch zwei
ich es besonders spannend, die

Planung, Gestaltung und den
                                     und die erste Seite wird aufgeschlagen. Es ist                                              weitere. Beim dritten Wurf steuert
                                     hell. Ein kleines Mädchen schaut auf mich herab.                                            er auf mich zu und landet unmit-
                                                                                           Von hier aus
Entstehungsprozess der Zeitung

miterleben zu können.
                                     Sie setzt einen Stift auf und beginnt zu                                                    telbar vor mir. Eine Hand greift nach
                                     schreiben. Es kitzelt ein bisschen, aber sie drückt                                         mir und ich werde weggetragen.
                                     nicht fest auf. Ich spüre, wie sich die Tinte         wirkt es                              Kurze Zeit später beginnt jemand,
                                     leicht ausbreitet und langsam trocknet. Als sie                                             meine Seiten aufzuklappen, und
                                     fertig mit dem Schreiben ist, beginnt sie mich        gespenstisch                          eine Stimme spricht: ,,Keine Haus-
                                     zu falten. In welche Form sie mich wohl bringen                                             aufgaben!‘‘ Die Menge jubelt. Bin
                                     wird? Ein Papierflieger! Alle Kinder laufen           und magisch.                          ich der Grund dafür? Ich sehe das
                                     durch die Gänge, ein wirres Spektakel. Bald geht                                            kleine Mädchen lächeln.
                                     es los. Das Mädchen hält mich in die Höhe und
                                     nimmt Anlauf. Kurz darauf spüre ich den kalten                                              EIN TEXT VON LENA
                                     Luftzug, der mich und ganz viele andere                                                     (ZEITUNGS-AG)
                                     Flieger durch die Luft trägt.

20
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

Lilly: Ich bin begeistert von

Kunst, denke mir oft eigene         Im Klassenzimmer ist                                            Der Schüler, der mich beschreibt, denkt nur wenige Sekunden
                                                                                                    über die Aufschrift nach, dann faltet er mich, schnell und
Geschichten aus und kann mir

ein Leben ohne Kunst und

Phantasie nicht vorstellen. Hier
                                    es warm und stickig.                                            unachtsam. Seine Hände formen mich vor Auf regung ein
                                                                                                    bisschen schief, aber fliegen kann ich trotzdem. Mit viel

                                    Ich werde mit Eile
in der AG zu schreiben und
                                                                                                    Schwung wirft man mich in die Luft. Es geht schnell hoch
zusammen an einem kreativen

Projekt zu arbeiten, ist eine
                                                                                                    hinaus. Eben noch im dritten Stockwerk am Fenster auf
super Abwechslung zum Alltag.

Die vielfältigen Aufgaben hier      beschrieben, und der                                            den Pausenhof hinausschauend, schwebe ich nun wenige
                                                                                                    Sekunden völlig frei, Wind treibt mich kurzzeitig nach
gemeinsam zu erarbeiten

und in einer offenen Atmosphäre

gestalterisch aktiv werden zu
                                    Kugelschreiber prägt                                            oben, meine Flügel breiten sich aus, dann verliere ich den
                                                                                                    Schwung und falle Richtung Asphalt. Ich schwebe

                                    die Buchstaben tief
können, macht mir viel Freude.
                                                                                                    zwischen den Schülern hindurch, schlängeln muss ich nicht,
                                                                                                    denn ihr Abstand ist groß. Ich werde vom Wind auch auf

                                    in meine Oberfläche.                                            dem Boden liegend noch weiter getrieben, spüre Augen auf
                                                                                                    mir. Man greift nach mir, liest meine Inschrift und lässt
                                                                                                    mich wieder fallen; so hüte ich das Geschriebene meines
                                                                                                    Absenders durch meine Unauffälligkeit.

