Das pädagogische Leitbild der Österreichischen Kinderfreunde - Die Kinderfreunde orientieren sich in der Arbeit an ihren pädagogischen ...
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Das pädagogische Leitbild der Österreichischen Kinderfreunde Die Kinderfreunde orientieren sich in der Arbeit an ihren pädagogischen Vorstellungen.
Zwei wesentliche Merkmale machen uns Menschen aus: Erstens werden wir erst durch Lernen zum Menschen. Und zweitens brauchen wir die menschliche Gesellschaft, um uns bestmöglich entfalten zu können. Diese beiden Momente prägen daher auch das Menschenbild der Kinderfreunde. Aufgabe der Kinderfreunde ist es, Kindern vielfältige und herausfordernde Lernorte zu bieten und ihre soziale Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen. Die Kinderfreunde in Österreich gehen in der Arbeit aller ihrer Organisationsgliederungen, Einrichtungen und Projekten von einem Ziel aus: der umfassenden Persönlichkeitsentwicklung des Menschen, also der Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Solidarität und Verantwortungsübernahme. Kinderfreunde als Lobby der Kinder und Familien Die Kinderfreunde verstehen sich als Lobby für Kinder und Familien, wobei wir unter Familie vielfältige Formen des Zusammenlebens mit Kindern verstehen und neuere Formen des familiären Zusammenlebens (Patchwork-Familien, Stiefväter- und Stiefmütterfamilien, Ein-Eltern-Familien usw.) unterstützen. Die Basis unseres pädagogisch- politischen Handelns sind die U.N.-Menschenrechte, im besonderen die U.N.-Kinderrechte mit ihren drei Säulen Versorgung, Schutz und Partizipation. Kind in den Mittelpunkt stellen Die Kinderfreunde fühlen sich einer Pädagogik verpflichtet, die vom Kind selbst und seinen Lebens- und Entwicklungsbedürfnissen ausgeht und seine Selbstwertkompetenz stärkt. Kinder als gleichberechtigte "PartnerInnen" sehen Kinder haben ein Recht darauf, dass Erwachsene ihnen Zeit und Aufmerksamkeit widmen und im Sinne einer „dialogischen Erziehung“ tragfähige Beziehungen anbieten. Wir sehen Erwachsene als BegleiterInnen und verständnisvolle HelferInnen kindlicher Entwicklung und als anspruchsvolle und glaubwürdige PartnerInnen des Kindes. Soziales und fachliches Lernen verbinden Kinder und Kindheit als eigenständiger Lebensabschnitt brauchen einerseits Schutz, aber auch das begleitete Hineinwachsen in größere Lebens- und Sozialräume in offenen sozialen Milieus bzw. Netzwerken und die bewusste Auseinandersetzung und das Wissen über einen kompetenten Umgang mit modernen Medien und Technologien. Deshalb muss soziales und fachliches Lernen immer wieder miteinander verbunden werden. Auf diese Weise leisten die Kinderfreunde einen Beitrag zum präventiven Kinder- und Jugendschutz. Kindergerechte Lebens- und Lernräume schaffen Kinder brauchen in ihrem unmittelbaren Alltag kindgerechte Lebensräume und vielfältige Lernorte für eine ganzheitliche Entwicklung. Diesen Ansprüchen müssen Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Einrichtungen der Kinder- bzw. Jugendarbeit und öffentliche Räume gerecht werden. Zugleich müssen diese Institutionen kooperieren und ihre Angebote vernetzen. Einen respektvollen und gewaltfreien Umgang mit Kindern pflegen Die Kinderfreunde treten für einen respektvollen, gewaltfreien Umgang mit Kindern und der Kinder untereinander ein. Sie wollen sie zur aktiven und solidarischen Auseinandersetzung bei auftretenden zwischenmenschlichen oder sozialen Konflikten befähigen. Jede Gewalt in der Gesellschaft und in der Erziehung wird abgelehnt – ob persönlich, institutionell oder medial ausgeübt. Frieden und Solidarität sind Prinzipien, die sowohl in der Familie, in den Gruppen und Einrichtungen der Kinderfreunde als auch in der Gesellschaft gelebt werden müssen. Ohne Frieden in der Welt gibt es keinen Frieden für den einzelnen und umgekehrt. Daher ist es wichtig sich mit den Sichtweisen und Lebensbedingungen von Kindern aus allen Teilen der Welt zu beschäftigen. Für die Chancengleichheit aller Kinder eintreten Unser Handeln wird vom Prinzip der Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen geleitet. Wir treten für die Chancengleichheit aller Kinder ein, unabhängig von Nationalität, Religion, sozialer Herkunft oder Geschlecht. Im Anders-Sein und im multikulturellen Austausch sehen wir die Chance, voneinander zu lernen und uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln. Das gilt auch für die vorurteilsfreie Begegnung mit Kindern mit und ohne Behinderung sowie unterschiedlicher sozialer Verhaltensweisen. Deshalb bemühen wir uns um eine leichte Zugänglichkeit aller unserer Angebote. Demokratische Prozesse erlebbar machen
