Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Das Hochbeet-Buch:
Anleitungen & Profi-Tipps
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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Anleitungen & Profi-Tipps

Inhalt

Einleitung                                           3

   1. Hochbeet bauen oder kaufen                     3

   2. Hochbeet selber bauen                          3

         2.1. Bauanleitung aus Paletten              8

         2.2. Bauanleitung aus Holz                 11

   3. Hochbeet richtig befüllen                     14

   4. Hochbeete bepflanzen                          22

         4.1 Pflanzplan und Mischkultur             23

         4.2 Fruchtfolge                            28

         4.3 Pflanzennachbarn                       30

         4.4 Die 10 besten Pflanzen für das Hochbeet 32

         4.5 Das Kräuterhochbeet                    36

    5. Hochbeete im Winter                          39

Schluss                                             43

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Einleitung

Hochbeete erfreuen sich zurecht einer wachsenden Be-
liebtheit. Sie ermöglichen es, auch auf weniger frucht-
barem Boden Gemüse, Obst oder Kräuter anzubauen.
Zudem schützen sie vor Schnecken und erleichtern die
Bekämpfung von Unkraut. Außerdem gärtnert es sich
mit ihnen wesentlich bequemer und rückenfreundli-
cher als am Boden. Für kleine Gärten, Terrassen oder
Balkone sind Hochbeete ebenfalls eine interessante
Möglichkeit.

In diesem E-Book haben wir alle wichtigen Informatio-
nen zum Thema Hochbeet für Sie zusammengetragen -
beginnend bei der Anschaffung oder dem Bau des eige-
nen Hochbeets, über das Befüllen, bis hin zu hilfreichen
Tipps zur richtigen Bepflanzung. Zu guter Letzt geben
wir Ihnen außerdem noch Tipps, wie Sie Ihr Hochbeet
überwintern. Weitere Artikel rund um das Thema Gar-
ten finden Sie auf plantura.garden. Plantura steht für
nachhaltiges Gärtnern für jeden und verbindet hoch-
wertige Bio-Produkte mit fundiertem Expertenwissen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieses
kostenlosen E-Books und mit Ihrem Hochbeet.

1. Hochbeet bauen oder kaufen

Wenn Sie sich Ihren Garten mit einem Hochbeet ver-
schönern wollen, stehen Sie womöglich vor der Frage,

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
ob Sie Ihr Hochbeet lieber selber bauen oder ein ferti-
ges Hochbeet kaufen? Damit Ihnen diese Entscheidung
leichter fällt, nennen wir Ihnen die Vor- und Nachteile
beider Varianten.

Hochbeet selber bauen

Vorteile                          Nachteile
Material, Form und Maße des
                                  Zeitaufwendiger
Hochbeets frei wählbar
Bietet eine handwerkliche und     Etwas handwerkliches
kreative Herausforderung          Geschick wird benötigt

Im Durchschnitt kostengünstiger

Fertig-Hochbeet kaufen

Vorteile                          Nachteile
                                  Kostenintensiver als die
Minimaler Zeitaufwand
                                  selbstgebaute Variante
Wahl zwischen verschiedenen
Fertig-Hochbeeten und Bausät-
zen
Kaum handwerkliches Können
notwendig

Hier finden Sie eine Entscheidungshilfe zur Frage
Bauen oder Kaufen?

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Was den Zeitfaktor betrifft, sind Fertig-Hochbeete unschlagbar.

Diese 2 Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie ein
fertiges Hochbeet oder einen Bausatz erwerben:

Welches Material wollen Sie verwenden?

Wenn es um den Preis geht, sollte man sich Gedanken
über das gewünschte Material machen. Die meisten
Fertig-Hochbeete bestehen aus Weichholz, wie Fichte
(Picea), Douglasie (Pseudotsuga) oder Lärche (Larix),
wobei Lärche in ihrer Verwitterungsbeständigkeit ver-
gleichbar gut abschneidet. Douglasie schneidet noch
besser ab, kann jedoch nicht mit einem Hartholz wie
Eiche (Quercus) mithalten. Hochbeete aus Eiche sind
daher durchaus einen höheren Preis wert, wenn es
sich um eine längerfristige Anschaffung handelt.

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Welche Bepflanzung planen Sie?

Für die unterschiedlichen Wurzelansprüche der ge-
planten Kulturen gibt es eine beachtliche Auswahl an
verschieden tiefen Hochbeeten. Je weniger tief Hoch-
beete sind, desto leichter zu befüllen sind sie und umso
weniger Füllmaterial wird benötigt. Für viele flach-
wurzelnde Pflanzen wie etwa Radieschen (Raphanus
sativus), Zwiebeln (Allium cepa), Salat (Lactuca sp.)
oder Erdbeeren (Fragaria sp.) sind Beete mit einer
Tiefe von 40 - 50 Zentimetern absolut ausreichend.
Trotzdem lohnen sich für diese Kulturen Hochbeete,
da diese für Schnecken wesentlich schwerer erreich-
bar sind. Für hochwachsende Pflanzen wie Tomaten
(Solanum lycopersicum) eignen sich ebenfalls tiefer
liegende Hochbeete besser. Letztendlich ist die Wahl,
ob man ein Hochbeet selber baut oder kauft, eine
Frage der Zeit, der Kosten und der handwerklichen
Muße, die man investieren möchte.

Wie man ein Hochbeet in nur 10 Minuten selbst an-
legt, zeigen wir Ihnen in diesem kurzen Video.

2. Hochbeet selber bauen

Worauf ist beim Bau von einem Hochbeet zu achten?

• Die Wahl des Standorts ist für den Bau eines Hoch-
  beets von großer Bedeutung. Der Untergrund sollte

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Standfestigkeit für das Beet bieten und daher nicht
 frisch aufgeschüttet worden sein. Ein ebener Stand-
 ort, welcher gut belichtet und windgeschützt ist, eig-
 net sich besonders gut für ein Hochbeet.

• An die Unterseite des Hochbeets sollte ein Kanin-
  chendraht befestigt werden, um lästige Nager wie
  Wühlmäuse fernzuhalten. Im Fall von Beeten, an de-
  nen schlecht etwas befestigt werden kann, wird der
  Draht am Boden ausgelegt und das Beet darüber auf-
  gerichtet.

 Egal ob Sie Ihr Hochbeet selber bauen oder kaufen, auf Kaninchendraht und
                 eine Auskleidung sollten Sie nicht verzichten.

