Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht

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Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
Nr. 7/8 . 69. Jahrgang . Juli/August 2021

                               Gemeindebrief
                              Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Feucht
                              St. Jakob Feucht · Heilig Geist Moosbach

  Das gelobte Land?                         Wolfgang Buck kommt!   Für den Notfall
  Seite 8 und 9                             Seite 13               Seite 31
Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
2 | Editorial

                                                  Angemerkt........................................................................3
                                                  Aus dem Kirchenvorstand..........................................4
                                                  Seelsorgevertretung im Sommer ...........................5
                                                  Kinder- und Jugendarbeit...........................................6
                                                  Das gelobte Land? ........................................................8
                                                  Antisemitismus - einfach erklärt.......................... 10
                                                  Mitarbeitende gesucht ............................................ 12
                                                  Schloss-Serenade ...................................................... 14
                                                  Besondere Gottesdienste ....................................... 15
                                                  Gottesdienste für Kinder ........................................ 16
                                                  Gottesdienste in Heilig Geist ................................. 17
                                                  Gottesdienste in St. Jakob ...................................... 18
                                                  Gruppen und Kreise................................................... 20
                                                  Ein Land, zwei Völker, drei Religionen	���������������� 23
                                                  Leben auf der anderen Seite der Mauer	������������ 24
                                                  Diakonische Angebote.............................................. 32
                                                  Freud und Leid............................................................. 34
                                                  Unsere Kindertagesstätten .................................... 35
                                                  So erreichen Sie uns.................................................. 36

                                              Hrausgeber:
 Redaktionsschluss für September
                                              Evang.-Luth. Pfarramt Feucht · Pfarrer Roland Thie
 1. August 2021
                                              Hauptstraße 64 · 90537 Feucht · Telefon: 09128 3395
 E-Mail: presse.stjakob-feucht@elkb.de        E-Mail: pfarramt.feucht@elkb.de
                                              Redaktion:
 Gemeindebriefeinlegen
                                              Susanne Klier · Stefanie Messelken · Steffen Schwarz
 25. August 2021, 17:30 Uhr
                                              Roland Thie · Layout: Claudia Windisch
 Mesnerhaus · Hauptstraße 58
                                              Gesamtherstellung: Grafex · gutedrucke.de
 Kontakt: Diakonin Nicole Wallisch
                                              Telefon: 09128 5089094
 Telefon: 09128 16738
                                              Auflage 4.000
                                              Titelbild: Jerusalem von Susanne Klier
                                              Fotos: privat und epd (S. 11)
 Die Daten aus dem Gemeindebrief sind für den gemeindeinternen Gebrauch bestimmt und dürfen nicht
 für gewerbliche, private oder anderweitige Zwecke verwendet werden.
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Angemerkt | 3

Liebe Leserinnen und Leser,
seit dem 16. Jahrhundert begehen Christen und Christinnen im August
einen oft wenig bekannten Sonntag, den Israelsonntag. Am 10. Sonn-
tag nach Trinitatis – in diesem Jahr am 8. August - erinnert er als „Ge-
denktag der Zerstörung Jerusalems“ an die zweimalige Zerstörung des
Tempels in Jerusalem, also des Zentrums der jüdischen Religion.
Den ersten Tempel, den so genannten Salomonischen Tempel, haben
die Babylonier vor rund 2500 Jahren zerstört und die Oberschicht des
Volkes Israel danach ins babylonische Exil geführt. Den zweiten Tem-
pel machten die Römer vor rund 2000 Jahren dem Erdboden gleich
und übrig blieb nur die Klagemauer.
Von Christen wurde die Zerstörung des Tempels lange Zeit als Gericht
über das jüdische Volk gedeutet, weil es Jesus nicht als seinen Messias
erkannt habe. Im Mittelpunkt des Israelsonntags stand daher lange
Zeit die „Judenmission“, die Bekehrung von Juden zum Glauben an Je-
sus als den wahren Messias und Sohn Gottes.
Heute gibt es eine andere inhaltliche Schwerpunktsetzung und der
Israelsonntag soll an das enge Verhältnis von Christen und Juden er-
innern:
Israel – Ursprung des Christentums, verachtet und idealisiert, bewun-
dert und verfolgt. Israel – ein von Konflikten gebeuteltes Land. Und
eine grauenvolle Geschichte, die Deutschland und Israel trennt und
verbindet. Und so geht es um die Trauer über das Unrecht, das Juden
im Laufe der Geschichte angetan wurde; um die Schuld, die Christen
und die Kirche auf sich geladen haben; und um die Beziehungen zwi-
schen Juden und Christen, die wir an denselben Gott glauben.
In diesem Gemeindebrief wollen wir uns auf Spurensuche machen: nach
unserem jüdischen Erbe und - aus Anlass des Konflikts zwischen Israel
und den palästinenischen Autonomiegebieten sowie des zunehmenden
Antisemitismus in unserem Land - nach den Gründen der komplizier-
ten und schwierigen Beziehung von Christen, Juden und Muslimen, mit
dem Ziel, für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben.
Eine anregende Lektüre und einen
guten, erholsamen Sommer wünscht Ihnen
Ihr
Roland Thie
Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
4 | Aktuelles

Aus dem Kirchenvorstand
Schwerpunkt der Mai-Sitzung des Kirchenvor-          Der Kirchenvorstand drückte seine hohe Wert-
stands waren die Berichte von Linda Sieber (Kita     schätzung und Anerkennung für die geleistete
St. Jakob), Sabine Rummel (Haus für Kinder Er-       Arbeit aus und hofft auf weitere gute und er-
nestine-Melzer-Haus) und Katrin Bardon (Hort         folgreiche Zusammenarbeit zum Wohl der an-
St. Jakob) über die Arbeit in diesen drei Kitas.     vertrauten Kinder und ihrer Familien.
In allen drei Einrichtungen stand naturgemäß         Ein weiterer Punkt waren erste Überlegungen,
der Umgang mit der Corona-Pandemie in ganz           ob und wie wir heuer in Moosbach und Feucht
verschiedenen Facetten im Mittelpunkt der Ar-        unsere Gemeindefeste feiern können.
beit des letzten Jahres: Hygienepläne mussten
                                                     In Moosbach findet am Gemeindefestsonntag,
erstellt und immer wieder angepasst werden,
                                                     4. Juli, ein Konfirmationsgottesdienst im Kirch-
in den Kitas wechselten sich Notbetrieb, ein-
                                                     garten statt und die Gemeinde ist im Anschluss
geschränkter Regelbetrieb und Regelbetrieb ab,
                                                     daran zum Frühschoppen eingeladen, wenn es
Dienstpläne und Angebote für die Kinder muss-
                                                     die Corona-Regeln erlauben.
ten immer wieder neu überdacht und geändert
werden, und auch die Kinder, die nicht in die Ein-   Unstrittig für Feucht war, dass das geplante
richtungen kommen konnten, durften nicht aus         Konzert am 17. Juli, dem Kirchweihsamstag, mit
den Augen verloren werden. Dies wurde von den        Wolfgang Buck bei weiterem Rückgang der In-
Mitarbeiter:innen als anstrengend und schwierig      zidenzwerte entweder im Kirchgarten oder in
empfunden, brachte aber auch neue Möglichkei-        der Reichswaldhalle stattfinden kann. Am Kirch-
ten mit sich und ließ die Teams zusammenwach-        weihsonntag, 18. Juli, laden wir dann ein zu ei-
sen. Positiv wurde auch die gute Zusammenar-         nem Familiengottesdienst im Kirchgarten und
beit der evangelischen Kitas untereinander sowie     – wenn möglich – nach dem Gottesdienst zu
mit dem Träger empfunden. Entlastend ist, dass       Kinderprogramm und Frühschoppen.
fast alle Mitarbeitenden der Kitas vor Kurzem
ihre zweite Corona-Impfung erhalten haben.
Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
Gemeindeleben | 5

  Seelsorgevertretung in den                      Terminvorschau 2021
                                                  19.09.2021           Jubelkonfirmation 2021
  Sommermonaten
                                                  26.09.2021           Jubelkonfirmation 2020
  30. Juli - 20. August
  Pfarrer Jörg Petschat
  Kapellenplatz 4
  Telefon: 09128 14747
  E-Mail: joerg.petschat@elkb.de

