Das russische Krypto-Code-Gesetz: Sind Sie bereit? - Fakten, Lösungen & Checkliste - LAETUS
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Das russische Krypto-Code-Gesetz: Sind Sie bereit? Fakten, Lösungen & Checkliste FOTO: SYDA PRODUCTIONS/STOCK.ADOBE.COM
Inhalt Executive Summary Achtung! Verschärfte Kennzeichnungspflicht in Russland ........................................................... 04 Wichtiger Kampf gegen Fälschungen Wer in Russland aktiv ist, muss jetzt handeln Das neue Krypto-Code-Gesetz ........................................................................................................... 05 Eine zentrale Plattform Der Krypto-Code: komplexer als alles Bekannte Klare Kennzeichnung und Kontrolle Werden Sie jetzt aktiv! ....................................................................................................................... 07 Pharmaindustrie Kosmetikindustrie Lebensmittelherstellung Krypto-Code-Implementierung leicht gemacht ............................................................................. 08 Code beim CRPT anfordern Spezialausrüstung für die Kryptographie Sehen Sie Hürden jetzt voraus Wie Sie die optimale Lösung für Track and Trace finden ................................................................ 10 Testreihe im Labor Praktisch bewährt Updateprozess abgeschlossen Alle Voraussetzungen für den russischen Markt erfüllt ............................................................... 11 Checkliste für Track and Trace mit Krypto-Code ............................................................................. 12 Volle Kontrolle mit Laetus ................................................................................................................. 13 Das russische Krypto-Code-Gesetz | 2
Das Whitepaper richtet sich an: Geschäftsführer, Anlagenplaner, Einkäufer, Produktionsleiter, Sales Manager Primär angesprochene Branchen: Pharma, Kosmetik, Lebensmittel Anspruch: Für alle Kenntnisstände Executive Summary Unternehmen, die in Russland aktiv sind oder nach Russland exportieren, stehen vor einer großen Her- ausforderung: Bereits acht wichtige Produktgruppen wie Nosologie-Medikamente oder Parfüm müssen auf Sekundär- und Tertiärverpackungen mit einem neu entwickelten Krypto-Code gekennzeichnet und an eine zentrale Digitalplattform namens Chestny ZNAK gemeldet werden. Die russische Gesetzgebung schreibt zudem eine verbindliche Erfassung aller Produkte bis 2024 vor. Das Whitepaper stellt dar, welche Regularien bereits gelten, welche Gesetze direkt bevorstehen und welche Details für die einzelnen Produktgruppen zu beachten sind. Des Weiteren wird anschaulich erklärt, wie der Krypto-Code funktioniert und wie Unternehmen diesen von der Registrierung bei Chestny ZNAK über die Anforderung des Codes bis hin zur Serialisierung in ihren Workflow implementieren. Als ein weltweit führender Anbieter im Bereich Track and Trace unterstützt Laetus seine Kunden bei allen technischen Fragen rund um die Krypto-Gesetzgebung und an allen Stationen der Prozesskette. Hierzu hat das Unternehmen frühzeitig Testläufe unter Labor- sowie Praxisbedingungen durchgeführt und bietet viel- fältige sowie leistungsstarke Lösungen für Ihre gesamte Prozesskette. Das russische Krypto-Code-Gesetz | 3
