Das Orotavatal und die Nordküste - Michael Müller Verlag
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100 Das Orotavatal und die Nordküste Hier liegt das Traumbild von Vom Klima und von der Feuchtigkeit Teneriffa – grün und fruchtbar. verwöhnt, war der Norden nicht nur Hier ist sie Blumeninsel, liegen das Hauptsiedlungsgebiet der Urein- die Wälder, Steilküsten, an wohner, auch die spanischen Eroberer denen sich schäumend die ließen sich hier nieder. Sie bauten Zu- Brandung bricht, rustikale ckerrohr bei Orotava und Wein bei Icod Fincas, historische Städte mit de los Vinos an, ihren Reichtum doku- alten Kirchen und Klöstern. mentieren heute noch malerische Ha- ciendas. Mehrere Städte wurden ge- Werbeaufnahmen für die Insel gründet. Über Häfen wie Garachico, ei- werden im Norden geschossen. nen der wichtigsten Handelsplätze im 16. und 17. Jh., und später Puerto de la Cruz (damals Puerto de Orotava) ge- diehen Handel und Händler. Auch der Tourismus nahm hier sei- nen Anfang. Nachdem Alexander von Humboldt vor mehr als 200 Jahren über die Schönheit und Vielfalt Teneriffas berichtet hatte, kamen Schwärme von Botanikern und in ihrem Gefolge inte- ressierte Feriengäste – denn nicht ba- den war vor 100 Jahren deren Wunsch, sondern sich im milden Klima in herr- lichen Landschaften und tropischen Gärten zu ergehen. Auch der massen- hafte Ansturm sonnenhungriger Ur- lauber begann vor 50 Jahren bei Puer- to de la Cruz. Den meisten Urlaubern ist heute eine Sonnengarantie wichti- ger als eine reiche Pflanzenwelt. Der Süden hat deshalb den Norden als Ur- laubsziel abgehängt. Was anschauen? Kunst aus Sand und Blüten Altstadt von La Orotava: Sie blieb fast Am Tag vor Fronleichnam schmü- völlig von der Abrissbirne verschont. cken die Bewohner von La Orotava Einen der schönsten Stadtbummel kön- Straßen und Plätze mit kunstvollen nen Sie hier machen. Mit ihren jahr- Blütenteppichen. Auf den Haupt- hundertealten Kirchen, Klöstern Paläs- plätzen entstehen riesige Bilder aus ten und Gärten steht sie in ihrer Ge- farbigem Lavasand. samtheit unter Denkmalschutz und ist
Punta del Hidalgo Benijo Bajamar ge anerkannt als Kulturerbe Anagag ebir Europas. ϓ S. 123 Lagu La Laguna San Juan Puerto de Santa Cruz Garachico: Bietet das de la la Cruz W 3 Barranco Grande Rambla Bild einer unverbauten Buenavista Los Silos W4 del Norte Garachico La Orotava historischen Kleinstadt. Candelaria Pico Gemächlich kann man Masca del Gü Güímar Santiago Teide durch Gassen schlen- as del Teide d Los Gigantes L Gi t a ña dern. Die meisten Pa- Playa sC Fasnia Guía de L a de la Arena läste und Häuser aus Playa San Juan Isora Granadilla Vilaflor Porís de Abona glanzvollen Zeiten sind Adeje keine Museen, sondern Playa de Las Américas Los nach wie vor bewohnt. Los L Cristianos Abrigos El M éd ϓ S. 138 Las P. de an o Galletas la Icod de los Vinos: Der tau- Te jita sendjährige Drachenbaum, der Drago milenario, am Ran- de eines schönen Altstadtvier- tels ist die große Attraktion dieses Ortes. Oberhalb können Sie in der Wo wandern? Cueva del Viento einen Abstieg in die Zu einsamen Stränden: Die schönsten Unterwelt wagen. ϓ S. 134 Strände der Nordküste liegen neben- Puerto de la Cruz: Der Urlaubsklassiker einander im Ortsteil El Rincón. Ab und das genaue Gegenteil zu den Fe- Puerto de la Cruz kann man den ersten rienorten im Süden. Seine herrlichen in weniger als einer Stunde erreichen. Grünanlagen, wie der botanische Gar- ϓ S. 245 ten und seine Umgebung, sind damals Höhenweg mit Panoramablick: Herr- wie heute Gründe für einen Besuch. ϓ S. 104 liche Weitblicke über den Norden bietet diese Wanderung