• Wenn sich viele Wurzelunkräuter (wie Acker- oder
  Zaunwinde (Calystegia), Große Brennnessel (Urtica
  dioica) etc.) in der Nähe des Hochbeetstandorts be-
  finden, sollte zusätzlich ein Unkrautvlies zwischen
  Kaninchendraht und Hochbeetinhalt angebracht wer-
  den. Dieses schützt einige Jahre vor unliebsamem
  Unkraut.

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
• Auskleidungen des Hochbeets sind ganz generell Ge-
  schmackssache. Vor allem bei Beeten mit größeren
  Abständen zwischen den Brettern oder Steinen, macht
  eine Auskleidung mit Teichfolie, Noppenfolie oder di-
  ckem Vlies Sinn, weil diese vor austretendem Wasser
  und Erde schützen. Die Folie sollte keine Weichma-
  cher enthalten. Schwarze Auskleidungen bedingen
  eine stärkere Erwärmung des Beets, was durchaus
  erwünscht ist. Die Anbringung der Folie sollte bei
  hölzernen Materialien unbedingt bei trockener Witte-
  rung erfolgen. Will man das Beet optimal vor Verwit-
  terung schützen, sollte die Folie den Rand des Beets
  überlappen. Der Boden bleibt frei von Folie, damit das
  Wasser abfließen kann.

2.1. Bauanleitung für ein Hochbeet aus Paletten
(Standard-Europaletten mit 120 x 80 x 14,4 cm)

• Ein Hochbeet aus 4 Europaletten hat die Maße 120 x
  129 cm.
• 4 Beton oder Steinplatten (30 x 30 cm) an den Ecken
  so positionieren, dass die Eckpfosten der Paletten auf
  den Steinplatten platziert werden können.
• Mit Wasserwaage überprüfen, ob die Platten eben lie-
  gen (ggf. etwas Erde abtragen oder auffüllen).
• Die Paletten werden so auf die Platten gestellt, dass
  die Oberseite nach innen zeigt.
• Wenn sich ein leicht rechteckiger Kasten mit einer
  Höhe von 80 cm ergibt, werden die Paletten mit drei
  Winkeln pro Ecke verschraubt.

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Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Die Palettenoberseiten sollten nach Innen zeigen.

             Die Ecken werden mit Winkeln verschraubt.

• Zum Schutz vor Verwitterung werden die Paletten mit
  Holzlasur (auf Wasserbasis) bestrichen.
• Das weitere Vorgehen mit Kaninchendraht, Ausklei-
  dung usw. finden Sie auf Seite 9.

                                   9
Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
Eine Auskleidung und Kaninchendraht sollten nicht fehlen.

Wie Sie ein Paletten-Hochbeet selber bauen, zeigen wir
Ihnen in dieser kurzen Video-Anleitung!

     Ein Paletten-Hochbeet ist ein besonderer Hingucker im Garten.

                                   10
Hochbeet aus Paletten: Vor- und Nachteile

Vorteile                     Nachteile
                             Benötigt große Mengen an
Viele kreative Möglichkeiten Füllmaterial, die z.B. für Ra-
(größer, auf Rollen usw.)    dieschen, oder Salat nicht
                             notwendig sind
                             Geringere Beständigkeit des
Niedriger Arbeitsaufwand
                             Paletten-Holzes
Wenig Material → kosten-
günstig
Ideale Palettenhöhe zum
Gärtnern

2.2. Bauanleitung für ein Hochbeet aus Holz

Ein Hochbeet aus Holz kann man je nach Anspruch auf
unterschiedliche Weise bauen. Wir erklären Ihnen, wie
man ein einfaches und kostengünstiges Hochbeet sel-
ber baut.

Einkaufsliste für ein ca. 70 - 80 cm hohes Hochbeet

• 4 mindestens 1 m lange Eckpfosten mit einer Stärke
  von 8 x 8 cm oder 10 x 10 cm aus Hartholz
• Je nach Breite ca. 6 etwas längere Bretter, die je nach
  Größe des Hochbeets ca. 150 – 200 cm lang sind
• Je nach Breite ca. 6 kürzere Bretter, die je nach Größe
  des Hochbeets ca. 90 – 120 cm lang sind

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• Die Bretter sollten ungefähr 3 – 5 cm dick sein, Sie
  können auch „unbesäumte“ Bretter verwenden
• 1 große Packung Nägel, die um einige cm länger sein
  sollten als die Bretter dick
• Werkzeug: (Vorschlag-)Hammer, Tacker, ggf. Säge
• Kaninchendraht, ggf. Holzlasur (auf Wasserbasis),
  ggf. Unkrautvlies und oder Teichfolie ( -> siehe oben)

Profitipp: Wenn Sie zum ersten Mal ein Hochbeet bau-
en, können Sie zum „Experimentieren“ beispielsweise
günstiges Fichtenholz verwenden. Soll das Beet mög-
lichst verwitterungsbeständig sein, eignen sich Bretter
aus Eiche oder Buche (Fagus) besser.

Schritt für Schritt – Anleitung

Schritt 1: Entsprechend der gewünschten Beetmaße die
Fläche exakt ausmessen. An den vier Ecken der ausge-
messenen Fläche werden die Holzpfosten etwa 30 Zen-
timeter tief in die Erde geschlagen. Wer die Pfosten vor
Verwitterung schützen möchte, kann die Bretter auch
mit metallenen Bodenhülsen in den Boden schlagen.

Schritt 2: Zum Schutz vor Nagetieren wird ein Kanin-
chendraht zwischen die Eckpfosten gelegt und an den
Hölzern befestigt.

Schritt 3: Nach und nach werden die Bretter jetzt von
unten beginnend von außen an den Eckpfosten festgen-

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agelt. Damit weniger Kraft an die Eckpfosten ausgeübt
wird, empfiehlt es sich, die Nägel bereits am Boden 1
- 2 cm in die Bretter zu schlagen.

Schritt 4: Möchte man am Boden ein Unkrautvlies aus-
legen, sollte man es mit einem Tacker an den Seiten
der untersten Bretter befestigen.