Unser Leitbild Wer wir sind, woran wir glauben, wofür wir arbeiten Arbeiten für eine kinderfreundliche Gesellschaft Die Österreichischen Kinderfreunde arbeiten für eine kinderfreundliche Gesellschaft. Eine kinderfreundliche Gesellschaft ist durch ein solidarisches und demokratisches Miteinander geprägt. Für die Kinder bedeutet dies insbesondere, dass die Lebens- und Lernbedingungen die vielfältige und individuelle Entfaltung ihrer Persönlichkeiten ermöglichen. Unsere Grundwerte Die Österreichischen Kinderfreunde haben ihre Herkunft als Organisation in der ArbeiterInnenbewegung. Diese Tradition zeigt sich darin, dass wir uns weiter zu den sozialdemokratischen Grundwerten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität bekennen. Gewaltverzicht und Toleranz sind weitere wesentliche Werte der Kinderfreunde. Die Kinderfreunde stehen daher in einer Tradition kritischer Erziehung, die ein ständiges Überprüfen und Weiterentwickeln der pädagogischen Theorie und Praxis erfordert. Unsere Arbeit Unsere Arbeit zielt darauf ab, dass sich Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene zu umfassend handlungsfähigen Menschen entwickeln können. Nur so sind sie in der Lage, im Sinne der sozialen Demokratie, ihr Leben selbst in die eigenen Hände zu nehmen. Das bedeutet, dass wir durch unsere Arbeit versuchen, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Ebenso wollen wir Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. Das Zusammenleben in den Familien soll im Sinne der kindlichen Entwicklung angeregt werden. Unsere Organisation Die Kinderfreunde bestehen aus einer großen Bandbreite von Gliederungen (Ortsgruppen, Bezirks- und Landesorganisationen und der Bundesorganisation), den Roten Falken, und Einrichtungen wie Kindertagesheimen, Eltern-Kind-Zentren, etc. Erst das aufeinander abgestimmte und solidarische Miteinander dieser Organisationseinheiten macht die Stärke der Kinderfreunde aus. Unser Herz Die Mitte und damit das ”Herz” der Österreichischen Kinderfreunde ist die politisch-pädagogische Organisation ehrenamtlicher Aktivitäten in Ortsgruppen, Regionen, Eltern-Kind-Zentren, pädagogischen Projekten oder politischen Initiativen. Diese ehrenamtliche Mitte der Organisation wird von den professionell geführten Aktivitäten (Kinderbetreuungseinrichtungen, sozialpädagogische Projekte, Ferienaktion etc.) unterstützt. Unsere Zukunft Wir können die positive Entwicklung der letzten Jahre nur dann fortsetzen, wenn unsere Arbeit auf der einen Seite weiterhin fest in den gemeinsamen Werten und Zielen verankert ist und auf der anderen Seite organisatorisch sehr flexibel auf sich ändernde Bedingungen und Bedürfnisse reagiert. Menschen mit Herz - für eine Organisation mit Herz Die Geschichte der Kinderfreunde ist reich an herausragenden Persönlichkeiten. Wir stellen die Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden der Österreichische Kinderfreunde von Beginn an stellvertretend für alle "Menschen mit Herz" mit einer Kurzbiographie vor. Anton Afritsch Er kam 1873 als Sohn einer Fabriksarbeiterin in Klagenfurt zur Welt und wurde Tischler. Nachdem er sich der Gewerkschaft und der Sozialdemokratie anschloss wurde er zuerst Mitarbeiter, dann angestellter Redakteur der Parteizeitung “Arbeiterwille” in der Steiermark. 1908 gründete er gemeinsam mit anderen Eltern den “Arbeiterverein Kinderfreunde” in Graz. Aus dem lokalen Verband wurde binnen weniger Jahre eine große Vereinigung, die es in der 1. Republik in praktisch allen Industriegemeinden und den Städten Österreichs gab. Afritsch wurde nach dem 1. Weltkrieg Stadtrat in Graz und 2. Reichsobmann der Kinderfreunde, bereits 1924 verstarb Anton Afritsch. "Eine alte Forderung der organisierten Arbeiterschaft ist es: Dass sich die Gesellschaft endlich einmal auf ihre Pflicht besinne, dass sie ihren Mitgliedern das Recht auf Arbeit und Leben gibt, dass die Bürger des Staates nicht gezwungen werden, um sich und ihre Kinder vor dem Verhungern zu schützen, zum Bettelstab zu greifen, dass sie die Greise nicht verkommen und die Kinder nicht verkümmern lässt." Anton Afritsch
Gründer und erster Obmann der Kinderfreunde Max Winter Geboren 1870 im ungarischen Tárnok. Er war zwischen 1895 und 1930 Journalist bei der Arbeiter-Zeitung. Mit seinen Sozialreportagen und Berichten aus dem Proletarierleben Wiens schuf er eine völlig neue Art der journalistischen Berichterstattung. Von 1911 bis 1918 Reichsratsabgeordneter, 1919 Abgeordneter zum Wiener Landtag sowie kurzzeitig Vizebürgermeister. 1930 Niederlegung aller Funktionen, 1934 Flucht nach Amerika, wo er sich weiter für die Rechte der Arbeiter und der Kinder einsetzte, gestorben 1937 in Hollywood. Er förderte und unterstützte die Kinderfreunde, 1917 wird er der erste Reichsobmann. Mit seiner Aktion "Mühlstein" konnte er 1925 in ganz Österreich Kinderbibliotheken errichten. "Die Sentimentalität mit dem „etwas Sonnenschein“ konnte verleiten und hat verleitet zu der Auffassung, dass der Arbeiterverein „Kinderfreunde“ in seiner ersten Form eigentlich nichts war als ein Wohltätigkeitsverein, der sich von bürgerlichen Vereinen dieser Art nur dadurch unterschied, dass es Proletarier waren, die die Vereinsarbeit leisteten, keine hochvermögenden Damen und Herren. Schon darin wäre ein Fortschritt gewesen. Aber diese Form barg in sich trotzdem alle die Gefahren, die Wohltätigkeitsvereinen anhaften. So musste also an die Stelle der Wohltätigkeit etwas anderes gesetzt werden. Wir haben es gefunden. Es ist die Organisation, die Selbsthilfeorganisation." Max Winter Reichsobmann von 1921 bis 1933 Paul Speiser Geboren 1877 in St. Pölten, Absolvierung des Lehrerseminars, anschließend Lehrer in Niederösterreich und Beamter der Eisenbahner-Unfallversicherungsanstalt in Wien. Speiser ist engagierter Verfechter der Glöckelschen Schulreform und wird 1907 Sekretär, später Obmann des Vereines "Freie Schule". 