SMART CITY - gestalten statt verwalten - VHW
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Kommunikation SMART CITY – gestalten statt verwalten Andrea Bräuning, Albert Geiger SMART CITY – gestalten statt verwalten Die SMART CITY hat es geschafft: In allen Medien ist sie Thema – zur besten Sendezeit und als Leitartikel. In der Regel visualisiert mit visionären, beeindruckenden Mobilitäts-, Ener- gie- oder Klimaszenarien. Die Reportagen versuchen alles, was auch nur halbwegs tech- nisch innovativ daherkommt, in einem vernetzten Allerlei darzustellen. Schaut man etwas genauer auf die einzelnen Beispiele und analysiert die Texte, verlieren viele angepriesene Visionen schnell ihren Glanz. Was bleibt, sind Fragen: Was genau ist eine SMART CITY? Hat die gemeinwohlorientierte, integrierte, nachhaltige Stadtentwicklung in der SMART CITY eine Chance? Wer steuert die Entwicklung in der SMART CITY? Wer verhindert eine (digita- le) Spaltung der Stadtgesellschaft? Der vorliegende Beitrag beleuchtet die SMART CITY aus Sicht der Technologie-Anbieter und der Kommunen. SMART CITY aus Sicht der elektrifiziert, Ladeinfrastrukturen, Verkehrs-, Parkraum-, Ener- giemanagement-Systeme. Umsatz aus derart verbundenen Technologie-Anbieter Lösungen wird als zusätzlicher Umsatz zum Produkt- und Ser- (von Andrea Bräuning) vice-Geschäft von Analysten in Aussicht gestellt. Das „System Die Megatrends Urbanisierung und demografischer Wandel Stadt“ als Eldorado für Lösungen im „Internet of Things“? wirken auf das System Stadt und bringen es zunehmend an Disruptive Ansätze aus Digitalisierung wirken auf das die Grenzen seiner Resilienz. Aufgrund der finanziellen Lage System Stadt vieler Stadtverwaltungen geraten diese unter Druck, Infra- strukturen und Services entsprechend bereitzustellen. Sie kön- Vor allem nach der Wirtschaftskrise 2008/2009 waren viele nen sich der Verantwortung der Daseinsfürsorge aber nicht Unternehmen auf der Suche nach neuen Vertriebskanälen. In entziehen, nur, weil die Kassen leer sind. Steuern erhöhen? dieser Zeit wurde der (bereits 1990 geprägte) Begriff SMART Bestehende Angebote reduzieren – oder an Dritte auslagern? CITY neu belebt. Intensive Marketing-Maßnahmen der Indus- Welche Auswirkungen ergeben sich auf die heutigen Rollen trie haben dem Begriff zu einer Popularität verholfen, die seit von Verwaltungen und Industrie? Jahren eine entsprechende operative und wirtschaftliche Um- setzung vermissen lässt. Vielleicht liegt es daran, dass dieser SMART CITY – ein Markt mit großem Potenzial vermeintlich neue Markt ganz traditionell angegangen wird, Die technologische Entwicklung von Digitalisierung und Ver- d.h. mit bestehendem Produktportfolio und Geschäftsmodell netzung wird im Kontext SMART CITY seit Jahren als Lösung – nach einer traditionellen Käufer-Mentalität, die ausschreibt, für die Herausforderungen aus Urbanisierung und demogra- und einer Verkäufer-Mentalität, die nach Lastenheft anbietet. fischem Wandel genannt. Bislang scheinen allerdings skalier- Digitalisierung und Vernetzung wirken aber disruptiv auf be- bare und nachhaltige Lösungen zu fehlen. Technisch ist ver- stehende Branchen, Geschäftsmodelle und Verhalten. Uber, mutlich mehr machbar, als operativ in die Umsetzung kommt. MyTaxi oder Car-Sharing-Angebote und die zunehmende Woran liegt das? Vor allem, wenn Analysten die Stadt als Nutzung von Amazon sind Beispiele dafür. In Folge verändert wachsenden Markt prognostizieren und in den Herausforde- Digitalisierung ökonomische, ökologische und soziale Struk- rungen für die Stadtverwaltung ein Potenzial für Technologie- turen sowie Prozesse. Die Folgen der