Hochbeet aus Holz: Vor- und Nachteile

Vorteile                           Nachteile
Holz wirkt lebendig und fügt sich Im Vergleich zu Stein
schön in den Garten ein           weniger langlebig
Mit Fichtenholz (ungesäumten
Brettern) relativ kostengünstig
Kann sehr flexibel in allen erdenk-
lichen Größen errichtet werden
Bei der Verwendung von Hartholz
und Holzlasur relativ langlebig (im
Vergleich zu Palettenhochbeeten)
Hohe Stabilität und zusätzlicher
Schutz vor Verwitterung möglich

Hochbeete aus Stein

Hochbeete aus Stein haben den unschlagbaren Vorteil,
dass sie viel verwitterungsbeständiger sind als holzba-
sierte Hochbeete. Jedoch sind sie dafür oftmals mit hö-
heren Kosten verbunden. Das Hochbeet kann entweder

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mit Mörtel gemauert oder trockenverbaut sein. Erste-
res punktet mit Stabilität, Trockenverbauung dient als
Rückzugsort für Kleinstlebewesen und Nützlinge und
leistet dadurch wichtige Dienste für Natur- und Arten-
schutz im Garten.

  Gemauerte Hochbeete sind unschlagbar in ihrer Witterungsbeständigkeit.

3. Hochbeet richtig befüllen

Eine ertragreiche Ernte aus dem Hochbeet hängt ent-
scheidend von dem organischen Material ab, das man
einfüllt. Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Befüllen und
Nachfüllen Ihres Hochbeets beachten müssen und wie
Sie Fehler vermeiden können.

Die Schichten des Hochbeets im Überblick

1. Die unterste Schicht mit etwa 25 - 30 Zentimeter
   dient als Drainage, damit sich im Beet kein Wasser

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staut. Dafür sind grobe Materialien wie, Steine und
  Äste geeignet. Hohlräume lassen Wasser besser ab-
  fließen und bieten Bodenlebewesen Sauerstoff.

 Bereits bei den untersten Schichten sollte man an die geplante Bepflanzung
                                   denken.

2. Auf diese Drainageschicht werden nun weitere 20 - 30
   Zentimeter aus etwas feinerem Material wie Laub,
   Grasschnitt, Grassoden, grüner Küchenabfall oder
   gegebenenfalls Muttererde geschichtet. Wenn Sie
   selbst nicht über die beschriebenen Materialien ver-
   fügen, können Sie entweder Gartenbesitzer danach
   fragen oder fertiges „Füllmaterial“ online erwerben.

3. Als dritte Schicht folgt eine etwa 10 - 20 Zentime-
   ter hohe Lage. Je nachdem, welche Stoffe zur Ver-
   fügung stehen, können Laub, grob zersetzter Kom-
   post, Tiereinstreu, Grasschnitt oder Stroh in dünnen
   Schichten aufeinander geschichtet werden. Für eine
   schnelle Zersetzung können Sie reifen Kompost zwi-
   schen die anderen Materialien geben.

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4. Den Abschluss bildet eine mindestens 20 Zentime-
   ter dicke Schicht aus einem Gemisch aus Mutterer-
   de, Pflanzerde und Kompost. Diese Schicht darf nicht
   zu dünn ausfallen, damit die Pflanzenwurzeln genü-
   gend Platz und Nährstoffe zur Verfügung haben.

    Unsere torffreien Bio-Pflanzerden bilden die perfekte Grundlage für
                       gesunde und starke Pflanzen.

Tipp: Verwenden Sie für die obere Schicht ein hochwerti-
ges, torffreies Substrat wie unsere Plantura Bio-Erden.
Wenn Sie in Ihrem Hochbeet Gemüse anbauen möch-
ten, verwenden Sie am besten unsere nährstoffreiche
Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Für Kräuter empfehlen
wir die torffreie Bio-Kräuter- & Aussaaterde und wer
lieber ein Hochbeet voller Blumen anlegen möchte, ist
bei unserer torffreien Bio-Blumenerde genau richtig.

Die empfohlenen Höhenangaben der Schichten sind
natürlich je nach Größe des vorhandenen oder geplan-
ten Hochbeets anzupassen. Bei den unteren Schich-

                                    16
ten sollte man bereits an den geplanten Verwendungs-
zweck denken.

Profitipp: Für Kräuter, genauso wie für Radieschen,
Salat und Erdbeeren ist ein 80 Zentimeter hohes Hoch-
beet Luxus. Planen Sie keine tiefer wurzelnde Bepflan-
zung, dann reicht ein 40 Zentimeter hohes Beet und Sie
können die Schichten daran anpassen.

Bei einer geplanten, ausdauernden Bepflanzung des
Beets kann man das Absinken des Füllmaterials nicht
so einfach beheben wie bei der Nutzung als Gemüsebe-
et. Deshalb sollte die unterste Schicht keine abbauba-
re Materie enthalten, sondern nur anorganische Stoffe
wie groben Schotter, Kies oder Steine. Bei den darauf-
folgenden Lagen wird genauso vorgegangen wie bereits
beschrieben.

     Die verschiedenen Schichten wirken wie eine natürliche Heizung.

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Mehr Infos über das richtige Befüllen eines Hochbeets
finden Sie in diesem Artikel.

Profitipp: Die unterste Drainageschicht und die dar-
überliegende können mit Vlies voneinander getrennt
werden, um zu verhindern, dass Erde durch die gröbe-
ren Schichten hindurch gespült wird. Die bietet sich vor
allem an, wenn die Drainageschicht nur aus anorgani-
schem Material besteht.

Anleitung zum Befüllen des Hochbeets

• Jetzt ist die letzte Möglichkeit, das Hochbeet mit Ka-
  ninchendraht und Auskleidung auszustatten.
• Der Herbst ist der optimale Zeitpunkt für das Befüllen.
  Aufgrund der Zersetzung kann es bereits im Winter
  zu einem Absinken kommen, weshalb man nachfül-
  len muss. Findet das Befüllen erst kurz vor dem Be-
  pflanzen statt, sollten auf jeden Fall einige Regenfälle
  abgewartet oder mehrmals kräftig gegossen werden,
  so kann das Material absinken.
• Im Herbst kann das Beet als eine Art „Komposter“ für
  anfallende Gartenabfälle verwendet werden: Durch
  die Zersetzung kann das Beet hohe Mengen organi-
  scher Materie schlucken. So häuft sich nährstoffrei-
  ches Material im Beet an. Bei Küchenabfällen soll-
  te darauf geachtet werden, dass keine stark salzigen
  Lebensmittel ins Beet gelangen.
• Das Befüllen kann bereits während des Baus gestar-

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tet werden, wenn die Umrandung des Beets noch nicht
 fertig ist. Auf diese Weise muss das Füllmaterial nicht
 über die Hochbeetwand gehoben werden.

        Auch die oberste Schicht sollte nicht zu dünn ausfallen.