1922/23 erfolgt die Verschmelzung der beiden Vereine "Freie Schule" und "Kinderfreunde". Speiser wird dritter Obmann des neuen Vereines "Freie Schule - Kinderfreunde". Als Parteisekretär wird er 1919 Mitglied des Wiener Gemeinderates und 1920 Stadtrat für Personalangelegenheiten und Verwaltungsreform in Wien. Nach Max Winter wird Speiser 1933 zum Obmann der Kinderfreunde gewählt und bleibt es bis zur Auflösung aller sozialdemokratischen Organisationen im Jahr 1934. 1945 wird Speiser erneut Obmann der Kinderfreunde und übergibt seine Funktion 1946 an Hans Mandl. Von 1946 – 1948 ist Paul Speiser Ehrenvorsitzender der Kinderfreunde. „Als wir am 5. Mai 1945 von der Partei den Auftrag bekamen, die Kinderarbeit und für sie unsere Organisation neu aufzubauen, da war es uns von vornherein klar, dass wir diese Aufgabe nicht in der alten Organisationsform bewältigen konnten, sondern dass wir unsere Tätigkeit auf wesentlich breiteren Grundlagen aufbauen müssten. Es war für uns selbstverständlich, dass die neue Partei die Erziehung und Beeinflussung ihres Nachwuchses nicht irgendeiner Organisation anvertrauen konnte, sondern dass nur von ihr selbst oder in ihrem Auftrag diese Arbeit zu leisten war“. Paul Speiser Reichsobmann von 1933 bis 1934 Bundesobmann von 1945 bis 1946 Hans Mandl Wurde 1899 in Szegedin (Ungarn) geboren und absolvierte die Lehrerbildungsanstalt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Mandl in Wien Lehrer, später Leiter des größten Jugendheimes der Gemeinde Wien, dem Jugendheim Sandleiten in Ottakring. Im April 1945 wurde er zum Bezirksschulinspektor für Ottakring ernannt. Im selben Jahr wurde er zum Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde gewählt. 1949 wurde er Amtsführender Stadtrat für Kultur und Volksbildung, 1959 auch Vizebürgermeister der Stadt Wien. Am Aufbau der Organisation nach dem Krieg zum größten Elternbund Österreichs hatte er maßgeblichen Anteil. Das "Eisenstädter Erziehungsprogramm", die Neugründung des Verlags Jungbrunnen, die Gründung des Falkencamps Döbriach, sind wichtige Marksteine der Obmannschaft Hans Mandls bei den Kinderfreunden. "Die Kinderfreunde griffen zur Selbsthilfe. Die Erziehung der Jugend und die Reform der Schule traten stärker in den Vordergrund ihrer Arbeit. Sie setzten sich durch, und man konnte sie nicht mehr übersehen. Und wieder hat die Zeit uns und unsere Arbeit geändert. Große, neue Aufgaben warten auf uns. Als Erzieher sehen wir uns heute besonders dem verderblichen Einfluss der Massenmedien auf die Menschen gegenüber. Alle, oft unerwarteten Erscheinungen der Wohlfahrtsgesellschaft müssen beobachtet, die Wechselbeziehung zwischen rascher technischer Revolution und langsamer kultureller und geistiger Evolution untersucht werden. Die Konsumgesellschaft bereitet uns manches Unbehagen, und die Probleme der Freizeitgestaltung sind für die geistige Haltung der Menschen von großer Bedeutung."
Hans Mandl Bundesobmann von 1945 bis 1964 Dr. Max Neugebauer Geboren 1900 in Barzdorf (Österr.-Schlesien) wird Dr. Neugebauer ab 1921 Lehrer in Niederösterreich und promoviert 1939 an der Universität Wien. Der begeisterte Anhänger der Glöckelschen Schulreform bemüht sich nach 1945 als anerkannter Schulfachmann um die Wiedereinführung eines geordneten demokratischen Schulwesens. An der Spitze der sozialistischen Lehrer entstanden unter seiner Leitung die ersten Entwürfe für ein künftiges Schulgesetz. 1960 wird er Amtsführender Präsident des Wiener Stadtschulrates, 1962 wird die große Schulreform im Parlament beschlossen. Als Obmann der Kinderfreunde Niederösterreich ist er mit Anton Tesarek Verfasser des "Eisenstädter Programms". 1964 wird Dr. Max Neugebauer zum Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde gewählt. "Die Kinderfreunde haben ihre Erziehungsarbeit immer realistisch aufgefasst. Sie haben sich bemüht, gesellschaftliche Veränderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu registrieren und sich darauf einzustellen. Erziehung muss immer zeitgemäß sein. Was wir fordern, ist: Zuerst der Spielplatz und das Heim, dann der soziale Wohnbau, die Bäder für die Kinder, die gute Schule und schließlich den begabten Kindern die höhere Schule und eine Reform, die das Kind tatsächlich in den Mittelpunkt der Schule stellt, eine Schule, die jedem die Bildung gibt, die er aufnehmen kann, keine Exklusivschule, aber eine Schule für alle ohne Senkung des Bildungsniveaus, eine Schule, die fördert und hilft, eine moderne Schule." Dr. Max Neugebauer Bundesobmann von 1964 bis 1969 Anton Tesarek Am 1. September 1896 in Wien geboren absolviert er die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten und arbeitet nach dem 1. Weltkrieg als Volks-und Hauptschullehrer. 