im Orotavatal. Kondi- Was unternehmen? tion sollten Sie mitbringen. ϓ Wande- rung 6, S. 247 Fiestas besuchen: Wein, Tanz und Ge- sang sind Teil der bäuerlichen Fiestas, Was und wo essen? die im Mai ihren Höhepunkt erreichen. Puerto de la Cruz: Auf mehr als 100 Farbenfrohe Trachtenumzüge, in denen auch Ochsenkarren unterwegs sind, Restaurants bringt es allein Puerto de können Sie in La Orotava und Los La Cruz. Kanarische Küche gibt es hier, Realejos erleben (Ք S. 123 und S. 121). beliebt ist auch die Küche aus Galicien (gallego). Fündig werden Sie immer im Wo baden? Ortsteil La Ranilla. ϓ S. 118 La Orotava: Casa Lercaro und Victoria Costa Martiánez: Eine Landschaft mit acht künstlichen Badeseen. Keiner er- sind zwei stilvolle Restaurants für an- innert auch nur entfernt an ein Olym- spruchsvolle Gäste. ϓ S. 130 piaschwimmbecken. Sie sind einge- Buenavista del Norte: Gute Fisch- fasst mit Lavasteinen, umstanden von gerichte bekommt man im El Burgado. Palmen und Skulpturen. So sieht die Schon die Lage direkt am Wasser und Alternative zu den Stränden in und um am Rand der Felsenküste des Teno- Puerto de la Cruz aus. ϓ S. 107 gebirges wird Sie begeistern. ϓ S. 146
102 Das Orotavatal und die Nordküste Punta Negra Playa de Punta deTablada San Marcos Buenavista San José Garachico del Norte La Caleta Punta 820 El Tanque Icod de Ancón Los Silos los Vinos San Juan Cruz del Reparo Grande ar m Pal El Palmar La Vega Punta de Teno T La Montañeta e n Las o g Portelas Los Llanos eb ir Puerto de Erjos Santiago Santiagodel delTeide, ge Teide, Los LosCristianos Cristianos Das Orotavatal Lieblich, harmonisch, romantisch, im oberen Teil der herrlichste Naturpark, im mittleren Teil grün von Weingärten und Obstplanta- gen, am Ufer brandet das Meer an Felsenküsten und an Strände – mit seiner auf Teneriffa einzigartigen Schönheit hat das Orotavatal durch die Jahrhunderte immer wieder Reisende begeistert. Der berühmteste Gast, Alexander von des Orotavatals Mirador de Humboldt, Humboldt, Weltreisender und Forscher, Humboldt-Blick. besuchte Teneriffa 1799. Er schrieb Seit Humboldts Besuch hat sich eini- über die Schönheit von Teneriffas Nor- D ges verändert, auch in Teneriffas Nor- Orot den: Ich habe im heißen Erdgürtel den. Die Reichhaltigkeit der Vegetation Landschaften gesehen, wo die Natur tal wich in Küstennähe monokultureller die großartiger ist, reicher in der Entwick- Landwirtschaft. Heute sind es Bananen- lung organischer Formen. Aber nachdem Nord plantagen, die dort das Bild bestimmen. ste ich die Ufer des Orinoko, die Cordilleren Arbeitsplätze in der Landwirtschaft von Peru und die schönen Täler Mexicos hatten den Zuzug von Menschen aus durchwandert habe, muss ich gestehen, kargeren Gegenden zur Folge. Sie brauch- nirgends ein so mannigfaltiges, so an- ten Häuser und machten das untere ziehendes, durch die Verteilung von Orotavatal zu einem der am dichtesten Grün und Felsmassen so harmonisches besiedelten Gebiete Teneriffas. Dann Gemälde vor mir gesehen zu haben. lasen Generationen von Touristikma- Die geschmeichelten Tinerfeños nagern den Reisebericht Alexander von tauften einen Aussichtsplatz am Rand Humboldts. Sie bauten mit an einem