Profitipp: Achten Sie beim Befüllen darauf, dass die
unteren Schichten nicht zu niedrig sind. Sonst wird viel
mehr Pflanzerde und Kompost benötigt, als notwendig
ist. Damit die unteren Schichten nicht gleich beim ers-
ten Niederschlag absinken, sollten die Füllmateriali-
en feucht sein. Auf diese Weise setzt sich das Material
gleich und die Höhe der Schichten kann besser einge-
schätzt werden. Im Herbst sind die meisten Gartenres-
te meistens feucht genug. Falls nicht, kann jede Schicht
kurz übergossen werden.

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4 Tricks, um das häufigste Problem zu vermeiden

Das feuchtwarme Milieu des Hochbeets führt zu einer
schnellen Verrottung und fruchtbarer Erde. Damit ist
aber auch ein Mengenverlust des organischen Materi-
als verbunden, weshalb sich das Beet mit der Zeit ab-
setzt. Vor allem wenn man das Beet erst im Frühjahr
befüllt, sollte man folgende Maßnahmen erwägen:

#1 Nachträglich Erde anhäufen

Bei der Wahl von Pflanzen, die eine nachträgliche Er-
danhäufung vertragen, wie beispielsweise Kartoffeln
(Solanum tuberosum), Tomaten oder Kohlrabi (Brassi-
ca oleracea ssp. gongylodes), kann bei absinkender Er-
doberfläche einfach Erde nachgefüllt werden.

#2 Frühreifes Gemüse anbauen

Spinat (Spinacia oleracea), Salate oder Radieschen wer-
den schnell reif und können dann komplett abgeerntet
werden. Das Beet wird nachgefüllt und anschließend
zum Beispiel mit Kürbissen (Cucurbita sp.), Sellerie
(Apium graveolens) oder Zucchini (Cucurbita pepo var.
giromontiina) bepflanzt.

#3 Nicht-zersetzbare Materialien auswählen

Zudem kann man das Beet mit viel anorganischem,

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nicht zersetzbarem Material befüllen. Wenn die unte-
ren beiden Schichten vermehrt daraus bestehen, setzt
sich das Beet weniger ab. Daraus wird aber kein nähr-
stoffreicher Boden gebildet. Stark zehrende Pflanzen
wie der Kürbis stoßen hier schnell an ihre Grenzen.

#4 Kleine Mengen Erde nachfüllen

Falls man bereits während der Vegetationszeit Prob-
leme mit einem sich setzenden Beet hat, ist ein konti-
nuierliches Nachfüllen kleiner Mengen Erde eher sinn-
voll, als das Hinzugeben einer großen Menge.

Profitipp: Bevor Sie mit der Pflanzung beginnen, ar-
beiten Sie unseren Plantura Bio-Universaldünger in
die oberste Schicht ein, um das Hochbeet ideal auf die
Pflanzen vorzubereiten.

  Unser Plantura Bio-Universaldünger bereitet Ihr Hochbeet ideal vor und
            ist zudem unbedenklich für Haus- und Gartentiere.

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4. Hochbeete bepflanzen

Es ist wichtig, das Hochbeet nicht zu dicht zu bepflan-
zen. Denn stehen die Pflanzen zu eng, behindern sie
sich gegenseitig in ihrem Wuchs. Zudem sind sie dann
oft schlecht durchlüftet und neigen zu Pilzbefall.

Ideale Gemüsearten für das Hochbeet sind deshalb:

• Gemüsearten, die schon mit wenigen Pflanzen eine
  große Ernte hervorbringen, wie Zucchini oder Gurke
  (Cucumis sativus).
• Pflücksalate und Kräuter, von denen fortlaufend Blät-
  ter geerntet werden können.
• Mangold (Beta vulgaris) und Rhabarber (Rheum rha-
  barbarum) zählen ebenfalls zu diesen Pflanzen.

          Salate eignen sich gut für den Anbau im Hochbeet.

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Weniger gut fürs Hochbeet geeignet sind:

• Pflanzen wie Buschbohnen (Phaseolus vulgaris) oder
  Mais (Zea mays), die einen relativ hohen Platzan-
  spruch bei langer ernteloser Standzeit haben.
• Sehr hoch wachsende Gemüsearten wie Tomaten
  oder Stangenbohnen. In tiefere Beete können jedoch
  durchaus höher wachsende Gemüsearten oder Bee-
  rensträucher gepflanzt werden. Bei Tomaten kann
  auf die kleinwüchsigen Buschtomaten zurückgegrif-
  fen werden.

4.1. Pflanzplan und Mischkultur

Ein frisch befülltes Hochbeet bietet mit dem richtigen
Material ein riesiges Nährstoffreservoir. Daher soll-
te das Beet in den ersten beiden Jahren bevorzugt mit
„Starkzehrern“ bepflanzt werden. „Mittelzehrer“ wer-
den vorwiegend im 2. Jahr gemeinsam mit einigen
Starkzehrern und im 3. Jahr angepflanzt. Ist das Hoch-
beet weniger nährstoffreich und hat sich schon etwas
abgesenkt, ist die Zeit der „Schwachzehrer“ gekommen.
Dieser Ablauf ist wichtig, um Nährstoffauswaschung
und gesundheitsschädigende Nitrat-Einlagerung in Sa-
laten oder Spinat zu verhindern. Werden in den ersten
Jahren nur Schwachzehrer gepflanzt, kann ein Teil der
Nährstoffe nicht aufgenommen und ins Grundwasser
geschwemmt werden. Nach drei bis vier Jahren hat
sich das Beet normalerweise ein ganzes Stück abge-

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senkt und kann mit gereiftem Mist oder Kompost auf-
gefüllt werden. Anschließend gilt wieder: Erst Stark-,
dann Mittel- und dann Schwachzehrer.

