Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! - St.Jakob Feucht
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Nr. 7/8 . 69. Jahrgang . Juli/August 2021 Gemeindebrief Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Feucht St. Jakob Feucht · Heilig Geist Moosbach Das gelobte Land? Wolfgang Buck kommt! Für den Notfall Seite 8 und 9 Seite 13 Seite 31
2 | Editorial Angemerkt........................................................................3 Aus dem Kirchenvorstand..........................................4 Seelsorgevertretung im Sommer ...........................5 Kinder- und Jugendarbeit...........................................6 Das gelobte Land? ........................................................8 Antisemitismus - einfach erklärt.......................... 10 Mitarbeitende gesucht ............................................ 12 Schloss-Serenade ...................................................... 14 Besondere Gottesdienste ....................................... 15 Gottesdienste für Kinder ........................................ 16 Gottesdienste in Heilig Geist ................................. 17 Gottesdienste in St. Jakob ...................................... 18 Gruppen und Kreise................................................... 20 Ein Land, zwei Völker, drei Religionen ���������������� 23 Leben auf der anderen Seite der Mauer ������������ 24 Diakonische Angebote.............................................. 32 Freud und Leid............................................................. 34 Unsere Kindertagesstätten .................................... 35 So erreichen Sie uns.................................................. 36 Hrausgeber: Redaktionsschluss für September Evang.-Luth. Pfarramt Feucht · Pfarrer Roland Thie 1. August 2021 Hauptstraße 64 · 90537 Feucht · Telefon: 09128 3395 E-Mail: presse.stjakob-feucht@elkb.de E-Mail: pfarramt.feucht@elkb.de Redaktion: Gemeindebriefeinlegen Susanne Klier · Stefanie Messelken · Steffen Schwarz 25. August 2021, 17:30 Uhr Roland Thie · Layout: Claudia Windisch Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Gesamtherstellung: Grafex · gutedrucke.de Kontakt: Diakonin Nicole Wallisch Telefon: 09128 5089094 Telefon: 09128 16738 Auflage 4.000 Titelbild: Jerusalem von Susanne Klier Fotos: privat und epd (S. 11) Die Daten aus dem Gemeindebrief sind für den gemeindeinternen Gebrauch bestimmt und dürfen nicht für gewerbliche, private oder anderweitige Zwecke verwendet werden.
Angemerkt | 3 Liebe Leserinnen und Leser, seit dem 16. Jahrhundert begehen Christen und Christinnen im August einen oft wenig bekannten Sonntag, den Israelsonntag. Am 10. Sonn- tag nach Trinitatis – in diesem Jahr am 8. August - erinnert er als „Ge- denktag der Zerstörung Jerusalems“ an die zweimalige Zerstörung des Tempels in Jerusalem, also des Zentrums der jüdischen Religion. Den ersten Tempel, den so genannten Salomonischen Tempel, haben die Babylonier vor rund 2500 Jahren zerstört und die Oberschicht des Volkes Israel danach ins babylonische Exil geführt. Den zweiten Tem- pel machten die Römer vor rund 2000 Jahren dem Erdboden gleich und übrig blieb nur die Klagemauer. Von Christen wurde die Zerstörung des Tempels lange Zeit als Gericht über das jüdische Volk gedeutet, weil es Jesus nicht als seinen Messias erkannt habe. Im Mittelpunkt des Israelsonntags stand daher lange Zeit die „Judenmission“, die Bekehrung von Juden zum Glauben an Je- sus als den wahren Messias und Sohn Gottes. Heute gibt es eine andere inhaltliche Schwerpunktsetzung und der Israelsonntag soll an das enge Verhältnis von Christen und Juden er- innern: Israel – Ursprung des Christentums, verachtet und idealisiert, bewun- dert und verfolgt. Israel – ein von Konflikten gebeuteltes Land. Und eine grauenvolle Geschichte, die Deutschland und Israel trennt und verbindet. Und so geht es um die Trauer über das Unrecht, das Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde; um die Schuld, die Christen und die Kirche auf sich geladen haben; und um die Beziehungen zwi- schen Juden und Christen, die wir an denselben Gott glauben. In diesem Gemeindebrief wollen wir uns auf Spurensuche machen: nach unserem jüdischen Erbe und - aus Anlass des Konflikts zwischen Israel und den palästinenischen Autonomiegebieten sowie des zunehmenden Antisemitismus in unserem Land - nach den Gründen der komplizier- ten und schwierigen Beziehung von Christen, Juden und Muslimen, mit dem Ziel, für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Eine anregende Lektüre und einen guten, erholsamen Sommer wünscht Ihnen Ihr Roland Thie
4 | Aktuelles Aus dem Kirchenvorstand Schwerpunkt der Mai-Sitzung des Kirchenvor- Der Kirchenvorstand drückte seine hohe Wert- stands waren die Berichte von Linda Sieber (Kita schätzung und Anerkennung für die geleistete St. Jakob), Sabine Rummel (Haus für Kinder Er- Arbeit aus und hofft auf weitere gute und er- nestine-Melzer-Haus) und Katrin Bardon (Hort folgreiche Zusammenarbeit zum Wohl der an- St. Jakob) über die Arbeit in diesen drei Kitas. vertrauten Kinder und ihrer Familien. In allen drei Einrichtungen stand naturgemäß Ein weiterer Punkt waren erste Überlegungen, der Umgang mit der Corona-Pandemie in ganz ob und wie wir heuer in Moosbach und Feucht verschiedenen Facetten im Mittelpunkt der Ar- unsere Gemeindefeste feiern können. beit des letzten Jahres: Hygienepläne mussten In Moosbach findet am Gemeindefestsonntag, erstellt und immer wieder angepasst werden, 4. Juli, ein Konfirmationsgottesdienst im Kirch- in den Kitas wechselten sich Notbetrieb, ein- garten statt und die Gemeinde ist im Anschluss geschränkter Regelbetrieb und Regelbetrieb ab, daran zum Frühschoppen eingeladen, wenn es Dienstpläne und Angebote für die Kinder muss- die Corona-Regeln erlauben. ten immer wieder neu überdacht und geändert werden, und auch die Kinder, die nicht in die Ein- Unstrittig für Feucht war, dass das geplante richtungen kommen konnten, durften nicht aus Konzert am 17. Juli, dem Kirchweihsamstag, mit den Augen verloren werden. Dies wurde von den Wolfgang Buck bei weiterem Rückgang der In- Mitarbeiter:innen als anstrengend und schwierig zidenzwerte entweder im Kirchgarten oder in empfunden, brachte aber auch neue Möglichkei- der Reichswaldhalle stattfinden kann. Am Kirch- ten mit sich und ließ die Teams zusammenwach- weihsonntag, 18. Juli, laden wir dann ein zu ei- sen. Positiv wurde auch die gute Zusammenar- nem Familiengottesdienst im Kirchgarten und beit der evangelischen Kitas untereinander sowie – wenn möglich – nach dem Gottesdienst zu mit dem Träger empfunden. Entlastend ist, dass Kinderprogramm und Frühschoppen. fast alle Mitarbeitenden der Kitas vor Kurzem ihre zweite Corona-Impfung erhalten haben.