  21. August - 19. September
  Pfarrer Roland Thie
  Hauptstraße 64                                 Treffpunkt für Alleinerziehende
  Telefon: 09128 9251600
  E-Mail: roland.thie@elkb.de                    Aufgrund der Corona-Pandemie finden derzeit
  Pfarrerin Barbara Thie                         keine Gruppentreffen im Ernestine-Melzer-Haus
  Telefon: 09128 912935 			                      statt.
  E-Mail: iris-barbara.thie@elkb.de              Für Fragen und bei Hilfebedarf stehen Ihnen die
                                                 Treffpunktleitung und die Sozialberatung der
                                                 Diakonie zur Verfügung.
  Öffnungszeiten des Pfarramts
                                                 Die Treffpunktleitung Liane Krause ist unter 0170
  Montag, Mittwoch und Freitag                   437742 erreichbar, Sozialberaterin Claudia Brun-
  von 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr                    ner-Arnds erreichen Sie Montag bis Donnerstag
  Donnerstag                                     von 9 bis 12 Uhr unter 09151 837735 oder über
  von 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr                    die E-Mail-Adresse kasa@diakonie-ahn.de.
  Dienstag geschlossen

Unterstützung gesucht!
Für die Mitarbeit in unserem Besuchsdienst su-                   •Weltladen Feucht•
chen wir noch Menschen, die regelmäßig ältere     Öffnungszeiten:                       DER FAIRE JAKOB
Gemeindeglieder zum Geburtstag besuchen           Montag, Dienstag, Donnerstag          Weltladen Feucht
                                                  und Freitag 10:00 – 18:00 Uhr Hauptstraße 18 • 90537 Feucht
und die Segenswünsche der Kirchengemeinde         Mittwoch 10:00 – 14:00 Uhr           Tel. 09128 7391675
                                                  Samstag     09:00 – 13:00 Uhr weltladen.stjakob-feucht@elkb.de
                                                              09:30
überbringen.                                                                         www.st-jakob-feucht.de

Wenn Sie sich in diesem Bereich engagieren                                                             ndwerk
                                                                                                 unstha
                                                                                     Angebot an K
                                                                                  es             del
wollen oder weitere Informationen benötigen,                     en ein v
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                                                          ten Ihn bensmitteln a
wenden Sie sich bitte an Pfarrer Roland Thie,      Wir bie    und Le

Telefon 09128 9251600.
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6 | Kinder- und Jugendarbeit

„KidsClub“ für alle Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren
Dich erwarten spannende Geschichten aus der          So können wir dich auch erreichen, falls auf-
Bibel, mitreißende Lieder und actionreiche Spiele!   grund der aktuellen Situation der Anfangszeit-
                                                     punkt verschoben werden muss.
     Jeden Donnerstag, 16:00 bis 17:30 Uhr
     im Kirchgarten von St. Jakob                    Noch Fragen?
                                                     Dann bitte unter Ej.KidsClub.Feucht@elkb.
Deine Eltern können dich hier anmelden:
                                                     de oder bei Diakonin Nicole Wallisch, Telefon
www.st-jakob-feucht.de/KidsClub
                                                     09128 16738 melden.
                                                     Wir freuen uns auf dich!

St. Jakob Teens                                      Mitarbeitenden-Stammtisch
für alle zwischen 9 und 15 Jahren                    der Evangelischen Jugend
Wir treffen uns wöchentlich zu Spielen, Lager-           21.07.2021 um 19 Uhr
feuer, Abenteueraktionen und spannenden Bibel-           im Kirchgarten St. Jakob
geschichten
     jeden Mittwoch, 16:30 bis 18:00 Uhr
Anmeldung unter www.st-jakob-feucht.de/Kids

Open Elch im Kirchgarten                             Jugendgesprächskreis
für alle Jugendlichen ab 13 Jahre                    Es hat sich eine kleine Gruppe Jugendlicher und
Unser Jugendcafé Elch freut sich auf Euch!           junger Erwachsener gefunden, die sich unge-
                                                     zwungen über Gott und die Welt unterhält.
    Immer freitags von 19 bis 21 Uhr
                                                     Wer noch gerne mit dazu kommen möchte, mel-
Außer am letzten Freitag im Monat, da gehen          det sich bitte bei Simon Weigel unter der Num-
wir zusammen zum Jugendgottesdienst!                 mer 01510 68127684 (via Signal oder WhatsApp)
                                                     Wir freuen uns auf dich!
     Im Juli: 23.07.2021 um 19 Uhr
     in Schwarzenbruck                                       Simon Weigel und Sebastian „Sebbo“ Raum
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Kinder- und Jugendarbeit | 7

Ferienprogramm des Fairen Jakob
für alle Kinder von 8 bis 12 Jahren „Von der Bohne zur fairen Schokolade“
Woher kommt eigentlich die Bohne und wie
wird aus einer Bohne plötzlich Schokolade?
Wir wollen spielerisch schauen, wie Schokolade
produziert wird, was eine faire Schokolade ei-
gentlich ist und was sie besonders macht. Natür-
lich wollen wir nicht nur von ihr hören, sondern
auch probieren.
    Dienstag, 03.08.2021, 9:30 bis 12:30 Uhr
    im Kirchgarten von St. Jakob
Die Anmeldung läuft über das Ferienprogramm der Marktgemeinde Feucht.

                                                          Lebensberatung und Seelsorge
                                                      Hilfe - Ermutigung - Stärkung - Orientierung

        Wöchentliche Müttergebetskreise:
    mittwochs 8:30 Uhr bei Bettina Trompeter
                                                                Ruth Röhlin · Religionspädagogin
    Fichtenstraße 6a · Telefon: 09128 728389                     und Therapeutische Seelsorgerin
      mittwochs 9:00 Uhr bei Doro Bohner                             Telefon: 0911 351008
     Weißensee 3 · Telefon: 0160 96035458                         E-Mail ruthroehlin@web.de

            Kontakt: Diakonin Nicole Wallisch · Telefon: 09128 16738 · Mobil: 0157 71169403
            E-Mail: nicole.wallisch@elkb.de · Infos zu Aktionen: st-jakob-feucht.de/aktionen
           				                                    ej.feucht
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8 | Das Thema: Israel und Palästina

Das gelobte Land?
Geschichtliche Schlaglichter auf Hintergründe des Nahostkonflikts
Mehr als 4000 Raketen wurden im Mai diesen            flikt international so hohe Wellen schlägt, zeigt,
Jahres auf Israel gefeuert, die zwölf Menschen        dass er sich aus vielfältigen Ursachen speist. Die
das Leben kosteten. Beantwortet wurden sie mit        Hintergründe, die hier nur in kurzen Schlaglich-
zahlreichen Luftangriffen auf den Gazastreifen,       tern beleuchtet werden können, reichen bis in die
bei denen mindestens 230 Menschen, mehrheit-          frühe Bronzezeit zurück.
lich Zivilisten, getötet wurden. Seit 1948, dem
                                                      Damals, vor rund 4000 Jahren verspricht Gott
Gründungsjahr des Staates Israels, hat es bei elf
                                                      den Nachkommen Abrahams das Land Kanaan,
Kriegen und zahlreichen gewaltvollen Auseinan-
                                                      dessen Gebiet sich grob mit dem heutigen Israel
dersetzungen schon unzählige Opfer gegeben.
                                                      deckt. Jahrhunderte später, nach dem Auszug
Trotz jahrelanger internationaler Bemühungen
                                                      aus Ägypten, erreichen sie, zum Volk Israel an-
konnte bisher keine dauerhafte Lösung für den
                                                      gewachsen, das Land in dem „Milch und Honig
Konflikt gefunden werden.
                                                      fließt.“ Das Volk Israel vertreibt die dort ansässi-
Das zeigt, wie komplex die Problemlage im Nahen       gen Bewohner und nimmt das Land ein.
Osten ist, die sich aus der Ferne für viele nur er-
                                                      Diese Erzählung aus dem Tanach, die sich auch
ahnen lässt. Doch auch bei uns in Deutschland
                                                      im Alten Testament findet, war und ist bis heute
erhitzen sich die Gemüter über diesen Konflikt,
                                                      wesentlicher Teil jüdischer Identität. Heute be-
was nicht selten zu extremen Positionen führt. So
                                                      zweifeln Forscher, ob es sich wirklich so zugetra-
manchen fällt es grundsätzlich schwer, Kritik an
                                                      gen hat, wie es die Heiligen Schriften berichten.
Israel zu üben, sei es auf Grund der historischen
                                                      Gut vorstellbar ist, dass diese Geschichten in und
Verantwortung oder einer christlich-zionistischen
                                                      nach der Zeit der großen Könige David und Salo-
Glorifizierung Israels. Andere überschreiten in ih-
                                                      mo, als Landesteile Israels schon eingenommen
rer Kritik Grenzen - verbrennen Israelflaggen oder
                                                      waren, zur Rechtfertigung von Besitzansprüchen
skandieren antisemitische Parolen auf pro-paläs-
                                                      und zur Formung kollektiver Identität aufkamen.
tinensischen Demonstrationen. Dass dieser Kon-
Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
Das Thema: Israel und Palästina | 9