La Santa LaLaguna, SantaCruz Das Orotavatal | Puerto de la Cruz 103 Laguna, Cruz Das Orotavatal undLaLadie Playa del Puerto Bollullo de la Cruz Santa Úrsula Punta de la Fajana San Juan de la Rambla La Orotava Icod el Alto San Jose Los Realejos Laguna Laguna Nordküste ϓ Karte S. 102/103 Las La Rosas Santa Bárbara Guancha Aguamansa e de Orota V all va El Amparo 824 821 Das Orotavatal 2,5 km und die Nordküste der für lange Zeit größten Urlauber- La Villa de Orotava, die Stadt im Tal, zentren der Kanarischen Inseln: Puerto war bis ins 19. Jh. eines der wirtschaft- de la Cruz. Vermögende Ruheständler lichen und kulturellen Zentren Tenerif- trugen bei zur Parzellierung und genie- fas. Ihre Altstadt ist unversehrt, voll ßen hier ihren Lebensabend in schmu- von architektonischen Schmuckstü- cken Villen und Bungalowsiedlungen. cken und steht in ihrer Gesamtheit un- In den mittleren Zonen von 500 bis ter Denkmalschutz. 900 Höhenmetern, wo die Wolken so Vorspanische Geschichte: Taoro hieß manchen kühlen, nebligen und regne- das Tal bei den Guanchen. Es war rischen Tag bringen, ist fast alles beim schon vor der Eroberung durch die Spa- Alten geblieben. Die Menschen leben nier ein beliebtes Siedlungsgebiet, denn in Dörfern unter sich und bebauen die Passatwolken und mehrere ganz- nach wie vor ihre Terrassenfelder mit jährig fließende Bäche machten es Obstbaumkulturen, Wein, Kartoffeln fruchtbar. Der letzte Guanchenfürst von und Gemüse. Taoro und oberster Mencey von Echine Noch etwas höher bis direkt unter- (Teneriffa) Bencomo galt als der um- halb des Nationalparks Teide erstre- sichtigste und tapferste der neun Insel- cken sich Kiefern- und Erikawälder fürsten. Ganz wesentlich war es der wie riesige natürliche Parkanlagen, von ihm organisierte Widerstand, der eröffnen Plateaus und Aussichtspunk- dazu führte, dass die Spanier Teneriffa te immer wieder den Blick auf den erst 1496 als letzte der Kanarischen In- Teide und die Küste. Eine herrliche seln erobern konnten. Die letzte Bas- Landschaft, wie sie Alexander von tion der Guanchen war das Orotavatal. Humboldt beschrieben hat, erstreckt Noch 1494 hatten sie unter der Füh- sich beiderseits der Landstraße zum rung Bencomos die spanischen Trup- Nationalpark hinauf. Es lohnt sich, sie pen in eine Schlucht westlich des Oro- zu erwandern; das Wegenetz ist gut tavatals gelockt und dort vernichtend ausgebaut und markiert. geschlagen. Nur neunzig Mann, unter
104 Das Orotavatal und die Nordküste ihnen der damalige Befehlshaber Alon- niemals einem anderen Menschen un- so de Lugo, entkamen dem Blutbad. terwerfen. Ich bin frei geboren und Den Ort ihrer Niederlage tauften die werde auch nur so leben. Viele entzogen Spanier später La Matanza, das Gemet- sich der Gefangennahme und Sklaverei zel, und so heißt er noch heute. Knapp durch einen Sprung vom Gipfel des zwei Jahre später hatten sie Grund, ei- Tigaiga (heute Aussichtsplateau in nen anderen Ort an der Grenze zum Tal Richtung Icod). Die Eroberungsge- La Victoria zu nennen, nachdem sie die schichte lässt sich im spannenden Ro- durch eine eingeschleppte Epidemie man „Der König von Taoro“ von Horst und Viehdiebstahl geschwächten Uden nachlesen. Guanchen in offener Feldschlacht am Nach dem endgültigen Sieg teilten D 25. Dezember 1495 überwältigt hatten. die Spanier das Land und das Wasser Orota Bis zur Kapitulationserklärung dauerte als Kriegsbeute (Ք Stadtgeschichte La t es dann trotzdem noch mehrere Mona- Orotava und Los Realejos). Welcher Pue te. Die Spanier nahmen sie von Benco- Partei die Sympathien der Menschen de mo in Los Realejos (Die königlichen von Teneriffa gehören, ist spätestens C Feldlager) im Zentrum des Orotavatals klar, wenn man das Wandbild von La entgegen. Seine Worte bei der Über- Matanza direkt an der Autobahn pas- gabe des Tals entsprachen der Stim- siert: Es zeigt den Sieg der Guanchen. mung vieler Guanchen: Ich werde mich Puerto de la Cruz Die Stadt, häufig auch nur kurz Puerto genannt, ist der kanarische Urlaubsklassiker schlechthin. Seit mehr als 120 Jahren kommen