Gemeindeleben | 5 Seelsorgevertretung in den Terminvorschau 2021 19.09.2021 Jubelkonfirmation 2021 Sommermonaten 26.09.2021 Jubelkonfirmation 2020 30. Juli - 20. August Pfarrer Jörg Petschat Kapellenplatz 4 Telefon: 09128 14747 E-Mail: joerg.petschat@elkb.de 21. August - 19. September Pfarrer Roland Thie Hauptstraße 64 Treffpunkt für Alleinerziehende Telefon: 09128 9251600 E-Mail: roland.thie@elkb.de Aufgrund der Corona-Pandemie finden derzeit Pfarrerin Barbara Thie keine Gruppentreffen im Ernestine-Melzer-Haus Telefon: 09128 912935 statt. E-Mail: iris-barbara.thie@elkb.de Für Fragen und bei Hilfebedarf stehen Ihnen die Treffpunktleitung und die Sozialberatung der Diakonie zur Verfügung. Öffnungszeiten des Pfarramts Die Treffpunktleitung Liane Krause ist unter 0170 Montag, Mittwoch und Freitag 437742 erreichbar, Sozialberaterin Claudia Brun- von 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr ner-Arnds erreichen Sie Montag bis Donnerstag Donnerstag von 9 bis 12 Uhr unter 09151 837735 oder über von 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr die E-Mail-Adresse kasa@diakonie-ahn.de. Dienstag geschlossen Unterstützung gesucht! Für die Mitarbeit in unserem Besuchsdienst su- •Weltladen Feucht• chen wir noch Menschen, die regelmäßig ältere Öffnungszeiten: DER FAIRE JAKOB Gemeindeglieder zum Geburtstag besuchen Montag, Dienstag, Donnerstag Weltladen Feucht und Freitag 10:00 – 18:00 Uhr Hauptstraße 18 • 90537 Feucht und die Segenswünsche der Kirchengemeinde Mittwoch 10:00 – 14:00 Uhr Tel. 09128 7391675 Samstag 09:00 – 13:00 Uhr weltladen.stjakob-feucht@elkb.de 09:30 überbringen. www.st-jakob-feucht.de Wenn Sie sich in diesem Bereich engagieren ndwerk unstha Angebot an K es del wollen oder weitere Informationen benötigen, en ein v ielfältig s fairem Han u ten Ihn bensmitteln a wenden Sie sich bitte an Pfarrer Roland Thie, Wir bie und Le Telefon 09128 9251600.
6 | Kinder- und Jugendarbeit „KidsClub“ für alle Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren Dich erwarten spannende Geschichten aus der So können wir dich auch erreichen, falls auf- Bibel, mitreißende Lieder und actionreiche Spiele! grund der aktuellen Situation der Anfangszeit- punkt verschoben werden muss. Jeden Donnerstag, 16:00 bis 17:30 Uhr im Kirchgarten von St. Jakob Noch Fragen? Dann bitte unter Ej.KidsClub.Feucht@elkb. Deine Eltern können dich hier anmelden: de oder bei Diakonin Nicole Wallisch, Telefon www.st-jakob-feucht.de/KidsClub 09128 16738 melden. Wir freuen uns auf dich! St. Jakob Teens Mitarbeitenden-Stammtisch für alle zwischen 9 und 15 Jahren der Evangelischen Jugend Wir treffen uns wöchentlich zu Spielen, Lager- 21.07.2021 um 19 Uhr feuer, Abenteueraktionen und spannenden Bibel- im Kirchgarten St. Jakob geschichten jeden Mittwoch, 16:30 bis 18:00 Uhr Anmeldung unter www.st-jakob-feucht.de/Kids Open Elch im Kirchgarten Jugendgesprächskreis für alle Jugendlichen ab 13 Jahre Es hat sich eine kleine Gruppe Jugendlicher und Unser Jugendcafé Elch freut sich auf Euch! junger Erwachsener gefunden, die sich unge- zwungen über Gott und die Welt unterhält. Immer freitags von 19 bis 21 Uhr Wer noch gerne mit dazu kommen möchte, mel- Außer am letzten Freitag im Monat, da gehen det sich bitte bei Simon Weigel unter der Num- wir zusammen zum Jugendgottesdienst! mer 01510 68127684 (via Signal oder WhatsApp) Wir freuen uns auf dich! Im Juli: 23.07.2021 um 19 Uhr in Schwarzenbruck Simon Weigel und Sebastian „Sebbo“ Raum
Kinder- und Jugendarbeit | 7 Ferienprogramm des Fairen Jakob für alle Kinder von 8 bis 12 Jahren „Von der Bohne zur fairen Schokolade“ Woher kommt eigentlich die Bohne und wie wird aus einer Bohne plötzlich Schokolade? Wir wollen spielerisch schauen, wie Schokolade produziert wird, was eine faire Schokolade ei- gentlich ist und was sie besonders macht. Natür- lich wollen wir nicht nur von ihr hören, sondern auch probieren. Dienstag, 03.08.2021, 9:30 bis 12:30 Uhr im Kirchgarten von St. Jakob Die Anmeldung läuft über das Ferienprogramm der Marktgemeinde Feucht. Lebensberatung und Seelsorge Hilfe - Ermutigung - Stärkung - Orientierung Wöchentliche Müttergebetskreise: mittwochs 8:30 Uhr bei Bettina Trompeter Ruth Röhlin · Religionspädagogin Fichtenstraße 6a · Telefon: 09128 728389 und Therapeutische Seelsorgerin mittwochs 9:00 Uhr bei Doro Bohner Telefon: 0911 351008 Weißensee 3 · Telefon: 0160 96035458 E-Mail ruthroehlin@web.de Kontakt: Diakonin Nicole Wallisch · Telefon: 09128 16738 · Mobil: 0157 71169403 E-Mail: nicole.wallisch@elkb.de · Infos zu Aktionen: st-jakob-feucht.de/aktionen ej.feucht
8 | Das Thema: Israel und Palästina Das gelobte Land? Geschichtliche Schlaglichter auf Hintergründe des Nahostkonflikts Mehr als 4000 Raketen wurden im Mai diesen flikt international so hohe Wellen schlägt, zeigt, Jahres auf Israel gefeuert, die zwölf Menschen dass er sich aus vielfältigen Ursachen speist. Die das Leben kosteten. Beantwortet wurden sie mit Hintergründe, die hier nur in kurzen Schlaglich- zahlreichen Luftangriffen auf den Gazastreifen, tern beleuchtet werden können, reichen bis in die bei denen mindestens 230 Menschen, mehrheit- frühe Bronzezeit zurück. lich Zivilisten, getötet wurden. Seit 1948, dem Damals, vor rund 4000 Jahren verspricht Gott Gründungsjahr des Staates Israels, hat es bei elf den Nachkommen Abrahams das Land Kanaan, Kriegen und zahlreichen gewaltvollen Auseinan- dessen Gebiet sich grob mit dem heutigen Israel dersetzungen schon unzählige Opfer gegeben. deckt. Jahrhunderte später, nach dem Auszug Trotz jahrelanger internationaler Bemühungen aus Ägypten, erreichen sie, zum Volk Israel an- konnte bisher keine dauerhafte Lösung für den gewachsen, das Land in dem „Milch und Honig Konflikt gefunden werden. fließt.“ Das Volk Israel vertreibt die dort ansässi- Das zeigt, wie komplex die Problemlage im Nahen gen Bewohner und nimmt das Land ein. Osten ist, die sich aus der Ferne für viele nur er- Diese Erzählung aus dem Tanach, die sich auch ahnen lässt. Doch auch bei uns in Deutschland im Alten Testament findet, war und ist bis heute erhitzen sich die Gemüter über diesen Konflikt, wesentlicher Teil jüdischer Identität. Heute be- was nicht selten zu extremen Positionen führt. So zweifeln Forscher, ob es sich wirklich so zugetra- manchen fällt es grundsätzlich schwer, Kritik an gen hat, wie es die Heiligen Schriften berichten. Israel zu üben, sei es auf Grund der historischen Gut vorstellbar ist, dass diese Geschichten in und Verantwortung oder einer christlich-zionistischen nach der Zeit der großen Könige David und Salo- Glorifizierung Israels. Andere überschreiten in ih- mo, als Landesteile Israels schon eingenommen rer Kritik Grenzen - verbrennen Israelflaggen oder waren, zur Rechtfertigung von Besitzansprüchen skandieren antisemitische Parolen auf pro-paläs- und zur Formung kollektiver Identität aufkamen. tinensischen Demonstrationen. Dass dieser Kon-