Heute geht man mehrheitlich davon aus, dass            der Libanon, der Irak und Syrien dem neuen Staat
sich verschiedene Stämme erst unter den Köni-          den Krieg. Immer wieder konnte Israel in Kriegen
gen nach 1000 v. Chr. zu einem Volk zusammen-          Gebietsgewinne verbuchen – mit der Folge gro-
schlossen. Seitdem erlebte das Land Israel seine       ßer Flüchtlingsströme. In den 70er Jahren kam es
Teilung und wurde von verschiedenen Herrschern         zur Herausbildung eines palästinensischen Natio-
regiert. 63 v. Chr. eroberten die Römer das Land.      nalbewusstseins. Nach 1993 erreichten die Paläs-
Nach dem jüdischen Bar-Kochba-Aufstand 135 n.          tinenser eine Teilautonomie im Gazastreifen und
Chr. wurde ein Großteil der in Israel lebenden Ju-     im Westjordanland.
den vertrieben. 636 n. Chr. geriet das Gebiet unter
                                                       Dabei fordert die Palästinenserführung heute
arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wurde Pa-
                                                       einen eigenen Staat im Westjordanland und dem
lästina mehrheitlich von Arabern bewohnt. Nach
                                                       Gazastreifen, mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
den Kreuzfahrern und den Mamluken folgte ab
                                                       Doch die radikale Hamas bestreitet das Existenz-
1517 bis 1918 die osmanische Herrschaft.
                                                       recht Israels und verfolgt die gewaltsame Errich-
Vor dem Hintergrund jahrhundertelanger Repres-         tung eines islamischen Palästinas. Israel hingegen
sionen mit Pogromen und Diskriminierung, für die       zielt auf eine Anerkennung des eigenen Staates.
keinerlei Besserung in Sicht war, entwickelte sich     Gleichzeitig versucht es, seine Machtsphäre
im 19. Jahrhundert unter Juden die Sehnsucht           durch Ansiedlungen in Regionen zu vergrößern,
nach einem „Judenstaat“. Zahlreiche Juden wan-         die außerhalb des international anerkannten Ge-
derten seitdem nach Palästina aus und gründeten        biets liegen. Eine Teilung Jerusalems ist für bei-
dort Städte und Siedlungen. Durch den Sieg der         de Seiten kaum eine Option. Mit ihren wichtigen
Briten im ersten Weltkrieg wurde die osmanische        jüdischen und muslimischen Orten ist die Stadt
Herrschaft in Palästina beendet. Großbritannien        immer wieder Auslöser für Konflikte.
verwaltete das Gebiet und wollte es Juden sowie
                                                       Bisher zeichnen sich am Horizont nur kleine Hoff-
Arabern zugestehen. Mit vermehrten Repressio-
                                                       nungsschimmer ab. Während sich der türkische
nen in Europa ab 1933 und der systematischen
                                                       Präsident Erdogan seit 2011 als antiisraelischer
Verfolgung und Vernichtung der Juden durch das
                                                       muslimischer Führer zu profilieren versucht, ha-
NS-Regime nahmen die Auswanderungen nach
                                                       ben neben Ägypten und Jordanien seit 2020 auch
Palästina zu. Um dort den Spannungen zu begeg-
                                                       die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ma-
nen, schlugen die Briten die Teilung des Landes vor,
                                                       rokko und der Sudan diplomatische Beziehun-
was Vertreter der arabischen Bewohner ablehnten.
                                                       gen zu Israel aufgenommen. Auch die Kritik der
1947 beschloss die Generalversammlung der Ver-         arabischen Liga an Israel fiel bei den diesjähri-
einten Nationen den UN-Teilungsplan für Palästi-       gen Vorkommnissen zurückhaltender aus. Ob es
na und die Gründung eines jüdischen und eines          die neue israelische „Regierung der Einheit“ aus
arabischen Staates. Schon ab dem nächsten Tag          grundverschiedenen Koalitionspartnern hingegen
nahmen gegenseitige Überfälle und Anschläge            vermag, einen Schritt in Richtung einer dauerhaf-
zu, die in der Zerstörung arabischer Dörfer mün-       ten Lösung zu gehen, bleibt fraglich.
dete. Als Folge lehnte die arabische Bevölkerung
das Existenzrecht Israels ab. 1948 verkündete Da-      Hoffen wir, dass dieses, von Gott verheißene, ge-
vid Ben-Gurion die Errichtung des Staates Israel,      lobte Land eines Tages wieder zur friedlichen Hei-
der umgehend von den USA und der Sowjetunion           mat werden kann – für Israelis und Palästinenser,
anerkannt wurde. Noch in der Gründungsnacht            seien sie Juden, Muslime oder Christen.
erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Transjordanien,                                        Steffen Schwarz
Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
10 | Das Thema: Israel und Palästina

Antisemitismus - einfach erklärt
Seitdem der Nahostkonflikt zwischen Israel und        Aramäisch, Arabisch und Äthiopisch. Tatsäch-
Palästina im Mai wieder eskaliert ist, ist welt-      lich aber wurde mit dem Begriff von jeher die
weit - und auch bei uns in Deutschland - der          Abneigung gegenüber Juden bezeichnet, nicht
Antisemitismus wieder stärker in den Blick der        aber gegenüber Arabern. In Deutschland wurde
Öffentlichkeit geraten. Selten ist die Judenfeind-    der Begriff 1879 vom Journalisten Wilhelm Marr
lichkeit so offen in Erscheinung getreten wie in      geprägt.
den vergangenen Wochen, wobei kaum zwischen
der jüdischen Religion und der Politik des Staates
Israel unterschieden wurde. Doch was ist Antise-      Woher kommt der Judenhass?
mitismus eigentlich genau, woher kommt er und         Woher der Hass auf Juden wirklich kommt, wird
wie kann man ihn entlarven?                           wohl immer ein Mysterium bleiben. Fakt ist nur,
                                                      dass sich antisemitische Tendenzen schon in vor-
                                                      biblischer Zeit etabliert haben. Die am weites-
Was ist Antisemitismus?                               ten verbreitete Theorie ist, dass der Judenhass
Antisemitismus bezeichnet Judenfeindlichkeit          auf Neid und Macht begründet ist. Im Mittel-
und ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine            alter zum Beispiel durften Juden Geld verleihen,
ideologisch geprägte Weltanschauung, die in der       Christen aber nicht. Juden war es daher möglich
Existenz der Juden die Ursache aller Probleme         sich ein großes Vermögen anzuhäufen – Christen
sieht. Wobei die Juden nicht als Individuen son-      standen zudem häufig in deren Schuld. Das Ju-
dern als Kollektiv wahrgenommen werden. Die-          dentum legte zudem immer besonderen Wert auf
se Judenfeindlichkeit zielt ab auf Ausgrenzung,       Bildung, weswegen es den Angehörigen dieses
auf Unterdrückung und in seiner extremsten            Volkes wirtschaftlich oft besser ging als anderen.
Form auf Vernichtung. Pauschale Judenfeind-           Oft wurde der Judenhass auch aus religiösen
lichkeit existiert seit rund 2.500 Jahren - im Ver-   Motiven begründet, indem man davon sprach,
lauf der Jahrhunderte trat der Antisemitismus in      dass die Juden in Anspielung auf den Tod Jesu
den unterschiedlichsten Formen auf, manchmal          am Kreuz die „Gottesmörder“ seien.
christlich begründet, manchmal ökonomisch und
manchmal rassistisch. Die mitunter grausamsten
Folgen hatte der Antisemitismus im National-          Wie erkennt man Antisemitismus?
sozialismus mit der systematisch geplanten Ver-       In unserem Grundgesetz steht ausdrücklich, dass
nichtung von Jüdinnen und Juden im Holocaust.         antisemitische Äußerungen und Handlungen
                                                      verboten sind. Auch die Vereinten Nationen ver-
                                                      urteilen Antisemitismus als Ausdruck von Rassis-
Woher kommt der Begriff                               mus.
Antisemitismus?
                                                      Trotzdem wird Antisemitismus immer noch ge-
Übersetzt man den Begriff Antisemitismus ge-          lebt – und in den letzten Wochen sogar oftmals
nau, bedeutet er eigentlich „gegen die Semi-          sehr offen.
ten“. Die Semiten sind eine Volksgruppe, zu der
alle Völker gehören, die semitische Sprachen          Die International Holocaust Remebrance Alliance
sprechen. Dazu zählen zum Beispiel Hebräisch,         (IHRA) hat 2016 eine Arbeitsdefinition beschlos-
                                                      sen und darin auch Beispiele genannt, welche als
Das Thema: Israel und Palästina | 11

