Das pädagogische Leitbild der Österreichischen Kinderfreunde - Die Kinderfreunde orientieren sich in der Arbeit an ihren pädagogischen ...

Die Seite wird erstellt Amalia Timm
 
WEITER LESEN
Das pädagogische Leitbild der Österreichischen Kinderfreunde - Die Kinderfreunde orientieren sich in der Arbeit an ihren pädagogischen ...
Das pädagogische Leitbild der Österreichischen Kinderfreunde

Die Kinderfreunde orientieren sich in der Arbeit an ihren pädagogischen
Vorstellungen.
Zwei wesentliche Merkmale machen uns Menschen aus: Erstens werden wir erst durch Lernen zum Menschen. Und zweitens brauchen wir die menschliche Gesellschaft,
um uns bestmöglich entfalten zu können. Diese beiden Momente prägen daher auch das Menschenbild der Kinderfreunde.

Aufgabe der Kinderfreunde ist es, Kindern vielfältige und herausfordernde Lernorte zu bieten und ihre soziale Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen.
Die Kinderfreunde in Österreich gehen in der Arbeit aller ihrer Organisationsgliederungen, Einrichtungen und Projekten von einem Ziel aus: der umfassenden
Persönlichkeitsentwicklung des Menschen, also der Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Solidarität und Verantwortungsübernahme.

                           Kinderfreunde als Lobby der Kinder und Familien

Die Kinderfreunde verstehen sich als Lobby für Kinder und Familien, wobei wir unter Familie vielfältige Formen des Zusammenlebens mit Kindern verstehen und neuere
Formen des familiären Zusammenlebens (Patchwork-Familien, Stiefväter- und Stiefmütterfamilien, Ein-Eltern-Familien usw.) unterstützen. Die Basis unseres pädagogisch-
politischen Handelns sind die U.N.-Menschenrechte, im besonderen die U.N.-Kinderrechte mit ihren drei Säulen Versorgung, Schutz und Partizipation.

                         Kind in den Mittelpunkt stellen

Die Kinderfreunde fühlen sich einer Pädagogik verpflichtet, die vom Kind selbst und seinen Lebens- und Entwicklungsbedürfnissen ausgeht und seine
Selbstwertkompetenz stärkt.

                         Kinder als gleichberechtigte "PartnerInnen" sehen

Kinder haben ein Recht darauf, dass Erwachsene ihnen Zeit und Aufmerksamkeit widmen und im Sinne einer „dialogischen Erziehung“ tragfähige Beziehungen anbieten.
Wir sehen Erwachsene als BegleiterInnen und verständnisvolle HelferInnen kindlicher Entwicklung und als anspruchsvolle und glaubwürdige PartnerInnen des Kindes.

                           Soziales und fachliches Lernen verbinden

Kinder und Kindheit als eigenständiger Lebensabschnitt brauchen einerseits Schutz, aber auch das begleitete Hineinwachsen in größere Lebens- und Sozialräume in
offenen sozialen Milieus bzw. Netzwerken und die bewusste Auseinandersetzung und das Wissen über einen kompetenten Umgang mit modernen Medien und
Technologien. Deshalb muss soziales und fachliches Lernen immer wieder miteinander verbunden werden. Auf diese Weise leisten die Kinderfreunde einen Beitrag zum
präventiven Kinder- und Jugendschutz.

                         Kindergerechte Lebens- und Lernräume schaffen

Kinder brauchen in ihrem unmittelbaren Alltag kindgerechte Lebensräume und vielfältige Lernorte für eine ganzheitliche Entwicklung. Diesen Ansprüchen müssen
Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Einrichtungen der Kinder- bzw. Jugendarbeit und öffentliche Räume gerecht werden. Zugleich müssen diese Institutionen
kooperieren und ihre Angebote vernetzen.

                         Einen respektvollen und gewaltfreien Umgang mit Kindern
                         pflegen

Die Kinderfreunde treten für einen respektvollen, gewaltfreien Umgang mit Kindern und der Kinder untereinander ein. Sie wollen sie zur aktiven und solidarischen
Auseinandersetzung bei auftretenden zwischenmenschlichen oder sozialen Konflikten befähigen. Jede Gewalt in der Gesellschaft und in der Erziehung wird abgelehnt –
ob persönlich, institutionell oder medial ausgeübt. Frieden und Solidarität sind Prinzipien, die sowohl in der Familie, in den Gruppen und Einrichtungen der Kinderfreunde
als auch in der Gesellschaft gelebt werden müssen. Ohne Frieden in der Welt gibt es keinen Frieden für den einzelnen und umgekehrt. Daher ist es wichtig sich mit den
Sichtweisen und Lebensbedingungen von Kindern aus allen Teilen der Welt zu beschäftigen.

                         Für die Chancengleichheit aller Kinder eintreten

Unser Handeln wird vom Prinzip der Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen geleitet. Wir treten für die Chancengleichheit aller Kinder ein, unabhängig von
Nationalität, Religion, sozialer Herkunft oder Geschlecht. Im Anders-Sein und im multikulturellen Austausch sehen wir die Chance, voneinander zu lernen und uns als
Gesellschaft weiterzuentwickeln. Das gilt auch für die vorurteilsfreie Begegnung mit Kindern mit und ohne Behinderung sowie unterschiedlicher sozialer Verhaltensweisen.
Deshalb bemühen wir uns um eine leichte Zugänglichkeit aller unserer Angebote.

                         Demokratische Prozesse erlebbar machen
Unser Leitbild

Wer wir sind, woran wir glauben, wofür wir arbeiten
Arbeiten für eine kinderfreundliche Gesellschaft
Die Österreichischen Kinderfreunde arbeiten für eine kinderfreundliche Gesellschaft. Eine kinderfreundliche Gesellschaft ist durch ein solidarisches und demokratisches
Miteinander geprägt. Für die Kinder bedeutet dies insbesondere, dass die Lebens- und Lernbedingungen die vielfältige und individuelle Entfaltung ihrer Persönlichkeiten
ermöglichen.

Unsere Grundwerte
Die Österreichischen Kinderfreunde haben ihre Herkunft als Organisation in der ArbeiterInnenbewegung. Diese Tradition zeigt sich darin, dass wir uns weiter zu den
sozialdemokratischen Grundwerten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität bekennen. Gewaltverzicht und Toleranz sind weitere wesentliche Werte der
Kinderfreunde. Die Kinderfreunde stehen daher in einer Tradition kritischer Erziehung, die ein ständiges Überprüfen und Weiterentwickeln der pädagogischen Theorie und
Praxis erfordert.