Das Thema: Israel und Palästina | 9 Heute geht man mehrheitlich davon aus, dass der Libanon, der Irak und Syrien dem neuen Staat sich verschiedene Stämme erst unter den Köni- den Krieg. Immer wieder konnte Israel in Kriegen gen nach 1000 v. Chr. zu einem Volk zusammen- Gebietsgewinne verbuchen – mit der Folge gro- schlossen. Seitdem erlebte das Land Israel seine ßer Flüchtlingsströme. In den 70er Jahren kam es Teilung und wurde von verschiedenen Herrschern zur Herausbildung eines palästinensischen Natio- regiert. 63 v. Chr. eroberten die Römer das Land. nalbewusstseins. Nach 1993 erreichten die Paläs- Nach dem jüdischen Bar-Kochba-Aufstand 135 n. tinenser eine Teilautonomie im Gazastreifen und Chr. wurde ein Großteil der in Israel lebenden Ju- im Westjordanland. den vertrieben. 636 n. Chr. geriet das Gebiet unter Dabei fordert die Palästinenserführung heute arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wurde Pa- einen eigenen Staat im Westjordanland und dem lästina mehrheitlich von Arabern bewohnt. Nach Gazastreifen, mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. den Kreuzfahrern und den Mamluken folgte ab Doch die radikale Hamas bestreitet das Existenz- 1517 bis 1918 die osmanische Herrschaft. recht Israels und verfolgt die gewaltsame Errich- Vor dem Hintergrund jahrhundertelanger Repres- tung eines islamischen Palästinas. Israel hingegen sionen mit Pogromen und Diskriminierung, für die zielt auf eine Anerkennung des eigenen Staates. keinerlei Besserung in Sicht war, entwickelte sich Gleichzeitig versucht es, seine Machtsphäre im 19. Jahrhundert unter Juden die Sehnsucht durch Ansiedlungen in Regionen zu vergrößern, nach einem „Judenstaat“. Zahlreiche Juden wan- die außerhalb des international anerkannten Ge- derten seitdem nach Palästina aus und gründeten biets liegen. Eine Teilung Jerusalems ist für bei- dort Städte und Siedlungen. Durch den Sieg der de Seiten kaum eine Option. Mit ihren wichtigen Briten im ersten Weltkrieg wurde die osmanische jüdischen und muslimischen Orten ist die Stadt Herrschaft in Palästina beendet. Großbritannien immer wieder Auslöser für Konflikte. verwaltete das Gebiet und wollte es Juden sowie Bisher zeichnen sich am Horizont nur kleine Hoff- Arabern zugestehen. Mit vermehrten Repressio- nungsschimmer ab. Während sich der türkische nen in Europa ab 1933 und der systematischen Präsident Erdogan seit 2011 als antiisraelischer Verfolgung und Vernichtung der Juden durch das muslimischer Führer zu profilieren versucht, ha- NS-Regime nahmen die Auswanderungen nach ben neben Ägypten und Jordanien seit 2020 auch Palästina zu. Um dort den Spannungen zu begeg- die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ma- nen, schlugen die Briten die Teilung des Landes vor, rokko und der Sudan diplomatische Beziehun- was Vertreter der arabischen Bewohner ablehnten. gen zu Israel aufgenommen. Auch die Kritik der 1947 beschloss die Generalversammlung der Ver- arabischen Liga an Israel fiel bei den diesjähri- einten Nationen den UN-Teilungsplan für Palästi- gen Vorkommnissen zurückhaltender aus. Ob es na und die Gründung eines jüdischen und eines die neue israelische „Regierung der Einheit“ aus arabischen Staates. Schon ab dem nächsten Tag grundverschiedenen Koalitionspartnern hingegen nahmen gegenseitige Überfälle und Anschläge vermag, einen Schritt in Richtung einer dauerhaf- zu, die in der Zerstörung arabischer Dörfer mün- ten Lösung zu gehen, bleibt fraglich. dete. Als Folge lehnte die arabische Bevölkerung das Existenzrecht Israels ab. 1948 verkündete Da- Hoffen wir, dass dieses, von Gott verheißene, ge- vid Ben-Gurion die Errichtung des Staates Israel, lobte Land eines Tages wieder zur friedlichen Hei- der umgehend von den USA und der Sowjetunion mat werden kann – für Israelis und Palästinenser, anerkannt wurde. Noch in der Gründungsnacht seien sie Juden, Muslime oder Christen. erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Transjordanien, Steffen Schwarz
10 | Das Thema: Israel und Palästina Antisemitismus - einfach erklärt Seitdem der Nahostkonflikt zwischen Israel und Aramäisch, Arabisch und Äthiopisch. Tatsäch- Palästina im Mai wieder eskaliert ist, ist welt- lich aber wurde mit dem Begriff von jeher die weit - und auch bei uns in Deutschland - der Abneigung gegenüber Juden bezeichnet, nicht Antisemitismus wieder stärker in den Blick der aber gegenüber Arabern. In Deutschland wurde Öffentlichkeit geraten. Selten ist die Judenfeind- der Begriff 1879 vom Journalisten Wilhelm Marr lichkeit so offen in Erscheinung getreten wie in geprägt. den vergangenen Wochen, wobei kaum zwischen der jüdischen Religion und der Politik des Staates Israel unterschieden wurde. Doch was ist Antise- Woher kommt der Judenhass? mitismus eigentlich genau, woher kommt er und Woher der Hass auf Juden wirklich kommt, wird wie kann man ihn entlarven? wohl immer ein Mysterium bleiben. Fakt ist nur, dass sich antisemitische Tendenzen schon in vor- biblischer Zeit etabliert haben. Die am weites- Was ist Antisemitismus? ten verbreitete Theorie ist, dass der Judenhass Antisemitismus bezeichnet Judenfeindlichkeit auf Neid und Macht begründet ist. Im Mittel- und ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine alter zum Beispiel durften Juden Geld verleihen, ideologisch geprägte Weltanschauung, die in der Christen aber nicht. Juden war es daher möglich Existenz der Juden die Ursache aller Probleme sich ein großes Vermögen anzuhäufen – Christen sieht. Wobei die Juden nicht als Individuen son- standen zudem häufig in deren Schuld. Das Ju- dern als Kollektiv wahrgenommen werden. Die- dentum legte zudem immer besonderen Wert auf se Judenfeindlichkeit zielt ab auf Ausgrenzung, Bildung, weswegen es den Angehörigen dieses auf Unterdrückung und in seiner extremsten Volkes wirtschaftlich oft besser ging als anderen. Form auf Vernichtung. Pauschale Judenfeind- Oft wurde der Judenhass auch aus religiösen lichkeit existiert seit rund 2.500 Jahren - im Ver- Motiven begründet, indem man davon sprach, lauf der Jahrhunderte trat der Antisemitismus in dass die Juden in Anspielung auf den Tod Jesu den unterschiedlichsten Formen auf, manchmal am Kreuz die „Gottesmörder“ seien. christlich begründet, manchmal ökonomisch und manchmal rassistisch. Die mitunter grausamsten Folgen hatte der Antisemitismus im National- Wie erkennt man Antisemitismus? sozialismus mit der systematisch geplanten Ver- In unserem Grundgesetz steht ausdrücklich, dass nichtung von Jüdinnen und Juden im Holocaust. antisemitische Äußerungen und Handlungen verboten sind. Auch die Vereinten Nationen ver- urteilen Antisemitismus als Ausdruck von Rassis- Woher kommt der Begriff mus. Antisemitismus? Trotzdem wird Antisemitismus immer noch ge- Übersetzt man den Begriff Antisemitismus ge- lebt – und in den letzten Wochen sogar oftmals nau, bedeutet er eigentlich „gegen die Semi- sehr offen. ten“. Die Semiten sind eine Volksgruppe, zu der alle Völker gehören, die semitische Sprachen Die International Holocaust Remebrance Alliance sprechen. Dazu zählen zum Beispiel Hebräisch, (IHRA) hat 2016 eine Arbeitsdefinition beschlos- sen und darin auch Beispiele genannt, welche als