antisemitisch einzustufen und zu verurteilen      sich dem Staat Israel oder angeblich bestehen-
sind. So zum Beispiel:                            den weltweiten jüdischen Interessen stärker ver-
                                                  pflichtet als den Interessen ihrer jeweiligen Hei-
• Juden kollektiv für Handlungen des Staates
                                                  matländer.
Israel verantwortlich zu machen.
                                                  • Dem jüdischen Volk wird ein Recht auf Selbst-
• Zur Tötung oder Schädigung von Juden im
                                                  bestimmung aberkannt, indem zum Beispiel be-
Namen einer radikalen Ideologie oder Religi-
                                                  hauptet wird, die Existenz des Staates Israel sei
onsanschauung aufzurufen.
                                                  ein rassistisches Unterfangen.
• Falsche, entmenschlichende, dämonisierende
                                                  • Bilder und Symbole werden verwendet, die mit
oder stereotype Anschuldigungen gegen Ju-
                                                  traditionellem Antisemitismus oder christlichem
den vorzubringen. Dazu können Mythen über
                                                  Antijudaismus in Verbindung stehen.
eine jüdische Weltverschwörung oder über die
Kontrolle von Medien, Wirtschaft, Regierung       • Vergleiche der aktuellen israelischen Politik mit
oder gesellschaftliche Institutionen zählen.      der Politik des NS-Regimes werden gemacht.
• Der Völkermord an den Juden durch das NS-       Wir alle sind dazu aufgerufen, aktiv gegen alle
Regime wird geleugnet.                            Tendenzen des Antisemitismus einzutreten!
• Den Juden wird vorgeworfen, den Holocaust                                       Stefanie Messelken
zu erfinden oder übertrieben darzustellen.
• Den Juden wird vorgeworden, sie fühlten
12 | Mitarbeitende gesucht

Die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Feucht und der Evangelische Gemeindeverein Feucht e. V. suchen
für die von ihnen betriebenen Kindertagesstätten in Feucht

                        Erzieher und Kinderpfleger (m/w/d)
                                          in Voll- und Teilzeit

Wir suchen aufgeschlossene, kreative Mitarbeiter:innen mit guten pädagogischen Kenntnissen,
denen zielorientiertes Arbeiten nach unseren pädagogischen Konzeptionen Freude macht. Die Be-
jahung des evangelischen Profils unserer Einrichtungen sowie vertrauensvolle Eltern- und Familien-
arbeit sind uns wichtige Anliegen.
Wir bieten:
• Vergütung in Anlehnung an den Tarif des öffentlichen Dienstes
• die im kirchlichen Dienst üblichen Sozialleistungen
• Möglichkeit zur Fortbildung und Arbeitsgemeinschaften
• vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
• intensive Anleitung und Begleitung
Bei Interesse informiert Sie Diakon Philip Höhn, Tel. 09128 9251601 gerne.

Bewerbungen – gerne auch per E-Mail - erbitten wir möglichst bald an das
Evang.-Luth. Pfarramt Feucht, z. Hd. Diakon Philip Höhn
Hauptstraße 64
90537 Feucht
E-Mail: pfarramt.feucht@elkb.de
Veranstaltungen | 13

            Samstag, den 17. Juli, 19 bis 21 Uhr
                   im Kirchgarten von St. Jakob
                (bei Regen in der Reichswaldhalle)
  Kartenvorverkauf ab 1. Juli - zu den Öffnungszeiten - im Pfarramt
und im Fairen Jakob. Eintrittspreise: VVK: 16 Euro, Abendkasse: 18 Euro
14 | Veranstaltungen

Schloss-Serenade                                  Oasentag für Frauen:
im Garten des Zeidlerschlosses                    „Gott kennt meine Sehnsucht“

Herzliche Einladung zur diesjährigen Serenade     Am Samstag, 24. Juli 2021, lädt das Dekanats-
                                                  frauenteam von 9:30 Uhr bis 14 Uhr interes-
    am Mittwoch, 14.07.2021, um 19 Uhr
                                                  sierte Frauen aus den Dekanatsbezirken Altdorf
    im Garten des Zeidlerschlosses
                                                  und Hersbruck herzlich nach Hof Birkensee in
    (nur bei gutem Wetter!)
                                                  Egensbach/Offenhausen zum Dekanatsfrauen-
mit dem Evangelischen Posaunenchor Feucht         tag ein.
unter Leitung von Ralf Tochtermann.
                                                  Referentin Kornelia Schelter aus Ansbach wird
Da die Plätze begrenzt sind, sind Eintrittskar-   zum Thema „Gott kennt meine Sehnsucht“ spre-
ten vorab erhältlich per E-Mail über posaunen-    chen.
chor.feucht@t-online.de oder per Telefon 0176
                                                  Für einen Tag die Seele baumeln lassen und auf-
51506430.
                                                  tanken, das wünschen wir Mitarbeiterinnen al-
Bitte eine Maske mitbringen und auf Abstand       len teilnehmenden Frauen!
achten!
                                                  Kostenbeitrag:
Falls der Inzidenzwert über 50 liegt, muss man    20 Euro inkl. Mittagessen und Kaffee.
geimpft oder genesen sein oder einen aktuellen
                                                  Leider müssen wir in diesem Jahr die Zahl der
negativen Corona-Test vorweisen.
                                                  Teilnehmerinnen kleiner halten, daher werden
                                                  die Plätze nach Eingang der Anmeldung verge-
                                                  ben. Die Hygienemaßnahmen sind zu beachten.
                                                  Anmeldung per E-Mail an brigitte@liwanetz.de
                                                  oder telefonisch unter 09151 866320, Anmelde-
                                                  schluss ist der 10. Juli 2021.
                                                  Wir freuen uns, wenn Sie wieder dabei sind!
                                                  Gabriele Klein, Edda Kresin und Brigitte Liwanetz
                                                  (Dekanatsfrauenbeauftragte)

                                Mit Ihrer Spende
                           unterstützen Sie die Arbeit
                          in unserer Kirchengemeinde!
Besondere Gottesdienste | 15

Familiengottesdienst am Gemeindefest in Feucht
„Vom Unkraut im Weizen - Geduld haben“

Herzliche Einladung
    am 18. Juli um 10 Uhr
    zum Familiengottesdienst
    am Gemeindefest
    im Kirchgarten von St. Jakob in Feucht
mit Pfarrerin Barbara Thie, dem KiGo-Team und
dem Posaunenchor

Ökumenischer Familiengottesdienst an FkK
Herzliche Einladung zum ökumenischen Familiengottesdienst am 1. August um 10 Uhr im Rahmen
von „Feucht kann Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses!
Gemeindereferentin Maria Eckelt und Vikar Steffen Schwarz gestalten diesen Gottesdienst gemein-
sam mit dem Kinderchor unter Leitung von Anna Waidhas.

St. Jakob Online-Wochenimpulse
                                Mit einem kurzen geistlichen Impuls frisch in die
                                neue Woche starten?
                                Das wünschen wir, Ihr Pfarrteam, Ihnen und stellen deshalb
                                     jeden Sonntag um 18 Uhr
                                einen Kurzimpuls online - abrufbar auf unserem Youtube-Kanal,
                                auf Instagram und auf unserer Website.

                                                        www.facebook.com/Kirchengemeinde.
       https://www.st-jakob-feucht.de                   Feucht

                                                                      Evangelisch-Lutherische
       kirchengemeinde.feucht                                         Kirchengemeinde Feucht
16 | Gottesdienste für Kinder

  Herzliche Einladung zum Kindergottesdienst
  für Kinder in Begleitung eines Erwachsenen
  sonntags um 10:00 Uhr auf selbst mitgebrachten Decken
  im Freien im Kirch- oder Pfarrgarten. Bei schlechtem Wetter weichen wir ins
  Gemeindehaus in der Fischbacher Str. 6 aus.
  Themenreihe „Weltweit verbunden“
  04. Juli 		      Afrika: Die Taufe des Kämmerers aus Athiopien
  11. Juli 		      Europa: Die Taufe der Lydia
   Themenreihe „Schon und noch nicht – das Himmelreich“
   18. Juli		         Vom Unkraut im Weizen – Geduld
   		                 (Familiengottesdienst am Gemeindefest)
   25. Juli		         Vom Schatz und der Perle – Tatkraft
   01. August 		      Ökumenischer Familiengottesdienst an FkK
 In den Sommerferien gibt es jeweils einen „KiGo zum Mitnehmen“,
 der am Sonntag in der Kirche ausgelegt wird:
  Themenreihe „Gottes gute Regeln –
  Wer keine Wände hat, hat auch kein Haus“
  08. August		     Lust an der Tora
  15. August		     Das Doppelgebot der Liebe
  22. August		     Die 10 Gebote
  Themenreihe „Schwere Zeiten meistern“
  29. August		    Wenn aus Fremden Freunde werden
  05. September		 Not macht erfinderisch – Orte zum Überleben
  12. September		 Verfolgung macht vor niemandem Halt