Achtung! Verschärfte Kennzeichnungspflicht in Russland Seit 2019 gilt in Russland das neue Krypto-Code-Gesetz, das die umfangreiche Serialisierung zahlreicher Produktgruppen vorschreibt. Den Anfang machte die lückenlose Nachverfolgung von Tabakerzeugnissen ab dem 1. März 2019, betroffen sind inzwischen aber auch Konsumgüter wie Parfüm und Lebensmittel sowie Medikamente. Bis 2024 ist die Ausdehnung auf alle in Russland gelagerten, transportierten und abgegebe- nen Waren geplant. Wichtiger Kampf gegen Fälschungen Unternehmen, die Güter in Russland herstellen, anbieten oder in das Land importieren, müssen fortan ei- nen sogenannten Krypto-Code verwenden.1 Dieser ist als 2D-Datamatrix-Code auf alle Sekundär- und Terti- ärverpackungen der gesetzlich bestimmten Produktgruppen zu drucken. Erklärtes Ziel ist der Kampf gegen Fälschungen durch Transparenz und eine Nachverfolgung entlang der gesamten Lieferkette: Allein für das Jahr 2017 weist die russische Zollstatistik über zehn Millionen Produktfälschungen aus.2 Dabei reicht das Spektrum der potenziellen Schäden von wirtschaftlichen Verlusten über sinkendes Vertrauen der Verbrau- cher aufgrund gefälschter Produkte von schlechter „Qualität“ bis hin zu Gesundheitsschäden durch Konta- mination von Arzneien, Kosmetika oder Lebensmitteln. FOTO: JRO-GRAFIK/STOCK.ADOBE.COM Viele neue Vorschriften sind für Herstellung und Transport von Waren nach sowie in Russland zu beachten. Wer in Russland aktiv ist, muss jetzt handeln Betroffen sind neben internationalen Herstellern mit Produktion oder Vertriebsorganisation vor Ort auch Ver- tragshersteller sowie reine Exporteure. Bei Verstößen drohen Geldstrafen und in Zukunft möglicherweise sogar der Verlust des Zugangs zum wichtigen russischen Markt. Dessen Bruttoinlandsprodukt lag laut Generaldirek- tion Handel der Europäischen Kommission (TRADE) 2018 bei 1.335 Milliarden Euro.3 Im selben Jahr betrugen die Exporte aus der EU nach Russland 168 Milliarden Euro.4 In Russland aktive Unternehmen müssen spätestens jetzt genau planen, wie sie die erforderliche Soft- und Hardware zur Einführung des Krypto-Codes in ihre Ab- läufe implementieren und welche leistungsstarke Ausrüstung sie zur sicheren Überprüfung der neuen Merkma- le benötigen. 1 Am Beispiel der Pharmaindustrie: Government of the Russian Federation, Decree 1556: https://chestnyznak.ru/upload/iblock/6ef/DECREE_1556_On_Approval_of_the_ Regulations_on_the_System_for_Monitoring_of_Flow_of_Medicinal_Products_for_Human_Use.pdf 2 World Trademark Review, Procedures and strategies for counterfeiting. Russia: https://www.worldtrademarkreview.com/anti-counterfeiting/procedures-and-strategies-anti-counterfeiting-russia-1 3 TRADE, Russia: https://webgate.ec.europa.eu/isdb_results/factsheets/country/overview_russia_en.pdf 4 TRADE, European Union, Trade in Goods with Russia https://webgate.ec.europa.eu/isdb_results/factsheets/country/details_russia_en.pdf Das russische Krypto-Code-Gesetz | 4
Das neue Krypto-Code-Gesetz Am 31. Dezember 2017 unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin das Föderale Gesetz 487-FS5 und leitete somit die Entwicklung eines einheitlichen Systems zur vollumfänglichen Kennzeich- nung und Nachverfolgung von Waren ein.6 Eine Konkretisierung der Umsetzungsmaßnahmen erfolgte über den Regierungsbeschluss 791-r vom 28. April 20187 sowie sukzessive über weitere Gesetze für die einzel- nen betroffenen Branchen. Als Projektverantwortlicher wurde das Zentrum zur Entwicklung fortschritt- licher Technologien (CRPT)8 beauftragt. Eine zentrale Plattform Um diese Aufgabe zu erfüllen, entwickelte das CRPT den sogenannten Krypto-Code sowie, als digitalen Knotenpunkt des Systems, die Plattform Chestny ZNAK (Честный ЗНАК; dt. „ehrliches Wissen“).9 Das CRPT übernimmt die Erzeugung und Übermittlung der Krypto-Codes, verantwortet die Verwaltung der er- fassten Daten und bestimmt die für die einzelnen Produktgruppen unterschiedlichen Umsetzungsfristen. Der Krypto-Code: komplexer als alles Bekannte Der Krypto-Code sorgt für eine fälschungssichere Kennzeichnung jedes einzelnen Produkts durch das Zu- sammenspiel zweier Komponenten: Der erste Teil ist das Identifikationselement, das aus der weltweit ein- maligen Global Trade Item Number (GTIN; GS1-Datenbezeichner 01) und der Seriennummer (21) besteht. Der zweite Teil ist das Verifizierungselement. Dieses setzt sich aus dem