Ur- lauber hierher. Sie genießen das ausgeglichene Klima, die üppige Vegetation und die traumhafte Lage am Ende des Orotavatals. Etwa 30.000 Urlauberbetten stehen in Die Jahre haben ihre Spuren in der Puerto de la Cruz und Umgebung zur Architektur der Stadt hinterlassen, die Verfügung. Die Fremden sind damit jeweils aktuellen Bautrends haben das auch in der Hochsaison in der Minder- Stadtbild geprägt. Das Gebäude der heit, denn ihnen stehen ca. 45.000 Ein- ersten Nobelherberge, das ehemalige wohner gegenüber. Es ist keinesfalls al- Gran Hotel Taoro, thront nach wie vor lein der Tourismus, der die Stadt prägt. über der Stadt; bis 2005 war es noch Hier ist nicht alles für die Urlauber ein- Sitz des Spielkasinos, als Kongresszen- und hergerichtet, sondern ebenso für trum mit angeschlossenem Hotel ist es die Einwohner der Stadt. Es gibt Orts- kein Erfolg, 2020 soll ein Investor ihm teile, in denen die kleinen Hotels und wieder zu altem Glanz verhelfen. Pensionen neben Wohnhäusern stehen, Gemessen an den ersten spanischen, ohne dass man auf den ersten Blick er- auf Massentourismus ausgerichteten kennen könnte, wo die Urlauber und Urlauberzentren hatte Puerto den An- wo die Einheimischen wohnen. Auch spruch, die elegante, urbane Variante die zentrale Plaza del Charco teilen sich zu sein. Inzwischen ist sie, was die Einheimische und Urlauber einträch- Zahl der Luxusherbergen betrifft, von tig. Sonntags und in den Sommerferien der Costa de Adeje im Süden überholt sind die Familien von Puerto am Strand worden – urban wie in Puerto ist es in der Überzahl. dort allerdings nicht. Ausruhen kann
Das Orotavatal | Puerto de la Cruz 105 Das Orotavatal und die Nordküste ϓ Karte S. 102/103 Playa Jardín sich Puerto darauf aber nicht, das kann der Kanaren, angelegt. Den wichtigsten sich die Stadt nicht leisten. Sie hat Küstenstreifen, die Avenida Cólon, hat beim Werben um die zahlenden Gäste die Stadt in eine autofreie Promenade gegenüber der Konkurrenz im Süden verwandelt und die berühmte Badean- zwei erhebliche Nachteile: das Wetter – lage Costa Martiánez gebaut. Teneriffas Norden hat deutlich weniger Immer mehr Straßen werden ver- Sonnenstunden – und so manche Alt- kehrsberuhigt und begrünt. Stillstand last aus den Anfängen des Massentou- ist nicht vorgesehen. Irgendwann sol- rismus. Sie bescherten der Stadt breite, len die Arbeiten vor dem westlichen von Hochhäusern gesäumte Straßen- Küstenabschnitt beginnen. Angedacht schneisen beiderseits der Innenstadt, sind Park- und Badeanlagen sowie ein aber auch 20-stöckige Einsprengsel im Sporthafen zwischen Hafen und Zentrum. Genau die sind jetzt das Pro- Castillo San Felipe. blem. Was vor 50 Jahren als Luxus galt, dafür finden sich heute nicht einmal Ortsteil La Paz und El Botánico genug Gäste aus dem Mittelklasseseg- Im Ortsteil La Paz präsentiert sich ment. Platz, um (wie im Süden) an Puerto von seiner grünen und noblen der Küste entlang neue Bauplätze für Seite. Die erste Begegnung mit der Luxusherbergen zu erschließen, hat Stadt ist El Botánico, der botanische Puerto de la Cruz nicht. Da hilft nur, Garten. Kühle, Schatten, Ruhe und ein das Vorhandene den gewachsenen An- beschaulicher Spaziergang zwischen sprüchen anzupassen. Das gilt für die seltenen Gewächsen beginnen dahin- Hotels ebenso wie für die öffentlichen ter. Der Garten wurde bereits 1788 als Anlagen. botanisches Experiment angelegt. Der Die Playa Jardín, der Gartenstrand, König wünschte sich die tropischen wurde nach den Plänen von César Pflanzen seiner Kolonien für die Palast- Manrique, dem bekanntesten Künstler gärten auf dem spanischen Festland.