1920 Wird Tesarek von Max Winter für die Kinderfreundearbeit gewonnen und leitet bis 1924 das Muster-Kinderheim der Kinderfreunde im Schloß Schönbrunn. Ab 1924 Redakteur der Zeitungen "Kin-derland", "Der Kinderfreund", und Mitarbeiter der "Sozialistischen Erziehung". Im Juni 1925 begründet Anton Tesarek die "Roten Falken". Ab 1926 ist Tesarek leitend tätig in pädagogischen Diensten der Stadt Wien. Nach KZ, Krieg und Kriegsgefangenschaft ab 1945 Mitarbeit beim Wiederaufbau der Kinderfreunde. Arbeit im Stadtschulrat und ab 1946 Zentralinspektor für Kindergärten und Horte der Stadt Wien. 1947 - 1964 ist Tesarek Stellvertretender Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde, 1948 - 1960 Chefredakteur der Zeitschrift "Sozialistische Erziehung", 1955 - 1959 Präsident der Sozialistischen Erziehungsinternationale. 1960 leitende Mitarbeit am Sozialistischen Erziehungsprogramm (Eisenstädter Programm). 1972 wird Anton Tesarek zum Ehrenvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde gewählt. "Immer wieder rufen in der Erziehung neue Ufer, immer wieder sind von den Erziehern neue geschichtliche Herausforderungen in gesellschaftlich richtiger Form zu beantworten. Und darum haben in der sozialistischen Erziehungsbewegung jene Ideale lebendig zu bleiben, die sich vom Anfang der Menschheitsgeschichte an wie ein heiliges Vermächtnis von Generationen zu Generationen vererben, die vor allem von Enterbten und Unterdrückten hoffnungsvoll weitergeben werden, weil sie es ernst meinen mit der Befreiung des Menschen." Anton Tesarek Ehrenobmann von 1972 bis 1976 Gertrude Fröhlich-Sandner 1926 in Wien geboren, begann sie 1946 als Erzieherin bei den Kinderfreunden in Wien. 1959 wurde sie Gemeinderätin in Wien, 1965 Stadträtin und vier Jahre später Vizebürgermeisterin. 1984 wurde sie zur Familienministerin berufen. Drei Jahre später geht sie in Pension. Bei den Kinderfreunden wird Gertrude Fröhlich-Sandner 1969 zur Bundesvorsitzenden gewählt und füllt diese Funktion 21 Jahre voll und ganz aus. Von 1990 bis heute ist sie aktive Ehrenvorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde. "Die Kinderfreunde, als große Eltern- und Familienorganisation, vollbringen in ihren 500 Ortsgruppen und zahlreichen Stützpunkten in ganz Österreich große Leistungen. Sie stellen sich mit ganzer Kraft in den Dienst einer umfassenden Bildungswerbung und befassen sich in ihren Arbeitskreisen mit der ständigen Herausforderung unseres technisch-wissenschaftlichen Zeitalters, die nur von gebildeten Menschen bewältigt werden kann. Als sozialistische Erziehungsorganisation bekennen sich die Kinderfreunde zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung, in der der einzelne bereit ist, der Gesellschaft mehr zu geben als von ihr zu nehmen." Gertrude Fröhlich-Sandner
Bundesvorsitzende von 1969 bis 1990, seither Ehrenvorsitzende Jakob Bindel "Jack", so nannten ihn seine Freunde, wurde 1901 zu Beginn des "Jahrhundert des Kindes" als Sohn eines Kleingewerbetreibenden in Wien geboren. Sein Herz schlug für die Kinder, und sein Leben war der Bildung und der Erziehung der Kinder zum Frieden gewidmet. 1923 bis 1934 arbeitete Jakob Bindel für die Kinderfreunde Niederösterreich, wurde Landessekretär, von 1947 bis 1953 Bundessekretär der Österreichischen Kinderfreunde, und bis 1960 Leiter des Verlages "Jungbrunnen". Von 1964 bis 1976 war er stellvertretender Bundesvorsitzender und wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden gewählt. 1985 gründete er die Aktion "Bücher für den Frieden" und wurde 1989 auch Ehrenvorsitzender der Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer. Jakob Bindel verstand sich, wie er selbst immer wieder sagte, als "einer von vielen". In seinen Taten aber war er Vorbild, Mahner und Lehrer zugleich. Vorwort von Jakob Bindel zu seinem Buch "75 Jahre Kinderfreunde": "Ich widme das vorliegende Berichtswerk allen Kinderfreunden. Vor allem aber den drei Generationen von Mitarbeiter/innen der Österreichischen Kinderfreunde, die in der Monarchie ihre Arbeit begannen, sie in der Ersten Republik fortsetzten und auch, allen Gefahren trotzend, in der Zeit des Heimwehrfaschismus und Nationalsozialismus die Idee, alle Kinder der Welt glücklich zu machen, nicht verleugneten und nach 1945 bis heute das Werk ihrer Vorgänger ausbauten. Mögen die kommenden Generationen der Kinderfreunde ihre Ziele anstreben, damit das "Jahrhundert des Kindes" mit ihrer Hilfe bald anbreche." Jakob Bindel Ehrenvorsitzender von 1976 bis 1992 Hans Matzenauer 1933 in Wien geboren, absolvierte nach der Pflichtschule die Bundeslehrer- bildungsanstalt und unterrichtete an verschiedenen Schulen in Favoriten. Ab 1958 ehrenamtlich Redakteur und Pädagogischer Referent bei den Kinderfreunden. 1964 hauptamtlich Pädagogischer Sekretär der Bundesorganisation. Von 1966 bis 1980 Bundessekretär der Kinderfreunde, Geschäftsführer von Verlag Jungbrunnen und Wiener Spielzeugschachtel. 