vierstelligen, alphanumerischen Krypto-Schlüssel (91) sowie der 44-stelligen Krypto-Nummer (92) zusammen. Entgegen früherer Pläne wurde die Länge der Krypto-Nummer mit Regierungsbeschluss vom 11. August 2019 von zuvor 88 Stellen halbiert.10 Bezeichnung AI Format GTIN (01) 14 Stellen, numerisch Seriennummer (21) 13 Stellen, alpha-numerisch Krypto-Schlüssel (91) 4 Stellen, alpha-numerisch Verbindliche Elemente des Krypto-Nummer (92) 44 Stellen, alpha-numerisch Datamatrix-/Krypto-Codes. Das Verifizierungselement fungiert als Prüfsumme und wird anhand fixer mathematischer Parameter zufäl- lig und für exakt die jeweilige GTIN und Seriennummer generiert. Durch das vorgegebene Muster können auch Verkaufsstellen ohne Internetverbindung den Code vor Warenabgabe prüfen. Den Preis für die Anforderung der Krypto-Codes bestimmt der Gesetzgeber. Derzeit ist die Generierung kostenlos, Experten rechnen mit einem späteren Preis von 0,50 bis 1,50 Rubel pro Code (1 Rubel entspricht derzeit etwa 0,015 Euro). 5 Gesetzestext in russischer Sprache: http://static.kremlin.ru/media/acts/files/0001201712310022.pdf 6 Chestny ZNAK, Why is the Chestny ZNAK track & trace digital system needed? https://chestnyznak.ru/en/vopros-otvet/ 7 Text in russischer Sprache: http://static.government.ru/media/files/4ctSSAndNn8M2QLeJbwaFAQRMLMUgnVr.pdf 8 Onlinepräsenz CRPT (nur auf Russisch verfügbar): https://crpt.ru/ 9 Onlinepräsenz Chestny ZNAK: https://chestnyznak.ru/en/ 10 Regierung der Russischen Föderation, Anmerkungen zu den Änderungen der Verordnung über das System zur Überwachung des Verkehrs von Medikamenten (russisch): http://static.government.ru/media/files/wTjDuSFTCBAIuzEDpWzm9sF1ebkI7B6e.pdf Das russische Krypto-Code-Gesetz | 5
Klare Kennzeichnung und Kontrolle Unternehmen erhalten den Krypto-Code vom CRPT und müssen diesen als 2D-Datamatrix-Code ECC 200 mit Mindestdruckqualität Grade 2 (ehemals C) auf alle betroffenen Sekundärverpackungen drucken. Wird keine Sekundärverpackung verwendet, ist stattdessen die Primärverpackung zu kennzeichnen. Wird eine Aggregation der serialisierten Produkte in Kartons und Paletten vorgenommen, um jederzeit rückverfolgbare „Eltern-Kind-Beziehungen“ zu erzeugen, sieht die neue Krypto-Gesetzgebung die Verwen- dung des bekannten Serial Shipping Container Codes (SSCC), ebenfalls nach GS1-Standard, vor. Für Kunden oder Mitarbeiter, die das Produkt in Händen halten, sind neben dem Krypto-Code in Klartext die GTIN, die Seriennummer, Charge und Ablaufdatum aufzudrucken. Alternativ kann der Krypto-Code auch jederzeit über eine Smartphone-App für iOS und Android ausgelesen werden, um sich vor oder nach dem Kauf über die Ware zu informieren. FOTO: LAETUS Serialisierte Faltschachteln mit Krypto-Code und Produktinformationen in Klarschrift. Das russische Krypto-Code-Gesetz | 6
Werden Sie jetzt aktiv! Derzeit erfasst Chestny ZNAK die Kennzeichnung von acht Produktgruppen (Tabak/Zigaretten, Pelzproduk- te, Schuhe, Nosologie-Medikamente, Kameras und Blitzlichter, Reifen für Autos u. a., Parfüm, Leicht-/ Textilindustrie). Vier weitere Produktgruppen (Medikamente allgemein, Milchprodukte, Rollstühle, Fahr- räder) befinden sich noch in einer der Verbindlichkeit vorausgehenden Testphase. Exemplarisch werden im Folgenden die in verschiedenen Umsetzungsphasen befindlichen Regelungen für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie dargestellt. Markierung verbindlich ab Testphase seit GRAFIK: LAETUS Fotokameras Leicht-/ Zigaretten 7 Nosologie- & Blitzlicht- Textil- Medikamente, Molkerei- & Tabak Pelz Schuhe Medikamente birnen industrie Parfüm Reifen allgemein produkte Fahrräder Rollstühle März Juni Juli Oktober Dezember Dezember Dezember Dezember Juli Juli September September 19 19 19 19 19 19 19 19 20 19 19 19 Die Pharmaindustrie zählte zu den ersten Branchen, in denen Produkte