Unsere Arbeit
Unsere Arbeit zielt darauf ab, dass sich Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene zu umfassend handlungsfähigen Menschen entwickeln können. Nur so sind sie in
der Lage, im Sinne der sozialen Demokratie, ihr Leben selbst in die eigenen Hände zu nehmen. Das bedeutet, dass wir durch unsere Arbeit versuchen, Kinder in ihrer
individuellen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Ebenso wollen wir Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. Das Zusammenleben in den Familien soll
im Sinne der kindlichen Entwicklung angeregt werden.
Unsere Organisation
Die Kinderfreunde bestehen aus einer großen Bandbreite von Gliederungen (Ortsgruppen, Bezirks- und Landesorganisationen und der Bundesorganisation), den Roten
Falken, und Einrichtungen wie Kindertagesheimen, Eltern-Kind-Zentren, etc.
Erst das aufeinander abgestimmte und solidarische Miteinander dieser Organisationseinheiten macht die Stärke der Kinderfreunde aus.

Unser Herz
Die Mitte und damit das ”Herz” der Österreichischen Kinderfreunde ist die politisch-pädagogische Organisation ehrenamtlicher Aktivitäten in Ortsgruppen, Regionen,
Eltern-Kind-Zentren, pädagogischen Projekten oder politischen Initiativen.
Diese ehrenamtliche Mitte der Organisation wird von den professionell geführten Aktivitäten (Kinderbetreuungseinrichtungen, sozialpädagogische Projekte,
Ferienaktion etc.) unterstützt.

Unsere Zukunft
Wir können die positive Entwicklung der letzten Jahre nur dann fortsetzen, wenn unsere Arbeit auf der einen Seite weiterhin fest in den gemeinsamen Werten und
Zielen verankert ist und auf der anderen Seite organisatorisch sehr flexibel auf sich ändernde Bedingungen und Bedürfnisse reagiert.

Menschen mit Herz -
für eine Organisation mit Herz

Die Geschichte der Kinderfreunde ist reich
an herausragenden Persönlichkeiten.

Wir stellen die Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden der Österreichische
Kinderfreunde von Beginn an stellvertretend für alle "Menschen mit
Herz" mit einer Kurzbiographie vor.
                                        Anton Afritsch
                                        Er kam 1873 als Sohn einer Fabriksarbeiterin in Klagenfurt zur Welt und wurde Tischler. Nachdem er sich der Gewerkschaft und
                                        der Sozialdemokratie anschloss wurde er zuerst Mitarbeiter, dann angestellter Redakteur der Parteizeitung “Arbeiterwille” in der
                                        Steiermark. 1908 gründete er gemeinsam mit anderen Eltern den “Arbeiterverein Kinderfreunde” in Graz. Aus dem lokalen
                                        Verband wurde binnen weniger Jahre eine große Vereinigung, die es in der 1. Republik in praktisch allen Industriegemeinden und
                                        den Städten Österreichs gab. Afritsch wurde nach dem 1. Weltkrieg Stadtrat in Graz und 2. Reichsobmann der Kinderfreunde,
                                        bereits 1924 verstarb Anton Afritsch.

"Eine alte Forderung der organisierten Arbeiterschaft ist es: Dass sich die Gesellschaft endlich einmal auf ihre Pflicht besinne, dass sie ihren Mitgliedern das Recht auf
Arbeit und Leben gibt, dass die Bürger des Staates nicht gezwungen werden, um sich und ihre Kinder vor dem Verhungern zu schützen, zum Bettelstab zu greifen, dass
sie die Greise nicht verkommen und die Kinder nicht verkümmern lässt."

                                                                                                                                                  Anton Afritsch
Gründer und erster Obmann der Kinderfreunde

                                        Max Winter
                                        Geboren 1870 im ungarischen Tárnok. Er war zwischen 1895 und 1930 Journalist bei der Arbeiter-Zeitung. Mit seinen
                                        Sozialreportagen und Berichten aus dem Proletarierleben Wiens schuf er eine völlig neue Art der journalistischen
                                        Berichterstattung. Von 1911 bis 1918 Reichsratsabgeordneter, 1919 Abgeordneter zum Wiener Landtag sowie kurzzeitig
                                        Vizebürgermeister. 1930 Niederlegung aller Funktionen, 1934 Flucht nach Amerika, wo er sich weiter für die Rechte der Arbeiter
                                        und der Kinder einsetzte, gestorben 1937 in Hollywood. Er förderte und unterstützte die Kinderfreunde, 1917 wird er der erste
                                        Reichsobmann. Mit seiner Aktion "Mühlstein" konnte er 1925 in ganz Österreich Kinderbibliotheken errichten.

"Die Sentimentalität mit dem „etwas Sonnenschein“ konnte verleiten und hat verleitet zu der Auffassung, dass der Arbeiterverein „Kinderfreunde“ in seiner ersten Form
eigentlich nichts war als ein Wohltätigkeitsverein, der sich von bürgerlichen Vereinen dieser Art nur dadurch unterschied, dass es Proletarier waren, die die Vereinsarbeit
leisteten, keine hochvermögenden Damen und Herren. Schon darin wäre ein Fortschritt gewesen. Aber diese Form barg in sich trotzdem alle die Gefahren, die
Wohltätigkeitsvereinen anhaften. So musste also an die Stelle der Wohltätigkeit etwas anderes gesetzt werden. Wir haben es gefunden. Es ist die Organisation, die
Selbsthilfeorganisation."

                                                                                                                                      Max Winter
                                                                                                                   Reichsobmann von 1921 bis 1933

                                        Paul Speiser Geboren 1877 in St. Pölten, Absolvierung des Lehrerseminars, anschließend Lehrer in Niederösterreich und
                                        Beamter der Eisenbahner-Unfallversicherungsanstalt in Wien. Speiser ist engagierter Verfechter der Glöckelschen Schulreform
                                        und wird 1907 Sekretär, später Obmann des Vereines "Freie Schule". 1922/23 erfolgt die Verschmelzung der beiden Vereine
                                        "Freie Schule" und "Kinderfreunde". Speiser wird dritter Obmann des neuen Vereines "Freie Schule - Kinderfreunde". Als
                                        Parteisekretär wird er 1919 Mitglied des Wiener Gemeinderates und 1920 Stadtrat für Personalangelegenheiten und
                                        Verwaltungsreform in Wien. Nach Max Winter wird Speiser 1933 zum Obmann der Kinderfreunde gewählt und bleibt es bis zur
                                        Auflösung aller sozialdemokratischen Organisationen im Jahr 1934. 1945 wird Speiser erneut Obmann der Kinderfreunde und
                                        übergibt seine Funktion 1946 an Hans Mandl. Von 1946 – 1948 ist Paul Speiser Ehrenvorsitzender der Kinderfreunde.

