Das Hochbeet-Buch: Anleitungen & Profi-Tipps - Plantura Garden
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Anleitungen & Profi-Tipps Inhalt Einleitung 3 1. Hochbeet bauen oder kaufen 3 2. Hochbeet selber bauen 3 2.1. Bauanleitung aus Paletten 8 2.2. Bauanleitung aus Holz 11 3. Hochbeet richtig befüllen 14 4. Hochbeete bepflanzen 22 4.1 Pflanzplan und Mischkultur 23 4.2 Fruchtfolge 28 4.3 Pflanzennachbarn 30 4.4 Die 10 besten Pflanzen für das Hochbeet 32 4.5 Das Kräuterhochbeet 36 5. Hochbeete im Winter 39 Schluss 43 2
Einleitung Hochbeete erfreuen sich zurecht einer wachsenden Be- liebtheit. Sie ermöglichen es, auch auf weniger frucht- barem Boden Gemüse, Obst oder Kräuter anzubauen. Zudem schützen sie vor Schnecken und erleichtern die Bekämpfung von Unkraut. Außerdem gärtnert es sich mit ihnen wesentlich bequemer und rückenfreundli- cher als am Boden. Für kleine Gärten, Terrassen oder Balkone sind Hochbeete ebenfalls eine interessante Möglichkeit. In diesem E-Book haben wir alle wichtigen Informatio- nen zum Thema Hochbeet für Sie zusammengetragen - beginnend bei der Anschaffung oder dem Bau des eige- nen Hochbeets, über das Befüllen, bis hin zu hilfreichen Tipps zur richtigen Bepflanzung. Zu guter Letzt geben wir Ihnen außerdem noch Tipps, wie Sie Ihr Hochbeet überwintern. Weitere Artikel rund um das Thema Gar- ten finden Sie auf plantura.garden. Plantura steht für nachhaltiges Gärtnern für jeden und verbindet hoch- wertige Bio-Produkte mit fundiertem Expertenwissen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieses kostenlosen E-Books und mit Ihrem Hochbeet. 1. Hochbeet bauen oder kaufen Wenn Sie sich Ihren Garten mit einem Hochbeet ver- schönern wollen, stehen Sie womöglich vor der Frage, 3
ob Sie Ihr Hochbeet lieber selber bauen oder ein ferti- ges Hochbeet kaufen? Damit Ihnen diese Entscheidung leichter fällt, nennen wir Ihnen die Vor- und Nachteile beider Varianten. Hochbeet selber bauen Vorteile Nachteile Material, Form und Maße des Zeitaufwendiger Hochbeets frei wählbar Bietet eine handwerkliche und Etwas handwerkliches kreative Herausforderung Geschick wird benötigt Im Durchschnitt kostengünstiger Fertig-Hochbeet kaufen Vorteile Nachteile Kostenintensiver als die Minimaler Zeitaufwand selbstgebaute Variante Wahl zwischen verschiedenen Fertig-Hochbeeten und Bausät- zen Kaum handwerkliches Können notwendig Hier finden Sie eine Entscheidungshilfe zur Frage Bauen oder Kaufen? 4
Was den Zeitfaktor betrifft, sind Fertig-Hochbeete unschlagbar. Diese 2 Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie ein fertiges Hochbeet oder einen Bausatz erwerben: Welches Material wollen Sie verwenden? Wenn es um den Preis geht, sollte man sich Gedanken über das gewünschte Material machen. Die meisten Fertig-Hochbeete bestehen aus Weichholz, wie Fichte (Picea), Douglasie (Pseudotsuga) oder Lärche (Larix), wobei Lärche in ihrer Verwitterungsbeständigkeit ver- gleichbar gut abschneidet. Douglasie schneidet noch besser ab, kann jedoch nicht mit einem Hartholz wie Eiche (Quercus) mithalten. Hochbeete aus Eiche sind daher durchaus einen höheren Preis wert, wenn es sich um eine längerfristige Anschaffung handelt. 5
Welche Bepflanzung planen Sie? Für die unterschiedlichen Wurzelansprüche der ge- planten Kulturen gibt es eine beachtliche Auswahl an verschieden tiefen Hochbeeten. Je weniger tief Hoch- beete sind, desto leichter zu befüllen sind sie und umso weniger Füllmaterial wird benötigt. Für viele flach- wurzelnde Pflanzen wie etwa Radieschen (Raphanus sativus), Zwiebeln (Allium cepa), Salat (Lactuca sp.) oder Erdbeeren (Fragaria sp.) sind Beete mit einer Tiefe von 40 - 50 Zentimetern absolut ausreichend. Trotzdem lohnen sich für diese Kulturen Hochbeete, da diese für Schnecken wesentlich schwerer erreich- bar sind. Für hochwachsende Pflanzen wie Tomaten (Solanum lycopersicum) eignen sich ebenfalls tiefer liegende Hochbeete besser. Letztendlich ist die Wahl, ob man ein Hochbeet selber baut oder kauft, eine Frage der Zeit, der Kosten und der handwerklichen Muße, die man investieren möchte. Wie man ein Hochbeet in nur 10 Minuten selbst an- legt, zeigen wir Ihnen in diesem kurzen Video. 2. Hochbeet selber bauen Worauf ist beim Bau von einem Hochbeet zu achten? • Die Wahl des Standorts ist für den Bau eines Hoch- beets von großer Bedeutung. Der Untergrund sollte 6
Standfestigkeit für das Beet bieten und daher nicht frisch aufgeschüttet worden sein. Ein ebener Stand- ort, welcher gut belichtet und windgeschützt ist, eig- net sich besonders gut für ein Hochbeet. • An die Unterseite des Hochbeets sollte ein Kanin- chendraht befestigt werden, um lästige Nager wie Wühlmäuse fernzuhalten. Im Fall von Beeten, an de- nen schlecht etwas befestigt werden kann, wird der Draht am Boden ausgelegt und das Beet darüber auf- gerichtet. Egal ob Sie Ihr Hochbeet selber bauen oder kaufen, auf Kaninchendraht und eine Auskleidung sollten Sie nicht verzichten. • Wenn sich viele Wurzelunkräuter (wie Acker- oder Zaunwinde (Calystegia), Große Brennnessel (Urtica dioica) etc.) in der Nähe des Hochbeetstandorts be- finden, sollte zusätzlich ein Unkrautvlies zwischen Kaninchendraht und Hochbeetinhalt angebracht wer- den. Dieses schützt einige Jahre vor unliebsamem Unkraut. 7