Digitalisierung wirken so anbieter sehen. auf innerstädtische Logistik, die lokale Wirtschaft und letzt- endlich auf die Attraktivität der Innenstädte. Viele Unternehmen machen heute Geschäfte in und mit Städten. Wenn Städte aufgrund beschleunigter Urbanisie- Neue Herausforderungen rung wachsen, liegt die Vermutung nahe, dass automatisch Diese Entwicklung stellt Verwaltung und Industrie gleicherma- auch das Geschäft wächst. Mobilität, Energie und Sicherheit ßen vor neue Herausforderungen in ihrer Organisation, ihren scheinen die Bereiche mit größtem Potenzial für Hard- und Aufgaben und Rollen. Ein Umdenken ist erforderlich, das be- Software sowie Service-Anbieter. Schlüsselthemen sind heute stehende Organisationen aus der Komfortzone holt. Ange- z.B. Luftqualität, die Zukunft des Automobils – autonom und stammte Märkte werden von Branchenfremden „erobert“. vhw FWS 6 / Dezember 2017 311
Kommunikation SMART CITY – gestalten statt verwalten Zum Beispiel kaufte Google vor Jahren die Firma NEST und Was Unternehmen heute kaum gewohnt sind, ist die Beteili- erhält so über ein intelligentes Thermostat Zugang zu Verhal- gung der Bürger im partizipativen Prozess. Es geht dabei nicht tensdaten im Gebäude. Google Chauffeur und Streetview lie- um die gemeinsame Entwicklung technischer Lösungen, son- fern Zugang zu Verhaltensdaten im Straßenverkehr. Gebäude, dern vielmehr um die Frage, was man braucht. Partizipation Energie, Mobilität sind relevante Infrastrukturen einer Stadt. Es im Sinne einer SMART CITY sollte daher viel stärker als bisher ist durchaus denkbar und technisch machbar, dass Geschäfts- auf den Prozess einer gemeinsamen Bedarfs- und Nutzenana- modelle aus der IT-Branche auf diese Infrastrukturen übertra- lyse gehen. Das lockt allerdings auch Bürger aus einer kon- gen werden. Aufgrund der Sensibilität für den Datenschutz sumierenden Erwartungshaltung und erfordert deren Bereit- sind wir in Deutschland von einer Google-City heute noch schaft zu Agilität im Entstehungsprozess einer Lösung. weit entfernt. Die datenbasierte Organisation einer Stadt wäre technisch aber machbar. Wie hoch die Lebensqualität darin empfunden wird, ist vielleicht nur eine Generationenfrage. Vor allem bei der jüngeren Generation und in Metropolen ist seit langem der Trend „weg vom Autobesitz“ zu beobachten. In Berlin besitzen nur etwa 50% der Haushalte einen eigenen PKW. Die abnehmende Relevanz des Autos als Statussymbol ist ein alarmierendes Signal für die Automobilbranche und zwingt diese über ihr Kernprodukt „Auto“ hinaus zu denken. Nach eigenen Angaben von Automobilherstellern werden diese in Zukunft nicht vom Verkauf einzelner Fahrzeuge le- ben, sondern vom Verkauf von Mobilitätslösungen. Sharing- Abb. 1: Herausforderungen für Kommunen und Unternehmen (Quelle: Gemeindetag BW) Konzepte und Intermodalitätslösungen sind erst der Anfang. Wenn das Elektrofahrzeug als Energiespeicher im Gebäude SMART CITY aus Sicht der Kommunen zum Einsatz kommt, verschwimmen die Segmente Mobilität und Gebäude und das Fahrzeug kann Teil des Energiema- (von Albert Geiger) nagements im Haus, in der Straße oder im Quartier werden. Bereits 2004 hat Ludwigsburg begonnen, mit den Menschen Entsprechend können sich die Rollen der Automobilhersteller der Stadt ein integriertes, nachhaltiges Stadtentwicklungskon- vom Produktlieferanten zum Dienstleister im Bereich Mobili- zept zu erarbeiten. Nach intensiver Bürgerbeteiligung wurde es tät und Wohnen wandeln – vielleicht auf Basis eines Pay-per- mit Beschluss des Gemeinderates 2006 als politische Richtlinie Use-Geschäftsmodells; dann least man die Wohnung oder das beschlossen. Es