 Kita-Gottesdienste zum Abschluss des Kita-Jahres
 Mittwoch, 21. Juli, 14:30 Uhr     Abschiedsgottesdienst Hort St. Jakob
 Donnerstag, 22. Juli, 10:00 Uhr   Abschlussgottesdienst Kita Haus Kunterbunt
 Samstag, 24. Juli, 9:30 Uhr       Abschlussgottesdienst Kita St. Jakob
 Mittwoch, 28. Juli, 17:30 Uhr     Abschlussgottesdienst Kita Unterm Regenbogen
Gottesdienste in Heilig Geist | 17

Samstag, 3. Juli            17 Uhr Konfirmandenbeichte
                            Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 4. Juli            10 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation
5. So. nach Trinitatis      im Rahmen des Gemeindefestes
                            Pfarrer Jörg Petschat (bei schönem Wetter im Kirchgarten)
Sonntag, 11. Juli           9 Uhr Gottesdienst
6. So. nach Trinitatis      Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 18. Juli           Kein Gottesdienst in Moosbach, herzliche Einladung zum
7. So. nach Trinitatis      Familiengottesdienst in St. Jakob
                            (bei schönem Wetter im Kirchgarten)
Sonntag, 25. Juli           10 Uhr Gottesdienst zur Kirchweih in Moosbach
8. So. nach Trinitatis      Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 1. August          Kein Gottesdienst in Moosbach, herzliche Einladung zum Öku-
9. So. nach Trinitatis      menischen Familiengottesdienst anlässßlich von „Feucht kann
                            Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses
Sonntag, 8. August          9 Uhr Abendmahlsgottesdienst
10. So. nach Trinitatis     Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 15. August         9 Uhr Gottesdienst
11. So. nach Trinitatis     Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 22. August         9 Uhr Gottesdienst
12. So. nach Trinitatis     Pfarrerin Barbara Thie

Sonntag, 29. August         9 Uhr Gottesdienst
13. So. nach Trinitatis     Pfarrer Roland Thie

Sonntag, 5. September       9 Uhr Abendmahlsgottesdienst
14. So. nach Trinitatis     Pfarrerin Barbara Thie

Taufgottesdienst in Heilig Geist
Samstag, 24. Juli in Moosbach
Vikar Steffen Schwarz
18 | Gottesdienste in St. Jakob

Sonntag, 4. Juli         10 Uhr Abendmahlsgottesdienst
5. So. nach Trinitatis   Vikar Steffen Schwarz
                         (bei schönem Wetter im Kirchgarten)
Sonntag, 11. Juli        10 Uhr Gottesdienst
6. So. nach Trinitatis   Pfarrer Jörg Petschat

                         18 Uhr Konfi-Andacht
                         Pfarrerin Barbara Thie mit Konfis

Donnerstag, 15. Juli     19 Uhr Ökumenisches Friedensgebet
                         Team des "Fairen Jakob"

Sonntag, 18. Juli        10 Uhr Familiengottesdienst zum Gemeindefest
7. So. nach Trinitatis   Pfarrerin Barbara Thie mit dem KiGo-Team
                         (bei schönem Wetter im Kirchgarten)
Montag, 19. Juli         16:15 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Gottfried Seiler"
                         Diakonin Nicole Wallisch

                         17 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Am Zeidlerschloss"
                         Diakonin Nicole Wallisch

Samstag, 24. Juli        17:30 Uhr Konfirmandenbeichte
                         Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz

                         19 Uhr Konfirmandenbeichte
                         Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch

Sonntag, 25. Juli        10 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation
8. So. nach Trinitatis   Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz

                         11:30 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation
                         Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz

                         14:30 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation
                         Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch

                         16 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation
                         Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch
Gottesdienste in St. Jakob | 19

Sonntag, 1. August        10 Uhr Ökumenischer Familiengottesdienst im Rahmen
9. So. nach Trinitatis    von „Feucht kann Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses
                          Gemeindereferentin Maria Eckelt und Vikar Steffen Schwarz
                          mit dem Kinderchor
Sonntag, 8. August        10 Uhr Gottesdienst
10. So. nach Trinitatis   Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 15. August       10 Uhr Abendmahlsgottesdienst
11. So. nach Trinitatis   Pfarrer Jörg Petschat (bei schönem Wetter im Kirchgarten)

Montag, 16. August        16:15 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Gottfried Seiler"
                          Pfarrer Jörg Petschat

                          17 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Am Zeidlerschloss"
                          Pfarrer Jörg Petschat

Sonntag, 22. August       10 Uhr Gottesdienst
12. So. nach Trinitatis   Pfarrerin Barbara Thie

Sonntag, 29. August       10 Uhr Gottesdienst
13. So. nach Trinitatis   Pfarrer Roland Thie (bei schönem Wetter im Kirchgarten)

Sonntag, 5. September     10 Uhr Abendmahlsgottesdienst
14. So. nach Trinitatis   Pfarrerin Barbara Thie

Taufgottesdienste in St. Jakob
Sonntag, 11. Juli                           Samstag, 25. September
Pfarrer Jörg Petschat                       Pfarrer Roland Thie
Samstag, 24. Juli                           Sonntag, 17. Oktober
Vikar Steffen Schwarz                       Pfarrer Jörg Petschat
Sonntag, 8. August                          Samstag, 23. Oktober
Pfarrer Jörg Petschat                       Pfarrer Jörg Petschat
Samstag, 28. August                         Sonntag, 14. November
Pfarrerin Barbara Thie                      Vikar Steffen Schwarz
Sonntag, 12. September                      Samstag, 27. November
Pfarrer Roland Thie                         Pfarrer Jörg Petschat
20 | Gruppen und Kreise

   Eltern-Kind-Gruppen                          Kirchenmusik
   Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6          Posaunenchor
   Kontakt für alle Eltern-Kind-Gruppen:        Montag, 19:30 Uhr
   Sabrina Schoderer · Telefon: 0151 67804911   Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6
   Montag                                       Jungbläserausbildung - nach Vereinbarung
   10:00 bis 12:00 Uhr · 2. Halbjahr 2019       Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6
   Kontakt: Judith Burkhardt                    Leitung: Ralf Tochtermann
   Telefon: 0160 93126829                       Kontakt: Amanda Sugar
   15:30 bis 17:00 Uhr · 1. Halbjahr 2018       Telefon: 0176 51506430
   Kontakt: Karin Wieland                       Kinderchöre
   Telefon: 0152 21362062                       Kinder bis zur 1. Klasse
   Dienstag                                     Montag, 17:00 bis 17:45 Uhr
   10:00 bis 12:00 Uhr · 2. Halbjahr 2019       Mesnerhaus · Hauptstraße 58
   Kontakt: Anja Lipke-Bauriedel                Kinder bis zur 5. Klasse
   Telefon: 0911 63264685                       Montag, 17:45 bis 18:30 Uhr
   13:30 bis 15:30 Uhr · 2. Halbjahr 2018       Mesnerhaus · Hauptstraße 58
   Kontakt: Monika Wohlfahrt                    Kontakt: Anna Waidhas
   Telefon: 0176 51896926                       E-Mail: anna.waidhas@elkb.de
   15:30 bis 17:00 Uhr · 1. Halbjahr 2017       Jugendchor
   Kontakt: Sabrina Stahl                       Jugendliche ab der 5. Klasse
   Telefon: 0176 96856225                       Mesnerhaus · Hauptstraße 58
   Mittwoch                                     Montag, 18:30 bis 19:30 Uhr
   10:00 bis 12:00 Uhr · 1. Halbjahr 2019       Kontakt: Anna Waidhas
   Kontakt: Katharina Sames                     E-Mail: anna.waidhas@elkb.de
   Telefon: 09128 9121210
   15:30 bis 17:00 Uhr · 2. Halbjahr 2017       Kirchenchor
   Kontakt: Sabrina Schoderer                   Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6
   Telefon: 0151 67804911                       Dienstag, 18:15 Uhr
                                                Kontakt: Wolfram Wittekind
   Freitag                                      Telefon: 0178 4486755
                                                E-Mail: wolfram@wittekind.info
   Babymassage auf Anfrage
   Kontakt: Stefanie Dentler                    Gospelchor
   Telefon: 0172 9325512                        Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6
   Stillcafé                                    Dienstag, 20:00 Uhr
   1. Freitag im Monat 10:30 bis 11:30 Uhr      Kontakt: Wolfram Wittekind
   Kontakt: Stefanie Dentler                    Telefon: 0178 4486755
   Telefon: 0172 9325512                        E-Mail: wolfram@wittekind.info
Gruppen und Kreise | 21