• Auskleidungen des Hochbeets sind ganz generell Ge- schmackssache. Vor allem bei Beeten mit größeren Abständen zwischen den Brettern oder Steinen, macht eine Auskleidung mit Teichfolie, Noppenfolie oder di- ckem Vlies Sinn, weil diese vor austretendem Wasser und Erde schützen. Die Folie sollte keine Weichma- cher enthalten. Schwarze Auskleidungen bedingen eine stärkere Erwärmung des Beets, was durchaus erwünscht ist. Die Anbringung der Folie sollte bei hölzernen Materialien unbedingt bei trockener Witte- rung erfolgen. Will man das Beet optimal vor Verwit- terung schützen, sollte die Folie den Rand des Beets überlappen. Der Boden bleibt frei von Folie, damit das Wasser abfließen kann. 2.1. Bauanleitung für ein Hochbeet aus Paletten (Standard-Europaletten mit 120 x 80 x 14,4 cm) • Ein Hochbeet aus 4 Europaletten hat die Maße 120 x 129 cm. • 4 Beton oder Steinplatten (30 x 30 cm) an den Ecken so positionieren, dass die Eckpfosten der Paletten auf den Steinplatten platziert werden können. • Mit Wasserwaage überprüfen, ob die Platten eben lie- gen (ggf. etwas Erde abtragen oder auffüllen). • Die Paletten werden so auf die Platten gestellt, dass die Oberseite nach innen zeigt. • Wenn sich ein leicht rechteckiger Kasten mit einer Höhe von 80 cm ergibt, werden die Paletten mit drei Winkeln pro Ecke verschraubt. 8
Die Palettenoberseiten sollten nach Innen zeigen. Die Ecken werden mit Winkeln verschraubt. • Zum Schutz vor Verwitterung werden die Paletten mit Holzlasur (auf Wasserbasis) bestrichen. • Das weitere Vorgehen mit Kaninchendraht, Ausklei- dung usw. finden Sie auf Seite 9. 9
Eine Auskleidung und Kaninchendraht sollten nicht fehlen. Wie Sie ein Paletten-Hochbeet selber bauen, zeigen wir Ihnen in dieser kurzen Video-Anleitung! Ein Paletten-Hochbeet ist ein besonderer Hingucker im Garten. 10
Hochbeet aus Paletten: Vor- und Nachteile Vorteile Nachteile Benötigt große Mengen an Viele kreative Möglichkeiten Füllmaterial, die z.B. für Ra- (größer, auf Rollen usw.) dieschen, oder Salat nicht notwendig sind Geringere Beständigkeit des Niedriger Arbeitsaufwand Paletten-Holzes Wenig Material → kosten- günstig Ideale Palettenhöhe zum Gärtnern 2.2. Bauanleitung für ein Hochbeet aus Holz Ein Hochbeet aus Holz kann man je nach Anspruch auf unterschiedliche Weise bauen. Wir erklären Ihnen, wie man ein einfaches und kostengünstiges Hochbeet sel- ber baut. Einkaufsliste für ein ca. 70 - 80 cm hohes Hochbeet • 4 mindestens 1 m lange Eckpfosten mit einer Stärke von 8 x 8 cm oder 10 x 10 cm aus Hartholz • Je nach Breite ca. 6 etwas längere Bretter, die je nach Größe des Hochbeets ca. 150 – 200 cm lang sind • Je nach Breite ca. 6 kürzere Bretter, die je nach Größe des Hochbeets ca. 90 – 120 cm lang sind 11
• Die Bretter sollten ungefähr 3 – 5 cm dick sein, Sie können auch „unbesäumte“ Bretter verwenden • 1 große Packung Nägel, die um einige cm länger sein sollten als die Bretter dick • Werkzeug: (Vorschlag-)Hammer, Tacker, ggf. Säge • Kaninchendraht, ggf. Holzlasur (auf Wasserbasis), ggf. Unkrautvlies und oder Teichfolie ( -> siehe oben) Profitipp: Wenn Sie zum ersten Mal ein Hochbeet bau- en, können Sie zum „Experimentieren“ beispielsweise günstiges Fichtenholz verwenden. Soll das Beet mög- lichst verwitterungsbeständig sein, eignen sich Bretter aus Eiche oder Buche (Fagus) besser. Schritt für Schritt – Anleitung Schritt 1: Entsprechend der gewünschten Beetmaße die Fläche exakt ausmessen. An den vier Ecken der ausge- messenen Fläche werden die Holzpfosten etwa 30 Zen- timeter tief in die Erde geschlagen. Wer die Pfosten vor Verwitterung schützen möchte, kann die Bretter auch mit metallenen Bodenhülsen in den Boden schlagen. Schritt 2: Zum Schutz vor Nagetieren wird ein Kanin- chendraht zwischen die Eckpfosten gelegt und an den Hölzern befestigt. Schritt 3: Nach und nach werden die Bretter jetzt von unten beginnend von außen an den Eckpfosten festgen- 12
agelt. Damit weniger Kraft an die Eckpfosten ausgeübt wird, empfiehlt es sich, die Nägel bereits am Boden 1 - 2 cm in die Bretter zu schlagen. Schritt 4: Möchte man am Boden ein Unkrautvlies aus- legen, sollte man es mit einem Tacker an den Seiten der untersten Bretter befestigen. Hochbeet aus Holz: Vor- und Nachteile Vorteile Nachteile Holz wirkt lebendig und fügt sich Im Vergleich zu Stein schön in den Garten ein weniger langlebig Mit Fichtenholz (ungesäumten Brettern) relativ kostengünstig Kann sehr flexibel in allen erdenk- lichen Größen errichtet werden Bei der Verwendung von Hartholz und Holzlasur relativ langlebig (im Vergleich zu Palettenhochbeeten) Hohe Stabilität und zusätzlicher Schutz vor Verwitterung möglich Hochbeete aus Stein Hochbeete aus Stein haben den unschlagbaren Vorteil, dass sie viel verwitterungsbeständiger sind als holzba- sierte Hochbeete. Jedoch sind sie dafür oftmals mit hö- heren Kosten verbunden. Das Hochbeet kann entweder 13