Das Thema: Israel und Palästina | 11 antisemitisch einzustufen und zu verurteilen sich dem Staat Israel oder angeblich bestehen- sind. So zum Beispiel: den weltweiten jüdischen Interessen stärker ver- pflichtet als den Interessen ihrer jeweiligen Hei- • Juden kollektiv für Handlungen des Staates matländer. Israel verantwortlich zu machen. • Dem jüdischen Volk wird ein Recht auf Selbst- • Zur Tötung oder Schädigung von Juden im bestimmung aberkannt, indem zum Beispiel be- Namen einer radikalen Ideologie oder Religi- hauptet wird, die Existenz des Staates Israel sei onsanschauung aufzurufen. ein rassistisches Unterfangen. • Falsche, entmenschlichende, dämonisierende • Bilder und Symbole werden verwendet, die mit oder stereotype Anschuldigungen gegen Ju- traditionellem Antisemitismus oder christlichem den vorzubringen. Dazu können Mythen über Antijudaismus in Verbindung stehen. eine jüdische Weltverschwörung oder über die Kontrolle von Medien, Wirtschaft, Regierung • Vergleiche der aktuellen israelischen Politik mit oder gesellschaftliche Institutionen zählen. der Politik des NS-Regimes werden gemacht. • Der Völkermord an den Juden durch das NS- Wir alle sind dazu aufgerufen, aktiv gegen alle Regime wird geleugnet. Tendenzen des Antisemitismus einzutreten! • Den Juden wird vorgeworfen, den Holocaust Stefanie Messelken zu erfinden oder übertrieben darzustellen. • Den Juden wird vorgeworden, sie fühlten
12 | Mitarbeitende gesucht Die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Feucht und der Evangelische Gemeindeverein Feucht e. V. suchen für die von ihnen betriebenen Kindertagesstätten in Feucht Erzieher und Kinderpfleger (m/w/d) in Voll- und Teilzeit Wir suchen aufgeschlossene, kreative Mitarbeiter:innen mit guten pädagogischen Kenntnissen, denen zielorientiertes Arbeiten nach unseren pädagogischen Konzeptionen Freude macht. Die Be- jahung des evangelischen Profils unserer Einrichtungen sowie vertrauensvolle Eltern- und Familien- arbeit sind uns wichtige Anliegen. Wir bieten: • Vergütung in Anlehnung an den Tarif des öffentlichen Dienstes • die im kirchlichen Dienst üblichen Sozialleistungen • Möglichkeit zur Fortbildung und Arbeitsgemeinschaften • vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten • intensive Anleitung und Begleitung Bei Interesse informiert Sie Diakon Philip Höhn, Tel. 09128 9251601 gerne. Bewerbungen – gerne auch per E-Mail - erbitten wir möglichst bald an das Evang.-Luth. Pfarramt Feucht, z. Hd. Diakon Philip Höhn Hauptstraße 64 90537 Feucht E-Mail: pfarramt.feucht@elkb.de
Veranstaltungen | 13 Samstag, den 17. Juli, 19 bis 21 Uhr im Kirchgarten von St. Jakob (bei Regen in der Reichswaldhalle) Kartenvorverkauf ab 1. Juli - zu den Öffnungszeiten - im Pfarramt und im Fairen Jakob. Eintrittspreise: VVK: 16 Euro, Abendkasse: 18 Euro
14 | Veranstaltungen Schloss-Serenade Oasentag für Frauen: im Garten des Zeidlerschlosses „Gott kennt meine Sehnsucht“ Herzliche Einladung zur diesjährigen Serenade Am Samstag, 24. Juli 2021, lädt das Dekanats- frauenteam von 9:30 Uhr bis 14 Uhr interes- am Mittwoch, 14.07.2021, um 19 Uhr sierte Frauen aus den Dekanatsbezirken Altdorf im Garten des Zeidlerschlosses und Hersbruck herzlich nach Hof Birkensee in (nur bei gutem Wetter!) Egensbach/Offenhausen zum Dekanatsfrauen- mit dem Evangelischen Posaunenchor Feucht tag ein. unter Leitung von Ralf Tochtermann. Referentin Kornelia Schelter aus Ansbach wird Da die Plätze begrenzt sind, sind Eintrittskar- zum Thema „Gott kennt meine Sehnsucht“ spre- ten vorab erhältlich per E-Mail über posaunen- chen. chor.feucht@t-online.de oder per Telefon 0176 Für einen Tag die Seele baumeln lassen und auf- 51506430. tanken, das wünschen wir Mitarbeiterinnen al- Bitte eine Maske mitbringen und auf Abstand len teilnehmenden Frauen! achten! Kostenbeitrag: Falls der Inzidenzwert über 50 liegt, muss man 20 Euro inkl. Mittagessen und Kaffee. geimpft oder genesen sein oder einen aktuellen Leider müssen wir in diesem Jahr die Zahl der negativen Corona-Test vorweisen. Teilnehmerinnen kleiner halten, daher werden die Plätze nach Eingang der Anmeldung verge- ben. Die Hygienemaßnahmen sind zu beachten. Anmeldung per E-Mail an brigitte@liwanetz.de oder telefonisch unter 09151 866320, Anmelde- schluss ist der 10. Juli 2021. Wir freuen uns, wenn Sie wieder dabei sind! Gabriele Klein, Edda Kresin und Brigitte Liwanetz (Dekanatsfrauenbeauftragte) Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit in unserer Kirchengemeinde!
Besondere Gottesdienste | 15 Familiengottesdienst am Gemeindefest in Feucht „Vom Unkraut im Weizen - Geduld haben“ Herzliche Einladung am 18. Juli um 10 Uhr zum Familiengottesdienst am Gemeindefest im Kirchgarten von St. Jakob in Feucht mit Pfarrerin Barbara Thie, dem KiGo-Team und dem Posaunenchor Ökumenischer Familiengottesdienst an FkK Herzliche Einladung zum ökumenischen Familiengottesdienst am 1. August um 10 Uhr im Rahmen von „Feucht kann Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses! Gemeindereferentin Maria Eckelt und Vikar Steffen Schwarz gestalten diesen Gottesdienst gemein- sam mit dem Kinderchor unter Leitung von Anna Waidhas. St. Jakob Online-Wochenimpulse Mit einem kurzen geistlichen Impuls frisch in die neue Woche starten? Das wünschen wir, Ihr Pfarrteam, Ihnen und stellen deshalb jeden Sonntag um 18 Uhr einen Kurzimpuls online - abrufbar auf unserem Youtube-Kanal, auf Instagram und auf unserer Website. www.facebook.com/Kirchengemeinde. https://www.st-jakob-feucht.de Feucht Evangelisch-Lutherische kirchengemeinde.feucht Kirchengemeinde Feucht
16 | Gottesdienste für Kinder Herzliche Einladung zum Kindergottesdienst für Kinder in Begleitung eines Erwachsenen sonntags um 10:00 Uhr auf selbst mitgebrachten Decken im Freien im Kirch- oder Pfarrgarten. Bei schlechtem Wetter weichen wir ins Gemeindehaus in der Fischbacher Str. 6 aus. Themenreihe „Weltweit verbunden“ 04. Juli Afrika: Die Taufe des Kämmerers aus Athiopien 11. Juli Europa: Die Taufe der Lydia Themenreihe „Schon und noch nicht – das Himmelreich“ 18. Juli Vom Unkraut im Weizen – Geduld (Familiengottesdienst am Gemeindefest) 25. Juli Vom Schatz und der Perle – Tatkraft 01. August Ökumenischer Familiengottesdienst an FkK In den Sommerferien gibt es jeweils einen „KiGo zum Mitnehmen“, der am Sonntag in der Kirche ausgelegt wird: Themenreihe „Gottes gute Regeln – Wer keine Wände hat, hat auch kein Haus“ 08. August Lust an der Tora 15. August Das Doppelgebot der Liebe 22. August Die 10 Gebote Themenreihe „Schwere Zeiten meistern“ 29. August Wenn aus Fremden Freunde werden 05. September Not macht erfinderisch – Orte zum Überleben 12. September Verfolgung macht vor niemandem Halt Kita-Gottesdienste zum Abschluss des Kita-Jahres Mittwoch, 21. Juli, 14:30 Uhr Abschiedsgottesdienst Hort St. Jakob Donnerstag, 22. Juli, 10:00 Uhr Abschlussgottesdienst Kita Haus Kunterbunt Samstag, 24. Juli, 9:30 Uhr Abschlussgottesdienst Kita St. Jakob Mittwoch, 28. Juli, 17:30 Uhr Abschlussgottesdienst Kita Unterm Regenbogen
Gottesdienste in Heilig Geist | 17 Samstag, 3. Juli 17 Uhr Konfirmandenbeichte Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 4. Juli 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation 5. So. nach Trinitatis im Rahmen des Gemeindefestes Pfarrer Jörg Petschat (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Sonntag, 11. Juli 9 Uhr Gottesdienst 6. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 18. Juli Kein Gottesdienst in Moosbach, herzliche Einladung zum 7. So. nach Trinitatis Familiengottesdienst in St. Jakob (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Sonntag, 25. Juli 10 Uhr Gottesdienst zur Kirchweih in Moosbach 8. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 1. August Kein Gottesdienst in Moosbach, herzliche Einladung zum Öku- 9. So. nach Trinitatis menischen Familiengottesdienst anlässßlich von „Feucht kann Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses Sonntag, 8. August 9 Uhr Abendmahlsgottesdienst 10. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 15. August 9 Uhr Gottesdienst 11. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 22. August 9 Uhr Gottesdienst 12. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie Sonntag, 29. August 9 Uhr Gottesdienst 13. So. nach Trinitatis Pfarrer Roland Thie Sonntag, 5. September 9 Uhr Abendmahlsgottesdienst 14. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie Taufgottesdienst in Heilig Geist Samstag, 24. Juli in Moosbach Vikar Steffen Schwarz