verbindlich gekennzeichnet werden mussten. Pharmaindustrie Bereits am 1. Februar 2017 lief in Russland eine Testphase zur Nachverfolgung von Humanarzneimitteln an. Hierfür wurde ein Track-and-Trace-System namens MDLP (маркировка движения лекарственных препаратов; dt. etwa „System zur Überwachung des Verkehrs von Medikamenten“) oder kurz Markirov- ka (Маркировка; dt. „Markierung“, „Kennzeichnung“) entwickelt und von der russischen Bundessteuer- behörde betrieben. Im Zuge der Etablierung des national einheitlichen Kennzeichnungssystems ging die Zuständigkeit ab November 2018 auf das CRPT über. Am 1. Oktober 2019 trat dann eine erste verbindliche Serialisierung gemäß des Krypto-Code-Systems in Kraft, die jedoch vorerst nur eine kleine Gruppe von sieben besonders kostenintensiven und wichtigen Nosologiemedikamenten betraf, die unter anderem Hä- mophilie, Mukoviszidose und das Gaucher-Syndrom umfassen.11 Am 1. Juli 2020 soll die Gesamtheit aller verschreibungspflichtigen (Rx) sowie rezeptfreien (OTC) Medikamente folgen. Kosmetikindustrie Im Anschluss an eine fünfmonatige Testphase (Beginn: 1. Juli 2019) ist die Kennzeichnung mit Krypto-Code für Parfüm und Eau de Toilette seit dem 1. Dezember 2019 verpflichtend. Für die Zeit davor geht das CRPT von einer Fälschungsrate von 20 Prozent der oftmals hochpreisigen Produkte aus, weshalb die russische Regierung der Bekämpfung von Fälschungen bereits im Dezember 2016 oberste Priorität bescheinigt hat.12 Lebensmittelherstellung Für verschiedene Molkereiprodukte wie Milch, Sahne, Joghurt und Butter13 läuft seit dem 15. Juli 2019 eine Testphase, die am 29. Februar 2020 enden soll. Das bekannte Kennzeichnungssystem Mercury (Меркурий) wird während dieser Zeit weiterhin zur Nachverfolgung der Rohmaterialien in die Fabrik eingesetzt, wo Chestny ZNAK das Tracking der Produkte übernimmt. 11 CRPT, Informationsschreiben 302: https://chestnyznak.ru/upload/%D0%9F%.pdf 12 Text in russischer Sprache: http://static.government.ru/media/files/PfZvT3MgMHBeauo79SnsnM82GZo1j9Nb.pdf 13 Für eine Aufstellung siehe CRPT, Track & trace for dairy: https://chestnyznak.ru/en/business/projects/dairy/ Das russische Krypto-Code-Gesetz | 7
Krypto-Code-Implementierung leicht gemacht Um den neuen Krypto-Code nutzen zu können, müssen sich Unternehmen mit einer russischen Umsatzsteu- er-Identifikationsnummer bei Chestny ZNAK registrieren. Dies kann ausschließlich durch eine verschlüs- selte elektronische Signatur des CEO erfolgen.14 Unternehmen, die keine Vertretung oder Tochterfirma in Russland haben und ein reines Exportgeschäft in das Land betreiben, müssen die Kennzeichnung durch ihren Importeur organisieren lassen. Nach Applizierung des Codes erfolgt eine Nachverfolgung der Ware über die gesamte Prozesskette bis zur Entfernung aus dem digitalen Warenkreislauf an der Kasse. Code beim CRPT anfordern Die Generierung des Krypto-Codes erfolgt über die GTIN und die Seriennummer: Hersteller übermitteln diese beiden Datenelemente an eine von Chestny ZNAK betriebene Cloud und erhalten anschließend den damit generierten Krypto-Code. Hersteller und Importeure können den Code nicht selbst erstellen, son- dern nur vom CRPT anfordern. Anschließend muss der Krypto-Code innerhalb von 180 Tagen, spätestens aber bis zur Abgabe des Produkts, verwendet werden. Spezialausrüstung für die Kryptographie Zum benötigten Equipment gehören Hardware zur Serialisierung und gegebenenfalls zur Aggregation so- wie ein sogenannter Emission Monitor. Dieser ist eine kryptographische Software-und-Hardware-Einheit, die am jeweiligen Produktionsstandort installiert wird und mit der russischen Cloud verbunden ist. Inner- halb Russlands wird der Emission Monitor kostenlos vom CRPT zur Verfügung gestellt.15 Unternehmen, die außerhalb Russlands produzieren, haben stattdessen Zugriff auf einen nach demselben Prinzip funktionierenden Webservice, der über eine separate Hardware angesteuert wird. Auf dem weiteren Weg sorgen Erfassungsgeräte, mit denen immer wieder der Code ausgelesen wird, für eine kontinuierliche Übermittlung der Daten entlang der gesamten Lieferkette. Die Software kann über mobile Endgeräte wie Scanner oder Tablets bedient werden. FOTO: LAETUS Erfassung und Speicherung der Daten des Krypto-Codes in Echtzeit. 