Nährstoffbedarf - Aufzählung der Kulturen

• „Starkzehrer“ (1./2. Jahr): Alle Kohlarten außer Kohl-
  rabi, Gurke, Kartoffel, Kürbis, Lauch (Allium ampelo-
  sprasum), Sellerie, Zucchini, Tomate, Aubergine (Sola-
  num melongena), Paprika (Capsicum annuum)

• „Mittelzehrer“ (2./3. Jahr): Endivie (Cichorium endi-
  via), Fenchel (Foeniculum vulgare), Kohlrabi, Mangold,
  Möhre (Daucus carota), Radicchio (Cichorium intybus),
  Rettich (Raphanus), Rote Beete (Beta vulgaris), Zu-
  ckerhut (Cichorium intybus var. foliosum), Erdbeere

• „Schwachzehrer“ (3./4. Jahr): Bohne, Erbse (Pisum
  sativum), Knoblauch (Allium sativum), Radieschen,
  Salate (Kopfsalat, Eisberg, Pflücksalat, Feldsalat (Va-
  lerianella locusta)), Spinat, Zwiebel, Kräuter

Mischkultur im Hochbeet

In der Mischkultur werden verschiedenen Pflanzen mit
ihren unterschiedlichen Ansprüchen so kombiniert,
dass Platz und Nährstoffe optimal ausgenutzt werden.
Idealerweise ergibt diese Kombination die größtmögli-
che Ernte. Das Prinzip besteht darin, Pflanzen mit tiefer

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Wurzel neben Pflanzen mit oberflächennahem Wurzel-
system zu pflanzen, damit die Pflanzen nicht um Nähr-
stoffe und Wasser konkurrieren müssen.

   Um Platz und Nährstoffe ideal zu nutzen, bietet sich eine Mischkultur an.

Folgende Tabelle verrät Ihnen, welche Pflanzen gut
nebeneinander passen und welche nicht:

Kreuz (grün): Diese Arten fördern sich gegenseitig
Minus (rot): Diese Arten vertragen sich nicht
Leeres Feld: Keine gegenseitige Wirkungen; können
problemlos nebeneinander angebaut werden
                                                    Stangenbohne
             Buschbohne

                                                    Meerrettich

                                                    Radieschen

                                                    Rote Beete
                                                    Rhabarber
             Knoblauch
             Aubergine

             Chinakohl

             Kohlarten

             Kopfsalat
             Feldsalat
             Erdbeere

             Kartoffel

             Mangold
             Kohlrabi

                                                                           Zucchini
             Fenchel

                                                    Sellerie

                                                                                      Zwiebel
                                                    Möhren

                                                    Tomate
             Endivie

                                                    Spinat
             Gurke

             Lauch
             Erbse

Aubergine                       -   X       X                   X
Buschbohne        X   - X   - X X - X X     X - X       X X X X X - X                  -
Chinakohl     X       X             -         -       X -       X
Endivie                     X       X       X                     X
Erbse         - X           X   - - X X     X -       X X   X   X - - X                -
Erdbeere      X           X       X X       X X         X   X   X   X                  X

                                       25
Stangenbohne
              Buschbohne

                                                                  Meerrettich

                                                                  Radieschen

                                                                  Rote Beete
                                                                  Rhabarber
              Knoblauch
              Aubergine

              Chinakohl

              Kohlarten

              Kopfsalat
              Feldsalat
              Erdbeere

              Kartoffel

              Mangold
              Kohlrabi

                                                                                           Zucchini
              Fenchel

                                                                  Sellerie

                                                                                                      Zwiebel
                                                                  Möhren

                                                                  Tomate
              Endivie

                                                                  Spinat
              Gurke

              Lauch
              Erbse
Feldsalat                   X       X         X X             X        X         X X                   X
Fenchel         -   X   X       X       X                 X                        -   -
Gurke           X                   X       - X X         X X          -X X        X   - -             X
Kartoffel     - X       -               -             X         X       - -      X     -               -
Knoblauch       -       -   X                     -         X     X     X          -   X               X
Kohlarten     X X   X   X   X X   X   -           - -     X   X     X X   X      X     X               -
Kohlrabi        X       X     X     X             -       X X       X   X X      X     X
Kopfsalat     X X X     X   X   X X               X X               X X          X
Lauch           - - X   -   X X   X   X           X X     X       X     - X        -   X
Mangold         X                                                 X X   -        -     X
Meerrettich                                 X
Möhren            X     X                   - X       X X X            X     -       X                 X
Radieschen,     X -     X X X           -         X X X   X        X             X X X                 -
Rettich
Rhabarber       X                                 X       X                    X X
Rote Beete      X     X X   X X - X                 X   - -                    -   X X                 X
Sellerie        X X           X -                 X X   X          -         - X X X
Spinat        X   X     X X                       X X     -            X X - X   X X
Stangenboh-     -   X -   X - X   -               X X X -              X     X X   X                   -
ne
Tomate          X       - X   - - - X X X   X X                    X X     X X X X                     X
Zucchini                X       -                                          X                           X
Zwiebel         -       - X X   X - X -   X   X                    X -     X     -          X

So erstellen Sie sich Ihren Pflanzplan

Wozu ein Pflanzplan? Ein Pflanzplan ist hilfreich für die
Planung der aktuellen und zukünftigen Gartensaison
und dabei, die Übersicht zu behalten.

1. Für die Erstbepflanzung des Hochbeets wählen Sie
   einige starkzehrende Gemüsearten aus.

2. Überprüfen Sie, ob die Ansprüche (Schatten, Sonne,

                                                  26
windgeschützt etc.) der ausgewählten Arten mit dem
  Standort des Hochbeets übereinstimmen.

3. In der Mischkulturtabelle nachsehen, ob sich geplan-
   te Arten miteinander vertragen.

4. Falls es sich nicht um die Erstbepflanzung han-
   delt: Überprüfen, ob die geplante Bepflanzung nicht
   aus der gleichen „empfindlichen“ Pflanzenfamilie
   stammt wie die letzte oder vorletzte Ernte und ggf.
   Pflanzen aus anderen Familien auswählen.

5. Vor allem bei Kohlgewächsen ist es wichtig, sie so
   lange wie möglich nicht am selben Standort anzu-
   pflanzen und bei sehr kleinen Gärten nach dem An-
   bau einige Jahre eine Anbaupause einzulegen. Mehr
   dazu im nächsten Abschnitt zur Fruchtfolge.

6. Früh und spät reifende Pflanzen kombinieren. Wäh-
   rend die frühreife Kultur schnell wächst und viel Stan-
   draum benötigt, wird sie noch nicht von der spätrei-
   fenden Pflanze bedrängt. Benötigt die spätreifende
   Pflanze mehr Platz, ist das frühreife Gemüse bes-
   tenfalls schon reif und kann geerntet werden.

Pflanzplan – Beispiele im Sinne der Mischkultur

Dieser Pflanzplan berücksichtigt auch die im folgen-
den Kapitel vorgestellte Fruchtfolge.