18 | Gottesdienste in St. Jakob Sonntag, 4. Juli 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst 5. So. nach Trinitatis Vikar Steffen Schwarz (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Sonntag, 11. Juli 10 Uhr Gottesdienst 6. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat 18 Uhr Konfi-Andacht Pfarrerin Barbara Thie mit Konfis Donnerstag, 15. Juli 19 Uhr Ökumenisches Friedensgebet Team des "Fairen Jakob" Sonntag, 18. Juli 10 Uhr Familiengottesdienst zum Gemeindefest 7. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie mit dem KiGo-Team (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Montag, 19. Juli 16:15 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Gottfried Seiler" Diakonin Nicole Wallisch 17 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Am Zeidlerschloss" Diakonin Nicole Wallisch Samstag, 24. Juli 17:30 Uhr Konfirmandenbeichte Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz 19 Uhr Konfirmandenbeichte Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch Sonntag, 25. Juli 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation 8. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz 11:30 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation Pfarrerin Barbara Thie und Vikar Steffen Schwarz 14:30 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch 16 Uhr Abendmahlsgottesdienst zur Konfirmation Pfarrer Jörg Petschat und Diakonin Nicole Wallisch
Gottesdienste in St. Jakob | 19 Sonntag, 1. August 10 Uhr Ökumenischer Familiengottesdienst im Rahmen 9. So. nach Trinitatis von „Feucht kann Kultur“ im Garten des Zeidlerschlosses Gemeindereferentin Maria Eckelt und Vikar Steffen Schwarz mit dem Kinderchor Sonntag, 8. August 10 Uhr Gottesdienst 10. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 15. August 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst 11. So. nach Trinitatis Pfarrer Jörg Petschat (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Montag, 16. August 16:15 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Gottfried Seiler" Pfarrer Jörg Petschat 17 Uhr Andacht im Seniorenzentrum "Am Zeidlerschloss" Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 22. August 10 Uhr Gottesdienst 12. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie Sonntag, 29. August 10 Uhr Gottesdienst 13. So. nach Trinitatis Pfarrer Roland Thie (bei schönem Wetter im Kirchgarten) Sonntag, 5. September 10 Uhr Abendmahlsgottesdienst 14. So. nach Trinitatis Pfarrerin Barbara Thie Taufgottesdienste in St. Jakob Sonntag, 11. Juli Samstag, 25. September Pfarrer Jörg Petschat Pfarrer Roland Thie Samstag, 24. Juli Sonntag, 17. Oktober Vikar Steffen Schwarz Pfarrer Jörg Petschat Sonntag, 8. August Samstag, 23. Oktober Pfarrer Jörg Petschat Pfarrer Jörg Petschat Samstag, 28. August Sonntag, 14. November Pfarrerin Barbara Thie Vikar Steffen Schwarz Sonntag, 12. September Samstag, 27. November Pfarrer Roland Thie Pfarrer Jörg Petschat
20 | Gruppen und Kreise Eltern-Kind-Gruppen Kirchenmusik Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Posaunenchor Kontakt für alle Eltern-Kind-Gruppen: Montag, 19:30 Uhr Sabrina Schoderer · Telefon: 0151 67804911 Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Montag Jungbläserausbildung - nach Vereinbarung 10:00 bis 12:00 Uhr · 2. Halbjahr 2019 Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Kontakt: Judith Burkhardt Leitung: Ralf Tochtermann Telefon: 0160 93126829 Kontakt: Amanda Sugar 15:30 bis 17:00 Uhr · 1. Halbjahr 2018 Telefon: 0176 51506430 Kontakt: Karin Wieland Kinderchöre Telefon: 0152 21362062 Kinder bis zur 1. Klasse Dienstag Montag, 17:00 bis 17:45 Uhr 10:00 bis 12:00 Uhr · 2. Halbjahr 2019 Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Kontakt: Anja Lipke-Bauriedel Kinder bis zur 5. Klasse Telefon: 0911 63264685 Montag, 17:45 bis 18:30 Uhr 13:30 bis 15:30 Uhr · 2. Halbjahr 2018 Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Kontakt: Monika Wohlfahrt Kontakt: Anna Waidhas Telefon: 0176 51896926 E-Mail: anna.waidhas@elkb.de 15:30 bis 17:00 Uhr · 1. Halbjahr 2017 Jugendchor Kontakt: Sabrina Stahl Jugendliche ab der 5. Klasse Telefon: 0176 96856225 Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Mittwoch Montag, 18:30 bis 19:30 Uhr 10:00 bis 12:00 Uhr · 1. Halbjahr 2019 Kontakt: Anna Waidhas Kontakt: Katharina Sames E-Mail: anna.waidhas@elkb.de Telefon: 09128 9121210 15:30 bis 17:00 Uhr · 2. Halbjahr 2017 Kirchenchor Kontakt: Sabrina Schoderer Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Telefon: 0151 67804911 Dienstag, 18:15 Uhr Kontakt: Wolfram Wittekind Freitag Telefon: 0178 4486755 E-Mail: wolfram@wittekind.info Babymassage auf Anfrage Kontakt: Stefanie Dentler Gospelchor Telefon: 0172 9325512 Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Stillcafé Dienstag, 20:00 Uhr 1. Freitag im Monat 10:30 bis 11:30 Uhr Kontakt: Wolfram Wittekind Kontakt: Stefanie Dentler Telefon: 0178 4486755 Telefon: 0172 9325512 E-Mail: wolfram@wittekind.info
Gruppen und Kreise | 21 Feucht Frauen-Montagstreff Bibelseminar Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Seniorenzentrum Am Zeidlerschloss jeden Montag ab 09:30 Uhr Mittwoch, 07.07.2021, 19:00 Uhr Kontakt: Irmgard Wiedenbauer Mittwoch, 04.08.2021, 19:00 Uhr Telefon: 09128 12095 Mittwoch, 01.09.2021, 19:00 Uhr Kontakt: Pfarrer Roland Thie Frauenkreis Feucht Telefon: 09128 9251600 Mittwoch, 28.07.2021 um 19:00 Uhr in und um St. Jakob „Wiedersehen feiern“ – Andacht und Aus- Moosbach tausch, voraussichtlich ohne Bewirtung. Gesprächskreis Moosbach Kontakt: Über den ersten Termin „nach Corona“ Pfarrerin Barbara Thie und Bettina Göttle informieren wir im Schaukasten und in Telefon: 09128 912935 der Tageszeitung „Der Bote“. Seniorenclub Feucht Gemeindehaus · Kirchenstraße 26 Gemeindehaus · Fischbacher Straße 6 Kontakt: Dieter Roth Kontakt: Pfarrer Jörg Petschat Telefon: 09128 5123 Telefon: 09128 14747 Frauenkreis Moosbach Selbsthilfegruppe Depression Gemeinderaum · Kirchenstraße 26 Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Sobald wir uns wieder treffen dürfen, am 1. und 3. Dienstag im Monat, 19:00 Uhr geben wir das in der Tagespresse, mit Kontakt: 09128 6409 oder 09128 3947 einem Aushang im Schaukasten und in den Abkündigungen bekannt. Café für Trauernde Kontakt: Monika Lang Mesnerhaus · Hauptstraße 58 Telefon: 09128 6421 Mittwoch, 07.07.2021, 16:00 Uhr Altenclub Moosbach Mittwoch, 21.07.2021, 16:00 Uhr Mittwoch, 01.09.2021, 16:00 Uhr Gemeinderaum · Kirchenstraße 26 Kontakt: Diakon Johannes Deyerl Kontakt: Erna Auer Telefon: 09128 502397 Telefon: 09128 2848 Hauskreis Donnerstag, 19:30 Uhr Kontakt: Familie Pfeufer Telefon: 09128 16343 Alle Chöre, Gruppen und Kreise finden - soweit nicht anders vermerkt - statt, soweit es die staat- lichen und kirchlichen Vorgaben zulassen und die Verantwortlichen der Meinung sind, guten Ge- wissens zu den Veranstaltungen einladen zu können!