„Als wir am 5. Mai 1945 von der Partei den Auftrag bekamen, die Kinderarbeit und für sie unsere Organisation neu aufzubauen, da war es uns von vornherein klar, dass
wir diese Aufgabe nicht in der alten Organisationsform bewältigen konnten, sondern dass wir unsere Tätigkeit auf wesentlich breiteren Grundlagen aufbauen müssten. Es
war für uns selbstverständlich, dass die neue Partei die Erziehung und Beeinflussung ihres Nachwuchses nicht irgendeiner Organisation anvertrauen konnte, sondern
dass nur von ihr selbst oder in ihrem Auftrag diese Arbeit zu leisten war“.

                                                                                                                                     Paul Speiser
                                                                                                                   Reichsobmann von 1933 bis 1934
                                                                                                                  Bundesobmann von 1945 bis 1946

                                        Hans Mandl
                                        Wurde 1899 in Szegedin (Ungarn) geboren und absolvierte die Lehrerbildungsanstalt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Mandl in
                                        Wien Lehrer, später Leiter des größten Jugendheimes der Gemeinde Wien, dem Jugendheim Sandleiten in Ottakring. Im April
                                        1945 wurde er zum Bezirksschulinspektor für Ottakring ernannt. Im selben Jahr wurde er zum Bundesobmann der
                                        Österreichischen Kinderfreunde gewählt. 1949 wurde er Amtsführender Stadtrat für Kultur und Volksbildung, 1959 auch
                                        Vizebürgermeister der Stadt Wien. Am Aufbau der Organisation nach dem Krieg zum größten Elternbund Österreichs hatte er
                                        maßgeblichen Anteil. Das "Eisenstädter Erziehungsprogramm", die Neugründung des Verlags Jungbrunnen, die Gründung des
                                        Falkencamps Döbriach, sind wichtige Marksteine der Obmannschaft Hans Mandls bei den Kinderfreunden.

"Die Kinderfreunde griffen zur Selbsthilfe. Die Erziehung der Jugend und die Reform der Schule traten stärker in den Vordergrund ihrer Arbeit. Sie setzten sich durch, und
man konnte sie nicht mehr übersehen. Und wieder hat die Zeit uns und unsere Arbeit geändert. Große, neue Aufgaben warten auf uns. Als Erzieher sehen wir uns heute
besonders dem verderblichen Einfluss der Massenmedien auf die Menschen gegenüber. Alle, oft unerwarteten Erscheinungen der Wohlfahrtsgesellschaft müssen
beobachtet, die Wechselbeziehung zwischen rascher technischer Revolution und langsamer kultureller und geistiger Evolution untersucht werden. Die
Konsumgesellschaft bereitet uns manches Unbehagen, und die Probleme der Freizeitgestaltung sind für die geistige Haltung der Menschen von großer Bedeutung."
Hans Mandl
                                                                                                               Bundesobmann von 1945 bis 1964

                                       Dr. Max Neugebauer
                                       Geboren 1900 in Barzdorf (Österr.-Schlesien) wird Dr. Neugebauer ab 1921 Lehrer in Niederösterreich und promoviert 1939 an
                                       der Universität Wien. Der begeisterte Anhänger der Glöckelschen Schulreform bemüht sich nach 1945 als anerkannter
                                       Schulfachmann um die Wiedereinführung eines geordneten demokratischen Schulwesens. An der Spitze der sozialistischen
                                       Lehrer entstanden unter seiner Leitung die ersten Entwürfe für ein künftiges Schulgesetz. 1960 wird er Amtsführender Präsident
                                       des Wiener Stadtschulrates, 1962 wird die große Schulreform im Parlament beschlossen. Als Obmann der Kinderfreunde
                                       Niederösterreich ist er mit Anton Tesarek Verfasser des "Eisenstädter Programms". 1964 wird Dr. Max Neugebauer zum
                                       Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde gewählt.

"Die Kinderfreunde haben ihre Erziehungsarbeit immer realistisch aufgefasst. Sie haben sich bemüht, gesellschaftliche Veränderungen und wissenschaftliche
Erkenntnisse zu registrieren und sich darauf einzustellen. Erziehung muss immer zeitgemäß sein. Was wir fordern, ist: Zuerst der Spielplatz und das Heim, dann der
soziale Wohnbau, die Bäder für die Kinder, die gute Schule und schließlich den begabten Kindern die höhere Schule und eine Reform, die das Kind tatsächlich in den
Mittelpunkt der Schule stellt, eine Schule, die jedem die Bildung gibt, die er aufnehmen kann, keine Exklusivschule, aber eine Schule für alle ohne Senkung des
Bildungsniveaus, eine Schule, die fördert und hilft, eine moderne Schule."

                                                                                                                         Dr. Max Neugebauer
                                                                                                               Bundesobmann von 1964 bis 1969

                                       Anton Tesarek
                                       Am 1. September 1896 in Wien geboren absolviert er die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten und arbeitet nach dem 1. Weltkrieg
                                       als Volks-und Hauptschullehrer. 1920 Wird Tesarek von Max Winter für die Kinderfreundearbeit gewonnen und leitet bis 1924 das
                                       Muster-Kinderheim der Kinderfreunde im Schloß Schönbrunn. Ab 1924 Redakteur der Zeitungen "Kin-derland", "Der
                                       Kinderfreund", und Mitarbeiter der "Sozialistischen Erziehung". Im Juni 1925 begründet Anton Tesarek die "Roten Falken". Ab
                                       1926 ist Tesarek leitend tätig in pädagogischen Diensten der Stadt Wien. Nach KZ, Krieg und Kriegsgefangenschaft ab 1945
                                       Mitarbeit beim Wiederaufbau der Kinderfreunde. Arbeit im Stadtschulrat und ab 1946 Zentralinspektor für Kindergärten und Horte
                                       der Stadt Wien. 1947 - 1964 ist Tesarek Stellvertretender Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde, 1948 - 1960
                                       Chefredakteur der Zeitschrift "Sozialistische Erziehung", 1955 - 1959 Präsident der Sozialistischen Erziehungsinternationale. 1960
                                       leitende Mitarbeit am Sozialistischen Erziehungsprogramm (Eisenstädter Programm). 1972 wird Anton Tesarek zum
                                       Ehrenvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde gewählt.