1977 bis 1982 Mitglied des Bundesrates, 1980 bis 1992 Bestellung zum Amtsführenden Präsidenten des Stadtschulrates für Wien. Von 1990 bis 1992 Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, 1993 Bereichssprecher "Betriebe" im Bundesvorstand, von 1994 bis 2001 ehrenamtlich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Verlag Jungbrunnen-Wiener Spielzeugschachtel GmbH. "Wir Kinderfreunde haben uns immer den Luxus erlaubt, an die Zukunft zu glauben, und wir haben uns auch nie davon abhalten lassen, Visionen zu haben. Wer niemals über den Tellerrand der Suppenschüssel schaut, verliert den Blick auf das Wesentliche. Und wir wissen es heute besser denn je, der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wem die Kraft zum Träumen fehlt, dem bleiben auch viele Antworten versagt. Ich glaube, wir Kinderfreunde haben einen Traum. Einen alten Traum. Es ist der Traum einer besseren Zukunft für unsere Kinder. Lassen wir uns nicht abhalten von diesem Traum. Lasst uns gemeinsam daran gehen, diesen Traum zu erfüllen." Hans Matzenauer Bundesvorsitzender von 1990 bis 1993 Karl Gerbel Karl Gerbel wurde 1939 in Linz geboren. Während er den Beruf eines Elektro- maschinenbauers erlernte kam er in den fünfziger Jahren zu den Roten Falken in der Linzer Franckstraße. Sein beruflicher Weg führte ihn über die Tätigkeit des Landessekretärs bei den Kinderfreunden zur Arbeiterkammer, dort wurde er Leiter des Bildungshauses “Jägermayrhof”. Anfang der achtziger Jahre wechselte er als Vorstandsdirektor der LIVA ins Brucknerhaus. Von 1972 bis 1995 war Gerbel Landesobmann der Kinderfreunde in Oberösterreich. 1994 wurde Gerbel zum Bundesvorsitzenden der Österreichischen Kinderfreunde gewählt. Das blieb er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1997. "Dieses Konzept der kulturellen Demokratie ist eines einer großen kulturellen Gesellschaft, in der der einzelne wirklich seinen Platz mit Respekt und menschlicher Würde hat. Es geht um den Platz der Kinder in diesem neuen Entwurf einer neuen Gesellschaft, der nicht am Rande des Lebens der Erwachsenen sein kann, sondern selbstverständlich im Zentrum. Diese Grenzverschiebung zugunsten der Kinder müssen wir vornehmen. Und wenn uns diese Grenzverschiebung Stück für Stück gelingt, dass wir die Kinder immer weiter in den Mittelpunkt des Lebens rücken, dann erst gilt der Satz, dass Kinder Bürger sind. Das ist die große emanzipatorische Idee und die große Aufgabe der Kinderfreunde, weit über den Tag hinaus." Karl Gerbel
Bundesvorsitzender von 1993 bis 1997 Waltraud Witowetz-Müller Geboren 1949 in Güssing (Burgenland), erlernt den Lehrerinnenberuf und arbeitet als HS-Direktorin in Wien. 1965 beginnt ihre Tätigkeit bei den Kinderfreunden als Betreuerin in der Ferienaktion. 1970 übernimmt sie die Leitung einer Kindergruppe in der Ortsgruppe Guntramsdorf (NÖ), der sie bis heute als Mitglied angehört. Ab 1976 ist sie für die Bildungsarbeit der Kinderfreunde NÖ verantwortlich, und wird 1990 geschäftsführende Vorsitzende der Landesorganisation. Von 1992 bis 1998 leitet sie als Landesvorsitzende die Kinderfreunde Niederösterreich. Bereits seit 1987 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende, 1998 wird Waltraud zur Bundesvorsitzenden der Österreichischen Kinderfreunde gewählt. "Unsere Gesellschaft ändert sich immer rascher, und damit auch die Lebensbedingungen der Kinder. Mit diesen Veränderungen müssen wir uns immer von neuem beschäftigen, und uns für die Interessen der Kinder einsetzen. Wir Kinderfreunde haben Herausforderungen nie gescheut, die eine sich ständig wandelnde Gesellschaft mit sich bringt. Wir haben die Inhalte, wir haben die Menschen, wir haben die Organisation. Wir werden Herausforderungen auch in Zukunft annehmen können, denn das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen unserer Organisation ist sehr groß. Und unser Kinderfreundeherz schlägt links - für eine offene, tolerante Gesellschaft, und für soziale Gerechtigkeit." Waltraud Witowetz-Müller Bundesvorsitzende 1998 bis 2004 Josef Ackerl Geboren 1946 in Vöcklabruck, erlernt Josef Ackerl nach der Pflichtschule den Kaufmannsberuf und tritt 1966 in die Pensionsversicherung der Arbeiter in Linz ein. Ackerl ist von 1972 bis 1985 Betriebsrat in der PVA und wird 1982 Abteilungsleiter. Von Jugend auf politisch aktiv wird er Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend in Oberösterreich, SJ-Bundesvorsitzender, stv. Vorsitzender der SPÖ Linz-Stadt und ist Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ OÖ. 1980 wird Ackerl Mitglied des Linzer Gemeinderates, ab 1985 Mitglied des Stadtsenates, ist seit 1993 Mitglied der OÖ Landesregierung, und wirkt dort nun seit über 10 Jahren vor allem als Landesrat für Soziales, Jugendwohlfahrt, Verwaltungspolizei und Gemeinden. Schon in der Kindheit bei den Kinderfreunden und Roten Falken wird er 1973 Mitglied der Kinderfreunde und schließlich 1999 Bezirksvorsitzender der Linzer Kinderfreunde und Mitglied des Bundesvorstandes. Die Bundeskonferenz 2004 wählte Josef Ackerl zum Bundesvorsitzenden der Österreichischen Kinderfreunde. "Die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sind mir ein besonderes Anliegen. Kinder am Bildungssektor aushungern zu lassen ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch beschämend für unser Land. Die Kinderfreunde sind da, um sich besonders für Kinder einzusetzen, die einige Chancen weniger vorfinden, wenn sie zur Welt kommen, als Kinder aus Familien, wo ein finanzieller Background das Leben erleichtert. Chancengleichheit ist der Schlüssel, um einer Gesellschaft die Türe zu einer gleichberechtigten Gesellschaft zu öffnen." Zeitspuren 1908 wurden die Kinderfreunde gegründet. Die große Idee hat in all den Jahren unzählige Spuren hinterlassen.