22 | Rückblick Jesus und däi schwarzn Schoof Pfarrer Edwin Grötzner und Regionalbischof i. R. Dr. Karl-Heinz Röhlin gestalteten den diesjähri- gen ökumenischen Gottesdienst am Brückkanal, musikalisch begleitet von Bläserinnen und Blä- sern des Posaunenchors unter Leitung von Ralf Tochtermann. Dr. Röhlin fesselte die zahlreichen Gottes- dienstbesucher mit einer humorvollen Predigt auf Fränkisch zum Gleichnis vom verlorenen Schaf. Und doch wurde der eine oder die ande- re nachdenklich bei der Aussage Röhlins, dass er manchmal feststellt, dass in ihm ein kleiner Pharisäer steckt, ... oder ein größerer ... oder ein richtig großer ..., der ihn unbarmherzig mit sei- nen Mitmenschen umgehen lässt. Roland Thie Feuerwehrübung am Moosbacher Kirchturm Bei der Freiwilligen Feuerwehr Moosbach stand das Thema „FwDV 10 – Tragbare Leitern“ auf dem Ausbildungsprogramm und so wurde eine Übung, natürlich nach Absprache mit Pfarrer Thie, am höchsten Gebäude Moosbachs, am Kirchturm von Heilig Geist und am Feuerwehr- haus durchgeführt. Nach einer kurzen Einweisung in den Leiterpark fuhr ein Teil der Mannschaft zur Kirche, der an- dere Teil blieb am Feuerwehrgelände zum Auf- stellen der Steckleiter. Der Kirchturm der Heilig- Geist-Kirche bot hervorragende Möglichkeiten zum Anleitern der Schiebleiter. Nachdem das mehrmalige Stellen und Begehen der Schieblei- ter sowie der Steckleiter mit wechselnden Auf- gaben abgeschlossen war, konnte auch noch die neue Wärmebildkamera getestet werden. Martina Nähr
Das Thema: Israel und Palästina | 23 Ein Land, zwei Völker, drei Religionen Wer schon einmal vom Öl- berg aus auf die Altstadt von Jerusalem geschaut hat, der kann in diesem etwa einen Quadratkilometer großen Areal eigentlich die gesamte Problematik dieses kleinen Landes an der Mittelmeer- küste erkennen. Dort in der Altstadt befinden sich die Grabes- oder Auf- erstehungskirche, bedeutend für die Christenheit, die Kla- gemauer, ein Rest des 70 n. Chr. von den Römern zerstörten Herodianischen gen verfehlten Politik sei. Das Oslo-Abkommen, Tempels, heiliger Ort für das Judentum, und auf Anfang der 1990er Jahre von Rabin und Arafat dem Tempelplatz der Felsendom und die Al Aqsa- unterzeichnet, hatte damals eine regelrechte Frie- Moschee, heiliger Ort für die Muslime. denseuphorie ausgelöst, die aber schon nach kur- zer Zeit verflog und es kam wieder zu Konflikten Die Altstadt selbst ist in vier Viertel unterteilt: das und Gewalt. christliche, das muslimische, das jüdische und das armenische Viertel. Wer durch die Altstadt geht, Die sogenannten autonomen Gebiete, in denen die kann dort unsichtbare Grenzen wahrnehmen. Oft Palästinenser leben, sind durch eine Mauer oder sind diese Grenzen hörbar, wenn auf der Straße anderen Grenzbefestigungen vom Staatsgebiet zunächst Hebräisch zu hören ist und nach einer Israels abgetrennt. In den palästinensischen Ge- Kreuzung plötzlich Arabisch. bieten herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, was ein hohes Konfliktpotential in sich birgt. Israel selbst, In normalen Zeiten funktioniert das Zusammen- das in seiner Geschichte immer wieder um seine leben mehr oder weniger gut, zumal gewöhnlich Existenz kämpfen musste, ist auf seine Sicherheit jeder in seinem Viertel bleibt. Doch an hohen jü- bedacht. Das Militär ist im Alltag immer präsent. dischen oder muslimischen Feiertagen kommt es immer wieder zu Ausschreitungen und Gewalt. Als wir in Jerusalem lebten, wurden wir immer So zum Ende des Ramadans im Mai, als der Zu- wieder gefragt, wie denn ein möglicher Friede gang zum Tempelplatz für die Muslime nur be- aussehen könnte. Ich muss gestehen, je länger wir dingt möglich war. Dies war einer der Funken, der dort lebten, desto weniger hatten wir eine Ant- die Gewaltspirale, die wir im Fernsehen verfolgen wort. Die Situation ist so komplex, dass es nur ge- konnten, auslöste. Tausende von Raketen wurden lingen wird, wenn die Menschen, die sich für den aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert, und Frieden auf beiden Seiten engagieren, einmal die im Gegenzug bombardierte die israelische Armee Mehrheit bilden werden. Eine Hoffnung und ein den Gazastreifen. Freunde aus Jerusalem schrie- Wunsch für das Land, das für drei Religionen als ben mir, dass dies auch die Folge einer jahrelan- heilig gilt. Walter Pfeufer
24 | Das Thema: Israel und Palästina Leben auf der anderen Seite der Mauer Faten Mukarker (geb. 1956), eine griechisch-orthodoxe Christin aus Beit Jala/Bethlehem in Palästina berichtet in einem Zoom-Meeting direkt aus ihrer Heimat Morgens in der Schule war ich in Deutschland, kam ich zurück nach Hause, dann war ich in Pa- lästina – arabische Sprache, arabische Musik, ara- bisches Essen und das Allerwichtigste - arabische Erziehung. Da war ein großer Unterschied zu den Mädchen in meiner Klasse. Je älter wir wurden, desto mehr durften meine Freundinnen. Bei mir war es umgekehrt – je älter ich wurde, desto weniger durfte ich. Mein Bruder hatte diese Deutsch- land-Palästina-Haustüre nicht, er konnte kom- men und gehen, wann er wollte. Meine Mutter sagte mir, er ist ein Mann, er hat nichts zu ver- lieren. Eines Tages fuhren wir – verpackt als Hei- maturlaub – nach Bethlehem. Und dort kam der Sonntag, wir gingen in die Kirche, die auch an normalen Sonntagen immer voll ist. Kirche ist bei uns nicht nur zum Beten da, sondern auch der beste Heiratsmarkt für junge Mädchen – die Die Zwei-Welten-Haustüre Mütter nehmen die Töchter mit, damit die Leute sie sehen. Kurz – ich wurde gesehen. Am Abend Ich bin in Bethlehem geboren. Schon kurz da- dieses Sonntags besuchte uns eine Familie, und nach wanderten meine Eltern nach Deutschland hielt um meine Hand an. Eine Woche später war aus. Die Auswanderung der Christen geht schon ich verheiratet. Das ist jetzt 46 Jahre her und seit mehr als 150 Jahren. Das hat dazu geführt, seitdem lebe ich wieder in Bethlehem. dass wir heute nur noch knapp ein Prozent Christen im Land sind – eine kleine, schwinden- Alltag in Bethlehem de Minderheit. Der Großteil der noch gebliebe- Kann ich das Leben in Bethlehem einen Alltag nen Christen lebt im Raum Bethlehem. Ich habe nennen? Nein! Jede politische Etappe hat direkt die ersten 20 Jahre meines Lebens mit meinen mit unserem Leben zu tun. Wir hatten im Jahr Eltern in Deutschland verbracht. Und wenn 1987 die erste Intifada, 2000 die zweite. Dazwi- Menschen ihre Heimat verlassen, packen sie in schen Unruhen und Kriege und, und, und ... bis ihre Koffer nicht nur die Sachen, die sie zum wir gelandet sind, wo wir heute sind. Wenn ich Leben brauchen, sondern auch ihre Traditionen, beschreiben soll, wie wir gerade leben, würde ich ihre Kultur und ihre Religion mit ein. So auch sagen, wir haben im Moment Abwesenheit von meine Eltern. Und sie packten alles wieder aus, Krieg. Wir haben entweder Krieg oder Abwesen- in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bonn. Das heit – Frieden ist ein Fremdwort für beide Seiten. hatte zur Folge, dass ich in zwei Welten lebte.