    Feucht
    Frauen-Montagstreff                                Bibelseminar
    Mesnerhaus · Hauptstraße 58                        Seniorenzentrum Am Zeidlerschloss
    jeden Montag ab 09:30 Uhr                          Mittwoch, 07.07.2021, 19:00 Uhr
    Kontakt: Irmgard Wiedenbauer                       Mittwoch, 04.08.2021, 19:00 Uhr
    Telefon: 09128 12095                               Mittwoch, 01.09.2021, 19:00 Uhr
                                                       Kontakt: Pfarrer Roland Thie
    Frauenkreis Feucht                                 Telefon: 09128 9251600
    Mittwoch, 28.07.2021 um 19:00 Uhr
    in und um St. Jakob
    „Wiedersehen feiern“ – Andacht und Aus-
                                                       Moosbach
    tausch, voraussichtlich ohne Bewirtung.            Gesprächskreis Moosbach
    Kontakt:                                           Über den ersten Termin „nach Corona“
    Pfarrerin Barbara Thie und Bettina Göttle          informieren wir im Schaukasten und in
    Telefon: 09128 912935                              der Tageszeitung „Der Bote“.
    Seniorenclub Feucht                                Gemeindehaus · Kirchenstraße 26
    Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6                Kontakt: Dieter Roth
    Kontakt: Pfarrer Jörg Petschat                     Telefon: 09128 5123
    Telefon: 09128 14747
                                                       Frauenkreis Moosbach
    Selbsthilfegruppe Depression                       Gemeinderaum · Kirchenstraße 26
    Mesnerhaus · Hauptstraße 58                        Sobald wir uns wieder treffen dürfen,
    am 1. und 3. Dienstag im Monat, 19:00 Uhr          geben wir das in der Tagespresse, mit
    Kontakt: 09128 6409 oder 09128 3947                einem Aushang im Schaukasten und in
                                                       den Abkündigungen bekannt.
    Café für Trauernde                                 Kontakt: Monika Lang
    Mesnerhaus · Hauptstraße 58                        Telefon: 09128 6421
    Mittwoch, 07.07.2021, 16:00 Uhr
                                                       Altenclub Moosbach
    Mittwoch, 21.07.2021, 16:00 Uhr
    Mittwoch, 01.09.2021, 16:00 Uhr                    Gemeinderaum · Kirchenstraße 26
    Kontakt: Diakon Johannes Deyerl                    Kontakt: Erna Auer
    Telefon: 09128 502397                              Telefon: 09128 2848

    Hauskreis
    Donnerstag, 19:30 Uhr
    Kontakt: Familie Pfeufer
    Telefon: 09128 16343

Alle Chöre, Gruppen und Kreise finden - soweit nicht anders vermerkt - statt, soweit es die staat-
lichen und kirchlichen Vorgaben zulassen und die Verantwortlichen der Meinung sind, guten Ge-
wissens zu den Veranstaltungen einladen zu können!
22 | Rückblick

Jesus und däi schwarzn Schoof
                                                     Pfarrer Edwin Grötzner und Regionalbischof i. R.
                                                     Dr. Karl-Heinz Röhlin gestalteten den diesjähri-
                                                     gen ökumenischen Gottesdienst am Brückkanal,
                                                     musikalisch begleitet von Bläserinnen und Blä-
                                                     sern des Posaunenchors unter Leitung von Ralf
                                                     Tochtermann.
                                                     Dr. Röhlin fesselte die zahlreichen Gottes-
                                                     dienstbesucher mit einer humorvollen Predigt
                                                     auf Fränkisch zum Gleichnis vom verlorenen
                                                     Schaf. Und doch wurde der eine oder die ande-
                                                     re nachdenklich bei der Aussage Röhlins, dass
                                                     er manchmal feststellt, dass in ihm ein kleiner
                                                     Pharisäer steckt, ... oder ein größerer ... oder ein
                                                     richtig großer ..., der ihn unbarmherzig mit sei-
                                                     nen Mitmenschen umgehen lässt.
                                                                                             Roland Thie

Feuerwehrübung am Moosbacher Kirchturm
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Moosbach stand
das Thema „FwDV 10 – Tragbare Leitern“ auf
dem Ausbildungsprogramm und so wurde eine
Übung, natürlich nach Absprache mit Pfarrer
Thie, am höchsten Gebäude Moosbachs, am
Kirchturm von Heilig Geist und am Feuerwehr-
haus durchgeführt.
Nach einer kurzen Einweisung in den Leiterpark
fuhr ein Teil der Mannschaft zur Kirche, der an-
dere Teil blieb am Feuerwehrgelände zum Auf-
stellen der Steckleiter. Der Kirchturm der Heilig-
Geist-Kirche bot hervorragende Möglichkeiten
zum Anleitern der Schiebleiter. Nachdem das
mehrmalige Stellen und Begehen der Schieblei-
ter sowie der Steckleiter mit wechselnden Auf-
gaben abgeschlossen war, konnte auch noch die
neue Wärmebildkamera getestet werden.
                                    Martina Nähr
Das Thema: Israel und Palästina | 23

Ein Land, zwei Völker, drei Religionen
Wer schon einmal vom Öl-
berg aus auf die Altstadt von
Jerusalem geschaut hat, der
kann in diesem etwa einen
Quadratkilometer      großen
Areal eigentlich die gesamte
Problematik dieses kleinen
Landes an der Mittelmeer-
küste erkennen.
Dort in der Altstadt befinden
sich die Grabes- oder Auf-
erstehungskirche, bedeutend
für die Christenheit, die Kla-
gemauer, ein Rest des 70 n.
Chr. von den Römern zerstörten Herodianischen             gen verfehlten Politik sei. Das Oslo-Abkommen,
Tempels, heiliger Ort für das Judentum, und auf           Anfang der 1990er Jahre von Rabin und Arafat
dem Tempelplatz der Felsendom und die Al Aqsa-            unterzeichnet, hatte damals eine regelrechte Frie-
Moschee, heiliger Ort für die Muslime.                    denseuphorie ausgelöst, die aber schon nach kur-
                                                          zer Zeit verflog und es kam wieder zu Konflikten
Die Altstadt selbst ist in vier Viertel unterteilt: das
                                                          und Gewalt.
christliche, das muslimische, das jüdische und das
armenische Viertel. Wer durch die Altstadt geht,          Die sogenannten autonomen Gebiete, in denen die
kann dort unsichtbare Grenzen wahrnehmen. Oft             Palästinenser leben, sind durch eine Mauer oder
sind diese Grenzen hörbar, wenn auf der Straße            anderen Grenzbefestigungen vom Staatsgebiet
zunächst Hebräisch zu hören ist und nach einer            Israels abgetrennt. In den palästinensischen Ge-
Kreuzung plötzlich Arabisch.                              bieten herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, was ein
                                                          hohes Konfliktpotential in sich birgt. Israel selbst,
In normalen Zeiten funktioniert das Zusammen-
                                                          das in seiner Geschichte immer wieder um seine
leben mehr oder weniger gut, zumal gewöhnlich
                                                          Existenz kämpfen musste, ist auf seine Sicherheit
jeder in seinem Viertel bleibt. Doch an hohen jü-
                                                          bedacht. Das Militär ist im Alltag immer präsent.
dischen oder muslimischen Feiertagen kommt es
immer wieder zu Ausschreitungen und Gewalt.               Als wir in Jerusalem lebten, wurden wir immer
So zum Ende des Ramadans im Mai, als der Zu-              wieder gefragt, wie denn ein möglicher Friede
gang zum Tempelplatz für die Muslime nur be-              aussehen könnte. Ich muss gestehen, je länger wir
dingt möglich war. Dies war einer der Funken, der         dort lebten, desto weniger hatten wir eine Ant-
die Gewaltspirale, die wir im Fernsehen verfolgen         wort. Die Situation ist so komplex, dass es nur ge-
konnten, auslöste. Tausende von Raketen wurden            lingen wird, wenn die Menschen, die sich für den
aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert, und           Frieden auf beiden Seiten engagieren, einmal die
im Gegenzug bombardierte die israelische Armee            Mehrheit bilden werden. Eine Hoffnung und ein
den Gazastreifen. Freunde aus Jerusalem schrie-           Wunsch für das Land, das für drei Religionen als
ben mir, dass dies auch die Folge einer jahrelan-         heilig gilt.
                                                                                                Walter Pfeufer
24 | Das Thema: Israel und Palästina