                            27
Beispiel 1          Beispiel 2
1. Jahr: Haupt-                        Lauch, Kartof-
                   Kürbis, Zucchini,
sächlich Starkzeh-                     feln, Pflück-/
                   Fenchel
rer                                    Kopfsalat
2. Jahr: Haupt-                        Möhren, Dill,
                   Kohlrabi, Gurken,
sächlich Mittel-                       Radieschen,
                   Rote Beete
zehrer                                 Rettich
3. Jahr: Mittel-   Möhren, Erdbeeren, Salate, Zwie-
und Schwachzeh- Zwiebeln, Dill, Man- beln,
rer                gold                Rote Beete
4. Jahr: Haupt-
                   Radieschen, Salate, Radieschen,
sächlich Schwach-
                   Erbsen              Erbsen
zehrer

4.2. Fruchtfolge

Wird jedes Jahr das gleiche Gemüse an dieselbe Stelle
gepflanzt, führt das zu einer Bodenmüdigkeit. Zudem
können sich Parasiten und Krankheiten besonders gut
vermehren. Diese beiden Anbauprobleme können durch
eine gute Fruchtfolge vermieden werden. Um sich läs-
tige Anbauprobleme vom Hals zu halten, sollten nicht
ausdauernde Gemüsearten niemals zwei Jahre hinter-
einander an derselben Stelle angebaut werden Dies
gilt auch für die gleiche Pflanzenfamilie. Bei einem un-
gefähr zwei Quadratmeter großen Hochbeet sollte vor
allem bei empfindlichen Pflanzenfamilien eine Anbau-
pause eingelegt werden.

                            28
Eine Fruchtfolge wird idealerweise für mehrere Jahre aufgestellt.

Diese Pflanzenfamilien sind besonders empfindlich:

• Kreuzblütler (Brassicaceae): Alle Kohlarten (Blumen-
  kohl (Brassica oleracea var. botrytis), Brokkoli, Weiß-
  und Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata) etc.),
  Radieschen, Rettich
• Doldenblütler (Apiaceae): Möhre, Sellerie, Fenchel,
  Petersilie (Petroselinum crispum), Dill (Anethum gra-
  veolens)
• Korbblütler (Asteraceae): Kopfsalat, Endivie, Chicorée
• Schmetterlingsblütler (Fabaceae): Erbse, Bohne

Idealerweise wird eine Fruchtfolge für mehrere Jahre
aufgestellt. Sind mehrere Hochbeete vorhanden, kann
man sich mit den Pflanzenfamilien in den Beeten ab-
wechseln. Hier erfahren Sie, was Sie bei Fruchtfolge im
Hochbeet noch beachten müssen.

                                    29
Bei der Bepflanzung sollten die Pflanzenfamilien bedacht werden.

4.3. Pflanznachbarn

Viele stark riechende oder blühende Kräuter- und Duft-
pflanzen haben große Wirkung auf ihre Umgebung. Sie
locken beispielsweise Nützlinge an oder vertreiben
Schädlinge. Zwei Klassiker, die für ihre bodenverbes-
sernden Eigenschaften bekannt sind, sind die Ringelb-
lume (Calendula officinalis) und die Studentenblume
(Tagetes sp.). Bei beiden Pflanzen muss darauf geach-
tet werden, dass sie sich im Herbst nicht selbst ver-
mehren. Deshalb sollten die abgeblühten Blüten abge-
schnitten oder die Samen abgeschüttelt werden. Dann
können die Samen im nächsten Frühjahr wieder aus-
gesät werden.

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über pflanzen-
schützende Nachbarn:

                                    30
Pflanze      Beipflanzung zu      Wirkung
                                  Gegen Mehltau &
Basilikum    Tomaten, Kohl
                                  weiße Fliege
                                  Gegen schwarze
Bohnenkraut Bohnen                Bohnenlaus; fördert
                                  Wachstum & Aroma
             Insektenbestäubte
             Pflanzen wie
Borretsch                         Lockt Insekten an
             Gurken, Zucchini,
             Kürbis
                                  Duftstoffe halten
Dill         Möhren, Kohl
                                  Schädlinge ab
Kerbel       Salat                Gegen Läuse
                                  Bakterizide & fungizide
Knoblauch    Erdbeeren
                                  Wirkung
            Zu allen Arten, in
                                  Lockert verhärteten
Königskerze älteres Hochbeet,
                                  Boden auf
            an Beetränder
Rettich     Lauch               Gegen Lauchmotte
                                Gegen Nematoden &
            Kartoffeln, Kohl & Drahtwürmer; fördert
Ringelblume
            allen anderen Arten Durchwurzelung &
                                Bodengesundheit
Tagetes/Stu- Kartoffeln, Kohl & Gegen Nematoden &
dentenblume allen anderen Arten für Bodengesundheit
Schalotte/
              Erdbeeren, Möhren   Gegen Pilzbefall
Zwiebel
Salbei, Eber-
                                  Gegen Kohlweißling;
raute, Pfef-
              Kohl, Möhren        bei Rosmarin auch
ferminze und
                                  gegen Möhrenfliege
Rosmarin
Wermut        Lauch               Gegen Lauchmotte

                             31
Eine Mischkultur im Hochbeet ist nicht nur sinnvoll, sondern sorgt auch
                        für einen tollen Hingucker.

Experten-Tipps, um Schädlinge und Krankheiten zu
vermeiden, auf einen Blick:

• Nicht 2 Jahre hintereinander an der gleichen Stelle
  die gleiche Kultur oder Pflanzenfamilie anbauen
• Kohlarten nicht mehrere Jahre am gleichen Platz an-
  bauen
• In der Mischkulturtabelle nachsehen, ob sich die ge-
  planten Kulturen miteinander vertragen
• Bei gefährdeten Kulturen (Lauch, Möhren, etc.) nach-
  sehen, ob es schützende Beipflanzen gibt

4.4. Die 10 besten Pflanzen für das Hochbeet

Wir stellen Ihnen 10 Pflanzen vor, die sich besonders
für den Anbau im Hochbeet eignen.

                                      32
#1 Salat

Salat macht sich im Hochbeet besonders gut, da er
schnell zu Erträgen führt. Wegen seinem geringen
Nährstoffbedarf, eignet er sich vor allem für Hochbee-
te, die bereits einige Jahren bestehen. Salat nutzt den
begrenzten Nährstoffpool aus, bevor das Beet wieder
mit Kompost aufgefüllt wird. Außerdem weist Salat eine
hohe Verträglichkeit mit anderen Pflanzen auf.