ist das Zukunftsprogramm der Stadt und soll Auto für wenig Geld und kauft sich gewünschte Leistungen Schritt für Schritt umgesetzt werden. Seither gibt es alle drei wie mehr Licht, mehr Wärme, mehr Geschwindigkeit usw. Jahre eine große Zukunftskonferenz. Dort wird mit der Bevölke- rung evaluiert, diskutiert, aktualisiert und ein fortgeschriebenes einfach dazu – zentral aufgeschaltet über ein intelligentes Programm entwickelt. Auf drei wesentliche Erkenntnisse aus Kontrollzentrum, das von einem privatwirtschaftlichen Unter- dem inzwischen 14 Jahre laufenden Prozess zur integrierten, nehmen betrieben wird. Oder von der Stadt? nachhaltigen Stadtentwicklung und auf Gemeinsamkeiten und SMART CITY lockt aus der Komfortzone – Gegensätze zur Smart City möchte ich im Folgenden eingehen: ein Zwischenfazit 1. Wenn die Welt komplexer (und immer schneller) Die Ausführungen zeigen, dass das Kundensegment SMART wird, müssen mehr Köpfe denken. CITY einen neuen Geschäftsprozess impliziert. Ein Prozess, der Heute ist unbestritten, dass in der Stadtgesellschaft die Ver- Offenheit für Experimentelles erfordert, der im Ökosystem mit waltungsmitarbeiter, der Gemeinderat und die Menschen in anderen Neues entstehen lässt. Bestehende Produkte sind Be- der Stadt gemeinsam immer wieder in vielfältigen Partizipati- fähiger für neue Services, Geschäftsmodelle und Lösungen. onsformaten Visionen und konkrete Maßnahmen entwickeln Sie sind nicht mehr zwingend das Angebot oder die Lösung an müssen, um die Kommunen für die Herausforderungen und sich. Das wirkt sich auf Definition, Projektlaufzeit und Vergü- Chancen der Zukunft fit zu machen. Auch in Wirtschaft, Wis- tung von Leistung aus. SMART CITY erfordert die Offenheit, senschaft, EU, Bund, Länder usw. sind große Potenziale an bewährte Pfade zu verlassen und mit Experten unterschied- Wissen und Ideen vorhanden, um Lösungen für die in den lichster Disziplinen und Organisationen die integrierte Lösung kommunalen Zukunftsprogrammen beschriebenen Aufgaben für ein übergeordnetes Thema zu entwickeln. Raus aus dem und Ziele anzugehen. Deshalb ist es notwendig, vernetztes Segment, rein in den Gesamtkontext! Fachwissen muss ein- Denken zu organisieren und in europäischen, nationalen und gebracht und nicht als vermeintlicher Wettbewerbsvorteil zu- Landesförderprogrammen gemeinsam mit einer Vielzahl ge- rückgehalten werden. eigneter Partner Lösungen zu entwickeln. 312 vhw FWS 6 / Dezember 2017
Kommunikation SMART CITY – gestalten statt verwalten Auch das Einrichten sogenannter Labs, in Ludwigsburg das 2. Wenn die Welt komplexer und schneller wird, „Living Lab“, basiert auf dieser Einschätzung. In diesen Labs müssen wir unsere Organisationstruktur in den arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft, Verbände, Menschen aus Rathäusern weiterentwickeln. der Stadtgesellschaft usw. gemeinsam an der Entwicklung Die Digitalisierung hat unser Leben in den letzten Jahren konkreter Projekte und Maßnahmen, um die in dem jewei- schneller und komplexer werden lassen. Informationen sind ligen kommunalen Zukunftsprogramm beschriebenen Ziele inflationär und jederzeit verfügbar. Verwaltungen haben er- zu erreichen. Alle Beteiligten müssen hier zunächst jedoch kannt, dass sie diese Entwicklungen steuern und gestalten gewohnte Denk- und Handlungsreflexe auf den Prüfstand müssen. Anhand integrierter, nachhaltiger Entwicklungspro- stellen. Die Wirtschaft läuft Gefahr, immer wieder in ihre An- zesse erarbeiten sie Konzepte, um diese Herausforderungen bieter- und Verkäufermentalität zu verfallen und eine so star- der Zukunft zu meistern. Gerade Städte und Gemeinden