Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom - Marina Filchner Geisteswissenschaft - ciando eBooks

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Geisteswissenschaft

Marina Filchner

Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom
Schuldunfähigkeit oder erbarmungsloses Kalkül?

Bachelorarbeit
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ISBN: 9783668533769

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Marina Filchner

Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom

Schuldunfähigkeit oder erbarmungsloses Kalkül?

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Marina Filchner

Das Münchhausen-by-proxy-
        Syndrom
       Schuldunfähigkeit
 oder erbarmungsloses Kalkül?
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
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Ein Imprint der GRIN Verlag, Open Publishing GmbH
Druck und Bindung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................................. 5

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................... 7

Tabellenverzeichnis .................................................................................................................... 8

1 Hinführung zur Thematik ....................................................................................................... 9

2 Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom als subtile Form der Kindesmisshandlung
   ................................................................................................................................................. 18
    2.1 Historischer Abriss und Etymologie .............................................................................. 18
    2.2 Definitionen ................................................................................................................... 22
    2.3 Klassifikation nach ICD-10-GM und DSM-5................................................................ 27
    2.4 Epidemiologie ................................................................................................................ 33

3 Manifestation psychischer Störungen in Kindesmisshandlungen nach dem
  Münchhausen-by-proxy-Syndrom .................................................................................. 37
    3.1 Warnhinweise und charakteristische Merkmale ............................................................ 37
         3.1.1 Opfer....................................................................................................................... 39
         3.1.2 Täterinnen............................................................................................................... 43
         3.1.3 Soziales Umfeld ..................................................................................................... 48
         3.1.4 Symptomatik, Manipulationsstrategien und Taten ................................................. 50
    3.2 Ursachen der Kindesmisshandlung und Motivationslagen der Täterinnen ................... 54
    3.3 Entlarvung der Täterinnen als interdisziplinäre Herausforderung ................................. 64
    3.4 Auswirkungen und Folgen für die Involvierten ............................................................. 71
         3.4.1 Opfer....................................................................................................................... 76
         3.4.2 Täterinnen............................................................................................................... 80
         3.4.3 Soziales Umfeld, Gesellschaft und zentrale Akteure im Kinderschutz .................. 86

4 Schuldunfähigkeit aufgrund des Münchhausen-by-proxy-Syndroms – eine
  kritische Auseinandersetzung ........................................................................................ 90
5 Schlussbetrachtung............................................................................................................. 97
    5.1 Sachliche Zusammenfassung ........................................................................................ 97
    5.2 Persönliches Resümee ................................................................................................. 104

6 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 107
Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis
AbkV.         Abkürzung
GRIN          Global Research and Information Network
AG KiM        Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin
APA           American Psychiatric Association
APSAC         American Professional Society on the Abuse of Children
BGB           Bürgerliches Gesetzbuch
BGBl.         Bundesgesetzblatt
BGH           Bundesgerichtshof
BDSG          Bundesdatenschutzgesetz
BKA           Bundeskriminalamt
BKiSchG       Bundeskinderschutzgesetz
DAKJ          Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V.
DIMDI         Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und In-
              formation
DKR           Deutsche Kodierrichtlinien
DSM-IV-TR     Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störun-
              gen -Textrevision-, übersetzt nach der Textrevision der vier-
              ten Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental
              Disorders der APA
DSM-5         Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störun-
              gen, übersetzt nach der fünften Auflage des Diagnostic and
              Statistical Manual of Mental Disorders der APA
FDP           Factitious Disorder by Proxy
ICD-10-GM     Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und
              verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German
              Modification, übersetzt nach der zehnten Revision der Inter-
              national Classification of Diseases der WHO
KKG           Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz
MbpS          Münchhausen-by-proxy-Syndrom

                                                                          5
Abkürzungsverzeichnis

OPS                     Operationen- und Prozedurenschlüssel
PCF                     Pediatric Condition Falsification
PKS                     Polizeiliche Kriminalstatistik
SGB V                   Sozialgesetzbuch (SGB) – Fünftes Buch (V) – Gesetzliche
                        Krankenversicherung
SGB VIII                Sozialgesetzbuch (SGB) – Achtes Buch (VIII) – Kinder- und
                        Jugendhilfe
SID(S)                  Sudden Infant Death (Syndrome), auch Plötzlicher Säug-
                        lings- und Kindstod
SPFH                    Sozialpädagogische Familienhilfe
StGB                    Strafgesetzbuch
StPO                    Strafprozeßordnung
WHO                     World Health Organization / Weltgesundheitsorganisation