Die Chronik der Kinderfreunde 1908 • Anton Afritsch gründet in Graz den „Arbeiterverein Kinderfreunde“. 72 Mitglieder nehmen an der Gründungsversammlung teil (23. Februar 1908) 1909 • Erste Jugendweihefeier: Festredner: Engelbert Pernerstorfer (11. Juli 1909) 1910 • Erste Ortsgruppe in Wien Floridsdorf (14. Februar 1910) • Ferienkolonie Hörgras bei Gratwein (60 Kinder) 1911 • Gründung des niederösterreichischen Landesvereines 1912 • Gründung der Vereinszeitschrift „Der Kinderfreund“ (1. Juni 1912) • Gründung der Ortsgruppe Villach 1913 • Erste Ferienkolonie mit dem „Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose in der Steiermark“ in Gratkorn • Erste Landeskonferenz der steirischen Kinderfreunde • Ortsgruppengründungen in Niederösterreich, Kärnten, Salzburg, Böhmen, Mähren und Ungarn 1914 • Erste Ortsgruppengründung in Oberösterreich • Insgesamt 4.350 Mitglieder in 18 Ortsgruppen in der Monarchie 1915 • Erste Erholungsstätte auf dem Schafberg bei Wien 1917 • Zusammenschluss des „alpenländischen Arbeitervereines Kinderfreunde“ mit dem „Arbeiterverein Kinderfreunde für Niederösterreich“ zum „Reichsverein Kinderfreunde“. Obmann: Max Winter, Stv.: Anton Afritsch (25. Februar 1917) • Erholungsstätte auf dem Seidlerhof bei Graz • 710 Kinder werden in 3 Tagesheimstätten betreut • Gründung des „Ungarländischen Arbeitervereines Kinderfreunde“ 1918 • Ankauf des Steinbergschlößls bei Graz als Ferienheim der Kinderfreunde • 9.735 Mitglieder in mehr als 30 Ortsgruppen 1919 • Erlass des Unterrichtsministeriums zur Errichtung von Elternvereinen (Glöckel-Erlass) (22. April 1919) • Gründung der Erzieherschule Schönbrunn. Leiter: Otto Felix Kanitz (12. November 1919) 1920 • Zweite Reichskonferenz: Beschlussfassung über Reichserziehungsbeirat. Vorsitz: Otto Felix Kanitz, Stellvertreter: Anton Afritsch (12./13. Dezember 1920) • Einführung des Kinderhellers: 80 Heller wöchentlich von allen gewerkschaftlich organisierten Arbeitern an die Kinderfreunde (12./13. Dezember 1920) • Die Kinderfreunde erfassen 55.776 Mitglieder in 182 Ortsgruppen • Erste Mai-Feier der Kinderfreunde (1. Mai 1920)
• Eröffnung des Kinderheimes Schloss Schönbrunn • Gründung des Landesvereines Salzburg 1921 • Die erste Nummer der Zeitschrift „SE“ (Sozialistische Erziehung“) erscheint (15. Mai 1921) • Gründung der Reichsbücherstelle (15. September 1921) • Eingliederung in die Parteiorganisation (Oktober 1921) • Erste Republikfeier (12. November 1921) 1922 • Gründung der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Erziehungsorganisationen“ (I.A.S.E.) (29. September 1922) • Erste Zusammenkunft der Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Erzieher (AGsE): 140 Mitglieder • Die „Kinderfreunde“ und der sozialistische Schulverein „Freie Schule“ werden zu einer gemeinsamen Organisation „Freie Schule - Kinderfreunde“ vereinigt 1923 • Schließung der Schönbrunner Tagesschule, wird als Abendschule weitergeführt (5. Mai 1923) • Studentenheim in Schönbrunn (bis Ende des darauffolgenden Jahres 61 Plätze) (Herbst 1923) • Die Reichsbücherstelle wird als Verlag „Jungbrunnen“ weitergeführt (2. Dezember 1923) • Der Reichserziehungsbeirat erarbeitet allgemein gültige Richtlinien für die praktische Arbeit der Ortsgruppen • Zusammenarbeit zwischen SAJ und „Freie Schule - Kinderfreunde“ • Reichskonferenz beschließt Alkoholverbot bei allen, von Kindern besuchten, Ortsgruppenveranstaltungen 1924 • Generalversammlung der Internationalen Sozialistischen Erziehungsorganisationen in Hannover (5./6. Jänner 1924) • Der Salzburger Parteitag der SPÖ beschließt Gründung der SCHAG (Schulpolitische Arbeitsgemeinschaft) • Anstellung der ersten Reichswanderlehrer 1925 • Gründung der „Roten Falken“. Anton Tesarek wird ihr geistiger Vater • Der Hirtenbrief von Zyrill Fischer führt zur Gründung von „Mühlsteinbüchereien“ 1926 • Erstes Bundestreffen der Roten Falken in Steyr (618 Rote Falken nehmen teil) (7.-9. August 1926) 1927 • Erste zentrale Rote-Falken-Führerbesprechung in Wien (28./29. Mai 1927) 1928 • Reichskonferenz Graz: Umwandlung der Winter- und Sommerschule in Pädagogische Reichsstelle • Die Reichskonferenz fordert die Schaffung einer Kinderrechtsstelle (14./15. April 1928) • Zur Führung der Ferialaktionen wird die Ferialerzieherschulung geschaffen • Großlager am Keutschacher-See als ständige Einrichtung • Die Roten Falken führen 210 Gruppen mit 6.400 Kindern 1929 • Eröffnung des ersten Arbeiterkinderheimes in Wien (Jänner 1929) • Gründung eines Heimbaufonds (17. März 1929) • Erste Antikriegsfeier • Gründung einer Arbeiterkindersingschule in Wien (AKS) • Kinderfreunde erfassen 100.000 Mitglieder. Rote Falken zählen 8.300 Kinder 1930 • 900 Teilnehmer in der „Kinderrepublik“-Keutschach