mit ke Fokussierung auf kurzfristige Geschäftsmodelle zu haben, ihrer Bürgernähe müssen gemeinsam in partizipativen Prozes- dass völlig neue, visionäre und hoch innovative Ansätze, die sen die Weichen richtigstellen (vgl. Leipzig Charta). Die Not- sich an den Fragestellungen in den Kommunen orientieren, wendigkeit, Organisationsstrukturen in den Rathäusern fort- gar nicht zum Zuge kommen. Die Kommunen dagegen dro- zuschreiben und schlagkräftiger zu machen, ist die logische hen allzu schnell in eine Konsumenten- und Käuferrolle zu Konsequenz. schlüpfen, nach dem Motto: „Hier ist mein Problem. Was kos- tet die Lösung?“ So besteht im Hinblick auf die Erfolgsfaktoren einer integ- rierten, nachhaltigen Stadtentwicklung Konsens, dass die Beide Haltungen sind nicht zielführend, da sich die Akteure Menschen sowohl anlassfrei als auch anlassbezogen beteiligt zunächst kennenlernen und gemeinsame Interessen analysie- werden. Auch die Notwendigkeit der Vernetzung aller The- ren müssen. Erst wenn Einigkeit über ein Arbeitsprogramm menfelder einer Stadtgesellschaft ist in aller Munde. So ist die mit gemeinsamen Zielen besteht, können erfolgreich in agilen SMART CITY eines der Leitbilder für die wichtigen EU-Förder- Teams auf der Grundlage des aktuellen Stadtentwicklungs- programme (z.B. Horizon 2020) der nächsten fünf bis zehn konzeptes Lösungsansätze entwickelt und Maßnahmen kre- Jahre. Derzeit wird zudem die Normierung in ISO-Formate iert werden. Hierzu möchte ich ermuntern und rate zu Fallstu- (37150/37151/37152) vorangetrieben. In einem aktuellen Re- dien unter Beteiligung der Kommunen, der Wissenschaft und gierungsentwurf des Bundes zu diesem Thema ist festgehal- der Wirtschaft. ten: „(…) Daher werden sich die Verwaltungen von einer öf- fentlichen zu einer offenen Verwaltung weiterentwickeln. Das Gestalten wird das Verwalten in weiten Teilen ablösen. Die Risikoabwägung wird zentraler Bestandteil dieser weiterent- wickelten Verwaltungen sein. Durch die Bereitstellung offener Daten und Dienste werden diese zunehmend als Plattform für innovative urbane Anwendungen und Lösungen Dritter gefor- dert. Die Verknüpfung technischer Innovatio- nen mit gesellschaft- lichen Perspektiven, neue Gouvernance- formate und neue Par- tizipationsstrukturen zeichnen diese Ent- wicklungen aus.(…)“ Die großen Herausfor- derungen unserer Zeit können nur gemeis- tert werden, wenn die Kommunen vor Ort in- tegrierte, nachhaltige Zukunftsentscheidun- gen treffen. Dies gilt bei der Energiewende genauso wie bei der Abb. 2: Verwaltungsaufbau in Ludwigsburg Integrationspolitik, der vhw FWS 6 / Dezember 2017 313
Kommunikation SMART CITY – gestalten statt verwalten Betreuungsthematik, der demografischen Entwicklung, Gene- außer Kraft sind. SMART CITY braucht agile Prozesse, die Fä- rationengerechtigkeit, Digitalisierung etc. Besonders wichtig higkeit zu kleinen Schritten mit den Nutzern und der schnellen ist, diesen Politikansatz in der Verwaltungsorganisation als Anpassung im laufenden Prozess. SMART CITY braucht dafür Generationsaufgabe zu etablieren und horizontal und vertikal aber auch das Verständnis von Seiten der Bürgergesellschaft zu vernetzen. und der Presse. Für die Entwicklung von Innovation muss der erforderliche Freiraum geschaffen werden – zeitlich, organisa- Ein weiteres wichtiges Ziel bei der Organisationsentwicklung torisch und budgetär. Transformation zur SMART CITY läuft ist, dass der stetige Wandel, die gesellschaftliche Verände- nicht nebenher: Die Stadt muss ihre Organisationsstruktur auf rung, das integriert vernetzte Arbeiten und die Digitalisierung die neuen Aufgaben ausrichten und