mit Mörtel gemauert oder trockenverbaut sein. Erste- res punktet mit Stabilität, Trockenverbauung dient als Rückzugsort für Kleinstlebewesen und Nützlinge und leistet dadurch wichtige Dienste für Natur- und Arten- schutz im Garten. Gemauerte Hochbeete sind unschlagbar in ihrer Witterungsbeständigkeit. 3. Hochbeet richtig befüllen Eine ertragreiche Ernte aus dem Hochbeet hängt ent- scheidend von dem organischen Material ab, das man einfüllt. Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Befüllen und Nachfüllen Ihres Hochbeets beachten müssen und wie Sie Fehler vermeiden können. Die Schichten des Hochbeets im Überblick 1. Die unterste Schicht mit etwa 25 - 30 Zentimeter dient als Drainage, damit sich im Beet kein Wasser 14
staut. Dafür sind grobe Materialien wie, Steine und Äste geeignet. Hohlräume lassen Wasser besser ab- fließen und bieten Bodenlebewesen Sauerstoff. Bereits bei den untersten Schichten sollte man an die geplante Bepflanzung denken. 2. Auf diese Drainageschicht werden nun weitere 20 - 30 Zentimeter aus etwas feinerem Material wie Laub, Grasschnitt, Grassoden, grüner Küchenabfall oder gegebenenfalls Muttererde geschichtet. Wenn Sie selbst nicht über die beschriebenen Materialien ver- fügen, können Sie entweder Gartenbesitzer danach fragen oder fertiges „Füllmaterial“ online erwerben. 3. Als dritte Schicht folgt eine etwa 10 - 20 Zentime- ter hohe Lage. Je nachdem, welche Stoffe zur Ver- fügung stehen, können Laub, grob zersetzter Kom- post, Tiereinstreu, Grasschnitt oder Stroh in dünnen Schichten aufeinander geschichtet werden. Für eine schnelle Zersetzung können Sie reifen Kompost zwi- schen die anderen Materialien geben. 15
4. Den Abschluss bildet eine mindestens 20 Zentime- ter dicke Schicht aus einem Gemisch aus Mutterer- de, Pflanzerde und Kompost. Diese Schicht darf nicht zu dünn ausfallen, damit die Pflanzenwurzeln genü- gend Platz und Nährstoffe zur Verfügung haben. Unsere torffreien Bio-Pflanzerden bilden die perfekte Grundlage für gesunde und starke Pflanzen. Tipp: Verwenden Sie für die obere Schicht ein hochwerti- ges, torffreies Substrat wie unsere Plantura Bio-Erden. Wenn Sie in Ihrem Hochbeet Gemüse anbauen möch- ten, verwenden Sie am besten unsere nährstoffreiche Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Für Kräuter empfehlen wir die torffreie Bio-Kräuter- & Aussaaterde und wer lieber ein Hochbeet voller Blumen anlegen möchte, ist bei unserer torffreien Bio-Blumenerde genau richtig. Die empfohlenen Höhenangaben der Schichten sind natürlich je nach Größe des vorhandenen oder geplan- ten Hochbeets anzupassen. Bei den unteren Schich- 16
ten sollte man bereits an den geplanten Verwendungs- zweck denken. Profitipp: Für Kräuter, genauso wie für Radieschen, Salat und Erdbeeren ist ein 80 Zentimeter hohes Hoch- beet Luxus. Planen Sie keine tiefer wurzelnde Bepflan- zung, dann reicht ein 40 Zentimeter hohes Beet und Sie können die Schichten daran anpassen. Bei einer geplanten, ausdauernden Bepflanzung des Beets kann man das Absinken des Füllmaterials nicht so einfach beheben wie bei der Nutzung als Gemüsebe- et. Deshalb sollte die unterste Schicht keine abbauba- re Materie enthalten, sondern nur anorganische Stoffe wie groben Schotter, Kies oder Steine. Bei den darauf- folgenden Lagen wird genauso vorgegangen wie bereits beschrieben. Die verschiedenen Schichten wirken wie eine natürliche Heizung. 17
Mehr Infos über das richtige Befüllen eines Hochbeets finden Sie in diesem Artikel. Profitipp: Die unterste Drainageschicht und die dar- überliegende können mit Vlies voneinander getrennt werden, um zu verhindern, dass Erde durch die gröbe- ren Schichten hindurch gespült wird. Die bietet sich vor allem an, wenn die Drainageschicht nur aus anorgani- schem Material besteht. Anleitung zum Befüllen des Hochbeets • Jetzt ist die letzte Möglichkeit, das Hochbeet mit Ka- ninchendraht und Auskleidung auszustatten. • Der Herbst ist der optimale Zeitpunkt für das Befüllen. Aufgrund der Zersetzung kann es bereits im Winter zu einem Absinken kommen, weshalb man nachfül- len muss. Findet das Befüllen erst kurz vor dem Be- pflanzen statt, sollten auf jeden Fall einige Regenfälle abgewartet oder mehrmals kräftig gegossen werden, so kann das Material absinken. • Im Herbst kann das Beet als eine Art „Komposter“ für anfallende Gartenabfälle verwendet werden: Durch die Zersetzung kann das Beet hohe Mengen organi- scher Materie schlucken. So häuft sich nährstoffrei- ches Material im Beet an. Bei Küchenabfällen soll- te darauf geachtet werden, dass keine stark salzigen Lebensmittel ins Beet gelangen. • Das Befüllen kann bereits während des Baus gestar- 18