14 Chestny ZNAK, Instruction medicals: https://chestnyznak.ru/en/business/projects/medicines/instruction_manufacturer/ 15 Chestny ZNAK, Equipment: https://chestnyznak.ru/en/business/projects/medicines/faq/equipment_en/ Das russische Krypto-Code-Gesetz | 8
Sehen Sie Hürden jetzt voraus Mit dem neuen Krypto-Code stehen Unternehmen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, für de- ren erfolgreiche Bewältigung sie sich an einen erfahrenen Partner wenden sollten. Die Anforderung ist deutlich mehr als nur ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der eine vergleichsweise simple Anpassung des Work- flows erfordert. • Kennzeichnung aller Sekundärverpackungen: Die Kennzeichnungspflicht mit dem Krypto-Code betrifft ausnahmslos alle Sekundärverpackungen der vom CRPT definierten Produktgruppen. Bis 2024 soll der Einsatz auf alle Branchen und Produkte in Russland ausgeweitet werden. • Größe des Krypto-Codes: Die 48 zusätzlichen Zeichen des Verifizierungselements bedeuten eine höhere Datendichte. Allein durch die Aufnahme der verbindlichen Inhalte erhöht sich die Modulanzahl von 22 x 22 auf bis zu 36 x 36. Damit steigen bei laut CRPT gleichbleibender Größe der Druckfläche und ent- sprechender Verringerung der Modulfläche16 die Anforderungen an Drucker und Kameras erheblich. Würde der Druckbereich hingegen größer als 0,5 Zoll, müsste ein weiterer Druckkopf eingesetzt werden. • Nachverfolgung entlang der gesamten Lieferkette: Hierzu müssen bis zu 36 Konformitätsereignisse wie Kommission, Aggregation oder auch Rückrufe der Waren an das CRPT gemeldet werden. • Enger Zeitrahmen, viele Fristen: Unternehmen haben oder hatten zur Umsetzung der neuen Gesetzes- lage nur eine sehr begrenzte Zeitdauer und es kam beispielsweise im Pharmabereich zu Anpassungen der Regelungen kurz vor deren Inkrafttreten. Zudem existiert eine Vielzahl verschiedener Fristen, innerhalb derer Unternehmen stets ihre Produktgruppen im Auge behalten müssen. • Management der Datenflüsse: Derzeit verschärfen viele Länder ihre gesetzlichen Track-and-Trace- Vorgaben, um effektiv Produktfälschungen zu bekämpfen. Durch die vielen verschiedenen Regelungen ist das Management der Datenflüsse für die Inlands- und Auslandsproduktion beziehungsweise für die verschiedenen Zielmärkte eine hoch komplexe Aufgabe. • Schnittstelle zu Chestny ZNAK: Unternehmen außerhalb Russlands sind zur Handhabung des Krypto- Codes auf den bereitgestellten Webservice angewiesen, dessen API derzeit noch kontinuierlich ange- passt wird. 16 Chestny ZNAK, Digital code: https://chestnyznak.ru/en/business/projects/medicines/faq/crypto_en/ Das russische Krypto-Code-Gesetz | 9
Wie Sie die optimale Lösung für Track and Trace finden Das russische Krypto-Gesetz steht für eine Nachverfolgbarkeit von Produkten, aber auch für Anforderungen an die gesamte Lieferkette auf noch nie dagewesenem Niveau in der Massenproduktion. In welchem Maße genau Hersteller ihre Produktions- und Verpackungslinien anpassen müssen, hängt dabei stark von Status Quo ihrer Maschinen, Drucker, Kameras und Controller ab. Um Kunden trotz enger Zeitvorgaben optimal unterstützen zu können, hat sich Laetus frühzeitig mit der neuen Gesetzgebung in Russland auseinander- gesetzt und ausführliche Tests im Labor sowie unter Praxisbedingungen durchgeführt. Testreihe im Labor In einer Reihe von Laborversuchen hat Laetus bis zu 200 Faltschachteln