                                                                                                    EIN TEXT VON LILLY (ZEITUNGS-AG)

… Papier, Pulpe, Pappe!
Luisa: Ich habe mich schon          Gerade noch flog ich durch die Lüfte, erlebte das Hoch meines   quetscht jemand mit dem Schwamm das Wasser aus uns
immer fürs Zeichnen und Texte
                                    Lebens, nun bin ich zerquetscht und eng in einen dunklen        raus: quetsch, quetsch. Autsch! Gautsch. Gautschen nennen
Verfassen interessiert. An der

Zeitungs-AG mag ich, dass wir,
                                    Beutel gepresst und werde erst Wochen später wieder frei-       die Menschen das. Ich trockne nun an einem Tuch klebend,
obwohl wir eine kleine Gruppe       gelassen. Ich dachte schon, man hätte mich vergessen. Aber      entstehe neu in anderer Zusammensetzung und bin erleichtert.
sind, trotzdem etwas so Großes
                                    jetzt: Hände ziehen mich raus, falten mich auf, schreddern
wie eine eigene Zeitung erstellen

                                                                                                    Meine Form ist neu, ich
können. Ich mag besonders,
                                    mich mit lautem Gekreisch in dünne Streifen. Hoffentlich
wirklich mitzubekommen, wie         vergesse ich nicht, was sich das Kind gewünscht hatte, denke

                                                                                                    habe eine andere Farbe,
eine Zeitung entsteht, und diese
                                    ich noch und plötzlich kann ich nicht mehr denken.
auch mitgestalten können.
                                    Es wird kurz dunkel. Dann rupft wieder jemand an uns und

                                                                                                    werde zu Pappe, und
Lisa Haucke: Ich liebe es, im       drückt uns in einen Eimer. Ich fühle mich nun wie Ostergras,
Team kreativ zu werden, und
                                    das auf die Wiedergeburt wartet. Warmes weiches Wasser
f reue mich über die engagierte

                                                                                                    noch immer erinnere
Gruppe in der Zeitungs-AG.
                                    umschmiegt unsere Fetzen. Die Tinte auf unseren
Alle bringen viel Offenheit und     Schnipseln zerläuft. Es wird wieder laut, aber nun dumpfer:

                                                                                                    ich mich an den Wunsch,
Neugierde mit. Ich empfinde
                                    Der Handmixer kommt! Meine Freunde so eng bei mir;
es als Geschenk, diese Gruppe

leiten zu dürfen. Manchmal
                                    wir können uns gar nicht mehr unterscheiden, werden zu

                                                                                                    an die vielen Wünsche,
fühle ich mich dabei wie eine       einer matschigen Masse. Es fühlt sich kurz nach Sterben an,
„unwissende Lehrmeisterin“
                                    aber ich weiß, es geht ums Recyceln. Oh, bin ich glücklich,
(Rancière), die Prozesse anstößt,

                                                                                                    die in mir, in uns stecken.
sich von den Ergebnissen
                                    nun nur noch eine Papierfaser zu sein unter vielen im Brei
überraschen lassen kann und         und mich allen anderen so nah zu fühlen. Und gleich kommt
dabei stets selbst eine
                                    die Wanne. Yeah!! Und: platsch. Plupp. PULPE! Da schwimmen
Lernende bleibt.
                                    wir nun. Gemeinsam in der Wanne sind wir nun Pulpe.             EIN TEXT VON LUISA (ZEITUNGS-AG)
                                    Hände streicheln uns im Wasser hin und her. Dann sieben         UND LISA HAUCKE
                                    sie uns mit einem Holzrahmen heraus, wir lösen uns von
                                    dem Wasser und es tropft in die Wanne zurück. Abgelegt

                                                                                                                                                             21
Das fliegende Kunst Journal #2

Des Kaisers
neue Kleider
                                                                                               Szene 7