tet werden, wenn die Umrandung des Beets noch nicht fertig ist. Auf diese Weise muss das Füllmaterial nicht über die Hochbeetwand gehoben werden. Auch die oberste Schicht sollte nicht zu dünn ausfallen. Profitipp: Achten Sie beim Befüllen darauf, dass die unteren Schichten nicht zu niedrig sind. Sonst wird viel mehr Pflanzerde und Kompost benötigt, als notwendig ist. Damit die unteren Schichten nicht gleich beim ers- ten Niederschlag absinken, sollten die Füllmateriali- en feucht sein. Auf diese Weise setzt sich das Material gleich und die Höhe der Schichten kann besser einge- schätzt werden. Im Herbst sind die meisten Gartenres- te meistens feucht genug. Falls nicht, kann jede Schicht kurz übergossen werden. 19
4 Tricks, um das häufigste Problem zu vermeiden Das feuchtwarme Milieu des Hochbeets führt zu einer schnellen Verrottung und fruchtbarer Erde. Damit ist aber auch ein Mengenverlust des organischen Materi- als verbunden, weshalb sich das Beet mit der Zeit ab- setzt. Vor allem wenn man das Beet erst im Frühjahr befüllt, sollte man folgende Maßnahmen erwägen: #1 Nachträglich Erde anhäufen Bei der Wahl von Pflanzen, die eine nachträgliche Er- danhäufung vertragen, wie beispielsweise Kartoffeln (Solanum tuberosum), Tomaten oder Kohlrabi (Brassi- ca oleracea ssp. gongylodes), kann bei absinkender Er- doberfläche einfach Erde nachgefüllt werden. #2 Frühreifes Gemüse anbauen Spinat (Spinacia oleracea), Salate oder Radieschen wer- den schnell reif und können dann komplett abgeerntet werden. Das Beet wird nachgefüllt und anschließend zum Beispiel mit Kürbissen (Cucurbita sp.), Sellerie (Apium graveolens) oder Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina) bepflanzt. #3 Nicht-zersetzbare Materialien auswählen Zudem kann man das Beet mit viel anorganischem, 20
nicht zersetzbarem Material befüllen. Wenn die unte- ren beiden Schichten vermehrt daraus bestehen, setzt sich das Beet weniger ab. Daraus wird aber kein nähr- stoffreicher Boden gebildet. Stark zehrende Pflanzen wie der Kürbis stoßen hier schnell an ihre Grenzen. #4 Kleine Mengen Erde nachfüllen Falls man bereits während der Vegetationszeit Prob- leme mit einem sich setzenden Beet hat, ist ein konti- nuierliches Nachfüllen kleiner Mengen Erde eher sinn- voll, als das Hinzugeben einer großen Menge. Profitipp: Bevor Sie mit der Pflanzung beginnen, ar- beiten Sie unseren Plantura Bio-Universaldünger in die oberste Schicht ein, um das Hochbeet ideal auf die Pflanzen vorzubereiten. Unser Plantura Bio-Universaldünger bereitet Ihr Hochbeet ideal vor und ist zudem unbedenklich für Haus- und Gartentiere. 21
4. Hochbeete bepflanzen Es ist wichtig, das Hochbeet nicht zu dicht zu bepflan- zen. Denn stehen die Pflanzen zu eng, behindern sie sich gegenseitig in ihrem Wuchs. Zudem sind sie dann oft schlecht durchlüftet und neigen zu Pilzbefall. Ideale Gemüsearten für das Hochbeet sind deshalb: • Gemüsearten, die schon mit wenigen Pflanzen eine große Ernte hervorbringen, wie Zucchini oder Gurke (Cucumis sativus). • Pflücksalate und Kräuter, von denen fortlaufend Blät- ter geerntet werden können. • Mangold (Beta vulgaris) und Rhabarber (Rheum rha- barbarum) zählen ebenfalls zu diesen Pflanzen. Salate eignen sich gut für den Anbau im Hochbeet. 22
Weniger gut fürs Hochbeet geeignet sind: • Pflanzen wie Buschbohnen (Phaseolus vulgaris) oder Mais (Zea mays), die einen relativ hohen Platzan- spruch bei langer ernteloser Standzeit haben. • Sehr hoch wachsende Gemüsearten wie Tomaten oder Stangenbohnen. In tiefere Beete können jedoch durchaus höher wachsende Gemüsearten oder Bee- rensträucher gepflanzt werden. Bei Tomaten kann auf die kleinwüchsigen Buschtomaten zurückgegrif- fen werden. 4.1. Pflanzplan und Mischkultur Ein frisch befülltes Hochbeet bietet mit dem richtigen Material ein riesiges Nährstoffreservoir. Daher soll- te das Beet in den ersten beiden Jahren bevorzugt mit „Starkzehrern“ bepflanzt werden. „Mittelzehrer“ wer- den vorwiegend im 2. Jahr gemeinsam mit einigen Starkzehrern und im 3. Jahr angepflanzt. Ist das Hoch- beet weniger nährstoffreich und hat sich schon etwas abgesenkt, ist die Zeit der „Schwachzehrer“ gekommen. Dieser Ablauf ist wichtig, um Nährstoffauswaschung und gesundheitsschädigende Nitrat-Einlagerung in Sa- laten oder Spinat zu verhindern. Werden in den ersten Jahren nur Schwachzehrer gepflanzt, kann ein Teil der Nährstoffe nicht aufgenommen und ins Grundwasser geschwemmt werden. Nach drei bis vier Jahren hat sich das Beet normalerweise ein ganzes Stück abge- 23