#2 Tomaten

Kleinwüchsige Buschtomaten eignen sich besonders
für niedrigere Hochbeete und für den Anbau im 1. oder
2. Jahr nach dem Befüllen, da sie einen hohen Nähr-
stoffbedarf haben, der nach dem Einsatz frischer Erde
prima abgedeckt werden kann.

#3 Zucchini

Zucchini weisen einen sehr ausladenden Wuchs auf
und benötigen dadurch viel Platz. Beim Bepflanzen im
Hochbeet kann man die Zucchini-Pflanzen an den Rand
setzen, sodass sie an den Seiten herunterhängen. Das
schnelle Erwärmen der Erde im Hochbeet begünstigt
den Wuchs der Zucchini zusätzlich.

                           33
Zucchini sollten Sie ins Hochbeet so pflanzen, dass sie am Rand
                              herunterhängen.

#4 Echter Ysop

Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein mediterranes Kraut
mit einem besonders hohen Gehalten an ätherischen
Ölen. Blattläuse oder Schnecken werden von den in-
tensiven Gerüchen vertrieben.

#5 Mediterrane Kräuter

Dem Anbau von Kräutern im Hochbeet widmen wir uns
im nächsten Kapitel.

#6 Erdbeeren

Erdbeeren kann man im Hochbeet ebenfalls erfolgreich
kultivieren – und das über mehrere Jahre. Außerdem
sind sie einfach selbst zu vermehren. Erdbeeren wur-

                                    34
zeln nicht sehr tief und begnügen sich deshalb mit ei-
nem niedrigeren Beet.

#7 Zwiebeln

Zwiebeln werden relativ früh im Gartenjahr (März) be-
reits in den Boden gesteckt und erst im Herbst geern-
tet, wenn das Laub eintrocknet. So nehmen sie zwar
lange Raum im Hochbeet ein, aber führen relativ sicher
zum Ernteerfolg.

#8 Tagetes

Die Studentenblume kann Fadenwürmer, sogenann-
te Nematoden, die diverse Pflanzen befallen und so zu
Ernteausfällen und geringerer Vitalität führen können,
reduzieren.

#9 Mangold

Der Mangold zählt botanisch zu den Rüben. Er muss
regelmäßig gegossen werden. Da bei der Ernte jedoch
nur einzelne Blätter abgenommen werden, kann er den
ganzen Sommer über stehen bleiben.

#10 Karotten

Karotten sollten in keinem Garten fehlen und eignen
sich ebenfalls sehr gut für das Hochbeet. Allerdings ist

                           35
darauf Acht zu geben, dass das Hochbeet tief genug ist
und den Möhren ausreichend Platz bietet.

Mehr Infos zu den 10 besten Pflanzen fürs Hochbeet
haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Profitipp: Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist ideal
für alle Gemüse- und Obstpflanzen mit hohem Kalium-
bedarf, wie Tomaten, Zucchini und Paprika.

 Unser Plantura Bio-Tomatendünger sorgt für eine reiche Ernte im Hochbeet.

4.5. Das Kräuterhochbeet

Viele Kräuter sind ideale Begleiter für Hochbeete und
haben teilweise sogar eine positive Wirkung auf ihre
benachbarten Gemüsepflanze, können aber auch in ei-
nem eigenen Kräuterhochbeet angebaut werden.

                                     36
Ein Kräuterhochbeet anlegen

• Vor allem die mediterranen Kräuter mögen keine
  Staunässe. Drainagen in den unteren Schichten und
  eine spezielle Kräutererde wie unsere durchlässige
  Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde in der oberen
  Schicht sorgen dafür, dass die Wurzeln der Kräuter
  nicht im Wasser stehen.
• Die meisten Kräuter wurzeln zudem nicht tief, des-
  halb reicht ein 40 - 50 cm tiefes Beet aus.
• Bei vielen Kräutern sind die Standortansprüche be-
  züglich des Sonnenscheins sehr stark ausgeprägt –
  sie wachsen an sehr sonnigen Standorten besonders
  gut. Dabei muss man beachten, dass Pflanzen und
  Boden in voller Sonne besonders schnell austrock-
  nen. Die meisten mediterranen Kräuter sind daran
  gewöhnt. Basilikum dagegen hat einen hohen Was-
  serbedarf und sollte deshalb in den Halbschatten ge-
  pflanzt werden.

Kräuter für Hochbeet mit sonnigem Standort: Dill,
Fenchel, Kamille (Matricaria recutita), Kümmel (Car-
um carvi), Lavendel (Lavandula x angustifolia), Majoran
(Origanum majorana), Oregano (Origanum vulgare),
Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Thymian (Thymus
vulgaris), Wermut (Artemisia absinthium), Zitronenver-
bene (Aloysia citrodora)

                           37
Kräuter für Hochbeet mit halbschattigem Standort:
Bärlauch (Allium ursinum), Basilikum (Ocimum basi-
licum), Bohnenkraut (Satureja hortensis), Borretsch
(Borago officinalis), Gartenkresse (Lepidium sativum),
Kerbel (Anthriscus cerefolium), Liebstöckel (Levisti-
cum officinale), (Zitronen-)Melisse (Melissa officinalis),
Minzearten (Mentha sp.), Petersilie, Rucola (Eruca ves-
icaria ssp. sativa), Schnittlauch (Allium schoenopra-
sum), Waldmeister (Galium odoratum), Zitronengras
(Cymbopogon citratus)

Unkomplizierte Kräuter, die an jedem Standort gut ge-
deihen: Estragon (Artemisia dracunculus), Pimpinelle
(Sanguisorba minor)

In unserem Spezialartikel stellen wir Ihnen 5 verrückte
Kräuter für das Hochbeet vor.

Wann und wie bepflanze ich mein Kräuterhochbeet?
Können die Kräuter im Hochbeet überwintern?

Die meisten Küchenkräuter sollten im Frühjahr gesät
oder gepflanzt werden. Insbesondere Basilikum sollte
vorgezogen werden. Den Standort der einjährigen Kü-
chenkräuter sollten Sie am besten jährlich wechseln.
Einige mediterrane Kräuter überleben den Winter in ei-
nem normalen Hochbeet nicht. Achten Sie also bei der
Auswahl auf kälte- oder frostresistente Sorten. Für ein
mediterranes Hochbeet können eine Frühbeet-Vorrich-

                            38
tung und eine Styropor-Isolierung des Beets im Winter
sinnvoll sein. Eine andere Möglichkeit ist das Umtopfen.
An einem hellen, kühlen Platz im Haus oder in der Ga-
rage können nicht winterharte Kräuter gut überwintert
und im nächsten Frühjahr wieder an ihren alten Platz
gepflanzt werden.