weiterentwickeln. Ver- als Chance begriffen werden. So können leistungsfähige, waltung und Industrie müssen ihre Käufer-Verkäufer-Mentali- effiziente, motivierte und mit Spaß an der Sache arbeitende tät ablegen und vom Verwalten zum Gestalten kommen. Bür- Menschen ihre Stadt zukunftsfähig gestalten. Auch Ressort- ger dürfen nicht finale Lösungen erwarten, sondern müssen grenzen können in der Folge einfacher überwunden werden. sich auf den Entwicklungsprozess einlassen – Veränderung als 3. Wenn die digitale Transformation unsere Gesell- etwas Positives sehen. Es braucht auch Fehlertoleranz. Ohne schaft schnell und umfassend verändern wird, müssen diese Paradigmenwechsel gibt es keine SMART CITY. die Rathäuser die Verantwortung für die Steuerung Aber: Der Begriff SMART CITY ist nur dann Synonym für die der Prozesse übernehmen. integrierte, nachhaltige Stadt, wenn ihm die Leipzig Charta Die unter Punkt 2 beschriebenen Strukturentwicklungen sind und die Leitlinien der SMART CITY CHARTA des Bundes zu- vor allem deshalb unverzichtbar, weil der Verwaltung zur Si- grunde liegen. Dann ist die SMART CITY wettbewerbsfähig, cherstellung des Gemeinwohls die Rolle des Motors dieser florierend, klimaneutral, ressourceneffizient, aufgeschlos- Prozesse zukommt. Global ist bereits erkennbar, was passiert, sen, innovativ, responsiv, sensitiv, partizipativ, inklusiv, sicher, wenn Verwaltungen ihre Handlungsfähigkeit nicht auf die ak- raumgebend, lebenswert, liebenswert, vielfältig und offen. tuellen Zukunftsentwicklungen ausrichten. So gibt es bereits Letztendlich gibt es keine Alternative zur schrittweisen Wei- Beispiele für private smart communities und eine Reihe global terentwicklung von Organisationskompetenz und -struktur. aktiver Unternehmen steht bereit, weitere Quartiere, Stadttei- Stadtentwicklung im Sinne der Leipzig Charta muss mit dem le oder ganze Städte zu übernehmen. Dies muss im Hinblick Umbau der Organisationsstruktur einhergehen – das gilt für auf soziale Gerechtigkeit und Teilhabe, Daseinsfürsorge und Industrie wie Stadtverwaltung gleichermaßen. Nur dann wird Gemeinwohl verhindert werden. Kommunen brauchen eine die lernende, gestaltende Organisation Realität, die sich im professionelle, unabhängige öffentliche Verwaltung, die die Rhythmus der sich verändernden ökonomischen, ökologi- nachhaltige Entwicklung federführend lenkt und verantwor- schen und sozialen Themen der Stadtgesellschaft weiterent- tet. Selbstverständlich kann sie sich dabei, soweit notwendig wickeln kann. und geboten, von privaten Dienstleistern unterstützen lassen. Dr. Andrea Bräuning Die von BMUB und BBSR herausgegebene SMART CITY Robert Bosch GmbH, Leitung Geschäftsstelle Living LaB, CHARTA und die dort zusammengefassten Leitlinien sind hier- Ludwigsburg bei eine gute Orientierung: Albert Geiger ■■ Digitale Transformation braucht Ziele, Strategien und Leiter des Fachbereichs nachhaltige Stadtentwicklung und Strukturen; Bauen, Stadt Ludwigsburg ■■ Digitale Transformation braucht Transparenz, Teilhabe und Mitgestaltung; ■■ Digitale Transformation braucht Infrastruktur, Daten und Dienstleistungen; ■■ Digitale Transformation braucht Ressourcen, Kompetenzen und Kooperation. Chancen und Perspektiven der SMART CITY (ein gemeinsames Fazit) SMART CITY braucht Mut zur Umsetzung, braucht Querden- ker und Macher, braucht mehr Gestaltung als Verwaltung – das gilt für Industrie genauso wie für die Stadtverwaltung. Aus Sicht der Technologieanbieter braucht SMART CITY einen Ex- perimentierraum, in dem Regeln (soweit rechtlich vertretbar) 314 vhw FWS 6 / Dezember 2017
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