senkt und kann mit gereiftem Mist oder Kompost auf- gefüllt werden. Anschließend gilt wieder: Erst Stark-, dann Mittel- und dann Schwachzehrer. Nährstoffbedarf - Aufzählung der Kulturen • „Starkzehrer“ (1./2. Jahr): Alle Kohlarten außer Kohl- rabi, Gurke, Kartoffel, Kürbis, Lauch (Allium ampelo- sprasum), Sellerie, Zucchini, Tomate, Aubergine (Sola- num melongena), Paprika (Capsicum annuum) • „Mittelzehrer“ (2./3. Jahr): Endivie (Cichorium endi- via), Fenchel (Foeniculum vulgare), Kohlrabi, Mangold, Möhre (Daucus carota), Radicchio (Cichorium intybus), Rettich (Raphanus), Rote Beete (Beta vulgaris), Zu- ckerhut (Cichorium intybus var. foliosum), Erdbeere • „Schwachzehrer“ (3./4. Jahr): Bohne, Erbse (Pisum sativum), Knoblauch (Allium sativum), Radieschen, Salate (Kopfsalat, Eisberg, Pflücksalat, Feldsalat (Va- lerianella locusta)), Spinat, Zwiebel, Kräuter Mischkultur im Hochbeet In der Mischkultur werden verschiedenen Pflanzen mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen so kombiniert, dass Platz und Nährstoffe optimal ausgenutzt werden. Idealerweise ergibt diese Kombination die größtmögli- che Ernte. Das Prinzip besteht darin, Pflanzen mit tiefer 24
Wurzel neben Pflanzen mit oberflächennahem Wurzel- system zu pflanzen, damit die Pflanzen nicht um Nähr- stoffe und Wasser konkurrieren müssen. Um Platz und Nährstoffe ideal zu nutzen, bietet sich eine Mischkultur an. Folgende Tabelle verrät Ihnen, welche Pflanzen gut nebeneinander passen und welche nicht: Kreuz (grün): Diese Arten fördern sich gegenseitig Minus (rot): Diese Arten vertragen sich nicht Leeres Feld: Keine gegenseitige Wirkungen; können problemlos nebeneinander angebaut werden Stangenbohne Buschbohne Meerrettich Radieschen Rote Beete Rhabarber Knoblauch Aubergine Chinakohl Kohlarten Kopfsalat Feldsalat Erdbeere Kartoffel Mangold Kohlrabi Zucchini Fenchel Sellerie Zwiebel Möhren Tomate Endivie Spinat Gurke Lauch Erbse Aubergine - X X X Buschbohne X - X - X X - X X X - X X X X X X - X - Chinakohl X X - - X - X Endivie X X X X Erbse - X X - - X X X - X X X X - - X - Erdbeere X X X X X X X X X X X 25
Stangenbohne Buschbohne Meerrettich Radieschen Rote Beete Rhabarber Knoblauch Aubergine Chinakohl Kohlarten Kopfsalat Feldsalat Erdbeere Kartoffel Mangold Kohlrabi Zucchini Fenchel Sellerie Zwiebel Möhren Tomate Endivie Spinat Gurke Lauch Erbse Feldsalat X X X X X X X X X Fenchel - X X X X X - - Gurke X X - X X X X -X X X - - X Kartoffel - X - - X X - - X - - Knoblauch - - X - X X X - X X Kohlarten X X X X X X X - - - X X X X X X X - Kohlrabi X X X X - X X X X X X X Kopfsalat X X X X X X X X X X X X Lauch - - X - X X X X X X X X - X - X Mangold X X X - - X Meerrettich X Möhren X X - X X X X X - X X Radieschen, X - X X X - X X X X X X X X - Rettich Rhabarber X X X X X Rote Beete X X X X X - X X - - - X X X Sellerie X X X - X X X - - X X X Spinat X X X X X X - X X - X X X Stangenboh- - X - X - X - X X X - X X X X - ne Tomate X - X - - - X X X X X X X X X X X X Zucchini X - X X Zwiebel - - X X X - X - X X X - X - X So erstellen Sie sich Ihren Pflanzplan Wozu ein Pflanzplan? Ein Pflanzplan ist hilfreich für die Planung der aktuellen und zukünftigen Gartensaison und dabei, die Übersicht zu behalten. 1. Für die Erstbepflanzung des Hochbeets wählen Sie einige starkzehrende Gemüsearten aus. 2. Überprüfen Sie, ob die Ansprüche (Schatten, Sonne, 26
windgeschützt etc.) der ausgewählten Arten mit dem Standort des Hochbeets übereinstimmen. 3. In der Mischkulturtabelle nachsehen, ob sich geplan- te Arten miteinander vertragen. 4. Falls es sich nicht um die Erstbepflanzung han- delt: Überprüfen, ob die geplante Bepflanzung nicht aus der gleichen „empfindlichen“ Pflanzenfamilie stammt wie die letzte oder vorletzte Ernte und ggf. Pflanzen aus anderen Familien auswählen. 5. Vor allem bei Kohlgewächsen ist es wichtig, sie so lange wie möglich nicht am selben Standort anzu- pflanzen und bei sehr kleinen Gärten nach dem An- bau einige Jahre eine Anbaupause einzulegen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt zur Fruchtfolge. 6. Früh und spät reifende Pflanzen kombinieren. Wäh- rend die frühreife Kultur schnell wächst und viel Stan- draum benötigt, wird sie noch nicht von der spätrei- fenden Pflanze bedrängt. Benötigt die spätreifende Pflanze mehr Platz, ist das frühreife Gemüse bes- tenfalls schon reif und kann geerntet werden. Pflanzplan – Beispiele im Sinne der Mischkultur Dieser Pflanzplan berücksichtigt auch die im folgen- den Kapitel vorgestellte Fruchtfolge. 27
Beispiel 1 Beispiel 2 1. Jahr: Haupt- Lauch, Kartof- Kürbis, Zucchini, sächlich Starkzeh- feln, Pflück-/ Fenchel rer Kopfsalat 2. Jahr: Haupt- Möhren, Dill, Kohlrabi, Gurken, sächlich Mittel- Radieschen, Rote Beete zehrer Rettich 3. Jahr: Mittel- Möhren, Erdbeeren, Salate, Zwie- und Schwachzeh- Zwiebeln, Dill, Man- beln, rer gold Rote Beete 4. Jahr: Haupt- Radieschen, Salate, Radieschen, sächlich Schwach- Erbsen Erbsen zehrer 4.2. Fruchtfolge Wird jedes Jahr das gleiche Gemüse an dieselbe Stelle gepflanzt, führt das zu einer Bodenmüdigkeit. Zudem können sich Parasiten und Krankheiten besonders gut vermehren. Diese beiden Anbauprobleme können durch eine gute Fruchtfolge vermieden werden. Um sich läs- tige Anbauprobleme vom Hals zu halten, sollten nicht ausdauernde Gemüsearten niemals zwei Jahre hinter- einander an derselben Stelle angebaut werden Dies gilt auch für die gleiche Pflanzenfamilie. Bei einem un- gefähr zwei Quadratmeter großen Hochbeet sollte vor allem bei empfindlichen Pflanzenfamilien eine Anbau- pause eingelegt werden. 28