Leben auf der anderen Seite der Mauer
Faten Mukarker (geb. 1956), eine griechisch-orthodoxe Christin aus Beit Jala/Bethlehem
in Palästina berichtet in einem Zoom-Meeting direkt aus ihrer Heimat
                                                  Morgens in der Schule war ich in Deutschland,
                                                  kam ich zurück nach Hause, dann war ich in Pa-
                                                  lästina – arabische Sprache, arabische Musik, ara-
                                                  bisches Essen und das Allerwichtigste - arabische
                                                  Erziehung.
                                                  Da war ein großer Unterschied zu den Mädchen
                                                  in meiner Klasse. Je älter wir wurden, desto
                                                  mehr durften meine Freundinnen. Bei mir war
                                                  es umgekehrt – je älter ich wurde, desto weniger
                                                  durfte ich. Mein Bruder hatte diese Deutsch-
                                                  land-Palästina-Haustüre nicht, er konnte kom-
                                                  men und gehen, wann er wollte. Meine Mutter
                                                  sagte mir, er ist ein Mann, er hat nichts zu ver-
                                                  lieren. Eines Tages fuhren wir – verpackt als Hei-
                                                  maturlaub – nach Bethlehem. Und dort kam der
                                                  Sonntag, wir gingen in die Kirche, die auch an
                                                  normalen Sonntagen immer voll ist. Kirche ist
                                                  bei uns nicht nur zum Beten da, sondern auch
                                                  der beste Heiratsmarkt für junge Mädchen – die
Die Zwei-Welten-Haustüre                          Mütter nehmen die Töchter mit, damit die Leute
                                                  sie sehen. Kurz – ich wurde gesehen. Am Abend
Ich bin in Bethlehem geboren. Schon kurz da-      dieses Sonntags besuchte uns eine Familie, und
nach wanderten meine Eltern nach Deutschland      hielt um meine Hand an. Eine Woche später war
aus. Die Auswanderung der Christen geht schon     ich verheiratet. Das ist jetzt 46 Jahre her und
seit mehr als 150 Jahren. Das hat dazu geführt,   seitdem lebe ich wieder in Bethlehem.
dass wir heute nur noch knapp ein Prozent
Christen im Land sind – eine kleine, schwinden-   Alltag in Bethlehem
de Minderheit. Der Großteil der noch gebliebe-    Kann ich das Leben in Bethlehem einen Alltag
nen Christen lebt im Raum Bethlehem. Ich habe     nennen? Nein! Jede politische Etappe hat direkt
die ersten 20 Jahre meines Lebens mit meinen      mit unserem Leben zu tun. Wir hatten im Jahr
Eltern in Deutschland verbracht. Und wenn         1987 die erste Intifada, 2000 die zweite. Dazwi-
Menschen ihre Heimat verlassen, packen sie in     schen Unruhen und Kriege und, und, und ... bis
ihre Koffer nicht nur die Sachen, die sie zum     wir gelandet sind, wo wir heute sind. Wenn ich
Leben brauchen, sondern auch ihre Traditionen,    beschreiben soll, wie wir gerade leben, würde ich
ihre Kultur und ihre Religion mit ein. So auch    sagen, wir haben im Moment Abwesenheit von
meine Eltern. Und sie packten alles wieder aus,   Krieg. Wir haben entweder Krieg oder Abwesen-
in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bonn. Das   heit – Frieden ist ein Fremdwort für beide Seiten.
hatte zur Folge, dass ich in zwei Welten lebte.
Das Thema: Israel und Palästina | 25

Was ist Frieden? Wie man im Frieden lebt, weiß        erschossen. Mit Rabins Tod ging eigentlich auch
keiner. Wir nicht und auch nicht unsere Nach-         unsere Hoffnung auf Frieden mit in sein Grab.
barn die Israelis. Abwesenheit von Krieg heißt im     Denn an die Macht kam Netanjahu. Der Tausch
Grunde, warten auf den nächsten. Und ich muss         ist nie weitergegangen, Netanjahu stand nicht
sagen, wir sind müde geworden. Wir wollen end-        dafür ein. Immer mehr Land wurde uns genom-
lich Frieden und leben wie ihr auch.                  men, obwohl einer der wichtigsten Punkte im
                                                      Friedensvertrag mit Rabin war, dass keine neue
Der Tag der großen Hoffnung                           Siedlung mehr gebaut werden sollte. Mittlerweile
Wir leben seit dem Jahr 1993 in einem soge-           sind unsere Hügel voll von jüdischen Siedlungen
nannten Friedensprozess. Ein Prozess, aber ohne       – es geht immer weiter. Und die Menschen sa-
Frieden. Ein Bild ist in meinem Gedächtnis ein-       gen sich, bald ist nichts mehr da zum Verhandeln.
graviert, der Tag der großen Hoffnung, da ist Bill    Das alles macht große Perspektivlosigkeit und ich
Clinton in der Mitte, auf der einen Seite Jassir      möchte auch dazu sagen, dass diese Siedlungs-
Arafat, auf der anderen Seite Jitzchak Rabin. Und     politik Stimmen laut werden lässt, die sagen, alle
diese beiden geben sich die Hand. Der Hände-          Abmachungen mit Israel nützen nichts. Was man
druck ging um die Welt und löste Erleichterung        mit Gewalt genommen hat, kann man auch nur
aus – vor allem bei uns. Endlich, endlich wird die-   mit Gewalt zurückholen. Und wenn solche Stim-
ser jahrzehntelange Konflikt gelöst werden! Die-      men Futter bekommen – ihr seht, was passiert.
ser Osloer Friedensprozess, der war ein Tausch.
Und dieser Tausch war Frieden gegen Land. Wir
                                                      Bilder des Grauens
sollten ein Stück unseres Landes wiederbekom-         In den Tagen im Mai waren wir wie paralysiert, wir
men – das, was die Israelis im Sechs-Tage-Krieg       waren nur noch vor dem Fernseher. Unsere Medi-
erobert hatten – die Westbank, den Gazastreifen       en sind anders als eure, unser Fernsehprogramm
und Ost-Jerusalem. Und wir sollten dafür Frieden      war der Krieg – es kam nichts anderes. Realität
geben. Keine Unruhen mehr, keine Gewalt. Dieser       pur. Al Jazeera, der arabische Satelliten-Sender
Tausch ging nicht von heute auf morgen, es wa-        hatte Kameras an Privatleute verteilt. Egal, wo
ren fünf Jahre geplant. Aber
dazu ist es leider nicht ge-
kommen, denn in Israel gab
es viele, die waren mit die-
sem Tausch nicht einverstan-
den. Sie nannten Rabin einen
Verräter, und er wurde auf
großen Plakaten in Nazi-Uni-
form oder mit Arafats Kopf-
tuch gezeigt. Und extreme
Rabbiner erklärten ihn für vo-
gelfrei. Dann hat ein Student
Jitzchak Rabin bei einer Frie-
denskundgebung in Tel Aviv
vor den Augen Tausender, die
gekommen waren, um Rabin
ihre Solidarität zu bekunden,
26 | Das Thema: Israel und Palästina

eine Bombe fiel, eine Kame-
ra war da. Ich kann nur sa-
gen, Bilder des Grauens. Man
kann kaum fassen, was wir
gesehen haben – Bilder von
verstümmelten Menschen,
von Kindern – in Teilen zer-
rissen. Wir konnten den
Fernseher nicht ausmachen.
Solche Bilder lähmen, man
konnte nicht zum normalen
Leben übergehen.
Schlimm war es für die Men-
schen in Gaza. Dort kann
man nicht einmal fliehen.
Wo soll man hin? In jedem
Krieg gibt es Flüchtlinge – außer in Gaza. Es gibt     vereinbaren. Aber ich möchte einige Einblicke
keine Möglichkeit. Auf der einen Seite ist Israel,     geben.
auf der anderen Seite die ägyptische Grenze und
                                                       Ihr müsst euch vorstellen, nur zwanzig Prozent
dann ist nur noch das Meer. Die breiteste Stelle
                                                       der Bevölkerung hat ursprünglich in diesem Ge-
ist 10 Kilometer, die längste 40 Kilometer. 340
                                                       biet gelebt. Alle anderen sind von dort gekom-
Quadratkilometer für 2 Millionen Menschen. Es
                                                       men, wo heute Israel ist. Sie leben im Gazastrei-
ist die am dichtesten bevölkerte Stelle dieser
                                                       fen in Slums, in Flüchtlingslagern. Diese Lager
Welt. Es ist leicht, die Menschen dort als Terro-
                                                       sind übervölkert und dort ist kein normales Le-
risten zu bezeichnen, aber ich glaube die Welt
                                                       ben. Die Menschen sehen seit Jahrzenten wie die
hat mittlerweile mitbekommen, es ist nicht so
                                                       Israelis in ihrem Land leben, in den Häusern, die
einfach, wie Israel es darstellt: da sind die Terro-
                                                       ihnen früher gehört haben. Und es gibt für sie
risten und da sind die Guten. Ich bin gegen jeg-
                                                       keine Lösung. Sie können nicht zurück. Es ist ein
liche Gewalt, egal von welcher Seite, denn das
                                                       internationales Menschenrecht, in seine Heimat
kann ich nicht mit mir und mit meinem Glauben

                                                       Öffnungszeiten:
                                                       Montag - Freitag 9 - 18 Uhr
                                                       Samstag          9 - 13 Uhr
                                                       www.buchhandlungkuhn.de
                                                       buchhandlungkuhn@t-online.de

                                                                                           Hauptstraße 20
                                                                                            90537 Feucht
                                                                                   Telefon: 09128920532
                                                                                        Fax: 09128 920534
                                                                                  Bei uns finden Sie Bibeln,
                                                                        Gesangbücher und religiöse Literatur.