"Immer wieder rufen in der Erziehung neue Ufer, immer wieder sind von den Erziehern neue geschichtliche Herausforderungen in gesellschaftlich richtiger Form zu
beantworten. Und darum haben in der sozialistischen Erziehungsbewegung jene Ideale lebendig zu bleiben, die sich vom Anfang der Menschheitsgeschichte an wie ein
heiliges Vermächtnis von Generationen zu Generationen vererben, die vor allem von Enterbten und Unterdrückten hoffnungsvoll weitergeben werden, weil sie es ernst
meinen mit der Befreiung des Menschen."

                                                                                                                                Anton Tesarek
                                                                                                                  Ehrenobmann von 1972 bis 1976

                                       Gertrude Fröhlich-Sandner
                                       1926 in Wien geboren, begann sie 1946 als Erzieherin bei den Kinderfreunden in Wien. 1959 wurde sie Gemeinderätin in Wien,
                                       1965 Stadträtin und vier Jahre später Vizebürgermeisterin. 1984 wurde sie zur Familienministerin berufen. Drei Jahre später geht
                                       sie in Pension. Bei den Kinderfreunden wird Gertrude Fröhlich-Sandner 1969 zur Bundesvorsitzenden gewählt und füllt diese
                                       Funktion 21 Jahre voll und ganz aus. Von 1990 bis heute ist sie aktive Ehrenvorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde.

"Die Kinderfreunde, als große Eltern- und Familienorganisation, vollbringen in ihren 500 Ortsgruppen und zahlreichen Stützpunkten in ganz Österreich große Leistungen.
Sie stellen sich mit ganzer Kraft in den Dienst einer umfassenden Bildungswerbung und befassen sich in ihren Arbeitskreisen mit der ständigen Herausforderung unseres
technisch-wissenschaftlichen Zeitalters, die nur von gebildeten Menschen bewältigt werden kann. Als sozialistische Erziehungsorganisation bekennen sich die
Kinderfreunde zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung, in der der einzelne bereit ist, der Gesellschaft mehr zu geben als von ihr zu nehmen."

                                                                                                                         Gertrude Fröhlich-Sandner
Bundesvorsitzende von 1969 bis 1990, seither Ehrenvorsitzende

                                      Jakob Bindel
                                      "Jack", so nannten ihn seine Freunde, wurde 1901 zu Beginn des "Jahrhundert des Kindes" als Sohn eines
                                      Kleingewerbetreibenden in Wien geboren. Sein Herz schlug für die Kinder, und sein Leben war der Bildung und der Erziehung der
                                      Kinder zum Frieden gewidmet. 1923 bis 1934 arbeitete Jakob Bindel für die Kinderfreunde Niederösterreich, wurde
                                      Landessekretär, von 1947 bis 1953 Bundessekretär der Österreichischen Kinderfreunde, und bis 1960 Leiter des Verlages
                                      "Jungbrunnen". Von 1964 bis 1976 war er stellvertretender Bundesvorsitzender und wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden
                                      gewählt. 1985 gründete er die Aktion "Bücher für den Frieden" und wurde 1989 auch Ehrenvorsitzender der Gesellschaft
                                      Österreichischer Kinderdörfer. Jakob Bindel verstand sich, wie er selbst immer wieder sagte, als "einer von vielen". In seinen Taten
                                      aber war er Vorbild, Mahner und Lehrer zugleich.

Vorwort von Jakob Bindel zu seinem Buch "75 Jahre Kinderfreunde":
"Ich widme das vorliegende Berichtswerk allen Kinderfreunden. Vor allem aber den drei Generationen von Mitarbeiter/innen der Österreichischen Kinderfreunde, die in der
Monarchie ihre Arbeit begannen, sie in der Ersten Republik fortsetzten und auch, allen Gefahren trotzend, in der Zeit des Heimwehrfaschismus und Nationalsozialismus
die Idee, alle Kinder der Welt glücklich zu machen, nicht verleugneten und nach 1945 bis heute das Werk ihrer Vorgänger ausbauten. Mögen die kommenden
Generationen der Kinderfreunde ihre Ziele anstreben, damit das "Jahrhundert des Kindes" mit ihrer Hilfe bald anbreche."

                                                                                                                                  Jakob Bindel
                                                                                                            Ehrenvorsitzender von 1976 bis 1992

                                       Hans Matzenauer
                                       1933 in Wien geboren, absolvierte nach der Pflichtschule die Bundeslehrer-
                                       bildungsanstalt und unterrichtete an verschiedenen Schulen in Favoriten. Ab 1958 ehrenamtlich Redakteur und Pädagogischer
                                       Referent bei den Kinderfreunden. 1964 hauptamtlich Pädagogischer Sekretär der Bundesorganisation. Von 1966 bis 1980
                                       Bundessekretär der Kinderfreunde, Geschäftsführer von Verlag Jungbrunnen und Wiener Spielzeugschachtel. 1977 bis 1982
                                       Mitglied des Bundesrates, 1980 bis 1992 Bestellung zum Amtsführenden Präsidenten des Stadtschulrates für Wien. Von 1990 bis
                                       1992 Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, 1993 Bereichssprecher "Betriebe" im Bundesvorstand, von 1994 bis 2001
                                       ehrenamtlich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Verlag Jungbrunnen-Wiener Spielzeugschachtel GmbH.

"Wir Kinderfreunde haben uns immer den Luxus erlaubt, an die Zukunft zu glauben, und wir haben uns auch nie davon abhalten lassen, Visionen zu haben. Wer niemals
über den Tellerrand der Suppenschüssel schaut, verliert den Blick auf das Wesentliche. Und wir wissen es heute besser denn je, der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Wem die Kraft zum Träumen fehlt, dem bleiben auch viele Antworten versagt. Ich glaube, wir Kinderfreunde haben einen Traum. Einen alten Traum. Es ist der Traum
einer besseren Zukunft für unsere Kinder. Lassen wir uns nicht abhalten von diesem Traum. Lasst uns gemeinsam daran gehen, diesen Traum zu erfüllen."