Eine Fruchtfolge wird idealerweise für mehrere Jahre aufgestellt. Diese Pflanzenfamilien sind besonders empfindlich: • Kreuzblütler (Brassicaceae): Alle Kohlarten (Blumen- kohl (Brassica oleracea var. botrytis), Brokkoli, Weiß- und Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata) etc.), Radieschen, Rettich • Doldenblütler (Apiaceae): Möhre, Sellerie, Fenchel, Petersilie (Petroselinum crispum), Dill (Anethum gra- veolens) • Korbblütler (Asteraceae): Kopfsalat, Endivie, Chicorée • Schmetterlingsblütler (Fabaceae): Erbse, Bohne Idealerweise wird eine Fruchtfolge für mehrere Jahre aufgestellt. Sind mehrere Hochbeete vorhanden, kann man sich mit den Pflanzenfamilien in den Beeten ab- wechseln. Hier erfahren Sie, was Sie bei Fruchtfolge im Hochbeet noch beachten müssen. 29
Bei der Bepflanzung sollten die Pflanzenfamilien bedacht werden. 4.3. Pflanznachbarn Viele stark riechende oder blühende Kräuter- und Duft- pflanzen haben große Wirkung auf ihre Umgebung. Sie locken beispielsweise Nützlinge an oder vertreiben Schädlinge. Zwei Klassiker, die für ihre bodenverbes- sernden Eigenschaften bekannt sind, sind die Ringelb- lume (Calendula officinalis) und die Studentenblume (Tagetes sp.). Bei beiden Pflanzen muss darauf geach- tet werden, dass sie sich im Herbst nicht selbst ver- mehren. Deshalb sollten die abgeblühten Blüten abge- schnitten oder die Samen abgeschüttelt werden. Dann können die Samen im nächsten Frühjahr wieder aus- gesät werden. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über pflanzen- schützende Nachbarn: 30
Pflanze Beipflanzung zu Wirkung Gegen Mehltau & Basilikum Tomaten, Kohl weiße Fliege Gegen schwarze Bohnenkraut Bohnen Bohnenlaus; fördert Wachstum & Aroma Insektenbestäubte Pflanzen wie Borretsch Lockt Insekten an Gurken, Zucchini, Kürbis Duftstoffe halten Dill Möhren, Kohl Schädlinge ab Kerbel Salat Gegen Läuse Bakterizide & fungizide Knoblauch Erdbeeren Wirkung Zu allen Arten, in Lockert verhärteten Königskerze älteres Hochbeet, Boden auf an Beetränder Rettich Lauch Gegen Lauchmotte Gegen Nematoden & Kartoffeln, Kohl & Drahtwürmer; fördert Ringelblume allen anderen Arten Durchwurzelung & Bodengesundheit Tagetes/Stu- Kartoffeln, Kohl & Gegen Nematoden & dentenblume allen anderen Arten für Bodengesundheit Schalotte/ Erdbeeren, Möhren Gegen Pilzbefall Zwiebel Salbei, Eber- Gegen Kohlweißling; raute, Pfef- Kohl, Möhren bei Rosmarin auch ferminze und gegen Möhrenfliege Rosmarin Wermut Lauch Gegen Lauchmotte 31
Eine Mischkultur im Hochbeet ist nicht nur sinnvoll, sondern sorgt auch für einen tollen Hingucker. Experten-Tipps, um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, auf einen Blick: • Nicht 2 Jahre hintereinander an der gleichen Stelle die gleiche Kultur oder Pflanzenfamilie anbauen • Kohlarten nicht mehrere Jahre am gleichen Platz an- bauen • In der Mischkulturtabelle nachsehen, ob sich die ge- planten Kulturen miteinander vertragen • Bei gefährdeten Kulturen (Lauch, Möhren, etc.) nach- sehen, ob es schützende Beipflanzen gibt 4.4. Die 10 besten Pflanzen für das Hochbeet Wir stellen Ihnen 10 Pflanzen vor, die sich besonders für den Anbau im Hochbeet eignen. 32
#1 Salat Salat macht sich im Hochbeet besonders gut, da er schnell zu Erträgen führt. Wegen seinem geringen Nährstoffbedarf, eignet er sich vor allem für Hochbee- te, die bereits einige Jahren bestehen. Salat nutzt den begrenzten Nährstoffpool aus, bevor das Beet wieder mit Kompost aufgefüllt wird. Außerdem weist Salat eine hohe Verträglichkeit mit anderen Pflanzen auf. #2 Tomaten Kleinwüchsige Buschtomaten eignen sich besonders für niedrigere Hochbeete und für den Anbau im 1. oder 2. Jahr nach dem Befüllen, da sie einen hohen Nähr- stoffbedarf haben, der nach dem Einsatz frischer Erde prima abgedeckt werden kann. #3 Zucchini Zucchini weisen einen sehr ausladenden Wuchs auf und benötigen dadurch viel Platz. Beim Bepflanzen im Hochbeet kann man die Zucchini-Pflanzen an den Rand setzen, sodass sie an den Seiten herunterhängen. Das schnelle Erwärmen der Erde im Hochbeet begünstigt den Wuchs der Zucchini zusätzlich. 33
Zucchini sollten Sie ins Hochbeet so pflanzen, dass sie am Rand herunterhängen. #4 Echter Ysop Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein mediterranes Kraut mit einem besonders hohen Gehalten an ätherischen Ölen. Blattläuse oder Schnecken werden von den in- tensiven Gerüchen vertrieben. #5 Mediterrane Kräuter Dem Anbau von Kräutern im Hochbeet widmen wir uns im nächsten Kapitel. #6 Erdbeeren Erdbeeren kann man im Hochbeet ebenfalls erfolgreich kultivieren – und das über mehrere Jahre. Außerdem sind sie einfach selbst zu vermehren. Erdbeeren wur- 34