Das Thema: Israel und Palästina | 25 Was ist Frieden? Wie man im Frieden lebt, weiß erschossen. Mit Rabins Tod ging eigentlich auch keiner. Wir nicht und auch nicht unsere Nach- unsere Hoffnung auf Frieden mit in sein Grab. barn die Israelis. Abwesenheit von Krieg heißt im Denn an die Macht kam Netanjahu. Der Tausch Grunde, warten auf den nächsten. Und ich muss ist nie weitergegangen, Netanjahu stand nicht sagen, wir sind müde geworden. Wir wollen end- dafür ein. Immer mehr Land wurde uns genom- lich Frieden und leben wie ihr auch. men, obwohl einer der wichtigsten Punkte im Friedensvertrag mit Rabin war, dass keine neue Der Tag der großen Hoffnung Siedlung mehr gebaut werden sollte. Mittlerweile Wir leben seit dem Jahr 1993 in einem soge- sind unsere Hügel voll von jüdischen Siedlungen nannten Friedensprozess. Ein Prozess, aber ohne – es geht immer weiter. Und die Menschen sa- Frieden. Ein Bild ist in meinem Gedächtnis ein- gen sich, bald ist nichts mehr da zum Verhandeln. graviert, der Tag der großen Hoffnung, da ist Bill Das alles macht große Perspektivlosigkeit und ich Clinton in der Mitte, auf der einen Seite Jassir möchte auch dazu sagen, dass diese Siedlungs- Arafat, auf der anderen Seite Jitzchak Rabin. Und politik Stimmen laut werden lässt, die sagen, alle diese beiden geben sich die Hand. Der Hände- Abmachungen mit Israel nützen nichts. Was man druck ging um die Welt und löste Erleichterung mit Gewalt genommen hat, kann man auch nur aus – vor allem bei uns. Endlich, endlich wird die- mit Gewalt zurückholen. Und wenn solche Stim- ser jahrzehntelange Konflikt gelöst werden! Die- men Futter bekommen – ihr seht, was passiert. ser Osloer Friedensprozess, der war ein Tausch. Und dieser Tausch war Frieden gegen Land. Wir Bilder des Grauens sollten ein Stück unseres Landes wiederbekom- In den Tagen im Mai waren wir wie paralysiert, wir men – das, was die Israelis im Sechs-Tage-Krieg waren nur noch vor dem Fernseher. Unsere Medi- erobert hatten – die Westbank, den Gazastreifen en sind anders als eure, unser Fernsehprogramm und Ost-Jerusalem. Und wir sollten dafür Frieden war der Krieg – es kam nichts anderes. Realität geben. Keine Unruhen mehr, keine Gewalt. Dieser pur. Al Jazeera, der arabische Satelliten-Sender Tausch ging nicht von heute auf morgen, es wa- hatte Kameras an Privatleute verteilt. Egal, wo ren fünf Jahre geplant. Aber dazu ist es leider nicht ge- kommen, denn in Israel gab es viele, die waren mit die- sem Tausch nicht einverstan- den. Sie nannten Rabin einen Verräter, und er wurde auf großen Plakaten in Nazi-Uni- form oder mit Arafats Kopf- tuch gezeigt. Und extreme Rabbiner erklärten ihn für vo- gelfrei. Dann hat ein Student Jitzchak Rabin bei einer Frie- denskundgebung in Tel Aviv vor den Augen Tausender, die gekommen waren, um Rabin ihre Solidarität zu bekunden,
26 | Das Thema: Israel und Palästina eine Bombe fiel, eine Kame- ra war da. Ich kann nur sa- gen, Bilder des Grauens. Man kann kaum fassen, was wir gesehen haben – Bilder von verstümmelten Menschen, von Kindern – in Teilen zer- rissen. Wir konnten den Fernseher nicht ausmachen. Solche Bilder lähmen, man konnte nicht zum normalen Leben übergehen. Schlimm war es für die Men- schen in Gaza. Dort kann man nicht einmal fliehen. Wo soll man hin? In jedem Krieg gibt es Flüchtlinge – außer in Gaza. Es gibt vereinbaren. Aber ich möchte einige Einblicke keine Möglichkeit. Auf der einen Seite ist Israel, geben. auf der anderen Seite die ägyptische Grenze und Ihr müsst euch vorstellen, nur zwanzig Prozent dann ist nur noch das Meer. Die breiteste Stelle der Bevölkerung hat ursprünglich in diesem Ge- ist 10 Kilometer, die längste 40 Kilometer. 340 biet gelebt. Alle anderen sind von dort gekom- Quadratkilometer für 2 Millionen Menschen. Es men, wo heute Israel ist. Sie leben im Gazastrei- ist die am dichtesten bevölkerte Stelle dieser fen in Slums, in Flüchtlingslagern. Diese Lager Welt. Es ist leicht, die Menschen dort als Terro- sind übervölkert und dort ist kein normales Le- risten zu bezeichnen, aber ich glaube die Welt ben. Die Menschen sehen seit Jahrzenten wie die hat mittlerweile mitbekommen, es ist nicht so Israelis in ihrem Land leben, in den Häusern, die einfach, wie Israel es darstellt: da sind die Terro- ihnen früher gehört haben. Und es gibt für sie risten und da sind die Guten. Ich bin gegen jeg- keine Lösung. Sie können nicht zurück. Es ist ein liche Gewalt, egal von welcher Seite, denn das internationales Menschenrecht, in seine Heimat kann ich nicht mit mir und mit meinem Glauben Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9 - 18 Uhr Samstag 9 - 13 Uhr www.buchhandlungkuhn.de buchhandlungkuhn@t-online.de Hauptstraße 20 90537 Feucht Telefon: 09128920532 Fax: 09128 920534 Bei uns finden Sie Bibeln, Gesangbücher und religiöse Literatur. Der Druck dieses Gemeindebriefes wird unterstützt von Zahnärztin Dr. Kathrin Koll.