Wie Sie Ihr Kräuterhochbeet ganz leicht selbst bepflan-
zen, erklären wir Ihnen hier!

         Eine Kräuterspirale ist eine tolle Hochbeet-Variante.

5. Hochbeete im Winter

Gründüngung oder Wintergemüse?

Wenn das Beet den ganzen Winter über brach liegt, kön-
nen Nährstoffe ausgeschwemmt und ins Grundwasser
getragen werden. Das kann mit einer Winterbepflan-
zung vermieden werden.

                                   39
Wer dem Beet besondere Fruchtbarkeit bescheren will,
der sollte sich für eine Gründüngung entscheiden. Die-
se speichert in der Erde vorhandene Nährstoffe und
macht diese mit ihrer Verrottung wieder langsam für
die neue Bepflanzung des Beets verfügbar. Außerdem
lockern die Wurzeln den Boden auf und reichern ihn
teilweise mit Stickstoffen an. Zudem hat eine Gründün-
gung oft eine unkraut-unterdrückende Wirkung. Im
Herbst kann sie zudem eine wichtige Nahrungsquelle
für Bienen darstellen. Hier erfahren wie Sie Ihr Hoch-
beet im Winter noch nutzen können.

Profitipp: Bei der Auswahl der Gründüngung sollte
man die Pflanzenfamilien nicht aus den Augen verlie-
ren. So gehören die Gründünger Senf (Sinapis alba)
und Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) zu den
Kreuzblütlern und sollten nicht in Beete gesät werden,
wo künftig Kohlgewächse geplant sind. Wer Schwierig-
keiten mit der Vereinbarung von Pflanzenfamilien hat,
kann Phazelie (Phacelia) als Gründüngung verwenden.
Ihrer Pflanzenfamilie gehört keine bekannte Gemüse-
art an.

Unsere Tipps zu Standort und Fruchtfolge von Grün-
düngungen zusammengefasst:

• Für stickstoffarme Böden eignen sich Leguminosen
  wie die Ackerbohne (Vicia faba), Lupine (Lupinus),
  Wicke (Vicia sp.) und Klee. Im folgenden Jahr sollten

                           40
dann weder Erbsen noch Bohnen gepflanzt werden.
• Nicht winterharte Pflanzen wie Ölrettich oder Buch-
  weizen (Fagopyrum esculentum), sterben im Winter
  auf natürliche Weise ab und werden zersetzt.
• Winterharte Gründüngungspflanzen wie Esparsette
  (Onobrychis) oder Klee müssen im Februar umgebro-
  chen werden, verbleiben aber auf dem Beet.
• Für stickstoffarmen Lehmboden sind Platt-Erbse
  (Lathyrus), Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum) und
  Lupine ausgezeichnete Bodenverbesserer.
• Wenn Sie keine Kohlgewächse anbauen, eignen sich
  die Kreuzblütler Ölrettich und Senf. Sie unterdrücken
  Unkraut und wirken gegen Nematoden.
• Bei saurem Boden wird Gelbe Lupine empfohlen.

         Ihr Hochbeet muss im Winter keineswegs brachliegen.

Im Fall späträumender Gemüsearten kann es sein,
dass keine Zeit mehr bleibt, um eine Gründüngung zu
säen. Dann kann das Hochbeet mit Laub oder Gras-

                                  41
schnitt bedeckt werden. Am besten eignet sich dafür
Obstbaumlaub. Eichenlaub hingegen sollte wegen sei-
ner wachstumshemmenden Tannine nur in begrenzten
Mengen verwendet werden. Die Bodenbedeckung för-
dert ein gesundes Bodenleben und trägt zum Humus-
aufbau bei.

Vorteile der Winterbepflanzung auf einen Blick:

• Verhinderung von Nährstoffauswaschung
• Bodenlockerung
• Nährstoffanreicherung
• Unkrautunterdrückung
• frische Vitamine (Salate, Spinat)

             Kohl ist ein klassisches Wintergemüse.

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Zum Schluss

Ein Hochbeet ist eine Bereicherung für jeden Garten.
Auf fruchtbaren Gartenböden können kleine Hochbee-
te eine schöne Abgrenzung zwischen verschiedenen
Gartenbereichen sein. Oder sie dienen als Zufluchtsort
vor Schnecken. Auf schweren Gartenböden bieten sie
mit ihrer gut durchwurzelbaren Erde die Möglichkeit,
Kulturen wie Karotten anzubauen. Außerdem bieten
Hochbeete in kühleren Regionen durch ihre schnellere
Erwärmung die Möglichkeit, wärmeliebende Gemüse-
arten anzubauen. Wie Sie sehen, das Thema Hochbeet
bietet unendlich viele Optionen für Ihren Garten. Wir
hoffen, dass Sie durch dieses E-Book einen guten Über-
blick darüber bekommen haben, wie Sie Ihr Hochbeet
anlegen und bepflanzen können. Weitere 10 Tipps für
das perfekte Hochbeet haben wir hier für Sie zusam-
mengestellt. Wir wünschen viel Vergnügen mit Ihrem
Hochbeet und eine reiche Ernte!

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Zur Autorin

Theresa ist Studentin der Nutzpflanzenwissenschaften
an der Universität für Bodenkultur in Wien und seit De-
zember 2017 Teil des Plantura-Teams. Sie ist ein ech-
ter Profi in Sachen Mischkultur und Kompostierung und
interessiert sich besonders für die unterschiedlichen
Böden, die die Pflanzen zum Wachsen brauchen.

                           44
Über Plantura

Wir von Plantura stehen für nachhaltiges Gärtnern für
jeden. Uns Gründer verbindet seit der Schulzeit die Lei-
denschaft fürs Gärtnern. Da die Umwelt uns am Herzen
liegt, haben wir tierfreie und Bio-zertifizierte Produkte
entwickelt und kombinieren diese mit Expertenwissen
rund ums Gärtnern. Unser Sortiment umfasst Dünger,
Bio-Erden, Saatgut und Pflanzenschutz, ergänzt durch
ein breites Angebot an kostenlosen Inhalten rund um
den Garten.

Die Liebe zur Natur, der Anbau von Obst und Gemüse
und die Hinwendung zu einer verstärkten lokalen und
regionalen Lebensmittelproduktion sind für uns eine
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genanbau von Obst und Gemüse, Tipps und Tricks, sowie
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