                                                                                                                            Hans Matzenauer
                                                                                                         Bundesvorsitzender von 1990 bis 1993

                                       Karl Gerbel
                                       Karl Gerbel wurde 1939 in Linz geboren. Während er den Beruf eines Elektro-
                                       maschinenbauers erlernte kam er in den fünfziger Jahren zu den Roten Falken in der Linzer Franckstraße. Sein beruflicher Weg
                                       führte ihn über die Tätigkeit des Landessekretärs bei den Kinderfreunden zur Arbeiterkammer, dort wurde er Leiter des
                                       Bildungshauses “Jägermayrhof”. Anfang der achtziger Jahre wechselte er als Vorstandsdirektor der LIVA ins Brucknerhaus. Von
                                       1972 bis 1995 war Gerbel Landesobmann der Kinderfreunde in Oberösterreich. 1994 wurde Gerbel zum Bundesvorsitzenden der
                                       Österreichischen Kinderfreunde gewählt. Das blieb er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1997.

"Dieses Konzept der kulturellen Demokratie ist eines einer großen kulturellen Gesellschaft, in der der einzelne wirklich seinen Platz mit Respekt und menschlicher Würde
hat. Es geht um den Platz der Kinder in diesem neuen Entwurf einer neuen Gesellschaft, der nicht am Rande des Lebens der Erwachsenen sein kann, sondern
selbstverständlich im Zentrum. Diese Grenzverschiebung zugunsten der Kinder müssen wir vornehmen. Und wenn uns diese Grenzverschiebung Stück für Stück gelingt,
dass wir die Kinder immer weiter in den Mittelpunkt des Lebens rücken, dann erst gilt der Satz, dass Kinder Bürger sind. Das ist die große emanzipatorische Idee und die
große Aufgabe der Kinderfreunde, weit über den Tag hinaus."

                                                                                                                                                      Karl Gerbel
Bundesvorsitzender von 1993 bis 1997

                                       Waltraud Witowetz-Müller
                                       Geboren 1949 in Güssing (Burgenland), erlernt den Lehrerinnenberuf und arbeitet als HS-Direktorin in Wien. 1965 beginnt ihre
                                       Tätigkeit bei den Kinderfreunden als Betreuerin in der Ferienaktion. 1970 übernimmt sie die Leitung einer Kindergruppe in der
                                       Ortsgruppe Guntramsdorf (NÖ), der sie bis heute als Mitglied angehört. Ab 1976 ist sie für die Bildungsarbeit der Kinderfreunde
                                       NÖ verantwortlich, und wird 1990 geschäftsführende Vorsitzende der Landesorganisation. Von 1992 bis 1998 leitet sie als
                                       Landesvorsitzende die Kinderfreunde Niederösterreich. Bereits seit 1987 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende, 1998 wird
                                       Waltraud zur Bundesvorsitzenden der Österreichischen Kinderfreunde gewählt.

"Unsere Gesellschaft ändert sich immer rascher, und damit auch die Lebensbedingungen der Kinder. Mit diesen Veränderungen müssen wir uns immer von neuem
beschäftigen, und uns für die Interessen der Kinder einsetzen. Wir Kinderfreunde haben Herausforderungen nie gescheut, die eine sich ständig wandelnde Gesellschaft
mit sich bringt. Wir haben die Inhalte, wir haben die Menschen, wir haben die Organisation. Wir werden Herausforderungen auch in Zukunft annehmen können, denn das
Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen unserer Organisation ist sehr groß. Und unser Kinderfreundeherz schlägt links - für eine offene,
tolerante Gesellschaft, und für soziale Gerechtigkeit."

                                                                                                                      Waltraud Witowetz-Müller
                                                                                                                 Bundesvorsitzende 1998 bis 2004

                                       Josef Ackerl
                                       Geboren 1946 in Vöcklabruck, erlernt Josef Ackerl nach der Pflichtschule den Kaufmannsberuf und tritt 1966 in die
                                       Pensionsversicherung der Arbeiter in Linz ein. Ackerl ist von 1972 bis 1985 Betriebsrat in der PVA und wird 1982 Abteilungsleiter.
                                       Von Jugend auf politisch aktiv wird er Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend in Oberösterreich, SJ-Bundesvorsitzender,
                                       stv. Vorsitzender der SPÖ Linz-Stadt und ist Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ OÖ. 1980 wird Ackerl Mitglied des
                                       Linzer Gemeinderates, ab 1985 Mitglied des Stadtsenates, ist seit 1993 Mitglied der OÖ Landesregierung, und wirkt dort nun seit
                                       über 10 Jahren vor allem als Landesrat für Soziales, Jugendwohlfahrt, Verwaltungspolizei und Gemeinden. Schon in der Kindheit
                                       bei den Kinderfreunden und Roten Falken wird er 1973 Mitglied der Kinderfreunde und schließlich 1999 Bezirksvorsitzender der
                                       Linzer Kinderfreunde und Mitglied des Bundesvorstandes. Die Bundeskonferenz 2004 wählte Josef Ackerl zum
                                       Bundesvorsitzenden der Österreichischen Kinderfreunde.

"Die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sind mir ein besonderes Anliegen. Kinder am Bildungssektor aushungern zu lassen ist nicht nur verantwortungslos,
sondern auch beschämend für unser Land. Die Kinderfreunde sind da, um sich besonders für Kinder einzusetzen, die einige Chancen weniger vorfinden, wenn sie zur
Welt kommen, als Kinder aus Familien, wo ein finanzieller Background das Leben erleichtert. Chancengleichheit ist der Schlüssel, um einer Gesellschaft die Türe zu einer
gleichberechtigten Gesellschaft zu öffnen."