zeln nicht sehr tief und begnügen sich deshalb mit ei- nem niedrigeren Beet. #7 Zwiebeln Zwiebeln werden relativ früh im Gartenjahr (März) be- reits in den Boden gesteckt und erst im Herbst geern- tet, wenn das Laub eintrocknet. So nehmen sie zwar lange Raum im Hochbeet ein, aber führen relativ sicher zum Ernteerfolg. #8 Tagetes Die Studentenblume kann Fadenwürmer, sogenann- te Nematoden, die diverse Pflanzen befallen und so zu Ernteausfällen und geringerer Vitalität führen können, reduzieren. #9 Mangold Der Mangold zählt botanisch zu den Rüben. Er muss regelmäßig gegossen werden. Da bei der Ernte jedoch nur einzelne Blätter abgenommen werden, kann er den ganzen Sommer über stehen bleiben. #10 Karotten Karotten sollten in keinem Garten fehlen und eignen sich ebenfalls sehr gut für das Hochbeet. Allerdings ist 35
darauf Acht zu geben, dass das Hochbeet tief genug ist und den Möhren ausreichend Platz bietet. Mehr Infos zu den 10 besten Pflanzen fürs Hochbeet haben wir hier für Sie zusammengestellt. Profitipp: Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist ideal für alle Gemüse- und Obstpflanzen mit hohem Kalium- bedarf, wie Tomaten, Zucchini und Paprika. Unser Plantura Bio-Tomatendünger sorgt für eine reiche Ernte im Hochbeet. 4.5. Das Kräuterhochbeet Viele Kräuter sind ideale Begleiter für Hochbeete und haben teilweise sogar eine positive Wirkung auf ihre benachbarten Gemüsepflanze, können aber auch in ei- nem eigenen Kräuterhochbeet angebaut werden. 36
Ein Kräuterhochbeet anlegen • Vor allem die mediterranen Kräuter mögen keine Staunässe. Drainagen in den unteren Schichten und eine spezielle Kräutererde wie unsere durchlässige Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde in der oberen Schicht sorgen dafür, dass die Wurzeln der Kräuter nicht im Wasser stehen. • Die meisten Kräuter wurzeln zudem nicht tief, des- halb reicht ein 40 - 50 cm tiefes Beet aus. • Bei vielen Kräutern sind die Standortansprüche be- züglich des Sonnenscheins sehr stark ausgeprägt – sie wachsen an sehr sonnigen Standorten besonders gut. Dabei muss man beachten, dass Pflanzen und Boden in voller Sonne besonders schnell austrock- nen. Die meisten mediterranen Kräuter sind daran gewöhnt. Basilikum dagegen hat einen hohen Was- serbedarf und sollte deshalb in den Halbschatten ge- pflanzt werden. Kräuter für Hochbeet mit sonnigem Standort: Dill, Fenchel, Kamille (Matricaria recutita), Kümmel (Car- um carvi), Lavendel (Lavandula x angustifolia), Majoran (Origanum majorana), Oregano (Origanum vulgare), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Thymian (Thymus vulgaris), Wermut (Artemisia absinthium), Zitronenver- bene (Aloysia citrodora) 37
Kräuter für Hochbeet mit halbschattigem Standort: Bärlauch (Allium ursinum), Basilikum (Ocimum basi- licum), Bohnenkraut (Satureja hortensis), Borretsch (Borago officinalis), Gartenkresse (Lepidium sativum), Kerbel (Anthriscus cerefolium), Liebstöckel (Levisti- cum officinale), (Zitronen-)Melisse (Melissa officinalis), Minzearten (Mentha sp.), Petersilie, Rucola (Eruca ves- icaria ssp. sativa), Schnittlauch (Allium schoenopra- sum), Waldmeister (Galium odoratum), Zitronengras (Cymbopogon citratus) Unkomplizierte Kräuter, die an jedem Standort gut ge- deihen: Estragon (Artemisia dracunculus), Pimpinelle (Sanguisorba minor) In unserem Spezialartikel stellen wir Ihnen 5 verrückte Kräuter für das Hochbeet vor. Wann und wie bepflanze ich mein Kräuterhochbeet? Können die Kräuter im Hochbeet überwintern? Die meisten Küchenkräuter sollten im Frühjahr gesät oder gepflanzt werden. Insbesondere Basilikum sollte vorgezogen werden. Den Standort der einjährigen Kü- chenkräuter sollten Sie am besten jährlich wechseln. Einige mediterrane Kräuter überleben den Winter in ei- nem normalen Hochbeet nicht. Achten Sie also bei der Auswahl auf kälte- oder frostresistente Sorten. Für ein mediterranes Hochbeet können eine Frühbeet-Vorrich- 38
tung und eine Styropor-Isolierung des Beets im Winter sinnvoll sein. Eine andere Möglichkeit ist das Umtopfen. An einem hellen, kühlen Platz im Haus oder in der Ga- rage können nicht winterharte Kräuter gut überwintert und im nächsten Frühjahr wieder an ihren alten Platz gepflanzt werden. Wie Sie Ihr Kräuterhochbeet ganz leicht selbst bepflan- zen, erklären wir Ihnen hier! Eine Kräuterspirale ist eine tolle Hochbeet-Variante. 5. Hochbeete im Winter Gründüngung oder Wintergemüse? Wenn das Beet den ganzen Winter über brach liegt, kön- nen Nährstoffe ausgeschwemmt und ins Grundwasser getragen werden. Das kann mit einer Winterbepflan- zung vermieden werden. 39