106 Im subtropischen Klima Teneriffas sollten sie sich akklimatisieren. Das Experiment misslang, denn auf Tene- riffa gedieh alles prächtig, aber nur we- nige Ableger überstanden die europäi- schen Winter. Der botanische Garten aber blieb Puerto de la Cruz erhalten. Rund 3000 exotische Pflanzen sind zu dichtem Grün zusammengewachsen. Ein erholsamer Ort, nicht nur für bota- Im botanischen Garten nisch Interessierte. Es gibt ungewöhn- liche Bäume wie den Riesen- gummibaum aus Südamerika mit sei- nen auffälligen Luftwurzeln im Zen- trum des Parks oder den Palo Borracho, den betrunkenen Pfahl, dessen stachel- bewehrter Stamm wie ein Betrunkener schwankt. Besonders still und roman- tisch ist es am Seerosenteich. ϋ Carretera Botánico/La Paz, der Eingang befin- det sich in einem maurisch anmutenden Ge- bäude in der Seitenstraße Calle Retamar. An- fahrt mit Buslinie 102. Tägl. 9–18 Uhr, außer 1.1., Karfreitag und 25.12. Eintritt 3 €, Kinder frei. Weiter in Richtung Zentrum wird die Landstraße zur Einkaufsstraße für den Ortsteil La Paz, eine noble Wohngegend mit Hotels der gehobenen Kategorie. Dass viele Deutsche hier leben und noch mehr hier ihren Urlaub verbrin- gen, zeigen die Hinweise auf deutschen Werbetafeln. Einen wundervollen Blick aufs Meer und einen guten Überblick über Puerto hat man vom Mirador Los Llanos de la Paz. Dazu verlässt man die Carretera vor der großen Linkskurve auf der Hö- he des großen Supermarktes nach rechts und hält sich bei nächster Gelegenheit links. Gegenüber der Kapelle von San Amaro liegt der Aussichtspunkt. Direkt am Mirador beginnt eine Promenade nach Osten. Das Ortszentrum erreicht man zu Fuß über den Camino San Amaro und den Camino de las Cabras (Ziegenpfad), einen Treppenweg. Orchideengarten Sitio Litre: Wer noch einen weiteren Garten anschauen möchte, geht oder fährt die Carretera del Botánico ein Stückchen weiter hin-
Das Orotavatal | Puerto de la Cruz 107 unter. Direkt am Barranco Martiánez großen Hotels musste sich die Stadt Das Orotavatal und die Nordküste ϓ Karte S. 102/103 liegt in einem Fußgängerbereich der äl- ernsthaft Gedanken über weitere Bade- teste Privatgarten. Hier genossen schon plätze machen, denn innerhalb des Alexander von Humboldt und Agatha Ortes gab es lange Zeit nur diesen einen Christie Gastfreundschaft, Klima, Strand. An allen anderen Küstenplät- Pflanzen und Umgebung. Der Garten zen waren Felsen vorgelagert, von de- ist kleiner als El Botánico, eindrucks- nen aus man nur an Molen und Trep- voll ist jedoch die Orchideenabteilung. pen oder durch Geländer geschützt im ϋ Tägl. 9.30–18 Uhr, im Sommer bis 14.30 Uhr. Meer baden konnte. Um auch als Bade- Eintritt 4,75 €, Kinder frei. ort attraktiv zu werden, engagierte die Stadt den Künstler und Landschafts- Rundgang durchs Zentrum gestalter César Manrique. Er schuf Zwischen der Ermita San Telmo und 1968 ein Badeparadies auf den Felsen. der Plaza del Charco liegen alle wich- Costa Martiánez: eine riesige Land- tigen öffentlichen Gebäude der Stadt, schaft mit acht künstlichen Meer- die Altstadt, die Hauptkirchen, Mu- wasser-Badeseen. Keiner erinnert auch seen, der Fischerhafen, die schönsten nur entfernt an ein Olympiaschwimm- Plazas und dazu noch Promenaden und becken. Die Beckens sind eingefasst Einkaufsstraßen, Restaurants und Ho- mit Lavasteinen, umstanden von Pal- tels bzw. Apartmenthäuser. Bei alledem men und Skulpturen. Zu jeder vollen ist das Ortszentrum nicht einmal be- Stunde verschwindet eine künstliche sonders groß, nicht überladen und Insel hinter dem Wasservorhang riesi- weitgehend von Hochhäusern ver- ger Fontänen. Auch Kioske und Restau- schont geblieben. Mit einem Bummel rants gibt es. Von hier aus ging die Idee durch diesen Teil der Stadt stimmt man der Spaßbäder um die Welt. Für Geh- sich am besten auf einen Urlaub am behinderte gibt es einen speziellen Ort ein. Wasserrollstuhl. Ausgangspunkt des Spaziergangs ist ϋ Eintritt 5,50 €, Kinder 2,50 €, es gibt auch die Playa Martiánez. Mit dem Bau der günstige Karten für mehrfachen Besuch. Im Badepark Costa Martiánez
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