Zeitspuren

1908 wurden die Kinderfreunde gegründet. Die große Idee hat in all den Jahren
unzählige Spuren hinterlassen.
Die Chronik der Kinderfreunde
1908
• Anton Afritsch gründet in Graz den „Arbeiterverein Kinderfreunde“. 72 Mitglieder nehmen an der
  Gründungsversammlung teil (23. Februar 1908)

1909
• Erste Jugendweihefeier: Festredner: Engelbert Pernerstorfer (11. Juli 1909)

1910
• Erste Ortsgruppe in Wien Floridsdorf (14. Februar 1910)
• Ferienkolonie Hörgras bei Gratwein (60 Kinder)

1911
• Gründung des niederösterreichischen Landesvereines

1912
• Gründung der Vereinszeitschrift „Der Kinderfreund“ (1. Juni 1912)
• Gründung der Ortsgruppe Villach

1913
• Erste Ferienkolonie mit dem „Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose in der Steiermark“ in Gratkorn
• Erste Landeskonferenz der steirischen Kinderfreunde
• Ortsgruppengründungen in Niederösterreich, Kärnten, Salzburg, Böhmen, Mähren und Ungarn

1914
• Erste Ortsgruppengründung in Oberösterreich
• Insgesamt 4.350 Mitglieder in 18 Ortsgruppen in der Monarchie

1915
• Erste Erholungsstätte auf dem Schafberg bei Wien

1917
• Zusammenschluss des „alpenländischen Arbeitervereines Kinderfreunde“ mit dem „Arbeiterverein
  Kinderfreunde für Niederösterreich“ zum „Reichsverein Kinderfreunde“. Obmann: Max Winter, Stv.:
Anton
  Afritsch (25. Februar 1917)
• Erholungsstätte auf dem Seidlerhof bei Graz
• 710 Kinder werden in 3 Tagesheimstätten betreut
• Gründung des „Ungarländischen Arbeitervereines Kinderfreunde“

1918
• Ankauf des Steinbergschlößls bei Graz als Ferienheim der Kinderfreunde
• 9.735 Mitglieder in mehr als 30 Ortsgruppen

1919
• Erlass des Unterrichtsministeriums zur Errichtung von Elternvereinen (Glöckel-Erlass) (22. April
1919)
• Gründung der Erzieherschule Schönbrunn. Leiter: Otto Felix Kanitz (12. November 1919)

1920
• Zweite Reichskonferenz: Beschlussfassung über Reichserziehungsbeirat. Vorsitz: Otto Felix Kanitz,
  Stellvertreter: Anton Afritsch (12./13. Dezember 1920)
• Einführung des Kinderhellers: 80 Heller wöchentlich von allen gewerkschaftlich organisierten
Arbeitern an die
  Kinderfreunde (12./13. Dezember 1920)
• Die Kinderfreunde erfassen 55.776 Mitglieder in 182 Ortsgruppen
• Erste Mai-Feier der Kinderfreunde (1. Mai 1920)
• Eröffnung des Kinderheimes Schloss Schönbrunn
• Gründung des Landesvereines Salzburg

1921
• Die erste Nummer der Zeitschrift „SE“ (Sozialistische Erziehung“) erscheint (15. Mai 1921)
• Gründung der Reichsbücherstelle (15. September 1921)
• Eingliederung in die Parteiorganisation (Oktober 1921)
• Erste Republikfeier (12. November 1921)

1922
• Gründung der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Erziehungsorganisationen“
(I.A.S.E.) (29.
  September 1922)
• Erste Zusammenkunft der Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Erzieher (AGsE): 140 Mitglieder
• Die „Kinderfreunde“ und der sozialistische Schulverein „Freie Schule“ werden zu einer gemeinsamen
  Organisation „Freie Schule - Kinderfreunde“ vereinigt

1923
• Schließung der Schönbrunner Tagesschule, wird als Abendschule weitergeführt (5. Mai 1923)
• Studentenheim in Schönbrunn (bis Ende des darauffolgenden Jahres 61 Plätze) (Herbst 1923)
• Die Reichsbücherstelle wird als Verlag „Jungbrunnen“ weitergeführt (2. Dezember 1923)
• Der Reichserziehungsbeirat erarbeitet allgemein gültige Richtlinien für die praktische Arbeit der
Ortsgruppen
• Zusammenarbeit zwischen SAJ und „Freie Schule - Kinderfreunde“
• Reichskonferenz beschließt Alkoholverbot bei allen, von Kindern besuchten,
Ortsgruppenveranstaltungen

1924
• Generalversammlung der Internationalen Sozialistischen Erziehungsorganisationen in Hannover
(5./6. Jänner
  1924)
• Der Salzburger Parteitag der SPÖ beschließt Gründung der SCHAG (Schulpolitische
Arbeitsgemeinschaft)
• Anstellung der ersten Reichswanderlehrer

1925
• Gründung der „Roten Falken“. Anton Tesarek wird ihr geistiger Vater
• Der Hirtenbrief von Zyrill Fischer führt zur Gründung von „Mühlsteinbüchereien“

1926
• Erstes Bundestreffen der Roten Falken in Steyr (618 Rote Falken nehmen teil) (7.-9. August 1926)

1927
• Erste zentrale Rote-Falken-Führerbesprechung in Wien (28./29. Mai 1927)

1928
• Reichskonferenz Graz: Umwandlung der Winter- und Sommerschule in Pädagogische Reichsstelle
• Die Reichskonferenz fordert die Schaffung einer Kinderrechtsstelle (14./15. April 1928)
• Zur Führung der Ferialaktionen wird die Ferialerzieherschulung geschaffen
• Großlager am Keutschacher-See als ständige Einrichtung
• Die Roten Falken führen 210 Gruppen mit 6.400 Kindern

1929
• Eröffnung des ersten Arbeiterkinderheimes in Wien (Jänner 1929)
• Gründung eines Heimbaufonds (17. März 1929)
• Erste Antikriegsfeier
• Gründung einer Arbeiterkindersingschule in Wien (AKS)
• Kinderfreunde erfassen 100.000 Mitglieder. Rote Falken zählen 8.300 Kinder

1930
• 900 Teilnehmer in der „Kinderrepublik“-Keutschach
• Rote Falken erfassen 9.200 Kinder

1931
• Der 19. Juli wird zum Weltkindertag proklamiert
• Gründung von 16 Rote-Kinder-Sport-Gruppen (R.K.S.) mit ca. 400 Kindern
• Rote Falken erfassen 10.913 Kinder

1932
• Zusammenschluss der Bobby-Bär-Vereine zum BBB (Bobby-Bär-Bund) und später Eingliederung in
  Kinderfreundeorganisation (28. Februar 1932)
• Rote Falken erfassen 15.217 Kinder

1933
• 70 Bobby-Bär-Gruppen mit ca. 1.700 Kindern

1934
• Auflösung der Sozialdemokratischen Partei: Auflösung der Kinderfreunde und Beschlagnahme aller
ihrer
  Einrichtungen (12.-16. Februar 1934)

1934 bis 1945
• Trotz Verbot illegale Tätigkeit der Kinderfreunde bis 1938
• Nach 1938 trotz Erschwerung durch nationalsozialistische Besatzung Fortsetzung der illegalen
Arbeiten bis
  zum Kriegsende