pro Minute mit 40 x 40 Module umfassenden Datamatrix-Codes bedruckt. Als Hardware wurden ein Thermal-Inkjet-Drucker, das Kamera- system INSPECT und der External Communicator zur Verbindung mit der russischen Cloud verwendet. Als Serialisierungs- und Aggregationssoftware kam S-TTS zum Einsatz. Praktisch bewährt Um die Implementierung des Krypto-Codes auch praxisnah zu testen, hat Laetus weitere Untersuchungen in Kooperation mit dem CRPT durchgeführt. In einer realen Pharmaproduktionsumgebung wurden Chargen von über 1.000 Faltschachteln mit einer Bandgeschwindigkeit von bis zu 200 Schachteln pro Minute be- druckt. Zur Erstellung der Codes wurden sowohl der aktuellen Gesetzgebung entsprechende 44-stellige Krypto-Nummern als auch 88-stellige Krypto-Nummern verwendet. Die Codes erreichten bei einer Größe von 36 x 36 und 40 x 40 Modulen durchgängig mindestens eine Grade-2-Druckqualität. FOTO: LAETUS Erfolgreiche Tests: Die Track-and-Trace-Systeme von Laetus sind für den Einsatz in Russland bereit. Updateprozess abgeschlossen Mittlerweile konnten bereits fast alle Anlagen der Kunden von Laetus für den Krypto-Code einsatzbereit gemacht werden. Je nach individuellem Bedarf übernimmt der Track-and-Trace-Spezialist das Update aller Komponenten. Das russische Krypto-Code-Gesetz | 10
Alle Voraussetzung für den russischen Markt erfüllt Die russische Krypto-Gesetzgebung bedeutet eine neue Stufe in der Bekämpfung von gefälschten sowie il- legal gehandelten Produkten. Eine faire Wettbewerbsumgebung schützt Unternehmen vor finanziellen so- wie Vertrauensverlusten durch Waren minderer Qualität oder gar mit Schadpotenzial für den Verbraucher. Dabei stellt der Krypto-Code jedoch auch eine ganz neue Herausforderung für Hersteller dar, die Niederlas- sungen in Russland betreiben oder die nach Russland exportieren. Die Implementierung des Codes macht nicht nur eine Anpassung des Workflows mit zusätzlichen Stationen notwendig, sondern erfordert auch ein besonders hochwertiges Equipment. Bis spätestens 2024 müssen alle in Russland aktiven Unternehmen die neuen Standards erfüllen. Viele stehen daher unter großem Zeitdruck, um nicht den Zugang zum wichtigen russischen Markt zu verlieren oder Strafzahlungen leisten zu müssen. Hinzu kommt, dass noch immer weitere Details für die einzelnen Produktgruppen bekannt oder Änderungen vorgenommen werden. Laetus hat frühzeitig angefangen, sich auf die neue Gesetzgebung vorzubereiten und umfangreiche Tests unter Labor- sowie Praxisbedingungen durchgeführt. Als weltweit führender Track-and-Trace-Spezialist steht Laetus seinen Kunden stets als erfahrener Ansprechpartner zur Seite und begleitet sie durch alle Stufen des Implementierungsprozesses, von der Modernisierung ihrer Anlagen bis zur kompletten Neu- installation. Laetus unterstützt Kunden bei der erfolgreichen Umsetzung aller FOTO: ALEXLMX/STOCK.ADOBE.COM Track-and-Trace-Anforderungen entlang der Prozesskette, in Russland und weltweit. Das russische Krypto-Code-Gesetz | 11
Checkliste für Track and Trace mit Krypto-Code Organisatorisches: • Ist die Rechtslage/Umsetzungsfrist für Ihre Produkte bekannt? Handelt es sich um den jeweils aktuellen Stand? ................................................................................................................................... • Registrierung bei Chestny ZNAK: Erfüllen Sie die Voraussetzungen zur Nutzung des Krypto-Codes? ................................................................................................................................... • Firmen ohne Niederlassung in Russland: Haben Sie einen bei Chestny ZNAK registrierten Kooperationspartner für den Import? ................................................................................................................................... Equipment: • Ist bereits die benötigte