in immer
neuem Gewand
                                        Am Anfang meiner Arbeit mit der Integrations-      Klasse teil und es kamen neue hinzu. Die Zeit war
                                        klasse (Ikla 2) stand die Idee, ein Tanztheater-   dennoch unglaublich intensiv und bereichernd –
                    Szene 5             stück zu entwickeln. Nach den Herbstferien         für alle! Das lag nicht zuletzt daran, dass wir in
                                        trafen wir uns noch im wöchentlichen Rhythmus      einer kleinen Gruppengröße sehr intensiv
                                        im fliegenden Künstlerzimmer. Während des          miteinander arbeiten konnten, und so war es
                                        „Lockdown Light“ im November verschärften          leicht, eine Atmosphäre zu schaffen, in der
                                        sich die Hygieneregeln, und wir arbeiteten         jede*r gesehen wird. Das Besondere war auch
                                        mit großem Abstand untereinander in der Aula       der lange Zeitraum von fast einem halben
                                        weiter und konzipierten das geplante Tanz-         Jahr, der uns viel Freiheit zum Experimentieren
                                        theater zu einem Film um. Als dann Anfang des      und Modifizieren bot. Die in neun Einzelszenen
                                        Jahres der Unterricht komplett ins Home-           unterteilte Textgrundlage zu „Des Kaisers neue
                                        schooling verlegt wurde, mussten wir erneut        Kleider“ nach Hans Christian Andersen steuerte
                                        umdisponieren und entschieden uns, anstelle        die betreuende Lehrerin Frau Breuer bei, die den
                                        eines Films mit Darsteller*innen die bis dahin     Kurs „Deutsch als Zweitsprache“ leitet. Die
                                        entstandenen Szenen zu verwenden und               entstandenen neun fragmentarischen Szenen
                                        sie in Stop-Motion-Videos zu integrieren, die      spiegeln diesen lebendigen experimentellen
                                        die Kinder zu Hause am selbst gebastelten          Arbeitsprozess wieder, der von eben jener
1 Im Rahmen ihres praxisbezogenen       Tricktisch legten.1 Dafür bekamen alle per Post    besagten Flexibilität geprägt war: Schließlich
Projekts „Prinzip Lernreise – Kreide-
                                        ein Set mit Kopien der von ihnen erstellten        mussten wir „Des Kaisers neue Kleider“ in immer
staub“ hospitierten Studierende der

Johannes Gutenberg-Universität
                                        Spielfiguren von mir zugesendet. Auch die Zeit-    neuem Gewand zeigen – mal mit Darstellerin
Mainz zwei Tage im Künstlerzimmer,      fenster verkürzten sich. Nun standen uns           und mal als Stop-Motion-Figur. Die Grundaussage
während die Ikla-Kinder (Johanna,
                                        wöchentlich lediglich 45 Minuten per BigBlue-      „Kindermund tut Wahrheit kund“ in der letzten
Joti, Huma, Julie, Kathrin, Lucas,

Giacomo, Michael und Anneke) digital
                                        Button zur Verfügung, da alle Doppelstunden        Szene des Films lässt sich fast schon im über-
dazugeschaltet waren.                   auf Einzelstunden reduziert werden mussten.        tragenen Sinne deuten – als Appell, gerade in den
                                        Die Plattform Moodle war einfach noch nicht        Zeiten der Pandemie den Kindern zuzuhören,
                                        dafür ausgerichtet, die komplette Schule gleich-   wann immer es geht. Sie sagen uns, wie sie die
                                        zeitig digital zu unterrichten. Hinzu kam,         Welt wirklich wahrnehmen.
                                        dass die Gruppe als solche von einer Fluktuation
                                        geprägt war. Hatte ein Kind das jeweilige          EIN TEXT VON LISA HAUCKE
                                        Sprachniveau erreicht, verließ es die Ikla und
                                        nahm von nun an am Regelunterricht seiner

                                                     Szene 6                                                                        Szene 1

22
Vom Tanzen, Fliegen, Flattern und einander Zuhören

                                Szene 4

                                                      Szene 8

                                            Szene 2

                                                                Szene 9

                      Szene 3

                                                                      23
Impressum
Diese Publikation erscheint als Dokumentation des kulturellen       Herausgeber                    Performer* innen von                  Teilnehmende bei                     Gestaltung
Bildungsformats „Das fliegende Künstlerzimmer“ an der               Crespo Foundation              „Papierflieger fliegen“               „Keine Hausaufgaben“                 Leonie Nieporte
Limesschule in Idstein. Sie ist Teil einer mehrteiligen Zeitungs-   Haus des Buches                Maestro Wunschfee:                    Schüler* innen der Limesschule
reihe, in der die Künstlerin Lisa Haucke die Zusammenarbeit         Braubachstraße 16              Misza Prakash                         Idstein interviewen sich in den      Lektorat
mit den Schüler* innen und Lehrer*innen anhand ausgewählter         60311 Frankfurt am Main        Frau Violetta Goldi:                  Pausenaktionen gegenseitig.          Ruth Seiberts
Projektumsetzungen dokumentiert.                                    www.crespo-foundation.de       Natalia Rotaru                        Die Klasse 5 von Frau Martínez