1945
• Neugründung der Kinderfreunde in einer Sitzung des Parteivorstandes der Sozialistischen Partei
  (19. Juni 1945)
• Erster SPÖ-Parteitag beschließt, die „Freie Schule - Kinderfreunde“ soll für die Partei die
Erziehungsarbeit
  leisten (14. Dezember 1945)
• Wiener Kinderfreunde führen Solidaritätsaktion für Wiener Neustadt durch

1946
• Die Kinderfreunde verzeichnen 36.019 Mitglieder in 286 Ortsgruppen
• Schulungen für die Führung von Kindergruppen und für Freizeitaktivitäten. 26 zentrale Seminare mit
1.000
  Teilnehmern

1947
• Der „Tag des Kindes“ wird auf den ersten Sonntag im September verlegt
• Die Landesorganisation SPÖ Wien beschließt: Jedes Mitglied der Partei ist gleichzeitig Mitglied der
  Kinderfreunde
• Erste Weihnachtsbuchaktion

1948
• 40 Jahre Kinderfreunde - Bundeshauptversammlung in Graz

1949
• Erstes Zeltlager der Roten Falken in Döbriach am Millstätter See

1951
• Hilfsaktion für die Bevölkerung der Polesine nach der Überschwemmungskatastrophe. Pflegeplätze
für 463
  Kinder
• Als Beilage zur Kinderzeitung „Freundschaft“ erscheint im Juni erstmals die Elternzeitschrift „Du und
Dein
  Kind“
• Erstmals wurden 60 „Elternschulen“ mit 8.000 Teilnehmern durchgeführt
1954
• Der Bundesvorstand beschließt verpflichtende Richtlinien für die Führung von Ferienheimen

1955
• Die erste Obmännerkonferenz der Kinderfreunde findet in Wien-Hörndlwald statt (300 Teilnehmer).
Diskussion
  über die Sozialistische Erziehungsarbeit

1956
• Bundesvorstand beschließt das Anton-Afritsch-Kinderdorf zu bauen (20. Oktober 1956)

1958
• 50 Jahre Kinderfreunde: Das erste Kinderdorf (Anton-Afritsch-Kinderdorf) wird in Graz eröffnet

1959
• Gründung der „Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer“

1960
• Das Eisenstädter Programm (sozialistisches Erziehungsprogramm) wird beschlossen

1961
• Der Verlag Jungbrunnen bietet „Pädagogisches Holzspielzeug“ und Kinderspielmöbel an

1963
• Eröffnung der „Wiener Spielzeugschachtel“ in der Rauhensteingasse (15. November 1963)

1964
• Der „große Plan“ wird beschlossen. Durch Aktionen sollen 15 Millionen Schilling aufgebracht werden,
um
  Kinderfreundeheime zu schaffen und instandzusetzen
• Erstes pädagogisches Jahresspiel „Das große Spiel“

1967
• Aktion „Mehr Kinder in höhere Schulen“
• Buch zum Jubiläum der Republik Österreich (erschienen im Verlag Jungbrunnen)

1968
• 60 Jahre Kinderfreunde
• Das Kinderdorf Pöttsching wird eröffnet (29. September 1968)
• Erarbeitung eines neuen Schulkonzeptes
• IFM-Camp im Falkencamp Döbriach
• Aktionskomitee CSSR-Hilfe

1969
• Erstellung des sozialistischen Schulprogrammes
• Neue Grundsätze der Roten Falken
• Das „Elternblatt“ mit der Beilage „Du und Dein Kind“ wird Mitgliederzeitung der Kinderfreunde

1970
• Aktion Osterhase wird zum ersten Mal durchgeführt

1973
• 50 Jahre Verlag Jungbrunnen

1974
• IFM-Camp im Falkencamp Döbriach
• Woche der Kinderfreunde in Vorarlberg

1975
• 50 Jahre Rote Falken, Österreichtreffen der Roten Falken
• Enquete „Kind und Fernsehen“ (2. Juni 1975)
• Das Forderungsprogramm „99 Forderungen an uns alle“ wird vorgestellt

1976
• Ferienspiel „Aktion Planquadrat“
• Erstes österreichisches Kinder- und Jugendtheatersymposium Wien

1977
• Aktion kinderfreundliches Krankenzimmer

1978
• 70 Jahre Kinderfreunde

1979
• Anlässlich des internationalen Jahrs des Kindes wird eine Auszeichnung „Oscar der
Österreichischen
  Kinderfreunde“ beschlossen, die an Personen außerhalb der Kinderfreunde für kinderfreundliche
Leistungen
  vergeben wird
• Die Studie „Kinderfreundliche Gaststätten und Beherbergungsbetriebe“ wird veröffentlicht
  (12. November 1979)

1980
• Die „Wiener Spielzeugschachtel“ wird durch den „Kinderbuchladen“ erweitert

1981
• Hilfsaktion der Roten Falken für Erdbebenopfer in Süditalien
• Obmännerkonferenz in Salzburg unter dem Motto „Familie hat Zukunft“ (14./15. März 1981)

1982
• Jahresthema„Kinder brauchen Frieden“
• Bundeskonferenz in St. Pölten. Beschlussfassung des Sozialistischen Erziehungsprogrammes
  (Grundsatzprogramm) (28. Februar 1982)

1983
• Anlässlich des Jubiläumsjahres „75 Jahre Kinderfreunde“ wird der „Anton Tesarek Preis für
sozialistische
  Erziehung“ gestiftet
• Erstausgabetag der Sonderbriefmarke „75 Jahre Kinderfreunde“ (23. Februar 1983)
• Jubiläumskonferenz „75 Jahre Kinderfreunde - Kinder brauchen Freunde“ in Wien (12./13. März
1983)
• Enquete „Zukunft der Spiele - Spiele der Zukunft“ (11. November 1983)

1984
• Hilfsaktion für englische Bergarbeiterkinder

1985
• Wanderausstellung „60 Jahre Rote Falken“
• Marzabotto Aktion - Freundschaftstreffen im Dienste der Friedenserziehung
• Kampagne gegen Waffenschauen und Kasernenbesuche für Kinder bis zur 9. Schulstufe
• Aktionstag der Roten Falken „Gewalt gegen Kinder“ (16. November 1985)

1986
• Gründung der „Hans Mandl Stiftung zur Förderung internationaler Kinder- und Jugendbibliotheken
für den
  Frieden“

1987
• Symposion „Medikamentenmissbrauch“

1988
• Forderungsprogramm „Kinder brauchen uns - Was Erwachsene tun können, um Österreich
kinderfreundlicher
 zu machen“ wird präsentiert