• Rote Falken erfassen 9.200 Kinder 1931 • Der 19. Juli wird zum Weltkindertag proklamiert • Gründung von 16 Rote-Kinder-Sport-Gruppen (R.K.S.) mit ca. 400 Kindern • Rote Falken erfassen 10.913 Kinder 1932 • Zusammenschluss der Bobby-Bär-Vereine zum BBB (Bobby-Bär-Bund) und später Eingliederung in Kinderfreundeorganisation (28. Februar 1932) • Rote Falken erfassen 15.217 Kinder 1933 • 70 Bobby-Bär-Gruppen mit ca. 1.700 Kindern 1934 • Auflösung der Sozialdemokratischen Partei: Auflösung der Kinderfreunde und Beschlagnahme aller ihrer Einrichtungen (12.-16. Februar 1934) 1934 bis 1945 • Trotz Verbot illegale Tätigkeit der Kinderfreunde bis 1938 • Nach 1938 trotz Erschwerung durch nationalsozialistische Besatzung Fortsetzung der illegalen Arbeiten bis zum Kriegsende 1945 • Neugründung der Kinderfreunde in einer Sitzung des Parteivorstandes der Sozialistischen Partei (19. Juni 1945) • Erster SPÖ-Parteitag beschließt, die „Freie Schule - Kinderfreunde“ soll für die Partei die Erziehungsarbeit leisten (14. Dezember 1945) • Wiener Kinderfreunde führen Solidaritätsaktion für Wiener Neustadt durch 1946 • Die Kinderfreunde verzeichnen 36.019 Mitglieder in 286 Ortsgruppen • Schulungen für die Führung von Kindergruppen und für Freizeitaktivitäten. 26 zentrale Seminare mit 1.000 Teilnehmern 1947 • Der „Tag des Kindes“ wird auf den ersten Sonntag im September verlegt • Die Landesorganisation SPÖ Wien beschließt: Jedes Mitglied der Partei ist gleichzeitig Mitglied der Kinderfreunde • Erste Weihnachtsbuchaktion 1948 • 40 Jahre Kinderfreunde - Bundeshauptversammlung in Graz 1949 • Erstes Zeltlager der Roten Falken in Döbriach am Millstätter See 1951 • Hilfsaktion für die Bevölkerung der Polesine nach der Überschwemmungskatastrophe. Pflegeplätze für 463 Kinder • Als Beilage zur Kinderzeitung „Freundschaft“ erscheint im Juni erstmals die Elternzeitschrift „Du und Dein Kind“ • Erstmals wurden 60 „Elternschulen“ mit 8.000 Teilnehmern durchgeführt
1954 • Der Bundesvorstand beschließt verpflichtende Richtlinien für die Führung von Ferienheimen 1955 • Die erste Obmännerkonferenz der Kinderfreunde findet in Wien-Hörndlwald statt (300 Teilnehmer). Diskussion über die Sozialistische Erziehungsarbeit 1956 • Bundesvorstand beschließt das Anton-Afritsch-Kinderdorf zu bauen (20. Oktober 1956) 1958 • 50 Jahre Kinderfreunde: Das erste Kinderdorf (Anton-Afritsch-Kinderdorf) wird in Graz eröffnet 1959 • Gründung der „Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer“ 1960 • Das Eisenstädter Programm (sozialistisches Erziehungsprogramm) wird beschlossen 1961 • Der Verlag Jungbrunnen bietet „Pädagogisches Holzspielzeug“ und Kinderspielmöbel an 1963 • Eröffnung der „Wiener Spielzeugschachtel“ in der Rauhensteingasse (15. November 1963) 1964 • Der „große Plan“ wird beschlossen. Durch Aktionen sollen 15 Millionen Schilling aufgebracht werden, um Kinderfreundeheime zu schaffen und instandzusetzen • Erstes pädagogisches Jahresspiel „Das große Spiel“ 1967 • Aktion „Mehr Kinder in höhere Schulen“ • Buch zum Jubiläum der Republik Österreich (erschienen im Verlag Jungbrunnen) 1968 • 60 Jahre Kinderfreunde • Das Kinderdorf Pöttsching wird eröffnet (29. September 1968) • Erarbeitung eines neuen Schulkonzeptes • IFM-Camp im Falkencamp Döbriach • Aktionskomitee CSSR-Hilfe 1969 • Erstellung des sozialistischen Schulprogrammes • Neue Grundsätze der Roten Falken • Das „Elternblatt“ mit der Beilage „Du und Dein Kind“ wird Mitgliederzeitung der Kinderfreunde 1970 • Aktion Osterhase wird zum ersten Mal durchgeführt 1973 • 50 Jahre Verlag Jungbrunnen 1974 • IFM-Camp im Falkencamp Döbriach • Woche der Kinderfreunde in Vorarlberg 1975 • 50 Jahre Rote Falken, Österreichtreffen der Roten Falken • Enquete „Kind und Fernsehen“ (2. Juni 1975)
• Das Forderungsprogramm „99 Forderungen an uns alle“ wird vorgestellt 1976 • Ferienspiel „Aktion Planquadrat“ • Erstes österreichisches Kinder- und Jugendtheatersymposium Wien 1977 • Aktion kinderfreundliches Krankenzimmer 1978 • 70 Jahre Kinderfreunde 1979 • Anlässlich des internationalen Jahrs des Kindes wird eine Auszeichnung „Oscar der Österreichischen Kinderfreunde“ beschlossen, die an Personen außerhalb der Kinderfreunde für kinderfreundliche Leistungen vergeben wird • Die Studie „Kinderfreundliche Gaststätten und Beherbergungsbetriebe“ wird veröffentlicht (12. November 1979) 1980 • Die „Wiener Spielzeugschachtel“ wird durch den „Kinderbuchladen“ erweitert 1981 • Hilfsaktion der Roten Falken für Erdbebenopfer in Süditalien • Obmännerkonferenz in Salzburg unter dem Motto „Familie hat Zukunft“ (14./15. März 1981) 1982 • Jahresthema„Kinder brauchen Frieden“ • Bundeskonferenz in St. Pölten. Beschlussfassung des Sozialistischen Erziehungsprogrammes (Grundsatzprogramm) (28. Februar 1982) 1983 • Anlässlich des Jubiläumsjahres „75 Jahre Kinderfreunde“ wird der „Anton Tesarek Preis für sozialistische Erziehung“ gestiftet • Erstausgabetag der Sonderbriefmarke „75 Jahre Kinderfreunde“ (23. Februar 1983) • Jubiläumskonferenz „75 Jahre Kinderfreunde - Kinder brauchen Freunde“ in Wien (12./13. März 1983) • Enquete „Zukunft der Spiele - Spiele der Zukunft“ (11. November 1983) 1984 • Hilfsaktion für englische Bergarbeiterkinder 1985 • Wanderausstellung „60 Jahre Rote Falken“ • Marzabotto Aktion - Freundschaftstreffen im Dienste der Friedenserziehung • Kampagne gegen Waffenschauen und Kasernenbesuche für Kinder bis zur 9. Schulstufe • Aktionstag der Roten Falken „Gewalt gegen Kinder“ (16. November 1985) 1986 • Gründung der „Hans Mandl Stiftung zur Förderung internationaler Kinder- und Jugendbibliotheken für den Frieden“ 1987 • Symposion „Medikamentenmissbrauch“ 1988 • Forderungsprogramm „Kinder brauchen uns - Was Erwachsene tun können, um Österreich