                                                                                                   Frau von Vogelnest:                   wertet gemeinsam mit                 Druck

Die Künstlerin Lisa Haucke bedankt sich ganz herzlich beim          Vorstand                       Eva Dreier                            der Zeitungs-AG die Audio-           Spree Druck Berlin GmbH

Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst für die           Prof. Christiane Riedel,       Frau Assistentin:                     auf nahmen aus und fertigt

Förderung der Publikationsreihe sowie bei allen beteiligten         Dr. Dettloff Schwerdtfeger     Marie-Delphine Rauhut                 Zeichnungen dazu an.                 Papier

Schüler* innen und Lehrer* innen der Limesschule in Idstein für                                    Fliegende Künstlerin:                                                      Caribic (dunkelrot, weiß), 90 g/m2

die schöne und inspirierende Zusammenarbeit.                        Idee, Konzept und              Lisa Haucke                           Teilnehmende bei „Coole

                                                                    künstlerische Projektleitung                                         Lehrer, coole Freunde“               Bildnachweise

Mit dem fliegenden Künstlerzimmer hat die Crespo Foundation         Lisa Haucke                    Teilnehmende bei der                  Video, Stimmen und Zeichnung:        Kimi und Lisa Haucke (Cover:

gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, dem Hessischen                                           Papierfliegerauswertung               Klasse 5 von Frau Martínez           entstanden im Rahmen der

Kul tusministerium und dem Hessischen Ministerium für               Redaktion                      Schüler* innen der Limesschule                                             Kooperation mit der Klasse 5

Wissenschaft und Kunst, ein Programm begründet, das die             Lisa Haucke                    Idstein, offenes Pausenangebot        Teilnehmende bei                     von Frau Martínez),

kulturelle Schulentwicklung hessenweit langf ristig vorantreibt                                    für alle                              „Des Kaisers neue Kleider“           Lisa Haucke (1–2, 16, 18–24),
                                                                    Zeitungs-AG des fliegenden
und insbesondere auch im ländlichen Raum realisiert werden                                                                               Künstlerische Leitung                Tomina (17), Nina Werth (3–15),
                                                                    Künstlerzimmers:
kann. Für die Durchführung im Schuljahr 2020/2021 kooperiert                                       Teilnehmende beim                     (fliegendes Künstlerzimmer           Angelika Deinhardt (25)
                                                                    Lena, Lilly, Luisa, Mia
das fliegende Künstlerzimmer mit der Limesschule in Idstein                                        Papierschöpfen in der Papier-         2021): Lisa Haucke

und dem Landkreis Rheingau-Taunus.                                  Crespo Foundation:             werkstatt (Soziale Manufaktur         Betreuende Lehrerin                  Das kulturelle Bildungsformat

                                                                    Laura Kurtz,                   DRK Frankfurt, Lena Sandel)           (Deutsch als Zweitsprache):          „Das fliegende Künstlerzimmer“

www.fliegendes-kuenstlerzimmer.de                                   Friederike Schönhuth           Lilly, Lisa, Luis, Luisa, Mia, Tim,   Dorothea Breuer                      wird vom Hessischen Ministerium

                                                                                                   Tomina                                Schüler* innen der Limesschule       für Wissenschaft und Kunst, vom

                                                                    Autor* innen                                                         Idstein: Albiona, Aleksandra,        Hessischen Kultusministerium

                                                                    Stine Hollmann, Lisa Haucke,   Performer* innen bei „Träume“         Bora, Dusan, Elsa, Nicole, Noelle,   und im Jahr 2020/2021 vom

                                                                    Lena, Lilly, Luisa, Mia        Klasse 7 von Frau Guse                Tasnim, Uros                         Landkreis Rheingau-Taunus

                                                                                                                                         Hospitant* innen der Johannes        gefördert.

                                                                                                                                         Gutenberg-Universität Mainz
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