1989
• Der Oberste Gerichtshof hebt das „Master-Monster“-Urteil gegen die Kinderfreunde auf und bestätigt
die
  brutalisierende Wirkung dieses Spielzeugs (19. Dezember 1989)

1990
• Über 80 Ortsgruppen beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag „Tatort Verkehr“ (29. Juni 1990)
• Familienpolitisches Forderungsprogramm „Für Österreichs Familien“ (Präsentation bei der
Bundeskonferenz)
• In Perchtoldsdorf (NÖ) wird die 1.000ste Friedensbücherei übergeben (12. Dezember 1990)
• Das Jahresthema 1990/1991 wird beschlossen: „Kinderrechte - ein Fall für uns“

1991
• Der „Jakob Bindel Fonds zur Förderung der Lese- und Friedenserziehung“ wird geschaffen und als
Stiftung
  „Lesen für den Frieden“ gemeinsam mit der Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer geführt
• Hilfsaktion für kurdische Flüchtlingsfamilien
• Die Wiener Kinderfreunde führen erstmals die KIM (Kinder-Ideen-Messe) durch

1992
• Aufruf zur „Aktionswoche Kinderrechte“
• Hilfsaktion für die vom Krieg betroffenen Menschen im ehemaligen Jugoslawien im Rahmen der
Aktion
  „Nachbar in Not“

1993
• Aufruf zur Aktionswoche „Gegen Ausländerfeindlichkeit“
• Enquete „Politik für Kinder - Politik mit Kindern“
• Diskussion über die Einrichtung von „Kinderschutz-Meldestellen“ innerhalb der Kinderfreunde. In
Wien werden
  mit dem Projekt „Behutsam“ 10 Kinderschutzmeldestellen eingerichtet
• Vorweihnachtliche Aktion „Tu was gegen Gewalt“
• Die Roten Falken fordern eine bundesweite „Kindernotruf-Telefonnummer“, die 24 Stunden
erreichbar ist
• Erstmals erscheint der Wandkalender „Kinderbilder statt Feindbilder“

1994
• Das „Internationale Jahr der Familie“ beginnt mit einer Auftaktveranstaltung der Kinderfreunde
„Lebenswelt
  Familie - ein Mythos?“ Das familienpolitische Forderungsprogramm „Lebensqualität für Familien“ wird
  präsentiert (15. Jänner 1994)
• Enquete „Kinder zwischen Recht und Ohnmacht“ in Wien (19. Mai 1994)
• Kinderdemonstration für die Rechte der Kinder vor dem Parlament (29. Juni 1994)
• Christian Ludwig Attersee widmet den Kinderfreunden sein Kunstwerk „Kinderspiel“ für den Welttag
des
  Kindes. Es erscheint als Plakat mit dem Titel „Heute die Welt von morgen träumen“
• Die Kontakte mit den Kinderfreunden in Ungarn werden intensiver und ausgeweitet
• Die Mitgliedschaft bei der COFACE (Vereinigung der Familienorganisationen
  innerhalb der EU) wird angestrebt
• Übersetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes in eine kindgerechte Sprache
  (5. September 1994)

1995
• Verlag Jungbrunnen und Wiener Spielzeugschachtel werden in eine GesmbH umgewandelt
  (22. Februar 1995)
• 430 Teilnehmer/innen bei der Wintertagung in Salzburg zum Thema „Rechtsradikalismus“
  (21. Jänner 1995)
• Als Protest gegen die Atomsprengversuche werden der französischen Botschaft in Wien 15.000
Papierkraniche übergeben
• Vor dem Parlament in Wien wird mit der Aktion „Schmetterlinge für den Frieden“ für ein Verbot von
  Anti-Personen-Minen demonstriert (28. September 1995)
• Bei der Bundeskonferenz in Linz wird das Buch „Heute die Welt von Morgen träumen“ präsentiert.
Das Jahr
  der Ortsgruppe wird beschlossen. (25./26. November 1995)

1996
• Der „Erwin Ringel Fonds für Kinder im Land und in der Welt“ wird geschaffen
• Internationale Fachtagung „Cyberspace“. Elektronische Medien im Spielbereich werden zum
  Arbeitsschwerpunkt (4./5. Juni 1996)
• Start der Aktion „Zug gegen das Vorurteil“. Als „fahrende Kindergalerie“ werden Kinderzeichnungen
in einer
  Wanderausstellung präsentiert (6. September 1996)
• Hilfsaktion für Ostslawonien, 110 Tonnen Hilfsgüter werden mit 23 LKW nach Vukovar und Osijek
transportiert
  (7. Dezember 1996)
• Das „Familienmagazin“, die Mitgliederzeitschrift der Kinderfreunde, geht in den alleinigen Besitz der
  Organisation über

1997
• Mit dem „Handbuch zur Elternbildung“ wird die Familienakademie der Kinderfreunde vorgestellt
• Die Kinderfreunde Homepage ist im Internet abrufbar: http://www.kinderfreunde.at
• Aktion „Kein Mord am Bildschirm“. Gewaltfreie Computerspiele und Videogames werden prämiert,
  Empfehlungslisten für Eltern entwickelt

1998
• Erste bundesweite Ortsgruppentagung (20./21.Juni 1998, Hafnersee/Kärnten)

1999
• 50 Jahre Falkencamp Döbriach (17. Juli 1999)
• Die Roten Falken organisieren den "Aktionstag Kinderrechte" (20. November 1999)

2000
• Internationales Kindertreffen "CWC": Childrens World Camp (Wiesen/Bgld.) - Childrens World
Conference
  (Wien) - Childrens World Concert (Wiesen/Bgld.)
• Zweite bundesweite "Ortsgruppentagung" (11./12. November 2000, Leoben/Stmk)

2001
• Das "Institut für Kinderrechte" wird gegründet (Mai 2001)
• Die Bundeskonferenz beschließt mit dem Titel "Orientierungen für das 21. Jahrhundert" die neuen
Leitlinien
  der Kinderfreunde (19./20. Mai 2001, St. Pölten)
• Mit der Studie "Kind und Alkohol" startet die Kampagne "Alk?Up2U" (August)
• Die Kinderfreunde Südtirol werden gegründet

2002
• Gründung der "Pädagogischen Materialienbörse" in der Bundesorganisation
• Dritte bundesweite Ortsgruppentagung (9./10. November 2002, Velden/Kärnten)
Sie können auch lesen