Aggregationshardware vorhanden? ................................................................................................................................... • Welche Größe/Modulanzahl benötigen Ihre Datamatrix-Codes? ................................................................................................................................... • Bieten die Sekundärverpackungen ausreichend Platz für den Datamatrix-Code? ................................................................................................................................... • Sind die vorhandenen Drucker und Kameras hochauflösend genug? ................................................................................................................................... Weitere Fragen: • Hat die IT-Abteilung bereits die Schnittstelle zu Chestny ZNAK getestet, einschl. Anforderung des Krypto-Codes und Löschen von Batches? ................................................................................................................................... • Wurde der Workflow (Anforderung der Codes, Weiterleitung zum Druck) angepasst? ................................................................................................................................... • Wurden die unternehmensinternen Abläufe angepasst? ................................................................................................................................... • Ist ein erfahrener Partner für anspruchsvolle Track-and-Trace-Fragen vorhanden? ................................................................................................................................... Das russische Krypto-Code-Gesetz | 12
FOTO: BILLIONPHOTOS.COM/STOCK.ADOBE.COM Volle Kontrolle mit Laetus Laetus ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für optische Inline-Qualitätskontrolle und kom- pletten Track & Trace Anlagen. Über 18.000 installierte Systeme sorgen bei mehr als 3.500 Kunden für die Sicherung höchster Produktqualität und Optimierung von Verpackungsprozessen in Branchen wie Phar- ma, Medizintechnik, Kosmetik, Lebensmittel und FMCG. Von der ersten Kontaktaufnahme über die Implementierung bis zum Support erfüllt Laetus mit seinen modularen, flexibel anpassbaren Systemen alle Regularien und kundenindividuellen Anforderungen. In der firmeneigenen Track & Trace Academy am Standort Bensheim werden zudem regelmäßige Schulungen samt Live-Demonstrationen im Showroom angeboten. Das 1974 gegründete Unternehmen mit Sitz in Alsbach bei Darmstadt, in der Maschinenbauregion Rhein- Main/Rhein-Neckar, beschäftigt heute über 250 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in den USA, Mexiko, Brasilien, China, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das weltweite Netzwerk für Vertrieb, Service und Projektmanagement wird durch rund 50 selbstständige Vertreter und Distributoren verstärkt. Seit 2015 gehört Laetus zur Danaher-Gruppe und ist zusammen mit ALLTEC/FOBA, Esko, Linx, Pantone, Videojet und X-Rite als eigenständiges Unternehmen Teil der Produkt- identifizierungsplattform. Das russische Krypto-Code-Gesetz | 13
Laetus GmbH Sandwiesenstraße 27 64665 Alsbach-Hähnlein Deutschland T (+49) 625750090 F (+49) 62573119 contact@laetus.com www.laetus.com © 2020 Laetus GmbH, alle Rechte vorbehalten Warum Laetus? • Über 40 Jahre Erfahrung in optischer Qualitätskontrolle garantiert zuverlässige Lösungen • Expertise in Track & Trace für kleine, mittlere und große Unternehmen • Flexibilität in der Integration von Lösungen durch modularen Ansatz • 24/7 Hotline • Technischer Service weltweit, teilweise in Landessprache • Projektmanagement von der Beratung bis zur Implementierung • Qualitätsmanagement durch Validierung • Trainingsakademie mit individuellen Angeboten
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