Der Druck dieses Gemeindebriefes wird unterstützt von Zahnärztin Dr. Kathrin Koll.
Das Thema: Israel und Palästina | 27

zurückkehren zu dürfen. Israel hat 1948 die Gren-     Zerstörung. Man muss doch den Grund beseiti-
zen geschlossen, seit mehr als 14 Jahren ist der      gen. Man hat manches wieder aufgebaut, jetzt
Gazastreifen abgeriegelt. Israel bestimmt, was        ist es wieder zerstört. Ich denke, in Gaza muss
es zu essen gibt, ob es Gas oder Elektrizität gibt.   es nun viel Hilfe geben. Doch alles ist zu wenig,
Man muss sich vorstellen, Elektrizität braucht        wenn nicht gleichzeitig der Konflikt gelöst wird.
man nicht nur für Licht, das hat auch mit Kran-       Man muss den Menschen dort ein humanitäres
kenhäusern zu tun, mit Beatmungsgeräten, mit          Leben geben – sie brauchen eine Grundlage. Wir
Kühlung. Das Wasser im Gazastreifen ist salzhal-      alle brauchen eine politische Lösung. Wir bitten
tig und nicht mehr zum Trinken geeignet. Wenn         die ganze Weltgemeinschaft, dabei zu helfen. Wir
nicht bald Süßwasseranlagen kommen, wird es           schaffen das nicht allein. Ich möchte aber nicht
eine große humanitäre Katastrophe geben.              vergessen zu sagen, dass es in Israel viele Men-
                                                      schen gibt, die an Frieden glauben. Wir nennen
Es ist schon der vierte Krieg, und die Menschen
                                                      es "das andere Israel". Denn Israel besteht nicht
im Gazastreifen haben nichts mehr zu verlieren.
                                                      nur aus Siedlern und Soldaten. Es gibt auf beiden
Ja, sie haben Raketen auf Israel geschossen. Aber
                                                      Seiten Menschen, die Kontakt halten, die gemein-
sie denken, wenn sie nichts tun, dann siechen sie
                                                      sames Leben für möglich halten. Das ist unsere
weiter dahin. Ich merke einen Umschwung im
                                                      Hoffnung. Und diese Menschen brauchen eure
Denken in der Welt. Sogar in Amerika, das immer
                                                      Gebete und eure Gedanken, um sie zu stärken.
hinter Israel stand, werden bei den Demokraten
Stimmen laut, die sagen, dass es so nicht mehr        Wenn in Israel Wahl ist, dann sitzen wir die gan-
weitergehen kann. Wir brauchen eine Lösung.           ze Nacht und zittern – wer wird wohl gewinnen.
Nach dem letzten Krieg 2014 gab es eine große         Lieber Gott, lass es jemanden sein, der mit uns
Konferenz von Geberländern, die den Gazastrei-        Frieden schließen will. Aber ihr müsst wissen,
fen wieder aufbauen wollten, wie nach einer Na-       bei den letzten vier Wahlen war der Friede mit
turkatastrophe. Aber das war ja eine bewusste         Palästina nie ein Wahlthema. Könnt ihr euch das
28 | Das Thema: Israel und Palästina

vorstellen? Für Israel würde das ja bedeuten, dass    kam so plötzlich in diese Welt, so schnell konnte
Land zurückgegeben werden muss. Aber Frieden          man gar nicht schauen. Ich hatte noch Gäste in
hat einen Preis – es gibt ihn nicht umsonst. Naf-     meinem Haus, und Israel schloss die Grenzen zu
tali Bennett, der jetzt Ministerpräsident wurde,      uns, die Tore der Mauer, mit der wir umzingelt
der ist noch schlimmer für uns als Netanjahu.         sind. Meine Gäste waren die letzten, die noch
Bennett ist Führer der Siedlerpartei, die das ganze   aus Bethlehem rausgekommen sind. Das war der
Westjordanland haben will – sie nennen es bib-        5. März 2020. Seitdem – bis heute – haben wir
lisch Samaria und Judäa und sagen, es gehört al-      keinen einzigen Touristen mehr gesehen. Jetzt
les nur ihnen. Wenn dieser Mann das Sagen hat,        müsst ihr euch vorstellen, Bethlehem ist seit
was erwartet uns dann?                                2000 Jahren ein Pilgerstadt, und die Menschen
                                                      hier haben sich auf Pilger und Touristen konzent-
Es ist, als hätte jemand                              riert. Das heißt, irgendwie hat man mit Tourismus
das Licht ausgemacht                                  zu tun. Nicht nur die Reiseleiter und die Hotels
Das Jahr 2019 war für mich eines der besten Jah-      und die Souvenirläden, sondern auch hunderte
re, seit ich Reiseleiterin bin. So viele Menschen     von Olivenholzschnitzerfamilien, die die bekann-
sind nach Bethlehem gekommen. 2020 war ich            ten Krippenfiguren herstellen. Und von heute
schon fast ausgebucht, die Hotels waren voll,         auf morgen kam niemand mehr. Wir haben kein
man plante – und dann kam Corona. Corona              soziales Netz, keine Hilfsangebote, kein funktio-
                                                      nierendes Gesundheitssystem. Das war sehr hart.
Das Thema: Israel und Palästina | 29

Ohne die Angehö-
rigen im Ausland
wäre es nicht ge-
gangen. Sie haben
geholfen, ihre Fa-
milien in Bethle-
hem über Wasser
zu halten. Viele Fa-
milien sind an ihre
Grenzen gekom-
men. Es ist ja im-
mer noch niemand
da. Wir warten. Es
ist, als wenn man
das Licht ausge-
macht hätte und
nicht wieder an.
Viele junge Men-
schen denken jetzt
wieder daran auszuwandern. Sie brauchen eine        zündet sie an und bittet Gott um Genesung. Das
Perspektive.                                        ist für uns eine echte Alternative, denn die Men-
Die medizinische Versorgung ist hier schlecht.      schen hier sind gläubige Menschen – Gott sei ge-
Wir haben keinen Impfstoff bekommen. Jetzt erst     dankt – denn das Einzige, was wir hier haben, ist
wird langsam geimpft. Der Schwiegervater mei-       unser Glaube und die Großfamilie. Man kann un-
ner Tochter ist seit drei Monaten im Krankenhaus,   ser Land nehmen, unsere Häuser in die Luft spren-
in einem israelischen Krankenhaus. Er wurde mit     gen, unsere Olivenbäume ausreißen, aber unseren
einem Krankenwagen bis zur Mauer gebracht und       Glauben kann man uns nicht nehmen.
von der anderen Seite kam dann ein israelischer     Bleiben und Hoffen
Krankenwagen. Dazu braucht man die Erlaubnis
der Militärverwaltung. Und alles hat mit Geld zu    Du fragst, warum ich trotz all dem im Westjor-
tun. Bis jetzt wurden mehr als 60.000 Dollar be-    danland bleibe, ob ich nicht auswandern und zu
zahlt. Ohne die Groß-Groß-Familie und die Familie   meinen Kindern nach Amerika gehen möchte?
im Ausland wäre das nicht gegangen. In unseren      Meine Antwort ist: Ich sag mir immer, es muss
Krankenhäusern wäre er schon längst tot. Auch       einen Grund haben, dass ich in Bethlehem gebo-
die Schwester meines Mannes hat es nur knapp        ren bin. Ich bin von Bethlehem als kleines Kind
geschafft, aber viele andere haben den Tod gefun-   weg, aber Gott hat mich zurückgeführt. Der Ge-
den, wie überall auf der Welt. Wer eine schwere     danke, dass wir alle gehen und das Heilige Land
Krankheit hat, die man bei uns nicht behandeln      ohne Christen bleibt, macht mich traurig. Unsere
kann, hat zwei Alternativen – die eine, man muss    Kirchen dürfen nicht leer werden, es muss Got-
Geld haben oder irgendwas, was man verkaufen        tesdienste geben. Manchmal beschleicht mich in
kann. Die andere Alternative kostet nur 1 Euro.     der Geburtskirche, wenn ich die vielen Touristen
Man geht zur Geburtskirche, kauft eine Kerze,       sehe, das Gefühl, dass sie mit Augen kommen wie
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