Das Thema: Israel und Palästina | 27 zurückkehren zu dürfen. Israel hat 1948 die Gren- Zerstörung. Man muss doch den Grund beseiti- zen geschlossen, seit mehr als 14 Jahren ist der gen. Man hat manches wieder aufgebaut, jetzt Gazastreifen abgeriegelt. Israel bestimmt, was ist es wieder zerstört. Ich denke, in Gaza muss es zu essen gibt, ob es Gas oder Elektrizität gibt. es nun viel Hilfe geben. Doch alles ist zu wenig, Man muss sich vorstellen, Elektrizität braucht wenn nicht gleichzeitig der Konflikt gelöst wird. man nicht nur für Licht, das hat auch mit Kran- Man muss den Menschen dort ein humanitäres kenhäusern zu tun, mit Beatmungsgeräten, mit Leben geben – sie brauchen eine Grundlage. Wir Kühlung. Das Wasser im Gazastreifen ist salzhal- alle brauchen eine politische Lösung. Wir bitten tig und nicht mehr zum Trinken geeignet. Wenn die ganze Weltgemeinschaft, dabei zu helfen. Wir nicht bald Süßwasseranlagen kommen, wird es schaffen das nicht allein. Ich möchte aber nicht eine große humanitäre Katastrophe geben. vergessen zu sagen, dass es in Israel viele Men- schen gibt, die an Frieden glauben. Wir nennen Es ist schon der vierte Krieg, und die Menschen es "das andere Israel". Denn Israel besteht nicht im Gazastreifen haben nichts mehr zu verlieren. nur aus Siedlern und Soldaten. Es gibt auf beiden Ja, sie haben Raketen auf Israel geschossen. Aber Seiten Menschen, die Kontakt halten, die gemein- sie denken, wenn sie nichts tun, dann siechen sie sames Leben für möglich halten. Das ist unsere weiter dahin. Ich merke einen Umschwung im Hoffnung. Und diese Menschen brauchen eure Denken in der Welt. Sogar in Amerika, das immer Gebete und eure Gedanken, um sie zu stärken. hinter Israel stand, werden bei den Demokraten Stimmen laut, die sagen, dass es so nicht mehr Wenn in Israel Wahl ist, dann sitzen wir die gan- weitergehen kann. Wir brauchen eine Lösung. ze Nacht und zittern – wer wird wohl gewinnen. Nach dem letzten Krieg 2014 gab es eine große Lieber Gott, lass es jemanden sein, der mit uns Konferenz von Geberländern, die den Gazastrei- Frieden schließen will. Aber ihr müsst wissen, fen wieder aufbauen wollten, wie nach einer Na- bei den letzten vier Wahlen war der Friede mit turkatastrophe. Aber das war ja eine bewusste Palästina nie ein Wahlthema. Könnt ihr euch das
28 | Das Thema: Israel und Palästina vorstellen? Für Israel würde das ja bedeuten, dass kam so plötzlich in diese Welt, so schnell konnte Land zurückgegeben werden muss. Aber Frieden man gar nicht schauen. Ich hatte noch Gäste in hat einen Preis – es gibt ihn nicht umsonst. Naf- meinem Haus, und Israel schloss die Grenzen zu tali Bennett, der jetzt Ministerpräsident wurde, uns, die Tore der Mauer, mit der wir umzingelt der ist noch schlimmer für uns als Netanjahu. sind. Meine Gäste waren die letzten, die noch Bennett ist Führer der Siedlerpartei, die das ganze aus Bethlehem rausgekommen sind. Das war der Westjordanland haben will – sie nennen es bib- 5. März 2020. Seitdem – bis heute – haben wir lisch Samaria und Judäa und sagen, es gehört al- keinen einzigen Touristen mehr gesehen. Jetzt les nur ihnen. Wenn dieser Mann das Sagen hat, müsst ihr euch vorstellen, Bethlehem ist seit was erwartet uns dann? 2000 Jahren ein Pilgerstadt, und die Menschen hier haben sich auf Pilger und Touristen konzent- Es ist, als hätte jemand riert. Das heißt, irgendwie hat man mit Tourismus das Licht ausgemacht zu tun. Nicht nur die Reiseleiter und die Hotels Das Jahr 2019 war für mich eines der besten Jah- und die Souvenirläden, sondern auch hunderte re, seit ich Reiseleiterin bin. So viele Menschen von Olivenholzschnitzerfamilien, die die bekann- sind nach Bethlehem gekommen. 2020 war ich ten Krippenfiguren herstellen. Und von heute schon fast ausgebucht, die Hotels waren voll, auf morgen kam niemand mehr. Wir haben kein man plante – und dann kam Corona. Corona soziales Netz, keine Hilfsangebote, kein funktio- nierendes Gesundheitssystem. Das war sehr hart.
Das Thema: Israel und Palästina | 29 Ohne die Angehö- rigen im Ausland wäre es nicht ge- gangen. Sie haben geholfen, ihre Fa- milien in Bethle- hem über Wasser zu halten. Viele Fa- milien sind an ihre Grenzen gekom- men. Es ist ja im- mer noch niemand da. Wir warten. Es ist, als wenn man das Licht ausge- macht hätte und nicht wieder an. Viele junge Men- schen denken jetzt wieder daran auszuwandern. Sie brauchen eine zündet sie an und bittet Gott um Genesung. Das Perspektive. ist für uns eine echte Alternative, denn die Men- Die medizinische Versorgung ist hier schlecht. schen hier sind gläubige Menschen – Gott sei ge- Wir haben keinen Impfstoff bekommen. Jetzt erst dankt – denn das Einzige, was wir hier haben, ist wird langsam geimpft. Der Schwiegervater mei- unser Glaube und die Großfamilie. Man kann un- ner Tochter ist seit drei Monaten im Krankenhaus, ser Land nehmen, unsere Häuser in die Luft spren- in einem israelischen Krankenhaus. Er wurde mit gen, unsere Olivenbäume ausreißen, aber unseren einem Krankenwagen bis zur Mauer gebracht und Glauben kann man uns nicht nehmen. von der anderen Seite kam dann ein israelischer Bleiben und Hoffen Krankenwagen. Dazu braucht man die Erlaubnis der Militärverwaltung. Und alles hat mit Geld zu Du fragst, warum ich trotz all dem im Westjor- tun. Bis jetzt wurden mehr als 60.000 Dollar be- danland bleibe, ob ich nicht auswandern und zu zahlt. Ohne die Groß-Groß-Familie und die Familie meinen Kindern nach Amerika gehen möchte? im Ausland wäre das nicht gegangen. In unseren Meine Antwort ist: Ich sag mir immer, es muss Krankenhäusern wäre er schon längst tot. Auch einen Grund haben, dass ich in Bethlehem gebo- die Schwester meines Mannes hat es nur knapp ren bin. Ich bin von Bethlehem als kleines Kind geschafft, aber viele andere haben den Tod gefun- weg, aber Gott hat mich zurückgeführt. Der Ge- den, wie überall auf der Welt. Wer eine schwere danke, dass wir alle gehen und das Heilige Land Krankheit hat, die man bei uns nicht behandeln ohne Christen bleibt, macht mich traurig. Unsere kann, hat zwei Alternativen – die eine, man muss Kirchen dürfen nicht leer werden, es muss Got- Geld haben oder irgendwas, was man verkaufen tesdienste geben. Manchmal beschleicht mich in kann. Die andere Alternative kostet nur 1 Euro. der Geburtskirche, wenn ich die vielen Touristen Man geht zur Geburtskirche, kauft eine Kerze, sehe, das Gefühl, dass sie mit Augen kommen wie
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