kinderfreundlicher zu machen“ wird präsentiert 1989 • Der Oberste Gerichtshof hebt das „Master-Monster“-Urteil gegen die Kinderfreunde auf und bestätigt die brutalisierende Wirkung dieses Spielzeugs (19. Dezember 1989) 1990 • Über 80 Ortsgruppen beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag „Tatort Verkehr“ (29. Juni 1990) • Familienpolitisches Forderungsprogramm „Für Österreichs Familien“ (Präsentation bei der Bundeskonferenz) • In Perchtoldsdorf (NÖ) wird die 1.000ste Friedensbücherei übergeben (12. Dezember 1990) • Das Jahresthema 1990/1991 wird beschlossen: „Kinderrechte - ein Fall für uns“ 1991 • Der „Jakob Bindel Fonds zur Förderung der Lese- und Friedenserziehung“ wird geschaffen und als Stiftung „Lesen für den Frieden“ gemeinsam mit der Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer geführt • Hilfsaktion für kurdische Flüchtlingsfamilien • Die Wiener Kinderfreunde führen erstmals die KIM (Kinder-Ideen-Messe) durch 1992 • Aufruf zur „Aktionswoche Kinderrechte“ • Hilfsaktion für die vom Krieg betroffenen Menschen im ehemaligen Jugoslawien im Rahmen der Aktion „Nachbar in Not“ 1993 • Aufruf zur Aktionswoche „Gegen Ausländerfeindlichkeit“ • Enquete „Politik für Kinder - Politik mit Kindern“ • Diskussion über die Einrichtung von „Kinderschutz-Meldestellen“ innerhalb der Kinderfreunde. In Wien werden mit dem Projekt „Behutsam“ 10 Kinderschutzmeldestellen eingerichtet • Vorweihnachtliche Aktion „Tu was gegen Gewalt“ • Die Roten Falken fordern eine bundesweite „Kindernotruf-Telefonnummer“, die 24 Stunden erreichbar ist • Erstmals erscheint der Wandkalender „Kinderbilder statt Feindbilder“ 1994 • Das „Internationale Jahr der Familie“ beginnt mit einer Auftaktveranstaltung der Kinderfreunde „Lebenswelt Familie - ein Mythos?“ Das familienpolitische Forderungsprogramm „Lebensqualität für Familien“ wird präsentiert (15. Jänner 1994) • Enquete „Kinder zwischen Recht und Ohnmacht“ in Wien (19. Mai 1994) • Kinderdemonstration für die Rechte der Kinder vor dem Parlament (29. Juni 1994) • Christian Ludwig Attersee widmet den Kinderfreunden sein Kunstwerk „Kinderspiel“ für den Welttag des Kindes. Es erscheint als Plakat mit dem Titel „Heute die Welt von morgen träumen“ • Die Kontakte mit den Kinderfreunden in Ungarn werden intensiver und ausgeweitet • Die Mitgliedschaft bei der COFACE (Vereinigung der Familienorganisationen innerhalb der EU) wird angestrebt • Übersetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes in eine kindgerechte Sprache (5. September 1994) 1995 • Verlag Jungbrunnen und Wiener Spielzeugschachtel werden in eine GesmbH umgewandelt (22. Februar 1995) • 430 Teilnehmer/innen bei der Wintertagung in Salzburg zum Thema „Rechtsradikalismus“ (21. Jänner 1995) • Als Protest gegen die Atomsprengversuche werden der französischen Botschaft in Wien 15.000
Papierkraniche übergeben • Vor dem Parlament in Wien wird mit der Aktion „Schmetterlinge für den Frieden“ für ein Verbot von Anti-Personen-Minen demonstriert (28. September 1995) • Bei der Bundeskonferenz in Linz wird das Buch „Heute die Welt von Morgen träumen“ präsentiert. Das Jahr der Ortsgruppe wird beschlossen. (25./26. November 1995) 1996 • Der „Erwin Ringel Fonds für Kinder im Land und in der Welt“ wird geschaffen • Internationale Fachtagung „Cyberspace“. Elektronische Medien im Spielbereich werden zum Arbeitsschwerpunkt (4./5. Juni 1996) • Start der Aktion „Zug gegen das Vorurteil“. Als „fahrende Kindergalerie“ werden Kinderzeichnungen in einer Wanderausstellung präsentiert (6. September 1996) • Hilfsaktion für Ostslawonien, 110 Tonnen Hilfsgüter werden mit 23 LKW nach Vukovar und Osijek transportiert (7. Dezember 1996) • Das „Familienmagazin“, die Mitgliederzeitschrift der Kinderfreunde, geht in den alleinigen Besitz der Organisation über 1997 • Mit dem „Handbuch zur Elternbildung“ wird die Familienakademie der Kinderfreunde vorgestellt • Die Kinderfreunde Homepage ist im Internet abrufbar: http://www.kinderfreunde.at • Aktion „Kein Mord am Bildschirm“. Gewaltfreie Computerspiele und Videogames werden prämiert, Empfehlungslisten für Eltern entwickelt 1998 • Erste bundesweite Ortsgruppentagung (20./21.Juni 1998, Hafnersee/Kärnten) 1999 • 50 Jahre Falkencamp Döbriach (17. Juli 1999) • Die Roten Falken organisieren den "Aktionstag Kinderrechte" (20. November 1999) 2000 • Internationales Kindertreffen "CWC": Childrens World Camp (Wiesen/Bgld.) - Childrens World Conference (Wien) - Childrens World Concert (Wiesen/Bgld.) • Zweite bundesweite "Ortsgruppentagung" (11./12. November 2000, Leoben/Stmk) 2001 • Das "Institut für Kinderrechte" wird gegründet (Mai 2001) • Die Bundeskonferenz beschließt mit dem Titel "Orientierungen für das 21. Jahrhundert" die neuen Leitlinien der Kinderfreunde (19./20. Mai 2001, St. Pölten) • Mit der Studie "Kind und Alkohol" startet die Kampagne "Alk?Up2U" (August) • Die Kinderfreunde Südtirol werden gegründet 2002 • Gründung der "Pädagogischen Materialienbörse" in der Bundesorganisation • Dritte bundesweite Ortsgruppentagung (9./10. November 2002, Velden/Kärnten)
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