6
Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Unterteilung in drei Täterinnen-Subtypen .................................... 43
Abbildung 2: Stufen artifizieller Fabrikation nach Schweregraden ................... 51

                                                                                           7
Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Merkmale des Münchhausen-by-proxy-Syndroms ............................ 24
Tabelle 2: Vorgetäuschte Störung, Anderen Zugefügt (vorher Vorgetäuschte
Störung „by proxy“) nach DSM-5 ...................................................................... 32
Tabelle 3: Warnhinweise auf das Vorliegen eines Münchhausen-by-proxy-
Syndroms ............................................................................................................. 38
Tabelle 4: Gedächtnisstütze zur frühzeitigen Erkennung des Münchhausen-by-
proxy-Syndroms: Kinder ..................................................................................... 41
Tabelle 5: Komorbidität des Münchhausen-by-proxy-Syndroms mit spezifischen
Persönlickeitsstörungen ....................................................................................... 56
Tabelle 6: Begünstigende Faktoren zur Persistenz des Münchhausen-by-proxy-
Syndroms ............................................................................................................. 66
Tabelle 7: Physische, psychosoziale sowie psychische Folgen für kindliche Opfer
des Münchhausen-by-proxy-Syndroms............................................................... 78

8
Hinführung zur Thematik

1 Hinführung zur Thematik
       „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, see-
       lische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“1

Ein Blick in amtliche Statistiken wie die sog. Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)
des Bundeskriminalamts (BKA)2 und die hiesige Medienlandschaft beweist je-
doch, dass dieses Recht nicht von allen Kindern3 wahrgenommen werden kann.4
So wurden laut PKS 2014 im Verlauf des Jahres 136 Kinder5 in der Bundesrepub-
lik Opfer von versuchtem und vollendetem Mord und Totschlag. Hierbei stellen
diese „Todesfälle […] jedoch nur die Spitze des Eisbergs alltäglicher Gewalt ge-
gen Kinder“6 dar. Denn darüber hinaus offenbart die PKS 2014, dass 14.168 Kin-
der7 Opfer sexuellen Missbrauchs nach §§ 176, 176a, 176b8 Strafgesetzbuch
(StGB)9 sowie 4.233 Kinder10 Opfer von Kindesmisshandlung nach § 225 StGB11
wurden.
Obwohl die PKS sicherlich Aufschluss über Kriminalität in der Bundesrepublik
geben kann, ist jedoch zu betonen, dass sie gleichzeitig nicht zu unterschätzende

1
   § 1631 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2.
    Januar 2002 (BGBl. I S. 42, 2909; 2003 I S. 738), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes
    vom 20. November 2015 (BGBl. I S. 2018) geändert worden ist.
2
   Jährlich veröffentlicht das BKA die PKS auf Bundes- und Landesebene, welche unter ande-
    rem Angaben über die Art und Zahl der polizeilich erfassten Straftaten sowie Informatio-
    nen über wesentliche Merkmale der Tatverdächtigen enthält, vgl. Schwind, 2013, S. 23 ff.
3
   Gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 1 des achten Buches Sozialgesetzbuch - Kinder und Jugendhilfe -
    (SGB VIII) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. September 2012 (BGBl. I S.
    2022), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 28. Oktober 2015 (BGBl. I S. 1802)
    geändert worden ist, handelt es sich bei einem Kind um eine Person, die „noch nicht 14
    Jahre alt ist“.
4
   vgl. Erfurt / Schmidt, 2013, S. 49.
5
   vgl. BKA, 2015, S. 39.
6
   Mertens / Pankofer, 2011, S. 55.
7
   vgl. BKA, 2015, S. 163.
8
   § 176 StGB Sexueller Missbrauch von Kindern, § 176a StGB Schwerer sexueller Miss-
    brauch von Kindern, § 176b StGB Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge.
9
   Strafgesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. November 1998 (BGBl. I S.
    3322), das durch Artikel 5 des Gesetzes vom 10. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2218) geän-
    dert worden ist.
10
    vgl. BKA, 2015, S. 183.
11
    § 225 StGB Misshandlung von Schutzbefohlenen. Laut § 225 Abs. 1 StGB gelten Personen
    als schutzbefohlen, wenn sie „unter achtzehn Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder
    Krankheit wehrlose Person“ sind.

                                                                                            9
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