Wer dem Beet besondere Fruchtbarkeit bescheren will, der sollte sich für eine Gründüngung entscheiden. Die- se speichert in der Erde vorhandene Nährstoffe und macht diese mit ihrer Verrottung wieder langsam für die neue Bepflanzung des Beets verfügbar. Außerdem lockern die Wurzeln den Boden auf und reichern ihn teilweise mit Stickstoffen an. Zudem hat eine Gründün- gung oft eine unkraut-unterdrückende Wirkung. Im Herbst kann sie zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen darstellen. Hier erfahren wie Sie Ihr Hoch- beet im Winter noch nutzen können. Profitipp: Bei der Auswahl der Gründüngung sollte man die Pflanzenfamilien nicht aus den Augen verlie- ren. So gehören die Gründünger Senf (Sinapis alba) und Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) zu den Kreuzblütlern und sollten nicht in Beete gesät werden, wo künftig Kohlgewächse geplant sind. Wer Schwierig- keiten mit der Vereinbarung von Pflanzenfamilien hat, kann Phazelie (Phacelia) als Gründüngung verwenden. Ihrer Pflanzenfamilie gehört keine bekannte Gemüse- art an. Unsere Tipps zu Standort und Fruchtfolge von Grün- düngungen zusammengefasst: • Für stickstoffarme Böden eignen sich Leguminosen wie die Ackerbohne (Vicia faba), Lupine (Lupinus), Wicke (Vicia sp.) und Klee. Im folgenden Jahr sollten 40
dann weder Erbsen noch Bohnen gepflanzt werden. • Nicht winterharte Pflanzen wie Ölrettich oder Buch- weizen (Fagopyrum esculentum), sterben im Winter auf natürliche Weise ab und werden zersetzt. • Winterharte Gründüngungspflanzen wie Esparsette (Onobrychis) oder Klee müssen im Februar umgebro- chen werden, verbleiben aber auf dem Beet. • Für stickstoffarmen Lehmboden sind Platt-Erbse (Lathyrus), Inkarnat-Klee (Trifolium incarnatum) und Lupine ausgezeichnete Bodenverbesserer. • Wenn Sie keine Kohlgewächse anbauen, eignen sich die Kreuzblütler Ölrettich und Senf. Sie unterdrücken Unkraut und wirken gegen Nematoden. • Bei saurem Boden wird Gelbe Lupine empfohlen. Ihr Hochbeet muss im Winter keineswegs brachliegen. Im Fall späträumender Gemüsearten kann es sein, dass keine Zeit mehr bleibt, um eine Gründüngung zu säen. Dann kann das Hochbeet mit Laub oder Gras- 41
schnitt bedeckt werden. Am besten eignet sich dafür Obstbaumlaub. Eichenlaub hingegen sollte wegen sei- ner wachstumshemmenden Tannine nur in begrenzten Mengen verwendet werden. Die Bodenbedeckung för- dert ein gesundes Bodenleben und trägt zum Humus- aufbau bei. Vorteile der Winterbepflanzung auf einen Blick: • Verhinderung von Nährstoffauswaschung • Bodenlockerung • Nährstoffanreicherung • Unkrautunterdrückung • frische Vitamine (Salate, Spinat) Kohl ist ein klassisches Wintergemüse. 42
Zum Schluss Ein Hochbeet ist eine Bereicherung für jeden Garten. Auf fruchtbaren Gartenböden können kleine Hochbee- te eine schöne Abgrenzung zwischen verschiedenen Gartenbereichen sein. Oder sie dienen als Zufluchtsort vor Schnecken. Auf schweren Gartenböden bieten sie mit ihrer gut durchwurzelbaren Erde die Möglichkeit, Kulturen wie Karotten anzubauen. Außerdem bieten Hochbeete in kühleren Regionen durch ihre schnellere Erwärmung die Möglichkeit, wärmeliebende Gemüse- arten anzubauen. Wie Sie sehen, das Thema Hochbeet bietet unendlich viele Optionen für Ihren Garten. Wir hoffen, dass Sie durch dieses E-Book einen guten Über- blick darüber bekommen haben, wie Sie Ihr Hochbeet anlegen und bepflanzen können. Weitere 10 Tipps für das perfekte Hochbeet haben wir hier für Sie zusam- mengestellt. Wir wünschen viel Vergnügen mit Ihrem Hochbeet und eine reiche Ernte! 43
Zur Autorin Theresa ist Studentin der Nutzpflanzenwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien und seit De- zember 2017 Teil des Plantura-Teams. Sie ist ein ech- ter Profi in Sachen Mischkultur und Kompostierung und interessiert sich besonders für die unterschiedlichen Böden, die die Pflanzen zum Wachsen brauchen. 44
Über Plantura Wir von Plantura stehen für nachhaltiges Gärtnern für jeden. Uns Gründer verbindet seit der Schulzeit die Lei- denschaft fürs Gärtnern. Da die Umwelt uns am Herzen liegt, haben wir tierfreie und Bio-zertifizierte Produkte entwickelt und kombinieren diese mit Expertenwissen rund ums Gärtnern. Unser Sortiment umfasst Dünger, Bio-Erden, Saatgut und Pflanzenschutz, ergänzt durch ein breites Angebot an kostenlosen Inhalten rund um den Garten. Die Liebe zur Natur, der Anbau von Obst und Gemüse und die Hinwendung zu einer verstärkten lokalen und regionalen Lebensmittelproduktion sind für uns eine Herzensangelegenheit, die wir mit Ihnen auf unserer Seite teilen möchten. Auf plantura.garden bieten wir Ihnen qualitativ hoch- wertige Produkte und fundierte Informationen zum Ei- genanbau von Obst und Gemüse, Tipps und Tricks, sowie Trends, Wissenswertes und Kurioses aus der Garten- und Pflanzenwelt! Viel Spaß beim Lesen und Stöbern! Herzliche Grüße von Garten zu Garten Ihr Plantura-Team 45
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